Q Pfarrverband M St. Quirin Pfarrbrief St. Michael 1. Jahrgang Geflohen – und dann? Juli 2015 Impulsseite Zum Beispiel XY Umfrage Verantwortung Gemeindeleben Spendenmarathon Ausgabe 2/2015 St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Inhalt Editorial03 Beten Sie?04 Geflohen – und dann? 06 Zum Beispiel XY – Maria Geierhos und Franzi Götz 08 Verantwortung für die Welt 11 Voll und ganz Pfarrerin – in Teilzeit 13 Umfrage: Was macht einen Christen aus? 14 Heilige – Maximilian Maria Kolbe 16 Die neue Pfarrerin Kaitia Frey 18 Der Kleine Quirin – Heiligenverehrung 21 Vermischtes 23 Spendenmarathon im Bild 25 Hilfe für Nepal 28 Termine und Veranstaltungen 29 Gemeindeleben – Höhepunkte der letzten Zeit 33 Wir gratulieren unserem Geburtstagskind 35 2 Impressum Redaktion: Dr. Klaus Bichlmayer (kb), Max Geierhos (mg), Klaus Götz (kg), Regina Jooß (rj), Beate Kleiner (bk), Edith Matyschik (em), P. Abraham Nedumthakidy (an), Dr. Heidemarie Seitz (hs), Dr. Josef Weiß-Cemus (jw) Herausgeber: Pfarrverbandsrat St. Quirin-St. Michael, Ubostraße 5, 81245 München V. i. S. d. P.: Dr. Klaus Bichlmayer, Walter-Schnackenberg-Weg 11, 81245 München, Tel. 863 47 47 Druck: Geiselberger Altötting; Auflage: 5500 Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 5. Oktober 2015 Der Pfarrbrief erscheint auch im Internet: www.quirin-aubing.de | www.michael-lochhausen.de Seelsorgeteam für St. Quirin und St. Michael P. Abraham Nedumthakidy, Pfarradministrator P. Bright Jacob, Kaplan Gerhard Liebl, Gemeindereferent Tel. 89 13 66 910 Tel. 89 13 66 940 Tel. 89 13 66 950 Pfarrbüro St. Quirin: Pfarrbüro St. Michael: Tel. 89 13 66 910 Tel. 89 13 63 0 Editorial Z um ersten Mal wurde am 20. Juni in Deutschland der Gedenktag für die Heimatvertriebenen begangen. Bundespräsident Joachim Gauck hat dabei eindringlich die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg vor Augen geführt; Millionen von Menschen wurden damals, in einem völlig zerstörten und erschöpften Deutschland, aufgenommen, ein Bevölkerungszuwachs von 20%. Die Vertriebenen wurden, wenn auch manchmal nicht ohne Vorbehalte, in ihrer neuen Heimat integriert und haben ganz entscheidend zu Wiederaufbau und Wirtschaftswunder beigetragen. Und heute? Auch heute, so der Bundespräsident, können viele Menschen, vor allem aus Kriegsund Krisengebieten, nicht in ihrer Heimat bleiben. Was können wir, als Christen in unseren Kirchengemeinden, für die Menschen tun, die zweifellos in immer größerer Zahl in den nächsten Wochen und Monaten auch in unserem Stadtbezirk Zuflucht suchen werden? Wir haben Stadtrat Johann Sauerer danach gefragt, wie er die Situation einschätzt. Was macht eigentlich einen Christen aus? Danach haben wir für diese Ausgabe ganz verschiedene Menschen gefragt und uns zugleich Gedanken über die Verehrung der Heiligen gemacht. Außerdem stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe vier junge Frauen vor. Da ist zunächst Kaitia Frey, die vor wenigen Wochen ihren Dienst als Pfarrerin in der Adventskirchengemeinde angetreten hat. Auch die Nachfolge von Pfarrerin Hövelmann in der Gemeinde Bartimäus in Lochhausen und Langwied ist nun besetzt. Wir stellen Ihnen Pfarrerin Sarah Fischer-Röhrl vor. Außerdem haben wir mit Franziska Götz und Maria Geierhos gesprochen, die schon seit einigen Jahren die Firm- vorbereitung in St. Quirin verantwortlich leiten. Das Jubiläumswochenende „50 Jahre Pfarrheim St. Quirin“ war ein erfolgreicher Auftakt für die Spendensammel-Aktion, mit der wir die Mittel für eine grundlegende Sanierung aufbringen wollen. Wir dokumentieren den dreitägigen Spendenmarathon in Wort und Bild und präsentieren Ihnen dabei auch den aktuellen Stand der Planungen. Und auch in St. Michael werden großzügige Spender gesucht, um das Siddhi Memorial Hospital im vom Erdbeben so schwer getroffenen Nepal zu unterstützen. Endlich farbig! Das war die häufigste Reaktion, die uns zur letzten Ausgabe unseres Pfarrbriefs erreicht hat. Auch die neuen Gestaltungselemente, die den Pfarrbrief jetzt noch deutlicher als Gemeinschaftswerk unserer beiden Pfarreien erkennbar machen, fanden überwiegend positive Bewertungen. Übrigens: Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie der Pfarrbrief eigentlich zu Ihnen in den Briefkasten kommt? Seit vielen Jahren gibt es in Aubing fleißige Austräger, und auch in St. Michael haben sich Helferinnen und Helfer gefunden, die diese Aufgabe übernommen haben. Vielleicht können Sie sich ja entschließen, sich dieser hilfreichen Gruppe anzuschließen, damit wir eine flächendeckende Verteilung in beiden Pfarreien sicherstellen können. Ansprechpartner sind Beate Kleiner (für St. Michael) und Gerhard Liebl (für St. Quirin). Jetzt aber wünschen wir Ihnen auch für diese Ausgabe viel Freude beim Lesen und zugleich, so kurz vor den Ferien, einen schönen Sommer und gute Erholung für alle, die Urlaub nehmen und vielleicht sogar auf Reisen gehen können. Ihre Pfarrbriefredaktion St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Liebe Leserinnen und Leser! 3 Impulsseite Beten Sie? St. Quirin • St. Michael • 2/2015 V 4 or einigen Wochen bekam ich einen Artikel zu lesen, der an den Osterfeiertagen in der Süddeutschen Zeitung erschienen war und sich mit dem Beten befasste. Seither hat mich dieser Text immer wieder beschäftigt. Der Autor Heribert Prantl stellt darin folgende Frage: „Beten Sie? Mit kaum einer anderen Frage kann man Menschen so irritieren. Die Frage ist peinlich, die Antwort ist peinlich; es offenbart sich in dieser sprachlosen Peinlichkeit so etwas wie eine transzendentale Obdachlosigkeit. Beten gilt als kindlich und kindisch – weil das Gebet meist die erste frühe Begegnung mit dem Glauben war. Und doch sind die frommen Verse, die einen die Oma als Abendgebet gelehrt hat, auf zarte Weise vertraut geblieben. Oft ist beten daher auch das Letzte, was Menschen in ihrem Leben tun. Alpha und Omega. Beten Sie? Die Frage gilt als Zumutung, die gestammelte Antwort ist meist auch eine – weil der Beter weiß, dass beten ohne einen Rest von kindlichem Urvertrauen nicht funktioniert. Beten ist reden mit Gott, mit einem Wesen also, das nicht antwortet. Das ist naiv, das ist seltsam, das ist suspekt, das gilt als ein Überbleibsel der alten und unaufgeklärten Zeiten in einer säkularisierten Welt. Ist das wirklich so? Ist beten praktizierte Unvernunft?“ Das Gebet gilt in den Religionen als Ausdruck der Nähe zwischen Gott und Mensch. Die Bibel enthält einen großen Schatz an Gebets- und Trostworten, etwa in den Psalmen oder bei den Propheten Jesaja oder Jeremia im Alten Testament. Im Islam ist der Tagesablauf der gläubigen Muslime durch die fünf Gebetszeiten vom Morgen bis Abend fest strukturiert. Orthodoxe Juden tragen zum Zwiegespräch mit Gott Gebetsriemen. Im Gebet werden die Menschen daran erinnert, dass sie ihr Leben in Verantwortung vor Gott führen sollen. Die Bitte und der Dank gelten als Hauptformen des Gebets. Hinzu kommen Gebete zu besonderen Anlässen wie Tischgebete oder Abendgebete. Auch im Christentum wird der Tagesablauf – vor allem im Ordensleben – durch besondere Gebetsformen wie die Stundengebeten gegliedert. Das Gebet kann den Menschen eine tiefe Dimension des Lebens erfahren lassen, die den Alltag weit übersteigt. Das Gebet ist neben dem Dialog zwischen Gott und Mensch auch eine Hilfe, um sowohl die Mitmenschen hoffentlich wird der Opa wieder gesund. Ist das beten? Einige werden vermutlich sagen: „Nein, so geht beten nicht. Beten, das ist doch ein Gespräch mit Gott.“ Und richtig, in keiner der kurzen Begebenheiten war von Gott die Rede. Niemand wendet sich wirklich an Gott. Thomas von Aquin, der berühmte Denker des Mittelalters, hat das Gebet als „Gottesverehrung im eigentlichen Sinn“ bezeichnet. Von Gottesverehrung war da aber eben auch nichts zu merken. Noch immer verstehen nicht wenige Christen unter Gebet das Vaterunser, das Gegrüßet -seist-du-Maria, ein Tisch- oder Abendgebet. „Aber doch nicht, wenn ich in den Sternenhimmel oder in ein paar brennende Kerzen schaue!“ „Aber,“ so frage ich zurück, „entdecke ich nicht gerade dort, in diesen kleinen Szenen Spuren Gottes in unserer Welt? Sind nicht Dankbarkeit, ein Kreuzzeichen auf der Stirn, eine brennende Kerze schon der Anfang des Betens?“ In unserem lauten und von Terminen und Anreizen überfüllten Alltag scheint für das Gebet oft kein Raum mehr zu sein. Aber sollten wir nicht versuchen, dass gerade in diesem prallen Leben das Gebet wieder seinen Platz bekommt, und zwar nicht außerhalb der Welt, sondern eben mitten in ihr? Aber wird unser Gebet auch erhört? Wir beten für den Frieden – und der Krieg geht unvermindert weiter. Wir beten darum, dass Menschen, die wir gern haben, wieder gesund werden – und sie müssen dennoch sterben. Wir beten um Hilfe in unseren Lebenskrisen – und werden oft nicht erhört. Beten wir nicht richtig oder nicht intensiv genug? Haben wir falsche Vorstellungen von der Wirkung unserer Gebete? Oder müssen wir uns vielleicht von der Vorstellung ver- St. Quirin • St. Michael • 2/2015 als auch sich selbst mit seinen Sorgen, Nöten, Wünschen, Ängsten und Bedürfnissen besser wahrzunehmen. In allen Religionen sind Not, Leiden und Tod zentrale Themen. Um am Leid nicht zu zerbrechen, um verloren gegangenes Vertrauen in das Leben wiederzugewinnen, kann das Gebet eine wertvolle Hilfe sein. Beten ist aber nicht nur etwas für Glaubens profis, für Theologen und Bischöfe, für die eifrigen Kirchgänger und treuen Christen. Beten darf jeder – und zwar nicht nur nach Vorschrift, nicht nur im Gottesdienst, nicht nur in Notzeiten. Beten ist eine Lebenshaltung. Und beten kann jeder! Einige werden jetzt fragen: Beten, schön und gut – aber wie? Und was ist beten eigentlich wirklich? Vielleicht ist es Ihnen auch schon einmal so ergangen. Sie haben einen schönen Abend mit Freunden erlebt. Nachdem alle gegangen sind, gehen Sie noch einmal auf den Balkon oder vor die Haustüre hinaus und schauen in den Himmel. Ein wolkenloser, klarer, dunkler Nachthimmel mit unzähligen Sternen breitet sich über Ihnen aus und plötzlich sind Sie von einer tiefen Dankbarkeit erfüllt. Ist das beten? Ihr Kind oder Enkelkind will sich verabschieden. Sie gehen mit ihm zur Tür und bevor es hinausgeht, zeichnen Sie ihm noch kurz ein Kreuzzeichen auf die Stirn. Dann geht es seinen Weg und die Tür wird wieder geschlossen. Ist das beten? Im Urlaub entdecken Sie unerwartet eine kleine Kirche, die Gott sei Dank auch nicht abgeschlossen ist, wie es nach dem Diebstahl in St. Michael, Lochhausen, derzeit leider notwendig ist. Draußen scheint die Sonne und die Augen müssen sich erst an das dämmrige Licht im Innern gewöhnen. Eine Familie ist bereits in der Kirche. Die Kinder wollen Kerzen entzünden. Und dann stehen alle vor den brennenden Kerzen und der Vater sagt in die Stille: 5 Thema abschieden, dass Gott eine Art himmlischer Wunscherfüllungsautomat ist. Könnte beten nicht auch heißen, sich verändern lassen – und eben nicht Gott verändern wollen, ihm Bedingungen stellen, ihn dazu drängen, der Erfüllungsgehilfe meiner Wünsche zu werden? Könnte sich nicht beim Beten mein Horizont weiten? Könnte ich nicht neue Zusammenhänge entdecken, meinen eigenen Willen besser kennen lernen und mich so an das herantasten, was Gott mit meinem Leben vorhat? Beten – als ein Sich-verändern-lassen. Könnte beten nicht auch heißen, das Handeln vorbereiten – und eben nicht dem Handeln ausweichen, die Hände falten und in den Schoß legen, Verantwortung abschieben? Beten befreit nicht vom Engagement, sondern zum Engagement. Wer nicht mehr betet, hat sich mit den Zuständen abgefunden und die Sehnsucht nach Veränderung verloren. Beten – als eine Vorbereitung des Handelns. Vielleicht bietet die bevorstehende Ferienund Urlaubszeit eine gute Möglichkeit, das Beten in seinen vielfältigen Formen als Quelle der Ruhe, der Kraft, des Trostes, der Dankbarkeit und Freude für das eigene Leben neu zu entdecken. Ich wünsche es Ihnen und mir von Herzen. Pater Abraham Nedumthakidy, Pfarrer Geflohen – und dann? St. Quirin • St. Michael • 2/2015 D 6 ie so genannte Flüchtlingsfrage zählt seit vielen Monaten zu den Topthemen auf der großen politischen Bühne der Europäischen Union bis hin zum Münchner Stadtrat und den Bezirksausschüssen der Landeshauptstadt. Papst Franziskus hat mit seinem Appell auf der Insel Lampedusa, Strandungsort vieler aus Afrika Geflohener, zusätzlich die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf eine humanitäre Katastrophe im Mittelmeer gerichtet und wirksame Lösungen gefordert. Doch nicht nur aus afrikanischen Ländern wie Äthiopien, Nigeria oder Eritrea hat die Wanderungsbewegung nach Europa, ins vermeintlich Gelobte Land, erheblich zugenommen. Der nicht enden wollende Krieg in Syrien und im Irak spült immer neue Flüchtlingswellen nach Europa. Nicht zuletzt fehlende wirtschaftliche Perspektiven veranlassen Menschen, ihre Heimat im Kosovo aufzugeben und eine bessere Zukunft im Westen zu suchen. Nach aktuellen Prognosen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge werden 2015 in Deutschland etwa 300 000 Asylantragsteller erwartet, wobei die Regierung von Oberbayern davon ausgeht, dass allein die Landeshauptstadt München bis Ende 2015 rund 5 900 Unterbringungsplätze schaffen muss. Sie werden sich mit dem Bestand dann zu rund 12 300 Plätzen addieren, was einem Anteil an der Träger wie die Caritas, den Arbeiter-SamariterBund und ähnliche Einrichtungen. Dabei ist in Bayern offiziell jeweils ein Betreuer oder eine Betreuerin für 150 Personen zuständig, durch zusätzliche finanzielle Unterstützung vonseiten der Stadt ist im Raum München sogar ein Betreuungsschlüssel von 1:100 möglich. Theoretisch. Denn es gibt bereits erhebliche Probleme, noch genügend beruflich qualifizierte Betreuer zu finden. Wie geht es dann weiter? Aus den Kriegsgebieten in Syrien und dem Irak Geflohene haben normalerweise kein Problem, ihren Antrag auf Asyl genehmigt zu bekommen. So rasch wie möglich sollen sie am Arbeitsleben teilnehmen und eine Wohnung beziehen können, um in der neuen, vielleicht endgültigen Heimat wieder ein menschenwürdiges Leben zu führen. Über alle anderen Asylanträge wird erfahrungsgemäß in 12 bis 18 Monaten entschieden. Falls dem Anspruch auf Asyl nicht stattgegeben werden kann und es eine Möglichkeit zur Rückführung in das Heimatland auf dem Luftweg gibt, werden die Betroffenen „abgeschoben“. Wo dies nicht möglich ist (aber auch, wenn die Rückführung in unsichere Länder riskant wäre), werden die Menschen bei uns zunächst geduldet, bis eine weitere Entscheidung möglich ist. Während das Anerkennungsverfahren läuft, werden die Asylsuchenden in den Einrichtungen verpflegt und bekommen eine finanzielle Unterstützung von monatlich St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Münchner Bevölkerung von etwa 0,82% entsprechen würde. Umgelegt auf die unterste Ebene des 22. Stadtbezirks (Aubing-Lochhausen-Langwied) sind bis Ende 2015 etwa 1 400 Menschen zu erwarten, die aus ihrer Heimat geflohen sind, nicht mitgezählt die besonders schutzbedürftige Gruppe der etwa 120 sogenannten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Die aktuellen und noch neu zu errichtenden Standorte im Stadtbezirk sind inzwischen alle bekannt: Kastelburgstraße, Kronwinkler Straße, Mainaustraße, Centa-Hafenbrädl-Straße, Hans-Steinkohl-Straße und Langwieder Hauptstraße. Hinsichtlich der Frage, wann die Unterkünfte in Betrieb gehen werden, gibt es nach Auskunft von Stadtrat Johann Sauerer noch ziemliche Unklarheit. In Freiham sollen bis Ende 2015 jedenfalls 480 Menschen untergebracht werden können, mit einer Option für weitere 200 Bewohner im Jahr 2017. Wann an der Langwieder Hauptstraße ca. 300 Flüchtlinge einziehen können, ist noch ungewiss. Erst 2016 ist damit zu rechnen, dass an der Mainaustraße für etwa 200 Menschen eine vorläufige Bleibe geschaffen wird. Etwa 70% der zurzeit in München, meist mit dem Zug am Hauptbahnhof ankommenden Geflohenen sind alleinstehende Männer im Alter von 25 bis 40 Jahren, die über eine gewisse Bildung verfügen und verschiedenen christlichen und islamischen Richtungen zugeordnet werden können. Nach dem Dublin-Abkommen müssen die Flüchtlinge zunächst in einer Notaufnahme, in München z. B. in der ehemaligen Bayernkaserne, registriert und nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Regierungsbezirke (34% entfallen allein auf München für den Regierungsbezirk Oberbayern) zur vorläufigen Unterbringung verteilt werden. Für unbegleitete Minderjährige ist die Stadt direkt verantwortlich und muss sie in eigenen Einrichtungen unterbringen. Alle anderen „Fälle“ übergibt die Stadt zur Betreuung an freie 7 Zum Beispiel XY 340 €. Grundsätzlich müssen sie am einmal zugewiesenen Wohnort bleiben, haben aber die Möglichkeit, sich zeitweise auch anderswo aufzuhalten. Die Betreuung der Asylsuchenden liegt bis zur Anerkennung (oder Ablehnung) entscheidend beim jeweiligen Träger, der seine fachlichen und psychologischen Kompetenzen einbringt. Nicht wenige Menschen haben auf der Flucht, z. B. über das Mittelmeer oder auf dem Landweg aus dem Nahen Osten, Schlimmstes erlebt, das erst einmal verarbeitet werden muss. Das geht nur mit professioneller Hilfe. Doch zu Recht ist beispielsweise in der Frühjahrssitzung des Ökumenischen Rats Aubing-Neuaubing-Westkreuz-Lochhausen die Frage aufgeworfen worden, ob und wo sich Ehrenamtliche etwa aus den Kirchengemeinden des Stadtbezirks für die Asylsuchenden engagieren könnten. Wie Stadtrat Sauerer in unserem Gespräch betonte, müssen der oder die Träger für die neuen Einrichtungen in Frei- ham und in Lochhausen sich zunächst einen Überblick verschaffen, welche professionelle Hilfe sie selbst leisten müssen und wo zusätzlich Ehrenamtliche eingesetzt werden könnten, die nicht nur aus den Kirchengemeinden, sondern auch aus den Vereinen oder Plattformen wie REGSAM kommen könnten. Wichtig, so viel ist schon absehbar, dürften Fremdsprachenkenntnisse und Kenntnisse des kulturellen Hintergrunds der bei uns Asyl suchenden Menschen sein. Ob es für das ehrenamtliche Engagement eine finanzielle Anerkennung oder Versicherungsschutz geben wird, ist noch unklar. Jedenfalls wird der Ökumenische Rat als einer der Gesprächspartner, vielleicht in Form eines Runden Tischs, vom künftigen Träger in die Koordinierung der Hilfeleistungen einbezogen werden. Denn alle möchten schließlich, dass unsere neuen Nachbarn, wenn auch vielleicht nur auf Zeit, hier als Mitmenschen leben können. kb St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Maria Geierhos und Franzi Götz 8 36 Jugendliche sind am 16. Mai 2015 in St. Quirin von Altabt Gregor Zasche (Benediktinerabtei Schäftlarn) gefirmt worden. Ein großes Fest für die Firmlinge, deren Eltern, Paten, Verwandte und Freunde sowie für die gesamte Pfarrgemeinde. Stolz, Freude und wohl ein bisschen Erleichterung auch für die beiden Firmteam-Leiterinnen Maria Geierhos (mag) und Franzi Götz (fg); sie haben im letzten halben Jahr gemeinsam mit acht weiteren Firmhelfern die Firmlinge auf ihrem Weg begleitet. red: Endlich geschafft, erschöpft, zufrieden? mag: (im Bild rechts) Kurz vorher denkt man schon manchmal, dass es jetzt langsam vorbei sein könnte. Es ist dann doch immer mehr zu tun, als man glaubt. Aber dann freut man sich doch auf den Tag der Firmung. fg: Zufrieden auf jeden Fall. Die Erschöpfung hält sich in Grenzen und da wir ein gutes, eingespieltes Team sind, lässt sich so manches ausgleichen. Wir kennen uns ja schon lange und arbeiten seit Jahren zusammen. So haben wir die Aufgaben aufgeteilt und jeder kann sich auf den anderen verlassen. sem Jahr Firmung, und da lag es nahe, bei der Firmvorbereitung aktiv zu werden. Außerdem konnte ich mir die Firmvorbereitung für meine kirchliche Lehrerlaubnis anrechnen lassen. Als wir vor zwei Jahren wegen der Leitung gefragt wurden, waren wir beide uns sofort einig, dass wir das gemeinsam machen wollen. red: Erinnert ihr euch noch an eure eigene Firmung und wie seid ihr zu eurer Aufgabe gekommen? mag: Ich bin wohl von Weihbischof Siebler gefirmt worden; an viele Einzelheiten erinnere ich mich nicht mehr, aber geblieben sind mir Erinnerungen an das Wochenende mit allen Firmlingen sowie das Fest an der Firmung. Ich war schon immer in der Pfarrjugend aktiv und als ich gefragt wurde, im Firmteam mitzumachen, habe ich gerne ja gesagt. fg: Ich bin von Altabt Odilo Lechner in St. Quirin gefirmt worden. Es war schön, in den Gruppenstunden wieder ehemalige Schulkameraden zu treffen, und mancher Kontakt aus dieser Zeit ist geblieben. Ich wollte mich während meines Studiums weiter in der Pfarrei engagieren, meine Grüpplinge hatten in die- red: Ihr seid ja relativ jung, aber doch schon einige Zeit mit dabei. Fallen euch Änderungen gegenüber früheren Jahrgängen auf ? mag: Nicht direkt, jeder Jahrgang ist unterschiedlich und es kommt ja immer auf die individuelle Zusammensetzung der Gruppen an. Der Tag der Firmung hat wieder mehr an Bedeutung gewonnen. red: Ihr beide seid bereits ins Berufsleben eingespannt. Könnt ihr Erfahrungen davon in eure Gruppenarbeit mit einbringen? fg: Bei den Firmgruppen möchte ich nicht als Lehrerin auftreten und eine Art Religionsunterricht halten, das würde nicht funktionieren; es ist da eher ein freundschaftliches Verhältnis sinnvoll. mag: Bei mir sind bei den älteren Menschen die existenziellen Fragen doch anders; für mich St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Maria Geierhos ist 26 Jahre alt und arbeitet als Sozialpädagogin in einem Altenheim in Karlsfeld; Franzi Götz ist 29 Jahre und Studienrätin für Mathematik und Katholische Religionslehre am Erzbischöflichen Pater-RupertMayer-Gymnasium in Pullach. Maria ist seit sechs Jahren im Firmteam engagiert, Franzi seit neun Jahren und beide haben seit zwei Jahren gemeinsam die Leitung übernommen. Die Firmung findet in St. Quirin jährlich statt und meist gibt es pro Jahrgang um die vier bis fünf Gruppen mit je acht bis zehn Jugendlichen; diese werden jeweils von zwei bis drei Firmhelfern auf die Firmung vorbereitet. 9 St. Quirin • St. Michael • 2/2015 10 ist die Arbeit mit den Jugendlichen daher eher eine Abwechslung. red: Wie kommen die Jugendlichen in die Firmgruppen und wie kommt ihr mit den Jugendlichen ins Gespräch? mag: Die Jugendlichen in dem betreffenden Alter werden vom Pfarrbüro angeschrieben, müssen sich aber selbst anmelden. Eigenmotivation ist durchaus gefragt, auch müssen sie sich, wenn sie einen Termin nicht einhalten könnten, selbst entschuldigen und sollen dies nicht den Eltern überlassen. Trotzdem ist es natürlich wichtig, dass die Eltern Interesse zeigen für das, was ihre Kinder während dieser Zeit erleben. fg: Nicht alle haben denselben Zugang zur Kirche und zur Religion. Jedoch merkt man ziemlich schnell, was die Jugendlichen interessiert und bewegt. Stellt man provozierende Fragen zu einem bestimmten Thema, ergibt sich meist ein gutes Gespräch über persönliche Einstellungen, Werte oder auch Wünsche. Merken wir, dass die Jugendlichen ein bestimmtes Thema besonders interessiert, gehen wir auf dieses natürlich ein. Beide Firmteam-Leiterinnen schätzen ihre Freiheit und das Vertrauen, das ihnen von der Pfarrgemeinde entgegen gebracht wird. Aber sie sind keine Einzelkämpferinnen, das Grundkonzept mit dem Motto – dieses Jahr „Der Wind in meinen Segeln“ – wird aus mehreren Vorschlägen ausgesucht und am Schluss gemeinsam festgelegt. Über mangelnde Unterstützung können sie sich nicht beklagen: Ein engagiertes Team aus Jüngeren und Älteren gibt dem Segel der Firmvorbereitung den nötigen Rückenwind. Doch ist die zeitliche Beanspruchung nicht zu unterschätzen: zehn Gruppenstunden, gemeinsame Aktionen, Vorbereitungswochenende mit Gottesdienst, Versöhnungsgottesdienst und anderes; dies alles muss angestoßen, besprochen sowie thematisch koordiniert und nicht zuletzt organisiert werden. red: Wenn ihr wieder mal nach einem guten halben Jahr Bilanz zieht: Lohnt sich die viele Arbeit, der doch hohe Zeitaufwand für die Vorbereitungen, bis das Firmfest endlich gefeiert werden kann? fg: Auf jeden Fall: Und es ist dann doch schön und bereichernd zu erleben, wie aus einer bunt zusammen gewürfelten Gruppe nach dem halben Jahr von gemeinsam gestalteten und erlebten Aktionen eine Gemeinschaft entstanden ist. mag: Und so mancher findet dann doch den Weg in die Pfarrjugend und bleibt mit seinem Engagement der Pfarrgemeinde erhalten. Beide, Maria Geierhos und Franzi Götz, wollen auf jeden Fall weitermachen. Und schon im Herbst diesen Jahres wird man sich wieder Gedanken machen und Vorbereitungen treffen für den neuen Firm-Jahrgang 2016. jw Die Firmlinge 2015 (Foto: Matthias Hofmann) Kirche sein D ie Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ des 2. Vatikanischen Konzils, das vor fast genau 50 Jahren von Paul VI. beendet wurde, beginnt mit folgenden Worten: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen seinen Widerhall fände. Ist doch ihre eigene Gemeinschaft aus Menschen gebildet, die, in Christus geeint, vom Heiligen Geist auf ihrer Pilgerschaft zum Reich des Vaters geleitet werden und eine Heilsbotschaft empfangen haben, die allen auszurichten ist. Darum erfährt diese Gemeinschaft sich mit der Menschheit und ihrer Geschichte wirklich engstens verbunden.“ Die Konzilsväter formulierten in „Gaudium et spes“ den Auftrag, als Kirche mit allen Menschen in Dialog zu treten, um bei der Lösung der vielfältigen Probleme auch das Licht des Evangeliums einzubringen. Denn „ ... es geht um die Rettung der menschlichen Person, es geht um den rechten Aufbau der menschlichen Gesellschaft. Der Mensch also, der eine und ganze Mensch, mit Leib und Seele, Herz und Gewissen, Vernunft und Willen, steht im Mittelpunkt unserer Ausführungen. Die Heilige Synode bekennt darum die hohe Berufung des Menschen, sie erklärt, dass etwas wie ein göttlicher Same in ihn eingesenkt ist, und bietet der Menschheit die aufrichtige Mitarbeit der Kirche an zur Errichtung jener brüderlichen Gemeinschaft aller, die dieser Berufung entspricht. Dabei bestimmt die Kirche kein irdischer Machtwille, sondern nur dies eine: unter Führung des Geistes, des Trösters, das Werk Christi selbst weiter zu führen, der in die Welt kam, um der Wahrheit Zeugnis zu geben; zu retten, nicht zu richten; zu dienen, nicht sich bedienen zu lassen“ (Gaudium et spes, Nr. 3). Obwohl damals noch keiner daran zu denken vermochte, dass einmal eine weltweite Vernetztheit unseren Alltag auch im Kleinen bestimmen könnte, sollte nach dem Geist des Konzils kein Mitglied der Weltgemeinschaft vom universalen Dienst der Christen ausgeschlossen sein. Eine solche globale, vom Willen zu dienen, nicht vom Machtgedanken bestimmte Sichtweise war für die katholische Kirche Neuland. Sie forderte dazu auf, sich mutig allen Menschen, nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe zuzuwenden und die Botschaft von der Liebe Gottes und der Erlösung in Christus weiterzusagen. Eine Kirche der Armen und der Armut sollte sie sein. Das durch die Zeit pilgernde Volk Gottes wurde zum neuen Inbegriff der Kirche, wie es die ebenso bedeutsame Enzyklika „Lumen gentium“ (Licht der Völker) formulierte. Wie die Geschichte seit dem Konzil gezeigt hat, verdrängte schon bald die Angst vor notwendigen Öffnungen und halbfertigen Themen den Optimismus des Konzilsgeistes. Mit der Enzyklika „Humanae vitae“ zog 1968 wieder eine Haltung des Beherrschenwollens, des moralbehafteten Vorschriftendenkens in die Kirche ein, die in den folgenden Jahrzehnten zu einer massiven Abkehrbewegung von der Kirche führte. Die jüngsten Missbrauchsfälle lieferten weitere Argumente, der Kirche Doppelbödigkeit vorzuwerfen und ihre Botschaft zu verdunkeln. Der Graben zwischen der „Welt“ und der Kirche war größer denn je geworden. St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Verantwortung für die Welt 11 St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Mit Papst Franziskus ist wieder ein anderer Geist in den Vatikan, ja in die Weltkirche katholischer Prägung eingezogen. Der Mann vom „anderen Ende der Welt“ wird nicht müde, Missstände in seiner Verwaltung anzugehen und in einer für alle verständlichen Sprache und Unmittelbarkeit von seinem Glauben Zeugnis zu geben und andere ebenso dazu zu ermutigen. „Es gibt viele Arten, sich dem Hl. Geist zu verschließen: in der Ichsucht nach dem eigenen Vorteil, im starren Legalismus, im fehlenden Gedächtnis für das, was Jesus gelehrt hat, in einem nicht als Dienst, sondern zum persönlichen Interesse geführten christlichen Leben“ (Pfingstpredigt 2015). Oder wie er es in einer anderen Predigt formulierte: „Die Angst ist keine christliche Haltung, sondern gewissermaßen eine Einkerkerung der Seele. Die Seele hat dann nicht mehr die Freiheit, in die Zukunft zu blicken und vorwärts zu gehen. Mit der Angst kann man nichts Neues schaffen oder Gutes tun ...“. Zum ersten Mal seit „Lumen gentium“ wendet sich die jüngste Enzyklika „Laudato si’“ wieder an die Weltgemeinschaft, nicht nur an die Christen. Im Zentrum des Pastoralschreibens steht die Frage, welche Art von Welt wir denen überlassen wollten, die nach 12 uns kommen, den Kindern, die gerade aufwüchsen. Der Papst fordert einen Kurswechsel, eine ökologische Umkehr, und die Annahme der Verantwortung für das gemeinsame Haus. Weil die Menschheit, wie viele positive Beispiele zeigten, noch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit besitze, möchte er eine klare Botschaft der Hoffnung senden und mit allen ins Gespräch kommen. Wie Fachleute bestätigten, ist die Analyse der Krisen der Umwelt und der Gesellschaft auf dem neuesten Stand. Papst Franziskus lädt im abschließenden Kapitel der Enzyklika zur „ökologischen Umkehr“ ein und fordert vor allem Bildung auf allen Gebieten, ob Schule, Familie, Umwelt, Kommunikationsmittel oder Katechese. „Die Genügsamkeit, die unbefangen und bewusst gelebt wird, ist befreiend“ und „das Glück erfordert, dass wir verstehen, einige Bedürfnisse, die uns betäuben, einzuschränken, und so ansprechbar zu bleiben für die vielen Möglichkeiten, die das Leben bietet“, so eine Kernaussage, die uns alle zum Nachdenken und Nach-leben ermuntern möchte, um der Glaubwürdigkeit der Kirche und der Zukunft unserer Welt willen. kb Nachbarn S eit Anfang dieses Jahres ist Sarah FischerRöhrl, Mutter zweier Kinder, als neue Pfarrerin in der Himmelfahrtskirche Pasing tätig. Nachdem sie zuvor einige Erfahrungen in Pfarreien in Franken und im Münchner Umland sammeln konnte und zuletzt als Pfarrerin in Gilching und Weßling aktiv war, ist sie nun in die Nähe ihres Heimatortes Gröbenzell zurückgekehrt. red: Frau Fischer-Röhrl, Sie verstärken seit Anfang dieses Jahres als Pfarrerin in Teilzeit das Team der Himmelfahrtskirche in Pasing. Fühlen Sie sich wohl in Ihrer neuen Gemeinde? sfr: (Sarah Fischer-Röhrl) Ja, sehr. Mir gefällt es zu erleben, wie die Leute hier ihren Glauben lebendig gestalten. Die Gemeinde ist so groß, dass ich staune über die vielfältigen Gaben und wie sich jede/r auf seine/ihre eigene Weise einbringt, ehrenamtlich und hauptamtlich. Die Schwächen und Stärken der Einzelnen ergeben ein wunderbares, kunterbuntes Gemeindenetz, das viel tragen kann. red: Wo liegen die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? sfr: Ich bin mit meiner halben Stelle zu etwa einem Viertel für den Sprengel Lochhausen und Langwied zuständig, halte Gottesdienste im Gemeindezentrum Bartimäus und bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Ich mache Besuche zu Geburtstagen und bei kranken Menschen und halte den Kontakt zu den ver- schiedenen Gruppen, Kreisen und ehrenamtlichen Mitarbeitern und versuche da, bei den verschiedenen Veranstaltungen zu vernetzen. Mit dem anderen Viertel bin ich in Pasing und übernehme dort auch verschiedene Gottesdienste, Kasualien, Konfirmandenarbeit und vieles mehr. Im Religionsunterricht habe ich derzeit eine 3. Klasse in der Grundschule Dachau-Ost. red: Stichwort Gemeindezentrum Bartimäus: Welche Aufgaben warten dort auf Sie? sfr: Zu meinen pastoralen Aufgaben kommt noch hinzu, was mit dem Haus als Gebäude zusammenhängt und der Koordination von all dem, was darin passiert. Viele konkrete Arbeiten übernehmen dankenswerterweise ehrenamtliche Mitarbeiter/innen. Die Frage nach der Zukunft des Gemeindehauses ist noch offen und liegt mir am Herzen. Denn es ist mit seinen 50 Jahren (vom 2. bis 4. Oktober feiern wir Jubiläum!) sanierungsbedürftig. Zunächst wird es jedoch für ein paar Jahre sicher weiter genutzt. red: Ein starkes Engagement als Pfarrerin in Teilzeit! Wie geht das? sfr: Ja, das kommt schon vor, dass die weiße Bluse für die Taufe morgens müslibekleckert wird oder bei einem Telefonat mein Sohn im Garten ruft oder … . Es ist nicht immer einfach, den Beruf Mutter mit dem Beruf Pfarrerin in Einklang zu bringen. Beide erfordern viel Zeit und Flexibilität. Glücklicherweise können mein Mann, der übrigens katholisch ist, und ich uns die gemeinsamen Aufgaben teilen. Er ist Lehrer und derzeit auch in familienbedingter Teilzeit. Meistens klappt es gut, dass wir uns abwechseln mit Arbeit und Kinderbetreuung. Das Interview führte hs. St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Voll und ganz Pfarrerin – in Teilzeit 13 Umfrage Was macht einen Christen aus? C St. Quirin • St. Michael • 2/2015 hristen sind für mich alle Menschen, die an Gott glauben und eine persönliche Beziehung zu ihm und Jesus haben, egal ob sie getauft sind oder nicht, ob sie den Gottesdienst regelmäßig besuchen oder die Messe nur zu den Hochfesten, wie Weihnachten und Ostern besuchen oder auch nie, egal ob sie beten oder eben nicht. Aber einen Christen machen auch die christlichen Werte, wie Nächstenliebe, die Zehn Gebote, Toleranz gegenüber anderen Religionen und das Bemühen um eine Lebensweise wie in den Evangelien aus. Die bewusste Entscheidung für den Glauben im Erwachsenenalter macht auch einen Christen aus. Ob dieser nun aktiv, also in der Gemeinde ausgelebt wird, bleibt jedem selbst überlassen. Eine persönliche Beziehung macht für mich das meiste aus am Christ-sein. Eine Beziehung muss jedoch auch gepflegt werden, deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass Menschen, die nie oder selten zur Kirche gehen und auch nicht beten, die Beziehung haben. (Schülerin, 18) 14 U ntersucht man das neue Testament nach dem Begriff „Christ“, stellt man fest, dass sich die Anhänger Jesu zunächst nicht Christen nannten. Noch Paulus spricht in seinen Briefen von „Heiligen“. In der Apostelgeschichte wird ziemlich lapidar mitgeteilt, dass die Anhänger Jesu in Antiochia zum ersten Mal Christen genannt wurden. Der Begriff war negativ gemeint (Apg11,26). Das deutet an, dass man nicht unbedingt auf Sympathie stößt, wenn man an den Kreuzestod und die Auferstehung Jesu glaubt. Denn die Sündenvergebung durch Christi Leiden am Kreuz ist geradezu unglaublich. Christus ist die Zeitenwende für die ganze Menschheit. Was das für mich persönlich bedeutet, ist zu intim, um es öffentlich publizieren zu können. (Hausfrau, 54) E inen Christen macht aus, dass er Jesus Christus in seinem Leben nachfolgt. Wir sagen, er steht in der Nachfolge, so wie die Jünger zur Zeit Jesu. Aber was bedeutet das nun? Jesus spricht: Wenn jemand mir nachfolgt, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich. (Mt 16,24) Diese Aussage kann ich nur verstehen, wenn ich mich für ein Leben mit Jesus Christus entscheide und so in eine lebendige Beziehung zu meinem Schöpfer trete. Ich suche Gott, höre auf sein Wort und handle danach. So entwickelt sich mehr und mehr ein Vertrauensverhältnis, in dem ich mit Gottes Wirken in meinem Leben rechne. Ich empfange die Liebe Gottes, erfahre seine Annahme als Kind Gottes und oft eine besondere Freude. Diese Erfahrung kann ich im Zusammenleben in der Familie, in der Gemeinde oder in der Arbeit weitergeben. Gott gibt mir die Kraft für die vielen Anforderungen und erfüllt mich mit Zuversicht. So nimmt er in meinem Leben nicht mehr eine Nebenrolle ein, sondern übernimmt die Hauptrolle. Er wird zum Mittelpunkt. Aber es ist nicht immer einfach, Christ zu sein! Wer sich für ihn entscheidet, braucht Durchhaltevermögen und muss bereit sein für Veränderung. Paulus drückt es so aus: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ (Gal 2,20) Aber Jesus trägt und ermutigt uns zu einem Leben in der Nachfolge, die uns doch das ewige Leben verspricht. (Joh 10,28) (Sozialpädagogin, 57) n meinem Umfeld kann ich nicht erkennen, ob jemand Christ ist oder nicht, denn Nächstenliebe, Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit stehen sicher auch im Programm von anderen Religionsgemeinschaften. Die wenigen, die ein Kreuzchen um den Hals tragen oder bei passender Gelegenheit in der Öffentlichkeit ein Kreuzzeichen machen, sind sicher nicht repräsentativ. Ich hoffe, ich habe das Thema nicht verfehlt. (Sekretärin, 72) K arl Jaspers sagte: „Als Christ soll jeder gelten, der sich dafür hält.“ Wenn man bedenkt, dass sich fast ein Drittel der Weltbevölkerung zum Christentum bekennt, ist dieser Ausspruch absolut nachvollziehbar. Ich möchte das Christ-sein aber nicht auf das Behaupten, man sei einer, reduzieren. Der Ursprung jeglichen Verhaltens und aller Handlungen ist, was im Kopf passiert. Deshalb habe ich versucht, eine klare und möglichst tiefgreifende Gemeinsamkeit in dem Denken, das christlichem Handeln vorausgeht, zu finden: es ist die Suche nach dem Gott aus dem Neuen Testament. Wer sich tatsächlich mit diesem Gott beschäftigt und versucht, sich von dem Glauben an ihn begeistern zu lassen, der ist Christ. Mit Sicherheit gibt es mehrere Kriterien, die einen Christen beschreiben, sie sind aber alle Folge aus dieser „Mentalität“. Ein aufrichtiger Christ zu sein ist reine Kopfsache. Der Rest passiert von ganz allein. (Schüler, 15) C hristen vertrauen auf Gott, den Schöpfer allen Lebens. Bei ihm suchen sie Wahrheit und erfülltes Leben mit der Hoffnung auf ewiges Leben. Christen vertrauen darauf, dass sie durch den Tod von Jesus die Erlösung bereits geschenkt bekommen haben. Sie vertrauen auf Gottes lebendigen Geist, der bewegt und erneuert und zu Verantwortung, Gestaltung und zum Frieden befähigt. Gott gibt ihrem Leben Hoffnung und Sinn, auch wenn ihr Weg durch Krisen, Ängste und Leiden führt. Der Glaube mit den vielen Erfahrungen zeigt ihnen Gott als den Ursprung von Liebe, Freude und Glück. Den Glauben an den liebenden Gott muss der Mensch durch das Wagnis des Vertrauens eingehen. Gott ist ein vergebender Gott und will von uns, dass wir für unsere Mitmenschen Gleiches tun. Christen halten daran fest, dass alle Menschen als unverwechselbare Geschöpfe Gottes geachtet werden. Sie sind angewiesen auf die Gemeinschaft in der Kirche. Durch die christliche Botschaft finden sie Rückhalt, Kraft und Orientierung im Leben. Diese wertvolle Botschaft sollen sie an ihre Mitmenschen weitergeben. Christen versuchen das umzusetzen und danach zu handeln, was sie vom Evangelium verstanden haben. In einem Liedtext heißt es: „Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat auf keinen Sand gebaut“ – danach richten Christen ihr Leben aus. (Rentner-Ehepaar) I hre Frage ist nicht leicht zu beantworten, weil es dabei viele Gesichtspunkte zu berücksichtigen gäbe. Für mich ist es wichtig und entscheidend, immer wieder auf die Botschaft des Evangeliums zu hören und zu prüfen, wo mein Platz darin ist, und was mich in meiner konkreten Lebenssituation davon anspricht. Denn ich vertraue darauf, dass mich hier Gottes Geist erreichen möchte. Ein Christ sollte sich zwar zur Gemeinschaft der Kirche gehörig fühlen, mit berechtigter Kritik aber nicht hinter dem Berg halten. Denn einem Christen sollte daran gelegen sein, dass auch noch die nachkommende Generation von einer kraftvollen und lebensnahen Kirche inspiriert wird. Mitgeholfen zu haben, dass „das Gerücht von Gott“, wie es der Theologe Paul Zulehner überspitzt ausgedrückt hat, weiterlebt, sollte einem Christen ein wichtiges Anliegen sein. (Ingenieur, 47) St. Quirin • St. Michael • 2/2015 I 15 Heilige Maximilian Maria Kolbe D St. Quirin • St. Michael • 2/2015 ie Quellen sind sich nicht ganz einig. Geboren wurde Maximilian Kolbe am 7. oder 8. Januar 1894 in Zdunska Wola, einer Kleinstadt im damals russischen Zarenreich. Sie liegt etwa 50 km nordöstlich von Lodz und gehört seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder zu Polen. Der Vater Julius Kolbe, ein deutschstämmiger Weber, arbeitete in einer Fabrik. Später führte er eine Buchhandlung, die religiöse Literatur verkaufte. Mit seiner polnischen Ehefrau Maria hatte er fünf Kinder, allesamt Söhne. Die beiden jüngsten Kinder starben schon in ganz jungen Jahren an Tuberkulose. Maximilian war der zweitälteste. Seine Eltern ließen ihn auf den Namen Raimund taufen. Der aufgeweckte Bub fiel in der Schule der Franziskaner in Lemberg als mathematisch und naturwissenschaftlich begabt auf, besonders interessierte er sich für Physik. Im Alter von 10 Jahren erschien ihm die Gottesmutter. Maria zeigte ihm eine weiße und eine rote Krone und fragte: „Welche Krone willst du? Die weiße bedeutet die Bewahrung der Reinheit, die rote das Martyrium.” Raimund antwortete: „Ich wähle beide!” 16 Vater Julius wurde Mitglied einer polnischen Legion, die gegen die zaristische Besatzung kämpfte. Er wurde entdeckt und dafür hingerichtet. Ungeachtet der damit verbundenen Lebensgefahr schlossen sich seine drei verbliebenen Söhne ebenfalls geheimen Organisationen an, die die Befreiung Polens von der russischen Herrschaft zum Ziel hatten. Eine Zeitlang hegte Raimund den Gedanken, Soldat zu werden. Doch dann entschloss er sich anders. Im Alter von 17 Jahren trat er als Novize dem Minoritenorden der Franziskaner bei und nahm den Namen Maximilian an. Ein Jahr später schickte ihn der Orden zum Studium an die päpstliche Universität nach Rom. 1915 promovierte er an der Gregoriana in Philosophie. Im Januar 1917, zum 75. Jahrestag einer Marienerscheinung, die der Mitbegründer der Sionsschwestern Alphonse Ratisbonne hatte, reifte in Maximilian Kolbe der Plan, eine marianische Vereinigung zu gründen. Als er dann im Oktober 1917 Augenzeuge wurde, wie die Freimaurer auf dem Petersplatz ein Banner entrollten, auf dem der Satz stand „Satan muss herrschen im Vatikan und der Papst muss sein Sklave sein!“, setzte er sein Vorhaben um. Zusammen mit sechs seiner Mitbrüder gründete er die „Militia Immaculatae“ (= Miliz der Unbefleckten [Empfängnis Mariens]), die Danach kehrte er in seine Heimat zurück und lehrte am franziskanischen Priesterseminar in Krakau Philosophie und Kirchengeschichte. Trotz seiner schweren Tuberkulose, die ihn immer wieder zu Schaffenspausen zwang, arbeitete er als Autor und Herausgeber für Zeitungen, Zeitschriften und den Rundfunk. Leider muss gesagt werden, dass er dabei durchaus auch antisemitische Positionen vertrat. Neben dem Publizieren lag ihm die Missionstätigkeit sehr am Herzen. 1927 schenkte ihm ein Fürst ein Grundstück in der Gemeinde Teresin, die etwa 40 km westlich von Warschau liegt. Dort errichtete er ein Kloster mit Baracken für die Mönche und ein Verlagshaus. Er nannte die neue Siedlung Niepokalanów (polnisch für: Stadt der Unbefleckten). Innerhalb weniger Jahre wuchs der Konvent auf 700 Minderbrüder an. 1930 verließ Maximilian Kolbe mit einigen Mitbrüdern für sechs Jahre Niepokalanów, um in Japan zu missionieren, ohne Geld und ohne ein Wort der Landessprache zu können. Durch Freundlichkeit und Unbeirrtheit gelang es ihm, schon bald eine Zeitung herauszugeben. Er gründete mehrere Missionsstationen und eröffnete in Nagasaki das erste Priesterseminar auf den japanischen Inseln. Der begeisterte Amateurfunker hielt über seinen Sender Verbindung zur Heimat, nutze ihn aber auch für seine missionarische Arbeit. 1936 kehrte er zurück und übernahm erneut die Leitung des Klosters in Niepokalanów. Im Dezember 1939, nach dem deutschen Überfall auf Polen, verhaftete ihn die Gestapo zum ersten Mal. Obwohl in Niepokalanów vielen, auch jüdischen Flüchtlingen Unterschlupf gewährt wurde, ließ man Maximilian Kolbe bald wieder frei. Auch die zweite Verhaftung im folgenden Jahr war nur von kurzer Dauer. Im Februar 1941wurde auch die Stadt der Unbefleckten von nun etwa 1500 Juden „gesäubert“ und Pater Maximilian wurde zum dritten Mal inhaftiert. Nach langen Verhören brachte man ihn im Mai 1941 ins Vernichtungslager Auschwitz. Als Häftling Nummer 16670 musste er Zwangsarbeit verrichten und war denselben Repressalien ausgesetzt wie alle anderen. Getreu seinem Grundsatz „beten, arbeiten und leiden – und das alles in Freude“ stand er in Auschwitz den Mitgefangenen als Priester und Seelsorger zur Seite, predigte von christlicher Nächstenliebe und versuchte, ihnen Trost zuzusprechen. Die geschundenen Menschen in der Krankenabteilung des Lagers nannten ihn „unseren kleinen Vater“. Im Juli 1941 vermutete die Lagerleitung, ein Häftling sei geflohen. Als Strafmaßnahme musste der ganze Block einen Tag lang auf dem Appellplatz stillstehen. Schließlich wurden zehn Männer willkürlich ausgewählt, damit sie in den Hungerbunker gesteckt werden. Einer der zehn, Franciszek Gajowniczek, brach in Tränen und Wehklagen aus. Er schrie: „Meine Frau, meine beiden Söhne!“ Da trat Maximilian Kolbe vor und bat den Lagerkommandanten, er möge ihn anstelle des Familienvaters in den Bunker sperren. Am 31. Juli wurde er dort eingekerkert, wo er singend und betend seine letzten Tage verbrachte. Am 14. August 1941, dem Tag vor Mariä Himmelfahrt, zeigte er immer noch schwache Lebenszeichen. Die KZ-Schergen verabreichten ihm eine Giftspritze und verbrannten seine Leiche im Krematorium. 1973 wurde durch gemeinsamen Beschluss des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und 13 katholischer Verbände das Maximilian- St. Quirin • St. Michael • 2/2015 nicht nur den Freimaurern, sondern allen antireligiösen Bewegungen Einhalt gebieten sollte. Seinem Ordensnamen fügte er als zweiten Bestandteil Maria hinzu. 1918 empfing er die Priesterweihe, 1919 erwarb er noch den Doktorgrad in Theologie. 17 Ökumene Kolbe-Werk ins Leben gerufen. Seitdem leistet es humanitäre Hilfe für Überlebende der Ghettos und Konzentrationslager, z. B. in Form von Geldzuwendungen, ärztlichen Sprechstunden, Beratungen und Behandlungen, Unterstützung bei häuslicher Pflege sowie durch das Angebot von Kuren. Es setzt auf Versöhnung durch Begegnung und organisiert für Menschen, die dem Holocaust entkamen, Aufenthalte in Deutschland, bei denen sie als Zeitzeugen etwa in Schulen über ihre leidvollen Erfahrungen berichten. Papst Paul VI. sprach Pater Maximilian Kolbe 1971 selig, die Heiligsprechung als „Märtyrer der Liebe“ erfolgte 1982 durch seinen Landsmann Johannes Paul II. Bei beiden Zeremonien war Franciszek Gajowniczek in Rom zugegen. Gajowniczek starb erst 1995. Der Heilige Pater Kolbe gilt als Patron der Journalisten, der Funkamateure und der katholischen Esperanto-Gesellschaft. Die katholische, die evangelisch-lutherische und die anglikanische Kirche gedenken seiner am 14. August. kg Die neue Pfarrerin Kaitia Frey St. Quirin • St. Michael • 2/2015 S 18 eit einigen Wochen ist bei unseren Nachbarn in der Adventskirchengemeinde mit Frau Kaitia Frey eine neue Pfarrerin tätig. Vielleicht haben Sie schon in der Zeitung oder im Pfarrbrief der Adventskirche etwas über sie gelesen. Natürlich wollen auch wir Ihnen Frau Frey vorstellen. Im Trubel des Neuanfangs und der gleichzeitigen Urlaubsvertretung des Pfarrerehepaars Vocke haben wir leider keine Gelegenheit zu einem Gespräch gefunden. Deshalb haben wir Frau Frey einfach ein paar Stichworte als Impuls gegeben, von A wie Adventskirche bis Z wie Zwillinge. Lesen Sie selbst, welche Gedanken sie sich zu diesen Impulsen gemacht hat: Adventskirche Eine Kirche, in der ich mich auf Anhieb wohlfühle, ist hell, schnuckelig und ohne viel Tamtam. Es freut mich also besonders, dass diese Kriterien auf die Adventskirche zutref- fen – dadurch wurde sie schon beim ersten Betreten zu „meiner“ Kirche. Bairisch Nach vielen Jahren in München verstehe ich in der Regel das „Münchner Bairisch“. Probleme habe ich immer noch, wenn jemand „urbairisch“ spricht, und mit der Zeitangabe „dreiviertel“. Da muss ich immer nachfragen, wieviel Uhr das genau sein soll. Erholung Bevor wir Kinder hatten, sind mein Mann und ich immer segeln gegangen, um uns zu erholen. Segelurlaub ist für unsere Kinder aber (noch) nichts – dafür sind sie mit dreieinhalb Jahren in meinen Augen noch zu klein. Wenn ich im Alltag Erholung suche, lese ich viel, gehe spazieren oder schwimmen. Familie Familie ist mir sehr wichtig. Natürlich mein Mann und die Kinder, wie auch meine Ursprungsfamilie bzw. meine Schwiegerfamilie. Mit niemand anderem kann ich so herzlich lachen und habe so viele Insider-Witze wie mit diesen Menschen. Jugend In meiner Jugend war ich bei den Pfadfindern aktiv und habe tolle Erinnerungen an diverse Zeltlager. Ich finde es toll, dass die Jugend der Adventskirche stämmisch organisiert ist und den gelebten Glauben mit „Pfadfinder“Traditionen verbindet. Die Jugend der Adventskirche ist dadurch etwas ganz besonderes und hoffentlich stolz darauf, was sie aufgebaut hat und leistet. Kirchenmusik Auf diesem Gebiet bin ich ziemlich unbegabt – aber jeder Musiker braucht auch jemanden, der ihm zuhört und das kann ich! Am liebsten höre ich mir Gospelkonzerte an oder dem Posaunenchor zu. Heimat Meine Heimat ist dort, wo meine Familie ist. Bis ich fünf Jahre alt war, lebten wir in der Nähe von Flensburg, dann zogen wir in den Münchner Osten nach Heimstetten – fuhren aber im Urlaub immer wieder nach SchleswigHolstein zurück, um die Verwandten zu besuchen. Dadurch bin ich eine norddeutsche Münchnerin und in beiden Gegenden dahoam. Neuanfang Mein Neuanfang in der Adventskirche war bzw. ist immer noch wunderbar. Ich wurde liebevoll aufgenommen, die Menschen hier sind sehr aufgeschlossen einer Neuen gegenüber und ich fühle mich in Aubing bzw. am Westkreuz ausgesprochen wohl. Ökumene In Heimstetten, wo ich aufgewachsen bin, war Ökumene selbstverständlich; Kinderbibelwochen, Freizeiten etc. waren nur möglich, weil sie ökumenisch durchgeführt wurden, und St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Meer Beim Stichwort „Meer“ sehe ich vor meinem inneren Auge die verschiedenen Meere vom Schiff aus betrachtet. Ich sehe die kabbelige Ostsee, die wie eine Badewanne wirkt, das Mittelmeer, wo pünktlich um 12 Uhr die Mittagsflaute einsetzt und man nur noch in der Mittagshitze dümpelt, die charakterstarke Nordsee, bei der man nie genau weiß, woran man ist, und den Atlantik, wo man ganz sanft die Wellen hinauf- und wieder hinabgleitet. 19 so war es für mich auch normal, als Evangelische auf ein katholisches Mädchengymnasium zu gehen, weil das die beste Schule für mich war. Aufgrund meiner Biografie ist gelebte Ökumene für mich nichts Besonderes, aber ich muss mir immer wieder vor Augen führen, dass noch die Generation vor mir für die Ökumene stark kämpfen musste und es etwas ist, worauf wir stolz sein können. Quirin Obwohl mir die Ökumene wichtig ist, gibt es zu St. Quirin bisher noch keine Kontakte. Das liegt u. a. auch daran, dass ich für die „Ökumene am Westkreuz“ zuständig bin, z. B. für die ökumenische Abendvesper am Johannisfeuer. St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Reisen Wohin ich gerne mal reisen würde, das sind die osteuropäischen Länder. Ich möchte gerne mal auf den Masuren in Polen segeln oder auf dem Plattensee in Ungarn. Allerdings müssen diese Segelurlaube mit vielen Landgängen gekoppelt sein, denn ich möchte auch Land und Leute kennenlernen. 20 Sprengel Zuständig bin ich für den Sprengel „Westkreuz und Neuaubing-Ost“, also für alle Menschen, die südlich der Kastelburgstraße und nördlich der Aubinger Straße wohnen bis zur S-Bahnstation Westkreuz. Das sind ca. 1400 evangelische Mitchristen – eine schöne Größe für eine Teilzeitpfarrerin. Teilzeitpfarrerin Ich habe 50% der zweiten Pfarrstelle inne – bin also Teilzeitpfarrerin. Die anderen 50% meiner Zeit gehören meiner Familie. Wie bei allen berufstätigen Eltern ist es auch bei uns ein ständiger Drahtseilakt, besonders, wenn dann noch der Kindergarten streikt oder die Kinder krank werden. Bisher haben wir es aber gut geschafft und ich bin zuversichtlich, dass wir es auch weiterhin organisiert bekommen. Vorname Meine Eltern konnten sich bei meiner Namensgebung nicht einigen, ob sie mich Kai (in Norddeutschland ist das ein Mädchenname) oder Katja nennen sollen, weshalb sie aus beiden Namen den Vornamen „Kaitia“ gebastelt haben. Auf dem Standesamt wurde diese Namensschöpfung akzeptiert. Seitdem darf ich mich über diesen Vornamen freuen, weil er einmalig ist, und mich über ihn ärgern, weil er immer buchstabiert werden muss. Windjammer Mit einem Windjammer – der „Roald Amundsen“ – fing meine Begeisterung für das Segeln an. Auch wenn ich auf ihr nicht mehr aktiv segle, hat sie mein Leben für immer verändert, denn auf ihr lernte ich meinen Mann kennen. Zwillinge Wenn man mit Zwillingen unterwegs ist, wird man häufig angesprochen, wieviel Arbeit das sei und was man da alles leisten würde. Einmal ist es uns jedoch passiert, dass eine ältere Dame auf uns zukam: „Zwillinge? Da haben sie aber Glück, die machen nicht so viel Arbeit. Meine Tochter hat Vierlinge.“ Es kommt also immer auf die Sicht der Dinge an und für uns gilt: Zwillinge machen mehr Freude als Arbeit. Wir sind froh, Marika und Kester zu haben. Die Impulse gab mg Der Kleine Quirin Heiligenverehrung n die Heiligen in Ephesus, die an Christus Jesus glauben“, so und ähnlich beginnt der Apostel Paulus viele seiner Briefe. Durch die Taufe ist ein Christ heilig geworden und steht durch Christus in Verbindung mit Gott. Die Gemeinde ist „Gottes Volk“, „ein heiliger Stamm“ (1 Petr 2,9f). Für die frühen Christen war Heiligkeit allen gemeinsam, keiner war besonders hervorgehoben. Heiligenverehrung entwickelte sich aus dem Brauch, am Todestag eines Verstorbenen an seinem Grab eine eucharistische Feier (Totenmesse) zu begehen. Das war zunächst Sache der Familie. Doch bei besonders hoch geachteten Menschen, das waren vor allem die Märtyrer, beteiligte sich zunehmend die ganze Gemeinde. Wenn auch noch andere Gemeinden einen verehrten Toten in ihr gemeinsames Gedenken aufnehmen wollten, ersetzten sie das fehlende Grab durch eine Reliquie, später auch durch ein Bild. Dabei konnten sie an eine bereits im Judentum übliche Verehrung von Gerechten und Märtyrern anknüpfen. Neben den Märtyrern wurden auch die Apostel als persönliche Zeugen des Heilsgeschehens verehrt sowie Bekenner, die Verfolgung erleiden mussten. Nach dem Ende der großen Christenverfolgungen wurden in der Westkirche auch bedeutende Bischöfe (zum Beispiel Martin von Tours, gest. 397) sowie Asketen und Jungfrauen verehrt. Seit dem 4. Jahrhundert ist Heiligenverehrung weit verbreitet, die immer zahlreicher werdenden Heiligenfeste überlagerten das liturgische Jahr. Mehrmals wurden die Heiligenkalender überarbeitet und Richtlinien für die Begehung ihrer Gedenktage erlassen. Bereits das Trienter Konzil (15451563) hat die Zahl der kanonisierten Heiligen stark auf 158 reduziert, doch sie wuchs schnell wieder an, was weitere Reformen nötig machte, zuletzt durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). Doch allein Papst Johannes Paul II. hat anschließend in seinem, allerdings recht langen, Pontifikat 483 Menschen – aus allen Teilen der Welt – heilig gesprochen. Viele Aussagen der Apostelbriefe bezeugen den Glauben, dass die Seelen der Heiligen um ihrer besonderen Verdienste willen bereits unmittelbar nach ihrem Tod in Gemeinschaft mit Gott leben. Doch durch ihr Grab oder ihre Reliquie sind sie auch noch im Diesseits gegenwärtig. Nun fällt es Menschen leichter, sich an einen besonderen, aber auch sterblichen Menschen wie sie selbst zu wenden und ihn um Fürsprache zu bitten, als direkt an einen unsichtbaren und unfassbaren Gott. Diesen mitbetenden Beistand kann jeder Heilige geben. Die Volksfrömmigkeit ging jedoch darüber hinaus. Bereits im 4. Jahrhundert werden Märtyrer, die mit einem Ort fest verbunden waren, St. Quirin • St. Michael • 2/2015 A 21 St. Quirin • St. Michael • 2/2015 22 als Schutzheilige dieses Ortes verstanden, auf dessen besondere Achtsamkeit und Fürsorge man hofft. Bald hatte auch jedes Handwerk und jeder Beruf seinen Schutzheiligen. Die damit verbundenen Bräuche und Umzüge gibt es vielfach heute noch, oder wieder. Bekannte Schutzheilige für ganze Länder sind zum Beispiel Michael für Deutschland, Georg für England, Dionysos für Frankreich oder Patrick für Irland. Auch wies man den Heiligen besondere Zuständigkeiten zu für bestimmte Krankheiten oder Lebenslagen. Im Mittelalter steigert sich die Heiligenverehrung zu übermäßigem Reliquienkult, der magischen Praktiken und verkappter Anbetung nahe kam, und zu inbrünstiger Wundersucht. Die offizielle Lehre der Kirche ist allerdings nie davon abgewichen, dass der eigentliche Mittler zwischen Gott und den Menschen Jesus Christus ist. Sie anerkennt und verehrt die Heiligen wegen ihrer besonderen Nachfolge Christi, die als eine Art unblutiges Martyrium aufgefasst wird, als eine Teilnahme an der Passion und der Auferstehung. Jedes Heiligenfest ist wie ein kleines Ostern. Heiligkeit ist das Werk göttlicher Gnade und Liebe. Das Leben der Heiligen ist gelebtes Evangelium. Es gibt Orientierung und Hoffnung für das eigene Leben. Das Zweite Vatikanische Konzil hat den Vorrang der Herrenfeste vor den Heiligenfeiern nochmal deutlich herausgestellt und Weisung gegeben, die Heiligenverehrung zu regionalisieren und stärker an die Ortskirchen zu binden. Es sollten auch nur noch solche Heilige in den allgemeinen Festkalender (Generalkalender, www.vatican.va) aufgenommen werden, „die wirklich von allgemeiner Bedeutung sind”. Daneben gibt es Regional- und Ordenskalender. Die Titel der Heiligen wurden revidiert, einige gestrichen. Geblieben sind: Apostel, Evangelist, Märtyrer, Jungfrau, Papst, Bischof, Priester, Diakon, Kirchenlehrer, Abt, Mönch, Einsiedler, Ordensmann (ohne Priesterweihe), Ordensfrau (für vorher verheiratete Frauen, sonst gilt der Titel Jungfrau). Eine besondere Bedeutung kommt der Verehrung Mariens zu. Das Konzil zu Ephesos verlieh ihr 431 den Titel Gottesgebärerin und sanktionierte damit offiziell die Marienverehrung, die aber vermutlich später begonnen hatte als die Märtyrerverehrung. Verehrt wird Maria nicht so sehr wegen der rein leiblichen Gottesmutterschaft als vielmehr wegen ihres unbedingten gläubigen Gehorsams gegenüber Gott und ihrer Teilnahme an der Passion Jesu. Besonders enthusiastisch wird Maria in der Ostkirche verehrt. Die Reformation hat die Heiligenverehrung wegen der unbestreitbaren Auswüchse im Mittelalter zunächst völlig abgelehnt und die Einzigartigkeit der Mittlerrolle Christi betont. Später aber, im Augsburger Bekenntnis, wurde das Heiligengedenken als Mittel zu Stärkung im Glauben anerkannt. em In Kürze K irchenkonzert in St. Quirin. Die nächste Veranstaltung in der Reihe „Konzerte in St. Quirin“ findet in der Pfarrkirche am Sonntag, 19. Juli 2015, unter dem Motto „Neue Klänge“ statt. Das Konzert wird gestaltet vom Kirchenchor St. Quirin unter der Leitung von Michael Leyk. Auf dem Programm stehen u. a. Werke der zeitgenössischen Komponisten Arvo Pärt (geb. 1935), Maurice Gustave Duruflé (1902 – 1986) und John Rutter (geb. 1945), die von Michael Lachenmayr an der Orgel begleitet werden. Als Solist tritt Michael Lachenmayr mit einer Komposition von Paul Hindemith auf. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, der Eintritt ist frei. Um Spenden zur Finanzierung der Ausgaben wird gebeten. (kb) Möchten Sie auch einmal bei einem Konzert mitsingen? Beim nächsten Konzert des Kirchenchors am Sonntag, 15. November 2015, möchte der Leiter des Kirchenchors, Michael Leyk, einmal interessierten Nichtmitgliedern des Kirchenchors, die aber im Chorsingen nicht ganz unerfahren sind, die Gelegenheit geben, mitzuproben und beim Konzert mitzusingen. Voraussetzung für diese Projektarbeit wäre, bei der Vorbereitung des Konzerts ab 15. September (Schulbeginn) an den Proben (jeweils mittwochs von 19:15 bis 21 Uhr im Pfarrsaal) teilzunehmen und für die Generalprobe am Nachmittag des 15. November zur Verfügung zu stehen. Der Kirchenchor von St. Quirin und sein Leiter würden sich freuen, wenn dieses Angebot in Aubing und Lochhausen auf Resonanz stoßen würde. (kb) Ihr Geheimrezept für die Renovierung des Pfarrzentrums. Liebe Aubinger, um die Renovierung des Pfarrzentrums finanziell zu unterstützen, läuft derzeit wieder eine Spendenaktion. Der Sachbereich Jugend möchte diese Aktion unterstützen und bedient sich dazu einer Idee, die es bei der letzten großen Spendenaktion zur Kirchenrenovierung bereits gab. Das damalige KKK-Team sammelte Aubings beliebteste Rezepte und veröffentlichte sie in dem Kochbuch „Vom Teufelsberg zum Vatikan“. Seitdem ist einige Zeit vergangen, und viele neue Köstlichkeiten haben ihren Weg auf Aubinger Buffets und Feste gefunden. Diese Rezepte und weitere Empfehlungen möchten wir wieder in einem Aubinger Kochbuch sammeln. Der Erlös aus dem Verkauf dieses Kochbuchs soll der Renovierung des Pfarrzentrums, vor allem einer neuen Küche, zugute kommen. Sicherlich gibt es mittlerweile viele Rezeptsammlungen im Internet. Aber in diesem Kochbuch wird es Empfehlungen und Rezepte von Aubingern geben. Da weiß man, woher es kommt!! Wenn Sie also eines oder mehrere Ihrer Lieblingsrezepte mit uns und Aubing teilen wollen, schicken Sie diese bitte an KochbuchAubing@ googlemail.com oder geben sie schriftlich im Pfarrbüro ab. (bis spätestens 30. Juli 2015) Wir danken für Ihre Unterstützung und freuen uns auf Ihre kulinarischen Genüsse. (Sachbereich Jugend) Eltern-Kind-Gruppen in St. Michael. Sie suchen eine Eltern-Kind-Gruppe und wollen andere Kinder und Eltern kennenlernen und sich austauschen? Wir bieten Ihnen feel-Gruppen, das pädagogische Konzept dafür haben Fachfrauen in langjähriger Erfahrung erprobt und weiterentwickelt. Im Mittelpunkt stehen St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Vermischtes 23 die Förderung einer tragfähigen Bindung und Beziehung und das freie Spiel. Durch die angeborene, natürliche Spielfreude kann das Kind, gesichert durch Mama oder Papa, Ausdauer, Selbstbewusstsein und soziale Kompetenz entwickeln. Nach den Sommerferien finden im Pfarrheim von St. Michael folgende Gruppen statt: Ab 17. 9. (Gruppe 1) für Kinder ab etwa 10 Monaten, Donnerstag von 15:15 Uhr bis 16:30 Uhr, insgesamt 17 Treffen einschließlich Elternabend für € 93,50 (Ermäßigung bei geringem Einkommen möglich). In dieser Gruppe sind noch zwei bis drei Plätze frei. Ab Oktober (Gruppe 2) für Kinder ab etwa 4 Monaten, Donnerstag von 13:45 Uhr bis 15 Uhr, insgesamt 15 Treffen einschließlich Elternabend für € 82,50 (Ermäßigung bei geringem Einkommen möglich). Da diese Gruppe neu beginnt, sind noch alle Plätze frei. Die Anmeldung erfolgt über das Haus der Familie (www. hausderfamilie.de). Hier finden Sie auch weitere Informationen zu den Gruppen. (bk) St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Lochhauser Senioren gemeinsam unterwegs – 200 Fahrten in 35 Jahren. Und so hat alles angefangen: Vor etwa 40 Jahren ha- 24 ben Pfarrer Leopold Schottkowski und seine Schwester Josefa beschlossen, die Senioren der Pfarrei monatlich zu einem gemütlichen Nachmittag einzuladen. Schon bald entschieden sich die beiden, auch noch Ausflugsfahrten für diesen Kreis zu organisieren. Maria Seidl aus dem Team um Josefa Schottkowski übernahm schließlich mit der Fahrt zum Kloster Schlehdorf und zum Freilichtmuseum Glentleiten am 20. Mai 1980 die Organisation der Ausflüge. Als mich Maria Seidl im September 1998 vor ihrem 100. Ausflug fragte, ob ich die Organisation der Seniorenausflüge übernehmen könnte, habe ich mich sofort bereit erklärt, weil mir die Fortsetzung dieser schönen Tradition am Herzen lag. Also ging es ohne Unterbrechung weiter. Auf meiner ersten Fahrt am 20. Oktober 1998 besuchten wir die Klosterkirche St. Rasso in Grafrath und fuhren anschließend nach Andechs. Mittlerweile sind fast 17 Jahre ins Land gezogen, und nun waren die reisefreudigen Senioren mit mir und meiner Frau, die mich bei allem tatkräftig unterstützt, zum 100. Mal auf Entdeckungsreise. Am 16. Juni 2015 besuchten wir die ehemalige Klosterkirche „Maria Him- Die Lochhauser Senioren in der Hallertau (Foto: Stiening) Start melfahrt“ in Pielenhofen in der schönen Oberpfalz. Hier feierten wir mit Pater Abraham eine feierliche hl. Messe zum Dank, dass wir in den vergangenen Jahren alle Fahrten ohne Zwischenfälle erleben durften. Musikalisch begleitete die Messe das Ehepaar Schenkel sehr stimmungsvoll. Den Nachmittag verbrachten wir in Au in der Hallertau, der „Perle des Hopfenlandes“. Hier wurde bis 2003 in den gemeindeeigenen Hopfenhallen der Naturhopfen abgewogen, zertifiziert, aufbereitet, verpackt und an Brauereien in aller Welt versandt. Viel gab es zu sehen von unserer bayerischen Heimat. Wir besuchten viele bekannte Sehenswürdigkeiten in Ober- und Niederbayern, in der Oberpfalz sowie in Schwaben. Aber auch unbekannte, oft versteckte kleine Kost- barkeiten waren zu bestaunen. Wichtig war und ist uns das Gemeinschaftserlebnis ohne Hektik, damit genügend Zeit fürs Kennenlernen bleibt. Und immer haben wir auch gute Gasthäuser und Cafés gefunden, die zur Einkehr und zum Verweilen einluden. Auch Petrus hat es gut mit uns gemeint. Meistens hat er uns Kaiserwetter beschert und verschonte uns vor total verregneten Tagen. (Reiseberichte mit zahlreichen Fotos finden sie unter www. michael-lochhausen.de) Und ganz wichtig: Wir sind immer alle fröhlich, voll neuer Eindrücke, aber müde und wohlbehalten nach Lochhausen zurückgekommen! Dieter Stiening Spendenmarathon im Bild V St. Quirin • St. Michael • 2/2015 om 19. bis 21. Juni 2015 lud die Pfarrgemeinde anlässlich der 50. Wiederkehr der Grundsteinlegung des Pfarrzentrums zu mehreren Veranstaltungen ein. Sie waren zugleich der Auftakt für den Spendenmarathon, der dazu beitragen soll, die notwendigen Eigenmittel in die Baukasse zu spülen. Wir fassen die Highlights in Bildern zusammen. Calamorce 25 Die Munich Swing Junction Bigband in Aktion St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Rechts: Auftritt des Männergesangvereins Germania Aubing Links unten: Eine Tanzgruppe des GTEV Almfrieden Aubing Rechts unten: Bücherflohmarkt mit Urlaubslektüre 26 St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Oben: Der Obergmoa Zwoagsang Rechts: Die PGR-Vorsitzende Monika Holzapfel auf Spendenjagd Unten: Der Quirina Dreigsang 27 Hilfe St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Hilfe für Nepal 28 Am 8. Oktober 1993 starb der 4½-jährige Siddhi Sundar Dhaubhadel in Bhaktapur/Nepal bei einem Verkehrsunfall, da keinerlei zeitnahe, adäquate medizinische Versorgung verfügbar war. Dieser tragische Verlust bewog seine Eltern Shyam und Ranjana Dhaubhadel umgehend eine Notfall- und Gesundheitsversorgung zu initiieren, um eine derartige Tragödie künftig zu verhindern. So gründeten sie schon am 22. Oktober 1993 in bescheidenem Rahmen das „Siddhi Memorial Health Service Centre“ (SMHSC), eine gemeinnützige Organisation zur kostenlosen gesundheitlichen Grund- und Erstversorgung von Frauen und Kindern. Der überwältigende Zuspruch aus der Bevölkerung inspirierte die Gründer, ein örtliches Krankenhaus zu bauen und sie konnten im Jahre 1998 schließlich das Siddhi Memorial Hospital (SMH) eröffnen. War das Haus anfangs nur einige Stunden an sechs Tagen pro Woche geöffnet, so bot man ab 1. Juli 2000 bereits einen ganzwöchigen 24-Stunden-Dienst sowie zehn stationäre Betten an, deren Anzahl inzwischen auf 50 Betten gestiegen ist. Inzwischen gibt es neben einer geburtshilflichen Abteilung und einem Operationssaal auch eine Intensivstation für Neugeborene. Zudem wird ein Ambulanzund Krankentransportdienst betrieben, es werden gynäkologische Beratungen (Familienplanung), Impfprogramme, Ernährungs- und Hygieneprogramme angeboten und ein Schulungszentrum betrieben. In Zahlen leistet das SMH jährlich in etwa: Gesundheitsvorsorge für 30.000 ambulante Patienten, 10.000 Notfallversorgungen, 250 Geburten, 150 Operationen, 200 Neugeborenen-Intensiv-Fälle. Bereits im Januar 2003 reifte bei Familie Dhaubhadel der Entschluss, dass die Hilfe für die Menschen in Bhaktapur sich nicht nur auf die rein medizinische Versorgung beschränken dürfe, sondern die Angebote deutlich weiter und gesamt-gesellschaftlich gesteckt werden müssten. Dies führte schließlich zur Errichtung einer Stiftung, der „Siddhi Memorial Foundation“ (SMF), welche sich in den Bereichen kostenfreie oder kostengünstige Gesundheitsversorgung, Versorgung alter Menschen, Bildung, Kunst und Kultur, Sport engagiert. Eines der Ziele konnte bereits im Oktober 2005 mit der Eröffnung des Siddhi Shaligram Briddhashram (SSB) realisiert werden. Hier handelt es sich um eine Einrichtung für Senioren die sowohl den klassischen Bereich eines Altenheims abdeckt als auch eine Tagespflege anbietet. All dies war nur möglich, da es den Gründern gelang, nationale und insbesondere zahlreiche internationale Spender für das Projekt zu begeistern – seien es nun Organisationen oder Einzelpersonen, deren Unterstützung bis heute essentiell ist. So hat die Pfarrei St. Michael, Lochhausen, heuer beschlossen, ein Aktionsjahr für das Siddhi Memorial durchzuführen (an das schlimme Erdbeben im April 2015 dachte da noch niemand!), zumal wir uns der Familie Dhaubhadel seit Jahren persönlich freundschaftlich verbunden fühlen und sicher sind, dass jede Spende voll und ganz im Siddhi Memorial ankommt und zum Wohl der Menschen eingesetzt wird. Wir freuen uns über die große Unterstützung anlässlich Fastenessen, Hoagart, Pfarrfest (mit Anwesenheit d. Fam. Dhaubhadel!; siehe Bild unten), sowie die Einzelspenden und bitten um weitere Hilfe. Spenden können abge- Kalender geben werden bei Familie Beck, Schussenrieder Straße 32, 81249 München-Lochhausen (wir leiten Bar-Spenden an die NHB weiter; Rückfragen unter Tel. 089-8641735 oder 01716222409; email: [email protected] oder gerne persönlich, einfach bei uns läuten). Alternativ nimmt auch die Nepalhilfe Beilngries e.V. (bitte unbedingt „Siddhi Memorial Hospital“ als Zweck angeben) Spenden entgegen und zwar auf folgendem Konto: NHB, IBAN: DE05 7216 0818 0004 6227 07; BIC: GENODEF1INP. Für Spenden bis 200€ genügt der Einzahlungsbeleg zur Vorlage beim Finanzamt. Weitere Informationen stehen unter www.facebook.com/SiddhiMemorialFoundation und www.nepalhilfe-beilngries. de zur Verfügung. Otto Beck Veranstaltungen und Termine Juli bis Oktober St. Quirin, Aubing Juli So 12. Juli 11:00 19:00 Di 14. Juli 19:30 Mi 15. Juli Do 16. Juli 19:30 Abschlussgottesdienst Kinderbibelwoche Wohnviertelmesse Bruno-Paul-Straße Nachbarschaftshilfe Aubing Tagesfahrt Senioren Amberg Kirchenverwaltung St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Die Familie Dhaubhadel besucht das Pfarrfest 2015 in St. Michael 29 St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Fr 17. Juli Sa 18. Juli So 19. Juli Di 21. Juli Sa 25. Juli So 26. Juli Mi 29. Juli 30 16:00 07:45 20:00 19:30 20:00 10:00 18:00 11:00 11:45 08:45 09:30 Wortgottesdienst zum Abschlussfest des Kindergartens, anschl. Feier Ministrantenausflug von St. Quirin Kirchenkonzert: „Neue Klänge“ mit dem Kirchenchor St. Quirin Pfarrverbandsrat Meditationskreis Radlwallfahrt, Abfahrt St. Quirin Sommer-Generationenparty Kleinkinder-Kirche Brunch der Kleinkinder-Kirche Ökum. Schulschlussgottesdienst Ökum. Schulschlussgottesdienst August So 09. Aug 11:00 Sa 15. Aug 09:00 Festgottesdienst zu Kirchweih / Chor; anschl. gemeinsames Mittagessen Gottesdienst zu Mariä Himmelfahrt mit Kräutersegnung September Di 15. Sep 08:00 10:00 20:00 Mi 16. Sep 19:30 Sa 19. Sep Mo 21. Sep Mi 23. Sep 08:45 09:30 Di 29. Sep 19:30 Ökumenische Segnung der Schulanfänger Offener Frauentreff Meditationskreis Kirchenverwaltung Gemeinsame Bergmesse mit der Adventskirche Fünftagesfahrt Senioren Ökumenischer Schulgottesdienst I Ökumenischer Schulgottesdienst II Pfarrgemeinderat Oktober Fr 02. Okt So 04. Okt 11:00 12:00 Di 06. Okt 09:15 10:00 10:00 Fr 09. Okt 15:00 Sa 10. Okt 09:00 So 11. Okt 11:00 Di 13. Okt 20:00 Mi 14. Okt 19:30 Fr 16. Okt Sa 17. Okt 20:00 50 Jahre Gemeindezentrum Bartimäus, Lochhausen Familiengottesdienst zum Erntedankfest Kartoffelfest Wortgottesdienst des Kindergartens Wortgottesdienst des Kindergartens Offener Frauentreff Kleidermarkt Annahme Kleidermarkt Verkauf Gemeinsamer Gottesdienst zum Jahresmotto Meditationskreis Kirchenverwaltung Pfarrgemeinderatswochenende bis 18.10.2015 Kirchenkonzert: Triskilian Seniorennachmittag mit Gottesdienst: 7. Oktober 2015, 14:30 Uhr Sachbereich Ökumene: 14. Juli 2015, 20 Uhr Sachbereich Senioren und AK 60+: 10. September 2015, 19:30 Uhr Sachbereich Öffentlichkeitsarbeit: 22. September 2015, 20 Uhr Sachbereich Jugend: 30. September 2015, 19:30 Uhr Sachbereich Liturgie: 8. Oktober 2015, 20 Uhr Sachbereich Mission, Entwicklung, Frieden: 15. Oktober 2015, 20 Uhr Pfarrbriefredaktion: 23. Juli und 6. Oktober 2015, jeweils 20 Uhr Jugend-Leiterrunde: 16. September und 14. Oktober 2015, jeweils 19 Uhr St. Michael, Lochhausen Juli So 19. Juli 11:00 Gemeinsamer Gottesdienst zum Jahresmotto Mi 30. Juli 08:15 Ökum. Schulschlussgottesdienst 01. Aug 02. Aug 11:00 07. Aug 18:00 15. Aug 11:00 September Di 08. Sep 14:30 Di 15. Sep 08:15 08:15 Sa 19. Sep Do 24. Sep 10:00 So 27. Sep 11:00 Jugendzeltlager Jachenau 1. bis 8 August 2015 Kleinkinder-Kirche Ökumenischer Stadtteilgottesdienst Mariä Himmelfahrt mit Kräutersegnung Seniorennachmittag Seniorenausflug Lenggries und Großer Ahornboden Ökumenische Segnung der Schulanfänger Gemeinsame Bergmesse mit der Adventskirche Ökumenischer Schulgottesdienst Festgottesdienst zum Patrozinium Oktober Fr 02. Okt 50 Jahre GZ Bartimäus So 04. Okt 11:00 Familiengottesdienst zum Erntedankfest Mo 05. Okt 20:00 Gottesdienst von Frauen für Frauen Di 06. Okt 19:30 Pfarrgemeinderat Sa 10. Okt 13:30 Pfarrwallfahrt nach Maria Eich 18:00 Abendgottesdienst in Maria Eich Di 13. Okt 14:30 Seniorennachmittag Fr 16. Okt Pfarrgemeinderatswochenende bis 18.10.2015 Bibelabende: Jeweils 22. und 29. Juli, 5., 19. und 26. August, 9., 16., 23., und 30. September, 14. Oktober 2015 St. Quirin • St. Michael • 2/2015 August Sa So Fr Sa 31 Adventskirche, Neuaubing So 18. Okt 17:00 13. Solistenkonzert mit Musikern aus den großen Münchner Orchestern, Eintritt frei Gemeindezentrum Bartimäus, Lochhausen So 26. Juli 10:30 Gottesdienst im Grünen So 16. Aug 20:00 Abendandacht mit Singkreis Zur besonderen Beachtung: Vom 2. - 4. Oktober 2015 feiert das GZ Bartimäus sein 50jähriges Bestehen St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Sa So 32 03. Okt 14:30 04. Okt 10:30 St. Lukas, Westkreuz Do 16. Juli 14:00 Sa 18. Juli 15:00 So 19. Juli 11:00 11:00 12:00 So 26. Juli 11:00 Do 30. Juli 13:00 Do 17. Sep 13:30 19:45 Do 24. Sep 13:00 Fr 02. Okt 18:00 So 04. Okt 11:00 So 10. Okt 08:00 19:00 So 11. Okt 11:00 Sa 17. Okt 18:00 So 18. Okt 11:00 St. Markus, Neuaubing Mo 21. Sep Fr 02. Okt 19:30 Sa 03. Okt 19:30 So 04. Okt 18:00 Ausstellung und Erzählcafé Festgottesdienst mit Dekan Dr. C. Jahnel Seniorentreff – Vortrag „Die Berufung Abrahams“ Pfarrfest Hochamt mit Orchestermesse von W. A. Mozart Kindergottesdienst im Pfarrsaal Pfarrfest Gottesdienst mit Just4fun-Chor Seniorentreff – Sommerfest Seniorentreff – 1. Treffen nach den Ferien Kolping lädt ein: Bildervortrag mit Bruno Hartinger Seniorentreff – Oktoberfest 1. feierlicher Oktoberrosenkranz Familiengottesdienst zum Erntedank Flohmarkt am Parkplatz Gospelnight Patrozinium – Orchestermesse von W. A. Mozart, anschließend Mittagessen im Pfarrsaal Ganztages-Pfarrverbandsausflug nach Landshut und Kloster Seligenthal Jugendgottesdienst Gottesdienst mit Familienchor Just4fun Beginn des Kartenvorverkaufs für die Liederabende „BeziehungsWeise“ im Pfarrbüro, Tel. 87 80 80 Premiere: Liederabend „BeziehungsWeise“ Liederabend „BeziehungsWeise“ Liederabend „BeziehungsWeise“ Im Bild Fr 09. Okt 19:30 Liederabend „BeziehungsWeise“ So 11. Okt 18:00 Liederabend „BeziehungsWeise“ St. Konrad, Neuaubing Di 13. Okt 19:30 Vortrags- und Gesprächsabend im Pfarrheim, Thema: Eltern stärken, damit Erziehung gelingt! Referentinnen: Agnes Passauer und Veronika Güldner-Zierer St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Gemeindeleben – Höhepunkte der letzten Zeit Erstkommunion 2015 oben: St. Quirin unten: St. Michael 33 Gemeinsame Fronleichnamsprozession in St. Quirin St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Pfarrfest in St. Michael: Festgottesdienst 34 Pfarrfest in St. Michael: Feier im Freien Planungen Wir gratulieren unserem Geburtstagskind! 50 Jahre Grundsteinlegung Pfarrheim St. Quirin – Zeit für F ast 50 Jahre sind für ein Gebäude, das Tag für Tag in allen nur erdenklichen Varianten genutzt wird, eine lange Zeit. Es ist Heimat von Krabbelgruppen und Sängern, von Jugendparties und Sachbereichssitzungen, von Generationenfeiern bis zu Seniorennachmittagen – und irgendwann ist dann einfach mehr als nur der Lack ab. Die Kirchenverwaltung hat nun im Januar alle im Pfarrheim tätigen Gruppierungen mit der Bitte angeschrieben, ihre Bedürfnisse sowie Anregungen und Vorschläge zu äußern. Diese Sammlung wurde von der „Planungsgruppe Pfarrheimsanierung“ geordnet und anschließend dem Architekturbüro Holzapfel übergeben. Man könnte nun sagen: Gut, wir streichen die Wände, hängen ein paar neue Bilder auf, erneuern Waschbecken und Toilettenschüsseln, spendieren der Küche eine neue Arbeitsplatte und einen Ventilator, und dann auf in die nächsten 50 Jahre. Natürlich wäre auch das eine Möglichkeit. Die Architekten haben aus diesen Vorstellungen und Wünschen der Pfarrei – verbunden mit eigenen Ideen zur Umsetzung – einen ersten Entwurf als Planungsgrundlage erstellt. Dieser Entwurf konnte am Spendenwochenende im Aloisiusstüberl eingesehen werden. In dem aufgestellten Zettelkasten wurden Anmerkungen, Vorschläge und Kommentare für die weiteren Planungen gesammelt. Aber es gibt auch eine andere Option. So war sich die Kirchenverwaltung einig, wenn sie die Sanierung angeht, dass das Ganze auch Hand und Fuß haben muss. Und auch das Ordinariat, das einen Löwenanteil der Kosten trägt, hat klargestellt: Sanierung mit Zuschüssen nur, wenn das Pfarrheim dann auch zukunftsfähig wird. Es macht keinen Sinn, Toiletten zu sanieren, wenn die Abflussrohre von Baumwurzeln zugewachsen sind, oder die Heizung den heutigen energetischen Anforderungen anzupassen, wenn durch Fenster und Türen die ganze Wärme wieder verloren geht. Ganz zu schweigen von aktuellen Brandschutzvorschriften, behindertengerechten Zugängen und einer Küche, die die Möglichkeit bietet, sich mit mehr als drei Personen gleichzeitig darin aufzuhalten und dabei noch zu arbeiten. Diese Liste könnte sicher endlos weitergeführt werden. Inwieweit dieser erste Entwurf, der von den meisten Besuchern sehr positiv aufgenommen wurde, in dieser Form umsetzbar ist, hängt noch von einer Vielzahl anderer Faktoren ab, wie den technischen Möglichkeiten, Baugenehmigungen und nicht zuletzt der Finanzierung. Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt jede Aussage über die zu erwartenden Kosten unredlich wäre, eines ist klar: Ohne finanzielle Eigen- St. Quirin • St. Michael • 2/2015 eine Runderneuerung 35 leistung geht gar nichts und eine reelle Kostenschätzung, die sicherlich eine der nächsten Schritte sein wird, ist abhängig von der zur Zeit untersuchten Qualität des Bestandes, der Zuordnung der Maßnahmen zu Pfarrheim bzw. Pfarrverwaltungsräumen und natürlich von dem Umfang der notwendigen bzw. gewünschten Umgestaltung. Nun ist mit dem Spendenwochenende ein erster vielversprechender Anfang gemacht, aber es liegt sicher noch ein weiter Weg vor uns. Und damit wären wir auch wieder am Anfang meines Artikels. Zu einem Geburtstag gehören vor allem zwei Dinge: gute Wünsche und Geschenke für das Geburtstagskind. Deshalb bitten wir Sie wie bei jedem Artikel zu diesem Thema (es muss einfach sein): Geben Sie sich einen Ruck und spenden Sie! Das Leben in unserem Pfarrheim ist immer auch ein Aushängeschild der Gemeinde St. Quirin gewesen und so soll es auch in Zukunft für die nachfolgenden Generationen bleiben. Also lassen sie uns das Zukunftsprojekt Runderneuerung gemeinsam anpacken! Wolfgang Lindner St. Quirin • St. Michael • 2/2015 Bankverbindung: Pfarrkirchenstiftung St. Quirin Konto Pfarrheimmodernisierung Genossenschaftsbank e.G. München IBAN: DE49 7016 9464 0000 0453 30 BIC: GENODEF1M07 36 Pfarrheimsanierung- und umbau St. Quirin: Planungsstand Juni 2015
© Copyright 2024 ExpyDoc