Schnurwürmer, Rädertiere, Tentakulata, Weichtiere und Ringelwürmer 2 Keimblätter 3 Keimblätter Urmünder und Neumünder Eucoelomaten: zwei getrennte evolutionäre Linien • Urmünder (Protostomia) – Weichtiere – Ringelwürmer – Gliederfüßer u.a. • Neumünder (Deuterostomia) – Stachelhäuter – Wirbeltiere u.a. Drei Unterschiede in der Embryonalentwicklung http://highered.mcgrawhill.com/olcweb/cgi/pluginpop.cgi?it=swf::550::400::/sites/dl/free/0078695104/383922/ch24.swf::Visualizing%20Protostome %20and%20Deuterostome%20Development 1.1 Furchung • erster Schritt der Embryonalentwicklung • Teilungen der Zygote, am Ende verwandelt sie in eine Hohlkugel (Blastula) Spiralfurchung der Urmünder • im Achtzell-Stadium liegen die vier neue Zelle auf Lücke • Frühdeterminierte Zellen Radiärfurchung der Neumünder • im Achtzell-Stadium liegen die Zellen beider schichten dicht übereinander • Spätdeterminiert: die Zellen erhalten die Fähigkeit während der Furchung, einen vollständigen Embryo auszubilden (s. eineiige Zwillinge bei Menschen) langhaltige Flexibilität und Omnipotenz 1.2. Schicksal des Urmundes 1.3. Coelom bildung Urmünder: Neumünder: Urmund spätere Mund Urmund späterer After Neu entstandene Öffnung spätere Mund Primere Leibeshöhle: Blastocoel Was für eine Leibeshöhle? http://bcs.whfreeman.com/thelifewire9e/default.asp#542578__591909__ Mesoderm Hohlkugel (Urdarm) Coelom / Zölom: Endoderm Ektoderm (Urmund) Sekundäre Leibeshöhle Acoelomaten-keine Leibeshöhle: – Massive Körperkonstruktion – Kein flüssigkeitsgefüllte Hohlraum zwischen Verdauungstrakt und Hautmuskelschlauch – z. B. Plattwürmer Pseudocoelomaten-falsche LH: – Ist nicht völlig von einer mesodermalen Gewebeschicht ausgekleidet – z.B. Fadenwürmer (Rohr in Rohr) Eucoelomaten-echte LH: – Haben flüssigkeitsgefüllte Leibeshöhle, die vollständig von einer mesodermalen Gewebeschicht ausgekleidet ist – Sie besitzen immer Blutgefäßsystem – z.B. Ringelwürmer, Säugetiere Die Funktion der Leibeshöhle • Transportmedium für gelöste Substanzen • Polstert die aufgehängten Organe ab • Trennt die Verdauungsapparat besser vom Fortbewegungsapparat • funktioniert als hydrostatisches Skelett (Hydroskelett) • Dreikeimblättrige Tiere besitzen – Verdauungstrakt – äußerliche Körperhülle – Muskelschicht • Die letzte beide bilden oft eine Funktionseinheit: Hautmuskelschlauch Stamm: Schnurwürmer (Nemertini) • Etwa 900 Arten • Große Variation in der Größe: 1mm bis 30 m (Riesenschnurwurm, die längste Wirbellose) • Pseudocoelom • Immer dünn • Fast alle marin, Räuber Ein mariner Schnurwurm Bauplan •Rüssel (Proboscis): Beutefangapparat •Ähnlich den Plattwürmer: Sinnesorgane, Nervensystem, Exkretionsorgane (Protonephridien) •Unterschied: sie besitzen ein Kreislaufsystem (ohne Herz) + einen vollständigen Verdauungstrakt mit zwei Öffnungen Stamm: Rädertiere (Rotatoria) •Winzige Tiere: 0,05-3 mm •hauptsächlich im Süßwasser •Etwa 2.200 Arten •Räuber •Fortpflanzung – asexuell (Parthenogenese) – sexuell Bestehen aus winzige Zellen http://www.youtube.com/watch?v=YF8OJt_ pujc Manche leben in Kolonien Bauplan Räderorgan: Wimperfeld mit Cilien, die Wasserstrom erzeugt • Rumpf + Fuß • vollständiges Verdauungstrakt •Protonephridien •es fehlen: •Atmungsorgane •Blutgefäßsystem •Hautmuskelschlauch Stamm: Kratzer / Kratzwürmer (Acantocephala) • • • • • • Alle Endoparasiten (~1.100 Arten) Kein Darm Keine Atmungssystem Rüssel mit Haken Zwischenwirte: Insekten Endwirte: Wirbeltiere u. a. Schweine und Hunde • Verwandtschaft mit Rädertieren 2 Keimblätter 3 Keimblätter Stamm:Kranzfühler (Tentaculata) • Ungewiße systematische Lage • Bewimperte Tentakel: zum Herbeistrudeln • von Nahrungspartikeln Gehören u. a. Moostiere zur Gruppe – Mehr, als 5000 Arten – Meistens Meerestiere (auch Süßwasserarten) – Asexuelle Reproduktion: Knospung Moostier Bryozoa aus Ernst Haeckel's "Kunstformen der Natur", 1904 Weichtiere Stamm: Weichtiere (Mollusca) • mollis (lat)= weich, malakos (gr)= weich → Malakologie oder Malakozoologie (Die Wissenschaft von den Weichtieren) Zweitgrößter Tierstamm Über 100.000 Arten •unsegmentierte, bilateralsymmetrische Urmünder •aquatische und terrestrische Arten • Strudler, Pflanzenfresser, Räuber Muscheln (Grabfüßer) Käferschnecken Kopffüßer Schnecken Torsion Georges Cuvier , 1795 Allgemeine Merkmale der Weichtiere Fuß: kriechende Fortbewegung Kopf: klein oder fehlt Eingeweidesack: enthält die meisten innere Organe Integument • Einschichtig, Drüsenreich • Mantel (Hautfalte) • Schale: – – – produziert vom Mantel kalkhaltig, Schutzelement Kann reduziert werden (Tintenfische) Muskulatur • Ring- Längs- und Diagonalmuskelfasern • Differenzierte Rückziehmuskeln (Schnecken) oder Schließmuskeln (Muscheln) Nervensystem • Können Ganglionen (Nervenknoten) entstehen • Sehr starke Cephalisation bei Kopffüßer Sinnesorgane • Vielerlei – – – – Statocysten (Bild): Schwerkraftorgane Tastorgane Chemische Sinnesorgane Sogar Linsenauge bei Kopffüßer Verdauungssystem • Im Vorderdarm: paarige Speicheldrüsen • Radula (Raspelzunge): enthält Chitin • Im Mitteldarm: Magen, Mitteldarmdrüse • Enddarm • After Atmungssystem • Kiemen (Kammkiemen=ctenidien): Muscheln • Lunge: aus Mantelhöhle bei Schnecken • Hautatmung: wichtig bei Schnecken Gemischtes Zölom Überreste der sekundären Leibeshöhle: Herzbeutelsack + „Gonadensack” Raspelzunge/ Radula (SEM) Blutkreislauf • Offenes Blutgefäßsystem • Bei Kopffüßer: Arterien und Kapillarsystem entwickelt Exkretion (Ausscheidung): mit Nephridien Fortpflanzung • Getrenntgeschlechtlich oder Zwitter • Befruchtung: – Äußerlich bei Muscheln – Innerlich bei Kopffüßern und den meisten Schnecken und Käferschnecken I. Klasse: Käferschnecken (Polyplacophora) • Etwa 1.000 Arten • Schale in acht Platten aufgeteilt, aber keine echte • • • • Segmentierung In der Uferzone häufig bei der Ebbe zu sehen Kopf ohne Auge Füße wie Saugnäpfe Weidegänger: raspeln mit ihrer Radula Algenaufwuchs ab Gürtel Mantel Fuß Schale Kiemen Bauchseite Rückenseite II. Klasse: Schnecken (Gastropoda) • Größte Molluskenklasse • etwa 80.000 Arten • Meisten marin, aber auch im Süßwasser und terrestrisch • Asymmetrie • Die Öffnung der Geschlechtsorgane, Exkretionsorgane und After gehen nach vorne durch einen evolutionären Prozeß: Torsion Detorsion bei unterschiedlichen Schneckengruppen: a)Vorderkiemer; b) Zwischenstadium; c) Hinterkiemer; d) Lungenschnecke. Quelle: Urania Tierleben, Wirbellose 1. Klasse: Schnecken 1. Unterklasse: Vorderkiemerschnecken 2. Unterklasse: Hinterkiemerschnecken 3. Unterklasse: Lungenschnecken Hinterkiemerschnecken: Meeresnacktschnecken (Nudibranchia, Nacktkiemer): vielerlei Farben, Schale reduziert 3. Lungenschnecken (Pulmonata) – Gleiten durch die reichliche Absonderung von Schleim erleichtert – Augen (Linsenaugen) entweder basal an den Fühler (Tentakel) oder am Ende der Fühler (Weinbergschnecke) – Gut durchblutete Lunge – Wegschnecke („Nacktschnecke“) wichtige Schädlinge der Kulturpflanzen Zwittrige Fortpflanzung bei der Spanischen Wegschnecke • Wasserlungenschnecken sind Zwischenwirte zahlreicher Parasiten (Plattwürmer - Saugwürmer z.B.) – Galba (Lymnaea) Arten für Fasciola hepatica (Großer Leberegel) Kleine Leberegel (Dicrocoelium dendriticum) Kleine Leberegel (Dicrocoelium dendriticum) Endwirten sind Schafe, Rinder Eier Manipulation des Wirtes: Eine von den Metacercarien in der Ameise wandert in das Unterschlundganglion Mandibelkrampf Sporocyten und Cercarien in einer Schnecke Biomphalaria Arten sind Zwischenwirte von Schistosoma mansoni (Pärchenegel) in vielen Tropengebieten http://www.biology.ualberta.ca/parasites/ParPub/update/animate.htm III. Klasse: Muscheln (Bivalvia) • ~9.200 Arten • 2 mm bis 1 Meter groß • Bilateralsymmetrie, zweiklapprige Schale • Sessil, begrenzte Bewegung • Lebensweise: – Filtrierend (reinigen das Wasser) – Räuber – Parasitisch (Larven) Kopf: vollständig zurückgebildet Venusmuschel Miesmuschel Auster (Ostrea) Große Steckmuschel (Byssus Faden) Schwimmende Feilenmuschel IV. Klasse: Kopffüßer (Cephalopoda) • • • • • • ~800 Arten Hochentwickelte Räuber Geschlossenes Kreislaufsystem Fangarme mit Saugnäpfe Schale, Trichter, Tinte Schale meistens zurückgebildet (Schulp bei Sepien) • Befruchtung: äußerlich oder innerlich • Sinnesorgane: sehr entwickelt • Nervensystem: – – – – Gehirn (Knorpelschädel) Gute Lernfähigkeit Komplexe Verhaltensmuster Tarnung (Octopus+Sepien Arten) Kalmare (Loligo) Kraken (Octopus) auch giftige Arten Schiffsboot (Nautilus) Sepien Tiefseekalmare erreichen eine Gesamtslänge von 16 Metern und ein Gewicht von zwei Tonnen! Reiche Kopffüsser-fauna im Mesozoikum Stamm: Ringelwürmer (Annelida) Segmentierung (Metamerie): – Homonome S.: gleichartig gebaute Segmente: ursprüngliche (plesiomorphe) Formen (Ringelwürmer) – Heteronome S.: unterschiedliche Segmente: evolutionäre Fortschritt: Segmentgruppen können für unterschiedlichen Aufgaben modifiziert werden • Körperlänge zwischen 1mm und 3 m Integument • Cuticula • Borsten (Chaetae) aus Proteine und Chitin • Epidermis: einschichtig • Viele Drüsen Hautmuskelschlauch Exkretion mit Metanephridien (Vergl. Mit Plattwürmer!) Strickleiternervensystem • Cerebralganglion (Gehirn) + Unterschlundganglien • Ventrale Nervenstrang (Bauchmark) mit segmentale Ganglien Geschlossene Blutkreislauf • Dorsale oder Rückengefäß: fließt kopfwärts • Ventrale Gefäß: zurück • Lateralherzen: kontraktile Ringgefäße pumpen das Blut (enthält Hämoglobin als respiratorisches Blutprotein) Muskulatur Hautmuskelschlauch: – Integument – Äußere Ring- und – Innere Längsmuskeln – Bewegt sich peristaltisch Atmung • Kiemen • Hautatmung • Darmatmung Sinnesorgane • Hängt von der Lebensweise ab • Statocysten: Information über das Orientierung des Körpers im Raum • Tastorgane • Chemorezeptoren • Augen Verdauungssystem • Mund – Kiefer bei Kieferegeln – Rüssel bei Rüsselegeln • Muskulöser Schlund • Mitteldarm: hat eine Einfaltung um die Oberfläche zu vergrößern: Thyphlosolis • Enddarm Klasse: Vielborster (Polychaeta) • Parapodien: durch Muskeln bewegliche Extremitäten, tragen oft Kiemen • Die meisten Arten marin – Räuber – Weidegänger oder – Strudler • Getrenntgeschlechtlich • Äußerliche Befruchtung • Indirekte Entwicklung mit Larven • z.B. Palolowurm (Eunice sp.) Klasse: Gürtelwürmer (Clitellata) • Clitellum (Gürtel): drüsenreiche Verdickung, wo die Partner während der Paarung aneinanderlegen • Zwitter mit getrennter Gonaden • Wechselseitige Begattung • im Süßwasser oder Landbiotopen Unterklasse: Wenigborster (Oligochaeta) •direkter Entwicklung •Regenwurm (Lumbricus terrestris) - Nehmen Erdpartikel auf - Produzieren große Mengen von Kot - Wichtige Bodenverbesserer •Schlammröhrenwurm (Tubifex sp.) - von Aquaristen genutzt Unterklasse: Blutegel (Hirudinea) • Keine Borsten • Manche sind Räuber aber, auch • Blutsaugende Parasiten – – – – Mit Saugnäpfe an Wirbeltiere (incl. Menschen) Mit Kiefer oder Enzyme gelingen sie zum Blut Scheiden lokales Betäubungsmittel aus Hirudin: verhindert Blutgerinnung • Medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) – Wurde als Alternative zum Aderlaß eingesetzt • Pferdeegel • Fischegel http://www.youtube.com/watch?v=hIpLIXV4p7Q
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