deutsch - Nepalhilfe Aham

Bericht aus Nepal
(09/2015)
Bericht über die Schäden des Erdbebens in Nepal, die Reparatur- und Wiederaufbauarbeiten und
die Hilfsaktionen für Geschädigte
Das Erdbeben vom 25. April 2015 hinterließ eine Vielzahl an Schäden, sowohl an Schulgebäuden,
Kommunitätsgebäuden und Kapellen in Kathmandu, Biratnagar, Gorkha, Lubhu und Jhamsikhel.
1.St. Mary's School in Kathmandu
Schäden: An allen Schulgebäuden sind Risse in den Mauern und Decken zu finden. Das
Kapellengebäude weist schlimme Schäden auf und der obere Raum ist teilweise eingestürzt. Alle
Mauern, die das Gelände umgeben, sind eingestürzt. So sah es direkt nach dem Erdbeben aus:
Aufbauarbeiten: Die Reparaturen sind in vollem Gange. Es ist ein Langzeit-Projekt.
Unterstützungsbemühungen: Schwestern, Lehrer, Schülerinnen und Eltern der St. Mary's School
Kathmandu beschlossen gemeinsam, Herz und Hände zu öffnen, um den Bewohnern in den Dörfern
um Kavre, Nuwakot, Lalitpur, Gorkha und Ramechhap Aufbaumaterialien zur Verfügung zu stellen.
Nachdem der Schulbetrieb nach einem Monat Schließung wieder eröffnet wurde, bezeugten wir
weiterhin Solidarität mit den Geschädigten des Erdbebens, gedachten ihrer in Gottesdiensten und
betrieben Aufklärungsarbeit. Wir unterstützten einige staatliche Schulen, die schwer vom Erdbeben
getroffen waren. Zusammen mit Sr. Mary's Pokhara konnten wir bisher zehn Schulen mit Materialien
und Kleidung unterstützen.
2.Mary Ward School Jhamsikhel
Schäden: Das Erdbeben beschädigte die Mauern rund um das Gelände, das Haupttor, Mauern und
Flure von Klassenräumen, dem Nähzimmer, von Toilettenräumen und des Versammlungsareals. Die
Nachbeben vergrößerten die schon bestehenden Risse.
Aufbauarbeiten: Ende August begannen wir mit dem Wiederaufbau des Haupttores, der Mauern und
des Schulareals. Unsere Mauern waren aus einem Stück gefertigt und ohne Fundament aufgestellt
worden. Nun benötigen sie eine gute Fundamentierung. Die Arbeiten gingen zügig voran und wir
hoffen, dass sie nächsten Monat abgeschlossen sind.
Unterstützungsbemühungen: Wir haben vielen Schülerinnen und Eltern geholfen, die schwer unter
dem Erdbeben gelitten haben. Die meisten der zugewanderten Eltern [aus dem Tibet] finden nur
schwer eine Mietwohnung oder ein Mietshaus in Nepal. Die Mietpreise sind stark gestiegen.
Nachdem wir uns einen Überblick verschafft hatten, halfen wir 52 Familien unserer Schülerinnen mit
jeweils 8000 Rupies, als Starthilfe für ihr Leben im Tal von Kathmandu. Außerdem unterstützend wir
die Schülerinnen mit Versorgungsgütern. Das Geld für diese Unterstützungsmaßnahmen erhielten
wir über die Regionaloberin vom Generalat.
3.Mary Ward School, Lubhu, Lalitpur
Schäden: Die Mauern des gesamten Areals rund um den Konvent und die Wände der Klassenzimmer
wurden durch das Erdbeben beschädigt.
Aufbauarbeiten: Ende Juni begannen wir mit dem Aufbau unserer Geländemauern. Es war schwierig,
Arbeiter zu finden, denn die meisten waren in ihre Dörfer heimgegangen, um für ihre eigenen Häuser
zu sorgen. Außerdem war uns geraten worden, etwas zu warten, da die Nachbeben anhielten. Das
nötige Material für den Wiederaufbau zu erhalten war nicht einfach. Da unser Gelände von
Reisfeldern umgeben ist, rieten uns die Ingenieure, die Mauern mit Steinfundamenten zu sichern. So
erhöhten sich die angenommenen Ausgaben. Auch aufgrund der Materialknappheit erhöhten sich
die Kosten, doch 85% der Mauer sind schon wiederaufgebaut.
Wir danken Sr. Marilyn, unserer Regionaloberin, die unsere Reparaturarbeiten mit 20 Lakh [1 Lakh =
100.000 Rupien = ca. 1.000 €) unterstützte. Insgesamt haben wir 22 Lakhs aufgewendet. So wie es
jetzt aussieht, benötigen wir 30 Lakhs, um unsere Gebäude wieder aufzubauen. Wir hoffen, dass alle
Reparaturen an der Geländemauer bis nächsten Monate beendet sind. Manche Klassenzimmer,
deren Wände beim Erdbeben beschädigt wurden, sind bereits repariert. Die Arbeiten gehen weiter,
so dass einige weitere Klassenzimmer bald fertiggestellt sind. Insgesamt mussten wir 2 Lakhs dafür
aufwenden.
Unterstützungsbemühungen: Schwestern verteilten benötigte Versorgungsgüter wie Reis, Linsen, Öl,
Salz, Trockennahrung, Nudeln, Reisflocken, Abdeckplanen, Plastikfolien, Seife, Trinkwasser usw. an
die Geschädigten in der Nachbarschaft. Für jede Familie waren Pakete mit den o. g. Sachen
abgepackt worden. 250 schwer vom Erdbeben betroffene Familien in Lubhu und Lamatar erhielten
auf diese Weise Hilfe.
Mehr als 30.000 Rupien wurden von uns zu diesem Zweck aufgewendet. Weitere Gelder und
Materialien wurden von den ehemaligen Schülerinnen von St. Mary's, von Caritas Nepal und von St.
Mary's School Kathmandu verteilt.
Zusammen mit den Salesianer-Patres unterstützten wir die schwer getroffenen Gebiete von
Sindhupalchowk, Dolakha, Kavre und Dhading durch die Verteilung von Hilfsgütern.
4.St. Mary's School Biratnagar
Schäden: Das verheerende Erdbeben verursachte unzählige Risse in den Wänden und Fußböden der
Kommunitäts- und Schulgebäude. Die Risse verunsicherten die Eltern und wir schlossen für drei
Wochen Ferien, um die Risse zu reparieren.
Der Bauingenieur empfahl das Epoxy Verfahren [ein Verfahren mit Harzen], um die Wände zu
sichern. Die Risse waren sehr tief. Im Verlauf der Arbeiten wurde dann das gesamte Gebäude mit
Zement überstrichen und neu angestrichen.
Als das Erdbeben begann waren gerade alle Schülerinnen in der Halle versammelt. Und es gibt nur
eine einzige Treppe, auf der alle herunterkommen müssen. Uns war klar: eine zweite Treppe ist
dringend nötig. Also wurde eine Nottreppe eingebaut.
Die Mehrzweckhalle im 3. Stock wurde regelmäßig für den Tanzunterricht genutzt. Der Bauingenieur
riet uns dringend, diesen Unterricht nicht mehr dort abzuhalten. Deswegen bauten wir eine Zelthalle
für diesen Zweck.
Mit dem Wiederaufbau des Stockwerks warten wir bis zu den langen Ferien im Oktober. Unsere
Regionaloberin Sr. Marilyn stellte 20 Lakhs bereit. Die Gesamtausgaben betrugen über 16 Lakhs. Der
Überschuss wurde für den Wiederaufbau des 3. Stocks aufgehoben.
5.St. Mary's School Gorkha
Schäden: Das starke Erdbeben mit dem Epizentrum nahe Gorkha hinterließ Spuren von Verwüstung
an allen Schulgebäuden, dem Kommunitätsgebäude und dem Wohnheim. Die Mauern um das
Gelände waren teilweise zusammengefallen. Die Stützmauern wiesen schwere Schäden auf. Die
Gebäude schwere Risse.
Aufbauarbeiten: Bald nach dem Erdbeben begannen wir mit der Wiederherstellung der
Klassenzimmer. Alle Wände mit Rissen sind bereits repariert. Eine Wand war völlig zerstört und
musste mit neuen Steinen wiederaufgebaut werden, denn die alten Steine waren zerbrochen. Auch
die Treppenhäuser waren betroffen. Die Brücke zwischen den beiden Schulblöcken war angeknackst.
Es wurde eine Stützmauer vom Boden aus hochgezogen, um sie zu verstärken. Vier Säulen müssen
gebaut werden, um das Gebäude sicherer zu machen.
Der Sportplatz der Schule, der nahe an einem Hügel
liegt, wurde schwer beschädigt. Es mussten viele
Meter tiefe Stützmauern gezogen werden, um
Erdrutsche abzuhalten. Drainagen und Zisternen
werden eingerichtet, um das Wasser zu kanalisieren
und einem Bach zuzuführen. Viele Wasserpumpen
wurden eingesetzt, um diese arbeitsintensive
Maßnahme durchzuführen. Sie dauerte drei lange
Monate!
Seit einem Monat gehen die Reparaturen am
Kommunitätsgebäude voran. Der größte Teil der
Fußböden waren beschädigt. Die Wände in der
Kapelle und im Wohnzimmer haben viele Risse
erhalten. Eine Seite des Wohnzimmers musste durch
eine neue Wand ersetzt werden. Ebenso die Wände
der Sakristei.
Unsere Hofmauer war schwer beschädigt und Steine waren herausgefallen. Diese Mauer steht an
einem Abhang und nahe der Grenzmauer. Weil das Risiken birgt haben wir eine echte Ziegelmauer
zum Abstützen gebaut. In der Kommunität gehen die Malerarbeiten voran. Das Wohnheim braucht
noch einige kleinere Reparaturen. Wir hoffen, dass die Arbeiten in ca. 15 Tagen beendet sind.
Insgesamt haben wir etwas mehr als 17 Lakhs verbraucht, die wir von Sr. Marilyn, unserer
Regionaloberin erhalten haben. Die Reparaturen am Kommunitätsgebäude kosteten noch etwa 10
Lakhs zusätzlich.
Nachtrag von der Regionaloberin
Im Namen der gesamten Region Nepal möchte ich allen Wohltätern danken, die für die Nepalhilfe
gespendet haben. Wir sind unendlich dankbar für die Großzügigkeit eines jeden von Ihnen. Gott
segne Sie!
Mit herzlichem Gruß
Sr. Marilyn Murickal CJ
Regionaloberin
Region Nepal