20 BASEL-STADT BASEL | BASELLANDSCHAFTLICHE DIENSTAG, 6. OKTOBER 2015 Ein jugendlicher Blick auf die alten Griechen Debüt Lisa Schneider hat mit 14 Jahren ihr erstes Buch veröffentlicht VON CÉLINE FELLER Was machen 13- und 14-Jährige in ihrer Freizeit? Sie gehen ihrem sportlichen Hobby nach, nehmen Musikstunden, gehen vielleicht mal ins Kino oder shoppen. Ganz normale Dinge eben. Lisa Schneider hat ihren Gleichaltrigen da ziemlich etwas voraus. Gestern Montag hat sie ihren Debütroman veröffentlicht. Mit 14 Jahren. «Ich habe meinen Vater immer dabei beobachtet, wenn er an seinen Büchern gearbeitet hat. Eines Tages hatte ich dann die Idee, dass ich ein eigenes Buch schreiben könnte.» Dies war der Anfang für ihr 336 Seiten umfassendes Werk «Thymios – Das Herz des Kriegers». schreiben», erklärt Schneider, die bereits im Sommer vor einem Jahr angefangen hat, die ersten Passagen zu schreiben – das meiste davon verfasste sie in ihrem Zimmer und ohne ihren Eltern und engsten Freunden etwas davon zu erzählen. Das Resultat ist aber viel mehr ein Abenteuerroman für Jugendliche, geschrieben in der Ich-Form aus Sicht des Helden Thymios. Immer wieder streut Schneider dabei Stücke von antiken griechischen Mythen ein oder erklärt anhand von Thymios, wie die Ausbildung und Erziehung eines jeden männlichen spartanischen Staatsbürgers – die Agoge – damals funktionierte. «Gab es damals schon Spiegel?» Abenteuer- statt Liebesroman «Es ist verrückt», sagt Lisa Schneider, « ich habe schon immer gerne geschrieben. Auch Aufsätze in der Schule. Solange ich das Thema selber aussuchen durfte.» KEN INSERAT Thymios ist ein Bauernjunge, der im antiken Griechenland um 500 vor Christus auf die Welt kommt. Schon als kleiner Junge verliebt er sich auf den ersten Blick und unsterblich in das Nachbarsmädchen Erasmia. Als Jugendliche werden die beiden versklavt und verlieren sich aus den Augen. Doch Thymios steht, getreu der Bedeutung seines Namens – Lebenskraft – die schwere Zeit durch und kann sich aus der Sklaverei befreien. Er lässt sich zum Krieger ausbilden, bekämpft den Tyrannen, in dessen Klauen sich seine Geliebte befindet, und rettet sie. «Anfangs wollte ich einen Liebesroman «Geschichte war schon immer eines meiner Lieblingsfächer. Und als wir dann die Griechen als Thema hatten, habe ich mich in diesen Stoff verliebt. Von da an war klar, dass dies das perfekte Thema für meinen Roman ist.» Fortan fing Schneider an, sich noch mehr mit den alten Griechen zu befassen, las die Mythen von Prometheus und Hydra und suchte im Internet nach Beschreibungen von Orten wie Olympia, an denen sie ihre Geschichte spielen lassen wollte. «Ich habe auch immer wieder meinen Lehrer nach Details gefragt. Beispielsweise, ob es damals schon Spiegel gab», so Schneider. Mit dem Resultat sei sie zufrieden. «Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hatte, war ich sehr glücklich, das war so ein toller Moment, ich kann es kaum in Worte fassen.» Und dennoch könnte es sein, dass es für eine Weile das letzte Buch der jungen Autorin bleibt. «Ich will jetzt erst einmal eine Pause machen», sagt Schneider. «Es war ein grosser Aufwand. Ich habe jeden Tag nach der Schule mindestens eine Stunde daran gearbeitet.» Genossen habe sie es aber trotzdem: «Ich konnte während des Schreibens in eine eigene Welt abtauchen. Und das soll auch beim Lesen passieren.» Traumberuf Autorin? Eher nicht Die Achtklässlerin, die zugibt, selber schon länger kein Buch mehr zu Ende gelesen zu haben, will aber trotz ihrer Liebe zum Schreiben später nicht Schriftstellerin werden. «Mein Traum ist es, Ärztin zu werden. Wenn ich das nach dem Gymnasium immer noch will, werde ich alles daransetzen, dass es klappt.» Dass sie noch ein weiteres Buch veröffentlicht, sei aber auch nicht ausgeschlossen. «Ideen habe ich bereits.» «Thymios – Das Herz des Kriegers» ist seit gestern Montag in den Buchhandlungen für 26.90 CHF erhältlich. Weitere Infos: www.riverfield-verlag.ch WIR GRATULIEREN Masterabschlüsse der Philosophisch-Historischen Fakultät. Master of Arts: Abed Rashid, Allemann Daniel, Aprili Pascal, Aschwanden Romed, Avcik Elif, Barandun Martina, Baume Isabelle, Beck Lisa, Beier Julia Elisabeth, Berger Martina, Bigger Franziska, Bopst Felix, Bucher Stefanie, Bürgin Reto, Buri Evelyne, Büttner Jonathan, Calvi Sonia, Cereijo Lopez Natalia, Colón José, Dacher Alla, De Vecchi Francesco Piero Giuseppe, Degott Camille, Dettling Melissa, Dinkel Johanna, dos Santos Gabriela, Eggel Rafael, Emmenegger Seline, Gartner Julia, Gering Katharina, Giezendanner Tobias, Guidon Dominique, Gyssler Anouk Sabine, Hindermann Judith, Joray So- phia, Karcher Lara Ricarda, Kaufmann Johannes, Kis Attila, Kliebens Flavia, Kraft Corin Melanie, Langenegger Catrina, Lautenschläger Henning, Leutwiler Linda, Lindner Jana, Manger Léonie, Matulic Aglaja, Mohler Olivia, Noirjean Pascal, Oefner Andreas, Pacek Monica, Patrycha Olga, Peter Muriel, Podzorski Mario, Reisinger Sandra, Rieder Stéphanie, Rosch Benjamin, Rudin Michael, Saraceno Giovanni, Sauler Désirée Catharina, Savary Johann, Saxer Simon, Schäfer Tina Gabriela, Scherer Aline, Schiele Mandy, Schläppi Judith, Steiner Céline, Studer Annina, Tarr Natalie, Thym Anika, van Leeuwen Caro, Vollenweider Nicola, von der Crone Noémi, Walleser Sarah, Waltisperg Stephanie, Werner Rafael, Wernli Cilia, Wiggerink Elke, Wilhelm Mirjam, Wolf Esther, Wunderlin Stefanie. (BZ) NACHRICHTEN KRISENSITZUNG KORREKT Basler Regierung trifft sich wegen Kultur und Uni Der Wieselspecht wars, nicht das Wiesel Die Basler Regierung ist am letzten Freitag zu einer ausserordentlichen Sitzung zusammen gekommen. Die Staatskanzlei bestätigt eine entsprechende Meldung des Nachrichtenportals «Onlinereports». Demnach diskutierte die Regierung die nächsten Schritte im Zusammenhang mit der drohenden Kündigung des Univertrages und des Kulturvertrages durch die Baselbieter Regierung. Eine solche müsste bis Ende Jahr erfolgen, die Zeit für Verhandlungen wird also knapp. (BZ) In unseren Beitrag über den «EuroBirdwatch» in der gestrigen Ausgabe hat sich eine Ungenauigkeit eingeschlichen, die die Ornithologen unter unseren Lesern aufgescheucht hat. Selbstverständlich ist ein Wiesel kein Vogel, sondern ein Säugetier, was in unserem Text offenbar nicht unmissverständlich formuliert wurde. (BZ) OPERATION Hans-Peter Wessels wurde erneut operiert Der Basler Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels (SP) hat am letzten Freitag ein zweites künstliches Hüftgelenk erhalten. Der Eingriff, der seit längerem geplant gewesen war, sei erfolgreich verlaufen, teilte das Bau und Verkehrsdepartement gestern mit. Wessels sollte ab dem 26. Oktober die Arbeit wieder aufnehmen können, hiess es weiter. (SDA) SPENDIERFREUDIG Zunft zu Rebleuten lässt 100 000 Franken springen Die Zunft zu Rebleuten unterstützt auch im Jahr 2015 viele Basler Institutionen mit gesamthaft mit rund 100 000 Franken, wie die Zunft mitteilt. Insgesamt seien es über 30 soziale und gemeinnützige Institutionen, die unterstützt würden. Alleine 25 000 Franken gehen demnach an Anlässe und Ausflüge mit Alters-, Behinderten- und Kinderheimen. Zudem zahlt die Zunft einen Anteil von 10 000 Franken an die Sanierung des Saals im Theodors-Gemeindehaus. Weitere Mittel gehen an die «UeliSammlung» des Vogel Gryff. (BZ)
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