Die Begleitung onkologischer Patienten Eine Herausforderung? „Lange saßen sie dort und hatten es schwer. Aber sie hatten es gemeinsam schwer, und das war ein Trost. Leicht war es trotzdem nicht.“ (Astrid Lindgren, aus Ronja Räubertochter) Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 2 Legende • Pflegende in der Onkologie zu sein bedeutet • Fallbeispiel • Herausforderungen in der Begleitung • Handlungsmöglichkeiten • Fazit Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 3 Pflegende in der Onkologie zu sein bedeutet • Konfrontation mit Menschen in Ausnahmesituationen • Begleitung über langen Zeitraum • Komplexe, medikamentöse Therapien verabreichen • Gezielte Überwachung • Fachkompetente Beratung • Schlüsselposition einnehmen Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 4 Fallbeispiel Ausgangssituation Herr H. 51 Jahre, verheiratet, 2 Kinder, gutaussehender erfolgreicher Geschäftsmann, sehr gewissenhaft Diagnose Akute myeloische Leukämie Therapie Konditionierungstherapie mit Ganzkörperbestrahlung Allogene Knochenmarkstransplantation Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 5 Fallbeispiel • nach kurzer Zeit schwerste Komplikationen • starke Körperbildveränderungen • seelischer Zustand verschlechtert sich zusehends • Persönlichkeitsveränderungen/Wesensveränderungen • 155 Tage aufrappeln und wieder fallen, Hoffnung, Enttäuschung, Verzweiflung, Wut, Trauer • Herr H. hat es nicht geschafft Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 6 Herausforderungen in der Begleitung • Verantwortung tragen • Besondere Nähe zum Erkrankten • Leidensweg mittragen • Erleben von Persönlichkeits- bzw. Wesensveränderungen • Ängste und Unsicherheiten Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 7 Herausforderungen in der Begleitung Eigene Gefühle Verhalte ich mich richtig? Ängste und Unsicherheiten Distanzverlust Haltung zu Krankheit Tod und Leben Kontrollverlust Darf ich verletzbar sein? Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 8 Herausforderungen in der Begleitung Ängste • sind real und bleiben es • können Pflegende im Umgang mit den Erkrankten blockieren • das Gefühl der Angst zulassen Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 9 Handlungsmöglichkeiten Kommunikation als hoher Stellenwert • Echtheit und Aufrichtigkeit • Respekt und Wertschätzung • Empathie Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 10 Handlungsmöglichkeiten • Haltung der „Eingelassenheit“ • Wechselseitiges Vertrauen • Krankheitsverarbeitung wird maßgeblich beeinflusst • Stille aushalten – Schweigen erlaubt • Zeitinvestition im richtigen Moment Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 11 Patienten, die sich emotional alleingelassen fühlen, werden die Pflegenden verstärkt wegen körperlicher Beschwerden einbinden. Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 12 Fazit Ja, die Begleitung onkologischer Patienten ist eine Herausforderung und es lohnt sich diese anzunehmen! Den Erkrankten und deren Zugehörigen auf menschlicher Ebene begegnen, Vertrauen und Wärme erleben im Kontrast zur hochtechnisierten Medizin. Dieser Zusammenhalt gibt beiden Seiten Kraft, den Patienten und den Pflegenden. Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 13 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Petra Flick, 5. Fortbildungstag Pflege in der Onkologie 14
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