Zweigverein St. Benno feiert 100

Artikel für Verbandszeitschrift „Engagiert“
Zweigverein St. Benno feiert 100-jähriges Bestehen
„Was bleiben will, muss sich ändern“, so heißt das Gedicht von Inge Müller, das
sich der Zweigverein St. Benno München nicht nur für seine Festschrift
ausgewählt hat, sondern auch als Motto für die Zukunft. Das Leben ändert sich
und Gemeinschaften ändern sich. Dies gilt für den Frauenbund und auch für die
Kirche.
„Dem Frauenbund St. Benno ist es gelungen, mit den gesellschaftlichen
Veränderungen umzugehen, die Sorge um die Gemeinschaft nicht aufzugeben
und gleichzeitig die individuellen Bedürfnisse jeder Einzelnen von Ihnen
wertzuschätzen. Sie haben Traditionen ihrer Gemeinschaft nicht einfach über
Bord geworfen, sondern fortentwickelt und neue Formen dazugestellt. Der
Erfolg gibt Ihnen recht: Sie haben Nachwuchs - und können sogar Männer als
Fördermitglieder begeistern. Es kann kein Zufall sein, dass es ein
Zusammenschluss von Frauen ist, dem es gut gelungen ist, sich auf die
gesellschaftlichen Veränderungen einzustellen. Während wir Männer häufig
noch am überkommenen „Rollen-Bild“ vergangener Zeit festhalten, gelingt es
Frauen die klassische (auch katholische) Rolle der Fürsorge um die
Gemeinschaft, mit der individuellen Entwicklung der eigenen Person zu
verbinden. Sie schaffen die Balance zwischen dem Wohl der Gemeinschaft und
dem jeweils eigenen Wohl oft besser als wir Männer. Sie schaffen eine Balance
zwischen Familie und Beruf und persönlicher Entwicklung und wie ganz
nebenbei, schaffen sie so den Auftrag Jesu: „Liebe deinen Nächsten wie dich
selbst.“ Wir dürfen anerkennen, dass Frauen dieses Prinzip des Lebens wohl
eher annehmen und darauf eingehen können, als Männer. Gleichzeitig müssen
wir feststellen, dass sich unsere Kirche mit diesem Prinzip des Lebens, mit
Veränderungen, immer noch schwer tut. Und der Rückschluss liegt nahe, dass
sie sich leichter täte, wenn sie mehr und ehrlicher dafür sorgen würde, dass
Frauen leitende Verantwortung in unserer Kirche erhalten.“ Diese Worte zitiert
aus der Festpredigt von Domvikar Engelbert Dirnberger lassen die Herzen der
Frauen höher schlagen und die Männer aufhorchen. Sie wirken wie ein
Meilenstein ist der über 2000jährigen Kirchengeschichte und vielleicht werden
nach der wunderbaren Spatzenmesse von Mozart es schon bald dieselbigen
von den Kirchturmdächern pfeifen: Was bleiben will, muss sich ändern.
Bernadette Hörmann, Vorstandsteam St. Benno München
Bernadette Hörmann überreicht Domvikar Engelbert Dirnberger einen Jubiläumswein