Interview: Ausblick Edelmetalle 2016 „Gold bleibt eine Versicherung für das Anleger-Portfolio“ Gold und andere Edelmetalle blieben 2015 hinter den Erwartungen mancher Anleger zurück. Nico Baumbach, Fondsmanager und Edelmetallexperte der HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH erläutert im Interview, welche Entwicklungen die Edelmetalle im laufenden Jahr nehmen könnten und warum insbesondere Gold seinen berechtigten Platz im Anleger-Portfolio behalten sollte. Herr Baumbach, wie haben sich Gold und weitere Edelmetalle im vergangenen Jahr behauptet? Nico Baumbach: Edelmetalle insgesamt hatten 2015 keinen leichten Stand. Institutionelle Investoren zeigten nur verhaltenes Interesse, für sie standen andere Anlageklassen im Mittelpunkt. Der Goldpreis gab außerdem nach, weil eine Zinswende in den USA allseits erwartet wurde und der US-Dollar deutlich anzog. Hat das Gold also seine Anleger eher enttäuscht? Baumbach: Nein, denn in Euro gerechnet hat sich Gold im vergangenen Jahr kaum bewegt. Anlegern bietet sich damit weiterhin eine gute Gelegenheit, Gold relativ preisgünstig zu erwerben. Als Beimischung sollte es ohnehin in keinem gut aufgestellten Anleger-Portfolio fehlen. Wir halten einen Anteil von fünf bis zehn Prozent im Portfolio für angemessen. Was macht Gold denn so wertvoll, vom Preis einmal abgesehen? Baumbach: Der Kauf des Krisenmetalls – wir halten diesen Begriff weiterhin für zutreffend – lässt sich durchaus mit dem Abschluss einer Versicherung für das Anleger-Portfolio vergleichen. Gold kann hier für Stabilität sorgen und Wertschwankungen dämpfen. Bei welchen Szenarien würde dieser Diversifikationseffekt des Goldes denn voll zum Tragen kommen? Baumbach: Da sind zum einen die zahlreichen – auch geopolitischen – Risiken. Sollten Anleger diese Unsicherheiten wieder stärker wahrnehmen, wäre dies sehr hilfreich für die weitere Entwicklung des Edelmetalls. Einen ersten Eindruck davon haben wir gleich zu Beginn dieses Jahres bekommen. Setzt sich diese aktuelle Schwäche von zuvor sehr gut gelaufenen Asset-Klassen fort, dürfte Gold ebenfalls davon profitieren. Außerdem könnten positive Impulse entstehen, wenn die Inflation anziehen sollte und die Nachfrage von Endkunden aus Schwellenländern wie Indien wieder zunimmt. Welche Faktoren haben denn die Edelmetalle Platin, Palladium und Silber bewegt? Baumbach: Platin und Palladium gerieten zuletzt überdurchschnittlich unter Druck. Die seltenen Metalle kommen auch in der Industrie zum Einsatz. Platin wird vor allem für die Herstellung von Diesel-Katalysatoren benötigt. Hier hat der W-Skandal deutliche Spuren hinterlassen. Hinzu kam, dass die Förderung in Südafrika wieder angestiegen ist. Der Preis für Platin fiel dadurch 2015 deutlich unter die Goldnotiz. Der ohnehin ungewöhnliche Preisabschlag fiel zuletzt so hoch aus wie seit vielen Jahren nicht mehr. Sollten Anleger von diesen überdurchschnittlich abgestraften Metallen also besser die Finger lassen? Baumbach: Nein, ganz im Gegenteil. Investoren sollten die beschriebene Anomalie des Marktes als eine gute Gelegenheit zum Einstieg betrachten. Bei Platin, aber auch bei Palladium und Silber übersteigt der Bedarf den Rohstoffnachschub bereits heute. Da beim aktuellen Preisniveau weitere Minenschließungen bevorstehen dürften, zeichnen sich mit Blick auf das laufende Jahr 2016 schon jetzt Angebotsengpässe ab, zumal sich die globale Automobilnachfrage weiterhin auf Rekordniveau bewegt. Die Fonds im Überblick: Fonds bzw. Anteilscheinklassen: HANSAgold EUR-Klasse / ISIN: DE000A0RHG75 / HANSAgold USD-Klasse HANSAwerte EUR-Klasse / HANSAwerte USD-Klasse DE000A0NEKK1 DE000A1JDWK4 / DE000A0RHG59 WKN: A0RHG7 / A0NEKK A1JDWK / A0RHG5 Auflegungsdatum: 05.08.2009 / 02.01.2009 16.04.2012 / 30.12.2010 Fondsmanager: Nico Baumbach Nico Baumbach Fondswährung: Euro / US-Dollar Euro / US-Dollar Gesamtfondsvermögen: 92,0 Mio. USD 10,1 Mio. USD Benchmark: Gold in USD je 25 Prozent Gold, Silber, Platin und Palladium in USD Verwaltungsvergütung: 1,2 Prozent p.a./0,75 Prozent p.a. 1,5 Prozent p.a./1,3 Prozent p.a. Stand: 15. Januar 2016
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