Klassenlesebuch 6a - Gymnasium an der Schweizer Allee

Lügengeschichten
der Klasse 6a aus dem Schuljahr 2014/2015
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Die 6a schreibt
LÜGENGESCHICHTEN
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In einer Lügengeschichte darf man einmal
so richtig nach Herzenslust lügen.
Die Leser werden es einem nicht übel nehmen.
Im Gegenteil, je unwahrscheinlicher und
fantasiereicher die Lügen und Übertreibungen
sind, desto mehr werden sich alle
amüsieren oder sich sogar vor Lachen
den Bauch halten.
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Die Klasse 6a wünscht dem Leser viel Vergnügen!
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Das Projekt wurde von Frau Köhne und Frau Sayim geleitet.
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INHALTSVERZEICHNIS
Die unglaubliche Geschichte
4
Können Hunde fliegen?
5
Die große Verfolgungsjagd um den Dieb
6
Der Teleporter
8
Das Hexenhäuschen
9
Der flatternde Superheld
10
Der mystische Ball
11
Abenteuer unter Wasser
12
Enttarnung
14
Mein erstes Haustier
15
Der Fantasie-Raub
16
Lügengeschichte von Nele
20
Der verschwundene Hund
22
Hoch hinaus
23
Die mexikanische Finanzkrise und fliegende Bären
25
Der sprechende Papagei
25
Rettung in letzter Sekunde
26
Herr P. als Held der Vergangenheit
27
Die Rettung mit dem Schal
31
Der fliegende Hund
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Die unglaubliche Geschichte
Meine Freunde und ich saßen auf dem Schulhof im Kreis und erzählten uns
gegenseitig Geschichten. Damm kam mir sofort eine Geschichte in den Sinn:
„Frühmorgens, kurz nach dem Mittagessen, war ich wie immer am Flughafen spazieren. Aber es war nicht wie jeden Tag, sondern an diesem Tag
kam mir Nele mit ihrem neuen Welpen Charlie entgegen. Charlie mochte
Flugzeuge sehr und wollte auch gerne mal fliegen. Ich traute meinen Augen
nicht, denn Charlie kniff seine Augen zusammen und flatterte so stürmisch
mit seinen Ohren, dass er anfing zu fliegen. Plötzlich passierte etwas
Schreckliches, er krachte aus heiterem Himmel herunter und brach sich
seine rechte Hinterpfote.“
Meine Freunde fingen an zu tuscheln und wollten unbedingt wissen, wie es
dazu kam, dass Charlie fliegen konnte. Ich beruhigte sie und erzählte weiter:
„Es war so: Charlie sprang hoch und in diesem Moment flog ein Vogel vorbei
und nahm Charlie auf seinen Rücken. Erst sah ich den Vogel nicht, doch
dann verwandelte er sich in einen Elefanten und trottete mit Charlie auf
dem Rücken an mir vorbei.“ Alle meine Freunde fingen an zu klatschen,
jubelten mir zu und wollten eine Zugabe.
Mia Conrad
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Können Hunde fliegen?
Eines Tages ging ich spazieren und traf meine Tante. Es war so etwas wie ein
Frühspaziergang, denn es war Samstag und erst 9.30 Uhr. Normalerweise
schlafe ich um die Uhrzeit noch. Aber irgendwie konnte ich einfach nicht
mehr einschlafen. Es war schrecklich. Also ging ich spazieren. Als ich sah,
was ich sah, dachte ich, ich wäre verrückt, durchgedreht und wahnsinnig.
Ich konnte es einfach nicht glauben. Denn als ich meine Tante erblickte,
hatte sie einen Hund an der Leine und zwar nicht neben sich herlaufend,
sondern neben sich herfliegend. Dieser Hund konnte fliegen! Es war
unglaublich und ziemlich komisch, aber ich war mir sicher, dass ich nicht
träumte. Ich ging schnurstracks zu meiner Tante und sagte zu ihr: „Na, wie
geht es dir?“ „Mir geht es sehr gut“, antwortete sie. „Träume ich oder ist das
real?“, fragte ich sie. „Das ist real, meine Liebe!“, erwiderte sie. „Wo hast du
denn den fliegenden Hund her?“, fragte ich. „Also, ich hatte dir ja erzählt,
dass ich einen Hund haben wollte und so ging ich in ein Tierheim und sah
ich diesen absolut niedlichen Hund. Ich fragte, ob ich ihn mitnehmen
könne. Sie gaben ihn mir und sagten, er sei ein total normaler und sehr
braver Hund. Dann ging ich mit ihm nach Hause und am nächsten Tag ging
ich spazieren. Auf einmal flog er neben mir. Ich habe mich tierisch
erschrocken und konnte es erst gar nicht fassen. Ja und so passierte es“,
erzählte sie mir. Danach verabschiedete ich mich von ihr und rief meine
allerbeste Freundin Pia an. Ich erzählte ihr, dass ich gerade meine Tante
getroffen hätte und sie einen Hund mit meterlangen Ohren habe, der fliegen
könne. Nachdem ich aufgelegt hatte, trafen wir uns und ich erzählte ihr die
ganze Geschichte, die ich selbst kaum fassen konnte. Heute war ein sehr
aufregender und auch ein bisschen komischer Tag.
Lara Dommermuth
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Die große Verfolgungsjagd um den Dieb
Diese Geschichte spielt in der jetzigen Zeit. Also nicht in der Vergangenheit und
nicht in der Zukunft. Es gibt 4 Kinder. Sie heißen: Tim, Max, Mila und Stella.
Heute ist der 10.10.15.
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Heute am 10.10.15 treffe ich mich wie immer mit Stella und wir fahren zusammen
zur Schule. In der Schule angekommen, legen wir unsere Sachen ab. Max und Tim
kommen aufgeregt auf uns zugestürmt: „Mila, Stella unsere Lehrerin Frau Lenka
ist krank. Deswegen haben wir gleich zwei Freistunden!“ „Waaaas?“ schreien
Stelle und ich gleichzeitig. „Wie cool ist das denn?! Können wir dann nicht wieder
gehen?!“, fragte ich. „Ja ja…“, sagte Max. „Die anderen sind noch nicht da. Wir
fangen sie hier ab.“ „Okay, dann bis nachher“, riefen Stella und ich fröhlich im
Chor. Wir fuhren nach Hause. Nach ca. einer guten halben Stunde klingelte das
Telefon. Es war Frau Lenka. Ich war völlig geschockt. Sie schrie ins Telefon: „Mila!
Stella und du. Ihr kommt jetzt sofort zur Schule!“ Ich war total verwirrt und wollte
sie gerade fragen, ob sie nicht eigentlich krank wäre, da hatte sie schon aufgelegt.
Schnell wie der Wind rief ich Stella an, die davon noch nichts erfahren hatte. Also
trafen wir uns wieder und fuhren so schnell wie möglich zur Schule. Als wir in die
Klasse kamen, guckten uns alle an und Tim und Max lachten sich schlapp. In der
Pause schrien wir sie an: „Was habt ihr euch dabei gedacht?! Ihr habt uns einfach
total dreist angelogen. Und wir haben den Ärger bekommen…“ Böse gingen Stella
und ich in die Klasse zurück. 1 Tag später…
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Stella und ich trafen uns wie immer. In den ersten beiden Stunden hatten wir
Geschichte. Oh nein… Dann hatten wir Englisch. In der Pause vor Mathe ging es
Stella und mir nicht so gut. Wir hatten echt Angst vor der Mathearbeit. Als wir in
die Klasse gingen und alles vorbereiteten kam Max zu mir und sagte, dass wir
keine Mathearbeit schreiben würden. ich war verwundert, aber na gut. Eigentlich
wollte ich mir die Sachen nochmal angucken, aber jetzt als Max gesagt hat, dass
wir keine schreiben, guckte ich mir die Sachen auch nicht mehr an. Als unser
Lehrer dann in die Klasse kam und sagte: „Stellt bitte die Tische auseinander!“
wurde mir klar, dass Max schon wieder gelogen hatte. Oh…war ich wütend…
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3 Tage später…
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Was mich wunderte war, dass Max und Tim in den letzten Tagen gar keine Lügen
verbreitet hatten. Also dachte ich auch nicht mehr, dass sie Stella und mich noch
anlügen würden. Naja… Heute hatten wir wie immer 6 Stunden. Vor dem
Unterricht kam Tim zu Stella und mir und sagte mit einem kleinen Lächeln im
Gesicht: „Wir haben heute nur 5 Stunden. Hat Frau Lenka gestern zu uns nach der
6. Stunde gesagt.“ „Oh ok…“ Stella und ich waren verwundert, glaubten es ihm
aber. Wir dachten uns: „Wenn Frau Lenka es gesagt hat, dann muss es wohl
stimmen. Ist ja cool.“ In der 6. hätten wir sowieso bei Herrn Punta gehabt. Und
der ist nicht unbedingt unser Lieblingslehrer. Nach der 5. Stunde rannten Stella
und ich ganz schnell raus auf den Schulhof. Auf einmal schrie jemand aus dem
Fenster: „Mila, Stella! Seid ihr verrückt geworden?! Wo wollt ihr denn hin? Ihr
habt doch noch Unterricht.“ Wir drehten uns um. Und am Fenster stand Herr
Punta mit den anderen Mitschülern. Stella und ich wünschten uns, als wir in die
Klasse kamen, einfach nur unsichtbar zu sein. Wir dachten nur: „Schon wieder
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eine Lüge von den Jungs. Warum fallen wir da immer drauf rein?!“ Am Ende der
Stunde gingen wir auf den Schulhof zu unseren Fahrrädern. Die Jungs lachten
sich mal wieder so was von schlapp. Über eine Woche verging…ohne Lügen…
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Am Freitag, den 24.10.15 gingen wir wie immer in die Schule. Heute hatten wir
Deutsch, Physik und Sport. Deutsch und Sport machten ja noch fast richtig Spaß.
Aber Physik… 2 Sunden lang… na ja… das müssten wir irgendwie überleben. Nach
gedachten 33 Stunden war Physik endlich zuende. Jetzt hatten wir nur noch Sport
und dann Wochenende. Auf Sport freute ich mich riesig. Nachdem Sport zu Ende
war, gingen wir alle in die Umkleiden, um uns umzuziehen. Als wir auf den
Schulhof langsam zu unsern Fahrrädern gingen, waren schon alle anderen Schüler
weg. Dachten wir, aber es waren noch nicht ALLE weg. Plötzlich kamen Max und
Tim über den Schulhof ganz aufgeregt auf uns zugelaufen. Sie schrieb irgendetwas
durcheinander, bis Stella mal rief: „Stop! Stop! Stop! Einer erzählt.“ Max erzählte:
„Wir waren gerade nochmal in der Schule. Auf einmal haben wir gesehen, wie
jemand mit einer schwarzen Maske und einem Laptop unter’m Arm aus dem
Lehrerzimmer gerannt ist…“ „Was?“ schrien Stella und ich gleichzeitig. „Und das
sollen wir euch glauben?! Dass ich nicht lache…Ha Ha Ha…guter Witz…“, „Nein
wirklich!“ schrie Tim. „Das müsst ihr uns glauben!“ „Geht doch selbst gucken!“
rief Max. OKAY, das ließen wir uns nicht zwei Mal sagen. Zusammen gingen Stella
und ich ins Schulgebäude. Was wir nicht wussten war, dass die Jungs leise hinter
uns her schlichen. Auf einmal rannte vor unserer Nase, mit einem Laptop unter’m
Arm und mit einer schwarzen Maske auf, so wie die Jungs ihn beschrieben hatten,
jemand her. Stella und ich waren geschockt. Jetzt dachten wir uns: „Da hatten die
Jungs dieses Mal wohl doch Recht.“ Wir rannten dem Unbekannten hinterher.
Dieser Typ, wer auch immer es war, jagte uns durchs ganze Schulgebäude. Er
rannte und rannte. Wir versuchten mitzuhalten und schafften es auch
einigermaßen. Tja, das war ne echte Verfolgungsjagd… Wir hatten nicht mehr viel
Puste. Und er anscheinend auch nicht mehr, denn irgendwann blieb er stehen.
Wir rannten noch bis zu ihm und hielten ihn fest; nahmen ihm das Laptop aus der
Hand und rissen ihm die Maske vom Kopf. Max rief die Polizei an und 10 Minuten
später waren sie da. Der Unbekannte hieß übrigens Leon Scheppa. Keiner von uns
kannte ihn so richtig, aber Tim sagte: „Ich glaub der Kerl ist auf unserer Schule.“
Na ja…jedenfalls wurde er auf die Wache mitgenommen. Die Polizisten bedankten
sich bei uns. Max, Tim, Stella und ich sagten im Chor: „Ein hoch auf uns, wir
haben den Dieb erfasst.“
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2 Tage später stand alles in der Zeitung: „Kinder vom Gymnasium an der
Schweizer Allee fassen einen Jugendlichen: Leon Scheppa (auch Schüler am
Gymnasium). Es fand eine große Verfolgungsjagd statt, bis sie ihn erfassten und er
mit dem Polizeiwagen direkt zur Wache fuhr. Klauen wollte er übrigens ein
Laptop.“
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Ich war echt stolz auf mich und die anderen. Sowas macht man ja nicht jeden Tag.
Von nun an waren Max, Tim, Stella und ich beste Freunde!
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Lügenspruch:
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, wenn er auch die Wahrheit spricht.
Pia Grabst
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Der Teleporter
Es war einmal vor langer Zeit in einem weit, weit entfernten Lügenland…
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Eines Tages war ich mit meinen Freunden bei mir zu Hause und wir spielten
Verstecken. Als Gustav mit dem Suchen an der Reihe war, versteckte ich
mich in meinem Schrank. Ich war mucksmäuschenstill, aber trotzdem kam
Gustav auf den Schrank zugelaufen. Ich drückte mich gegen den
Schrankrücken, um nicht gesehen zu werden. Plötzlich bin ich durch die
Rückseite des Schranks gefallen und landete auf der Straße. Es war alles
voller bekleideter fetter Schweine. Da kam eines der Schweine auf mich zu
und fragte: „Wie bist du in unser Land gekommen?“ Ich konnte vor Schreck
nicht antworten. Da sagte das Schwein wieder: „Komm mit zu mir nach
Hause! Ich werde dir helfen, dich nach Hause zu teleportieren.“ Ich ging mit
dem fetten Schwein, dass ich sehr nett fand. Dort gab es mir ein bisschen
was zu essen. Ich mochte es aber nicht, es war halt Schweinefutter. Da ging
das Schwein in den Keller und holte ein großes Ding hoch. Ich konnte mir
natürlich denken, was es war. Es war ein Teleporter. Ich staunte, aber war
würde jetzt passieren? Es sagte zu mir, ich solle mich in den Glaskasten
stellen und aufpassen, dass ich nicht von der Schweinepolizei gesehen
werde, denn im Schweineland ist es strengstens verboten, einen Teleporter
zu besitzen. Dann stieg ich in den Glaskasten, aber so, dass ich nicht
gesehen werde. Ich stand im Kasten und drückte auf den Knopf, doch trotz
aller Gewalt klemmte die Tür. Ich schlug so feste gegen den Knopf, dass er
stecken blieb. Jetzt war es zu spät, wir wurden entdeckt. Der Schweinepolizist stürzte sich auf die Tür, doch glücklicherweise hatte das Schwein
daran gedacht, sie abzuschließen. Mir blieb nur wenig Zeit, die Tür der
Glaskammer zu schließen. Auf einmal krachte die Haustür auf. Der Polizist
kam wild hineingestürzt und nahm das Schwein sofort fest. Da schlich ich
aus der Glaskammer, nahm mir eine Bratpfanne und schlug dem Polizisten
von hinten auf den Kopf. Das Schwein bedankte sich ganz herzlich bei mir,
nur leider änderte das nichts an der Tatsache, dass die Tür der Glaskammer
klemmte. Ich schaute noch mal nach und es stellte sich heraus, dass ich die
ganze Zeit den falschen Knopf gedrückt hatte. Endlich konnte ich nach
Hause. Ich drückte den richtigen Knopf und flog nach Hause.
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Und noch heute erzähle ich jedem, wie die Geschichte mit dem Teleporter
war.
Felix Hauser
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Das Hexenhäuschen
Hey, ich bin Lucie!
Ich wollte gerade für meine Mutter Beeren pflücken gehen. Ich hatte mir
einen Korb genommen und machte mich dann auf den Weg in den Wald. Als
ich nach 15 Minuten dort ankam, pflückte ich mir ein paar Beeren von dem
Beerenbusch. Doch auf einmal fiel mir auf, dass hinter den großen, dunklen
Tannen irgendetwas war. Ich lief dort hin, um zu gucken, was dort war. Es
war ein kleines Haus. Aber nicht gerade schön! Überall waren Spinnenweben und alles war war total verstaubt. Ich ging zur Tür und wagte es, dort
anzuklopfen. Ich überlegte noch einen Moment, ob ich stehen bleiben oder
wieder wegrennen sollte. Es ist zwar sehr unhöflich wegzurennen, aber man
kann ja nicht jedem trauen, immerhin gibt es Hexen und Zauberer. Eine
Hexe könnte mich als ihre Versuchsperson nutzen, um irgendeinen Trank zu
sich zu nehmen. Ein Zauberer könnte mich andererseits irgendwo anders
hinzaubern oder mich in eine hässliche Kröte verwandeln. Schließlich habe
ich mich dafür entschieden, dort doch stehen zu bleiben. Plötzlich machte
mir jemand die Tür auf. Vor Schreck fiel ich auf den Boden und knickte um.
Als ich auf dem Boden lag und meine Augen wieder öffnete, sah ich eine alte
Frau, die mich besorgt anguckte und fragte, ob alles okay mit mir sei. Ich
stand auf und sagte: „Ja, vielen Dank, es ist alles in Ordnung!“
Die Frau bot mir an, in ihr Haus zu gehen, mit ihr ein bisschen Tee zu
trinken und ein paar Beeren zu essen. Ich sagte natürlich ja und trat ins
Haus der alten Frau hinein. Es war sehr klein, aber gemütlich. Sie gab mir
einen Becher aus Holz, den sie selbst geschnitzt hatte, weil sie sich nichts
Anderes leisten konnte. In dem Becher war Tee drin. Ich gab ihr die Beeren,
die ich eigentlich für meine Familie gepflückt hatte und sie tat die Beeren
wieder in zwei Schüsseln, die aus Holz geschnitzt wurden. Nachdem wir
alles aufgegessen und ausgetrunken haben, bedankte ich mich für alles.
Doch dann fragte die Frau mich auf einmal, ob ich ihr noch einen neuen Tee
kochen würde. Ich machte es natürlich und dann ging ich nach Hause. Aber
vorher pflückte ich ein paar Beeren für meine Familie, damit ich nicht ganz
ohne Beeren nach Hause komme. Ich machte mich auf den Heimweg und
dann war ich hier. Ich erzählte das alles meiner Mutter, weil ich zwei
Stunden weg war, nur um Beeren zu pflücken. Meine Mutter fragte mich, ob
die alte Frau etwa die Mutter von meiner besten Freundin gewesen ist und
ich bei ihr war, darauf antwortete ich erstmal gar nichts…
Lena Isenberg
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Der flatternde Superheld
Ich heiße Bjarne und lebe in Dortmund. Es war ein ganz normaler Tag wie
jeder andere. Aber es war irgendwie anders am 03.05.2015. Als ich rausging,
sah ich es schon. Da flatterte er schnell mit den Ohren. Es war ein Hund, der
flog. Ich war geschockt. Er begrüßte mich: „Hallo, wie geht es dir? Ich bin
Galahad, der Superhund.“ Ich war aus der Fassung, doch ich antwortete:
„Es…geht mir…gut. Ich heiße Bjarne.“ Nachdem ich den Satz beendet hatte,
konnte man die Feuerwehr hören. Galahad flatterte mit den Ohren und flog
zum brennenden Haus. Ich rannte schnell mit. Galahad sauste zu einem
Fenster, wo Menschen waren. Sie brauchten Hilfe. Der Superhund griff sich
die Menschen mit seinen Pfoten und flog zum Boden. Ich nahm sie
entgegen.
Wir wurden als Helden gefeiert. Ab diesem Zeitpunkt waren wir für immer
beste Freunde.
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Das Team Bjarne und Galahad.
Bjarne Karwik
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Der mystische Ball
Ich und meine Schwester schauten eines frühen Tages im Lügenland um
13:45 Uhr das Fußballspiel von BVB:Bayern. Es waren nur noch 5
spannende Minuten zu spielen, als es 2:2 stand. Die Spannung stieg und wir
waren sehr aufgeregt. Nun waren noch 2min zu spielen und Reus schoss
zum Tor, doch plötzlich war der Ball verschwunden und kam durch unseren
Fernseher rausgeschossen. Was machen wir jetzt? Wir waren in diesem
Moment so verzweifelt! Wir konnten ihn auch nicht zurückbringen, da wir
grade fantastischen Urlaub in einem anderen Land genossen. Alles hing nun
von uns ab! Wir versuchten den Ball kräftig durch den Fernseher zu
schießen, doch er prallte ab. Wir riefen verzweifelt Klopp an, dessen
Nummer wir von einer Trainerseite hatten. „Hallo, Klopp?“ - „Was ist denn?
Wir suchen hier einen Ball, können Sie nicht später zurückrufen?“ „Nein, tut
mir Leid, es geht um den Ball. Er ist durch unseren Fernseher rausgeschossen gekommen. Allerdings haben wir schon mehrmals versucht, ihn
wieder durchzuschießen, er prallt jedoch immer wieder ab. Wir haben die
Idee, dass alle Spieler sich wieder auf die selbe Position stellen müssen wie
in dem Moment, als der Ball verschwand!“, antwortete ich. Er sagte
daraufhin: „Okay, ich versuche es... Gut, alle stehen am richtigen Platz,
versuchen Sie ihn wieder durchzuschießen!“ - „Okay machen wir.“ Wir
nahmen den Ball gespannt und nervös zugleich und ich schoss ihn mit aller
Wucht gegen den Fernseher. Plötzlich verschwand er und tauchte auf dem
Feld wieder auf. Ein Stein fiel uns allen vom Herzen. Die meisten konnten es
immer noch nicht fassen und starrten auf den Ball. Reus Gehirn fing wieder
an zu funktionieren. Er schoss und..... TOOOOORRRR!!!!!! Das Spiel endete
mit einer Stunde Verzögerung um 15:15 Uhr. Alle außer Bayern feierten uns
nun. Wir haben lebenslängliche Stadion-Tickets bekommen und
Signierungen von allen BVB Spielern. Zu unseren Ehren wurde sogar eine
Statur aus purem Gold errichtet. Die ganze Welt feierte uns und wir wurden
zu einem Festessen mit BVB eingeladen.
Christian Keller
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Abenteuer unter Wasser
Ich bin Viviane und muss euch etwas Unglaubliches erzählen:
Meine Freunde Fabio, Jonas und ich waren in den Sommerferien eines
Mittags am Strand von Australien und wollten tauchen gehen. Jonas rief:
„Wetten wir, ich werde am schnellsten tauchen!“ Fabio antwortete: „Ich bin
viel schneller als du, Alter.“ Ich sagte genervt: „Dass ihr euch immer streiten
müsst.“ Die Jungs lachten. Fabio entgegnete: „Das war doch nur ein Witz,
chill’ mal!“ Wir machten uns fertig und gingen zum Tauchen ins Wasser.
Wir tauchten hinunter. Es war wunderschön. Die Sonnenstrahlen durchbrachen das Wasser und fielen auf bunte Korallen und Hunderte von
exotischen Fischen. Wir drei tauchten weiter und tiefer. Plötzlich fiel Jonas
etwas Blinkendes ins Auge. Er machte Fabio und mir ein Zeichen und wir
schwammen näher, um zu sehen, worum es sich handelte.
Wir trauten unseren Augen nicht, als wir näher kamen. Das Wesen, das im
Wasser schwebte, war eine Mischung aus Hirsch, Robe, Delfin und Fisch. Es
war circa 1 m groß. Auf dem Kopf trug es ein Geweih, wie ein Hirsch, an
deren Enden sich zwei blau blinkende Kugeln befanden. Es hatte ein Gesicht
wie ein Fisch, einen Körper wie eine Robbe und eine Schwanzflosse wie ein
Delfin. Es schillerte in verschiedenen Blautönen. Das Wesen schien ebenso
verdutzt wie wir drei Freunde, machte kehrt und schwamm davon. Fabio
und Jonas und ich verfolgten es neugierig. Wir konnten kaum mit dem
Tempo mithalten. Das Wesen legte plötzlich eine Spurt hin und Sand stob
auf. Wir trauten unseren Augen nicht, als wir durch den flirrenden Sand
eine riesige Unterwasserpyramide entdeckten. Gegenseitig sahen wir uns an
und nickten. Gemeinsam schwammen wir näher. Sehr lange mussten wir
nach dem Eingang suchen, bis wir ihn schließlich fanden.
Nachdem wir alle drei eine Hand auf ein Display gelegt hatten, öffnete sich
eine Wand und wir konnten hinein schwimmen. Als wir drin waren, schloss
sich die Wand wieder. Es war merkwürdig, denn innerhalb der Pyramide
war kein Wasser zu sehen. Jonas, Fabio und ich legten unsere Tauchutensilien ab. „Wow“, flüsterten alle erstaunt. „Unglaublich“, murmelte ich.
!12
„Leute, so schön es hier auch ist, ich glaube wir kommen hier nur schwer
wieder heraus. Die Tür ist zu und hier drin gibt es kein Display zum Öffnen
an der Tür“, sagte Fabio. Wir erstarrten. Wir saßen fest.
„Leute, seht, da hinten ist eine weitere Tür. Es gibt nur eine Möglichkeit, wir
müssen die Pyramide durchqueren, um dorthin zu kommen“, sagte Jonas.
Wie guckten zur Tür und sahen, dass dort ein weiteres Display angebracht
war. Langsam und vorsichtig gingen wir zu der neu entdeckten Tür.
Plötzlich ertönte eine Computerstimme. Wir drei erschraken. Die Stimme
sagt: „Ich stelle euch drei Fragen! Dann dürft ihr diesen Raum verlassen.
Frage 1: Was sagt Dner immer zu seinen Zuschauern?“ Fabio und Jonas und
ich lächelten insgeheim, denn wir wussten alles über die Youtuber!
„Joonges!“, rief Jonas. Die Stimme sagte: „Richtig. Frage 2: Wo wohnen
Taddl, Ardy, Unke, Dner, Paluten und Rewinside?“ „Im Youtubehaus!“,
antwortete ich jetzt. „Auch richtig“, antwortete die Computerstimme. „Letzte
Frage: Mit wem ist Unke momentan auf Weltreise?“ - „Mit Anton vom Kanal
Reyst!“, rief Fabio. Die Tür öffnete sich. Wir kamen in einen neuen Raum.
Sobald wir ihn betraten, öffnete sich eine Klappe über uns. Sand strömte
von oben hinein und Raum füllte sich. Die Computerstimme sagte: „Findet
den Edelstein im Sandhaufen, dann öffne ich euch die nächste Tür. Uns war
klar, was wir tun mussten. Wir suchten und suchten. Es kam uns unendlich
vor. Schließlich fand ich den roten Edelstein. Wir entdeckten eine Vertiefung
neben der Tür, in die der Stein genau hineinpasste. Die Tür öffnete sich und
wir drei gingen in den nächsten Raum. Er war riesengroß und sehr edel
eingerichtet. Jonas, Fabio und ich entdeckten zu unserer Überraschung den
blauen Robbenfisch. Er sprach uns zu: „Guten Tag. Mein Name ist Hugo. Ihr
habt die Aufgaben gelöst und dürft nun gehen.“
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Ich wachte auf und schreckte hoch. Pyramiden in Australien und blaublinkende Robbenfische?
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Das war ein merkwürdiger Traum…
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Mirjam Kick
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Enttarnung
Gestern Nachmittag kam ich, Superdetektiv Heinrich der schlaue, große und
Allmächtige, mit einer halb leeren Popcorntüte aus dem neuen Film …“Der
Muppets“, doch ihr werdet mit jetzt nicht glauben, was passiert ist. Denn
kurz nachdem der Film anfing, saß auf einmal eine Schweinedame in der
Promizone! Und es konnte ja nicht anders sein. Es war Miss Piggy!
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Man merkte an ihren perfekt sitzenden Haaren, ihrem Pünktchen-Klein und
ihren hohen Schuhen, dass es kein anderes Schwein hätte sein können. Das
ist allerdings eher Nebensache, darauf fing das Geschehen nämlich erst
richtig an… Als ich nach dem Film so schnell wie möglich auf sie zuging, um
mir als erster ein Autogramm für meine Kinder zu holen, sprang sie
plötzlich wie von einer Tarantel gestochen auf uns, raste auf mich zu und
schrie mit einer schrillen, aufgeregten Stimme: „Oh, Herr Superdetektiv,
schön, dass ich sie jetzt auch mal in Wirklichkeit sehe und nicht immer nur
bei siebenpro!“
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Kurz darauf merkte ich, dass wohl einige Kameraleute und Fotografen Miss
Piggys Stimme schon von weitem erkannt hatten und sie stürmten mit ihren
Mikrofonen und Ausrüstung in den Kinosaal herein. Einige Sekunden später
war ich wie gewohnt der Held des Abends, und konnte mich vor lauter
Blitzlichgewitter kaum noch retten.
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Emma C. Kompa
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Mein erstes Haustier
Früh morgens als ich am Esstisch saß, fragte ich meine Mutter, ob ich mir
ein Haustier kaufen darf. Meine Mutter antwortete: „Mein Sohn, bist du
denn schon alt genug, um ein Haustier zu bekommen?“ „Ja das bin ich“,
antwortete ich. „Na gut, aber du musst es immer gut pflegen.“ Einige
Minuten später nahm ich mir mein Geld, zog mir meine Schuhe an und ging
los. Als ich in die Tierhandlung ging, war ich sooo glücklich, dass ich ein
eigenes Haustier kaufen darf. Ich schaute mich erst eimal um. Ich sah coole
Tiere, aber keiner der Tiere sah mich aufmerksam an. Ich sah plötzlich eine
weiße Katze, die mich mit ihren Blicken verfolgte. Ich ging näher zu ihr. Sie
schnurrte mich an. Eigentlich war es ein „Er“. Er hatte ein soo warmes,
weiches und flauschiges Fell. Ich ging mit ihm zur Kasse und auf einmal war
dort ein Papagei, der gerade telefoniert. Ich sagte: „Hallo ich würde gerne
diesen Kater kaufen.“ Er begann auf einmal zu sprechen und sagte: „Hallo!
Bist du denn schon alt genug, um ein Haustier zu bekommen?“ „Ja wieso?“,
fragte ich. „Ist egal“, sagte er. „Das macht 40€ , soll ich sie einpacken?“
Nachdem ich mir den Kater gekauft hatte, ging ich nach Hause. Seitdem lebt
er munter und zufrieden bei mir und meiner Familie.
Ende
Julian Krummnacker
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Der Fantasie-Raub
Ich befinde mich hinter einem Stein - einem Felsen. Zoe sitzt auch hinter
einem Stein - einem Kieselstein. Wir schreiben das Jahr 1892, die Welt ist also
noch schwarz-weiß. Sie sehen uns nicht - noch nicht. Doch das ist nur eine
Frage der Zeit. Wer „sie“ sind? Ich erzähle am besten alles von Anfang an: Es
begann an einem sonnigen Frühlingstag. Der Himmel war strahlend weiß, und
die schwarzen Blumen sahen so schön aus wie nie zuvor. Da hatte ich die
großartige Idee, Zoe, die um diese Zeit (12 Uhr mittags) meist noch schlief, aus
dem Schlaf zu klingeln und zu einem Frühlingsspaziergang zu überreden.
Nichts deutete darauf hin, dass dies ein aufregender, spannender und gefährlicher Nachmittag werden würde. Bis wir an die große Wiese kamen. Erst war
alles wie immer; ich ging zu dem schwarzen Fluss, durch die man die weißen
Fische gut durchleiten sah, um mir einen zu fangen. Wie immer schaffte ich es,
mit den bloßen Händen und auf den ersten Versuch. Außer mir schafft das
sonst keiner in unserem kleinen Dorf! Während Zoe versuchte, im Fluss Fische
zu ertränken, aß ich die Fische lieber auf. Nach einer Stunde war ich satt und
Zoe war zu dem Entschluss gekommen, dass die Fische sehr lange die Luft
anhalten können. Deshalb beschlossen wir, uns das alte Schloss am hinteren
Ende der Wiese anzuschauen. Nicht viele Leute gehen dahin, da es ziemlich
modrig, verlassen und gruselig ist. Doch da wir beide ziemlich mutig sind,
gingen wir ohne zu zögern auf das bedrohlich wirkende Gebäude zu. Als wir
nur noch ein paar Schritte von der Eingangstür entfernt waren, beschlichen
uns langsam Zweifel, in das Schloss reinzugehen. Jedoch wollte keine von uns
vor der anderen als Feigling dastehen, und so ging ich langsam auf die Tür
zu… Doch zu meinem Glück war sie verschlossen, ich wollte mich schon
umdrehen und weggehen, als sich die Tür wie von Geisterhand öffnete. Sofort
ging ich in den Raum, der sich hinter der Tür befand. Zoe zögerte noch, kam
dann aber auch. Der Raum war riesig, die Decke war so hoch, dass einem
schwindelig wurde, wenn man sie zu lange ansah. Außerdem hingen überall
Gemälde von alten Königinnen und Königen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass
auf einem meine Großeltern abgebildet sind, da ich königliche Wurzeln habe,
wirklich wahr! Nachdem ich mir die Bilder lange genug angeschaut hatte, und
Zoe schon langsam drängelte weiterzugehen, betraten wir den nächsten Raum,
welcher noch eindrucksvoller war als der Erste. Hier war nämlich alles aus
purem Weißgold. Da stand zum Beispiel ein riesiger Thron aus Weißgold, der
mit großen schwarzen Kissen gepolstert war. Aber je näher man diesem Thron
kam, umso mehr verblasste das Erscheinungsbild. Als ich nur noch 10 Schritte
von ihm entfernt war, war er nur noch aus Silber, bei 5 Schritten Entfernung
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aus Metall und als ich direkt vor ihm stand, befand sich nur noch ein alter
Holzstuhl vor mir! Verwundert ging ich zurück zur Tür und als ich dort
angekommen war, stand der Thron aus Weißgold da, als wäre nichts passiert!
So war das mit allen anderen Dingen in diesem Raum auch, deshalb
beschlossen wir recht schnell weiter zu gehen. Wir mussten eine schmale,
steile Wendeltreppe hochgehen, was kein Vergnügen war. Fast wäre Zoe sogar
runtergefallen, doch ich konnte sie in letzter Sekunde festhalten. Als wir
endlich oben ankamen, lag ein meterlanger Korridor vor uns, an dessen Ende
sich eine Tür befand. „Och nö!“, jammerte Zoe und ich dachte nur „Was für ein
Weichei, jetzt wird es doch erst spannend, aber ich sagte nichts und schlug vor,
eine kleine Pause zu machen. Zoe willigte ein, und ließ sich in einen der vielen
Sessel fallen, die überall an der Seite standen. „Gemütlich!“, stellte sie fest,
sprang aber sofort wieder auf, als sie ein lautes Scheppern und Krachern hörte.
Auch ich hörte es, und hatte ein bisschen Scheppern und Krachen hörte. Auch
ich hörte es, und hatte ein bisschen Angst, da ich aber vor Zoe nicht als feige
gelten wollte, sagte ich: „Komm! Das schauen wir uns mal aus der Nähe
an!“ „Müssen wir wirklich?“, fragte sie, und ich merkte ihr ihre Angst deutlich
an. Allerdings wurde auch mir langsam etwas mulmiger zumute, doch auch
meine Neugier war geweckt - und die war stärker als die Angst. So schlichen
wir SO leise den Flur entlang, dass es mir so vorkam, als ginge es um Leben
und Tod. Ich ging voran, Schritt für Schritt näherten wir uns der Tür. Es war
eine schöne, große, weiße Tür, auf die jemand mit schwarzer Farbe kleine
Engel gemalt hatte. Bei ihrem Anblick vergaß man für kurze Zeit alles um sich
herum. Sie war, wie alles andere in diesem Schloss auch, unheimlich und
faszinierend - unheimlich faszinierend. Doch ich wandte meinen Blick ab und
ging noch ein paar Schritte weiter. Nun war ich so nah an der Tür, dass ich nur
noch meine Hand ausstrecken und die Klinke runterdrücken musste. Meine
Hand war nur noch ein paar Zentimeter entfernt. Es waren einige Millisekunden, die ich gebraucht hätte, um die Tür zu öffnen. Doch irgendetwas
hielt mich davon ab. Fast automatisch zuckte meine Hand zurück. Zoe sah
mich erstaunt an, sagte aber nichts. Plötzlich hörte man Stimmen, laute,
dunkle, kratzige Stimmen - Männerstimmen. Da waren auch Schritte, Schritte
die der Tür vor der wir uns befanden immer näher kamen! Ich musste
handeln, und mein Instinkt sagte mir, ich sollte mich verstecken, so schnell es
geht. Neben mir befand sich ein Vorhang, und ich zog Zoe dahinter, und zwar
genau rechtzeitig! Denn genau in dem Moment, in dem wir hinter dem
Vorhang verschwanden, öffnete sich die Tür von innen, und zwei Männer
kamen raus. Der Erste war groß, hatte einen langen Vollbart sowie lange,
ungekämmte Haare, einen weiten Umhang, und, eine Krone auf dem Kopf,
kurz gesagt, er sah aus, als wäre er direkt aus einem der Bilder unten
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gestiegen. Und zu meiner großen Verwunderung war hinter ihm der Drogendealer Joshua. Joshua ist nicht nur ein irgendein Drogendealer, nein! Er ist
DER Drogendealer! Der berühmteste auf der Welt! ER hat nur das Beste vom
Besten, und wurde noch nie erwischt, doch das Ganze hat auch einen stolzen
Preis, so stolz, dass meist nur Millionäre und andere reiche Leute zu seinen
Kunden zählen. Was hätte also so jemand wie er in unserem Dorf zu suchen?
Hier leben nämlich alles andere als reiche Menschen. Und wer ist eigentlich
der Typ hinter ihm? Fragen ging ja schlecht… Zumindest waren wir sicher, da
die beiden Männer dem Vorhang keine Beachtung schenkten. Doch wir hatten
nicht damit gerechnet, dass sich noch mehr Männer in dem Raum befinden
könnten. Deshalb kamen wir unvorsichtigerweise aus unserem Versteck. Aber
da hatten wir die Rechnung allerdings ohne den zweiten Anführer der Drogencrew Lucas gemacht. Er war noch in dem Raum, um ihren Weltherrschaftsplan
noch einmal durchzugehen. Er kam aus der Tür uns sah uns sofort! Wir
gerieten in Panik, doch mein Körper war wie eingefroren. Erst als Lucas eine
Pistole zog, kam Leben in mich. Ich nahm die Beine in die Hände und rannte
weg, dicht gefolgt von Zoe. Lucas hatte mit der Flucht gerechnet und folgte
uns. Allerdings sind Wendeltreppen nicht so seins, und wir hatten kleinen
Vorsprung. Wir konnten nur beten, dass Joshua und der andere nicht noch in
einem der Räume warteten, doch wir hatten freie Bahn und rannten schnurstracks nach draußen. Plötzlich umgab mich klage Luft, und mir wurde
schwindelig, aber ich rannte weiter. Ein paar Meter weiter entdeckte ich einen
Felsen, groß genug um sich dahinter zu verstecken. Zoe fand auch einen Stein.
Ich sag es mal so, er war etwas kleiner als meiner.
!
So, hier sitzen wir nun, ich hinter dem Felsen und Zoe hinter dem Kieselstein.
Sie sehen uns immer noch nicht, aber das wird nicht mehr lange dauern, so
gut, wie sich Zoe versteckt… Und da sind sie, die bedrohlichen Schritte, die
langsam auf uns zukommen. Wir haben keine Wahl, wir müssen fliehen, aber
wohin? Vor uns ist Joshua, hinter uns ist ein Abhang und rechts und links ist
freies Feld; da lang zu rennen, wäre genauso sinnvoll wie Joschua in die Arme
zu rennen und zu rufen: „Hier sind wir!“ Ich fasse zusammen: Wir sitzen in der
Falle! Am besten schließe ich einfach die Augen. Ich lasse ein paar Sekunden
verstreichen, es passiert nichts. Langsam öffne ich die Augen. Vor mir steht
Joshua und lacht. Neben ihm steht Zoe, sie wird von Joshua gut festgehalten,
damit sie nicht wegrennt. Keine Chance für mich. „Steh auf!“, fordert er, und
ich kooperiere, stehe auf und trete neben Joschua. Zum ersten Mal sehe ich
mich richtig um - und erschrecke! Vor uns steht eine riesige mittelalterliche
Armee, mehrere tausend Mann stark. Sie sieht aus wie aus einem Buch.
Bewaffnet mit Schwertern, Speeren, Äxten, Pfeil und Bogen stehen sie vor mir.
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Und Joschua lacht, er lacht so laut, dass der Boden anfängt zu zittern. „Was
hast du vor?“, fragt eine Stimme, es ist meine eigene! Sie klingt so fremd, so
tief. „Och, das ist ganz einfach!“, erklärt er, „Mein Ziel war es schon immer, die
Welt zu erobern und alle Menschen zu unterwerfen. Doch dazu brauchte ich
etwas großes, etwas, was die Welt noch nicht gesehen hat, etwas, worauf sie
nicht vorbereitet sind. Und irgendwann hatte ich eine Idee! Mittelalterliche
Armeen, wie diese, sind genau das, was ich brauche. Ich habe lange hin und
her überlegt, wie ich es schaffen könnte, Dinge aus Bildern zum Leben zu
erwecken, und irgendwann habe ich dann eine Möglichkeit gefunden. Doch
dazu brauche ich jede Menge Fantasie. Als ich die hatte, bestach ich die Leute
aus den Gemälden für mich zu kämpfen. Sie tun es.“
„Woher hast du die ganze Fantasie?“, fragt Zoe „Nun ja, ich brauche die
Fantasie der ganzen Welt! Allen Menschen wird ihre Fantasie genommen! Sie
müssen nach und nach zusehen, wie ihre Fantasie allmählich verschwindet.
Bald gibt es keine Fantasie mehr! EIN NEUES ZEITALTER BEGINNT“ Ich bin
wie betäubt, eine Welt ohne Fantasie? Das kann ich mir nicht vorstellen!
Obwohl, ich kann mir kaum noch was vorstellen - ich merke, wie mich meine
Fantasie verlässt. „Alles was ihr in dem Schloss gesehen habt“, fährt Joshua
fort, „all dies war eure letzte Fantasie, das letzte Stückchen Vorstellungskraft,
das ihr noch besitzt.“ Vor mir sackt Zoe zusammen, ihre Fantasie hat sie
bereits ganz verlassen. Und Joshua lacht wieder, und die ganze Armee stimmt
mit ein. Doch in meinem Kopf spult sich eine Art Film ab, so als ob sich das
letzte bisschen Fantasie zusammen tun würde. Und plötzlich weiß ich, was ich
zu tun habe. Ich mache das, was ich gesehen habe. Ich nehme Joshuas Schwert
und ramme es ihm in die Brust! Er ist sofort tot, und all das, was er erschaffen
hat, verblasst immer mehr, die ganze Armee besteht nur noch aus Rauch,
welchen ich nochmal mit dem Schwert zerteile, aber das Wichtigste ist, dass
die Fantasie zurückkehrt! Ich spüre es! Trotzdem ziehe ich Zoe schnell weg
von all dem, und wir kehren in unser Dorf zurück. Doch die Geschichte wird
schnell verbreitet, und überall verehrt man uns. Man errichtet sogar Statuen
von uns, eine aus weißem Marmor für Zoe, und eine aus Gold für mich, GOLD!
Die erste Farbe der Welt. Nun ja, ich weiß vielleicht nicht viel, aber eins weiß
ich ganz genau: die Fantasie wird immer erhalten bleiben!
Jana Kruscha
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Lügengeschichte von Nele
Als ich mich heute morgen um kurz vor neun fertig machte, um in den Park
zu gehen, beschloss ich meine Hand nochmal kurz aus dem Fenster zu
halten, um zu sehen ob ich mich angemessen gekleidet hatte. Nach einem
kurzen Test war ich mir sicher, dass das Outfit, das ich mir ausgesucht hatte,
genau richtig war. Ich wollte das Fenster gerade schließen, als ich den
schönen, neue Mercedes der Nachbarn sah. Ich begutachtete ihn eine Weile
bis sich im Haus gegenüber etwas bewegte. Die Nachbarin verließ das Haus,
um mit ihrem Hund spazieren zu gehen. Da schnappte ich mir schnell meine
Jacke, falls meine Wettervorhersage-durch-Hand-aus-dem-Fenster-haltenTechnik wieder mal versagte. Ich lief die Straße hinunter und da sah ich
meine Nachbarin. Doch was ich neben ihr sah, raubte mir den Atem. Es war
ihr Hund Fiffi. Aber Fiffi tat nicht das, was andere Hunde tun; er FLOG!!! Er
flog wie ein Vogel!
Frau Meyer, meine Nachbarin bemerkte mein Staunen und sagte: „Machen
sie sich keine Sorgen! Alles gut!“ Doch das konnte ich ihr noch nicht richtig
glauben. „Wie macht er das?!“, fragte ich. Frau Meyer zögerte kurz, doch
dann flüsterte sie mir ins Ohr: „Fiffi ist ein besonderer Hund. ER ist ein
Weltraumhund. Er kommt vom Planeten Bodega1239!“ Ich wollte ihr nicht
glauben, doch sie versicherte mir, dass sie nicht log. „Und warum ist er
hier?“, fragte ich neugierig. „Und warum ausgerechnet bei ihnen?“ - ,,Ich bin
die Auserwählte von den Bodeganan“, antwortete sie.
Fiffi ist hier, um einen tapferen Krieger zu suchen, der mit ihm auf seinen
Heimatplaneten kommt, um dort wieder für Frieden zu sorgen, weil auf
seinem Planeten der böse König Ritardoni herrscht! So beschloss ich,
spontan wie ich bin, mein Glück zu versuchen und den bösen König zu
besiegen. „Sind Sie sich auch wirklich sicher, dass sie es versuchen wollen?“
Ich nickte und so schlug Fiffi mit den Ohren.
Für einen kurzen Moment war alles blau, doch dann kam uns ein heller
Lichtstrahl entgegen. Mit einem Satz waren wir auf Bodega1239 gelandet.
Unser Weg führte uns direkt zum Palast des Königs. Fiffi zeigte mir hinten
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am Palast ein kleines Küchenfenster. Dort kletterten wir hinein. Wir liefen
durch einen langen Gang, um in das Zimmer des Königs zu gelangen. Als wir die Tür öffneten, sahen wir einen großen, prachtvollen Thron, der mit
Gold und Diamanten geschmückt war. Doch von dem König selbst fehlte
jede Spur...
Fiffi und ich traten in das große Zimmer ein und schauten uns um. Plötzlich
hörten wir große, schwere Schritte auf dem Flur. Ich geriet in Panik und
rannte ausversehen den kleinen Dekohocker des Königs um. Es krachte laut
und im nächsten Moment kam der König durch die Tür. Er stockte, als er
uns sah, doch dann rief er: „Wachen, ergreift sie!!!“
Da erschienen auch schon die königlichen Wachen. Sie waren mit
Schwertern bewaffnet, mit rosa Schwertern! Sie stürzten auf uns zu und ich
war mir echt unsicher, ob wir gegen die überhaupt eine Chance haben.
Plötzlich rief jemand: „Schnapp dir die Krone!“ Es war Fiffi. Ich war sehr
erstaunt, dass er sprechen konnte, doch nach ein paar Sekunden fiel die
Starre von mir ab und ich rannte in Richtung des Königs. Die Wachen
versuchten mir den Weg zu versperren, doch ich stieg auf den von mir
umgeworfenen Dekohocker und sprang. Ich landete direkt vor dem König
und riss ihm die Krone vom Kopf. Da wurde alles wieder ganz hell ...
Und ich stand in der Küche von Frau Meyer, mit der Krone in der Hand.
„GEWONNEN!!“, rief sie „Ihr habt es geschafft!!!“ Da fiel mir auf, dass Fiffi
nicht mehr da war. Ich fragte: „Wo ist er?“ Frau Meyer erklärte mir, dass
Fiffi auf seinem Planeten bleiben müsse und mir die Krone anvertraue,
damit niemand mit ihr Unheil anrichten könne. Ich nickte und setze mich
auf den Stuhl, der neben dem Tisch stand, um den Schock zu verdauen…
Frau Meyer goss mir eine Tasse Tee ein und gab mir ein Stück ihrer
selbstgemachten Torte. So verbrachte ich noch einen schönen Tag bei Frau
Meyer .
Nele Martinez
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Der verschwundene Hund
Heute nachmittag war ich in der Tierhandlung. Denn ich wollt mir ein Tier
kaufen. Aber als ich die Tür geöffnet hatte, traute ich meinen Augen nicht.
Vorne auf dem Tisch saß ein roter Papagei, der das Telefon in der Hand hielt
und redete: „Ja, dann bringen wir die Katze morgen früh vorbei. Tschüss.“
Dann sagte er zu mir: „Guten Tag.“ Der Papagei zeigte mir die Tiere. Da war
zum Beispiel ein Elefant, der die ganze Zeit im Käfig hin und her flog. Oder
die Katze, die eine Brille trug und las. Wirklich! Ich lüge nie. Und zwei
Fische sahen gerade fern. Einen Hund habe ich auch gesehen, der an einem
Tisch saß und beim Essen Messer und Gabel benutzte. Später kamen wir an
einen leeren Käfig. Der Papagei sagte: „In diesem Käfig war ein fliegender
Hund. Aber der ist verschwunden.“
Weil ich dem Papagei helfen wollte, den Hund zu finden, suchte ich nach
ihm. Der Papagei und ich suchten den ganzen Tag. Doch der Hund blieb
verschwunden. Plötzlich, als wir schon gar nicht mehr daran glaubten, den
Hund zu finden, kam mir eine Idee. So schnell ich konnte, rannte ich in den
nächsten Supermarkt. Als ich wieder heraus kam, hielt ich einen Hundeknochen in meiner Hand. Wieder lief ich die Straßen entlang. Der Papagei
war noch in der Tierhandlung, weil er noch ein paar Kunden hatte. Immer
wieder rief ich nach dem Hund. Schließlich gab ich auf. Gerade als ich den
Tierladen verlassen wollte, flog ein kleiner Hund auf mich zu. Ich gab ihm
den Knochen und trug ihn zurück zum Papagei.
„Danke. Weil du meinen Hund gesucht und gefunden hast, darfst du ihn
behalten“, sagte der Papagei. Das war wirklich so. Ich brauchte noch nicht
mal zu bezahlen. Eine Schildkröte mit Raketenanzug düste an uns vorbei, als
mich mein Hund nach Hause flog. Und diese Geschichte ist wirklich wahr.
Ich würde nämlich nie lügen.
Aline Riechmann
!
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Hoch hinaus
Hallo, ich bin Marie. Und ich wohne in der kleinen Stadt Grüntal, in der ich
schon ziemlich berühmt bin. Denn in der Mitte unserer kleinen Stadt steht
ein Denkmal von mir. Dabei habe ich Grüntal nur vor fliegenden Fröschen
gerettet. Ich übertreibe gerne mal, aber die Geschichte ist die reine Wahrheit. Ehrenwort!
Es hatte eigentlich ganz einfach an einem Samstagnachmittag angefangen.
An diesem Tag wollten meine beste Freundin Mona und ich mal wieder auf
den großen Markt, der alle zwei Wochen auf dem Marktplatz stattfindet.
Leider war meine Mutter an diesem Tag auf eine Feier eingeladen und so
musste meine kleine Schwester mitkommen. Dabei hatte meine Mutter uns
versprochen, dass wir dieses Mal ganz alleine dort hingehen durften. Aber
auch die beste Ausrede half nichts. So machten wir uns dann doch auf den
Weg, mit Lilli im Schlepptau.
Dass wir durch sie bald Probleme haben würden, war mir schon klar, aber
ich konnte die Bitte meiner Mutter nicht ablehnen. „Wann sind wir endlich
da?“, fragte Lilli die ganze Zeit. „Keine Ahnung!“, brummte ich zurück.
„Aber ich habe so einen Durst.“ „Dann musst du dich halt gedulden“, meinte
Mona. Auch sie hatte keine Lust, den ganzen Tag mit ihr zu verbringen. Als
wir nach einer halben Ewigkeit endlich auf den Markt ankamen, war es dort
schon rappelvoll. An den meisten Ständen bildeten sich schon riesige
Menschenmengen. „Lasst uns zuerst auf die neue Achterbahn“, schlug ich
vor. Mona war damit einverstanden, nur Lilli wollte als erstes lieber eine
Zuckerwatte. „Wir können ja auch später auf die Achterbahn.“ Genervt
schaute ich zu Mona. Wie sollte man bloß einen Tag mit meiner Schwester
aushalten? Trotzdem stellte ich mich an der langen Schlange an und kaufte
für Lilli eine riesengroße Zuckerwatte. Sie war darüber natürlich sehr
erfreut. „Gehen wir jetzt zu den Ponys?“, fragte sie. „Eigentlich wollten wir
auf die Achterbahn“, stellte ich klar. „Ach bitte!“ Lilli sah mich mit großen
Augen an. Schließlich gab ich ihr einen zwanzig Euroschein in die Hand.
Und während sie zu den Ponys ging, liefen Mona und ich so schnell wie wir
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konnten zur Achterbahn. Sie war sehr hoch, aber leider auch viel zu schnell
zu Ende. Da Lilli immer noch bei den Ponys war, bummelten wir noch über
den Markt, bis Mona einen Stand mit Perlen entdeckte. Der Stand hatte
außer Perlen noch andere Sachen zu bieten, z.B. Ketten, Plüschtiere,
Muscheln, Ballons und vieles mehr. Wir stellten uns an und waren schon
bald dran. „Was möchtet ihr?“, fragte die nette alte Verkäuferin. „Ich hätte
gerne 10 von den Perlen!“, sagte Mona. „Hier bitte!“ Die Verkäuferin gab
uns eine Tüte, in denen sich die Perlen befanden. „Ich muss euch aber
warnen! Diese Perlen sind nämlich Zauberperlen“, raunte sie uns zu. „Na
klar“, flüsterte Mona mir zu, „und ich bin die Königin des Weltalls.“ „Möchtet ihr noch was?“ Ich überlegte. Die kleinen Plüschtiere sahen
eigentlich ganz niedlich aus. „Ja“, sagte ich, „bitte einen von den
Fröschen.“ „Kein Problem!“ Sie verpackte den Plüschtierfrosch, wir bezahlten und kauften uns dann ein Eis. Mona wollte noch unbedingt eine Schnur
für die Perlen, also suchten wir einen Laden für Ketten und Schnüre. Doch
da passierte es: Plötzlich riss die Tüte auf und die beiden gekauften Sachen
lagen auf dem Boden. Das erstaunliche war, dass der Frosch auf einmal
lebendig wurde und hoch flog. Und dann sah ich voller erstaunen, dass jetzt
alle wirklich alle Plüschtierfrösche lebendig wurden. Sie aßen alles, was sie
vor der Nase bekamen. Selbst vor Stein oder Beton machten sie kein Halt.
Alle Menschen waren in Aufruhe und liefen hin und her. Und dann kam mir
diese Idee. Ich weiß nicht, warum aber auf einmal war sie da. Ich lief zu dem
Zuckerwattenstand und legte die Zuckerwatten auf die Mitte des
Marktplatzes. Die Frösche aßen die Zuckerwatte gierig auf. Und plötzlich
verschwanden alle wieder. Ehrlich! Erst wurden die Frösche kleiner und
dann lösten sie sich in Luft auf. Die ganzen Menschen jubelten mir zu. Und
seit diesem Tag an steht mein Denkmal in der Mitte der Stadt Grüntal. Aber
ob die Perlen wirklich Zauberperlen waren, weiß ich bis heute immer noch
nicht.
!
Janet Riechmann
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!
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Die mexikanische Finanzkrise und
fliegende Bären
Im Jahre 10020 ging es Mexiko nicht gut. Sie kannten die hohen Schulden
an Amerika nicht zurückzahlen, sodass sie eine gigantische Atombombe auf
Mexiko richteten und sie starteten. Allerdings wurde Putin alarmiert.
Nachdem er alarmiert wurde, rief er mich an und bat mich, ihm zu helfen,
Mexiko zu retten. Ich ging in den grässlichen Wald, um die grausamste,
mächtigste und schönste Kreatur zu bändigen… Den Bär! Als ich ihn
heldenhaft gebändigt habe, flog ich los nach Mexiko. Es ist wahr! Putin
erwartete mich schon, als ich eintrat. Wir beide sahen die Atombombe und
flogen mit unseren wundervollen Bären in den Himmel. Wir konnten uns
gerade noch an der Atombombe festhalten, denn unsere Bären sahen eine
Bär-Dame und stritten nun um sie. Ich ging die Atombombe hoch, um den
Kontrollpunkt zu finden. Als ich den Kontrollpunkt fand, war es aber schon
zu spät, um sie zu zerstören, sodass ich sie auf Atlantis einstellte und wir
beide runtersprangen. Wir landeten sanft und weich auf den Boden und
Mexiko war gerettet. Wir beide lehnten Ruhm und Ehre ab und gingen nach
Hause.
Joschua Schell
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Der sprechende Papagei
Erst vor ein paar Tagen ging ich in die Tierhandlung, um mir ein Tier
auszusuchen. Da hörte ich plötzlich einen lauten Ruf aus dem Nebenzimmer. Da weit und breit niemand zu sehen war, schlich ich mich in das
Zimmer, aus dem die sprechenden Laute ausgingen. Auf den ersten Blick
war niemand zu sehen, doch als ich genauer hinguckte, traute ich meinen
Augen nicht. Mitten auf dem Tisch und laut telefonierend stand ein Papagei.
Ich sage euch, so etwas erlebt man nur einmal.
!
Amelie Snella
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Rettung in letzter Sekunde
Nach dem Mittagessen besuchte ich eine Flugschau. Ich traute meinen
Augen nicht, als die Flieger immer näher und näher kamen. Denn der eine
Flieger hatte einen Regenschirm in der Hand, einen echten Regenschirm. Er
flog ganz langsam nach unten. Aber ich kann immer noch nicht fassen, was
dann passierte. Der andere Flieger hatte zwar einen Fallschirm, aber er zappelte die ganze Zeit und schrie: „Hilfe, Hilfe! So helft mir doch!“ Erst jetzt
bemerkte ich, dass er von der Fluglinie abgekommen ist und sich über dem
Meer befand, während der andere Flieger auf der Insel landete. Alle anderen
Zuschauer guckten verängstigt und tuschelten vor sich hin: „Warum hilft
ihm denn keiner.“ „Ich habe gehört, dass es hier Haie geben soll.“ „Er wird
ertrinken.“ Plötzlich viel mir ein, dass ich ja mein Rettungsschwimmer
Abzeichen habe und den armen Mann retten könnte. Also dränge ich mich
durch die Menschenmenge, klettere über das Geländer und springe mit
einem Kopfsprung in das Wasser! So richtig wohl war mir nicht bei dem
Gedanken, das hier Haie schwimmen könnten. Doch ich besann mich
wieder und konzentrierte mich auf das Wesentliche. Der Flieger war schon
längst im Meer gelandet und ich schwamm schnell rüber. Als ich bei ihm
war, zeigte er auf irgendetwas hinter mir. Ich drehte mich um und erschrak.
Hinter mir waren zwei riesige Haie, die mindestens vier Meter groß waren.
Ich musste schnell handeln. Also nahm ich den Mann an die Hand und
schwamm schnell los. Die Haie folgten uns und wurden immer schneller.
Ich schwamm und schwamm, so schnell ich konnte. Auf einmal sah ich
einen Steg. Ich schwamm rüber und kletterte hoch. In letzter Sekunde zog
ich den Mann auf den Steg und rettete ihm somit das Leben. Der Mann
schaute mich dankbar an und sagte: „Mein Herr, Sie haben mir das Leben
gerettet, ich werde ihnen auf ewig dankbar sein!“ Bevor ich ihm antworten
konnte, kam seine Familie und ein paar Familienmitglieder riefen: „Oh mein
Gott... geht es dir gut? Bist du verletzt?“ Sie halfen ihm hoch und trugen ihn
vom Wasser weg. Die Geschichte ist nun schon ein paar Jahre her. Aber alle
Menschen, denen ich die Geschichte erzähle, gucken mich immer noch mit
großen Augen an.
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Lotte Stemkowicz
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Herr P. als Held der Vergangenheit
Nun, es war ein frischer Dienstagmorgen und der Wecker klingelte wie ein
wildgewordener Affe. Wie auch in den letzten beiden Tagen war meine Frau
ungeduldig und hastig auf der Suche nach einer Berühmtheit. Das Ganze
aber nur, weil sie über diese Person ein Interview führen sollte, für ihren
wahren Traumjob: Journalistin. Wenn das Interview gut verlaufen würde,
bekäme sie eine gute Stelle.
Anders als die anderen Lehrer wollte ICH wieder einmal früher zur Schule
fahren. Als ich jedoch die Tür öffnete, um das Haus zu verlassen, hörte ich
ein lautes Kreischen. Ich hatte Angst, schließlich könnte es etwas Schlimmes
gewesen sein! Sofort rannte ich dort hin, wo das Geräusch herkam, in die
Küche. Ich raste so schnell wie ich nur konnte. Vor der Küchentür angekommen, blieb ich stockend stehen. Das einzige, was ich dort sah, war
meine Frau am Telefon. Sie lächelte sehr, doch von Sekunde zu Sekunde
bekam sie das gleiche frustrierte, gestresste Gesicht wie vorher. Sie
verabschiedete sich am Telefon und legte auf.
„Gracie?“, sagte ich unwissend. Sie saß gekränkt auf einen Holzstuhl in der
Küche und erzählte mir ausführlich was passiert war. Sie hatte einen Anruf
von einer unbekannten Nummer bekommen und ging ran. Es war der
Manager von Ronny Pepp! Genauer gesagt seine Mutter. Momegerin,
nannte sie sich. Sie sagte meiner Frau, dass Ronny Donnerstagnachmittag
für das Interview kommen könnte. Sie freute sich so sehr, dass sie anfing zu
kreischen. Wieder einmal. Doch sie hat nicht bedacht, dass die Mutter von
Ronny „Donnerstagnachmittag“, sagte. „Aber was ist denn los - Wieso
kannst du Donnerstagnachmittag nicht?“, fragte ich sie und versuchte so
liebenswert und fürsorglich wie möglich zu klingen.„Donnerstagnachmittag
ist Abgabe“, erklärte sie mir.
Etwas später begab ich mich auf den Weg zur Schule, aber ich konnte nicht
aufhören, an meine Frau zu denken.“ „Ach Gracie…“, stöhnte ich öfters im
Auto vor mich hin.
Dann kam mir eine Idee! Ich wollte meine handwerkliche Seite benutzen,
um meiner Frau eine Zeitmaschine zu bauen. ...wozu? – Ich habe letztens
Herrn K. in Geschichte lehren sehen. Es war so, dass im 10.Jahrhundert, als
noch Abraham Lincoln lebte, seiner Frau Babraham Lincoln bei einer
kurzen Rede etwas fürchterliches wiederfahren war. Ein Komet raste in die
Erdatmosphäre, doch zerstörte nicht die Erde, sondern Babraham. „Wenn
wir dorthin reisen und sie vor dem Kometen retten, dann wird sie uns einen
Gefallen schulden wollen, mit dem Gefallen bitten wir sie um ein
Interview!“, dachte ich mir.
Nach der etwas langen Autofahrt kam ich glücklich an der Schule an. Im
Schulflur hingen mindestens tausend von irgendwelchen gelbfarbigen
Zetteln! Für gewöhnlich interessierte ich mich nicht für etwas der Art, aber
die Menge dieser Zettel machte mich neugierig. Es waren die Info-Zettel für
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die „Der beste Lehrer des Jahres Wahl“. „Man darf bis Donnerstag wählen“,
stand dort.
Ein minutenlanges „Neeeein!“, erging mir durch meinen Kopf. Ich wusste,
dass die anderen Lehrer in den zwei Tagen wiedermal einmal wirklich alles
für die Schüler tun würden, nur damit sie gewinnen konnten.
Nachher sollte ich die Vertretung für Frau K. sein. Ganz zufällig habe ich im
Lehrerzimmer meine „Harry Potter Teil 2“ DVD eingesteckt. Tja, und wenn
ich sie schon dabei hatte..., konnte ich sie auch abspielen. Nach dem Film
bin ich eilig nach Hause gefahren, um Gracie zu erzählen, was ich für eine
Idee hatte. Dann wurde mir klar, dass eine Überraschung viel schöner wäre.
Also ging ich nach Hause, doch sie war nicht da. Ich griff nach dem Telefon,
um zu fragen, wo sie ist. Da klingelt es. Ich ging ran. Es war der Manager
von Ronny Pepp. Sie erzählte mir, dass wir noch keinen Treffpunkt
festgelegt hätten und dass Ronny früher kommen könnte. Also eher
morgens. „Anscheinend hat meine Frau heute Morgen am Telefon vergessen
den Termin abzusagen...aber wenn er früher kommen kann, geht es doch!“ und was ist, wenn Ronny einfach mit in die Vergangenheit kommt, dann
könnten wir über Babraham und über ihn schreiben!“, dachte ich mir,
während ich noch mit der Managerin von Ronny Pepp sprach. Mit zwei
fabelhaften Interviews bekäme sie bestimmt die beste Stelle! Am Telefon
sagte ich der Frau: „Ronny soll zur Schule kommen, zum GadSA!"
Dort wollte ich nämlich auch die Zeitmaschine hinstellen. Nach dem Anruf
ging ich in die Garage, um sie zu bauen. DIE Zeitmaschine. Alle nötigen
Materialen hatte ich mir zu Hause aufgehoben. Und zwar für solch einen
Moment. Also konnte ich gleich loslegen, und das tat ich auch. Dann
quietschte es und knackte, knisterte und hackte...
Nur eine knappe Stunde später hatte ich es wieder einmal geschafft. Als
später meine Frau nach Hause kam, bat ich sie am Donnerstag, mit mir zur
Schule zu kommen. Selbstverständlich fragte sie: „Weshalb?", doch ich
sprach nur von einer Überraschung.
Am nächsten Tag, also am Mittwoch überarbeitete ich das Gerät und
transportierte es mit meinem Auto in die Schule, doch ließ es im Auto.
„Thhhh!", dachte ich mir, als ich die ganzen Lehrer sah, die vor Ehrgeiz total
verrückt schienen! Frau J. hat sich für die 6d anstatt Schwimm-Unterricht
im kleinen Schwimmbad einen Ausflug in den Wasserpark ausgedacht. Frau
T. dachte sich einfach mal, das Klassenzimmer vor dem Bio-Unterricht in
einen Dschungel zu verwandeln! Echte Lianen hingen an der Decke der
Klasse, Pflanzen, Bäume und tatsächlich hatte sie einen echten Gorilla in der
Klasse herumlaufen lassen! Ach, und der Herr B. dachte sich wirklich in den
zwei Tagen NETTER mit den Schülern umzugehen!! Er?!
Aber diese Lehrer und auch die anderen taten dies alles, verdammt nochmal
nur, um Aufmerksamkeit zu bekommen und einen Check mit nur 150 Euro
zu gewinnen! Doch ich, ich bin und war auch nie so einer, denn ich brauche
das alles nicht, um glücklich zu sein.
Später in der Klasse...
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Mitten im Unterricht war es auf einmal wunderschönes Wetter! Die Sonne
schien, die Vögel zwitscherten und die frische Luft war an diesem Tag… eeeh
besonders frisch.
Tja, ich hatte keine andere Wahl, ich verlegte den Unterricht nach draußen. Ganz zufällig hatte ich noch genug Geld für Eis, für die ganze Klasse 6A
dabei. Also gingen wir zum Eislädchen Manufaktur, wo jeder jeweils eine,
zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben oder acht Kugeln von mir bekamen. Auf
dem Rückweg zur Schule gingen wir an meinem Auto vorbei und Emma
blieb stehen. Anscheinend fiel ihr die Zeitmaschine in meinem Auto auf.
Nach Emma blieben die anderen auch stehen und fragten mich, was es sei.
Also erzählte ich ihnen die ganze Geschichte. Das beeindruckte sie sehr.
Anschließend fragte Emma, ob sie mit in die Vergangenheit kommen
könnte. Nach langer Überlegung erwiderte ich: „Ausnahmsweise“. Sofort
sprachen die anderen von Ungerechtigkeit. Lucas sah Emma an und rief:
„Immer die Mädchen!“ Janosch daraufhin: „Ist soo!“ Ich machte den
Kindern einen Vorschlag. Es gab eine Dose für die Jungs und eine für die
Mädchen. Jeder schrieb seinen Namen auf einen Zettel und warf ihn in die
jeweilige Dose. Ich zog einen Zettel aus der Jungen und einen aus der
Mädchen-Dose. Zoe und Felix. Sie freuten sich und der Rest der Klasse war
einverstanden. Sie fanden es gerecht.
Am nächsten Tag nervte mich der wildgewordene Wecker nicht. Dafür war
ich zu glücklich. Etwas später gingen wir los. An der Schule angekommen,
holte ich die Maschine aus dem Kofferraum und stellte sie auf den Boden im
Lehrerflur. Als meine Frau fragte, was es alles sein sollte, erklärte ich es ihr.
Sie war fassungslos. Ihr Lächeln machte mich glücklich, sie sprang auf und
kreischte wieder los. Dann kam Ronny. Ich erzählte auch ihm die
Geschichte. Er fand es total cooool. Dann kamen Felix und Zoe an. Etwa 20
Sekunden stand Zoe tatenlos starrend auf Ronny Pepp da. Später schüttelte
sie den Kopf, um auf klare Gedanken zu kommen. Mir schien sie wie ein Fan
von Ronny. Dann versuchte ICH auf klare Gedanken zu kommen, schließlich
sollte ich in wenigen Sekunden in die Vergangenheit reisen. Außerdem
musste ich Babraham Lincoln vor einem Kometen retten! Also drückte ich
auf den dicken roten Knopf. Wir gelangten in eine Art Portal. Irgendwie
erschienen Lichtstrahlen in allen möglichen Farben und strömten in
wirbelartigen Formen durch das ganze Portal. Das hielt an, bis wir
irgendwann im 10. Jahrhundert ankamen. Nacheinander fielen wir aus dem
Portal und auf den Boden. Mit nur einem Blick nach vorne sah ich alles was
ich mir unter „10. Jahrhundert“ vorstellen konnte: Pioniere, Kutschen,
Höhlenmenschen, frühere Präsidenten, Roboter und vieles mehr.
Babraham trat vor die Zuschauer und begann mit der Rede, ich wusste es
war so weit. Dann zitterte ich, atmete tief ein und aus. Sofort begab ich mich
auf den Weg zur Bühne, um mir Babrahams Hand zu nehmen und sie weg
zu ziehen. Weeeit weg vom Kometen! Zoe und Felix nahmen das ganze total
gespannt mit ihren Handys auf und Ronny nahm super gechillt seine
Sonnenbrille ab und sagte: „Cooool Alter.“
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Meine Frau stand mit den anderen sehr nervös hinter dem Publikum. Kurz
vor der Bühne blieb ich stehen, blickte nach oben und da war er, der Komet.
Dann war es so weit, ich sprang auf die äußerst niedrige Bühne und
schnappte mir mutig ihre Hand, doch sie wehrte sich. Die Zuschauer sahen
mich mit den erschreckendsten Blicken an. Ich musste etwas tun, also zeigte
ich mit meinem Finger hoch, zum Kometen, sie verstand und kam sofort
mit. Einige Sekunden später hörten wir ein riesiges Krachen, dass zum
Glück nur die Bühne zerstörte. Im ganzen Ort herrschte Stille. Doch auf
einmal klatschten und lachten alle, sie waren glücklich!
Und zwar glücklich, weil Babraham nichts zugestoßen war. Wie wir es
geplant hatten, wollte sie mir einen Gefallen schulden. Den Gefallen nahm
ich an und ich stellte ihr meine Frau und die anderen vor. Dann fragte
meine Frau sie nach einem Interview. Sie war einverstanden und das
Interview verlief super.
Danach bat ich Zoe und Felix ein Foto von Ronny zu schießen. Später
begaben wir uns wieder auf den Weg in die Zukunft. Dort gab uns Ronny
Pepp noch ein Interview. Es lief alles perfekt, denn dann war es erst 10:00
Uhr, also hatte meine Frau noch genug Zeit, um die Interviews zu
überarbeiten und sich auszuruhen. Die Kinder hatten sowieso zur dritten
Stunde und waren rechtzeitig im Klassenraum.
Nach dem Unterricht bin ich an mein Handy gegangen und sah, dass Felix
das Video, auf dem ich Babraham rette gepostet hat und Ronny Bilder
davon. Das Verrückte daran war, dass es 6.238.597 „Likes“ hatte.
Später rief mich Gracie an und kreischte wieder durch das Telefon. Sie
erzählte mir, dass sie die Stelle hätte! Sie schien überglücklich. Ein paar
Stunden danach fand die Verleihung des besten Lehrers statt. Vielleicht
glaubt ihr es mir nicht, aber ICH, tatsächlich ICH habe gewonnen!
Bestimmt lag es an den Fotos und Videos von Ronny, Zoe und Felix, aber
vielleicht haben die Kinder auch etwas weiter erzählt. Als ich mit dem Preis
auf der Bühne stand, war mir der Preis ehrlich gesagt total egal, denn ich
habe etwas Gutes getan, einen Menschen vor dem Tot bewahrt. Das macht
mich heute noch glücklich. MICH, Herrn P.!
Jana Uso
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Die Rettung mit dem Schal
Sonntagmorgen hatte meine Mutter die Idee, spazieren zu gehen. Da wusste
ich aber noch nicht, was mich erwarten würde. Wir packten unsere Sachen
wie z.B: Getränke und Essen ein. Da wir an der Nordsee wohnen, blieb uns
nichts anderes übrig, als zum Meer zugehen. Nach ca. 8 min. Laufen waren
wir am Meer. Mein Vater hatte die Decke vergessen, also mussten wir auf
dem kaltem Sand sitzen. Da ich keine Poentzündung wollte, lief ich am
Wasser entlang. Ich guckte nach oben und sah zwei schwarze Punkte auf
mich zukommen. Sie wurden immer und immer größer. Ich schrie nach
Hilfe, als wenn ich vom Blitz getroffen worden wäre, versammelten sich alle
Menschen vom Strand um mich. Als alle um mich waren, zeigte ich auf den
Himmel. Eine Frau schrie, es seien zwei Männer. Der Nächste meinte, der
eine habe einen Regenschirm und der andere einen Fallschirm. Ich lief die
Treppen hoch, doch das Komische daran war, dass alle mir wie eine
Entenfamilie folgten. Dann blieb ich am Abhang stehen und guckte zu
meinen Eltern, die schon voller Panik fast zusammen gebrochen waren. Das
Problem war, dass ich nichts hatte, um die Männer zuretten. Ich suchte nach
der erstbesten Möglichkeit und sah den langen Schal meiner Mutter. Dann
rannte ich zu meiner Mutter und nahm den Schal aus ihrer Tasche. Danach
band ich ihn um die Laterne, die vor dem Abhang stand. Es gab keinen
Freiwilligen, der die Männer retten und sich gleichzeitig in Lebensgefahr
bringen wollte. Als sich nach 20 Sekunden immer noch keiner gemeldet
hatte, band ich mir den Schal um meine Hüfte und nahm Anlauf. Bei der
ersten Umdrehung um die Laterne konnte ich den Mann mit dem
Regenschirm sicher auffangen und absetzen. Ich versuchte den Schwung
auszunutzen und rannte um die Laterne. Dann sprang ich wieder los, um
den anderen Mann zu erreichen. In diesem Moment musste ich mit
Entsetzen feststellen, dass der Schal durch die Umdrehung um die Laterne
wesentlich kürzer geworden war und es sehr knapp werden würde, den
Mann noch zu erreichen. Als er sich im Fallen drehte, hatte ich nur eine
Chance. Ich griff nach seinem Fuß und schaffte es gerade mit großer
Anstrengung, ihn sicher auf die Klippe zu werfen. Sie waren gerettet. Auch
ich hatte noch genug Schwung, um es zu schaffen. Alle waren still. Auf
einmal nahmen mich die Leute auf den Arm und feierten mich als mutige
Retterin. Auch die Männer dankten mir sehr. Alle waren glücklich außer
meiner Mutter, da sie sich über ihren ausgeleierten Schal ärgerte.
Zoe Vogel
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Der fliegende Hund
Frühmorgens um 19:00 Uhr traute ich meinen Augen nicht: Mein
fliegender, blauer, dicker Hund flog über alle Leute hinweg. Wolfgang war
ganz schnell und ich konnte ihn gar nicht mehr festhalten. Plötzlich riss die
Leine und Wolfgang flog in den Zoo. Er machte alle Käfige auf und alle Tiere
folgten ihm. Als dann die Tierfänger die Tiere wieder eingefangen haben,
flog Wolfgang wieder nach Hause zurück. Ich suchte ihn überall. Später ging
ich in den Zoo und fragte da die Affen. Aber sie wussten auch nicht, wo
Wolfgang ist. So sagte ich: „Egal, dann werde ich mir eine Schildkröte
besorgen.“ Ich ging nach Hause und öffnete die Tür zu meiner Wohnung.
Auf einmal saß er da, und ich sagte: „Da bist du ja Wolfgang!“ Seit diesem
Tag habe ich immer zwei Leinen dabei.
Neal Walker
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