September 2015 - Seniorenzentrum Wiesengrund

Ausgabe 107,
Ende September 2015
GRÜEZI MITENAND
Viele Fotos hätten in diesem Monat als
Titelbild gepasst, auch die beiden
folgenden:
AKTUELLES
(offene Aktivitäten, Angebote in festen
Gruppen sind hier nicht aufgeführt)
Lismitreff im Edelweiss an der Adlerstrasse
am Montag, 5. und 19. Oktober 2015 ab
14.00 Uhr.
Das gemütliche Beisammensein am
Montag fällt bis auf weiteres aus.
Jeden Dienstagnachmittag wird ab 14.00
Uhr im Speisesaal an der Wülflingerstrasse
und in der Cafeteria an der Adlerstrasse gejasst.
Jeden Dienstag ab 14.30 Uhr Hundetherapie im Enzian an der Adlerstrasse (Frau
Elmer mit Valou oder Frau Erb mit Feeli).
„Manne-Gruppe“ um 08.45 Uhr am Mittwoch, 21. Oktober 2015, im Enzian an der
Adlerstrasse.
Danke Frau Silvia Dängeli für die
Aufnahme! Farblich passend in den
Herbst…
Jeden Mittwoch um 10.00 Uhr im Edelweiss
an der Adlerstrasse Gottesdienst, abwechselnd reformiert und katholisch.
Am Mittwoch, 7. und 14. Oktober 2015
um 15.00 Uhr gemeinsames Singen im
Edelweiss an der Adlerstrasse mit Frau
B. Renggli resp. Herrn und Frau Bieri.
Immer am Donnerstag um 09.00 Uhr
Apfelgruppe im Aktivierungsraum an der
Adlerstrasse.
Die Französisch Konversation findet am
Freitag, 2. Oktober 2015, im Enzian an der
Adlerstrasse statt.
Spielnachmittag jeweils am Freitag um
15.00 Uhr im Enzian an der Adlerstrasse.
Am Freitag um 15.00 Uhr können Sie im
Speisesaal an der Wülflingerstrasse jassen.
…oder eine Impression vom Herbstfest… danke Frau Eveline Matzinger!
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Anlässe im Oktober 2015
Do, 1.10., ab 15.00 Uhr in der Cafeteria
Provisorium
Das Drehorgelduo Brigitte und Hansruedi
unterhalten uns.
Herzlichen Glückwunsch zum
Dienst-Jubiläum:
Frau Ursula Roost
♥
arbeitet 10 Jahre bei uns ☺
Do, 8.10., um 15.00 Uhr in der Cafeteria
Provisorium
Der Profi-Gitarrist Hanspeter Krüsi spielt
für uns.
Herzlichen DANK für die gute Zusammenarbeit und deinen engagierten
Einsatz in unserem Betrieb. Wir
freuen uns auf weitere erfreuliche
gemeinsame Jahre.
Do, 15.10., um 15.00 Uhr im Edelweiss
Modeverkauf Valko, Herbstkollektion
Do, 22.10., ab 15.00 Uhr in der Cafeteria
Provisorium
Konzert mit dem Winti Sepp
Do, 29.10., ab 15.00 Uhr in der Cafeteria
des Provisoriums
Konzert mit den Wyland Örgelern
Speisesaal…
‚Innenleben‘ der Cafeteriadecke und
öffentliches WC im EG 3
Und wieder dürfen wir eine neue Erdenbürgerin begrüssen:
Mutationen
Bewohnerinnen und Bewohner:
Wir heissen herzlich willkommen
Frau Heidy Walt (714)
14.08.2015
Frau Annelise Ott (916)
03.09.2015
Frau Margrit Weiss (714)
22.09.2015
Frau Verena Schoch (406)
28.09.2015
Frau Käthe Maria Niquille (ÜZ 10)
28.09.2015
Frau Lilly Breitenmoser (812)
29.09.2015
Josjanna Ramaj ist die Tochter von Frau
Arlinda Ramaj, Mitarbeiterin Pflege.
Geboren am 03.09.2015 um 08:07 Uhr,
Grösse 50cm, Gewicht 3260gr.
Wir nehmen Abschied von
Frau Birte Kägi (311)
01.09.2015
Frau Jolanda Achermann (508)
13.09.2015
Herrn Horst Schumann (406)
andere Institution
14.09.2015
Frau Heidy Walt (714)
nach Hause
18.09.2015
Herrn Hans Ferdinand Goldiger (812)
18.09.2015
Frau Martha Lüthi (505)
22.09.2015
Mitarbeitende:
Wir heissen herzlich willkommen
Neu wird Gas in den Betrieb geführt, damit wir neu mit Gas – und nur im Notfall
mit Öl – heizen können.
Frau Tatjana Hajdin (Pflege)
01.10.2015
Frau Gordana Pavlovic (Pflege)
01.10.2015
Frau Fadile Jusufi (Reinigung)
01.10.2015
Wir verabschieden uns von
Frau Brigitte Baumgartner (Pflege)
30.09.2015
Frau Bianca Kreuzer (Gastro)
30.09.2015
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Wohngruppe 5+6:
Wieder einmal einen Cervelat-Salat:
Was bi eus so alles lauft…
Wir als Pflegeteam
am Teamabend im August 2015
Im Stübli mached mir mitenand:
Woher hat der Cervelat seinen Namen?
Erfunden wurde er als eine «grosse saucice courte remplie de chair et de cervelle
de porc» = dicke kurze Wurst, gefüllt mit
Fleisch und Schweinehirn.
*******************************
Hmmm:
Öpfelwähe!
Und mängsmal mached mir….
eifach chli s‘Chalb!
Jede/r übernimmt eine Aufgabe:
Fotos:
Carla Calzavara,
Melanie Schüpbach
Renate Arndt
Text: Renate Arndt-Müller
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Das Interview
Hedi Suter-Winkler, Eichgut
Ich erhielt Harmonium-Unterricht, da jemand für die Lieder in der Kirche gebraucht wurde. Mein Lehrer kam aus Rafz
mit dem Velo zu uns nach Hause, um
mich zu unterrichten. Manchmal traf er
mich nicht an; das war dann, wenn ich
nicht geübt hatte… Er ist später im
2. Weltkrieg umgekommen, als eine
Bombe über Rafz abgeworfen wurde.
Nach der 3. Sek. trat ich in Winterthur in
die Kantonsschule ein. Nicht lange danach
wurde meine Mutter sehr krank, und ich
musste die Schule aufgeben, um zuhause
nach dem Rechten zu sehen.
Wer sich dem Eichgut nähert, bekommt
oft schon durch die Eingangsscheibe ein
freundliches Lächeln geschenkt und muss
auch nicht läuten oder den Schlüssel heraussuchen, denn Frau Suter öffnet die
Tür. Auf dem zweiten Bild steht Fatima
Coelho neben ihr, ebenfalls als guter Geist
(Freiwilligendienst) im Eichgut tätig, solange das Hochhaus umgebaut wird.
Frau Suter, wird es Ihnen nicht langweilig,
wenn Sie so lange hier sitzen?
Überhaupt nicht. Es entstehen dabei so
viele Kontakte zu den verschiedensten
Leuten: Ausser mit denen, die hier wohnen, spreche ich mit Besuchern und vielen
anderen Menschen. Auch die Arbeiter von
drüben winken mir zu. Das ist schön für
mich. Ich habe hier eine Aufgabe.
Bald kommen wir auf Frau Suters Jugendzeit
zu sprechen:
Meine ersten Lebensjahre habe ich in Rüdlingen verbracht, in einem ehemaligen
Gasthaus, wo meine Grosseltern noch gewirtet hatten. Mein Vater arbeitete in der
SIG in Neuhausen und hatte nebenbei im
Schopf neben dem Haus eine Reparaturwerkstatt für Velos und Motorräder.
Als ich sieben Jahre alt war, wurde in
Flaach für das Versammlungsgebäude der
neuapostolischen Kirche (wir waren dort
Mitglieder) ein Sigrist gesucht. Wir zogen
deshalb nach Flaach, wo meine Mutter
und ich von nun an diesen Dienst versahen.
Mein Vater fuhr täglich mit dem Velo von
Flaach zum Bahnhof Rafz. Im Winter
stellte er den Wecker auf zwei Uhr früh,
für den Fall, dass Schnee läge und er diesen ganzen Weg unter die Füsse nehmen
müsste.
Hedi Winkler als kleines
Kind mit dem Vater vor
dem Haus in Rüdlingen
und als junge Frau
Konnten Sie dann wieder eintreten, als es Ihrer Mutter besser ging?
Nein, ich wollte nicht nochmals von vorne
beginnen. Ich absolvierte dann eine Lehre
als Verkäuferin im Sportgeschäft Kienast
in Winterthur. Anschliessend arbeitete ich
bei Hablützel (Lederwaren) an der Stadthausstrasse.
Unterdessen erhielt mein Vater in der SIG
einen Chefposten, was einen Umzug unserer Familie nach Neuhausen nahelegte. So
suchte und fand ich eine Stelle in Schaffhausen: in einem Geschäft für Büromaschinen und Schreibwaren. Ich war allein
im Laden, nahm reparaturbedürftige Maschinen in Empfang und vervielfältigte Dokumente für Vereine – mit dem handbetriebenen Umdrucker. Zwischenhinein
wurde ich zum Diktieren gerufen. Es
wurde mir zu streng und zu hektisch, obwohl ich es mit dem Chef und seiner Familie sehr gut hatte.
Jetzt kommt eine lustige Geschichte: Ich
ging durch die Stadt und kam beim „Haus
zum Ritter“ vorbei, welches eine schöne,
alte, mit Bildern bemalte Fassade hat.
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Es beherbergte eine Parfümerie, eine Apotheke und ein Sanitätsgeschäft. „Hier
möchte ich arbeiten“, dachte ich. Gesagt,
getan: ich sprach mit dem Geschäftsführer und wurde angestellt im Sanitätsgeschäft. Ich lernte hier Fusseinlagen anzumessen und vieles mehr.
Eine Geschichte wie aus einem Roman
Ich wohnte noch in Flaach, da sass ich eines Tages im Bahnhof Henggart auf der
Bank unter dem Lindenbaum und wartete
auf den Zug nach Winterthur. Der Gegenzug nach Schaffhausen fuhr als erster ein.
Darin sass Erwin Suter, den ich noch nicht
kannte. Er sah mich da sitzen und wusste:
Dieses Mädchen wird meine Frau. Er fand
heraus, wer ich sei, ging zu meinem Vater
und fragte ihn, ob er mich zum Munotball
einladen dürfe. Mein Vater war misstrauisch: “Meine Tochter hat keine Zeit; sie
muss am Sonntagmorgen in Trüllikon Harmonium spielen.“ Das stimmte tatsächlich. Als ich nach dem Gottesdienst zu
Fuss zum Bahnhof Marthalen unterwegs
war, stand da ein kleines Flugzeug auf einer Wiese. Der Pilot – es war Erwin Suter
– lud mich zu einem Rundflug ein, höchstens eine halbe Stunde, wie er sagte. Der
Flug endete in Dübendorf, wo er sein Flugzeug versorgte und mich zum Essen einlud. Als ich danach sagte, ich müsse nun
nach Hause, entfernte er sich kurz und
kam dann wieder. Vor dem Gasthaus
stand ein Jaguar (es war das Auto seines
Bruders, den er kurzfristig aufgeboten
hatte). Ich durfte einsteigen, und er fuhr
mich nach Winterthur, wo wir auf der
Marktgasse parkierten und noch zusammen ins Café Kränzlin gingen. Einen Fahrausweis hatte er übrigens nicht; er hatte
auf dem Flugplatz in Frauenfeld fahren gelernt, wo er jeweils die Segelflugzeuge mit
der Seilwinde in die Luft zog.
Erwin war in einer armen Familie aufgewachsen. Das Studium am Technikum
hatte er sich nebenbei mit privater Finanzberatung verdient. Die Rundflüge für Touristen am Rheinfall (Fr. 1.- pro Minute)
bescherten ihm einen weiteren kleinen
Verdienst. Er besass sein Flugzeug HBEVA (nach welchem wir unsere Tochter
später Eva nannten) und ein rostiges Velo,
mit dem er zu den Flugplätzen fuhr.
Wir trafen uns nun jedes Wochenende,
und ich lernte seine Familie in Grafstal bei
Kemptthal kennen. „ Wenn du Erwin heiratest, dann heiratest du einen Vogel“,
sagte seine Mutter zu mir. Tatsächlich war
die Fliegerei sein Leben und wurde nun
auch meines. Er baute Segelflugzeuge. Eines davon war am Schluss zu gross, um
den Schopf, in dem es entstanden war, zu
verlassen. Eine wirkliche Sensation aber
war seine selbstgebaute „Elfe“, das kleinste Segelflugzeug der Welt. Es war eine
Weile vor der Epa in Winterthur ausgestellt, dann an verschiedenen Orten im
Ausland und zuletzt im Verkehrshaus Luzern.
Eigene Familie und neue Tätigkeiten
Als wir heirateten, war ich 23 und Erwin
27 Jahre alt. Wir liessen uns in Winterthur
nieder, bis wir Erwins Elternhaus in Grafstal günstig erwerben konnten. Es gehörte
bisher der Firma Maggi-Nestle und war in
schlechtem Zustand, sodass wir nur das
Grundstück bezahlen mussten. Und nun
ging es ans Umbauen. Das machte mir
unheimlichen Spass, und ich entdeckte
meine grosse Begabung dafür. Unser Haus
wurde ein Bijou.
Später machte ich dann Umbauten für andere Leute und war sehr oft auf Bauplätzen anzutreffen.
Mein Mann fand in Zürich eine neue Stelle,
so dass wir nach Höngg zogen. Ich hatte
zwar furchtbar Heimweh nach Winterthur,
entdeckte aber auch, dass es in diesem
Stadtteil viele alte Häuser gab. Mit dem
Velo fuhr ich in jene Quartiere, kaufte
schöne alte Sachen auf und machte damit
einen Laden auf – in unserer Wohnung.
Ich habe immer lieber geschäftet als im
Haushalt gearbeitet. Aber ich war nie weg,
wenn die beiden Kinder zuhause waren.
Unser Leben auf den Flugplätzen
Die Wochenenden, die Ferien und die
schönen Sommerabende waren Erwins
Leidenschaft gewidmet. Er besass sämtliche Brevets für Segel- und Motorflieger.
Wir boten private Rundflüge an und mieteten dafür bei den Bauern Wiesen in
Seuzach, Weisslingen und Dachsen.
Später war Erwin in Kloten von der Motorfluggruppe Zürich für Alpenrundflüge angestellt.
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Ich war an der Kasse und rief die Flüge
aus. Auch die Kinder waren immer dabei
und durften manchmal mit dem „gelben
Wägeli“ mitfahren, welches Flughafenrundfahrten anbot.
Ich habe dieses Leben geliebt, obwohl ich
selber Flugangst habe. Trotzdem war ich
oft mit meinem Mann in der Luft, und wir
haben bestimmt sämtliche Flugplätze der
Schweiz angeflogen. Nur zum Segelfliegen
konnte ich mich nicht überwinden.
Unterdessen wohnten wir längst wieder in
unserem Haus in Grafstal. Die Kinder
wuchsen, studierten und begannen ihr eigenes Leben.
Mein Mann und ich haben sehr vieles gemeinsam gemacht, vor allem auch nach
seiner Pensionierung (zuletzt war er lange
Jahre als technischer Adjunkt in der Milchzentrale Winterthur tätig). So war es ein
Schock für mich, als er schwer erkrankte
und schon im Jahr 1996 starb.
Walter Ganz ist vor eineinhalb Jahren gestorben. Wir hatten am Abend zuvor telefoniert und uns eine gute Nacht gewünscht. Danach ist er nicht mehr erwacht. Es tröstet mich, wenn ich an diesen guten Abschied denke.
Ich bin jetzt seit sechs Jahren hier im
Eichgut, kann aber immer noch mit dem
Postauto Ausflüge machen. Da mich auch
die Kinder meines Freundes Walter besuchen, habe ich eigentlich zwei Familien.
Auf der Seite meiner Tochter habe ich drei
Enkel und drei Urenkel, auf Seite des Sohnes einen Enkel und einen Urenkel. Sehr
viele Kontakte pflege ich auch immer noch
in meiner Kirche, die ich von meinem Balkon aus sehen kann.
Ein neuer Lebensabschnitt
Ohne Frau Suters Wahlspruch: „Wende dein
Gesicht gegen die Sonne, und dein Schatten fällt hinter dich“ wäre dieser Verlust
wohl noch schwerer zu ertragen gewesen.
Ich wollte nicht mehr in dem grossen
Haus bleiben, sondern fand in der Obergasse eine wunderschöne Altstadt-Wohnung. Zusätzlich mietete ich eine kleine
Wohnung in Mannenbach am Untersee. Da
ich mit 50 Jahren noch Autofahren gelernt
hatte, war ich ja mobil.
Zufällig traf ich einen ehemaligen Schulkollegen, Walter Ganz (Ganz-Immobilien,
Winterthur) wieder einmal an. Er hatte
seine Frau verloren und fühlte sich sehr
einsam. Wir freundeten uns an und waren
bald jeden Nachmittag zusammen. Wir
blieben jedoch jedes an seinem Wohnort.
Er war ein Reiter und musste abends immer sein Pferd füttern gehen. Oft waren
wir zusammen bei Pferderennen. 14 Jahre
lang hatten wir eine wunderschöne Zeit.
Mit Walter Ganz
im Gasthaus
Ziegelhütte
in
Flaach
Taufe des Urenkels. Ob auch er Pilot werden wird wie sein
Vater, sein Grossvater und sein Urgrossvater?
Ich habe ein schönes und interessantes
Leben gehabt, auch ein unruhiges. Mein
Harmoniumlehrer hat damals nachgeforscht und herausgefunden, dass ich von
Zigeunern abstamme. Darum bin ich auch
jetzt noch gerne unterwegs.
Ich könnte über mein Leben ein Buch
schreiben. Und dennoch möchte ich einmal keinen Lebenslauf haben. Das Wichtigste ist zusammengefasst in diesem
Satz:
Alles vergeht, eines besteht: was du
liebend getan.
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, als:
„Ganz herzlichen Dank, Frau Suter!“
Margrit Tenger
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Der Herbst
ist da!
Endlich ist sie
wieder da, meine
Lieblingsjahreszeit!
Das Licht, leicht verzögert am Morgen,
nicht mehr grell und fordernd, doch endlich aus den Federn zu steigen, sondern
sanft und weich, mehr einer freundlichen
Einladung gleich. Und dann, steht man vor
der Haustür, streicht einem eine angenehme Frische über die Haut, nicht unangenehm aber so, dass man vollends wach
wird und sich bemüht, schneller zu laufen,
um etwas mehr Wärme durch den Körper
strömen zu lassen. Vielleicht umwabern
einen die ersten Nebelschwaden, nicht
stockdick, nur dezent angetönt mit einer
bezaubernden Leichtigkeit schweben sie
um einen herum. Fast spielerisch tönen
sie an, sie könnten noch mehr, noch dichter auffahren, doch noch ist nicht die Zeit
für dicke Wände aus Nebel, noch ist
Herbst, die Zeit des goldenen Lichtes, der
Farbenpracht und der Ernte.
Das Licht, wärmer und kräftiger im Tagesverlauf, lockt einen hinaus über die goldgelben Stoppelfelder, entlang farbiger Hecken und hinein in die mit dicken Trauben
behangenen Rebberge. Von der Anhöhe
die Sicht in die Berge, klar und nahe
scheinen Säntis, Churfirsten und Glärnisch, bereits mit einer Schneekappe verziert den kommenden Winter erwartend.
Am tiefblauen Himmel die letzten durchziehenden Schwalben mit ihrem fröhlichen
Gezwitscher; Erinnerungen an den heissen
Sommer und mit dem Versprechen, im
nächsten Jahr wiederzukommen mit der
warmen Luft aus Afrika im Gepäck. Dann
der Duft nach reifen Äpfeln im Obstgarten,
knorrig und schief die alten Hochstämmer,
doch unerschütterlich jedem Wetter trotzend und reichlich Früchte tragend, klein
und fleckig, aber unvergleichlich im Geschmack. Da, neben dem dumpfen Plumpsen der Äpfel, das leichte Ploppen der herunterfallenden und aus der Schale hüpfenden Nüsse. Nie schmecken sie besser als
selber aus der Schale geklaubt, wenn die
Haut der Nüsse noch zart und hellgelb
ist…
Das Licht, nun golden schimmernd und alles in sanfte Rottöne tauchend, die Schatten länger und weicher die Umrisse, die
Luft, von leichter Feuchtigkeit durchdrungen, nach nasser Erde und Gras riechend,
entlassen einen sanft nach Hause. Nicht
ohne ein letztes Mal am Himmel die Wolken in Purpur zu tauchen, um zu zeigen,
der Herbst ist da, die Zeit des goldenen
Lichtes!
Michèle Vogelsanger,
Umweltingenieurin BSC,
auch Fotos
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„Spieglein, Spieglein an der
Wand….
…wer ist die Schönste im ganzen Land?“
So die Frage der Königin
im Märchen „Schneewittchen“ der Brüder Grimm.
Und die Antwort: „Frau
Königin, Ihr
seid die
Schönste im
Land.“
Die Schönste oder auch der Schönste zu
sein ist nicht unbedingt das Ziel, wenn wir
in den Spiegel schauen. Jedoch schön
sein, oder einigermassen schön wenigstens, möchten wir doch alle.
Und so schauen wir in den Spiegel, bevor
wir unter die Leute gehen, oder am Morgen, wenn wir uns zurechtmachen,
ebenso beim Coiffeur, oder spiegeln uns
sogar in einem Schaufenster. Und wir
freuen uns, wenn der Spiegel uns eine erfreuliche Antwort gibt.
Der Spiegel ist zum einen ein Symbol
für die Eitelkeit von uns Menschen.
Für junge Menschen ist es wichtig, dass
sie sich schön finden. Und gerade junge
Menschen haben den Mut, unschön zu
sein, ehrlich irgendwie in ihrer Kleidung,
sich nicht zu verstellen. Und gerade das
ist oft auf seine Weise schön.
Die Stiefmutter von Schneewittchen ist erstarrt in Eitelkeit und Selbstliebe. Sie wird
dadurch herzlos, gönnt ihrer Stieftochter
weder die Jugend noch die Schönheit.
Narziss, das jugendliche männliche Pendant aus der griechischen Mythologie,
sieht im Wasserspiegel sich selbst und ist
so in sein eigenes Bild verliebt, dass er
kein anderes Wesen mehr sehen kann. Er
greift nach seinem eigenen Bild und ertrinkt: Selbstliebe trennt von den Mitmenschen, macht einsam.
Zum anderen ist er ein Symbol der
Wahrheit und der Selbsterkenntnis.
Es ist nicht immer lustig, in den Spiegel zu
schauen, die Falten, die Veränderung des
Körpers, die Gebrechlichkeit. Und doch
gehört auch das zu unserem Dasein.
Make-up etc. hilft nur beschränkt.
Zur Lebensreife gehört auch die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Wir alle sind
Menschen mit äussern und auch inneren
Mängeln, niemals vollkommen.
Letzthin erhielt ich neue Brillengläser und
sah plötzlich Falten, die vorher nicht da
waren. Es war ein kleiner Schreck. Sie
hatten kein Gewicht mehr, als ich über
mein Erschrecken lachen konnte.
Es gibt Gesichtsentstellungen durch Unfall,
durch Krankheit, die ungeheuer schwer zu
ertragen sind. Es braucht viel innere Kraft
und Vertrauen, damit zu Rande zu kommen. Ich bewundere diese Menschen sehr.
Wir Menschen können einander Spiegel sein.
Letztlich sind wir froh, wenn uns jemand
ehrlich begegnet. Uns sagt, wenn ein Kleid
nicht mehr tragbar ist, oder viel tiefer,
persönlicher: „Hast du Sorgen, dass du so
finster in die Welt blickst?“ Oder: „Du
siehst gut aus!“ Einander spiegeln ist
wertvoll. Viel wertvoller, als wenn man jemandem einen Spiegel vorhält.
Spiegeln heisst auch, einem Menschen
helfen, sich zu verstehen.
Der Spiegel sagt uns, wie wir aussehen.
Und er zeigt uns, was wir ausstrahlen.
Und echtes Leben auch mit Falten, mit
Tränen, mit Freundlichkeit und Zufriedenheit, vermag über alles andere hinwegzustrahlen.
Nun gibt es in der Bibel einen wunderbaren Satz: „Wir sehen jetzt nur
wie in einem Spiegel, in rätselhafter
Gestalt, dann aber von Angesicht zu
Angesicht“: 1. Kor. 13,12
In alter Zeit, als diese Worte geschrieben
wurden (sie werden dem Apostel Paulus
zugeschrieben), da waren die Spiegel aus
Metall, Blech, Silber, und sie waren undeutlich und man „sah“ sich ganz und gar
nicht genau.
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Im Gletschergarten in Luzern stehen Spiegel, die uns ganz anders aussehen lassen:
Wölbespiegel: Da werden wir klein und
breit und rund: Und Hohlspiegel, die uns
zu schmalen, grossen Personen machen.
Und wir lachen herzlich darüber. Auch
Spiegel können offenbar „lügen“.
Weitere Bauimpressionen:
Aufenthaltsraum/Stübli:
Nasszelle Bewohnerzimmer:
Alles auf Erden, unser Denken, Wissen,
unser Äusseres und Inneres, unser ganzes
Dasein ist unvollkommen. Es braucht einen viel tieferen und wahreren Spiegel,
um das Leben zu meistern. Und das ist
die Liebe.
Die Liebe, die in unserem Herzen wohnt,
die wir in tausendfältiger Weise erhalten
und in tausendfältiger Form weitergeben.
Liebe soll der Spiegel sein, durch den wir
unser Dasein und das der Mitmenschen
sehen.
Seraina Bisang
Blick ins Stationszimmer / Liftvorplatz /
Branschutztür Korridor West
Aussicht vom Dach (10 Stockwerke)
Viele Absprachen sind nötig, hier
Bauherrschaft mit Verantwortlichen des
TU Corti
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Agentur für Themen des Alters
Medienschule St. Gallen
Gallusstrasse 18
CH-9000 St. Gallen
http://www.medienschule-ost.ch
Unsere Rätseldamen Frau Ch. Ehrat und
Frau S. Marriott wünschen viel Vergnügen.
Wie muss das vierte T vervollständigt werden, damit es in das Schema der anderen
drei passt?
Nicoles Kräuterecke
Rosmarin - nicht nur bei Blähungen
Der immergrüne Rosmarin im Kräutergarten erfreut nicht nur das Auge. In der
Naturheilkunde bringt er Linderung bei
Muskel- und Gelenkschmerzen und regt
den Kreislauf an.
Äusserlich wird Rosmarin oft als Extrakt in
Form von Öl oder Gels angewendet. Er
reizt die Haut und fördert damit die
Durchblutung. Dadurch entsteht Wärme,
und diese lockert die steife Muskulatur.
Auch im Bad erzielt Rosmarin diese Wirkung und regt zusätzlich noch den Kreislauf an. Bei niedrigem Blutdruck ist dieser
Effekt erwünscht, wer aber zu hohen Blutdruck hat, sollte auf solche Bäder verzichten. Das ätherische Öl und die Wärme des
Wassers erhöhen den Blutdruck noch
mehr, dies kann zu einem Kreislaufzusammenbruch führen.
Als Tee oder Kräutlein zu sich genommen,
ist Rosmarin nicht gefährlich für den Blutdruck. Er wirkt zwar anregend bei tiefem
Blutdruck, dies aber, weil er Herz und
Kreislauf stärkt. Eingenommen hilft Rosmarin auch gegen Verdauungsbeschwerden wie beispielsweise
Blähungen. Kein Wunder,
ist das immergrüne Kraut
auch in der Küche so
beliebt.
Nicole Blatter
medienschule.sg
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Inventarisieren
In allen Zimmern von Bewohnerinnen und
Bewohnern, die neu in das Provisorium
eingezogen sind, muss das gesamte Inventar aufgenommen werden. Die Verantwortung liegt bei der Teamleitung und
Herrn J. Schneider. Die Termine werden
rechtzeitig bekanntgegeben. Die Angehörigen müssen nicht anwesend sein.
BAU 2015
Infoecke
Vorschau
Nachdem nun die
ersten beiden Rückzügelsitzungen stattgefunden haben – natürlich wieder mit den
beiden Projektleitern …
Einpacken
Am 11.1.2016 wird ein erster ‚Schub‘
Packmaterial an die Adlerstrasse 2 geliefert. Es wird an verschiedenen Standorten
gelagert zum Abholen.
An zwei Tagen werden daraufhin Packworkshops angeboten, auch für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für interessierte Angehörige. Wir bitte alle, die packen möchten, an einem der beiden Termine anwesend zu sein.
Jonas Schneider
Pietro Donzelli
… können wir einige wichtige Details bekanntgeben:
Informationen für Bewohnerinnen
und Bewohner sowie Angehörige
Anfangs Januar 2016 finden teamweise
Bewohner- und Angehörigen-Informationsabende statt. Neben Rück- und Ausblick wird die Zügelinformation Inhalt
sein. Hier werden allgemeine Schreiben
verteilt, mit denen man Rückmeldung für
ein allfälliges Mitmachen (packen, Zügeltag begleiten etc.) melden kann.
1./2. Etage
3./4. Etage
5./6. Etage
7.-9. Etage
Eichgut
Am 15.1.16 wird die Hülfsgesellschaft und
der Betrieb Wiesengrund das Hochhaus an
der Wülflingerstrasse vom Bau übernehmen. Bis Ende Januar werden Mängel behoben werden, so dass der Betrieb ab
1.2.16 mit dem Einrichten (Telefonie, Bewohnerruf, EDV etc.) beginnen kann.
Am Samstag, 13.2.2016, findet im Hochhaus von 10.00 – 15.00 Uhr ein Tag der
offenen Türe statt. Sie alle wie auch die Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen, unser
neu renoviertes Gebäude zu besichtigen!
am 7.1.2016
am 14.1.2016
am 12.1.2016
am 5.1.2016
am 13.1.2016
(Schriftliche Einladungen werden anfangs
Dezember verschickt.)
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Zügeln
Vom 16.2. – 19.2.16 finden die Vorumzüge statt (Teile von Infrastruktur,
Gastro, Administration, Pflege), wieder
wird die Firma Optimo mit uns zusammenarbeiten.
In der folgenden Woche werden dann die
Bewohnerumzüge stattfinden:
Am
Am
Am
Am
Am
22.2.16
23.2.16
24.2.16
25.2.16
26.2.16
Etagen 1
Etagen 3
Etagen 5
Etagen 7
Etage 9
und
und
und
und
Mit ‚unserem‘ Büssli fahren wir dann direkt in den Wiesengrund, wo im Konzertsaal zuerst ein Apéro, dann ein feines Mittagessen serviert wird.
Am Nachmittag werden im Konzertsaal
Musik und schöne Diabilder angeboten.
Im Laufe des Nachmittages werden die
Bewohnerinnen und Bewohner, die den
Tag in der Physiotherapie verbracht haben, in den Wiesengrund gefahren, ebenfalls mit dem Büssli und unseren Fahrern.
2
4
6
8
Und in der Folgewoche sind an 3 Tagen
noch Nachumzüge und entsorgen auf
dem Programm. Anschliessend wird gereinigt und alles instand gesetzt, und voraussichtlich am 11.3.2016 wird die Adlerstrasse 2 dem Bereich Alter und Pflege
der Stadt Winterthur übergeben.
Die Bewohnerumzugstage werden folgendermassen organisiert:
Am Morgen sind alle betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner spätestens um
08.00 Uhr in der Cafeteria am Frühstücken.
Die eingeteilten Zivilschützer, Freiwilligen
und Angehörigen kommen dazu.
Die Bewohnerinnen und Bewohner, die
ihre Ruhe möchten, verbringen die kommenden Stunden im Raum der Physiotherapie, wo es Betten, bequeme Stühle und
Tische hat, den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechend.
Für die anderen Bewohnerinnen und Bewohner wird ein Lotto durchgeführt, Frau
Antoinette Pfister wird es leiten. Viele
hübsche Gewinne warten auf die Teilnehmenden!
Zwischen 15.00 und 16.00 Uhr werden die
zügelnden Bewohnerinnen und Bewohner
von den Pflegenden in ihre ‚neuen – alten‘
Zimmer begleitet, wo auch dieses Mal der
TV-Apparat für die Nachrichten und das
Telefon für die Information der Angehörigen funktionieren…
Die Schutzräume
im UG müssen
aufgrund einer
Auflage der Stadt
Winterthur verbessert werden…

…das hat auch
Auswirkungen im
Konzertsaal 14
Wieder dürfen wir die gewohnten
Donnerstags-Hausanlässe erleben:
…SOWIE UNTERHALTUNG VON
CLOWN BILLY
Ein Tänzchen zur Musik des Duos Erika
und Hanspeter am 3. September.
Am Do, 17.9., von 11.00 bis ca. 16.00 Uhr
an der Adlerstrasse 2 – im Festzelt:
HERBSTFEST
UND
DER GINO HAPPY BAND!
Feines vom Grill und
viel Gutes mehr…
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KURZINFORMATIONEN
SCHLUSSPUNKT
DANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKE
Unsere Freiwilligen Helferinnen und Helfer
haben von Mai bis und mit August
2260 Stunden Einsatz
geleistet.
Insgesamt entsprechen die 2260 Stunden
einem Jahrespensum (Basis 1850 Std.)
von 1,22 Personaleiheiten, in 4 Monaten
sind das etwa 5 Vollzeitstellen!!
Wie ist das möglich???
Das Lösungsschema:
Dank all den speziellen Persönlichkeiten,
die unermüdlich für das Wohl unserer Bewohnerinnen und Bewohner hinstehen, etwas machen, sich einsetzen.
Zahl oben links
plus Zahl oben Mitte =
Zahl zweite Reihe Mitte
(19 + 8 = 27)
Zahl oben rechts
plus Zahl oben Mitte =
Zahl dritte Reihe unten
(13 + 8 = 21)
Nischendienst/Fahrdienst/Einkaufen/Begleitungen/Vorlesen/Schreiben/Veranstaltungen/Aktivitäten…
DANKEDANKEDANKEDANKEDANKEDANKE
Es ist wieder soweit: die tieferen Temperaturen motivieren unsere Küche für den
Wechsel vom Salat- zum Gemüseteller!
Impressum
Seniorenzentrum Wiesengrund
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