Gabriele Fuchs-Hlinka, MSc Kandidatur als Kandidatin für den

Gabriele Fuchs-Hlinka, MSc
Wiener Krankenanstaltenverbund-Generaldirektion | 1030 Wien
Tel.: +43 1 40409/70102 | Mail: [email protected]
MOTIVATIONSSCHREIBEN
Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband
Bundessekretariat
z. Hd. Ursula Frohner
Wilhelminenstraße 91/IIe
1160 Wien
Wien, 11. Februar 2016
Kandidatur als Kandidatin für den Bundesvorstand des ÖGKV
Sehr geehrte Frau Präsidentin Frohner,
ich erkläre meine Bereitschaft zur Kandidatur für einen Sitz im Bundesvorstand des ÖGKV und, sofern
die Wahl auf mich fällt, die Übernahme einer Funktion im Präsidium. Meine Beweggründe möchte ich
im Folgenden detaillierter darstellen.
Ich bin der Profession Pflege seit dem Erwerb meiner Berufsberechtigung, dem Diplom, im Jahr 1982
kontinuierlich verbunden. Mehr als zwanzig Jahre meiner Berufstätigkeit war ich in der Funktion einer
Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege tätig. Mein Fokus lag besonders auf einer fundierten
Vorbereitung der Auszubildenden auf die Anforderungen der Praxis und auf einem hohen
Praxisbezug.
Seit mehreren Jahren leite ich den Fachbereich Pflegeausbildung in der Generaldirektion des Wiener
Krankenanstaltenverbundes (KAV), im Vorstandsbereich Health Care Management. Dies fordert
Managementfähigkeiten und pädagogisch-fachliche Kompetenz. Meine Aufgabe ist es, im Rahmen
der Zielsetzungen des KAV, strategische Entwicklungen im Unternehmen und an unseren sechs
Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege bzw. der Akademie für Fortbildung- und
Sonderausbildungen/Bereich Pflege, mit zu gestalten, Entwicklungen zu antizipieren, die Bedeutung
gesetzlicher Veränderungen für den Pflegebereich des KAV zu analysieren und gemeinsam mit den
Steakholdern im KAV ausbildungsrelevante Veränderungsprozesse zu initiieren oder
Bildungsangebote an bestimmte Erfordernisse an zu passen. So konnte der KAV im Rahmen eines
Pilotprojektes beispielsweise 2015 in Kooperation mit der Fachhochschule Campus Wien, mit zwei
Kohorten Studierender eines Bachelorstudienganges Gesundheits- und Krankenpflege starten. Im
Rahmen dieser Kooperation ist die starke Einbindung der Ausbildungsressourcen des Trägers KAV
hervorzuheben.
Mein Lebensmotto lautet: „Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist,
und hinterlasse eine Spur“. Daher sehe ich Veränderung grundsätzlich als Chance und bewerte sie
positiv. Mich reizt es ganz besonders, Transformationsprozesse mitgestalten zu können.
Die Gesundheitsversorgung in Österreich und ganz besonders die Berufsgruppe der Pflegenden steht
vor großen Herausforderungen. Wir befinden uns mitten in einem Professionalisierungsprozess. Aus
meiner Sicht ist es besonders wichtig, jetzt daran zu arbeiten, wie Pflege in der Öffentlichkeit
wahrgenommen wird und welchen gesellschaftspolitischen Stellenwert sie österreichweit zukünftig
hat.
Der ÖGKV hat jetzt die Möglichkeit, die Zukunft der Pflege, unabhängig von Partikularinteressen, aus
der Berufsgruppe heraus, durch ein starkes Berufsgesetz sowie durch attraktive Qualifizierungs- und
Arbeitsmöglichkeiten mitzugestalten. Unser Ziel muss es sein, Pflegende im gehobenen Dienst für
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Gabriele Fuchs-Hlinka, MSc
Wiener Krankenanstaltenverbund-Generaldirektion | 1030 Wien
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MOTIVATIONSSCHREIBEN
Gesundheits- und Krankenpflege mit adäquaten Kompetenzen auszustatten und Pflegende aller
Berufslevels insgesamt zu unverzichtbaren Playern in der Gesundheitsversorgung innerhalb
Österreichs zu machen.
Ich persönlich orientiere mich im Sinne der berufspolitischen Zukunftsgestaltung gerne am Modell des
Pflegebegriffs und am Handlungsfeld der Pflege von Miriam Hirschfeld, welches sie im Jahr 2000 für
die WHO entwickelt hat und das auch eine Basis für das Kompetenzmodells des ÖGKV darstellt. Sie
führte sinngemäß aus: Das Handlungsfeld der Pflege umfasst die gesamte Lebenspanne des
Menschen (von vorgeburtlich bis hochbetagt), bezieht sich auf verschiedenen Ebenen (Individuum –
Familie – Gemeinde – Gesellschaft und Politik) und deckt das gesamte Versorgungskontinuum ab
(gesundheitsförderlich – kurativ – rehabilitativ – langzeitpflegeorientiert und palliativ). Hanna Mayer
bezog sich anlässlich einer Festveranstaltung darauf und ergänzte „Diesen breiten Spielraum gilt es
auszufüllen. Die Voraussetzung dazu ist jedoch die Ausbildung.“
In diesem Sinne werde ich ganz besonders meine Kompetenz im Ausbildungsbereich aus der Sicht
eines öffentlichen Trägers und großen Ausbildungsanbieters in eine Aufgabe für den ÖGKV
einbringen. Meine Ziele und jene des ÖGKV sind sehr gut kompatibel. Ich stehe für eine
generalistische Ausbildung aller Pflegenden, für den gehobenen Dienst im tertiären Bereich
angesiedelt, praxisbezogen, forschungsbasiert, auf einer ersten Ebene breit qualifizierend und darauf
aufbauend ein gut durchdachtes, aber auch offenes System für das Weiterlernen, Verbreitern und
Vertiefen der Expertise, auch im jeweiligen Level eines Assistenzberufes.
Denn jegliche Tätigkeit in der professionellen Pflege, unabhängig vom jeweiligen Kompetenzlevel,
Setting und Kontext, braucht eine qualitätsvolle Basisausbildung und die Möglichkeit lebenslanger
Weiterentwicklung durch Kompetenzvertiefung oder Kompetenzerweiterung.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Fuchs-Hlinka
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