Download Yasmin Hofmann, Margrit Horsche, Christoph Wolf Ethik fachfremd unterrichten, Klasse 1/2 Selbstbehauptung und Normenreflexion - Ich stehe zu mir und meinen Überzeugungen 7 schule n ndierte inen fu n, um e plett vore h c u bra om , was Sie hzuführen: k rialien zu den en alles durc mate ik is x th E ra P rläufe h m Fac baren ndenve teigen, t einsetz estellten Stu us k z e ir in d e mit atik darg ie Them en gleich mit ichtlich g e übers ie, schnell in d a rl o rv ie S p n o efähige in Form von K unteren n Ethik et. e werd orbereit die einen gute n zu machen v ll e n h , e ht sc pekte edank z. B. hen As igene G Aktionen wie esentlic geregt, sich e n n e e d tz e ln e n rs d a n ineinve werden ithilfe von ha onen h rs e M . 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Klasse Komplett vorbereitete Unterrichtsstunden und direkt einsetzbare Praxismaterialien Über diesen Link gelangen Sie zur entsprechenden Produktseite im Web. http://www.auer-verlag.de/go/dl6837 Ich bin glücklich Didaktische Hinweise Unterrichtsverlauf 1. Unterrichtsstunde: Ich bin glücklich, wenn … Material: Arbeitsblatt mit Impulssätzen (KV 6.1), buntes Tonpapier in Plakatgröße Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth 2. Unterrichtsstunde: Der Fischer und seine Frau Material: Plakat mit Impulsstreifen aus der vorherigen Stunde, Märchen „Der Fischer und seine Frau“ (KV 6.2) Ablauf: • Einstieg: Die Schüler kommen im Kinohalbkreis zusammen. Das Plakat mit den Impulsstreifen der letzten Stunde hängt an der Tafel. Die Inhalte werden wiederholt und nochmals zusammengefasst. Fragen: Wann bist du glücklich? Wann machen dich deine Freunde, deine Familie glücklich? Die Schüler erkennen Zusammenhänge, Ähnlichkeiten, Wichtiges usw. • Arbeitsphase: Die Lehrperson liest das Märchen vom „Fischer und seiner Frau“ (KV 6.2) vor. Bei guten Lesern kann das Märchen auch zum Selbstlesen ausgeteilt werden. • Vertiefung/Reflexion: Die Lehrperson stellt Fragen zum Märchen: • Warum war die Frau des Fischers am Ende doch nicht glücklich? • Was hat sie falsch gemacht? • Würdest du es anders machen, wenn du drei Wünsche frei hättest? Die Schüler beantworten die Fragen und diskutieren. • Ausklang/Abrundung: Die Stunde wird gestalterisch abgeschlossen. Arbeitsauftrag: Male in dein Ethikheft ein Bild zum Märchen. M us A te ns r z ic u ht r Kindern in diesem Alter fällt es noch schwer, ihre Gefühle zu äußern oder zu beschreiben. Sie müssen sie erfahren (mithilfe von Rollenspielen, mit allen Sinnen usw.). Dabei beginnt man am besten mit den klarsten Gefühlen, wie Freude oder Trauer. In dieser Unterrichtseinheit wurde das Thema Glück und Glücklichsein gewählt. Beispielsituationen und anschauliches Material ermöglichen es den Schülern, leichter einen Zugang zu ihrer Gefühlswelt zu finden. Arbeitsauftrag: Klebe deine drei wichtigsten Impulsstreifen auf dieses große Plakat (je nach Platz oder Schülerzahl mehr oder weniger Streifen). Das Plakat wird im Klassenzimmer aufgehängt. Ablauf: • Einstieg: Die Schüler kommen im Stuhlkreis zusammen. Die Lehrperson fragt nach dem Befinden der Schüler: Wie geht es dir denn heute? Die Kinder beschreiben, wie sie sich heute fühlen, was ihnen schon passiert ist usw. Die Lehrperson hakt nach: Bist du heute glücklich? Die Schüler äußern sich. Wieder wird nachgehakt: Warum? Wann bist du denn glücklich? Ist das jeden Tag gleich? Die Schüler berichten. • Arbeitsphase: Die Schüler gehen an ihren Platz zurück und bearbeiten in Einzelarbeit das Arbeitsblatt mit den Impulssätzen (KV 6.1). • Vertiefung/Reflexion: Die Schüler kommen wieder im Kreis zusammen und besprechen die Impulssätze. Frage: Was ist bei vielen gleich? Was ist bei dir anders? Wann fühlen sich alle wohl? • Ausklang/Abrundung: Die wichtigsten Ergebnisse sollen – für alle sichtbar – festgehalten werden. 113 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 113 Impulssätze Immer wenn ich fröhlich bin, dann … M us A te ns r z ic u ht r Ich bin glücklich, wenn … Ich wünsche mir, dass … Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth Meine Freunde machen mich glücklich, wenn … Meine Familie macht mich glücklich, wenn … 114 KV 6.1 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 114 Der Fischer und seine Frau (nach einem Märchen der Gebrüder Grimm) M us A te ns r z ic u ht r Es waren einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten zusammen in einem alten Topfe, dicht an der See, und der Fischer ging alle Tage und angelte. So saß er auch einst bei der Angel und sah immer in das klare Wasser hinein und er saß und saß. Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth Da ging die Angel auf den Grund, tief hinunter und als er sie heraufholte, zog er einen großen Butt heraus. Da sagte der Fisch zu ihm: „Hör einmal, Fischer, ich bitte dich, lass mich leben, ich bin kein rechter Fisch, ich bin ein verwünschter Prinz. Was hilft es dir, wenn du mich totmachst? Ich würde dir doch nicht recht schmecken; setze mich wieder ins Wasser und lass mich schwimmen.“– „Nun“, sagte der Mann, „du brauchst nicht so viele Worte zu machen; einen Fisch, der sprechen kann, hätte ich so schon schwimmen lassen.“ Damit setzte er ihn wieder ins klare Wasser; da ging der Fisch auf den Grund und zog einen langen Streifen Blut nach sich. Nun stand der Fischer auf und ging zu seiner Frau in den Topf. „Mann“, sagte die Frau, „hast du heute nichts gefangen?“ – „Nein“, sagte der Mann, „ich fing einen Fisch, der sagte, er wäre ein verwünschter Prinz, da hab ich ihn wieder schwimmen lassen.“ – „Hast du dir denn nichts gewünscht?“, fragte die Frau. „Nein“, sagte der Mann, „was sollt ich mir wünschen?“ – „Ach“, sagte die Frau, „das ist doch schlimm, hier immer so im Topfe zu wohnen: es ist eklig und stinkt. Du hättest uns doch eine kleine Hütte wünschen können. Geh noch einmal hin und rufe ihn; sag ihm, wir möchten gern eine kleine Hütte haben, er tut es gewiss.“ Der Mann wollte noch nicht recht, wollte aber seiner Frau nicht zuwider sein und ging hin an die See. Er stellte sich hin und sagte: „Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, meine Frau die Ilsebill, will nicht so, wie ich gern will.“ Da kam der Fisch angeschwommen und sagte: „Na, was will sie denn?“– „Ich hatte dich doch gefangen gehabt und meine Frau sagt, ich hätte mir auch etwas wünschen sollen. Sie mag nicht mehr in einem Topfe wohnen, sie möchte gern eine Hütte haben.“ – „Geh nur hin“, sagte der Fisch, sie hat sie schon.“ 115 KV 6.2 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 115 Da ging der Mann hin und seine Frau saß nicht mehr in einem Topfe, aber eine kleine Hütte stand da und seine Frau saß vor der Tür auf einer Bank. Da nahm ihn seine Frau bei der Hand und sagte zu ihm: „Komm nur herein, sieh, nun ist’s doch viel besser so.“ Da gingen sie hinein und in der Hütte war eine herrliche Stube und eine Kammer, wo für jeden ein Bett stand und eine Küche und eine Speisekammer. Hinten war auch ein kleiner Hof mit Hühnern und Enten und ein kleiner Garten mit Gemüse und Obst. „Sieh“, sagte die Frau, „ist das nicht nett?“ – „Ja“, sagte der Mann, „so soll’s bleiben, nun wollen wir recht vergnügt leben.“ M us A te ns r z ic u ht r So ging das wohl acht oder vierzehn Tage, da sagte die Frau: „Höre Mann, die Hütte ist doch gar zu eng und der Hof und der Garten sind gar so klein; der Fisch hätte uns auch wohl ein größeres Haus schenken können. Ich möchte gern in einem großen steinernen Schlosse wohnen. Geh hin zum Fisch, er soll uns ein Schloss schenken.“ – „Ach, Frau“, sagte der Mann, „die Hütte ist doch gut genug, was wollen wir in einem Schlosse wohnen!“ Dem Mann war sein Herz so schwer und er wollte nicht; er sagte bei sich selber: „Das ist nicht recht“; er ging aber doch hin. Aber es ging so weiter. Seine Frau war wieder nicht zufrieden und wünschte sich, ein König zu sein. Dann ein Kaiser und dann ein Papst. Nun war sie immer noch nicht zufrieden und schickte ihren Mann wieder zu dem Fisch an den See. Sie wollte Gott werden. Er wollte nicht gehen, aber seine Frau war so wütend und gab ihm eins mit dem Fuß und schrie: „Willst du gleich hingehen!“ – „Nun, was will sie denn?“, fragte der Fisch. „Ach“, sagte der Mann, „sie will werden wie der liebe Gott.“ – „Geh nur hin, sie sitzt schon wieder im alten Topfe.“ Dort sitzen sie noch beide bis auf den heutigen Tag. 116 KV 6.2 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 116 Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth Als er an die See kam, stellte er sich hin und sagte: „Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, meine Frau die Ilsebill, will nicht so, wie ich gern will.“ – „Na, was will sie denn?“, fragte der Fisch. „Ach“, sagte der Mann halb betrübt, „sie will in einem großen steinernen Schlosse wohnen.“ – „Geh nur hin, sie steht vor der Tür“, sagte der Fisch. Dann wollte der Mann nach Hause gehen, als er aber dort ankam, da stand dort ein großer, steinerner Palast, und seine Frau stand oben auf der Treppe und wollte hineingehen; da nahm sie ihn bei der Hand und sagte: „Komm nur herein.“ – „So soll es bleiben“, sagte der Mann, „nun wollen wir in dem schönen Schlosse wohnen und wollen zufrieden sein.“ Ich entdecke Gefühle bei anderen (Empathie) 2. Unterrichtsstunde: Wütend sein Material: AB „Wutgeschichte“ (KV 6.6), Bücher und/oder Geschichten zum Thema Wut M us A te ns r z ic u ht r Nachdem die Schüler über ihre eigenen Gefühle nachgedacht haben, wird es ihnen leichter fallen, bei anderen Gefühle zu entdecken und richtig mit diesen umzugehen. Durch Rollentausch und Rollenspiele können sie am eigenen Leib erfahren, wie sich bestimmte Gefühle anfühlen, und sich in andere hineinversetzen. Darum geht es in dieser Unterrichtseinheit. In der ersten Stunde stehen alle Gefühle im Blickpunkt, in der zweiten bleibt die Konzentration auf das Gefühl Wut. chen zu erraten. Je nach Zeit, kommen etwa fünf Schüler an die Reihe. • Ausklang: Die Schüler kommen wieder im Stuhlkreis zusammen. Gemeinsam wird „Mein rechter, rechter Platz ist frei …“ gespielt, mit folgender Abwandlung: Bei der Frage Als was soll ich kommen? soll ein Gefühlsausdruck dargestellt werden. Unterrichtsverlauf 1. Unterrichtsstunde: Gefühlsausdrücke Material: Arbeits- und Lösungsblatt „Gefühlsausdrücke“ (KV 6.5) Ablauf: • Einstieg: Die Schüler kommen in den Stuhlkreis. Sie sollen über die Gefühle anderer nachdenken. Frage: Woran kann man denn erkennen, wie ein anderes Kind sich fühlt? Die Schüler erzählen: Gesichtsausdruck, Körperhaltung, Stimme, Sprache. Als Nächstes wird getestet, ob die Kinder wirklich die Gefühle anderer erkennen können. Frage: Könntest du beschreiben, wie es gerade deinem Nachbar rechts von dir geht? Drei bis vier Schüler werden ausgewählt, die beschreiben dürfen. Liegen sie richtig? Woran haben sie die Gefühle festgemacht? • Arbeitsphase: Die Schüler gehen zurück an ihren Platz. Die Lehrperson teilt das Arbeitsblatt mit den Gefühlsausdrücken (KV 6.5 – Arbeitsblatt) aus. Die Kinder sollen auf diesem die zusammengehörigen Gefühlsausdrücke und Köpfe verbinden. Differenzierung: Male einen Kopf, der deinen heutigen Gesichtsausdruck widerspiegelt. Mithilfe des Lösungsblattes (KV 6.5 – Lösungsblatt) können die Ergebnisse überprüft werden. • Vertiefung/Reflexion: Als Nächstes sollen Gefühle pantomimisch dargestellt werden. Abwechselnd treten Kinder vor die Klasse und stellen einen Gefühlsausdruck dar. Die anderen versu- Ablauf: • Einstieg: Die Schüler kommen in den Stuhlkreis. Es wird wieder „Mein rechter, rechter Platz ist frei“ gespielt, dieses Mal aber in der Ursprungsversion mit Tieren. Fazit: Manche können sich schon ganz gut in die Rolle oder das Gefühl eines Tieres hineinversetzen. • Arbeitsphase: Die Lehrperson leitet wieder auf die Menschen über, indem sie die „Wutgeschichte“ (KV 6.6) vorliest. Danach fragt sie die Schüler: Ist es dir bei irgendeiner Situation auch schon einmal so gegangen? Hast du auch schon mal so eine Wut gehabt und dann jemanden geärgert? Die Schüler erzählen. Evtl. kann die Geschichte auch als AB ausgeteilt werden – die Schüler schreiben oder erzählen dann. Nachdem die Kinder von ihren eigenen Erfahrungen berichtet haben, werden sie um ihre Einschätzung gebeten: Hat sich Timo richtig verhalten? Hat der Schiedsrichter richtig reagiert? Die Schüler erklären und diskutieren. Auch diese Aufgabe findet sich auf dem Arbeitsblatt. • Vertiefung/Reflexion: Es wird ein Rollenspiel durchgeführt: Drei Kinder kommen an die Tafel und spielen die Geschichte. Danach sollen sie berichten: Wie war es? Wie habt ihr euch gefühlt? • Ausklang/Abrundung: Welche Bücher und Geschichten zum Thema Wut gibt es noch? Die Kinder berichten. Die Lehrperson kann auch Bücher mitbringen und vorlesen, z. B. „Anna und die Wut“ von Christine Nöstlinger. 120 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 120 Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth Didaktische Hinweise Gefühlsausdrücke – Arbeitsblatt Verbinde den Gefühlsausdruck mit dem passenden Wort. wütend entsetzt verliebt traurig M us A te ns r z ic u ht r glücklich cool neugierig beleidigt Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth ängstlich 121 KV 6.5 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 121 Gefühlsausdrücke – Lösungsblatt Verbinde den Gefühlsausdruck mit dem passenden Wort. wütend entsetzt verliebt traurig M us A te ns r z ic u ht r glücklich cool neugierig beleidigt 122 Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth ängstlich KV 6.5 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 122 Wutgeschichte Die Klasse 2a spielt in der großen Pause Fußball. Elias ist heute der Schiedsrichter. Im Moment steht es schon 3:0 für Pauls Mannschaft. Timo ist in der gegnerischen Mannschaft. Er will jetzt unbedingt ein Tor schießen. Er will nicht schon wieder verlieren. Timo rennt sehr schnell hinter dem Ball her. Gleich hat er ihn erreicht. Es sind nur noch wenige Meter bis zum Tor. Er will schießen, doch sein Fuß trifft ins Leere. Paul war eine Sekunde schneller und hat den Ball weit weggekickt. M us A te ns r z ic u ht r Das war wohl Timos letzte Torchance für heute! Er spürt, wie er sehr wütend wird. Timo rennt Paul hinterher und tritt ihm ins Schienbein. Paul schreit vor Schmerz laut auf und fällt auf die Wiese. Der Schiedsrichter pfeift. Elias hat alles beobachtet. Was wird er Timo sagen? Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth 1. Ist es dir bei irgendeiner Situation auch schon einmal so gegangen? Hast du auch schon mal so eine Wut gehabt und dann jemanden geärgert? 2. Hat sich Timo richtig verhalten? Hat der Schiedsrichter richtig reagiert? 123 KV 6.6 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 123 Ich ärgere jemanden – Folgen? 2. Unterrichtsstunde: Mut Material: Arbeitsblatt „Im Schwimmbad“ (KV 6.8) Ablauf: • Einstieg: Die Schüler sitzen im Stuhlkreis. Die Lehrperson lässt die Goldene Regel, die in der letzten Stunde eingeführt wurde, wiederholen. Frage: Hattest du auch schon mal ein Erlebnis, bei dem dir die „Goldene Regel“ geholfen hat? Die Schüler berichten. • Arbeitsphase: Die Kinder kehren zurück an ihren Platz. Die Lehrperson liest die Schwimmbadgeschichte (KV 6.8) vor. Die Fragen auf dem Arbeitsblatt werden mündlich bearbeitet. Alternativ kann auch das Arbeitsblatt zur schriftlichen Bearbeitung ausgeteilt werden. • Vertiefung/Reflexion: Die Interpretation der Geschichte wird fortgeführt. Fragen: Hast du dich auch schon einmal so wie Daniel verhalten? Meinst du, Daniel und Sebastian werden wieder Freunde? Wie könnte das gelingen? In der Regel werden die Schüler vorschlagen, dass Daniel sich entschuldigen soll. • Ausklang/Abrundung: Die Kinder sollen zur Geschichte malen. Mögliche weiterführender Auftrag: Vielleicht kannst du auch malen oder schreiben, wie die Geschichte ausgeht? M us A te ns r z ic u ht r Damit Schüler spüren, wie es ist, geärgert zu werden, muss man Beispielgeschichten finden, die sie ansprechen. Vielleicht ist es ihnen selbst schon einmal so in einer bestimmten Situation ergangen. Sie müssen sich hineindenken können und das fällt ihnen noch schwer. Kinder ärgern jemanden aus vielen Gründen: Sie sind neidisch, eifersüchtig, wollen gut dastehen oder cool sein, haben Angst zu versagen, wollen Freunde beeindrucken … Die verschiedenen Facetten werden in den beiden Unterrichtsstunden beleuchtet. Außerdem wird die Goldene Regel thematisiert, als Anleitung für ein gutes Miteinander. chen (evtl. mithilfe von KV 6.7 – Lösungsblatt) und es wird über die Goldene Regel diskutiert. Mögliche Frage: Würdest du deine Freunde auch so ärgern? Die Schüler kommentieren und erzählen. • Ausklang/Abrundung: Die Kinder sollen zur Fabel malen. Sie können entweder die Bilder auf dem Arbeitsblatt ausmalen oder ein eigenes malen. Unterrichtsverlauf 1. Unterrichtsstunde: Was du nicht willst … Material: „Der Fuchs und der Storch“ (KV 6.7) Ablauf: • Einstieg: Die Lehrperson liest die Fabel „Der Fuchs und der Storch“ (KV 6.7) vor. Die Schüler äußern sich frei. • Arbeitsphase: Die Thematik wird vertieft. Fragen: Was hat der Fuchs aus seinem Verhalten gelernt? Wie wird er sich in Zukunft verhalten? Die Schüler erzählen. • Die Lehrperson teilt nun das Arbeitsblatt mit der Fabel und den Aufgaben (KV 6.7 – Arbeitsblatt) aus. Die Kinder bearbeiten in Partnerarbeit das Arbeitsblatt. • Vertiefung/Reflexion: Die Kinder kommen mit ihren ausgefüllten Arbeitsblättern im Stuhlkreis zusammen. Dort werden die Lösungen abgegli- 124 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 124 Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth Didaktische Hinweise Der Fuchs und der Storch – Arbeitsblatt Der Fuchs und der Storch M us A te ns r z ic u ht r Ein Fuchs hatte einmal einen Storch zum Essen eingeladen. Er setzte ihm die besten Speisen vor, aber auf ganz flachen Tellern. So konnte der Storch mit seinem langen Schnabel nichts fressen. Gierig machte sich der Fuchs allein über die Leckerbissen her. Der Storch fühlte sich betrogen, doch er blieb ruhig und lobte die gute Bewirtung. Am nächsten Tag bat er den Fuchs, sein Gast zu sein. Als der Fuchs zum Storch kam, sah er die feinsten Speisen auf dem Tisch. Sie waren jedoch in Gefäßen mit langen Hälsen, sodass er nicht wusste, wie er sie fressen sollte. „Nimm dir so viel du willst!“, sagte der Storch. „Tu ganz so, als wärst du zu Hause!“ Doch der Fuchs musste sich mit dem Geruch der Speisen zufriedengeben. Mit gesenktem Kopf schlich er davon … nach Äsop Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth Welcher Spruch trifft auf die Geschichte zu? Male farbig an: • • • • • • • Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen. Kleider machen Leute. Glück und Glas, wie leicht bricht das. Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu. Der April macht, was er will. Jeder ist seines Glückes Schmied. Diesen Spruch nennt man die „Goldene Regel“! Schreibe sie hier noch einmal auf: 125 KV 6.7 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 125 Der Fuchs und der Storch – Lösungsblatt Der Fuchs und der Storch M us A te ns r z ic u ht r Ein Fuchs hatte einmal einen Storch zum Essen eingeladen. Er setzte ihm die besten Speisen vor, aber auf ganz flachen Tellern. So konnte der Storch mit seinem langen Schnabel nichts fressen. Gierig machte sich der Fuchs allein über die Leckerbissen her. Der Storch fühlte sich betrogen, doch er blieb ruhig und lobte die gute Bewirtung. Am nächsten Tag bat er den Fuchs, sein Gast zu sein. Als der Fuchs zum Storch kam, sah er die feinsten Speisen auf dem Tisch. Sie waren jedoch in Gefäßen mit langen Hälsen, sodass er nicht wusste, wie er sie fressen sollte. „Nimm dir so viel du willst!“, sagte der Storch. „Tu ganz so, als wärst du zu Hause!“ Doch der Fuchs musste sich mit dem Geruch der Speisen zufriedengeben. Mit gesenktem Kopf schlich er davon … nach Äsop Welcher Spruch trifft auf die Geschichte zu? Male farbig an: Um an die Quelle zu kommen, muss man gegen den Strom schwimmen. Kleider machen Leute. Glück und Glas, wie leicht bricht das. Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Was du nicht willst, das man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu. Der April macht, was er will. Jeder ist seines Glückes Schmied. Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth • • • • • • • Diesen Spruch nennt man die „Goldene Regel“! Schreibe sie hier noch einmal auf: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg’ auch keinem andern zu. 126 KV 6.7 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 126 Im Schwimmbad Es ist ein heißer Sommertag und Annika, Daniel und Sebastian haben sich nach der Schule zum Schwimmen verabredet. Sie treffen sich vor dem Freibad und gehen zusammen hinein. Daniel sagt: „Heute rutschen wir alle die blaue Rutsche, die ist babyeinfach, die bin ich schon tausendmal gerutscht!“ – „Ja, das machen wir“, sagt Annika. Nur Sebastian ist still. Er ist diese Rutsche noch nie gerutscht, weil er davor Angst hat, so schnell zu sausen. Und von so weit oben! Da wird ihm bestimmt ganz schwindelig! Er denkt sich: Aber heute muss ich es schaffen, sonst lachen sie mich aus. M us A te ns r z ic u ht r „Kommt“, schreit Daniel, „ich bin schon oben!“ Annika und Sebastian rennen ihm hinterher, ganz viele Stufen hinauf. Nun stehen sie alle drei oben. Sebastian ist es schon ganz mulmig zumute. Daniel saust los. Dann rutscht Annika hinterher. Sie kreischen und schreien und als sie unten ankommen, ruft Annika zu Sebastian hinauf: „Los, rutsch endlich, es ist ganz toll!“ Daniel schreit: „Sei doch kein Feigling, rutsch endlich!“ Unten schauen schon viele Kinder zu Sebastian hoch und nun schreien alle: „Feigling, Feigling!“ Sebastian fühlt sich so schlecht, aber er kann nicht rutschen, er hat solche Angst. Von unten schreit es noch einmal: „Du Weichei, rutsch endlich, was bist du denn für ein Freund?“ Dann dreht Sebastian um und geht ganz langsam, Stufe für Stufe, die Treppe wieder hinunter. Er fühlt sich jetzt gar nicht mehr schlecht. Er schämt sich auch nicht. Da sagt Annika zu ihm: „Das war ja jetzt auch mutig, einfach umzudrehen!“ 1. War es richtig von Sebastian, einfach umzudrehen? 2. Wie verhält sich Daniel? 3. Wie fühlt sich Sebastian oben auf der Rutsche? Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth 4. Wann solltest du den Mut haben, einmal Nein zu sagen? 5. Wie geht es Sebastian am Ende der Geschichte? 127 KV 6.8 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 127 Verantwortlich, bewusst, reflektiert leben Die Schüler sollen erkennen, wie sie sich gegenüber ihren Mitmenschen verhalten sollen. Wie verhalte ich mich, dass es allen gut geht? Werte und Normen sind wichtig, damit sich alle wohl fühlen. Wo stehe ich? Was will ich noch lernen? Was muss ich noch an mir ändern? … Für die beiden Stunden muss genügend Zeit eingeplant werden. Unterrichtsverlauf 2. Unterrichtsstunde: Traumfänger Material: biegsame Stöcke (pro Schüler einer), Paketschnur, Filzwolle in verschiedenen Farben, große Perlen mit Loch in verschiedenen Farben Ablauf: • Einstieg: Die Lehrperson knüpft an die vorherige Stunde an: Wir haben ja letzte Stunde gesehen, dass es auch Erlebnisse gibt, die nicht so schön sind. Dazu gehört auch die Angst. Viele von euch haben Angst vor bösen Träumen. Da gibt es eine Hilfe?! Die Schüler vermuten, evtl. einige auch richtig: Ja, wir basteln heute einen Traumfänger. Den hängst du genau über dein Bett, er soll die bösen Träume einfangen und sie von dir fernhalten! • Arbeitsphase: Die Schüler biegen den Stock zu einer Fischform und umwickeln ihn mit Paketschnur. Nun können sie ihren Traumfänger individuell gestalten, z. B. mit Filzwolle umwickeln, Perlen auffädeln, lange Schnüre herunterhängen lassen, unten verknoten, wieder Perlen auffädeln, evtl. eine Perle als Fischauge einfädeln usw. • Vertiefung/Reflexion: Die Traumfänger der Kinder werden besprochen: Ja, hier können sich eure bösen Träume wirklich gut verfangen. • Ausklang/Abrundung: Die Traumfänger können den anderen Schülern der Schule in einer Ausstellung präsentiert werden, zusammen mit der Vorstellung des Konzeptes eines Traumfängers. Letztendlich sollen die Kinder ihre Traumfänger dann aber mit nach Hause nehmen. M us A te ns r z ic u ht r 1. Unterrichtsstunde: Stolpersteine • Ausklang/Abrundung: Die Schüler kommen im Kinohalbkreis zusammen. Die Stolpersteine-Bilder der Kinder hängen an der Tafel und werden betrachtet. Je nach Zeit werden Teile der Bilder vom jeweiligen Schüler erklärt. Material: DIN-A3-Papiere, evtl. Wachskreiden oder Wasserfarben Ablauf: • Einstieg: Die Schüler sitzen im Stuhlkreis. Sie erhalten den Auftrag, von einem schönen Erlebnis aus ihrem Leben zu berichten. • Arbeitsphase: Es folgt nun die Überleitung auf die weniger schönen Erlebnisse: Gibt es auch Dinge in deinem Leben, die nicht so gut gelaufen sind? Oder wo du etwas Schlechtes erlebt hast? Die Schüler erzählen. Nun wird zu den weniger schönen Erlebnissen gearbeitet. Arbeitsauftrag: Diese Erlebnisse gehören aber auch zu dir, genauso wie die Schönen. Das ist so, wie wenn Steine auf deinem Lebensweg liegen, die gehören dazu! Diese „Stolpersteine“ werden wir nun malen. • Vertiefung/Reflexion: Die Lehrperson erklärt, was zu tun ist: Beginne mit einem Punkt bei deiner Geburt und ende heute mit einem Punkt. Mache einen schlängelnden Weg auf deinem Blatt verteilt (als Linie). Der Weg wird durch kleine oder große Stolpersteine unterbrochen (einen Kreis zeichnen). Die Lehrperson demonstriert an der Tafel und erteilt dann noch den Auftrag: Schreibe oder male in die Stolpersteine, was dir da passiert ist. Die Schüler arbeiten auf einem DIN-A3Papier. 128 6838 – Hofmann/Horsche/Wolf – Ethik fachfremd unterrichten 1./2. Klasse – Herr Bauer – 17.01.13 – Stand: Druckdaten Seite 128 Hofmann/Horsche/Wolf: Ethik fachfremd unterrichten – 1./2. Klasse © Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth Didaktische Hinweise M us A te ns r ic zu ht r Impressum © 2013 Auer Verlag AAP Lehrerfachverlage GmbH Alle Rechte vorbehalten. Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen weiteren kommerziellen Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte oder für die Veröffentlichung im Internet oder in Intranets. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. 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