Hotel und Restaurant Blauer Bock

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Blaue Stunde im „Blauen Bock“ am
Sebastiansplatz.
200 Jahre
1814 wird als Gründungsjahr angesehen,
weil damals zum ersten Mal vom „Gasthaus zum Blauen Bock“ – Bierwirtschaft
mit Taferngerechtsame (Lizenz für Speis
und Trank) – die Rede ist. Urkundlich
wurde das Anwesen schon im 13. Jahrhundert (siehe Kasten unten) erwähnt.
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Blauer Bock
BLAUER BOCK JUBILÄUM 02
Mit einem großen Doppeljubiläum hat der „Blaue Bock“ am
romantischen Sebastiansplatz 9 im Angerviertel neben
dem Viktualienmarkt mit faszinierendem Ausblick auf die
Türme der Altstadt dieses Jahr festlich begehen können:
Der 200. Geburtstag des 3-Sterne-Hotels wurde vom
zehnjährigen Wiegenfest des Restaurants gekrönt.
INNENSTADT – Das Restaurant zählt zu
den besten Häusern der Stadt, denn als Garant
von Geschmackserlebnissen für alle Sinne zeichnet mit Hans Jörg Bachmeier ein WitzigmannSchüler für die Küche verantwortlich. Seinen
Stil umschreibt er als die Vermählung von regionaler und mediterraner Küche mit einfachen
Produkten, die sich gegenseitig geschmacklich
zum Leuchten bringen. Es geht ihm dabei nach
dem Motto „Es gibt nichts Besseres als was
Gutes“ um Harmonie ohne Effekthascherei.
„Ich habe gelernt, dass damit Geschmack und
Qualität am besten zur Geltung kommen“, ist
er überzeugt.
Das Geheimnis eines perfekten Essens ist für
den Spitzenkoch ganz unkompliziert: „Dass es
aus sich kein Geheimnis macht. Ein Fisch sollte
rein und klar nach Fisch schmecken und an das
Gewässer erinnern, aus dem er kommt. Gemüse
sollte nach reifem Gemüse duften und Fleisch
von einem natürlichen Leben erzählen und ein
Steinpilz nach dem Waldboden schmecken, auf
dem er gewachsen ist.“ Dementsprechend legt er
ein besonderes Augenmerk auf die Produkte aus
der umliegenden Gegend und nimmt für sich in
Anspruch, das bereits praktiziert zu haben, als das
Schlagwort von der regionalen Küche noch gar
nicht erfunden war.
So hat sich Bachmeier, der auch schon im „Tantris“, bei Alfons Schuhbeck sowie beim „Käfer“
wirkte und von seiner BR-Fernseh-Kochshow
her bekannt ist, für den Advent ein besonderes
Schmankerl überlegt, um sich stimmungsvoll auf
Weihnachten vorzubereiten: Beim etwas anderen
Adventslunch „Raus aus dem Trubel der Stadt“
können sich die Gäste an den kommenden vier
BLAUER BOCK JUBILÄUM 02
Samstagen mittags im Restaurant „Blauer
Bock“
jeweils zwischen 12 und 15 Uhr für 49 Euro pro
Person kulinarisch überraschen lassen, während
sie der klassischen Stubenmusi im Hintergrund
lauschen.
Und im Hotel „Blauer Bock“ hat der Geschäftsführende Gesellschafter Stefan Grosse pünktlich
zum 200. Jubiläum die Weichen gleich einmal für
die nächsten 200 Jahre gestellt, indem die 69 Zimmer aufwendig von Rudolf Neumeier und seinem
Sohn Martin renoviert und modernisiert wurden,
die ein Planungsbüro in Holzkirchen führen und
bereits mehrfach ausgezeichnet worden sind: Edle Materialien wie Holzparkett, ein Bett aus Leder
sowie eine wassersparende Luxusduschbrause,
die Nebel versprüht, sowie eine schlichte und
zeitlose Möblierung sollen dem Gast den Aufenthalt in dem 400 Jahre alten, denkmalgeschützten
Haus so angenehm wie möglich machen. Infos:
Tel. 23 17 80, www.blauerbock-muenchen.de
Bernd Kreuels
D
as „Hotel Blauer Bock“ zählt zu den ältesten Anwesen
Münchens. Es wird bereits 1297 urkundlich als
Ebersberger Haus mit Kapelle erwähnt und gehörte damals dem Benediktinerkloster Ebersberg. Während der
Pestzeit wurde die Kapelle 1515 in eine öffentliche Kirche umgewandelt und dem hl. Sebastian geweiht. Besitzer wurde der Malteserorden, der das Haus 1795 an den
Metzgermeister Liebl veräußerte. Mit dem Übergang der
Anwesen Ende des 18. Jahrhunderts in weltlichen Besitz
wechseln die Eigentümer in rascher Folge. Zwischen den beiden Weltkriegen wurde der „Blaue Bock“ zu einem der angesehensten Gasthöfe der Stadt, der wegen vorzüglicher Küche und gediegener
Fremdenbeherbergung über Bayerns Grenzen hinaus bekannt war. Erhebliche Kriegsschäden machen dann 1946–1948 einen Wiederaufbau nötig. Danach kam der „Gasthof Blauer
Bock“ wieder zu neuer Blüte. 2002 kaufte die Gewofag das Haus. 2004 wurden Hans Jörg
Bachmeier und Stefan Grosse Pächter des Restaurants. 2008 kam das Hotel hinzu.
Spitzenkoch Hans Jörg Bachmeier verwöhnt die Gäste im „Restaurant
Blauer Bock“ neben dem Viktualienmarkt seit zehn Jahren. Foto: bod