musikstadt halle - Wilhelm-Friedemann-Bach

MUSIKSTADT HALLE
EINE ZEITREISE DURCH DIE MUSIKGESCHICHTE
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WC
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Garderobe
Kasse
Rundgang
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AUSSTELLUNG IM WILHELM-FRIEDEMANN-BACH-HAUS
Das Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus in der Großen Klausstraße 12 ist
eines der bedeutendsten Renaissancehäuser der Stadt Halle und war
Wohnstätte des ältesten Sohnes von Johann Sebastian Bach. Ein
1835 neu errichteter Gebäudeteil beherbergt in der ersten Etage die
sehenswerte Ausstellung „Musikstadt Halle“.
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Die Musikstadt Halle
Halle hat eine reiche Musikgeschichte, deren Spuren
teilweise noch heute zu sehen sind. Schon im Mittelalter zogen Minnesänger und fahrende Spielleute auf die
Burg Giebichenstein. In der Renaissancezeit erlebte der
Hof in der Moritzburg und später in der Neuen Residenz unter Kardinal Albrecht von Brandenburg eine
Blütezeit. Die drei großen alten Kirchen der Stadt –
Marktkirche, St. Ulrich und St. Moritz – waren von jeher
wichtige Pflegestätten der Musik. Hier sang der älteste
Knabenchor Deutschlands, der Stadtsingechor. Mit der
Gründung der halleschen Universität 1694 entwickelte
sich das Bürgertum und mit ihm eine bürgerliche Musikkultur. Im 19. Jahrhundert entstand ein öffentliches
Konzertwesen. Mit Johann Friedrich Reichardt als Komponist und Herausgeber von volkstümlichen Liedern,
Carl Loewe als Balladenmeister und Robert Franz als
Schöpfer kleiner, intimer Lieder schrieb Halle ein wesentliches Kapitel deutscher Liedgeschichte.
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Georg Friedrich Händel
Der bedeutendste in Halle geborene Komponist, Georg
Friedrich Händel (1685–1759), verbrachte hier seine
Kindheit und Jugend (bis 1703). Nach dem Unterricht
bei Friedrich Wilhelm Zachow an der Marktkirche studierte er an der noch jungen halleschen Universität und
war für ein Probejahr Organist der reformierten Domgemeinde. Nach Stationen in Hamburg, Rom und Hannover lebte er von 1712 bis zu seinem Tod in London.
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Johann Friedrich Reichardt und Carl Loewe
Johann Friedrich Reichardt (1752–1814) ist als Musikschriftsteller, Komponist und Herausgeber zahlreicher
Lieder bekannt. 1794 ließ er sich in Giebichenstein bei
Halle nieder. Auf seinem Anwesen, das als Herberge der
Romantik galt, empfing er zahlreiche Persönlichkeiten,
darunter Ludwig Tieck, Clemens Brentano, Novalis, Joseph von Eichendorff und Johann Wolfgang von Goethe.
Er veranstaltete Hausmusiken, bei denen auch seine
musikalisch begabten Töchter und der junge Carl Loewe
mitwirkten.
Carl Loewe (1796–1869), in Löbejün geboren, verbrachte in Halle seine prägende Jugendzeit. Er war Schüler an
den Franckeschen Stiftungen und sang im Stadtsingechor unter Daniel Gottlob Türk sowie als Tenor-Solist in
der Singakademie. Später studierte er hier Theologie. In
Halle entstanden bereits fast 50 Kompositionen, darunter die Balladen „Erlkönig“ und „Edward“.
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Samuel Scheidt
Der hallesche Komponist Samuel Scheidt (1587–1654)
gehört zu den bedeutendsten deutschen Komponisten
und Musikern in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Er komponierte zahlreiche geistliche Vokalwerke und
Instrumentalmusik, wovon zahlreiche bereits zu seinen
Lebzeiten im Druck erschienen. Bis an sein Lebensende
blieb Scheidt in Halle.
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Robert Franz und Salon „Robert Franz“
Robert Franz (1815–1892), der aus einer alten Hallorenfamilie stammt, ist einer der bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Auch als Bearbeiter von Werken
alter Meister, besonders von Bach und Händel, hat er
sich in der Musikgeschichte einen Namen gemacht. In
Halle wirkte er als Universitätsmusikdirektor und Dirigent der Singakademie, die heute seinen Namen trägt.
Im angegliederten Salon „Robert Franz“ 7 sind ein
originaler Flügel und Möbel aus seinem Besitz ausgestellt.
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Bohlenstube & Hausmusik in Halle
Hausmusik hat auch in Halle eine lange Tradition. Musiziert wurde in Häusern von Adligen oder Bürgern, in der
guten Stube, im mondänen Salon oder auch im Freien,
in privaten Parks und Gärten. Die Bohlenstube 8 aus
der Renaissancezeit ist ein gutes Beispiel für Wohnräume, die zum privaten Musizieren genutzt wurden.
Wilhelm Friedemann Bach
Wilhelm Friedemann Bach (1710–1784) war ein gefragter Orgelvirtuose und Lehrer. In der ehemaligen
„Clausbadstube“ an der Klausbrücke (heute Große
Klausstraße 12), wohnte der älteste Sohn des Leipziger
Thomaskantors Johann Sebastian Bachs in den Jahren
1764–1770 nach seiner Entlassung aus dem Amt des
Organisten der Marktkirche. Sein Orgelspiel war faszinierend und wurde von Kennern gelobt.
Wilhelm-Friedemann-Bach-Haus
Dauerausstellung „Musikstadt Halle“ (1. Etage)
Große Klausstraße 12 (Eingang Hallorenring)
06108 Halle (Saale)
WILHELM-FRIEDEMANNBACH-HAUS
www.wfbachhaus.de
Öffnungszeiten
April bis Oktober: Freitag und Samstag 10 bis 18 Uhr
November bis März: Freitag und Samstag 10 bis 17 Uhr