Verlagspostamt: 6050 Hall i. T. · P.b.b. GZ 02Z030849 M St. Josefs Jahrgang 119 · Heft 5 · September – Oktober 2015 Missionsbote INHALT Die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen. Papst Franziskus Titelbild aus Kamerun Fotos Willeit 1.7–10.16f; Eppink 4.11; Neuhauser 5f; Kristler 12f.20; Lindero 14f; Schmölzer 20; Pallhuber 24. 3 Andreas Agreiter: Vorwort 4 Generalrat der Josefs-Missionäre 5 Fritz Neuhauser: Frauen in Indien 7 Sr. Theresia: Agnes Zhang, China 12 Förderertage in Südtirol 14 Jimmy Lindero: Josefs-Missionäre in Sindh, Pakistan 16 Konrad Willeit: Die “Wunderdoktoren”, Kamerun 18 Die Verstorbenen 19 Was war? 20 Jubiläen; Sepp Schmölzer in Sarawak 21 Leser schreiben 22 Für Ratefüchse 24 Peter Mair: Was ist der Mensch … IMPRESSUM · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill Eigentümer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill Jede Bestellung, Mitteilung oder Einzahlung ist zu richten an eine der folgenden Adressen: Redaktion: Sepp Schmölzer ([email protected]) Anton Steiner ([email protected]) Südtirol: St. Josefs-Missionshaus Regensburger Allee 24 I-39042 Brixen Tel. 0472 270811 (Rektor); 270877 (Sekretariat); Fax 270 800 E-Mail: [email protected] Bankverbindung: RAIKA Eisacktal Brixen IBAN: IT56 Z 08307 58221 000300283720 BIC: RZSBIT 21007 Druck: Athesia-Tyrolia, Innsbruck Versand: An die Mitglieder gratis Mitgliedsbeitrag: € 6,00 Der Erlös kommt der Mission und der Entwicklungshilfe zugute. Eintragung im Tribunal Bozen: 18.08.1948. SPED.IN A. P.-COMMA 27 ART. 2 LEGGE 549/95 Besuchen Sie uns im Internet: www.millhillmissionare.co.uk Der St. Josefs-Missionsbote im Internet: http://www.millhillmissionaries.co.uk/ st-josef39s-missionsbote/ 2 Österreich: St. Josefs-Missionshaus Samerweg 11 A-6067 Absam Tel. 05223 572 94; Fax 572 94-14 E-Mail: [email protected] Bankverbindung: RAIKA Absam IBAN: AT92 3620 0000 0002 0107 BIC: RZTIAT 22200 Inhalt · Impressum · Kontakt Liebe Freunde der Mission, Am 18. Oktober feiert unsere Kirche wieder den Sonntag der Weltmission oder der Weltkirche. Dieser Sonntag will das Bewusstsein fördern, Mitglieder der Weltkirche zu sein, die den Auftrag weiterlebt, die frohe Botschaft Jesu zu verkünden. Ich hatte heuer die Gelegenheit, mit einer Pilgergruppe aus Tirol nach Lourdes zu reisen und dort Weltkirche bei den verschiedenen liturgischen Feiern zu erleben. Bei den Feiern hat mich das pastorale Thema von Lourdes für das heurige Jahr in meinen Gedanken begleitet: die Freude der Mission. Freude, die darin besteht, unser Christsein nicht als Last, sondern als Geschenk zu erfahren. Es ist Gnade, Christus kennengelernt zu haben, seine Gegenwart unter uns mit vielen Pilgern aus verschiedenen Orten und Ländern zu entdecken und gemeinsam für ihn Zeugnis abzulegen. Die Freude über diese Gnade, Christus zu kennen, soll auch Frucht in unserem Leben tragen. Papst Franziskus erinnert in seiner Botschaft zum Weltmissionssonntag daran, dass die Leidenschaft des Missionärs das Evangelium ist. Im weiten Feld der Missionstätigkeit der Kirche sind alle Getauften dazu berufen, durch persönliches Engagement am Missionswerk der Kirche teilzunehmen. Dieser Einsatz für den Missionsauftrag der Weltkirche trägt Vorwort individuelle und unterschiedliche Züge: persönliches Gebet für die Mission; Engagement im Missionskreis einer Pfarre; die Unterstützung für den Missionsboten und ähnlichen Missionszeitschriften; die Bereitschaft, die Ausbildung von Priestern und Ordensleuten in Afrika, Asien und Südamerika zu unterstützen. Die Worte von Papst Franziskus, dass „Mission Leidenschaft für Jesus Christus und Leidenschaft für die Menschen ist“, geben dem Engagement für den Missionsauftrag unserer Weltkirche einen neuen Stellenwert. Sie laden auch dazu ein, den Weltmissionssonntag mit Freude und Dankbarkeit zu feiern. Freuen wir uns, Mitglieder einer großen Familie zu sein, die auf der ganzen Welt beheimatet ist und in der Mission als Engagement für Jesus Christus und die Mitmenschen gelebt wird. Am heurigen Weltmissionssonntag stellen die päpstlichen Missionswerke die Mission der Kirche auf den Philippinen vor. Viele Josefs-Missionäre haben dort ihr Leben in den Dienst des Evangeliums gestellt. Inzwischen ist dort die Saat in der Form einer lebendigen, missionarischen Ortskirche aufgegangen. Mühen, Opfer und Gebet vieler gütiger Menschen haben sich gelohnt. Vergelts Gott. Euer Andreas Agreiter MHM 3 Der neue Generalrat der St. Josefs-Missionsgesellschaft Vom 5. bis 21. Juni war das 18. Generalkapitel der St. JosefsMissionäre. Die Delegierten versammelten sich in Chigwell, einer Ortschaft in der Grafschaft Essex nordöstlich von London. Nachdem der ausgehende Generalrat seine Berichte über die letzten fünf Jahre vorgelegt, anstehende Fragen aufgeworfen und die Teilnehmer sich gegenseitig besser kennengelernt hatten, schritt man zur Wahl. Am 15. Juni 2015 wurde der neue Generalobere gewählt: Michael Corcoran, Generaloberer Er ist 55 Jahre alt, stammt aus der Grafschaft Kilkenny (Irland). Nach seinen Studien in Roosendaal (NL) und Mill Hill (London) empfing er in seiner Heimat am 18. August 1985 die Priesterweihe. Seine Missionsbestimmung war die Diözese Soroti (Uganda). Unter anderem arbeitete er dort in der Berufungspastoral und als Regionaloberer der Josefs-Missionäre in Ostafrika. Von 2005 bis 2010 war er Mitglied des Generalrates, von 2010 bis 2015 Regio- naloberer von Irland und Präsident der Union der Irischen Missionsgemeinschaften (Irish Missionary Union). Michael Corcoran folgt Tony Chantry nach. Dieser leitete die Missionsgemeinschaft von 2005 bis 2015 als 11. Generaloberer. Dem Generaloberen stehen drei Räte zur Seite. Sie wurden am folgenden Tag gewählt und ihnen ihre Aufgabengebiete zugeteilt. Des McGillicuddy, Generalvikar Er ist 65 Jahre alt und kommt aus Irland. 1975 wurde er zum Priester geweiht. Seine Missionsbestimmung war Santiago in Chile. Von 1983 bis 1988 studierte er Pastoraltheologie an der Universität in Münster (Westfalen) und war anschließend in der Ausbildung unserer Theologen in Mill Hill tätig. Ab 1992 wirkte er mit Leidenschaft für „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“. Ab 2003 übernahm er eine Pfarre am Stadtrand von Itaguaí im Bundesstaat Rio de Janeiro in Brasilien. – Seine Verantwortung ist hauptsächlich die Mission in Europa und den beiden Amerikas. Andrew Mukulu Er ist 46 Jahre alt und kommt aus Uganda. 1998 wurde er zum Priester geweiht und trat gleich seine Missionsbestimmung in Kroonstad (Südafrika) an. 2005 wechselte er nach Kamerun und arbeitete in der Ausbildung unserer jungen Kandidaten. 2010 wurde er Rektor des Ausbildungszentrums Bamenda und zugleich Regionaloberer für Kamerun. – Seine Verantwortung ist hauptsächlich die Mission in Afrika. Jimmy Lindero Er ist 39 Jahre alt und kommt von den Philippinen. 2007 wurde er zum Priester geweiht und für die Mission in der Diözese Hyderabad (Sindh) in Pakistan bestimmt. Während er bis 2008 auf die Einreise wartete, wirkte er in Turda (Philippinen). – Seine Verantwortung ist hauptsächlich die Mission in Asien. Dem neuen Generalrat gelten unsere besten Wünsche und unser Gebet. sta. Die Mitglieder des Generalrates (von links): Andrew Mukulu, Des McGillicuddy, Michael Corcoran, Jimmy Lindero. 4 Frauen setzen sich durch Fritz Neuhauser, Süd-Indien „Im Missionsboten vom MärzApril dieses Jahres berichtete ich über die Bemühungen unserer jungen Mitbrüder in Nord-Indien, den UrwaldMädchen und Frauen ihrer Pfarrei Hilfe zur Selbsthilfe zu vermitteln. Das folgende Ereignis kann die Früchte ihrer Bemühungen veranschaulichen. Die Forst-Miliz der Urwaldgegend muss auf die Bewahrung des Urwalds achten. Anderseits sind die Leute für ihr Brennholz vom Urwald abhängig. Nun wurde der örtliche Katechist von einem Förster dabei ertappt, wie er einen Baum zu Brennholz aufarbeitete. Sofort wurde ihm die enorme Strafe von 18 Tausend Rupien auferlegt. Der Katechist, der so viel unmöglich zahlen konnte, wandte sich an Vishunpur · Süd-Indien unsern Pfarrer, um das Geld auszuleihen. Der Pfarrer konnte eine derartige Summe auch nicht aus den Ärmeln schütteln. Und man konnte nicht wissen, wann und ob sie je zurückgezahlt werden könnte. In dieser schwierigen Lage wandte er sich an die Frauengemeinschaft und bat sie, beim Förster für den Katechisten Fürbitte einzulegen. Die Frauen zögerten zunächst. Doch dann fassten sie Mut und gingen in voller Zahl Mädchen und Frauen besuchen die Haushaltungsschule. Mit Näharbeiten wollen sie ihr mageres Einkommen aufbessern. Sie sind soweit, dass sie auch Messkleider herstellen können. 5 zum Forstamt und baten um Nachlass. Zuerst wollte der Förster nichts wissen. Doch da die Frauen sich auf den Boden gesetzt und das Gebäude belagert hatten, musste er doch einlenken und reduzierte die Strafe auf 15 Tausend. Die Frauen rührten sich nicht. Also dann 12 Tausend. Doch auch das war nicht annehmbar. Der Förster musste weiter herunterkommen, auf 10 Tausend, dann auf 8 Tausend, ja auf 5 Tausend. Die Belage- rung wurde nicht aufgehoben. Schließlich setzte er Zweitausend fest. Doch auch damit waren die Frauen noch nicht glücklich. Stattdessen holten sie ein schönes Huhn aus ihrem Vorrat, überreichten dies dem Förster und kehrten frohgemut nach Hause zurück. Die Freude über ihren neu-entdeckten Einfluss strahlte aus ihren Gesichtern: sie waren zu einer Macht geworden, mit der man rechnen muss! Aufmerksam ist die Frau dabei, Maschen aufzunehmen. 6 Indien: Kundgebung gegen Gewalt an Frauen Rund 200 Personen nahmen am 1. Juli an einem Schweigemarsch und einer Gebetswache teil. Sie stand im Zeichen der Solidarität mit den Missionsschwestern der Salesianer von Don Bosco (SMMI). In der Nähe der FranziskusKathedrale in Nagpur war eine Ordensschwester am 19. Juni überfallen worden. An der Kundgebung nahm auch Erzbischof Abraham teil. Er verurteilte entschieden die Aggression gegen die 43-jährige Ordensfrau in der Entbindungsstation in Raipur. Zwei Wochen nach dem Überfall seien noch keine Schuldigen gefunden worden. Die Regierung sollte die Sicherheit und den Schutz aller garantieren, insbesondere der Kinder, Frauen und Minderheiten. An dem Schweigemarsch nahmen Jugendliche, Frauen und Kinder der verschiedenen Glaubensgemeinschaften teil. „Wir Christen sind eine friedliche Gemeinschaft!“, so der Erzbischof abschließend. Die Teilnehmer der Kundgebung forderten von der Regierung, „alles zu tun, um die Bürger des Landes und insbesondere die Schwächeren zu schützen“. Sie brachten eine Unterschriftenaktion für die Opfer von Missbrauch und Gewalt auf den Weg. (Fides-Nachrichtendienst) Vishunpur · Süd-Indien Agnes Zhang: 1915–2003 eine Frau in der Zeit des Neuanfangs Sr. Theresia 3. Teil: „Die Frau in der katholischen Kirche Chinas“, aus der Quartalschrift des China-Zentrums Jahrgang 33, 2014/4. Die Redaktion des St. Josefs-Missionsboten sagt dem Chinazentrum in Sankt Augustin (Deutschland) herzlichen Dank. Sr. Theresia ist die Schreiberin des Artikels. Die großen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen des 20. Jahrhunderts hatten Auswirkungen auch auf die chinesischen Katholikinnen. Insbesondere Ordensschwestern unterstützten die verfolgte Kirche während der Kulturrevolution (1966– 1976) und wirkten beim Neuanfang der Kirche mit. In den 1980er Jahren wurden viele Ordensgemeinschaften wieShanghai · China derbelebt, und zahlreiche Mädchen traten ein. Als Ordensschwestern arbeiten sie in den Gemeinden, in Kindergärten und Krankenhäusern. Sie kümmern sich um Behinderte und Waisenkinder. Sie leiten Exerzitien und Glaubenskurse und helfen in der Seelsorge. Ihren Beitrag leisten hier auch die Schwestern aus meiner Kongregation vom Trost des Heiligen Geistes. Den größten Beitrag hat dabei Schwester Agnes Zhang geleistet. Agnes Zhang Xin‘ai wurde am 19. Dezember 1915 in der Provinz Hebei geboren. 1930 besuchte sie eine katholische Mädchenschule und war ab 1937 drei Jahre lang als Lehrerin tätig. Ihren Glauben lernte Agnes durch ihre Eltern kennen. Sie wollte Ordensschwester werden und trat 1940 in die Kongregation vom Trost des Heiligen Geistes ein. Allerdings musste sie bald wegen einer Krankheit nach Hause zurückkehren, wo sie vier Jahre lang blieb und in ihrer Heimatgemeinde als Katechetin wirkte. Als 1947 ihre Kongregation aufgelöst wurde, begab sich Agnes auf eine Wandermission und evangelisierte in vielen Orten. Im Jahr 1957 kam sie schließlich nach Cixian (bei Handan) zurück und traf dort einige frühere Mitschwestern wieder. Sie entschieden sich, in einer Gemeinschaft zu leben. Um das nötige Geld für die Missionstätigkeit zu verdienen, arbeitete Agnes zunächst im Krankenhaus als Kranken- 7 schwester und ab 1959 in einer Kleidungsfirma. 1966 begann die Kulturrevolution. Wegen ihres Glaubens wurde Schwester Agnes als Konterrevolutionärin kritisiert, geschlagen, ein Jahr später verhaftet und ins Ge- Behausung im Landinneren. fängnis geworfen. Jeden Tag wurde sie dort gezwungen, viel zu arbeiten, und bekam wenig zu essen. Trotzdem besuchte sie die anderen Häftlinge, ermutigte sie und teilte mit ihnen das wenige Essen, das sie bekam. Viele Menschen fanden durch sie den Weg zum christlichen Glau- 8 ben. Man folterte sie, unter anderem wurden ihr sechs Monate lang die Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Als man die Schellen wieder öffnete, hatte Agnes kein Gefühl in den Händen und konnte sie auch nicht bewegen. Sie wurde gezwungen, ein Messgewand anzuziehen, und durch die Straßen geführt, wo sie von anderen Menschen beleidigt und verleumdet wurde. Aber keine Schmerzen, Beschimpfungen und Entbehrungen konnten sie beugen. Einer ihrer Verfolger fragte sie: „Bist du nicht traurig? Hast du keine Angst vor den Beamten? Wenn du deinen Glauben ablehnst und jemanden heiratest, bist du frei. Warum tust du dies nicht?“ Agnes antwortete: „Jesus hat für uns viel gelitten. Warum kann ich nicht ein bisschen leiden?“ Ab 1970 durfte Schwester Agnes die restliche Strafe wegen Krankheit zu Hause verbüßen. 1980 wurde sie rehabilitiert und begann wieder zu missionieren. Zur gleichen Zeit plante sie, die Kongregation wiederaufzubauen. Sie nahm zuerst vier Kandidatinnen auf und wanderte mit ihnen von einem Dorf zum anderen. 1981 legte Schwester Agnes vor ihrem Orts- Zum Bild auf der vorigen Seite 7: Die „Verbotene Stadt“ am „Platz des Himmlischen Friedens“ in Peking ist ein geheimnisumwobener Ort. Über 500 Jahre lang, bis zum Sturz des letzten Kaisers Pu Yi im Jahre 1911, diente er den chinesischen Kaisern, der Ming und Quing Dynasitie, als himmelsgleicher Herrschafts- und Wohnbereich. Nur ausgewählte Minister, Regierungsbeamte, Berater des Kaisers, Wachpersonal und Eunuchen als Arbeiter und Angestellte zu Hofe durften die Verbotene Stadt betreten. Was Frauen anlangt, bekam der gottgleiche Kaiser angeblich lediglich seine eigene Mutter, die Ammen und später seine Gespielinnen zu Gesichte, aus denen er auf Vorschlag seiner Berater seine Frau, die künftige Mutter seiner Kinder auswählte. Jene Frauen, an denen er kein Gefallen fand, und auch Angestellte, die den Kaiser mit eigenen Augen gesehen hatten, mussten getötet werden. Davon rührt wahrscheinlich die weit verbreitete Sitte in Ostasien, beim Zusammentreffen mit Fremden und „höhergestellten“ Personen den Blick zu Boden zu richten. Konrad Willeit Shanghai · China bischof die ewigen Gelübde ab. Mit seiner Unterstützung errichtete sie 1987 eine neue Schwesterngemeinschaft, in der am Anfang 21 Novizinnen und vier Schwestern gemeinsam in einem Zimmer wohnten. Auch wenn sie oft dreimal am Tag nur die gleiche einfache Suppe zu essen hatten, ermunterte Schwester Agnes andere während der Mahlzeiten mit den Worten: „Die Suppe schmeckt sehr gut.“ 1988 legten 21 Novizinnen ihre ersten Gelübde ab. Als Oberin entwickelte Sr. Agnes die Kongregation weiter und baute ein neues Schwesternhaus. Sie bildete die Schwestern nach ihrer jeweiligen Begabung aus. Viele von ihnen missionierten in der Gemeinde und boten verschiedene Glaubenskurse an. Außerdem eröffneten die Schwestern schon in den ersten zehn Jahren ein eigenes Krankenhaus, eine Klinik, eine Schneiderei und eine Werkstatt für religiöse Kunst. Als Schwester Agnes aufgrund einer Herzkrankheit am 29. September 2003 im Alter von 88 Jahren starb, konnte sie sich schon über 100 Schwestern freuen, die sie ausgebildet hatte. Das Leben von Sr. Agnes kann als Fallbeispiel für die Rolle einer Frau in der Zeit der revolutionären Umbrüche und des Neuanfangs gelten. Vor der kommunistischen Wende in China waren viele andere Frauen als Ordens- schwestern in der Katechese für Kinder und Erwachsene tätig. Sie besuchten Kranke und unterstützten das Glaubensleben der Gemeinde. Da in China Priester oft mehrere Pfarreien zu betreuen hatten und immer unterwegs waren, um das Evangelium von Dorf zu Dorf zu verkünden, waren es oft gläubige Frauen, die nicht nur die Kirche sauber hielten, sondern auch durch ihr Engagement beim Gebet und im Leben der Gemeinde für viele Gläubige ein Vorbild im Glauben waren. Ohne Frauen wie Sr. Agnes wäre die Pastoralarbeit in China unmöglich gewesen. In der Zeit der Kulturrevolution litten viele gläubige Frauen ähnlich wie Sr. Agnes. 9 Die Rolle der Frauen in der Familie, als Ehefrau und Mutter, ist nicht zu unterschätzen. Durch ihre Beziehungen zu Schwägerinnen, Nachbarinnen und Verwandten gewinnen sie andere Frauen für das Christentum. Ohne diese ihre stille Arbeit würde die Zahl der Christen nicht so schnell steigen. Viele wurden ins Gefängnis geworfen und von den Beamten verurteilt. Sogar im Gefängnis aber verkündeten sie insgeheim den anderen Gefangenen das Evangelium, trösteten die Verletzten und teilten das Essen mit anderen. Verfolgungen nahmen sie ohne Widerstand und im Gebet hin. Trotz des Leidens bewahrten diese Frauen den Glauben und gaben ihn an die nächste Generation weiter. Ohne sie wäre der Glaube möglicherweise verloren gegangen, und vielleicht gebe es heute kein Christentum mehr in China. 10 Als die Zeit der Reformund Öffnungspolitik kam, belebten Frauen wie Sr. Agnes das Leben der Kirche wieder, und sie tun es auch heute. Sie versammeln die Gläubigen zum gemeinsamen Gebet, organisieren Exerzitien und bilden Katecheten aus. In der Gemeinde lehren sie Kinder liturgische Lieder singen, engagieren sich in der pastoralen Arbeit, bereiten Programme für die Festtage vor und schmücken die Kirchen. Manche Ordensschwestern, wie die Schwestern vom Trost des Heiligen Geistes, arbeiten in Kliniken, wo sie die Kranken pflegen und trösten. Andere arbeiten in Kindergärten und lehren die Kinder, ihr Leben nach christlichen Werten zu gestalten. Auch wenn die Namen der meisten dieser Frauen im Verborgenen bleiben und vergessen werden, kann man sich doch das Gemeindeleben der Kirche ohne diese Frauen wohl kaum vorstellen. Schlusswort: „Sie tragen eine Hälfte des Himmels“ In drei Beiträgen wurde die Rolle der Frau in der Kirche Chinas dargestellt. Dazu wurden drei Frauen ausgewählt, die in verschiedenen PerioShanghai · China den in China lebten: Candida Xu im 17. Jahrhundert (Missionsbote Nr. 3), Agatha Lin im 19. Jahrhundert (Missionsbote Nr. 4) und Agnes Zhang im 20. Jahrhundert (Missionsbote Nr. 5). Diese drei Frauen spielten offenbar eine sehr wichtige und entscheidende Rolle in der chinesischen Kirche. Anhand ihrer Rollen dürfen wir uns auch ein Bild von der Bedeutung der katholischen Frauen in China machen. Candida Xu hatte als „Mutter der Kirche“ eine sehr wichtige Funktion bei den Anfängen der katholischen Kirche in China. Sie unterstützte die Missionare, Kirchenbauten und verschiedene christliche Gemeinden. Wir verdanken ihr, dass die katholische Kirche in China Wurzeln schlagen und der katholische Glaube weitergegeben werden konnte. Agatha Lin bewahrte als gottgeweihte Jungfrau den Glauben in einer schweren Zeit. Sie gab den Kindern eine religiöse Erziehung und missionierte bei den nationalen Minderheiten. Während der Christenverfolgung verleugnete sie den Glauben nicht, sondern opferte ihr Leben für die Kirche. Schwester Agnes Zhang gab als Ordensschwester der Kirche eine neue Hoffnung. Sie verzweifelte nicht in der Verfolgung, baute nach der Öffnung Chinas die Schwester-Kongregation wieder auf Shanghai · China und gewann neue Schwestern hinzu. Für viele Schwestern bleibt sie bis heute ein Vorbild. Ohne diese drei Frauen, wie auch ohne viele andere unbekannte katholische Frauen der letzten Jahrhunderte in China, wären der Aufbau der dortigen Kirche, die Weiterga- be des Glaubens und der Neubeginn kaum vorstellbar. Auch in der heutigen Kirche spielen Frauen wichtige, wenn auch oft unterschätzte Rollen. Als Mütter und als Schwestern tragen sie, so könnte man sagen, „eine Hälfte des Himmels“ über der Kirche. Die kunstvollen Tonwaren werden meisterhaft verziert. 11 in Lana, 22. Mai 2015 in Schleis, 27. Mai 2015 12 in Rabland, 28. Mai 2015 Im Dienst der Weltkirche – Förderertage 2015 in Südtirol „Zuerst muss der Same ausgesät und gepflegt werden. Erst dann kann es später auch eine gute und reichliche Ernte geben.“ – Ein anschauliches Beispiel davon lieferte der Josefs-Missionär Gustl Frenademez aus Stern im Gadertal bei den heurigen drei Förderertreffen in Lana und Vinschgau. Als Einleitung zu einer kurzen Maiandacht erzählte er von seinem langen Wirken (seit 1964) auf den Philippinen: Nach bescheidenen und oft recht holprigen Anfängen ist dort eine junge und begeisterungsfrohe Kirche herangewachsen. Diese steht inzwischen nicht nur auf eigenen Beinen, sondern hat bereits begonnen, einheimische Missionäre Förderertage in Südtirol in andere Erdteile zu senden. Eine wachsende Gruppe davon sind sogar philippinische Josefs-Missionäre! Um diese Gemeinschaft im Dienste der Weltkirche zu pflegen, trafen sich auch heuer wieder unsere Förderer zum gemeinsamen Gebet und Gesang, Gedanken- und Erfahrungsaustausch, zum gemeinsamen Essen und Feiern: am 22. Mai in Lana, am 27. Mai in Schleis und am 28. Mai in Rabland, im windigen Vinschgau. Zugleich war es auch eine willkommene Gelegenheit, den gemeinschaftlichen Dank der Josefs-Missionäre in Mission und Heimat weiterzuleiten an unsere unentbehrlichen Förderer, Helfer und Unterstützer. Nur Gott kann solche Dienste gebührend vergelten. – Vergelts Gott! Peter Mair Rosenkränze für die Mission In den 1940er Jahren haben die Kinder beim Saur hof in Hinterreinswald Rosenkränze für die Mission gekettelt. Die Kinder waren acht bis höchstens zwölf Jahre alt. Anfangs haben nur die Buben Luis, Sepp, Toni und Paul gekettelt, dann lernten es auch die Mädchen Nanni und Luise. Toni war der geschickteste und fertigte einen Rosenkranz in einer Stunde. Im St. JosefsMissionshaus in Brixen holte die Mutter das notwendige Material: Draht, Perlen und Kreuze. In einer Schachtel war dann das nötige Zeug für etwa 50 Rosenkränze. Waren alle Rosenkränze fertig, machte die Mutter wieder eine Fahrt nach Brixen. Und das gar einige Male. Zwischendurch belohnte die Mutter ihre Kinder manchmal mit einem Omelett oder Spiegelei, damit die Freude am Ketteln nicht verloren gehe. Wer würde das heute in der Freizeit tun? Ich frage mich: Wo sind wohl all diese Rosenkränze gelandet und zum Beten verwendet worden? Wer weiß? Burgl, Reinswald im Sarntal 13 Die Josefs-Missionäre in Sindh, Pakistan Jimmy Lindero, Generalrat, London Der Schreiber ist neuer Generalrat für Asien und schickte einen Bericht über die Arbeit der Josefs-Missionäre bei den Menschen, die zum Volk der Kutchi Kholi in Pakistan gehören. In den späten siebziger Jahren wurden wir vom damaligen Bischof der Diözese Sindh-Hyderabad, Bischof Bonaventure Paul OFM, eingeladen, unter den Volksgruppen seiner Diözese zu arbeiten. Verschiedene JosefsMissionäre, die in der Diözese Rawalpindi im Norden Pakistans tätig waren, übersiedelten nach Sindh und wählten den Ort Tando Allah Yar als Zentrum des neuen Apostolats. Sie OBEN: Jimmy Lindero besucht ein Außendorf. 14 fügen sich in ein Team, das aus Priestern, Ordensfrauen, Katechisten und Laienmitarbeitern besteht und beim Volk der Kutchi Kholi arbeitet. Tando Allah Yar liegt in der Provinz Sindh, der landwirtschaftlichen Hochburg Pakistans. Die Kutchi Kholi sind eine einheimische Minderheit mit Hindu Hintergrund und wirtschaftlich arm, weil sie Bauern ohne eigenen Grund und Boden sind. Ihre Ernte müssen sie sich mit feudalen Grundbesitzern teilen. Viele Bauern stehen ein Leben lang in der Schuld der Grundbesitzer. Ganze Familien müssen für einen Grundbesitzer arbeiten, bis die ganze Schuld abgezahlt ist. Die ungerechten Grundbesitzer bezahlen Hungerlöhne und nützen die feh- lende Schulbildung der Kutchi Kholi aus. So stellen sie sicher, dass die Schulden nicht weniger werden, sondern sogar an kommende Generationen vererbt werden. Den Frauen wird von der Geburt bis zum Tod ein hartes Los auferlegt. Das beginnt schon bei der Geburt eines Kindes. Man freut sich über ein Mädchen. Aber im Gegensatz zu den Buben gibt es für das Mädchen keine besondere Zeremonie, um ihm einen Namen zu geben. Das Leben ist hart und ausgefüllt mit Arbeit im Haushalt und Schwerarbeit auf den Feldern. Die sozialen und wirtschaftlichen Probleme der Kutchi Kholi sind vielfältig: Armut erschwert ihnen und ganz besonders den Frauen Sindh-Hyderabad · Pakistan das Leben. Ihnen fällt die Aufgabe zu, die Familie und die Besucher mit Essen zu versorgen. Den Frauen selber bleibt der Rest, was übrig bleibt. Ihre Gesundheit wird durch Armut und Schwerarbeit gefährdet. Viele infizieren sich mit Tuberkulose, sterben jung oder haben Fehlgeburten. Das Leben von der Hand in den Mund wirkt sich auch auf den Stellenwert von Bildung aus. Schulbildung hat nicht obersten Vorrang. Wiederum sind es die Frauen, die unter Analphabetentum zu leiden haben. Auf Grund der wirtschaftlichen Situation der Kutchi Kholi ist Kinderarbeit Teil des Alltags und ein Problem. Denn Kinder, die über sieben Jahre alt sind, müssen von der Früh bis zum Abend schwer arbeiten. Zusätzlich nehmen sich Menschen das Leben, weil sie mit der schwierigen Situation ihrer Unterdrückung nicht mehr umgehen können. – Zu diesen Menschen fühlen wir uns gesandt, den Auftrag Jesus zu erfüllen. Papst Franziskus wünscht sich, dass die frohe Botschaft zu den Armen und gerade denen an der Peripherie gebracht wird. Wir sind nun dabei, ein Pfarrzentrum zu errichten. Zurzeit wohnen wir in einem ebenerdigen Haus mit drei Zimmern, einem Aufenthaltsraum und der Küche. Unser Projekt ist, ein Stockwerk draufzubauen. Dort soll der Wohnraum für die Missionäre entstehen: vier Zimmer, Sindh-Hyderabad · Pakistan Der Katechist hält ein Glaubensseminar. der Aufenthaltsraum und die Küche. Ebenerdig wird das Pfarrbüro untergebracht, ein Büro für die Katechisten, eine kleine Apotheke und ein Besucherzimmer. Mit dem Umbau wurde schon begonnen. Vielleicht finden sich Leser, die bei der Einrichtung der vier Zimmer der Missionäre beisteuern möchten: Bett, Schreibtisch, Stuhl, Kleiderschrank. Wir sind sowohl für die materielle Hilfe als auch für das Gebet dankbar und schließen euch in unseres ein. Für die Übersetzung: Andreas Agreiter Der Priester segnet feierlich das Taufwasser in der Osternacht. 15 Die „Wunderdoktoren“ von Njinikom Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen M an muss es gesehen haben, was dort Großartiges passiert! Die Oberin, Sr. Relindis Piazza aus St. Ulrich, führt uns durch das Krankenhaus. Ich war schon ein wenig darauf vorbereitet worden, aber was ich da sah, konnte ich kaum glauben. In einer Abteilung trafen wir auf nahezu siebzig Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren – alle mit eingegipsten Beinen oder Armen. Ich tat mich schwer, das Alter halbwegs richtig abzuschätzen. „Diese Kinder waren alle sehr stark verkrüppelt“, erzählt man mir, „mit verbogener Wirbelsäule, die Gliedmaßen verdreht oder gebrochen und falsch zusammengewachsen“. Mehrmals im Jahr kommt ein Team von Orthopäden aus Holland und operiert in mehrtätiger Dauerarbeit alle Kinder, die aus Kamerun und manchmal so- gar aus den Nachbarländern nach Njinikom gebracht werden. Dort bleiben sie nach der Operation acht bis zehn Wochen, bis die Knochen ordentlich zusammengewachsen sind. Danach werden sie nach Bafut gebracht, wo sie in einer spezialisierten RehaEinrichtung, wenn nötig, Prothesen angepasst bekommen und wieder lernen müssen, ihre Beine und Arme zu gebrauchen. Seit einigen Jahren macht dies auch ein Ärzteteam von Orthoplus um die Orthopäden Dr. Ziernhöld und Dr. Oberhofer aus Bozen. Neben der direkten chirurgischen Arbeit möchten sie auch mithelfen, eine spezialisierte orthopädisch-unfallchirurgische Abteilung in Njinikom aufzubauen, schrittweise mit Instrumenten auszustatten und das dortige Personal fachlich zu schulen. All das braucht Zeit und vor allem auch die nötigen Mittel. Ärzte ohne Grenzen, der Rotary Club Bozen und private Spender finanzieren dankenswerterweise die Projekte. Noch ist er auf fremde Hilfe angewiesen; aber bald ist er Gipsbein und Rollstuhl los und geht auf eigenen Füßen. Als wir die Abteilung betreten, kann ich meinen Augen kaum trauen. Einige Kinder sitzen auf dem Boden, spielen Karten, andere zeichnen, einer ist mit Flechtarbeiten beschäftigt. Er macht Strohhüte, die er verkaufen will. In den Räumen, Betten dicht an dicht, darauf sitzen Kinder mit gespreizten eingegipsten Beinen und mit einem Holzscheit stabilisiert, dass sie in Position bleiben. Bei einigen Kindern sitzen Eltern oder ältere Geschwister mit auf dem Bett. Alle sind fröhlich, lachen und fuchteln mit den Armen und versuchen lautstark, die Aufmerksamkeit von Sr. Relindis auf sich zu ziehen. In den nächsten Tagen kommen diese alle nach Bafut, erklärt Sr. Oberin. Sie freuen sich schon so sehr, den Gips Der Optimismus der lachenden, kleinen Patienten steckt an. Konrad Willeit freut sich mit den Kindern. 16 Njinikom · Kamerun wegzubekommen. Sie wissen natürlich nicht, dass sie dort noch ein ziemlich schmerzhafter und anstrengender Leidensweg erwartet. Aber die Aussicht, sich wieder bewegen und selbständig gehen zu können, lässt sie momentan alles Leid vergessen. Es ist sehr berührend, die fröhlichen Kinder zu sehen, hoffnungsvoll, lebensfroh, unkompliziert! Acht von diesen werden morgen nach Bafut fahren, sagt Sr. Relindis, vielleicht werdet ihr sie noch treffen, wenn ihr morgen dort seid. Es macht mich ganz betroffen! Nach der Runde durch das Krankenhaus besuche ich Sr. Hilda Sitzman aus Onach. Sie verbringt die meiste Zeit auf „ihrer“ Farm unterhalb von Kloster und Krankenhaus. Dort züchtet sie Hühner, Rinder und Schweine und versorgt ihre Mitbewohner mit Eiern, Fleisch, Milch und – was eher ungewöhnlich ist – auch mit etwas Butter und Käse. Das Käsemachen hat sie bei den Dominikanerinnen aus Venlo in Holland erlernt, die unweit von Njinikom eine Landwirtschaft betreiben. Sr. Hilda füttert gerade die Tiere, das nimmt sie ganz in Beschlag. Schon seit vielen Jahrzehnten ist sie in Kamerun, liebt ihre Arbeit, will gar nicht mehr zurück in die Heimat. „Was soll ich dort?“, fragt sie. „Hier fühle ich mich wohl.“ Nach dem Abendessen sitzen die Schwestern alle um den Tisch. Riesige Schüsseln mit Njinikom · Kamerun Woher die Freude des jungen Patienten? Ein einfaches Geschenk macht das: ein Kuli; und damit wird geknipst. In ein paar Tagen wird der Bub nach Bafut gebracht, wo er unter großen Schmerzen wieder gehen lernen muss. Kräutern werden hereingebracht. Die Schwestern beginnen, die frischen Blätter von den Stängeln zu trennen. Sie unterhalten sich miteinander. Und ehe man sich‘s versieht, ist die Arbeit auch schon getan. Eine sehr produktive Form der Rekreation! Am nächsten Morgen besuchen wir die ordenseigene Oberschule von Njinikom. Auch hier gibt es Erweiterungspläne. Im Schulhof ist bereits das dafür benötigte Baumaterial gelagert. Die spärlich beleuchteten Klassenräume platzen aus allen Nähten. In den unteren Klassen sitzen bis zu sechzig Schüler und Schülerinnen in einem Raum. Bis zur Abschlussklas- se reduzieren sich diese Zahlen auf zwanzig bis dreißig. Das Fach Nähen und Stricken muss aus Platzmangel in einem Container unterrichtet werden, in dem an einer Wand entlang sechs Nähmaschinen aufgestellt sind. Vielleicht dient gerade dazu der Container, weil er sich gut absperren lässt und die kostbaren Maschinen halbwegs sicher verwahrt werden. Hier, wie überall, wo ich bisher hingekommen bin, ist Aufbruch, Erweiterung, zusätzlicher Bedarf an Infrastruktur und Fachpersonal spürbar. Die Farmerin aus Onach: Sr. Hedwig Sitzmann. Die Tiere sind ihr ganzer Stolz. Fast das ganze Leben hat sie auf der Farm verbracht. Mit ihrer Arbeit versorgt sie Kloster, Krankenhaus, Waisenhaus, Schulen und Labors. 17 UNSERE VERSTORBENEN Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Anras: Christian Ortner. – Arzl im Pitztal: Josef Brecher. – Assling: Florian Lanzinger. – Außervillgraten: Johann Leiter. – Bannberg: Anna Baumgartner, Gottfried Salcher, Karolina Oberlaner. – Bludesch: Erika Kuttner. – Bruck im Zillertal: Julius Moser. – Feichten: Anton Mark. – Fieberbrunn: Elisabeth Foidl. – Galtür: Afra Kathrein, Hubert Walter, Elsa Zangerle. – Gries am Brenner: Johann Strickner. – Grins: Herta Huber. – Hard: Armgard Ratz, Gertrud Reumiller. –Heinfels: Antonia Geiler, Anton Kofler. – Höfen: Gottlieb Dreer. – Hörbranz: Irma Erath. – Innervillgraten: Maria Bergmann. – Innsbruck: Helga Konrad. – Kals: Matthias Berger, Marianne Kunzer, Anni Holzer. – Kundl: Wilhelmine Pöll, Max Götz. – Lanersbach: Traudl Scheffauer. – Lienz: Annelies Köfele. – Lienz-Patriasdorf: Johann Lackner. – Lochau: Maria Gorbach. – Maria Luggau: Gabriel Lugger, Josef Unterluggauer. – Mils bei Hall: Andreas Hoppichler Pfarrer i. R. – Nassereith: Erika Rappold. – Navis: Maria Peer. – Nüziders: Elisabeth Deutsch. – Nüziders: Friedl Seeberger. – Ötz: Lina Tscholl. – Pettneu: Martin Strasser. – Pfons: Josef Kirchmair, Agnes Hilber. – Prägraten: Johann Berger. – Reutte: Hildegard Gratl. – Röns: Klara Erne. – Schönwies: Klara Hackl (langjährige Förderin), Franz Gitterle, Hermann Hammerl. – Schwarzach: Mechtild Schwendinger. – Sellrain: Anna Hornegger (88 J). – Sillian: Josef Senfter. – Sillian-Arnbach: Georg Pranter. – Sölden: Burgl Messner, David Gufler. – Sölden-Heiligkreuz: Maria Fiegl. – St. Johann im Walde: Siegfried Mühlburger (Ehegatte der Förderin). – Steinach am Brenner: Amalia Spörr (langjährige Förderin), Johann Graf. – Strengen: Lina Siegl, Reinhard Schweisgut. – Umhausen: Trudi Reinstadler. – Vandans: Rosa Burtscher. – Weer: Kathi Knapp (langjährige Förderin). – Weißenbach: Emmerich Huber . – Wenns: Werner Fink (Neffe der Missionäre Walter Fink und Alois Zotz). – Wolfenbüttel (D): Klaus Wolff. Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Für alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! Amalia Spörr, Steinach am Brenner, 18.6.1927, † 17.9.2014, Förderin von 1965 bis 2010 Amalia Spörr 18 Klara Hackl Klara Hackl, Schönwies, * 21.5.1919, † 4.6.2015, Förderin von 1935 bis 2015 Unsere Verstorbenen UNSERE VERSTORBENEN Wir bitten ums Gebet für die verstorbenen Mitglieder und Wohltäter Abtei: Hilda Pizzinini.Ortner. – Afing:–Maria des Förderers). – Aicha:Florian Frieda UnterpertingerAnras: Christian ArzlGruber-Kaserer im Pitztal: (Mutter Josef Brecher. – Assling: Lanzinger. – Winkler. – Algund: Luise Forcher-Oberperfler. – Bruneck: Hedwig Hellenstainer-Mahlknecht. – Burgeis: Außervillgraten: Johann Leiter. – Bannberg: Anna Baumgartner, Gottfried Salcher, Karolina Paul Peer. – Eppan: Franz Schwarz. – Galsaun: Martin Müller (Wolle). – Göflan: Leonhard Alber, Anna Oberlaner. Bludesch: Erika Kuttner. – –Bruck im Zillertal: Julius Moser. – Feichten: Mark. Tappeiner. ––Gossensass: Ferdinand Keim. Gsies-Pichl: Anna Hintner. – Gummer: MarthaAnton Mahlknecht. – Fieberbrunn: Elisabeth Foidl. – Galtür: Afra Kathrein, Hubert Walter, Elsa Zangerle. – Gries am Karthaus: Karl Müller. – Lajen: Maria Überbacher-Rabanser, Johann Baumgartner, Peter Innerebner, Alois Lobis, Thomas Allneider. – Leifers: (ehem. Förderin). – Lengmoos: Gamper. Brenner: Johann Strickner. – Grins: HertaKatharina Huber. – Pfeifer Hard: Armgard Ratz, Gertrud Reumiller.Luis –Heinfels: – Lichtenberg: Elsa Wieser-Riedl (langjährige Förderin). – Mareit: Leopold Siller. – Martell: Alois Antonia Geiler, Anton Kofler. – Höfen: Gottlieb Dreer. – Hörbranz: Irma Erath. – Innervillgraten: Fleischmann, Anna Fuchs, Alois Oberhofer. – Matsch: Johann Wachter (Haus der Herrgottschnitzler). – Maria Bergmann. Innsbruck: Helga Konrad. Kals: – Matthias Berger, Marianne Kunzer,Tschöll-Pichler. Anni Holzer. Mellaun: Wendelin– Stockner. – Mölten: Johann–Alber. Montan: Reinhold Auer, Agnes – Kundl: Pöll, Max Götz. – Lanersbach: Traudl Scheffauer. – Lienz: Annelies Köfele. – Moos inWilhelmine Passeier: Marianne Brugger-Ennemoser. – Mühlwald: Hochw. Anton Maier am Tinkhof. – Nals: Martin Tribus. – Neumarkt: Simeoni-Bampi. Oberrasen: Josef Niederegger. – Obervintl-Lenzburg: Lienz-Patriasdorf: Johann Rita Lackner. – Lochau:– Maria Gorbach. – Maria Luggau: Gabriel Lugger, Jonas Michael Stecher. – Pens: Josef Murr. – Percha: Johann Passler, Anna Feichter. – Prags: Jakob Josef Unterluggauer. – Mils bei Hall: Andreas Hoppichler Pfarrer i. R. – Nassereith: ErikaPeter Rappold. Weidacher, Veronika Eller. – Proveis: Josef Thaler (Müller), Martin Thaler. – Reischach: Anna Hochgruber– Navis: Maria Peer. – Nüziders: Elisabeth Deutsch. – Nüziders: Friedl Seeberger. – Ötz: Lina Tscholl. Oberhöller, Peter Clara. – Ridnaun: Josef Wurzer. – Sand in Taufers: Frieda Leimgruber. – Sarnthein: – Pettneu: Martin Strasser. Pfons: Josef Josef Kirchmair, Agnes Hilber. – Prägraten: Johann Berger. – Elisabeth Messner-Heiss, Maria–Gruber-Heiss, Alois Marzoner. – Schluderns: Kreszenz Dengg-Hilber Reutte: HildegardKatharina Gratl. – Marseiler-Trafoier, Röns: Klara Erne.Maria – Schönwies: HacklParschalk. (langjährige Förderin), Franz (ehem. Förderin), Parschalk,Klara Filomena – Schnauders: Maria Stockner. Hermann – St. Gertraud: Maria–Bacher-Breitenberger. – St. Schwendinger. Lorenzen: Erika –Lahner. – St.Anna Martin in Gsies: Gitterle, Hammerl. Schwarzach: Mechtild Sellrain: Hornegger Josef Kahn (Heisler), Elisabeth Taschler. – St. Peter in Ahrn: Marianna Oberleiter, Johann Niederkofler. – St. (88 J). – Sillian: Josef Senfter. – Sillian-Arnbach: Georg Pranter. – Sölden: Burgl Messner, David Peter Lajen: Olga Thum-Kerschbaumer. – St. Vigil: Magdalena Heinz-Flatscher. – St. Walburg: Josef Santer. Gufler. – Sölden-Heiligkreuz: Maria Fiegl.Anna – St.Tschager, JohannMaria im Walde: Mühlburger (Ehegatte – Steinegg: Anton Obkircher, Johann Rieder, Vieider.Siegfried – Steinhaus: Josef Oberhollenzer der Förderin). Josef – Steinach am Brenner: Amalia Spörr Förderin), Graf.Sieder-Sparber. – Strengen: (Stona-Seppl), Oberhollenzer (Kröpfas-Seppl); Franz(langjährige Stolzlechner. – Stilfes:Johann Marianne – Taufers im Münstertal: Heirich Paulmichl, Elisabeth Gaiser-Fliri, Elisabeth Jung. – Toblach: Zita Ranalter, Lina Siegl, Reinhard Schweisgut. – Umhausen: Trudi Reinstadler. – Vandans: Rosa Burtscher. – Weer: Josef Santer, Anna Baur. – Tramin: Franz Weissensteiner. – Vals: Josef Mair. – Welschellen: Angela Ferdigg, Kathi Knapp (langjährige Förderin). – Weißenbach: Emmerich Huber . – Wenns: Werner Fink (Neffe Luise Sottsass. – Winnebach: Alois Trojer, Gertraud Strasser (langjährige Förderin). der Missionäre Walter Fink und Alois Zotz). – Wolfenbüttel (D): Klaus Wolff. Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Herr, schenke ihnen die ewige Freude! Gedächtnisspenden: Im Gedenken an Frau Notburga Kreszen Dengg-Hilber, und Anna Haller-Thuins. –Für Gedächtnisspende von und Messintentionen alle Spenden Schluderns, * 4.10.1923, Fam. Mair, Sonnenberg-Naturns. – Im Gedenken an Hochw. ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! ehemalige Förderin † 16.5.2015, Florian Jud, Glurns. Gertraud StrasserFür alle Spenden und Messintentionen Gutwenger, Winnebach, * 10.10.1920, † 22.5.2015, ein herzliches und aufrichtiges Vergelt’s Gott! Förderin von 1996 bis 2005 Amalia Spörr Kreszen Dengg 18 Katharina Pfeifer, Lana, * 7.4.1934, † 19.6.2015, ehemalige Förderin Amalia Spörr, Steinach am Brenner, Elsavon Wieser-Riedl, 18.6.1927, † 17.9.2014, Förderin 1965 bis 2010 Lichtenberg, * 28.9.1925, Klara Hackl, Schönwies, † 30.6.2015, Förderin seit dem * 21.5.1919,Elsa† Wieser 4.6.2015, Förderin von 1935bis bis2012 2015 7. Lebensjahr Klara Hackl Gertraud Strasser Katharina Pfeifer Unsere Verstorbenen Aus dem St. Josefs-Missionsboten 1915 Der Bart des Kopfjägers Von Missionär Alfred Fink aus Brixen (1879–1970) A uf dem Kanowitfluss mitten im Urwald von Borneo kam uns ein Boot entgegen, in dem ein uralter Kopfjäger saß, der unseren Gruß nur mit einem Nicken beantwortete und schweigend vorüberfuhr. Der Mann fiel mir nicht nur wegen seines eigenartigen Gesichtes auf, sondern vor allem wegen des sonderbaren Bartes, den er trug. Die Leute vom Dayaken-Stamm können sich dieses Schmuckes des männlichen Angesichtes nicht rühmen und reißen jedes Härchen aus, das auf ihrem Gesicht wachsen will, selbst die Augenbrauen. Auch dieser Mann besaß keinen eigentlichen Bartwuchs; seinem Kinn entsprossen aber etwa zwanzig graue Härlein, die, zu einem zierlichen Zöpfchen geflochten, weit über seine Brust herabhingen. Als ich meine Verwunderung über diese seltsame Bartmode aussprach, belehrten mich meine Begleiter, dass man in Borneo von einem solchen Bart nur mit Ehrfurcht reden dürfe, denn dieser Bart sei nach Ansicht der Kopfjäger ein Zauberbart, von dem ein einziges Haar allerlei Krankheiten heilen könne, weshalb der glückliche Besitzer auch hie und da ein solches um einen halben Dollar oder mehr verkaufe. Mein Erstaunen Missionär Vinzenz Halder. war groß, und ich konnte nicht begreifen, dass mein Freund und Mitbruder Vinzenz Halder aus Navis bei Matrei am Brenner (1879– 1936) seinen dichten Urwaldbart nicht auch so gewinnbringend verschleiße, denn der könnte sich mit dem Erlös eine Domkirche bauen! Man lernt aber im Leben nie aus, und ich erfuhr, dass dieser bornesische Barthandel auf den gleichen wirtschaftlichen Grundlagen fuße wie der Weltmarkt, nämlich auf Angebot und Nachfrage, je größer das Angebot, desto kleiner die Nachfrage. Und nur ein solch dünn gesäter Bart finde hier Liebhaber und Abnehmer. Was war? Was geschah in der Weltkirche? vor 900 Jahren Norbert von Xanten entstammte einem alten Adelsgeschlecht der Herren von Gennep. Sein Vater bestimmte ihn für den geistlichen Stand als Kanoniker. Die Weihe zum Subdiakon berechtigte ihn zum Empfang reicher Pfründe. Norbert war einst in der Nähe seiner Heimat Xanten am Niederrhein unterwegs, als ein Blitzschlag sein Pferd traf und ihn zu Boden warf. Das war der Anlass für Norberts Bekehrung. Er verzichtete nun auf seine Pfründe und begann als Bußund Wanderprediger durch die Lande zu ziehen. 1120 gründete er mit 13 Gefährten das Kloster Prémontré in Frankreich nach der Regel des hl. Augustinus. Viele Neugründungen folgten, darunter die Stifte Wilten (1138), Geras (1153) und Schlägl (1218) in Österreich. Heute hat der Orden der Prämonstratenser etwa 100 Niederlassungen weltweit. Sie sind auf allen Kontinenten präsent. 1126 wurde Norbert zum Erzbischof von Magdeburg ernannt, von wo aus er unter den Wenden und Slawen missionarisch tätig war. Erwin Hain 19 Priester-Jubiläen in Brixen Mit den Verwandten und Mitbrüdern feiern am 12. Juli die Jubilare Alois Reichegger (rechts) sein Goldenes und Andreas Agreiter (links) sein Silbernes Priester-Jubiläum. Der 3. Jubilar, Georg Bauer (60 Jahre Priester), feiert seines im Kreis der Hausgemeinschaft Absam und seinen Verwandten. Missionär Georg Bauer konnte wegen seines Alters nicht nach Brixen kommen. Das 2. Bild zeigt die Konzelebranten beim Altar (von links): Anton Steiner, Andreas Agreiter, Alois Reichegger, Dekan Franz Hinterholzer und Johann Kronbichler. Sepp Schmölzer besucht Sarawak I m Juni dieses Jahres bot sich mir die Gelegenheit, Sarawak, mein einstiges Missionsgebiet, zu besuchen. Zwei besondere Anlässe wurden gefeiert. Vor 130 Jahren begann Josefs-Missionär Felix Westerwoudt die Glaubensverkündigung in dieser Gegend. Im Rahmen dieser Feiern „130 20 Jahre katholische Kirche in Singai“ wurde bei einer Gedenkmesse des 35. Todestages von Missionär Luis Schwabl († 14. 6. 1980) gedacht. Unter großer Teilnahme kam die Bevölkerung in die St. Stephan-Pfarrkirche von Bau. Missionär Luis, den älteren Lesern des Missionsboten als „Urwaldpfarrer“ bekannt, hat 22 Jahre in der Pfarre Bau gearbeitet. Das ganze Gebiet um Bau hat er mit Kapellen und Schulen erschlossen und die ersten Gebetsleiter für die Sonntaggottesdienste in den Dörfern ausgebildet. Notwendig dafür war vor allem, die Sonntagslesungen und Gebete für die Wortgottesdienste in die einheimische Sprache zu übersetzen. Dazu gab er jedem Gebetsleiter die Vorlage für eine Predigt für jeden Sonntag im Jahreskreis. Mit einem kleinen Team von Lehrern und einer Schwester hatte er das vor seinem Sterben erfolgreich abgeschlossen. Für seine Fahrten bekam er von der österreichischen MIVA einen „Haflinger“ (Militärfahrzeug), den einzigen in Sarawak, geschenkt. – Bei der Messfeier durfte ich Hauptzelebrant sein. Der gegenwärtige Pfarrer stammt selbst aus Bau, der Diakon aus der Nachbarpfarre, wo Missionar Luis auch einige Jahre gearbeitet hat. Mit Dankbarkeit sehen wir heute die Früchte der harten Arbeit und Entbehrungen der ersten Missionäre. Priester-Jubiläen | Besuch in Sarawak Leser/innen schreiben: Habe mich über das „Geschenk zum 50er“ sehr gefreut. Gleichzeitig war ich überrascht, dass ich schon so oft gerätselt habe. Nach wie vor lese ich gern den Missionsboten. Maria, Schlanders War das eine nette Überraschung, als ich vom Urlaub heimkam! Vergelt’s Gott für das Geschenk. Waltraud Den Missionspriester Florian Jud kannte ich persönlich, als er beim letzten Heimaturlaub in Südtirol war. Mit Begeisterung zeigte er den brasilianischen Bundesstaat und seine Arbeit. Mit Unterstützung öffentlicher Organisationen und mit Hilfe der Laien baute Florian Gotteshäuser, Dorfgemeinschaften und bildete Gemeinden. Josef, Partschins Wieder einmal sehr interessante Beiträge, voll Mut, Begeisterung und voller Hoffnung in der Weltkirche. Auch den Florian Jud habe ich noch als Student gekannt. R. i. P. Franz Taunusstein In wie vielen schlaflosen Nächten wird Florian Jud Baupläne studiert und sich zugleich seelsorgliche Gedanken gemacht haben, um Menschen auf den rechten Weg zu bringen. Gott weiß es. Sein Eifer, sein innerer Drang und sein unermüdlicher Einsatz sprechen aus seinen Worten. Gebharda, Rum Leser/innen schreiben Florian Jud wird sicher die Freuden des Lohns empfangen haben. Wir sind noch auf dem steinigen Weg dorthin und hoffen auf ein freudiges Wiedersehen mit Gottes Gnade. Walburga, Hermagor Staunen nur kann ich und staunend mich freuen über die Werke und Taten, die sie alle vollbringen. Paula, Meran Evaristus, der Vater der Frau von Julius Molo, ist am 21. Mai gestorben. Julius Molo wurde im Heft 3 auf Seite 9 erwähnt. Ich war beim Begräbnis. Evaristus war 28 Jahre Katechist in Meluf und sehr geschätzt bei allen. Die Kirche war prallvoll. 27 Priester haben konzelebriert. Eine Tochter wird im Juni bei uns ins Noviziat gehen und ein Sohn ist im 1. Jahr Theologie bei den HerzJesu-Missionaren. Ermelinde, Kamerun Danke für die erschütternden Berichte. Danke für den unermüdlichen Einsatz der Missionäre unter Lebensgefahr. Lucia, Götzens Ich bewundere die Missionäre immer wieder, dass sie so viel Mut haben und in so abgelegene Gegenden fahren. Die Strapazen sind für die auch nicht mehr ganz jungen Brüder oft groß. Ich bete und hoffe, dass alle immer gut zurückkommen. Es ist gut zu sehen, wie es weiter geht. Annemarie, Hopfgarten Ich freue mich, dass es Männer und Frauen gibt, die mit Herz und Hand für das Reich Gottes arbeiten. Trotz des vielen Schlechten übertönt das Gute. Um Gottes Segen bete ich. Emanuela, Hall Vorankündigung für Österreich: Bitte beachten Sie die neuen Vorschriften zum Zahlschein! Ab 2016 muss der Zahlschein internationalen Normen entsprechen. An statt eines Kästchens finden Sie vor dem Wort ein graues Feld. Machen Sie dort das „x“ Ihrem Wunsch entsprechend. Mit Beitrag ist der jähr liche Mitgliedsbeitrag gemeint. Falls Sie ein Dankschreiben oder auch Zahlscheine wünschen, machen Sie ein „x“ vor das Ja. – Wir danken für Ihre Mitarbeit. Missionsgebetsmeinung des Papstes September 2015 Für die Katechisten: Ihr Leben be zeuge, was sie zu glauben lehren. Oktober 2015 Die christlichen Gemeinden Asiens mögen das Evangelium den vielen verkünden, die noch immer darauf warten. 21 Für gewitzte Ratefüchse Die Lösungen im Missionsboten vom MaiJuni 2015 lauten: Gemeinden Schleif deine KANTEN! Und du stößt dich weniger. Die Gewinner des Rätsels sind: in Brixen: Franz Gitzl, Ratschings, 50x Theresia Hofer, Sarnthein, 50x Anna Leiter, Luttach, 50x Anna Mitterrutzner, St. Andrä Frieda Reich, Mölten in Absam: Fam. Eder, Bruck am Ziller Paula Gliber, Oberlienz; 51x Elisabeth Pointner, Steinach am Brenner; 100x Roswitha Schmid, Längenfeld Christine Türtscher, Sonntag Edith Wechselberger, Weißenbach Das „x“ hinter der Zahl gibt an, wie oft die betreffende Person ihre Lösung eingeschickt hat. A B C D E F G H I Nun die Aufgabe für heute: Um das Rätsel zu lösen, gilt es, diesen Missionsboten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter in die jeweilige Spalte einzutragen. Das Wort, das sich waagrecht ebenso wiederholt, ist das Lösungswort. A: Da gerade ein … vorbeiging. B: Er hatte seine Berichte über die letzten fünf Jahre… C: Er trat gleich seine Missionsbestimmung in… D: In einer Reha-Einrichtung, wenn nötig… E: Doch auch das war nicht… F: Sie …Kranke und unterstützen das Glaubensleben. G: Aus verschiedenen Orten und Ländern zu… H: Sie musste bald wegen einer … nach Hause. I:Wir wurden vom damaligen Bischof von Sindh … Das Lösungswort gilt es bis zum 31. Oktober 2015 an eine der Adressen auf Seite 23 zu schicken: entweder eine Postkarte, ein Fax oder ein Mail. Bitte, immer mit vollem Namen, Straße/Weiler, Nummer und Ortschaft, auch beim Mail. Es gibt Einsender mit demselben Namen im selben Ort. O E I A F B H L 22 P F I N G S T E N R E H A A K A F H R E R I T T E R S M A N N A L U I N D O N E S I E N A G A Schleif Deine KANTEN und du stößt dich weniger. T O I I R F S T E L L S T R E I T Z E D A D E L E N S O A L E R N E N I N G E A D R D N E I L A A S G E H I R N I N T E L L E K T U E L L E R Z A E T N A O K R I E T I D U M O O S G N O S I S A T A G Für gewitzte Ratefüchse Hochfest im August … und Weise brüchig Prüfung bayr. griech. Knausrigkeit Malerfamilie Fabeldichter Man würde schneller ein geduldiger Mensch, wenn man mehr … dazu hätte. Abk.: mit Erlaubnis Opernlied Dichter von Kirchen liedern Zweig (poet.) Pappelart Abschnitt der Geschichte Baumteil Gewässer antik. Volk in Italien Berg auf Kreta Zentrum, Kern Fernsehfigur Meister … Laub. baum griech. Philosoph Öde Hauptstadt Lettlands ägypt. Gottheit dt. Urlaubs insel Aufkleber Schild gegorener Honigsaft Schweins haxe Kanton in Schweiz ehm. ägyp. König Sohn des Salomo Gebirge in Schlesien Futter behälter bezeichnen Kfz.: Steiermark Spitzname für Eisen hower Ich-Mensch Kfz.: Tunesien Prosawerk Amtstracht Heilbad in Hessen jap. Weg maß Narr Kommunen Zeitalter Druckhebel Kfz.: Bern kl. Schmet terling Strom durch Hamburg Fluss in Holland Rhonezufluss Viehfutter Dichter der Ilias anflehen Augenblick Laufvogel Alois Reichegger Verwundung durch Tier Schaumwein Die Lösung(en) Ihres Rätsels senden Sie an eine der folgenden Anschriften. Für Südtirol: St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen, Fax: 0472 270 800 Mail: [email protected] Für Österreich:St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam, Fax: 05223 572 9414 Mail: [email protected] Viel Spaß wünscht die Redaktion, Sepp und Anton. Für gewitzte Ratefüchse 23 „Was ist der Mensch“ Aschermittwoch, Aschenkreuz und die Worte „Gedenke Mensch, dass du Staub bist...“ Eine verwinkelte Stadtstraße in Kumba in Kamerun. Als ich mich durch die Auslagen verschiedener Geschäfte hindurchzwängte, bemerkte ich auf der anderen Straßenseite einen älteren Mann mit verfilztem Haar und struppigem Bart. Er war splitternackt und wühlte eifrig in den stinkenden Abfallkübeln der Geschäfte herum. Da gerade ein Bekannter vorbeiging, fragte ich ihn: „Sollte ich diesem armen Mann nicht doch eine Hose und ein Hemd kaufen?“ Der Bekannte schüttelte den Kopf: „Oh nein, denn er wirft sie sofort wieder weg. Er ist nämlich nicht richtig im Kopfe, sonst aber völlig harmlos.“ – Dieses armselige Häuflein menschlichen Elends erinnerte mich lebhaft an den Aschermittwoch. „Der dich o Jungfrau in den Himmel aufgenommen und zur Himmelskönigin gekrönt hat.“ Eine Lehrerin erzählte bei einem Gebetskreis in Kamerun: „Zum christlichen Glauben habe ich erst durch die unglaubliche Lebensgeschichte Mariens in der Bibel gefunden. Man versuche sich einmal vorzustellen: Der allmächtige Gott erwählt sich ein einfaches Dorfmädchen zur Mutter seines göttlichen Sohnes. Und am Ende ihres Lebens erhöht er sie zur Königin des Himmels. Da fühl auch ich mich als unbedeutendes Menschkind „erhöht“ und kostbar in den Augen Gottes!“ Wer die riesige Pfarrkirche in Bruneck betritt, sieht am Hochaltar auf den ersten Blick eine totenblasse Maria auf dem Sterbebett, umringt von den trauernden Aposteln. In der oberen Hälfte des Gemäldes erblickt man aber bereits Jesus mit seinen Engeln. – Leider habe ich bemerkt, dass nur ganz wenige Leute ihren Blick noch über den Hochaltar hinauf erheben; denn dort findet sich ein Gemälde von jubelnden Engelscharen und in ihrer Mitte die Allerheiligste Dreifaltigkeit, die Maria zur Himmelskönigin krönen. Ein sehr passendes Bild finde ich, nicht nur für den 15. August! Peter Mair
© Copyright 2024 ExpyDoc