Rötliche Saugbarbe Rötliche Saugbarbe (Garra rufa) Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes) Familie: Karpfenfische (Cyprinidae) Gattung: Garra Art: Rötliche Saugbarbe Wissenschaftlicher Name Garra rufa Die Rötliche Saugbarbe oder Kangalfisch (Garra rufa), englisch doctorfish11 , ist ein bis zu 14 Zentimeter großer;' Schwarmfisch aus der Familie der Karpfenfische (Cyprinidae). Charakteristisch ist eine rötliche Färbung der Schwanzflosse. Sie lebt in Bodennähe fließender Süßgewässer im Bereich des Fruchtbaren Halbmondes. Kangalfische wurden früher zwar für die Zierfischhaltung importiert, ihren hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad erreichten sie allerdings durch ihren "Einsatz" als sogenannte Knabberfische im Zusammenhang mit der mittlerweile als wirksam erachteten lchthyotherapie. Dabei werden die Fische erfolgreich zur Linderung der Beschwerden von Psoriasis-Patienten eingesetzt. Immer mehr Patienten, die unter Schuppenflechte leiden, suchen ihr Heil in Fish Spas und speziellen Kliniken. Auch in Deutschland ist der Trend, der ursprünglich aus Asien stammt und bereits seit längerem in den USA und England verbreitet ist, nicht zu übersehen. Oftmals wird die Behandlung auch ohne medizinischen Hintergrund als Wellnessbehandlung oder Fisch-Pediküre angeboten. Vorkommen Die Rotlichen Saugbarben kommen in manchen fließenden Süßgewässern im Jordan-, im Orontes-, im Euphrat-Tigris-System sowie in einigen Küstenflüssen Nordsyriens und der südlichen Türkei vor. Bekannt wurde vor allem eine Population aus der Region Kangal in der Türkei, wonach sie auch benannt wird. In Kangal leben sie natürlicherweise in durchschnittlich 30 °C warmen, sehr nährstoffarmen Gewässern (Thermalquellen). Verhalten Unter den natürlichen nährstoffarmen Bedingungen weiden die Fische das Periphyton ab, das ist der Aufwuchs aus kleinen grünen Algen an Steinen und Pflanzen.12 Ohne Scheu schwimmen sie zum Beispiel auf Menschen zu und knabbern die aufgeweichten oberen Hautschichten ab. Mitunter wird von Versuchspersonen dieser Vorgang auch als „Anstupsen" der betroffenen Hautstellen beschrieben. Hierbei lösen sich Hautpartikel und werden von den Fischen gefressen. lchthyotherapie und Hautpflege Die Rötliche Saugbarbe wird alternativmedizinisch in der sogenannten lchthyotherapie (griechisch ichthys ‚Fisch' und griechisch GEpaTtEia therapeia ‚Dienen, Bedienung, Dienstleistung, Pflege der Kranken) der Schuppenflechte (Psoriasis) eingesetzt. Die Behandlung findet durch Exponieren der betroffenen Hautstellen in einem Becken mit ca. 150 Fischen pro Patient statt. Die Fische werden auch zu kosmetischen Zwecken in der Fußpflege eingesetzt („Fischpediküre"). Berichte über medizinische Erfolge der Rötlichen Saugbarben und über verjüngende oder hautreinigende Funktion des „Knabberns" haben zu einem Boom des Handels mit den kleinen Karpfenfischen geführt. Man kann sie inzwischen in Deutschland, Osterreich und der Schweiz kaufen oder auch mieten. Dort sind sie als Kangalfische oder Knabberfische bekannt. Andernfalls kann man in Thermen oder Bädern mit eigenem Bestand Kuren buchen. In der Türkei sollen Krankenkassen Zuzahlungen zu Behandlungen im Heimatgebiet der Fische gewahren. Wasser ist nicht immer gleich Wasser In der Natur gibt es eine Vielzahl von Lebensräumen, in denen sich Unterwasserlebewesen tummeln: Von groben Unterscheidungen wie Meerwasser beziehungsweise Süßwasser kann man kleinschrittiger werden wie beispielsweise bei der Aufteilung in „Riff", „Open Water" und „Brackwasser"; beim Süßwasser stößt man auf Kategorien wie „stehendes Gewässer" oder „Fließgewässer mit starker Strömung". In all diesen Lebensräumen hat das Wasser ganz bestimmte Werte, die dabei von Faktoren wie zum Beispiel Klimaeinflüssen, Inhaltsstoffen und organischen sowie anorganischen Belastungen abhängen. Sonderfall: Die Wasserwerte im Aquarium Schauen wir uns die Welt im Aquarium an, wird das Ganze noch spezieller: Das Becken ist - anders als in der Natur - ein abgeschlossenes System, was weniger von Umwelt- und Klimafaktoren beeinflusst wird; immerhin befindet sich das Becken im Haus, ist Wind und Wetter nicht ausgesetzt. Ein weiterer Punkt ist auch die kleinere Wassermenge: Durch das geringere Wasservolumen beeinflussen kleine Fehler, Einflüsse oder Änderungen die Wasserwerte viel stärker, als es beispielsweise in einem 300m2 großen See der Fall wäre, geschweige denn im offenen Meer. Von Anfang an entscheidend ist, dass man den Besatz des Aquariums so wählt, dass Fische und Pflanzen dieselben Ansprüche an ihre Umgebung haben: Zu stark unterschiedliche Bedürfnisse abzudecken funktioniert nicht. Hat man eine Auswahl an Beckenbewohnern zusammen, die dieselbe natürliche Umgebung haben, geht es daran, vor dem Einsetzen die richtigen Wasserwerte herzustellen. Dabei ist nicht entscheidend, den Vorbild-Gewässertyp zu 100 % zu kopieren: Das ist in einem normalen Aquarium gar nicht möglich, außerdem werden die meisten Bewohner vermutlich Nachzuchten sein, die gar nicht im natürlichen Lebensraum aufgewachsen sind. Das erklärte Ziel ist es viel mehr, stabile Wasserwerte zu haben, die zu den Bedürfnissen der Fische und Pflanzen passen, so dass sich langfristig ein gesundes biologisches Gleichgewicht im Becken einstellt. Die Top 5 der wichtigsten Wasserwerte Unter dieser Uberschrift wollen wir uns nun mit den wichtigsten Wasserwerten befassen, die einen Aquarienbesitzer beschäftigen - vor und nach dem Einzug der Beckenbewohner. Zu diesem Thema gibt es haufenweise Literatur und Fachwissen, aufgrund der begrenzten Platzbegebenheiten wollen wir hier allerdings jeden Wert nur im Groben erläutern und uns auf die Top 5 beschränken. Einer der Werte, die man auch außerhalb der Aquaristik am häufigsten antrifft, ist der pH-Wert: Dieser beschreibt den Säuregrad, der in einem jeden Gewässer herrscht. Er wird auf einer Skala angegeben, die sich von sauer (pH 0 - 7) bis basisch (pH 7 - 14) erstreckt. Im Aquarium sind (je nach Besatz von Fischen und Pflanzen) meistens Werte zwischen 6,5 und 8 ideal. Wichtig ist vor allem, dass der pH-Wert konstant auf einem Level bleibt. Schwankt er, reagieren die Beckenbewohner sehr empfindlich und geraten unter Stress. Um das zu verhindern, sollte man lx pro Woche diesen Wert kontrollieren. Helfen kann hier übrigens die passende Karbonathärte, doch dazu später mehr. Unser nächster Wert ist die Gesamthärte (GH), die den Gehalt an gelösten Salzen im Wasser angibt, vor allem Kalzium und Magnesium. Ist dieser Gehalt hoch, bezeichnet man das Wasser als hart, bei niedrigeren Werten ist das Wasser weich; angegeben wird die Gesamthärte meistens in °dH (= Grad Deutscher Härte). Sie ist entscheidend für alle organischen Vorgänge im Aquarium und sollte verstärkt kontrolliert werden, wenn man züchten möchte. Hier ist ähnlich wie beim pH-Wert wichtig, dass man die GH nach den Fischen richtet. Es gibt auch noch einen weiteren „Härte-Wert" im Aquarium: Die Karbonathärte (KH) gibt den Gehalt an im Wasser gelösten Hydrogenkarbonat an. Dieser Wert wurde bereits beim pH-Wert genannt, denn die KH dient diesem als Puffer: Das bedeutet, dass sie den pH-Wert stabilisiert und 3 verhindert, dass sich zu schnelle Veränderungen ergeben. Wichtig zu wissen ist, dass die Karbonathärte kein statischer Wert ist: Sie wird von den im Aquarium stattfindenden biologischen Vorgängen beeinflusst. Als nächstes kommen wir zum Kohlendioxid (CO2).Wie auch wir Menschen verbrauchen Fische bei der Atmung Sauerstoff und geben als Stoffwechselprodukt Kohlendioxid ab — im Aquarium geht dieser direkt ins Wasser. Ähnlich ist es übrigens bei den Pflanzen: Sie verbrauchen zwar tagsüber CO2 und produzieren daraus nützlichen Sauerstoff, nachts jedoch kehrt sich dieser Vorgang um und auch sie werden zum Kohlendioxid-Produzenten. Der CO2-Wert muss — ebenso wie der pH-Wert — ständig im Auge behalten werden, denn er kann für die Beckenbewohner zur echten Gefahr werden. Man muss deshalb das gesamte Zusammenspiel von CO2, KH und pH im Auge behalten, denn sie beeinflussen sich gegenseitig: Beispielsweise führen kleine CO2-Schwankungen zu deutlich gravierenderen pH-Schwankungen, vor allem, wenn die KH niedrig ist. Last but not least kommen wir zum Sauerstoff (02), der wohl der (lebens-) wichtigste Wert im Aquarium ist, denn ohne ihn überleben weder Fische, noch Pflanzen oder nützliche Bakterien, die das Wasser von Schadstoffen befreien. Sauerstoff gelangt vor allem über Pflanzen, die Wasseroberfläche und zusätzliche Technik wie Belüfter und Sprudelsteine ins Beckenwasser. Wissenswertes zum Nitritpeak im Aquarium Nitrit ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Sauerstoff (NO2 ) und ist für Organismen giftig. Diese Verbindung entsteht durch den Abbau von Ammonium durch Bakterien und durch Eiweiße von abgestorbenen Pflanzenresten und anderen toten Organismen. Das Ammonium entsteht durch das Ausscheiden von überflüssigem Stickstoff von Lebewesen. Ammonium an sich ist nicht giftig, doch je nach Säurewert des Wassers (pH-Wert) wird dieses in das giftige Ammoniak (NH 3 ) umgewandelt. Um dies zu vermeiden hat die Natur einen Organismus entwickelt um diesem Vorgang entgegen zu wirken. Dies sind die so genannten Nitrosomonos- Bakterien, die das Ammonium/Ammoniak in Nitrit umwandeln. Um also auch diesen giftigen Stoff abzubauen kommen die Nitrobacter-Bakterien zum Einsatz, die das Nitrit in das ungiftige Nitrat umwandeln. Dies geschieht durch Oxidation. Warum eibt es einen Nitritoeak? Ein neu eingerichtetes Becken hat kaum Bakterien, da Leitungswasser ebenfalls kein Nitrit beinhalten darf und somit fehlt den Nitrobacter-Bakterien die Grundlage zum Wachsen und Vermehren. Dieses Nitrit entsteht eben erst durch oben genannten Vorgang. Einige Bakterien kommen aber durch das Einsetzen von Pflanzen schon mit in das Becken, nun müssen sie sich nur noch Vermehren und dazu muss eben das Nitrit erst einmal ansteigen. Dafür müssen sich die Nitrobacter erst einmal in Substraten (Filter, Boden, Dekorationen, ...) festsetzen. Nachdem dies geschehen ist fehlt immer noch die Grundlage, das Nitrit. Zur Entstehung von Nitrit muss aber erst einmal Ammonium/Ammoniak vorhanden sein. Dies gibt es auch in nicht besetzten Becken durch abgestorbene Pflanzenwurzeln, Blätter, Schnecken und Ähnlichem. Somit gedeihen die Nitrosomonas-Bakterien und wandeln die anfallenden Stoffe in Nitrit um. Dadurch steigt der NitritWert im Wasser sehr stark an und wird dadurch messbar. Der Nitritpeak ist dann erreicht, wenn das Nitrit am höchstens Wert angelangt ist und nun langsam wieder abnimmt, denn nun haben sich genügend Nitrobacter-Bakterien gebildet, die das Nitrit in Nitrat umwandeln. Dies geschieht meist zwischen der zweiten und fünften Woche nach Einrichtung eines Aquariums. Nun muss man nur noch abwarten bis der Nitritwert die Grenze des messbaren unterschritten hat. Dieser Wert wird je nach Tröpfchentest unterschiedlich angegeben, entweder mit "nicht mehr nachweisbar" oder dem Wert "<0,3 mg/I". Man sollte nach diesem Punkt noch ein paar Tage warten, damit dieses nun herrschende Gleichgewicht nicht sofort wieder ins Schwanken gebracht wird und auch zur Kontrolle, dass der Nitritwert nun unter dieser Grenze bleibt. Die Graphik zeigt den Vorgang in einfacher Form. 4 Nitrifikation: NH4 + OH (sauer) <-> (basisch) NH3 + H 20 Aquarien-Richtwert < 0,5 mg/[ Ammoniak/Ammonium ist die erste Stufe beim Abbau von organischen Stickstoffverbindungen 1.) Ammonium/Ammoniak: 2.) Nitrit: NO2 Aquarien-Richtwert < 0,1 mg/1 Nitrit ist die zweite Stufe beim Abbau von organischen Stickstoffverbindungen 3.) Nitrat: NO3 Aquarien-Richtwert < 50 mg/1 Nitrat ist die dritte und normalerweise letzte Stufe beim Abbau von organischen Stickstoffverbindungen Was ist nach dem Nitritpeak zu beachten? Nach dem der Nitritpeak nun vorüber ist, kann man mit dem Besetzen des Aquariums beginnen. Man sollte jedoch auf ein sprunghaftes Ansteigen der Anzahl der Fische verzichten und nur langsam besetzen, da sonst ein weiterer Nitritpeak die Folge wäre. Nun kann man auf das tägliche Messen des Nitritwertes verzichten, da es nun keine Bedenken mehr gibt, dass sich zuviel Nitrit im Becken gebildet haben könnte. Wie kann man aber nun erkennen, dass sich doch zuviel Nitrit in einem Becken mit Fischen befindet? Die Anzeichen einer Nitritvergiftung sind leicht zu erkennen: • • • • Fische schwimmen trotz ausreichendes Sauerstoffgehaltes an der Wasseroberfläche und schnappen nach Luft Schnellere Atmung der Fische als normal Verschrecktes und/oder apathisches Verhalten der Fische Plötzliches Versterben der Fische ohne Krankheitsmerkmale Was konnte die Ursache dieses vermehrten Nitrits sein? • • • • tote Organismen im Aquarium (z.B. tote Fische, Schnecken oder Garnelen, abgestorbene Pflanzen, ...) zuviel Futtergabe (Futterreste liegen sichtbar im Aquarium) Überbesetzung des Aquariums Filter zu klein für das Aquarium Erste Hilfe Maßnahmen bei bestehendem Fischbesatz und einem erhöhten Nitritwert: • • • • • sofortiger Teilwasserwechsel von mindestens 50% mindestens zweimaliges Messen des Nitritwertes pro Tag sofortiger Teilwasserwechsel sobald der Wert über 0,5 mg/l liegt Messen des Nirtitwertes vor und nach dem Wasserwechsel Wasserwechsel solange durchführen, bis das Nitrit nicht mehr nachweisbar ist Der Teilwasserwechsel kann je nach Höhe des Nitritwertes auch bis zu 90% betragen. Sinn des Wasserwechels ist es das vorhandene Nitrit zu verdünnen. Dies ist nur möglich, da im Trinkwasser kein Nitrit vorhanden ist, jedoch sollte beim Trinkwasser der Nitratwert bekannt sein, denn bei einem zu hohen Nitratwert kann es vorkommen, dass auch das Wasserwechseln keine Besserung bringt, da dort dann das Nitrat zu Nitrit reduziert wird. Bei einem Wasserwechsel werden keine oder nur verschwindend geringe Mengen an Nitrobacter-Bakterien weggeschüttet, da diese an Substraten haften. Und was ist mit Bakterienstartern? Bakterienstarter sollten nicht zum Einfahren eines Aquariums benutzt werden!!! Sie beruhen auf dem Prinzip der Zufuhr von lebenden Nitrobacter-Bakterien. Fischkrankheiten Körperteil [Symptome Mögliche Erkrankung / Ursache Vibriose Ein oder auch beide Augen stehen unnatürlich hervor. (Glotzauge) Lymphocystis Malawi-Bauchwassersucht tGlotzaugen in Verbindung mit [Fressunlust und Verblassung der Farben Ein oder beide Augen zeigen eine Hornhauttrübung an der Pupille Augen Fischtuberkulose 1 Fischtuberkulose Fischtuberkulose Eines oder beide Augen fehlen; andere Symptome sind nicht zu erkennen Bereich um die Augen hat sich plötzlich weiß verfärbt Streitigkeiten Lymphocystis Die Augen werden glanzlos und der Fisch hat Schwierigkeiten, seine Bewegung zu koordinieren Die Körperfarben verblassen und der Fisch ist weniger aktiv Der Fisch watteartige Beläge auf dem Körper oder an den Flossen Helle, mit sich zersetzenden Gewebe gefüllte Löcher, vor allem im Kopfbereich; weißer, herabhängender Vergiftung Neon krankheit Chlorvergiftung Maulfäule Wasserschimmel Lochkrankheit Kot Weißpünktchenkrankheit Haut Haut- und Kiemensaugwurmer Die Haut wirkt stärker verschleimt als normal Lernaea-Befall Samtkrankheit Chlorvergiftung Vergiftung Vom Körper des Fisches hängen kleine wurmartige Gebilde herab; häufiges Scheuern der Tiere an Gegenständen Lernaea-Befall Pseudomonasis Auf den Flanken des Fisches sind plötzlich merkwürdige Flecke oder weißen Pünktchen zu erkennen Lernaea-Befall Weißpünktchenkrankheit (bei weißen Pünktchen) Die Flossen wirken plötzlich stark zerfranst, ganz besonders die Schwanzflosse Flossenfäule In den Flossen sind rote Streifen zu Maulfäule erkennen, die aussehen, als handle es sich um Blut Vibriose Es fehlen ganze Flossenstücke; tritt besonders bei langflossigen Fischen häufiger auf Streitigkeiten In den Flossen, aber auch auf den restlichen Körper sind zahlreiche weiße Pünktchen zu erkennen Weißpünktchenkrankheit Flossen Der Fisch klemmt die Flossen an und hat dadurch Probleme mit dem schwimmen Unterkühlung Vergiftung Die Flossen weisen senkrechte (Rückenflosse) oder waagerechte (Schwanzflosse) Risse auf Fisch zeigt verblassende Farben und Fressunlust Auf dem Körper, besonders im Maulbereich, der Anairegion und an der Flossenbasis bilden sich rote Flecke Streitigkeiten Neonkrankheit Chlorvergiftung Vibriose Pseudomonasis Verschiedene Bereiche des Körpers, aber auch die Flossen zeigen eine graugelbe Verfärbung Samtkrankheit Fischtuberkulose Weißpünktchenkrankheit Färbung Haut- und Kiemensaugwürmer Die Körperfärbung verändert sich und die Zeichnung tritt weniger klar hervor Lernaea-Befall Samtkrankheit Chlorvergiftung Vergiftung Am Kopf haben sich helle Bereiche gebildet Lochkrankheit Der Laich verfärbt sich milchig trüb (gilt Laichverpilzung besonders für unbefruchtete Eier) 11 Fischtuberkulose Der Körper ist so stark aufgedunsen, dass der Fisch nur noch schlecht Malawi-Bauchwassersucht schwimmt Vergiftung Auf dem Körper des Fisches sind eine oder mehrere ungewöhnliche Lymphocystis Schwellungen vorhanden Der Fisch verliert ständig an Gewicht, obwohl er einen ganz normalen Appetit zu haben scheint Fischtuberkulose Vibriose Körperform Pseudomonasis Der Körper weist zahlreiche Geschwüre auf Weißpunktchenkrankheit Lochkrankheit Lernaea-Befall Samtkrankheit Fischtuberkulose Der Bauch des Fisches ist stark angeschwollen, als sei das Tier hochträchtig Lochkrankheit Haut- und Kiemensaugwürmer Die Fische hängen fast nur noch an der Wasseroberfläche, oft in einem ungewöhnlichen Winkel Sauerstoffmangel Stickstoffvergiftung Samtkrankheit Die Kiemenbewegungen sind sehr heftig, fast als würde der Fisch hecheln Sauerstoffmangel Stickstoffvergiftung Vergiftung Verhalten Weißpünktchenkrankheit Haut- und Kiemensaugwurmer Der Fisch reibt sich an Steinen, Holz oder anderen Gegenständen des Aquariums Lernaea-Befall Samtkrankheit Chlorvergiftung Der Fisch zeigt Fressunlust, ist kaum noch aktiv oder liegt sogar auf dem Boden E;] riose rPs udomonasis Lymphocystis 1 ridovi rose Diskusseuche Vergiftung Streitigkeiten Fischtuberkulose Ein bestimmter Fisch wird ständig attackiert und versucht sich immer häufiger zu verstecken Neonkrankheit Streitigkeiten Geschädigte Schwimmblase Der Fisch zeigt eine ungewöhnliche Schwimmlage oder treibt sogar auf dem Chlorvergiftung Rücken Unterkühlung Vergiftung Bauchwassersucht Lochkrankheit Weißpünktchenkrankheit Flossenfäule 10 Beleuchtung Ein Aquarium soll einen Ausschnitt der natürlichen Verhältnisse wiedergeben. Dazu gehört auch das Licht. In der Natur sind die Lichtverhältnisse komplizierter als die gleichmäßige Beleuchtung über einem Aquarium. Je nach Standort kommen in einem Biotop schattige Uferbereiche und helle, sonnenbeschienene Zonen nebeneinander vor. Hervorragend für eine naturgetreue Nachbildung der natürlichen Lichtverhältnisse geeignet, ist eine Beleuchtungseinheit mit elektronischer Dimmung. Somit wird den Aquarienfischen- und pflanzen ein naturgetreuer Sonnenauf- bzw. - Untergang geboten. Die Vorteile sind klar: Durch morgendliches Hoch- und abendliches Abdimmen stehen die Tiere weniger unter Stress, als beim plötzlichem Einschalten der gesamten Lichtmenge. Welche Beleuchtung für welches Aquarium? Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Lichtbedürfnis von Aquarienpflanzen zu stillen. Fische brauchen nur so viel Licht, dass sie sich ernähren und fortpflanzen können. Die am meisten verbreitete Lichtanlage ist sicherlich die Aquarienabdeckung mit 2 oder mehr Leuchtstoffröhren. Bei vielen Firmen ist es inzwischen auch Standard, dass man zwischen herkömmlichen T8 (26 mm) und leistungsstärkeren T5 (16 mm) Leuchtstoffröhren wählen kann. Möchte man das Aquarium 'oben ohne' betreiben, bieten sich diverse Hange- und Aufsatzleuchten zur individuellen Gestaltung an. Diese Technik ist auch für Aquarien, die höher als 50 cm sind, geeignet. Leuchtstoff lampen Auf der Innenseite des Glasrohrs ist ein fluoreszierender Leuchtstoff aufgetragen, der durch UVStrahlung angeregt wird und helles, sichtbares Licht abgibt. ! .I Leuchtstoffröhren gibt es in unterschiedlichen Längen und Lichtfarben. Je nach Anzahl der Röhren kann man verschiedene Lichtfarben miteinander kombinieren. Das uns dabei weiß erscheinende Licht ist eine Mischung aus Spektralfarben. Das Grün der Pflanzen kommt daher, dass diese die Spektralfarbe 'grün' nicht absorbieren, sondern reflektieren. Pflanzen haben ein Photosyntheseoptimum im roten, Algen mehr im blauen Spektralbereich. Im Handel werden moderne Röhren-Lampen, mit unterschiedlichsten Spitzen und Lücken im Spektrum angeboten. Diese Lücken ('Algenlöcher') nehmen bei der Beleuchtung etwas vom blauen und UV Spektralbereich zurück. Das stört die Aquarienpflanzen recht wenig, nimmt aber den Algen einen für sie sehr gut nutzbaren Teil des Spektrums weg. HQI-Lampen Der Hochdruckbrenner enthält zusätzlich Halogen-Metalldämpfe, wodurch sichtbares Licht geliefert und die Beschichtung des äußeren Kolbens mit Leuchtstoffen überflüssig wird. Lichtfarben sind erhältlich in Neutralweiß (4.300 K), Tageslicht (5600 K) und 10.000 K für Seewasser bzw. Niedere Tiere. HQI-Beleuchtungen sind für die Meerwasseraquaristik absoluter Standard. 11 Hier stehen Wattstarken von 70 Watt bis 1000 Watt zur Wahl. Ent- scheidend für die Wattstärke ist die Höhe des Aquariums und der Wasserstand. Bei einem Wasserstand von 50 cm, sind 70 Watt HOiLampen gerade noch als ideal zu bezeichnen. Zwischen 50 und 70 cm Beckenhöhe empfehlen sich 150 Watt. Über 70 cm bis ca. 85 cm Wasserstand sind 250 Watt gerade noch ausreichend. Hier stehen Wattstarken von 70 Watt bis 1000 Watt zur Wahl. Entscheidend für die Wattstärke ist die Höhe des Aquariums und der Wasserstand. Bei einem Wasserstand von 50 cm, sind 70 Watt HQILampen gerade noch als ideal zu bezeichnen. Zwischen 50 und 70 cm Beckenhöhe empfehlen sich 150 Watt. Über 70 cm bis ca. 85 cm Wasserstand sind 250 Watt gerade noch ausreich- end. HQL-Leuchten Quecksilberdampf-Hochdrucklampen funktionieren nach einem ähnlichem Prinzip wie Leuchtstoffröhren. Der Hochdruck-Brenner im Glaskörper erzeugt UV-Strahlung, die wiederum das aufgeschichtete Leuchtmittel zur Abgabe von Licht anregt. Bei den Lichtfarben gibt es bei den HOLLeuchten deutlich weniger Auswahl als bei den Leuchtstoffröhren: Warmweiß (pflanzenfreundlich) und Warmton (besonders hoher Rotanteil). Wie lang sollte die Beleuchtung brennen? In den Tropen liegt die Tageslichtdauer bei ca. 10-12 Stunden, jedoch tritt durch den flachen Einfallswinkel in den Morgen- und Abendstunden nur sehr wenig Licht in das Wasser ein. Die effektive Beleuchtungszeit der Pflanzen in ihren Heimatgebieten ist also deutlich kürzer als die Tageslichtlänge. Ein Wert von 8-10 Stunden hat sich in den Aquarien gut bewährt. Wird die Beleuchtungszeit verändert, sollte dies immer schrittweise (je ca. 30 Minuten) geschehen, damit sich Fische und Pflanzen auf diese Verschiebung einstellen können. Die Schaltung über eine Zeitschaltuhr ist empfehlenswert, da sie konstant ist. 12 Filterung In Aquarien fallen durch den Stoffwechsel von Fischen und Pflanzen Abfallprodukte und Schadstoffe an. Naturgewasser mit genügender Größe besitzen eine Selbstreinigungskraft, die diese Schadstoffe abbaut und in einem biologischen Kreislaufprozess „weiterverarbeitet". Da Aquarien im Verhältnis zur Natur mit zu vielen Fischen und Pflanzen besetzt sind, ist die Selbstreinigungskraft des Aquariums zu klein. Man muss mit effektiven Filtersystemen unterstützend eingreifen. Schadstoffe werden hierbei entweder aus dem System entfernt oder in nicht schädliche Substanzen umgewandelt. Wasserbewegung Eine Strömung ist sehr wichtig für den Transport des Wassers (und somit der Schadstoffe) zum Filter und trägt wesentlich zum Wohlbefinden von Fischen und Pflanzen bei. Für Pflanzen ist Strömung sehr wichtig, da so Nährstoffe an- und Schadstoffe abtransportiert werden. Der Außenfilter Wie der Name schon sagt, befindet sich der Filter außerhalb des Aquariums. Das im Filtertopf vorhandene Filtermaterial, das nach den Ansprüchen der zu pflegenden Tiere ausgesucht werden sollte (z.B. Torf, Tonröhrchen etc.), reinigt das durchfließende Aquarienwasser. Vorteile des Außenfilters? Praktisch ist, dass ein Außenfilter wenig Platz im Aquarium einnimmt. Dafür benötigt man aber mehr Platz unter oder neben dem Becken. Mit praktischem Zubehör wie z.B. Absperrhähnen und Schnelltrennkupplungen, wird das Reinigen des Filters auch nicht zu einer Wasserschlacht. Der Vorteil der Außenfilter ist die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Filtermassen und einem größeren Filtervolumen arbeiten zu können. Wichtig: Schlauchverbindungen sollten immer mit Schlauchschellen gesichert werden, da die Schläuche mit der Zeit härter und weniger elastisch werden. Der Innenfilter Ein Innenfilter besteht ebenfalls aus einer Pumpe und einem Filtertopf, in dem sich die Ansaugöffnungen befinden. Bei der Durchführung des Wassers gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einige Modelle arbeiten als rein aerober (sauerstoffreicher) Filter, andere teilen den Wasserstrom und filtern einen Teil des Wassers aerob, den anderen Teil anaerob (ohne Sauerstoff). Vorteile des Innenfilters? Die Vorteile des Innenfilters sind: Keine Schlauchverbindung mehr außerhalb des Aquariums und einfacher Zugriff zum Reinigen. Zudem kann ein Innenfilter mit hoher Leistung sehr gut als mechanischer Filter und Strömungserzeuger eingesetzt werden. Nachteilig ist aber, dass bei jeder Filterreinigung der Filter aus dem Aquarium entfernt werden muss. Unterboden-Filter Hierbei wird der Bodengrund des Aquariums zur Filterflache. Allerdings kann hier kein Sand verwendet werden, da er den Kreislauf verstopfen würde. Eine Tauchpumpe ist mit einem Ansaugrohr mit den Bodenfilterplatten verbunden und saugt Wasser durch den Kies. Das funktioniert am besten bei höheren Kiesschichten von mindestens 6-7 cm. Besonders bei kleineren Aquarien, wo ein Innenfilter zu viel Platz einnehmen würde, ist ein Bodengrundfilter angebracht. Vorteile eines Bodengrundfilters? Positiv ist die gute Durchstromung des Bodens für die Standzeit, denn es gibt weniger anaerobe (sauerstoffarme) Stellen im Boden, die faulen könnten. Auch wird das Pflanzenwachstum gefördert, da es keine undurchströmten Stellen im Bodengrund gibt, wo das Wasser abkühlt und die Wasserpflanzen sozusagen „kalte Füße" bekommen. 13 Filtermaterialien Aktivkohle Aktivkohle ist eine feinkörnige Kohle mit großer Oberfläche, die als Adsorptionsmittel eingesetzt werden kann. Sie besteht überwiegend aus Kohlenstoff (meist > 90%) mit stark poröser Struktur. Bei den Filtermaterialien unterscheidet man folgende Grundtypen: Die mechanischen, biologischen, adsorptiven und chemisch aktiven Filtermaterialien. Eine optimale Wasseraufbereitung hängt vom Einsatz der richtigen Filter-Medien ab. Mechanisch wirkendes Material filtert feste Partikel aus, biologisches begünstigt die Ansiedlung nützlicher Bakterien und adsorptives lagert gelöste Schadstoffe an. Aktivkohle ist z.B. so ein adsorptives Filtermaterial, das in der gezielten Anwendung eine große Hilfe sein kann. Aufgabe eines Kohlefilters? Aktivkohle absorbiert (bindet) Harn- und Huminstoffe, Stoffwechselprodukte, Pestizide, Eiweißzersetzungsprodukte usw. und schafft klares Aquarienwasser. Außerdem wird Ozon und Chlor reduziert. Der Einsatz von Aktivkohle empfiehlt sich besonders: • zur Vorbehandlung von Leitungswasser • • • zum Ausfiltern von Gelbstichigkeit im Aquarium nach Medikamentenbehandlung zum Ausfiltern von Reststoffen bei schwebstoff bedingter Trübung (Mikroskopisch kleine Schwebeteilchen werden ausgefiltert. Das Resultat ist klares Wasser.) Wichtig: Während einer Medikamenten- oder Algenbehandlung nicht über Kohle filtern. Nach der Behandlung aber die Reststoffe unbedingt mit Aktivkohle ausfiltern. Über einen längeren Zeitraum sollte man Aktivkohle nicht im Filter belassen, da sie nach Erreichen der Aufnahmefähigkeit weiterhin eher schlechte als gute Resultate erzielt. Auch dadurch, daß aufgenommene Schadstoffe wieder ins Aquarienwasser gelangen können. Das besondere Merkmal der Aktivkohle sind ihre winzig kleinen Poren und folglich riesige Oberfläche von 1000 m 2 /g. Filterwatte Das wohl bekannteste und älteste Filtermaterial ist Watte. Es wird gleichmäßig vom Wasser durchdrungen und hält auf mechanischem Wege Partikelreste fest. Filterwatte ist vollsysthetisch und gibt keine Stoffe an das Aquarienwasser ab. Wechseln Sie das Watte-Flies regelmässig aus und ersetzen es bei jeder Filterreinigung durch ein Neues. Wenn Sie große oder stark wühlende Fische haben, auch öfter. Vor Gebrauch sollte neues Filtermaterial stets unter fließendem Wasser ausgewaschen werden. Aufgabe der Filterwatte? Die Filterwatte dient zur Aufnahme grober Schmutzpartikel im Wasser. Werden diese Teilchen auf der Filterwatte aufgefangen, verhindern Sie, daß sich die anderen Filterschwämme zusetzen, und 14 somit das Wachstum der Bakterienkulturen, die das Wasser reinigen, behindern' 1 Bei diesem Innenfilter bilden die weissen Matten aus gepresster Filterwatte die oberste Schicht im Filter (roter Kreis). Gesinterte Glaskeramikröhrchen Zur bilologischen Filterung werden Materialien verwendet, die den Bakterien der Nitrosomonas und Nitrobacter-Gruppen als Substrat dienen. Besonders wichtig hierbei: Eine möglichst große Oberfläche, die den Bakterien als Besiedlungsfläche zur Verfügung steht. Bei gesinterten Glaskeramikröhrchen handelt es sich um solch ein hochporöses Filtermaterial. Im Verhältnis zum Volumen besitzt es eine riesige Oberfläche. Aufgabe der Röhrchen? An der Oberfläche der Glaskörper befinden sich viele Sacklöcher bzw. Vertiefungen in denen sich Wasser ansammelt. Wasser das in diesen Löchern längere Zeit steht, verliert durch die Atmung der darin lebenden Bakterien schnell an Sauerstoffgehalt. Die Bakterien sind nun zur Nitratatmung gezwungen und beginnen unter anaeroben Bedingungen Nitrat zu veratmen und damit zu entfernen. Wegen der besonderen Porenstruktur kann das Bio-Filtermaterial unabhängig von der äußeren Strömungsgeschwindigkeit eingesetzt werden und ist auch bei geringer Strömung wirksam. Glaskeramikröhrchen eignen sich somit für schnelle und langsame Filtersysteme: • • • Bio-Innenfilter Außenfilter Rieselfilter • Gartenteichfilter Bei zu kleinen Innenfilter oder kleinen Aquarien kann das Filtermaterial einfach im Netzbeutel hinter die Dekoration gelegt werden. Wichtig: Biologische Filtermaterialien sollten im Filter an das Ende" der Filtrationstechnik gesetzt werden. Das Vorschalten eines mechanischen Filters verhindert, dass die inneren Poren der Röhrchen verstopfen. Unter dieser Voraussetzung bleibt der Bio-Filter auf lange Sicht und ohne Leistungsverlust wirksam Torf Torf ist ein uneinheitliches Gemenge aus unter Luftabschluss unvollständig zersetzten Pflanzenresten. In Mooren dauert dieser Prozess etwa 1000 Jahre, um einen im dicke Torfschicht zu erzeugen. Für die Wasseraufbereitung ist der hellbraune Weißtorf geeignet, der ähnlich wie ein lonenaustauscher Härtebildner aus dem Wasser entfernt. Aufgabe von Torf? Torf enthärtet das Wasser und senkt durch Huminsäuren den pH-Wert ab. Die gleichzeitig abgegebenen Gerbstoffe reduzieren die Keimbelastung des Wassers. Wie stark diese Effekte sind, hängt von der Qualität des Filtertorfs ab (Gehalt an Huminsauren und Gerbstoffen). 15 Leider hat Torf die Eigenschaft, Wasser mit einem Gelb- bis Braunstich zu versehen. Durch den Gehalt an konservierenden Gerb- und Huminstoffen sollte Torf entweder frei eingehängt oder als letztes Filtermaterial vor dem Ausstrom eingesetzt werden, da sonst die Besiedlung des Filters mit Mikroorganismen behindert wird. Wichtig: Fasertorf und Fasertorfplatten sollten vor dem Aquarien- oder Filtereinsatz ausreichend gewässert werden, damit keine Luftblasen im Filter den Wasserdurchstrom behindern. Die ausreichend gewässerten Platten schwimmen zudem auch nicht so stark auf. Sauerstoff Die im Aquarium lebenden Organismen, d.h. Fische, Pflanzen, Bakterien verbrauchen bei der Zellatmung Sauerstoff. Ein Problem für diese Organismen ist, dass sich nur relativ wenig Sauerstoff im Wasser - bei 25 °C sind es gerade einmal 8,3 mg/1 - lösen kann. Luft dagegen enthält ca. 21 % Sauerstoff. Bei der Pflege eines tropischen Aquariums ist zu beachten, dass sich Sauerstoff bei höheren Temperaturen schlechter in Wasser löst als bei niedrigen. Je höher also die Temperatur, desto niedriger ist der Sauerstoffgehalt. Auch beim Abbau der organischen Verbindungen im Filter wird eine große Menge Sauerstoff verbraucht. Durch ein Zuviel an Futter oder einen stark verschmutzten Filter kann es zu einem so großen Mangel an Sauerstoff kommen, so das der Abbau von Stickstoffverbindungen von Nitrit zu Nitrat nur noch teilweise erfolgt. Wie hoch sollte der Sauerstoffgehalt sein? Dieser Wert ist abhängig von der Fisch- und Pflanzengesellschaft im Aquarium. Fische aus schnellfließenden und sauerstoffreichen Gewässern haben eine viel geringere Toleranz gegenüber Sauerstoffmangel als z.B. Labyrinthfische, die über ein spezielles Atmungsorgan verfügen, um sogar Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen. Der Sauerstoffgehalt des Wassers sollte allerdings einen Mittelwert von 6 mg/1 nicht unterschreiten. Dabei ist zu beachten, dass durch die natürlichen Sauerstoffspender, die Pflanzen, am Abend der Sauerstoffgehalt am höchsten ist. Nach der Nacht, wenn alle Aquarienbewohner fleißig Sauerstoff veratmet haben, ist der 02-Gehalt am niedrigsten. Sollte aber auch dann 4mg/1 nicht unterschreiten. Wie wird der Sauerstoffgehalt gemessen? Einen Sauerstoffmangel kann man erkennen, wenn die Fische nach Luft schnappen. Fische haben einen abgestuften Mechanismus zur Kompensation sinkender Sauerstoffwerte im Wasser. Zuerst wird das Volumen der Mundhöhle vergrößert, durch stärkeres Heben und Senken des Mundbodens. Das ist optisch aber noch nicht gut erkennbar. Als nächstes erhöht der Fisch die Atemfrequenz, um den niedrigen Sauerstoffgehalt auszugleichen. Für gelegentliche Tests des Sauerstoffgehaltes sind Tropfentests verschiedener Anbieter im Handel erhältlich. Wie kann der Sauerstoffgehalt erhöht werden? Die beste und schönste Methode sind gut wachsende Pflanzen. Der Einsatz einer Membranpumpe (zur Belüftung) ist bei gewünschtem Pflanzenwuchs allerdings nicht zu empfehlen, da sonst das im Wasser geloste Kohlendioxid ausgetrieben wird. Reinigen sie den Filter oft genug und füttern sie die Fische artgerecht und nicht zu reichlich. Eine sehr gute Methode, Sauerstoff in gelöster Form einzubringen, sind Oxydatoren. Ohne Austreiben von Kohlendioxyd bringen sie lebensnotwendigen Sauerstoff in das Aquarium. 16 Der Stabregelheizer Die häufigste Variante der Aquarium Heizung Die häufigste Form der Aquarium Heizung ist ein so genannter Stabregelheizer. Der Stabregelheizer besteht im Grunde aus einem mit Sand gefüllten Glasrohr mit einer Heizspirale. Die Heizspirale ist dabei um ein Röhrchen aus Keramik gewickelt und in einem hitzebeständigen Glas verpackt. Die Zwischenräume werden mit feinstem Quarzsand gefüllt, um eine gleichmäße Verteilung der Temperatur zu garantieren. Kombiniert wird dieser Stabheizer dann mit einem Regler, der die Temperatur im Aquarium ständig misst und selbständig die Heizstufe reguliert. Im Regler selbst ist ein Bimetallstreifen, der sich je nach Temperatur ausdehnt oder zusammenzieht und so den Stromkreis für den Stabheizer entweder schließt oder unterbricht. Stabregelheizer: Zuverlässig und dauerhaft haltbar Stabregelheizer sind nicht nur extrem zuverlässig, sondern beinahe auch unbegrenzt haltbar. Einzige Vorsichtsmaßnahme, die Sie treffen sollten, ist mit dem Glasrohr nicht an die Beckenkante zu schlagen und den Heizer nicht eingeschaltet aus dem Wasser nehmen, da das Rohr dann womöglich platzt. Besonders bei der Aquariumreinigung passieren regelmäße Unfälle mit dem Stabregelheizer. Machen Sie es sich daher zur Gewohnheit, den Heizer bei der Reinigung einfach auszuschalten und vermeiden Sie dadurch mögliche Probleme. Mit einer tolerierbaren Temperaturschwankung von maximal ein bis zwei Grad Celsius haben Sie mit dem Stabregelheizer jedoch eine kostengünstige und sehr zuverlässige Heizungsvariante. Alternative Systeme zum Stabregelheizer Neben der gebrauchlichsten Form der Aquarium Heizung, dem Stabregelheizer, gibt es noch einige andere Heizsysteme, die in den heimischen Aquarien Anwendung finden. Bodengrundheizer, Außenbodenheizer, Außenfilterheizer und elektornische Wärmeregelung sind hierbei die häufigsten. Zwar können Sie einen einfachen Stabheizer auch verwenden, ohne den entsprechenden Regler bietet dieser jedoch nur wenig Komfort und muss manuell dazu bzw. weggeschaltet werden und ist daher vor allem für Anfänger nicht geeignet. Bodenheizer als Aquarium Heizung Wenn Sie Ihre Aquarium Heizung über den Bodengrund betreiben möchten, dann gibt es zwei verschiedene Varianten: Die Bodengrundheizung und den Außenbodenheizer. Bei der Bodengrundheizung werden die Heizkabel, ähnlich wie bei der Terraristik, in den Bodengrund verlegt. Besonders Pflanzen genießen die Wärme von unten. In ein laufendes Aquarium kann diese Variante nachträglich jedoch nur schwer eingebaut werden. Beim Außenbodenheizer wird eine Heizmatte unter das Aquarium gelegt, die durch das Aquariumglas den Kies, und damit das Aquarium, wärmt. Da diese Variante jedoch sehr kostenintensiv und weniger effektiv als die Kabelheizung und der Stabregelheizer ist, findet sie nur selten Anwendung. 17 Haltung von Garra rufa Im Allgemeinen kann man sagen, dass sowohl die Haltung von Garra rufa als auch die Zucht für einen mittelmäßig erfahrenen Aquarianer keine besonders große Herausforderung darstellt. Einige Parameter gilt es natürlich zu beachten. Das Becken Garra rufa sind zwar keine Schwarmfische, aber in jedem Fall Gruppenfische. In Gruppen von wenigen Tieren fühlen sie sich sichtlich unwohl. Je mehr "Mitglieder" die Gruppe umfasst, desto interessanter wird ihr Verhalten und desto zutraulicher werden sie gegenüber dem Menschen. Für die dauerhafte Haltung von mehreren Tieren sollte das Becken eine Kantenlänge von 120cm haben. Ganz wichtig: Das Becken muss sehr gut abgedeckt sein. Kangalfische sind extrem gute Springer. Dies tun sie sowohl im "normalen Spielbetrieb" als auch beim Ablaichvorgang - mehr dazu unter Zucht. Temperatur Man liest immer wieder über die im Herkunftsgebiet herrschenden Wassertemperaturen von rund 35°. Diese Temperatur wird im Aquarium nicht benötigt. Im Gegenteil: Meinen jahrelangen Beobachtungen zufolge scheint mir eine Wassertemperatur von durchschnittlich 26° als die geeignetste. Leichte Schwankungen nach oben oder unten infolge des Wasserwechselvorgangs können das Ablaichen beeinflussen. Einrichtung Die Einrichtung in einem Garra-rufa-Becken kann individuell gestaltet werden. Zu beachten ist, dass feingliedrige Pflanzen keine lange Lebenserwartung haben. Wenn die agilen Fische ihrem Spiel- und Erkundungstrieb nachgehen, werden Pflanzen wie Hornkraut oder Wassernabel innerhalb kurzer Zeit zu Geschnetzeltem verarbeitet. Darüber hinaus sind die Kangalfische natürlich auch am Aufwuchs und den Algen interessiert, die sich zwangsläufig an jeder Pflanze in jedem Aquarium befinden. Geeignet sind alle robusten Pflanzen, die im Handel oft als barschfest angeboten werden: Anubias, Javafarn, Riesen-Vallisnerien, etc. In jedem Fall brauchen die Fische geeignete Versteckmöglichkeiten in Form von Unterständen, die z.B. durch Wurzeln oder Bambusröhren realisiert werden können. Diese werden i.d.R. nur in der Eingewohnungsphase als solche genutzt oder wenn durch eine zuknallende Tür Schwingungen im Raum entstehen. Es eignet sich jedweder Bodengrund, der nicht zu scharfkantig ist. Garra rufa heißen nicht umsonst auch Saugbarben. Sie saugen und lutschen alles ab, was sie vor ihr Maul bekommen - und das teilweise sehr energisch. Bei scharfen oder spitzen Steinen besteht die Gefahr, dass sich die Fische an den Barteln oder am Maul verletzen. Für die Zucht ist die richtige Wahl des Bodengrunds entscheidend. Wasserwerte Garra rufa werden im relativ hartem Wasser, was auch ungefähr dem Wasser ihres Herkunftsgebietes nahe kommt, gehalten. Folgende Werte kommen bei mir aus der Leitung: PH 7,2 KH 14 - GH 18. Händler geben die empfohlenen Wasserwerte mit einer etwas geringeren Gesamthärte an. Wie groß der Toleranzbereich bezüglich der Wasserwerte wirklich ist, vermag man nicht zu sagen. Aber es gibt Garra-rufa-Halter, die die Fische in mittelhartem bis weichem Wasser pflegen und auch erfolgreich nachziehen. Man führt in einem Garra-Becken jede Woche einen Wasserwechsel von 20% durch. 18 Filterung / Strömung Nun wird es etwas mysteriös bzw. widersprüchlich. Trotz der Tatsache dass Garra rufa wahre Fressmaschinen sind, konnte ich nie eine entsprechend große Verdauung, sprich Ausscheidungen, beobachten. Wie auf einer der vorherigen Seiten erwähnt, bin ich kein lchthyologe und kenne mich dementsprechend nicht mit der Verdauung und dem Stoffwechsel von Fischen, in diesem Fall von Kangalfischen, aus. Daher kann ich nur vermuten, dass Garra rufa in der Lage sind, einen Großteil der aufgenommenen Nahrung perfekt verwerten zu können, wodurch nur eine geringe Menge an "Restprodukten" ausgeschieden wird. Die Filterung muss daher nicht wie z.B. bei ähnlich großen Malawi Buntbarschen überdimensioniert angelegt werden. Anders verhält es sich bei der Stromung. Meiner Beobachtung nach ist eine ordentliche Strömung im Aquarium unablässlich für das Wohlbefinden der Tiere. Es ist einfach toll zuzusehen, wie die Fische mit der Strömung spielen, gegen sie anschwimmen oder sich von ihr tragen lassen. Ist keine Strömung vorhanden, sind die Tiere längst nicht so agil. Futter Wie erwähnt sind Kangalfische keine Kostverächter. Sie könnten ständig fressen, wenn man sie ließe. Und genau das sollte man nicht tun. Eine sparsame Fütterung in Form von 1-3 kleinen Portionen über den Tag verteilt, erscheint mir als optimal. Ganz wichtig: Ein (Kangal-)fisch kann in einem eingefahrenen Aquarium quasi nicht verhungern. Eher schadet man dem Fisch, indem man ihn zu oft und falsch füttert. Der Fisch verfettet und die Lebenserwartung sinkt. Weniger ist mehr' Garra rufa sind zwar omnivore, also Allesfresser, aber sie bevorzugen fleischliche Kost. Gängiges Lebend- und Frostfutter wie z.B. Mückenlarven, Cyclops oder Tubifex aus dem Fachmarkt eignet sich dafür hervorragend. Ich füttere aber auch regelmäßig frisches Gemüse und Futtertabletten mit hohem Spirulina-Anteil. Mais aus der Dose und ungekochte Spaghetti sind weitere Leckerbissen, die von den Kangalfischen gerne angenommen werden. Allgemeine Infos zur Zucht von Garra rufa Das Ablaichen von Kangalfischen läuft folgendermaßen ab: Man kann meist bereits Tage zuvor beobachten, wie sich die Fische gegenseitig nachjagen und anknabbern. Nicht selten sind einzelne Fische mit gut sichtbaren Macken gezeichnet. Dies können vereinzelte, helle Flecken sein. Ich hatte aber auch schon Tiere im Becken, die eher einem Panda als einem Fisch ähnelten. Nach ersten Stunden und Tagen der Sorge, stellte sich aber schnell heraus, dass dieses Knabbern nunmal zu ihrem (Liebes-)Ritual gehört und die abgeknabberten Stellen nach dem Ablaichen schnell wieder verheilen. Der Ablaichvorgang geht normalerweise nachts vonstatten, ich habe sie allerdings auch schon bei gedämmtem Licht dabei beobachtet und auch gefilmt. Wie oben schon angedeutet bekommen die anderen Fische der Gruppe mit, wenn ein Tier kurz vor dem Ablaichen steht. Wenn es soweit ist, schwimmt das trächtige Weibchen in Richtung Wasseroberfläche. Verfolgt von den anderen Garras, die an der offensichtlich wohlschmeckenden Mahlzeit (Eier) interessiert sind, versucht das Weibchen durch Wende- und Sprungmanöver der gierigen Meute zu entkommen. Der größte Feind des Garra-rufa-Nachwuchses ist Garra rufa! Ist das Becken in diesem Fall nicht gut abgedeckt, kann es schnell passieren, dass die Tiere aus dem Becken springen! Sobald die Eier abgelassen werden, stürzen sich alle Fische auf den willkommenen Snack. Die Eier fallen recht schnell zu Boden. Ist man an der Nachzucht von Garra rufa interessiert, spielt der Bodengrund im Aquarium eine entscheidende Rolle. Der richtige Bodengrund zur Zucht von Garra rufa Der Bodengrund sollte im Hinblick auf eine erfolgreiche Nachzucht aus einer nicht zu knappen Schicht von sehr grobem Kies bzw. mittelgroßen Kieselsteinen bestehen. Die Eier fallen, nachdem sie von der Mutter ausgeschieden wurden, rasch zu Boden. Nur die Eier, die auf ihrem Weg nach unten nicht bereits verspeist wurden und dort in die Zwischenräume der Kieselsteine fallen, haben eine 19 echte Chance sich zu entwickeln. Eier, die z.B. auf Sandboden fallen, werden in kürzester Zeit von den Kangalfischen aufgespürt und gefressen. Züchter verwenden oftmals Murmeln oder Laichmatten, die aber alles andere als schön und natürlich aussehen und somit für mich keine Alternative sind. Wie gesagt, es funktioniert ebenso gut mit Kieselsteinen. Und ich stelle die Optik in meinen Becken über den Zuchterfolg. Von einigen unerfahrenen Händlern oder Haltern wird auch hin und wieder empfohlen, dichte, feingliedrige Pflanzen als Laichauffang zu verwenden, da die Kangalfische so angeblich nicht an die Eier kamen. Dies ist absoluter Humbug. Das sooft empfohlene Nixkraut landet nach einer Garra-Behandlung im Filter und die Eier werden gefressen! Aufzucht der Kleinen G a rra - rufa - Ba bys Wenn die Kleinen nach einigen Tagen aus ihrer Eihülle geschlüpft sind, verstecken sie sich die erste Zeit vor den großen Kangalfischen. Es bietet sich also an, für ausreichend viele Versteckmöglichkeiter zu sorgen. üppige, buschige Pflanzen, die bis zur Oberfläche reichen, sind dafür bestens geeignet. Bei gelegentlichen Aufeinandertreffen in den ersten Tagen zwischen Groß und Klein kann es vorkommen, dass die Erwachsenen den Jungtieren kurz nachjagen. Sobald sie merken, dass die Jungen zu flink und zu wendig sind, geben sie es aber auch schnell wieder dran. Ich habe nie beobachtet, dass ein umherschwimmendes Jungtier von einem adulten Kangalfisch gefressen wurde. In den ersten Tagen bekommt man die jungen Garra rufa sehr selten zu Gesicht. Nach etwa 2-3 Wochen sieht man sie häufiger und kann sie auch schon beim Fressen beobachten. Weitere 2-3 Wochen später schwimmen sie komplett frei durchs Becken und werden von den Alten vollkommen ignoriert. Wie allen anderen Jungtieren auch füttere ich dem Garra-Nachwuchs das für mich beste Aufzuchtfutter: Cyclop-Eeze. Gerade wenn Jungtiere im Becken sind achte ich auf eine ausreichende Sauerstoffsättigung des Wassers. Hunger haben sowohl die Kleinen als auch die Großen - IMMER! 20
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