Flüchtlingsarbeit im Dekanat Nürnberg Asylsozialberatung der Stadtmission Die Asyl- und Flüchtlingsberatung berät Menschen, die im Besitz einer Aufenthaltsbestätigung oder Duldung sind, in allen Fragen zu Aufenthaltsrecht, Asylverfahren, Integration usw Kontakt: [email protected] |Tel: 0911-37 65 43 22 Ehrenamtlichenkoordination Ehrenamtliche und Kirchengemeinden erhalten Unterstützung von zwei Ehrenamtskoordinatorinnen, die Ehrenamtliche, die sich für die Begegnung mit Flüchtlingen und deren Integration einsetzen, ermutigen, fortbilden und begleiten. Sie sin zu erreichen im eckstein | Burgstraße 1-3 | 90403 Nürnberg | Raum 3.21 Verena Schaarschmidt [email protected] Tel: 0911-214-2137 Katrin Straupe [email protected] Tel: 0911-214-2138 Fortbildung für Ehrenamtliche Im „forum Asyl- und Flüchtlingsarbeit“ bietet das Evangelisch Bildungswerk eine Fortbildungsreihe an, in der sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit Engagierte fachlich und persönlich qualifizieren und mehr Sicherheit gewinnen können. Kontakt: [email protected] Tel: 0911–214-2131 Migrationsberatung / Kirchenasyl Migrationsberatung und Begleitung in besonderen Härtefällen bietet die Migrationsbeauftragte des Dekanats: Kerstin Voges | [email protected] |Tel: 0151-5192 2504 Titelbild © Stadtmission Nürnberg Flüchtlinge in Nürnberg – ein Gebot der Nächstenliebe Stellungnahme der Dekanatssynode Nürnberg | 18.02.2016 „Ich bin fremd gewesen und ihr habt mich aufgenommen“ (Mt 25,35) Durch die aktuellen Konflikte und Krisen im Nahen Osten hat die Zahl der bei uns Schutz suchenden Menschen stark zugenommen. Im letzten Jahr sind über eine Million Menschen nach Deutschland geflohen. In beispielloser Solidarität wurden sie von der deutschen Bevölkerung aufgenommen und in einer Welle von Hilfsbereitschaft von Haupt- und Ehrenamtlichen versorgt. Für die Kirchen ist der Einsatz für Flüchtlinge zentraler Bestandteil ihrer Identität. Den Menschen am Rande der Gesellschaft Nächster zu werden, ist eine grundlegende Herausforderung der biblischen Botschaft. Die Evangelische Kirche in Nürnberg und ihre Stadtmission verfügen über einen jahrzehntelang gewachsenen Erfahrungsschatz in der Flüchtlingsarbeit. Kontinuierlich haben wir unsere Anstrengungen verstärkt. Zahllose Haupt- und Ehrenamtliche engagieren sich in Not- und Gemeinschaftsunterkünften, die Stadtmission hat die Asylsozialarbeit in zahlreichen Gemeinschaftsunterkünften übernommen, kirchliche Immobilien wurden zur Verfügung gestellt und in vielen Kirchengemeinden gibt es Unterstützerkreise, Begegnungsmöglichkeiten bei Begrüßungsfesten, in Asylcafés, Frauenkreisen, Jugendgruppen und Kindergärten. Die Integration von Flüchtlingen ist eine langfristige Aufgabe Es zeichnet sich ab, dass die Integration von Flüchtlingen eine Herausforderung ist, die viel Geduld und einen langen Atem benötigen wird. Sorgen und Angst vor Überforderung müssen ernst genommen werden, dürfen aber nicht zur Kultivierung von Vorurteilen und für menschenfeindliche Stimmungen missbraucht werden. Als Kirche stehen wir für eine offene Gesellschaft, in der die Würde und das Recht jedes Menschen als Ebenbild Gottes geachtet werden. Unser Handeln darf nicht von Ängsten bestimmt sein, sondern vom Vertrauen in Gott, der uns Wege des Zusammenlebens eröffnet. Das Zusammenleben mit neuen Bevölkerungsgruppen kann auch zu Problemen und Konflikten führen, die konstruktiv und fair ausgetragen werden müssen. Die Kirche steht an der Seite der Hilfsbedürftigen Als Kirche und Diakonie stehen wir an der Seite der Benachteiligten und Hilfsbedürftigen. Unser Engagement für Flüchtlinge führt nicht zu Kürzungen unseres Engagements im Rahmen der allgemeinen kirchlichen Sozialarbeit (KASA) oder in den Bereichen Behindertenhilfe und Altenpflege. Die Flüchtlingshilfe wird aus außerplanmäßigen Geldern mit zusätzlichem Personal bestritten, so dass Hilfe bei allen ankommt, die sie brauchen – unabhängig ob sie in Deutschland geboren sind oder hier Zuflucht suchen. Das Zusammenleben mit Flüchtlingen eröffnet Neues Die Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, sind nicht Objekte unserer Wohltätigkeit. Sie bringen ihre Sprache, Kultur und ihre individuellen Fähigkeiten mit, die sie entfalten und in unsere Gesellschaft einbringen möchten. Das Miteinander der unterschiedlichen Kulturen zeichnet das Leben in Nürnberg seit Generationen aus. Die Stadt ist Heimat für Heimatvertriebene, für so genannte Gastarbeiter und Spätaussiedler geworden. Wir müssen die Chancen und Herausforderungen der kulturellen Vielfalt bewusst gestalten, damit sie als Bereicherung erfahren werden können. Das Miteinander der Menschen unterschiedlicher Herkunft eröffnet neue Perspektiven. Integration kann nur gelingen, wo sich Menschen unterschiedlicher Sprache und Herkunft begegnen und füreinander interessieren. Viele Kirchengemeinden schaffen solche Räume der Begegnung bei internationalen Cafés, gemeinsamem Kochen, bei Stadtführungen, in der Sprachförderung und im Rahmen ihrer vielfältigen Gemeindearbeit. Um diese Aktivitäten zu unterstützen hat das Dekanat zwei halbe Stellen zur Ehrenamtlichenkoordination in der Flüchtlingsarbeit eingerichtet, die sich für die Begegnung mit Flüchtlingen und deren Integration einsetzen und entsprechende Prozesse in den Kirchengemeinden unterstützen und begleiten. Das Evangelische Bildungswerk bietet im „forum Asyl- und Flüchtlingsarbeit“ regelmäßige Fortbildungen, kollegiale Beratung und Supervision für Ehrenamtliche an. Als Evangelische Kirche bringen wir uns entschlossen ein, um die gesellschaftliche Herausforderung steigender Flüchtlingszahlen zu bewältigen und Integration zu ermöglichen. Dabei arbeiten wir eng mit der Stadt, anderen Kirchen und gesellschaftlichen Gruppen zusammen. Wir übernehmen Verantwortung für unsere Stadtgesellschaft, indem wir uns für die zentralen christlichen Werte von Solidarität, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe engagieren.
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