Zeitungsartikel AZ Freiamt - Stay-Together

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AZ FREIAMT
In Berikon ist alles klar,
in Zufikon noch nicht
Feuerwehren
sind einsatzbereit
BERIKON/ZUFIKON In Berikon und in Zufikon sind im
ersten Wahlgang alle fünf Gemeinderatssitze besetzt
worden. Stefan Bossard ist neuer Beriker Ammann, die
Zufiker Ammann-Wahl geht in die zweite Runde. Seite 32
HAUPTÜBUNGEN In verschiedenen Gemeinden haben Hauptübungen der Feuerwehren
stattgefunden. Sie zeigten: Auf die Feuerwehren ist Verlass.
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Bischof ehrte die Heilige vom Land
Eine Spendenaktion ermöglichte in Auw den Maria-Bernarda-Besinnungsweg
Zwei Chöre, die Kirchenchöre
Auw und Hohenrain, sangen
gestern zur Ehre der berühmtesten Auwer Bürgerin, der heiligen Maria Bernarda Bütler.
Bischof Elmar Fischer aus
Feldkirch weihte den MariaBernarda-Besinnungsweg ein.
J Ö R G B AU M A N N
Rom bleibt unangefochten das
Zentrum der römisch-katholischen Weltkirche. Aber das kleine Oberfreiämter Dorf Auw ist
mit der Einweihung des Besinnungsweges für die heilige Maria Bernarda Bütler in der Hierarchie wohl ein Stück näher an
Rom herangerückt. Kirchenpflegepräsident Andreas Gubler
dankte den vielen Firmen und
Privaten, die sich mit einem Beitrag für den Besinnungsweg eingesetzt hatten. «Aber die Spendenaktion geht weiter», sagte
Gubler vielsagend. Die Kirchgemeinde wird sich laut Gubler
weiterhin für das Andenken an
die heilige Maria Bernarda und
die Pflege des Wallfahrtsortes
engagieren.
Projektleiter geehrt
Besonders dankte Gubler
dem Kirchenpfleger Reto Jenny.
Dieser zeichnete zusammen mit
dem Auwer Dorfpfarrer Alphons
Brunner verantwortlich für die
Gestaltung des einen Kilometer
langen Besinnungsweges rund
um die Pfarrkirche. Den Weg
säumen Glasstelen, die in der
Glasi Hergiswil hergestellt und
mit Informationen über den Lebensweg von Maria Bernarda
Bütler beschriftet wurden.
Pfarrer Alphons Brunner bezeichnete den Besinnungsweg
PER KRAN AUFS DACH Aufrichte
im kalten Regen. ES
Tännchen
für schrägen
Bankbau
Raiffeisenneubau in
Muri ist aufgerichtet
EINWEIHUNG Bischof Elmar Fischer aus Feldkirch weihte den Maria-Bernarda-Besinnungsweg ein. JÖRG BAUMANN
als weiteren Markstein im Wirken Gottes, der über die Landesgrenzen hinaus seine Wirkung
entfalten werde. Elmar Fischer,
Diözesanbischof in Feldkirch,
zeigte sich erstaunt: «Die Gemeinde Auw ist so klein, dass
kein Hinweisschild an der Autobahn den Weg nach Auw zeigt.»
Umso schöner dünke ihn, dass
eine einfache Bauerntochter
vom Land ein so weltumspannendes Werk der Liebe gegründet habe. Auch im österreichischen Bundesland Vorarlberg,
wo Fischer als Bischof wirkt, ist
die Kongregation der Franziskanerschwestern von Maria Hilf,
welche die Heilige aus Auw
gründete, stark verankert. Österreichischen Boden betrat Maria
Bernarda Bütler indessen nie.
Ihr Wirkungsfeld entfaltete sie
in Südamerika.
Die Liebe im Zentrum
Die Liebe zu Gott, zum Evangelium und zu den Mitmenschen habe Maria Bernarda Bütler angeleitet, sagte Bischof Fischer in seiner Festpredigt. Die
wahre Liebe trachte danach, im-
mer noch grosszüger zu werden.
Der Mensch dahinter sei nicht so
wichtig. Das habe die Heilige aus
Auw vorgelebt. Sie lehre uns,
dass in einer säkularisierten
Welt der Konsum die Menschen
nicht zufriedener machen könne. Exemplarisch habe Maria
Bernarda Bütler gezeigt, dass einen jeder Verzicht und die Hingabe an eine Aufgabe der Auferstehung näherbringe. Diese Hingabe könne man auch im Beruf
und in der Familie leben. Maria
Bernarda Bütler habe das Beispiel dafür geliefert, dass man
in der Liebe ein «Leben mit Zugewinn» gestalten könne. Die
Hinterlassenschaft der heiligen
Maria Bernarda könne man
schlichtweg als «heilsame Alternative zu den damals zahlreichen Initiativen des Kolonialismus» betrachten, erklärte Bischof Fischer.
Nach dem festlichen Gottesdienst weihte der Bischof zusammen mit dem Dorfpfarrer
Alphons Brunner, Jost Sigwart,
Pfarrer im Maria-BernardaHeim, und vielen Gläubigen den
Besinnungsweg ein.
Der gegenwärtig wohl am meisten diskutierte Neubau in Muri
ist aufgerichtet: Die Raiffeisenbank Oberfreiamt erstellt am
Kreisel mit dem Architekturbüro a4D, Muri, ein markantes
Gebäude, das einen städtebaulichen Akzent setzen soll.
«Die spezielle Architektur
regt zur Diskussion an», räumt
Marc Jordan, Vorsitzender der
Bankleitung, ein. «Aber sie ist
positiv, nicht zuletzt, weil das
Gebäude jetzt im Zusammenhang mit dem Coop-Neubau beurteilt werden kann.» ( E S )
Helikopter beim Spital im romantischen Einsatz
Bräutigam in spe liess seine Angebetete Sandra beim Kreisspital für das Freiamt per Helikopter zu einem Heiratsantrag abholen
Liebe sorgte für einen ungewöhnlichen Transport beim
Kreisspital für das Freiamt in
Muri: Der Helikopter flog eine
Pflegemitarbeiterin zum romantischen Heiratsantrag.
Das bereitstehende Pflegepersonal wartete mit entsprechender
Ausrüstung beim Landeplatz.
Nach der Landung stellte sich jedoch heraus, dass der Helikopter
nicht gekommen war, um einen
Patienten zu bringen, sondern
um eine «Patientin» abzuholen.
Bei dieser «Patientin» handelte
es sich um Sandra Rentsch,
langjährige Pflegemitarbeiterin
des Spitals Muri. Grund für den
Abtransport war jedoch nicht
ein medizinischer Notfall, sondern ihr Freund Peter Hürzeler,
der seit einiger Zeit damit beschäftigt war, einen romanti-
schen Heiratsantrag vorzubereiten. Für die Spitaldirektion war
es selbstverständlich, den Bräutigam bei diesem einmaligen Ereignis zu unterstützen. «Das Spital Muri zeichnet sich durch eine sehr individuelle Betreuung
seiner Patienten aus. Dies gilt
aber eben nicht nur für die Patientinnen und Patienten, sondern auch für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche
die individuelle Betreuung der
Patienten erst ermöglichen»,
sagt Direktor Marco Beng.
Während des Flugs bei herrlichem Wetter und schöner Aussicht auf die bereits verschneiten Berge im Bernbiet dämmerte es wohl der Krankenschwester, was da auf sie zukommen
möge. Spätestens beim Anflug
in Aeschiried oberhalb von Spiez
war klar, worum es ging. Auf ei-
ner Wiese war aus zwei Meter
grossen Buchstaben eine eindeutige Frage formuliert: «Sandra, willst du mich heiraten?».
Unweit der Frage stand der Antragsteller mit einem grossen
Blumenstrauss beim Landeplatz
und wartete auf die junge Frau.
Nach der Landung war die
Begrüssung stürmisch-romantisch. Der Bräutigam in spe kam
gar nicht mehr dazu, seine Frage
offiziell zu stellen, da die Braut
immerzu Ja sagte und diesen
küsste. Man möge hoffen, dass
das Nicht-zu-Wort-kommen-Lassen ein einmaliges Ereignis war
und keine Auswirkungen auf ihr
Eheleben haben wird.
Die Verlobung wurde anschliessend gebührend bei einem romantischen Dinner mit
herrlicher Aussicht auf den
Thunersee gefeiert. ( Z G )
HEIRATSANTRAG GELUNGEN Sandra Rentsch und Peter Hürzeler nach der Landung. ZVG