Junges Theaterfestival - Kultur123 Stadt Rüsselsheim

Nennen wir ihn Anna
Alle gegen Einen –
Ein Theaterstück über
Mobbing
Fremd.Körper
18. November 2015, 11 Uhr
Friedrich-Ebert-Schule, Rüsselsheim
Theaterhaus Ensemble
Regie Rob Vriens
nach Peter Pohl
Ein heißer Sommer in Schweden, ein Ferienlager für Jungen: Anders kommt als Letzter und er ist auch anders. Ein bisschen klein
und nicht gerade der kräftige Torwart, den sich seine Kumpels
gewünscht haben. Natürlich ist die Rangordnung schon bestimmt
und Anders heißt ab sofort Anna – und Mädchen sind sowieso das
Letzte! Anna wird gequält und erniedrigt, er wehrt sich nicht,
denn so hat er es zuhause gelernt. Nur Micke, der Trainingsleiter,
stellt sich neben Anna und erkennt in ihm den unsicheren Jungen, der er selber vor ein paar Jahren noch war. Doch als Anna
nach den Ferien wieder in seine Schule zurückkommt, gehen die
Quälereien weiter, bis er es nicht mehr aushält.
Vorverkauf
17. November 2015, 19 Uhr
Theater Rüsselsheim, Großes Haus
Servicecenter Kultur123
spinaTheater Solingen
Regie Olek Witt
Am Treff 1, 65428 Rüsselsheim
Tel.: + 49 (0) 61 42 – 83 26 30
Fax: + 49 (0) 61 42 – 1 68 94
[email protected]
Der Mensch ist in der Lage, innerhalb von wenigen Millisekunden
zu entscheiden, ob ihm etwas als „fremd“ oder aber als „vertraut“
erscheint. Dies ist keineswegs eine Entscheidung, die wir bewusst
treffen, sondern eine Empfindung, die sich auf einer ganz subtilen
Ebene einstellt. Beeinflusst von dem, was wir erwarten, was wir
gewohnt sind, was sich nahtlos in unser Weltbild fügt. Ein Fremdkörper aber passt eben nicht in unsere Welt, nicht in das System,
nicht in unseren Alltag, erscheint uns wie ein Defekt, den es zu reparieren oder gar zu vernichten gilt – bis zuletzt sogar etwas vermeintlich Vertrautes, wie der eigene Körper, zu einem fremden
Körper werden kann.
Öffnungszeiten
Mo.–Fr.: 10–13 Uhr, Do.: 10–18 Uhr
Telefonservice
Mo.–Do.: 10–17 Uhr, Fr.: 10–13 Uhr
Weitere Vorverkaufsstellen & Online-Ticketing
www.kultur123ruesselsheim.de
www.facebook.com/theaterruesselsheim
In dem Theaterprojekt „Fremd.Körper“ beschäftigen sich die jungen Darsteller des „spinaTheater“ in einer gewohnt intensiven,
perfor­mativen Art mit den Fragen zu Vorurteilen und Fremdwahrnehmung – und stoßen dabei nicht zuletzt auch auf sich selbst.
vol. 4
Junges
Theaterfestival
Eintritt: 6 Euro | Gruppenpreis 5 Euro
Impressum
Herausgeber: Kultur123 Stadt Rüsselsheim, Kultur & Theater
Am Treff 1, 65428 Rüsselsheim
17.-19. November 2015
Foto: Jan Marco Schmitz
Foto: Katrin Schander
Verantwortlich für Redaktion: Ralf Keil
Texte: Jule Kracht, Milena Wolf, Ralf Keil
Gestaltung: Katharina Streblow, www.katharina.streblow.eu
Mit freundlicher Unterstützung von
KULTUR123 Stadt Rüsselsheim
Kultur & Theater
Liebe Festivalbesucherinnen und
liebe Festivalbesucher,
liebe Rüsselsheimerinnen
und Rüsselsheimer,
in diesem Jahr trägt das Junge Theaterfestival vol. 4 den Titel „Stadt,
Land, Heimat“. Das Motto der Workshops lautet „Raus aus dem Theater! Rein in die Stadt“.
In dreitägigen Workshops können sich Schulklassen, Theater- AG´s
oder Jugendgruppen – unter Anleitung professioneller Theaterpä­
dagogen, Tanzpädagogen, Schauspieler und Regisseure – mit den
Themen Stadt, Land, Heimat beschäftigen. Im zweiten Schritt experimentieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den erarbeiteten
Ergebnisse und bringen sie in Form von Performances und Flashmobs auf die Straßen unserer Stadt.
Die Workshops werden von Jule Kracht, Philip Barth, Mirjam Pies
und Milena Wolf geleitet. Besonders freue ich mich darüber, dass mit
Jule Kracht und Milena Wolf eine neue Festivalleitung gewonnen
werden konnte, die mit unserer Stadt und ihren Eigen­hei­ten aber
auch ihren faszinierenden Seiten bestens vertraut sind und mit einem
frischen Konzept Kultur zu jungen Menschen bringen.
Wie bereits in der Vergangenheit, werden die Workshops ergänzt
durch zwei Gastspiele. Im Stück „Nennen wir ihn Anna“ (Mittwoch,
18. November 2015, 11 Uhr, Friedrich-Ebert-Schule) widmet sich das
Theaterhaus Ensemble Frankfurt ausdrucksstark dem Thema Mobbing. Im Theaterprojekt „Fremd.Körper“ (Dienstag,17.No­vember 2015,
19 Uhr, Großes Haus) beschäftigen sich die jungen Darstellerinnen
und Darsteller des „spinaTheater Solingen“ in einer gewohnt intensi­
ven, performativen Art mit den Fragen zu Vorurteilen und Fremdwahrnehmung – und stoßen dabei nicht zuletzt auch auf sich selbst.
Stadt, Land, Heimat
Rüsselsheim ist eine Stadt, die sich durch den großen Abbau der
Arbeitsplätze von Opel in den letzten Jahren sehr verändert hat.
„Nähme man die Geschäfte in der Innenstadt als Maßstab, dann
besäße jeder Rüsselsheimer mindestens zwei Dutzend Paar Schuhe,
etwa vier Handys und eine Brille: Das sind die Branchen, die in der
schmucklosen Innenstadt im Einzelhandel über Gebühr vertreten
sind – so stark, dass darüber auch die Einheimischen Witze machen.
Entlang zweier Fußgängerzonen, wie sie zum städtebaulichen Standard in Hessen gehören, bestimmen die Auslagen von 99-CentLäden und Filialisten das Bild. Fachgeschäfte sind selten geworden
und die frühere Karstadt-Filiale an der Frankfurter Straße hat
schon vor Jahren geschlossen, lange vor der aktuellen Notlage des
Warenhaus-Konzerns. Der Bau steht leer, an einigen Schaufenstern
wurden zerschlagene Scheiben durch Sperrholzplatten ersetzt. Die
Misere des innerstädtischen Einzelhandels ist keine Rüsselsheimer
Besonderheit. Aber seitdem bei Opel abermals ein einschneidender
Stellenabbau droht, wird sie als Zeichen für eine Stadt im Niedergang angesehen.“
Rüsselsheimer Echo
Wie identifiziert man sich mit einer Stadt wie Rüsselsheim?
Vielleicht in dem man sich künstlerisch mit ihr auseinandersetzt?
Theater im öffentlichen Raum ist bei dem diesjährigen Festival
unser Thema: Raus aus dem Theater, rein in den Bus, an den Bahn­
hof, ins Klassenzimmer oder auf den Schulhof!
Mit freundlichen Grüßen
Mit den diesjährigen Workshops wollen wir uns gemeinsam mit
den Jugendlichen etwas trauen: Proben und entwickeln im Schaufenster leerer Geschäfte, Flashmobs am Bahnhof und unsichtbares
Theater in öffentlichen Verkehrsmitteln! Wir finden es spannend
mit dem Festival in die Stadt zu gehen und sie mit künstlerischen
Beiträgen zu beleben.
Theater ist für viele Jugendliche etwas Verstaubtes, Unzugängliches – etwas, das nichts mit ihrer Lebensrealität zu tun hat. Viele
der neuen Theaterformen hingegen, wie unsichtbares Theater, Improvisationstheater oder auch Flashmobs sind viel näher dran an
der Realität der Jugendlichen, als es das klassische Sprechtheater
je sein könnte. Zudem wollen wir in diesem Jahr ein ganz anderes
Publikum erreichen und so kommt das Publikum nicht zu uns, sondern wir kommen zu Ihm. Wir entscheiden, wer unser Publikum sein
soll, in den Straßen unserer Stadt.
Dennis Grieser
Bürgermeister und Kulturdezernent
Jule Kracht
Festivalleitung
Ich freue mich schon heute auf Euren / Ihren Besuch im Theater und
wundern Sie sich nicht, wenn Sie dieser Tage durch Rüsselsheim
laufen und Zeugin oder Zeuge oder eventuell sogar Teil eines thea­
tralen Moments werden.
Workshopprogramm
für Schulklassen und
Jugendgruppen
17.–19. November 2015,
9–15 Uhr
im öffentlichen Raum
Theater als Überhöhung der Realität –
Improvisationstheater |
Das unsichtbare Theater –
nach Augusto Boal
Leitung: Jule Kracht, Schauspielerin und Regisseurin
Leitung: Milena Wolf, Theaterpädagogin und Regisseurin
In diesem Workshop werden sich die Teilnehmer über den Weg der
Improvisation mit dem absurden Theater beschäftigen. Im Gegensatz zum Film gibt es im Theater immer die Möglichkeit, die Realität zu verlassen und einen ganz eigenen künstlerischen Weg der
Darstellung zu finden. Gemeinsam mit Jule Kracht werden skurrile
Figuren entwickelt, Alltags-Gegenstände zweckentfremdet und
Situationen improvisiert. Unsere Stadt, unser Raum: Wie kann man
sich diesem Thema künstlerisch nähern? Das Ziel dieses Workshops wird es sein, in Rüsselheim an verschiedenen öffentlichen
Räumen kleine Perfor­mances aufzuführen, in denen man sich außerhalb der Norm bewegt.
Hier wird der klassische Theaterrahmen gesprengt und alles
auf den Kopf gestellt! Innerhalb von drei Tagen nähern sich die
Workshopteilnehmer den Grundlagen des Schauspiels über Im­
provisationstheater-Spiele und selbstgeschriebene Texte. Die
Gruppe wird mitten in der Stadt spontane Präsentationen und
Flashmobs abhalten und am Ende soll niemand mehr so genau
wissen, wer eigentlich Zuschauer und wer Spieler ist. Augusto
Boal hat genau diese Grenzüberschreitung genutzt und aus dem
Nichts in ganz gewöhnlichen Situationen und an alltäglichen
Plätzen Theater ent­stehen lassen, quasi aus dem Unsichtbaren
heraus. Milena Wolf lädt ein, zu einer spannenden Reise durch
die Straßen von Rüsselsheim.
SCHAU! SPIEL! – SPIEL! SCHAU! –
Improvisationstheater ||
TanzMOB-FLASH deine Stadt –
Tanz und Bewegungsformen
Leitung: Philip Barth, Schauspieler, Regisseur, Theaterpädagoge
Individuelle Ausdrucksmöglichkeiten theatraler Darstellungen spielerisch erforschen: Dazu lädt Philip Barth in diesem Workshop
ein. Die Gruppe darf nach Herzenslust Ideen für spontane Szenen,
kleine Geschichten oder auch rein spielerische, abstrakte Präsentationen ausprobieren. Gemeinsam erspielen sich die Teilnehmer
dann Themen und Inhalte, die sie interessieren. Das Festival-Motto
„Stadt– Land – Heimat“ kann dabei ebenso als Inspirationsquelle
für Improvisationen dienen, wie der Alltag oder auch persönliche
Erfahrungen der einzelnen Teilnehmenden. Das Miteinander-Spielen wird ebenso im Mittelpunkt des Kurses stehen, wie das sich
gegenseitig Zu­schauen… daher auch der Titel.
Leitung: Mirjam Pies, Tanzpädagogin
Tanz: Die Kraft, sich mit Hilfe seines Körpers in sein tiefstes Inneres zu träumen. In diesem Workshop möchte Mirjam Pies die
Teilnehmer einladen, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen,
Phantasien zu denken und auszuleben, die eigenen körperlichen
und seelischen Grenzen und Fähigkeiten zu erfahren und die Dynamik innerhalb einer Gruppe zu spüren. Es geht darum Gefühle
loszulassen und zuzulassen, aber auch Konfrontation zu erleben.
Innerhalb von drei Tagen werden verschiedene Bewegungsformen erprobt und über Improvisation sollen Flashmob-Situationen
entstehen. Zeig deiner Stadt und der Welt wer du bist: Nimm Anlauf und BeTANZE deine Stadt!