Alexander Kraut - Basiskulturfabrik

Friedrich Wilhelm Murnau (1888 - 1931)
Deutscher Regisseur mit dem bürgerlichen Namen Friedrich
Wilhelm Plumpe, der nach dem Studium der Philosophie, Musik und Kunst in Heidelberg bei Max Reinhardt Schauspieler
wurde. Zum kommerziellen Film kam er, nachdem er Propagandafilme für die Deutsche Botschaft in der Schweiz gedreht
hatte. Der Höhepunkt seiner Karriere begann 1923 mit "Der
letzte Mann", in dem Emil Jannings eindrucksvoll die Hauptrolle verkörperte. Der Film erregte wegen seiner beweglichen Kameraarbeit großes Aufsehen. Seine beide letzten in Deutschland
gedrehten Filme "Tartüff" (1925) und "Faust" (1926), waren
ebenfalls aufwendige Studioproduktionen mit Jannings und auf
erwartungsgemäß hohem Niveau. 1926 ging Murnau nach
Hollywood .
STUMMFILME
Stummfilme mit Live-Musikbegleitung
ALEXANDER KRAUT
(Flügel + Hammond Orgel +
Laptop-Orchester)
Fusion-Festival 2014
Max Reinhardt (1873 bis 1943)
Österreichischer Theaterproduzent und -regisseur, mit bürgerlichem Namen Goldmann, der 1903 Direktor des Deutschen
Theaters in Berlin wurde. Seine Theaterarbeit ist legendär. Seine
Filmarbeiten “Die Insel der Seligen” (1913), “Das Mirakel”
(1914) und “Eine venezianische Nacht” haben keine weitere Bedeutung erlangt, trotzdem hat er das deutsche Filmschaffen in
mehrfacher Hinsicht wesentlich beeinflußt, vor allem durch die
Tatsache, daß die prominentesten Schauspieler, aber auch viele
Regisseure und Ausstatter, für ihn gearbeitet hatten und von ihm
beeinflußt worden waren, so auch Murnau und Lubitsch.
Ernst Lubitsch (1892 - 1947)
Amerikanischer Regisseur deutscher Abstammung, der 1909 in
Berlin zum Film stieß. Er drehte anfänglich hauptsächlich Komödien, die um einen kleinen jüdischen Geschäftsmann namens
Meyer zentriert waren, den Lubitsch selbst darstellt. Der Erfolg
dieser scharf gezeichneten Komödien führte dazu, daß ihm
größere Produktionen übertragen wurden, meist groß angelegte, historische Kostümfilme wie z.B. "Madame Dubarry"
(1919). Kurz zuvor hatte er "Die Austernprinzessin" gedreht, zu
der er sagte:
"Der Film war mein erstes Lustspiel, in dem sich mein fest umrissener Stil andeutete." Und es fallen hier filmische Innovationen auf: "Timing der Einstellungen, Visualisierung des Dekors,
Choreografie der Figuren." (Prinzler) "Madame Dubarry" war
ein Riesenerfolg in den USA. Und so ging Lubitsch schon 1923
nach Hollywood.
Fusion-Festival 2015
Fusion-Festival 2015
Alexander Kraut (Live-Musiker)
ist Pianist, Komponist und Arrangeur. Sein Musikstudium absolvierte er in Los Angeles. Er hat eine über 30 jährige Bühnenerfahrung und ist musikalischer Leiter. Alexanders immer wieder neu erschaffene Musik, mit den unvertonten Bildern virtuos
zu kommunizieren, versprechen ein spannendes und nachhaltiges Sinneserlebnis. Wenn der schwarz-weisse stumme Film einen
Hänger hat, plötzlich stoppt, dann erzählt Alexander Kraut die
Geschichte weiter, beschreibt die Bilder und spielt dabei gleichzeitig seine Musik. Solche Pannen bringen ihn nicht raus. Er hat
alles im Kopf. Er komponierte viele Filmmusiken, musiziert in
vielen Bands, spielt mit seinem Film-Musik-Programm auf grossen Festivals, und er sucht sich immer neue Klassiker der
Stummfilmkunst. Sehr aufregend, diese alten Bilder mit neuer
Musik zu erleben.
Eintritt: 6,- erm. / 8,- Euro
Alte Kachelofenfabrik• Sandberg 3 a • D-17235 Neustrelitz
Telefon: 0 39 81 - 20 31 45 • Telefax: 0 39 81 - 20 31 75
e-mail: [email protected] • Internet: www.basiskulturfabrik.de
Stummfilm mit Live-Musikbegleitung
TARTÜFF
Dtld. 1925, s/w, 74 Min. Drehbuch: Carl Mayer
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
DOPPELPROGRAMM
Stummfilm mit Live-Musikbegleitung
DIE INSEL DER SELIGEN
Dtld. 1913, s/w, 50 Min., Drehbuch: Arthur Kahane
Regie: Max Reinhardt
+
Stummfilm mit Live-Musikbegleitung
DIE AUSTERNPRINZESSIN
Dtld. 1919, s/w, 40 Min.
Regie: Ernst Lubitsch
Fr. 19.2. 19:30 Uhr
Darsteller: Emil Jannings, Werner Krauss u.a.
Der alte Herr wird von seiner Haushälterin aus reiner Nächstenliebe gepflegt - glaubt er zumindest. Denn eigentlich hat
es die habgierige Frau einzig auf das Vermögen des kranken
Mannes abgesehen. Und teilen will sie das Geld schon gar
nicht, deshalb verbreitet sie allerlei Schlechtes über den Enkel des Alten und erreicht damit, daß der junge Mann enterbt wird. Der Enkel aber denkt gar nicht daran, aufzugeben.
Er nutzt vielmehr sein schauspielerisches Talent, um das
wahre Gesicht der Haushälterin zum Vorschein zu bringen.
Selbst bis zur Unkenntlichkeit verkleidet, führt er in seinem
Wanderkino einen Film vor, der ein Gleichnis zu der Intrige
der gierigen Haushälterin darstellt. Der Film erzählt die Geschichte des gerissenen Tartüff, der einen Freund um sein
Geld bringen will und von der Frau des Opfers durch einen
Trick entlarvt wird.
Molièrs Gesellschafts- und Sittenkomödie vom Heuchler
und Schmarotzer Tartuffe verlegt Murnau ins Preußen Friedrich II. und ergänzt die bekannten Ereignisse durch eine stilistisch abgesetzte Rahmenhandlung. So unterstreicht er die
Aussage, daß Heuchler überall sind. Ein hervorragend inszenierter Stummfilm mit einem außergewöhnlichen Emil
Jannings in der Titelrolle.
Fr. 11.3. 19:30 Uhr
Darsteller: Wilhelm Diegelmann, Willy Prager, Gertrud
Hackelberg, Lore Wagner, Werner Lotz, Ernst Hofmann,
Friedrich Kühne, Ernst Matray, Mary Dietrich, Erika de
Planque, Greta Schröder, Leopoldine Konstantin, Ernst Matray, Wilhelm Diegelmann, Willy Prager, Friedrich Kühne
Zwei junge Mädchen sind auf der Suche nach Jünglingen
und haben schnell Erfolg. Ihren Vätern missfällt dies, denn
sie hatten bereits selbst Heiratskandidaten für die Töchter
ausgesucht. Nach ihrer Vorstellung wären zwei ihrer Skatbrüder, beide noch Junggesellen, die geeigneten Partien. Die
Mädchen fliehen mit einem Ruderboot auf eine Insel mit
Göttern, Nymphen, Faunen und Wasserteufeln. Ihnen folgen die Jünglinge und alsbald auch die Väter mit den Junggesellen. Die Götter und insbesondere Amor stellen mit den
Menschen allerlei Spielchen und Neckereien an und führen
die jungen Paare zusammen. Die Väter werden von Circe in
Schweinchen verwandelt und ziehen am Schluss eines Triumphzuges wieder von der Insel.
Fr. 11.3. 19:30 Uhr
Darsteller: Victor Janson, Ossi Oswalda, Harry Liedtke,
Julius Falkenstein, Max Kronert, Curt Bois, Ritterband
Diese Stummfilmkomödie von Ernst Lubitsch stellt ein
aufwendig choreographiertes, mit Bildwitz und Tempo inszeniertes Lustspiel in vier Akten dar, das mit saftigem Humor
das satirische Spiel mit Autoritäten thematisiert.
Der schwerreiche amerikanische Geschäftsmann Quaker hat
sein Vermögen mit Meeresfrüchten verdient und ist deshalb
überall als Austernkönig bekannt. Seine temperamentvolle
Tochter, die "Austernprinzessin", will unbedingt einen europäischen Adligen ehelichen, um die Tochter des Schuhcreme-Königs zu übertrumpfen. So gerät sie an den mittellosen Prinz Nuki, doch der schickt zunächst seinen Diener
Josef vor. In der Annahme, einen echten Prinzen vor sich zu
haben, heiratet die ungestüme Millionärstochter den Dienstboten bei der erstbesten Gelegenheit. Damit setzt sie eine turbulente Ereigniskette in Gang, die zu einem Happy End für
alle Beteiligten führt.
Dieser frühe Stummfilm von Lubitsch ist ein reiner Comic
strip um einen Millionär, der nicht einmal die Zigarette
selbst halten muß. Ein Film voller grotesker Komik und subtiler Gags, mit einem Happy-End im Foxtrott-Fieber.