Gelnhäuser Neue Zeitung am 11.01.2016

Montag,
11. Januar 2016
MAIN-KINZIG-KREIS
Gelnhäuser Neue Zeitung
25
GUTEN MORGEN
Uwe Uhu
Wissen Sie schon, wohin Sie dieses Jahr in Sommerurlaub fahren
werden? Nein? Wie wäre es denn
mit der Insel Porchesia? Das kleine
Eiland mit rund 360 000 Einwohnern soll irgendwo vor den Küsten
Syriens und des Libanons liegen.
Auf der Insel werden wohl Englisch, Arabisch und Griechisch gesprochen. Das Klima dort sollte
günstig sein für Badeurlaub, die
Preise niedrig. Oh, es gibt aber einen kleinen Haken: Die Insel existiert gar nicht wirklich. Im Jahr
2006 konnten Internet-User sich
immerhin zehn Monate lang bei
der Wissens-Plattform Wikipedia
darüber informieren. Mittlerweile
ist der Artikel aber nicht mehr auffindbar. Also wird es wohl doch
wieder Sylt im Sommer. Oder gibt
es das auch nicht mehr? Moment,
ich schaue mal nach ...
VOR ZEHN JAHREN
...kündigte die Stadt Gelnhausen
eine Ausstellung über „Die Maschinen des Leonardo da Vinci“
für den Sommer an. Die Hundertwasser-Ausstellung im Jahr 2005
hatte 24 000 Besucher gezählt.
...scheiterten die Bemühungen der
Gelnhäuser Grünen, eine Liste für
die Kommunalwahl aufzustellen.
Die einberufene Mitgliederversammlung war nicht beschlussfähig, da nur zwei von neun Parteimitgliedern anwesend waren.
Verlangt sind mindestens drei. Ein
Lichtblick: Heiner Hartmann, der
die Grünen vor einigen Jahren im
Streit verlassen hatte, kehrte zurück.
...stellten Eltern der Kinzigtalschule eine Protestaktion auf die
Beine. Der Grund: Kultusministerin Karin Wolff hatte in einem
Schreiben an den Kreis angekündigt, die Förderstufe an der Schule
in Lieblos zu schließen. Aufgrund
rückläufiger Schülerzahlen untersagte die Ministerin dem Kreis,
zum nächsten Schuljahr in der
Jahrgangsstufe 5 aufzunehmen.
...übernahm Peter Betz die Leitung des Ordnungsamtes der Gemeinde Freigericht. Der 40 Jahre
alte Polizist aus Altenmittlau wurde Nachfolger des in den Ruhestand verabschiedeten Norbert
Trageser. Betz reizte damals die
neue Aufgabe im Rathaus.
Schmuck und
Geld gestohlen
Gelnhausen-Höchst (re). Zutritt zu
einem Einfamilienhaus in der Straße „Untere Schönau“ in Höchst
haben sich Einbrecher durch Aufhebeln eines Küchenfensters verschafft. Am Freitag zwischen 16.50
und 19.15 Uhr stiegen die Diebe in
das Haus ein. Bei der Durchsuchung der Wohnräume fielen den
unbekannten Tätern ein kleinerer
Bargeldbetrag sowie Schmuck in
die Hände. Die Kriminalpolizei
bittet um Hinweise unter Telefon
06181 / 100123.
Pinke Party ohne Ende: Zum zweiten Mal gab es die „Rosa Sitzung“, zum zweiten Mal war sie restlos ausverkauft.
Brüskierendes Tête-à-Tête mit dem General
Rosa Sitzung des Wächtersbacher Carneval-Vereins mit spektakulären Enthüllungen des Präsidenten
ber wie immer optimal eingestellt
– in Bestform.
Danach ging es Schlag auf
Schlag immer tiefer in das rosa Milieu, in dem Psychiater Andreas
Heider dann auch engagiert herumstocherte. Als Kurt Kanallie
hat er seine Doktorarbeit noch
selbst geschrieben und wusste
deshalb, wovon er sprach, wenn er
erklärte, wie man selbst mit einer
Paar-Therapie gutes Geld verdienen könne. Seine „Kunden“ ließen ihn deshalb beim Sex zuschauen, weil sein Honorar immer
noch günstiger als ein Stundenhotel sei und sie zusätzlich noch einen Teil der Kosten für den Psychiater von der Krankenkasse erstattet bekämen. Schwieriger zu
behandeln ist da das sogenannte
„Bahlsen-Syndrom“, denn da hat
man einen „an der Waffel und
geht den Leuten ständig auf den
Keks“.
Von Dieter Löchl
Wächtersbach. Eigentlich hatte sich
Dr. Peter Tauber ja auf einen unterhaltsamen und entspannenden
Abend bei „seinem“ WCV gefreut. Stattdessen plauderte Moderatorin Martha Pfahl anlässlich der
„Rosa Sitzung“ coram publico aus
dem Nähkästchen von einem unglücklich verlaufenen Tête-à-Tête
Taubers mit dem Sitzungspräsidenten. Auch sonst gab es nach
den tänzerischen und verbalen
Darbietungen reichlich rosaroten
Diskussionsstoff bei der nach 2015
zum zweiten Mal ausverkauften
Veranstaltung in der HeinrichHeldmann-Halle.
Tauber bewies erneut, dass sein
Herz noch immer für die Wächtersbacher Narren und den WCV
schlägt, dem er in früheren Jahren
als Schwarzer Peter spitzzüngig so
manchen unterhaltsamen Auftritt
beschert hatte. Der Generalsekretär der CDU bewies trotz des wenig schmeichelhaften Beitrages
von Sitzungspräsident Nicky Kailing starke Nerven, Schlagfertigkeit und karnevalistischen Großmut. Dafür, dass beim einstigen
Tête-à-Tête nicht mehr passiert ist,
wie Martha Pfahl bis in alle Einzelheiten den interessierten Zuhörern
schilderte, hat er sich souverän aus
der „Affäre“ gezogen. Martha
Pfahl alias Nicky Kailing nahm es
sportlich, konnte sie/er sich wieder
einmal über einen überwältigenden
Zuspruch zu der Sitzung freuen.
Auch die närrischen Freunde
aus der Nachbarschaft hatten es
zu der „Fastnacht am knackigsten
Arsch der Welt“ verschlagen. Kai-
Im WCV-Männerballett
lassen Asterix und Obelix
die Hüften kreisen
Spitzzüngiger Schlagabtausch: „Nofretete“ Martha Pfahl (Nicky Kailing,
rechts) im Rededuell mit CDU-“General“ Peter Tauber.
FOTOS: LÖCHL
ling, der sich gemäß dem diesjährigen Motto des WCV „Ägyptens
Mumie singt und lacht zur Wächtersbacher Fasenacht“ sehr kleidsam im Kostüm der Nofretete präsentierte, begrüßte die Abordnungen von Viktoria Bad Orb, vom
Musikzug Wächtersbach, vom
M&M Die Schlabbedabber aus
Aufenau, von den Kloppern aus
Somborn und von der Germania
Wächtersbach. Er hieß als politische Prominenz Bürgermeister
Andreas Weiher, Ersten Stadtrat
Oliver Peetz und SPD-Fraktionsvorsitzende Astrid Keeber willkommen.
Eigentlich hatte die Sitzung
noch gar nicht richtig angefangen,
da
musste
die
Hausband
„WKKW“ beim Warm-up schon
den „Skandal um Rosi“ aufdecken. Die WCV-Garde präsentierte sich mit dem traditionellen Gardetanz – von den Trainerinnen
Anika Ullmann und Tatjana Kee-
Die „Pink Tigers“, Hessens bisher einzige schwule Show-Garde,
brachten mit ihrem aktuellen Programm „Tigers go Brazil“ LatinFever und schwülwarme Bewegung in den Saal, die der aus dem
HR-Comedytower bekannte Entertainer Malte Anders nutzte, um
die wirtschaftlichen Vorzüge einer
stärker homosexuell orientierten
Gesellschaft herauszustellen.
Eher bodenständig, lustig und
akrobatisch ging es unter dem
Motto „Asterix und Obelix bei
Cleopatra“ beim Männerballett
des WCV zu. Wie es unter der
Gruppendusche nach einem Fuß-
ballspiel zugeht, daran ließen die
Akteure des FSV Bad Orb, genannt die „SchickyMickeys“, das
Publikum in einer raffiniert inszenierten Vorführung teilnehmen.
Marcel Lipphardt ist das „TanzMarcelchen“ aus Niederaula-Kleba, das tänzerisch und akrobatisch
mit jedem Tanzmariechen Schritt
halten kann. „So als wäre er über
die Bühne geschwebt“, schwärmte der Moderator nach dem Auftritt. Während Nofretete ihren
Gästen alkoholhaltige Getränke
kredenzte, weil da „die Männer
leichter mitgehen“, arbeitete Brigitte Blamage nach der Trennung
von ihrem Mann weiter an ihrer
IT-Karriere: „Für so einen kleinen
Wurstzipfel halte ich mir keine
ganze Sau!“ Was bleibt ihr auch
anderes übrig, denn sie hat schon
früh entdeckt, dass „sie in einem
falschen Körper steckt“.
Die WCV-Tanzformation „Joy
Motion“ ist dann schon einmal
fantasievoll auf die Suche nach der
goldenen Nase der Sphinx gegangen und hat die Zuschauer spielerisch und tänzerisch erneut in Bewegung gebracht. Das Männerballett Aufenau war so gut in
Form, dass sogar Marionetten zum
Leben erwachten. Bäppi, die zentrale Figur der Frankfurter Regenbogensitzung, ließ noch einmal
das Publikum staunen, schließlich
konnte er „‘ne Fleischworscht“ mit
einer Hand stemmen.
Nach so vielen neuen Eindrücken war es Zeit für das Finale.
Danach war noch lange nicht
Schluss, denn Dirk Voxx, Resident-DJ vom Club 78 in Frankfurt,
heizte den Wächtersbacher Narren bis in die Morgenstunden kräftig ein.
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In Wächtersbach dreht sich heuer in der WCV-Kampagne alles ums alte Ägypten – und dieser Kostümtrend
macht auch vor der „Rosa Sitzung“ nicht Halt.
Die „Pink Tigers“ sind Hessens einzige schwule Show-Garde – die bei
der „Rosa Sitzung“ in der Heldmann-Halle nicht fehlen durfte.