Zwei Firmen, ein Grossprojekt

Frauenfeld & Untersee 51
Samstag, 12. September 2015
Eine Entdeckungsreise
nach Felben-Wellhausen
FELBEN-WELLHAUSEN. Am Sams-
tag, 26. September, lädt der WWF
von 10 bis 17.20 Uhr zu einer
Entdeckungsreise nach FelbenWellhausen ein. Die Teilnehmenden lernen die bunten
Reichtümer des Herbstwaldes
kennen und erfahren vieles über
die essbaren Waldfrüchte. Auskunft und Anmeldung bis Freitag, 25. September, um 16 Uhr
unter 071 221 72 30 oder anmeldungywwfost.ch. (red.)
AGENDA
HEUTE
DIESSENHOFEN
Konzert der Musiklehrpersonen
der Musikschule Untersee und
Rhein, 19.30, Stadtkirche
ESCHENZ
Brockenstube, 13.30–16.00,
Postkeller und altes Spritzenhaus
FRAUENFELD
Flohmarkt, 8.00–16.00, Burstelpark
Auto-Spektakel, Autoausstellung
mit Herbstneuheiten,
10.00–17.00, diverse Fachgaragen
Ludofest, mit Geschicklichkeitsparcours für Kinder, 11.00–14.00,
Zürcherstrasse, Altstadt
Familienanlass «Wald und
Wild», Förster und Jäger erzählen
über Wald und Wild, Entdeckungen in der Natur mit der Pfadi,
14.30–17.30, beim Stählibuckturm (nur bei gutem Wetter)
13. Frauenfelder Lyriktage,
Podiumsdiskussion und PoetryPerformance, 17.00, Eisenwerk,
Theater
Lottoabend, mit Grillplausch
und musikalischer Unterhaltung,
18.30, Forstplatz Heerenberg
Jubiläum «50 Jahre Jugendorchester Thurgau», Konzert mit
Werken von Schubert und Mendelssohn, 19.30, Rathaus
La Soirée, Hip-Hop, Partytunes;
DJs O-Dee, G-Rockz, 22.00,
Schlosskeller
MAMMERN
Orgelvesper mit Antje Maria
Traub, 17.00–17.30, Klinik
Schloss, Schlosskapelle
MATZINGEN
2. Moscht-Inder-Schüüsse,
Gewehr 300 m, 8.00–18.00,
Schiessanlage Grosswies
SCHAFFHAUSEN
Schaffhauser Berufsmesse,
9.00–15.00, Berufsbildungszentrum BBZ
Ballett-Sinfonie No.3, «mit Tänzerinnen und Tänzern der Ballettschule Looser-Weilenmann,
17.30, Stadttheater
STECKBORN
Das Projekt Schloss Glarisegg,
Infos und Führung, 14.00–16.00,
Schloss Glarisegg
MORGEN
FRAUENFELD
Auto-Spektakel, Autoausstellung
mit Herbstneuheiten,
10.00–17.00, diverse Fachgaragen
33. Frauenfelder Seifenkistenrennen, 10.00, Rennstrecke: Gerlikon–Frauenfeld (Heerenberg)
Familien-Spielnachmittag,
Ludothek Frauenfeld,
14.00–17.00, Quartiertreffpunkt
Talbach, Zürcherstrasse 64
Gospel Friends mit Band, Konzert, 19.00, evangelische Kirche
MATZINGEN
2. Moscht-Inder-Schüüsse,
Gewehr 300 m, 8.00–12.00,
Schiessanlage Grosswies
SCHLATTINGEN
Chlosterfest, Spaghettiplausch,
Musikverein Brass Band Schlattingen, 11.30, im Chloster
(nur bei gutem Wetter)
WARTH
Vernissage «Kunst oder was?»,
Bildnerisches Gestalten im Spannungsfeld von Therapie und
Kunst, 11.30, Kunstmuseum
Das Leben der Mönche,
Führung, 15.00, Ittinger Museum,
Kartause
Zwei Firmen, ein Grossprojekt
Kommenden Spätwinter nehmen die zwei Maschinenbau-Unternehmen Blumer und Awema in Oberneunforn ihren
Betrieb auf. Gestern war Spatenstich für den neuen Doppel-Firmensitz. Investiert werden knapp zehn Millionen Franken.
MATHIAS FREI
Für die Baubewilligung legte Neunforns
Gemeinderat sogar eine ExtraSitzung in den Sommerferien
ein. Von einem «ausserordentlichen Projekt» sprach denn
auch Gemeindepräsident Benjamin Gentsch beim gestrigen
Spatenstich. Alle Beteiligten seien darum bemüht gewesen, dass
die Firmenansiedlung «ausserordentlich schnell» vonstatten
gehen könne. Und es ging wahrlich schnell.
Diesen April fanden erste
Gespräche mit der Gemeinde
Neunforn statt. Und schon kommenden Februar gehen die zwei
Maschinenbau-Unternehmen
Blumer und Awema im Gebiet
Brüel am westlichen Dorfrand
Oberneunforns in Produktion
(siehe Kasten). Im März wird
dann auch der Bürotrakt eröffnet. Die beiden KMU verlegen
sowohl ihre komplette Fabrikation als auch ihre Hauptsitze in
die Gemeinde Neunforn.
Firmen-Duo
Etiketten-Stanz- und
Süsswarenanlagen
OBERNEUNFORN.
Bild: pd
Eine Visualisierung des Neubaus im Gebiet Brüel in Oberneunforn.
Mindestens 60 neue Stellen
In Neunforn gibt es derzeit
rund 230 Vollzeitarbeitsstellen.
Mit Blumer und Awema kommen laut René Amherd «mindestens 60 neue Arbeitsplätze»
dazu. Amherd ist Inhaber und
CEO der beiden Firmen. Es
scheint so, als hätten sich zwei
gefunden, nämlich Unternehmer Amherd und das brach liegende Gebiet Brüel. Die knapp
11 000 Quadratmeter grosse Parzelle in der Industrie- und
Gewerbezone war seit Jahren
erschlossen, mehrere kleinere
Projekte waren angedacht. Aber
realisiert wurde keines. Amherd
wiederum suchte seit einiger
Zeit für die beiden Unternehmen
einen Doppel-Firmensitz – und
fand ihn im «Brüel». Der Unternehmer wand Gemeinde und
Kanton für die konstruktive Zusammenarbeit ein Kränzchen.
«Wir glauben an die zwei Firmen», sagte Amherd gestern. Es
nütze einem wenig, über die
Euroschwäche zu diskutieren.
Bild: Mathias Frei
Beim Spatenstich mit allen Beteiligten: Firmeninhaber René Amherd (ganz rechts), Regierungsrat Kaspar
Schläpfer (4. v. r.) und Gemeindepräsident Benjamin Gentsch (5. v. r).
Man müsse einfach machen.
Und so investiert er nun einen
Betrag, der, so hofft Amherd,
noch knapp im einstelligen Millionenbereich bleibt, also knapp
zehn Millionen Franken. Erstellt
wird damit ein hundert Meter
langer Bau mit 4000 Quadratmetern Produktionsfläche und
1600 Quadratmetern Büroraum.
So können die beiden Firmen
unter anderem «Synergien im
Fertigungs- und Montagebereich» nutzen.
Kein Mehrverkehr fürs Dorf
Der zukünftige Mehrverkehr
gehe nicht durchs Dorf, konnte
Amherd beruhigen. Bisherige
Mitarbeiter würden übernommen, bei zukünftigen Personalvakanzen werde dann aber im
Thurgau rekrutiert. Geheizt wird
mit Wärmepumpen, später wäre
auch eine Photovoltaikanlage
auf dem Dach möglich. Der Neubau beeinträchtige das Dorfbild
nicht, fügte Gemeindepräsident
Gentsch an. Dass dies nicht nur
Gentschs Meinung ist, zeigt sich
in der Tatsache, dass gegen das
Bauprojekt keine einzige Einsprache einging.
Sowohl die Blumer AG aus
dem zürcherischen Otelfingen als auch die Awema AG
aus Pfäffikon/ZH sind im
Maschinenbau tätig und weltweit aktiv. Die 1897 gegründete Firma Blumer ist im Bereich von Etiketten-Stanzanlagen tätig. Die Awema
baut Lebensmittel-Produktionsanlagen, hauptsächlich
für Süsswaren. Das Unternehmen wurde 1965 gegründet. Beide Firmen waren bis
vor kurzem Familienunternehmen, konnten aber familienintern keine Nachfolgeregelungen finden. Der
Unternehmer René Amherd
übernahm die zwei Firmen.
Die beiden bisherigen Firmensitze im Kanton Zürich
wurden schon vor über zehn
Jahren verkauft. Die Mietverhältnisse in Otelfingen und
Pfäffikon laufen im kommenden Jahr aus. (ma)
Die Tragweite des Firmenzuzugs aus dem Kanton Zürich
machte sich gestern auch in der
der Anwesenheit von Regierungsrat und Volkswirtschaftsdirektor
Kaspar
Schläpfer
bemerkbar. «Vielen Dank der
Unternehmerschaft für die schöne Ansiedlung, für die Investition und für den Mut zum
Umzug», richtete Schläpfer aus.
Der Standort sei gut gewählt, er
zeichne sich durch seine Nähe
zum Flughafen und zu Zürich
aus. Zudem sei der Thurgau
mittlerweile durchaus steuergünstig. Weiter hätten Behörden
im Thurgau den Ehrgeiz, Gesuche und Anfragen rasch und
unbürokratisch zu behandeln.
«Wir wollen, dass sich Unternehmen und Unternehmer bei uns
im Kanton wohl und willkommen fühlen», fasste Regierungsrat Schläpfer zusammen.
Der Kindergarten scheint unumstritten
Die Schulgemeinde Uesslingen braucht mehr Platz für den Kindergarten und plant deshalb für 1,2 Millionen Franken einen Neubau.
Am Informationsabend gibt es entgegen der Annahme des Schulpräsidenten keine Opposition. Gebaut werden soll ab dem Frühling.
HUGO BERGER
Neubau Innenraum stets
den Bedürfnissen anpassen
UESSLINGEN. Schulpräsident Urs
Gassmann hatte am Informationsabend über den geplanten
Bau eines neuen Kindergartens
einen leichten Stand. Nach einer
guten halben Stunde waren alle
Fragen geklärt. Gerade mal zwei
Dutzend Interessierte hatten
sich in der Turnhalle in Uesslingen eingefunden. Die wenigen
Wortmeldungen der Information drehten sich nur um Detailfragen. Ein Schulbürger wollte
wissen, wie die Schulbehörde
gedenke, weiter über den Bau zu
informiert. «Wir wollen es diesmal besser machen. Die Kompetenz für den Neubau liegt bei den
Stimmberechtigten», sagte Gassmann. Zwei Wochen vor der Abstimmung an der Schulgemeindeversammlung am 22. Oktober
finde der Schulbürger Bilder und
Informationen auf der Webseite
der Schulgemeinde.
Schule platzt aus allen Nähten
«Der Platz im Schulhaus ist
vollständig ausgenutzt. Drei, vier
Schüler mehr – und wir brauchen ein zusätzliches Klassen-
Bild: Hugo Berger
Uesslinger schauen sich die Baupläne des Kindergartens an.
zimmer», umriss Gassmann die
Platzverhältnisse. Neu soll daher
auf dem Schulareal gegenüber
dem Parkplatz ein zweistöckiges
Gebäude entstehen. Man habe
verschiedene Standorte geprüft.
Dieser habe den Vorteil, dass der
Kindergarten einen eigenen
Pausenplatz habe, separat stehe
und doch mit den bestehenden
Gebäuden eine Einheit bilde.
Aus Sicherheitsgründen ist auf
dem Schulareal kein Parkplatz
vorgesehen. Für den Schulbus
wird parallel zur Strasse eine
Haltestelle eingerichtet.
Bau während der Schulferien
Wegen der knappen Platzverhältnisse und der grossen Emissionen während des Bauens werde eine Modulbauweise in Holzkonstruktion gewählt, informierte Architekt Christoph Labhart
vom Architekturbüro Kräher,
Jenni + Partner. Durch die Vorproduktion in einer Zimmerei
könne mit einer minimalen Bau-
Der geplante Kindergarten auf
dem Schulareal in Uesslingen
besteht aus einem Hauptraum
sowie Räumen für Spiel- und
Lernaktivitäten in Gross- und
Kleingruppen. Durch geeignete
Möbel und Regale kann der
Innenraum immer wieder neu
aufgeteilt und den Bedürfnissen
angepasst werden. Als feste
Elemente sind eine Treppe mit
Rutschbahn und eine Galerie
zeit vor Ort gerechnet werden,
was dem laufenden Schulbetrieb
zugute komme.
Das Fundament mit Anschlüssen soll in nächsten Jahr
während der Frühlingsferien erstellt werden. Der Aufbau erfolgt
zum grossen Teil während der
Sommerferien. Die gesamten
Kosten werden auf 1,2 Millionen
Franken geschätzt. «Wir sind
finanziell in einer komfortablen
Lage und können uns den Bau
leisten», hob Gassmann hervor.
vorgesehen. In der Galerie
befindet sich neben dem
Gruppenraum ein Büro. Auf
der Ostseite hat es einen Mehrzweckraum mit Küche, Toiletten
und Garderobe. Bei der Planung wurde grosser Wert auf
den Einfall des Tageslichtes
gelegt. Präzis gesteuerte
Wandöffnungen sorgen dafür,
dass die Räume ganztags lichtdurchflutet sind. (hub.)
Er sei überrascht, dass so wenige Schulbürger zur Information erschienen seien und dass
es keine Opposition gebe, sagte
Gassmann. Betreffend der Querelen in den vergangenen Jahren
um den Schulstandort Buch sagte der Schulpräsident, die Lage
habe sich beruhigt. «Man hat
eingesehen, dass die Verlegung
der Schule nach Uesslingen notwendig war. Es hat sich bewährt,
dass das ganze Lehrerteam an
einem Standort zusammen ist.»