PRESSEAUSSENDUNG Umweltdachverband: Seilbahnwirtschaft feiert verspäteten Faschingsbeginn in Wien Knapp vor der Klimakonferenz in Paris behauptet die Seilbahnwirtschaft: Österreichs alpine Wintersportgebiete vom Klimawandel nur marginal betroffen! Hintergrund der Märchenstunde am Stephansplatz: Anzapfen öffentlicher Fördermittel für weitere Verschandelung der Bergnatur Wien, 26.11.15 (UWD) Heute feierten der Obmann der Seilbahnwirtschaft in Tirol und bekennende Klimawandelkritiker Franz Hörl gemeinsam mit dem Meteorologen und Innsbrucker Gastronom Christian Zenkl sowie dem Schitourismus-Forscher Günther Aigner in Wien einen verspäteten Faschingsbeginn. „Die Präsentation von Messdaten, die angeblich belegen, dass der Klimawandel gerade in den österreichischen Bergen anders ablaufen wird als global, kann nur als Scherz verstanden werden. Angesichts des Zeitpunkts der Präsentation dieser Mutmaßungen wenige Tage vor der internationalen Klimaschutzkonferenz in Paris (COP21), in der die Weltgemeinschaft um einen neuen globalen Klimaschutzvertrag ringt, muss den Beteiligten nicht nur Realitätsverweigerung, sondern zudem schlechter Geschmack attestiert werden“, so Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes in einer ersten Reaktion. Wintertourismus kommt durch Klimawandel weiter unter Druck Faktum ist, dass in Österreich mittlerweile mehr als 19.000 Schneekanonen installiert werden mussten – die im Übrigen den Stromverbrauch in den betroffenen Regionen zu historischen Höchstwerten treiben – um Schneesicherheit zu erreichen. Gleichzeitig stehen etliche Schigebiete in der Alpenrepublik vor schwerwiegenden wirtschaftlichen Problemen, die nicht zuletzt in den schwierigen Witterungsbedingungen der letzten Jahre fußen. „Diese Entwicklungen schönzureden und zu versuchen, bei den EntscheidungsträgerInnen damit öffentliche Mittel für die weitere Verschandelung der Bergnatur frei zu machen, ist mehr als verwerflich“, so Proschek-Hauptmann. In einer bereits im Februar 2015 erschienenen Studie postulierten die beiden Experten Zenkl und Aigner, dass aufgrund der vorliegenden Daten kein Zukunftstrend ablesbar sei. „Dies nun in die Botschaft ‚alles in bester Ordnung‘ umzuinterpretieren, ist wohl mehr als gewagt“, bemerkt Proschek-Hauptmann. Denn der Österreichische Sachstandsbericht Klimawandel 2014 stellt klar fest: „… der Wintertourismus wird durch den stetigen Temperaturanstieg weiter unter Druck kommen. Im Vergleich mit naturschneesichereren Destinationen drohen vielen österreichischen Schigebieten Nachteile durch steigende Beschneiungskosten“. „Die Seilbahnwirtschaft täte gut daran, sich mit diesem Sachstandsbericht auseinanderzusetzen, anstatt mit einer ewig gestrigen Anpassungsstrategie ‚more of the same old‘ fortschreiben zu wollen. Wir wollen der heutigen Veranstaltung aber auch nicht allzu viel Augenmerk zuerkennen. Im Wesentlichen entlarvt sie sich selbst als missglückte Lobbyinginitiative eines beherzten Ex-Nationalrates“, so Proschek-Hauptmann abschließend. Rückfragehinweis: Sylvia Steinbauer, Öffentlichkeitsarbeit Umweltdachverband, Tel. 01/40 113-21, E-Mail: [email protected], www.umweltdachverband.at 2
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