Stoffschlüssige Verbindungen Motivation In vielen Produkten unseres Lebens sind Bauteile verschweisst und übertragen grosse Kräfte. Wir vertrauen darauf, dass Ingenieure und Ingenieurinnen zuverlässige Dimensionierungen durchführt haben. Lernziele Die Studierenden sollen • Schnittkräfte und –momente in den Schweissnähten • bestimmen, Festigkeitsrechnungen (ruhend und wechselnd) an geschweissten Konstruktionen durchführen können. Systematik: stoffschlüssige Verbindungen mit - arteigenem Zusatzwerkstoff (Schweissen) - artfremdem Zusatzwerkstoff (Löten, Kleben) Vorschriften und Normen • DIN 15018: Berechnung von Kranen: statische und dynamische Festigkeit • DASt – Richtlinie 01: Spannungsnachweis für Feinkornbaustähle StE47 und StE70, Übertragung von DIN 15018 auf den allgemeinen Stahlbau • DIN 18800: Grundsätze zur Dimensionierung im Stahlbau, statische Belastung • DIN ENV 1993, Eurocode 3: auf DIN 18800 abgestimmt, verschiedene Werkstoffe, Schweissverfahren und Nahtarten • FKM – Richtlinie: Festigkeitsauslegung allgemein und für geschweisste Konstruktionen • IIW / IIS – Empfehlungen: Diemensionierung gegen Ermüdung von Stahl – und Alu – Legierungen Dimensionierung von geschweissten Stahlkonstruktionen gut verstanden, kaum Dimensionierung von Nichteisenmetallen Nahtgeometrie Einteilung hinsichtlich: - Stossart: Kriterium ist die Lage der Teile zueinander: Stumpfstoss, T – Stoss, Überlappstoss - Nahtart: Stumpfnähte oder Kehlnähte - Nahtform: beschreibt Geometrie der Fuge, insbesondere von deren Vorbereitung (Fügeform) Stossart Nahtgeometrie Schweissen erzeugt eine stoffschlüssige Verbindung Nahtformen und Symbole nach EN 22553 Nahtgeometrie Nahtformen und Symbole nach EN 22553 Wirkende Beanspruchung Wirkende Beanspruchungen: - im Schweissnahtübergangsquerschnitt - im Schweissnahtquerschnitt äussere Belastung Î Schnittkräfte Fx, Fy, Fz Î Schnittmomente Mx, My, Mz Stumpfnaht - Festlegung des tragenden Querschnitts einer Schweissnaht Nahtlänge / Nahtbreite Nahtquerschnitt: a = s bzw. a = s1 s1 (dünneres Blech) Nahtlänge: l = L – 2a (Endkraterabzug) bzw. l=L mit Auslaufblech geschweisst Bemerkung: Endkraterabzug entfällt bei Rundumnaht (l = Umfang) und Schweissnahtdicke a ist bei Stumpfnähten die kleinste Blechdicke smin Stumpfnaht: Spannungskomponenten am Beispiel Flachstab Fx σ xZug = A τ xy Fz = ≈0 A τ yx = Fy Quernaht kann keine Schubspannung übertragen A Wy L a2 Wy = 6 M σ x(M ) = z z Wz a L2 Wz = 6 Mt = Wt a2 L Wt = 3 σ x(M y) Schweissquerschnitt und Schnittkräfte A = a⋅l τ yx(M t) = My gilt für dünne Profile L>>s Stumpfnaht: Spannungskomponenten am Beispiel Kreisrohr σ xZug = τ zx = τ yx = M σ x (Mz ) = z WB ( ) σ x My = Fx A Fz A /2 Fy A /2 A= ( π da2 − di2 4 A / 2: nur Segmente links und rechts rechnen A / 2: nur Segmente oben und unten rechnen 4 4 π da − di ⋅ WB = 32 da My WB Mt τ ϕr = 2 Am a π ⎛ da + di ⎞ Am = ⋅ ⎜ ⎟ 4 ⎝ 2 ⎠ ) 2 siehe Bredt‘sche Formel Stumpfnaht: Beispiel Schnittkräfte in Schweissnaht • Fx = K • Fy = 0 • Fz = F • My = - F · l1 • Mz = 0 • Mt = T — Querschnitt — Widerstandsmoment — Widerstandsmoment A = a ⋅ l = a (L − 2 a) ; a ( L − 2a ) 2 Wy = 6 2 a ( L − 2a ) Wt = 3 a=s Stumpfnaht: Beispiel Zug - Druck Fx K = = A a ⋅ (L − 2a) σ xZug Schub τ zx = Fz F = A a (L − 2 a ) Biegung σ xb = My Wy = 6 Fl1 a ( L − 2a ) 2 Torsion τ xy t Mt 3T = = 2 Wt a ( L − 2a ) Verschweisste Profile In verschweissten Profilen können, falls dσx / dx ≠ 0, auch Schubspannungen in Längsnähten auftreten F ⋅ H(z) τ xy = Iy ⋅ b(z) ⎛h + H ⎞ 2⎟ ⋅ ⎛H − h⎞ ⋅ c H = ∫ η ⋅ dA = f ⋅ A Gurt = ⎜ 2 ⎜ ⎟ ⎜⎝ 2 ⎟⎠ 2 h/2 ⎝ ⎠ F ⋅H τ xy = Iy ⋅ (2a) H/2 Kehlnaht Die rechnerische Nahthöhe a einer Kehlnaht ist die Höhe des theoretischen einbeschriebenen Dreiecks dessen Spitze den Wurzelpunkt berührt Die Nahthöhe a wird umgeklappt in die Anschlussfläche Die Mindestnahtstärke ist für a > 3 mm: • amin > [ ] smax mm − 0.5 mm Die maximale Stärke ist • 2mm < amax < 0.7 smin Endkraterabzug für offene Nähte. z.B. Nahtanfang und Nahtende: L = geschweisste Länge (bei dicken Blechen) l = L − 2a Mehrfachschweissnähte Bei Mehrfachschweissnähten in einem Querschnitt werden: • Einzelfläche und Gesamtfläche berechnet (Endkraterabzug) Ai = ai ⋅ li A= ∑ Ai = ∑ ai ⋅ li i i • Einzelschwerpunkte und Gesamtschwerpunkte bestimmt ∑ xi ⋅ A i xs = i ∑ Ai ∑ yi ⋅ A i ys = i i ∑ Ai i • Flächenmomente berechnet (Steiner) I1 = ∑ I1,i + ∑ yi2 ⋅ Ai i i I2 = ∑ I2,i + ∑ xi2 ⋅ Ai i i Angeschweisster Träger (Spannungskomponenten) Ft = Querschnitt: Widerstandsmoment (Biegung): Kräfte aus Torsion: T (s + a) A = 2 a l = 2 a (L - 2 a) Wy = 2 a (L-2a)2 / 6 T = Ft (s+a) Spannungen des angeschweissten Trägers Dimensionierung bedarf der berechnung der Schweissnaht und der Schweissnahtübergangsquerschnitte, d.h. der Querschnitte des ungeschweissten Bauteils K σ xzug = A τ zx ( quer ) = σ xBieg F A MB 3 F l1 = = Wy a L2 Ft T τ zx ( Torsion) = = A / 2 ( a+s ) ⋅ a (L − 2a) Vergleichsspannung, dynamisch: σV = ( σ xZug + σ xBieg ) 2 ( + 3 τ zx ( quer ) + τ zx ( Torsion) ) 2 σF ⋅ v1 ⋅ v2 ≤ SF Komplexere Nahtbilder Berechnung Totalfläche A (Endkraterabzug) Berechnung des Flächenschwerpunktes Berechnung Trägheitsmomente I (Steiner‘scher Satz) Spannungskomponentenberechnung an kritischen Stellen Bestimmung Ort grösster Vergleichsspannung Festigkeitsnachweis Schubspannungen infolge Querkraft Bei schlanken Trägern l > h können die Schubspannungen vernachlässigt werden Bei kurzen Trägern auf Schweissnähte in Richtung der Kraft reduzieren Kreisförmige Nähte Bei kreisförmigen Nähten Segmente modellieren x x y da F y τ τ A= π ⋅ a ⋅ (da + a ) 2 Dimensionierung bei statischer Beanspruchung Überblick ⇒ Bauteile dimensionieren ⇒ äussere Belastung F, M auf ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ Schnittkräfte der Schweissnaht reduzieren Spannungskomponenten σxZug, σxBiegung, τxyQuer, τxyTorsion bestimmen Vergleichsspannung an verschiedenen Orten der Naht berechnen Maximale Vergleichsspannung bestimmen Festigkeitsnachweis Statischer Festigkeitsnachweis Festigkeitswerte für die Schweissnaht gegen Einzelbeanspruchungen σ F zd = σ F ⊥ = v2 v3 K dp R p 0.2 Zug - Druck Biegung Schub Torsion v2 v3 K dp R p 0.2 σ F b = σ F ⊥ = v2 v3 K dp R p 0.2 τ F s = τ F ⊥ ,τ F ¦¦ = v2 v3 K dp R p 0.2 τ F t = τ F ¦¦ = v2 v3 K dp R p 0.2 Nahtgütebeiwert Beanspruchungsbeiwert für statische Festigkeit Grössenfaktor 0.2 % - Dehngrenze Statischer Festigkeitsnachweis Nahtgütebeiwert nach DIN 8563T3 für Stahl v2 Bewertungsgruppe Stahl nach DIN 8563T3 0.5 - Anforderungen an Ausführung und Kontrolle 0.8 CS, CK Sichtprüfung 0.9 BS, BK Normalgüte, stichprobenweise durchstrahlt (wenig Poren –und Schlackeneinschlüsse) 1.0 AS, AK Sondergüte, ganz durchstrahlt (frei von Rissen und Binde- und Wurzelfehlern und Einschlüssen, alle beteiligten Schweisser gleichmässig erfasst, mind. Nahtgüte „blau“ nach IIW - Katalog Statischer Festigkeitsnachweis Beanspruchungsbeiwert für statische Festigkeit Nahtform Beanspruchungsart Stumpf Kehl Zug Druck Biegung Torsion alle v3 Stahl 1.0 1.0 1.0 0.8 0.8 Grössenfaktor K dp nach folgenden Tabellen v3 Alu 1.0 1.0 1.0 0.65 0.65 Statischer Festigkeitsnachweis Grössenfaktor K dp und K dm bei Fliessen nach folgenden Tabellen Statischer Festigkeitsnachweis Grössenfaktor K dp und K dm bei Fliessen nach folgenden Tabellen Statischer Festigkeitsnachweis Grössenfaktor K dp und K dm bei Fliessen nach folgenden Tabellen Statischer Festigkeitsnachweis Statischer Festigkeitsnachweis Sicherheitsbeiwerte für die Schweissnaht bei Einzelbeanspruchungen Zug - Druck Biegung Schub Torsion σ F zd S F zd = >1 σ zd σFb SF b = >1 σb τF s SF s = >1 τs τFt SF t = >1 τt Achtung: Nachweis erforderlich für - Schweissnahtquerschnitt - Schweissnahtübergangsquerschnitt Sicherheit gegen Fliessen für gut verformbare Stähle SFmin = (1.2),...,1.7,..., 2.0 Hochfeste Stähle, schlechter verformbar als S355 Erhöhung der Sicherheiten um Faktor 1.1 bis 1.2 Statischer Festigkeitsnachweis Vergleichsspannungen nach der GEH σ v = σ + σ − σ xσ y + 3τ σ v = σ + σ + σ z2 − σ xσ y − σ yσ z − σ zσ x + 3(τ xy2 + τ yz2 + τ zx2 ) σ v = (σ b + σ zd ) 2 + 3(τ t + τ s ) 2 2 x 2 x 2 y 2 y 2 xy Die GEH liefert eine äquivalente Zugspannung und ist daher mit den Festigkeitswerten auf Zug und Druck zu vergleichen. Abweichung von den Vergleichsspannungsberechnungen, da die Beanspruchungsart über Nahtformbeiwert und Beanspruchungsbeiwert berücksichtigt wird. Î Reziproke Sicherheiten 2 ⎛ 1 ⎞ ⎛ 1 1 1 ⎜ ⎟ ⎜ + + + (S F ) = ⎜ S F zd S F b ⎟ ⎜ S F s S F t ⎝ ⎠ ⎝ −1 Normalspannungen ⎞ ⎟ ⎟ ⎠ 2 Schubspannungen Dimensionierung bei dynamischer Beanspruchung Überblick ⇒ Bauteile dimensionieren ⇒ äussere Belastung F, M auf ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ ⇒ Schnittkräfte der Schweissnaht reduzieren Spannungskomponenten σxZug, σxBiegung, τxyQuer, τxyTorsion bestimmen Vergleichsspannung an verschiedenen Orten der Naht für die Mittelspannung berechnen Vergleichsspannung an verschiedenen Orten der Naht für den Spannungsausschlag berechnen Smith – Diagramm zeichnen Entnahme σ A = σ A (σ m ) zur Mittelspannung Festigkeitsnachweis Stelle mit kleinstem Sicherheitsbeiwert bestimmen und nachweisen, dass dieser immer noch ausreichend ist. Dynamischer Festigkeitsnachweis Festigkeitswerte für die Schweissnaht gegen Einzelbeanspruchungen σ A zd = σ A⊥ = v1v2 K dmσ A zd N Zug - Druck Biegung Schub Torsion v1 v2 K dm σ A zd N σ A b = σ A⊥ = v1v2 K dmσ A zd N τ A s = τ A⊥ ,τ A¦¦ = v1v2 K dmσ A zd N τ A t = τ A¦¦ = v1v2 K dmσ A zd N Nahtformbeiwert für dynamische Beanspruchung Nahtgütebeiwert Grössenfaktor für Bruch Ausschlagfestigkeit für die ungekerbte polierte Normprobe, z.B. aus einem Smith – Diagramm für Dauerfestigkeit oder einer Wöhlerlinie für Zeitfestigkeit Dynamischer Festigkeitsnachweis: Beiwert v1 v1: Beiwert für Festigkeitsminderung abhängig von der Nahtform und Beanspruchungsart bei mehrachsigen Spannungszuständen mitteln Dynamischer Festigkeitsnachweis Nahtgütebeiwert nach DIN 8563T3 für Stahl (wie statisch) v2 Bewertungsgruppe Stahl nach DIN 8563T3 0.5 - Anforderungen an Ausführung und Kontrolle 0.8 CS, CK Sichtprüfung 0.9 BS, BK Normalgüte, stichprobenweise durchstrahlt (wenig Poren –und Schlackeneinschlüsse) 1.0 AS, AK Sondergüte, ganz durchstrahlt (frei von Rissen und Binde- und Wurzelfehlern und Einschlüssen, alle beteiligten Schweisser gleichmässig erfasst, mind. Nahtgüte „blau“ nach IIW - Katalog Grössenfaktor K dm für Bruch nach den Tabellen für statischen Nachweis Dynamischer Festigkeitsnachweis Sicherheitsbeiwerte für die Schweissnaht bei Einzelbeanspruchungen Zug - Druck Biegung Schub Torsion σ A zd S D zd = >1 σ a zd σ Ab SD b = >1 σab τ As SD s = >1 τas τ At SD t = >1 τat Achtung: Nachweis erforderlich für - Schweissnahtquerschnitt - Schweissnahtübergangsquerschnitt Sicherheit gegen Fliessen für gut verformbare Stähle SDmin = (1.5),...,2.5,..., 3.0 Dynamischer Festigkeitsnachweis Vergleichsspannungen nach der GEH σ v = σ x2 + σ y2 − σ xσ y + 3τ xy2 σ v = σ x2 + σ y2 + σ z2 − σ xσ y − σ yσ z − σ zσ x + 3(τ xy2 + τ yz2 + τ zx2 ) σ v = (σ b + σ zd ) 2 + 3(τ t + τ s ) 2 Die GEH liefert eine äquivalente Zugspannung und ist daher mit den Festigkeitswerten auf Zug und Druck zu vergleichen. Die Vergleichsspannung ist getrennt für die Spannungsausschläge σ va und die Mittelspannungen σ vm zu berechnen. Abweichung von den Vergleichsspannungsberechnungen, da die Beanspruchungsart über Nahtformbeiwert und Beanspruchungsbeiwert berücksichtigt wird. Î Reziproke Sicherheiten 2 2 ⎛ 1 ⎞ ⎛ 1 ⎞ 1 1 ⎟ +⎜ ⎟ (S D ) = ⎜ + + ⎜ S D zd S D b ⎟ ⎜ S D s S D t ⎟ ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ Normalspannungen Schubspannungen −1 PunktschweissVerbindungen Kraftfluss Punktschweissungen sollten auf Scherung beansprucht werden. Punktschweissanlage Schweissroboter führt Punktschweissungen an BMW Seitenwand durch 2.8 Schweissspalt Spalt zwischen Blechen führt - bei knapper Eindringtiefe zu ungenügendem Anschmelzen, - in jedem Fall zu Nahteinfall neu s1 Analogie Stiftverbindungen einschnittig zweischnittig Schweisspunktgrösse abhängig vom dünnsten Blech unabhängig vom tatsächlichen Durchmesser Punktdurchmesser: d = 25mm ⋅ smin Kräfteverteilung auf mehrere Schweisspunkte Meist erfolgt die Verbindung mit „Punkte-Feldern“ • S: Flächenschwerpunkt • n = Anzahl Schweisspunkte • i = einzelner Schweisspunkt Vorgehen: • Berechnung des Flächenschwerpunktes • Äussere Kraft auf Schweisspunkt reduzieren: M, Qy, Qx • Kraft Q gleichmässig auf Punkte verteilen Qx n n Moment M proportional zum Abstand verteilen Q yi = • Qy M= ∑ Fri ⋅ ri i Q xi = Fri = c ⋅ ri • Gesamtkraft auf Schweisspunkt ur uuur uuur uur Fi = Qxi + Qyi + Fri c= M ∑ ri2 i Schweissnahtgestaltung Schweissnahtgestaltung Lötverbindungen Motivation Meist werden Nichteisen-Metalle gelötet (z.B. CU) Lernziele Die Studierenden sollen die • unterschiedlichen Belastungsarten und • die elementare Festigkeitsrechnung von Lötverbindungen kennen. Kurzzusammenfassung Löten ist ein thermisches Verfahren zum stoffschlüssigen Fügen und Beschichten von Werkstoffen Einteilung nach Liquidustemperatur des Lotes • Weichlöten: T < 450 ° C • Hartlöten: T > 450 ° C • Hochtemperaturlöten: T > 900 ° C (mit Vakuum oder Schutzgas) Flussmittel: nichtmetallisch, um Oxide zu beseitigen und zu vermeiden Bedingt lösbare Verbindung Gelötete Schleifkörner Schleifwerkzeug mit definiert angeordneten Körnern Korn überstand Korn- Grundkörper abstand Lot Titanaktivlot auf Cu – Basis TLöt = 950°C Vor- und Nachteile Vorteile: • Fügen von verschiedenartigen Metallen • Keine Querschnittsschwächung durch Löcher • Unzugängliche Lötstellen möglich • Kaum thermische Schädigung des Bauteils • Gut gas- und flüssigkeitsdichtend • Gut elektrisch leitend • Gut automatisierbar • Verzinnte Bleche können ohne Lot verbunden werden Vor- und Nachteile Nachteile: • Geringe statische und dynamische Festigkeit • Weichlötungen neigen zum Kriechen • Lötgerechte Konstruktion oft aufwendig • Aufwendige Vorarbeiten • Überlappung nötig Æ höheres Gewicht • Kerbwirkung bei Hartlötungen • Aluminium: Gefahr elektrochemischer Zerstörung der Lötstelle Gestaltung von Lötverbindungen Berechnung von Lötverbindungen Grundsätzlich soll • im Bauteil und im Lot dieselbe Tragfähigkeit angestrebt und • das Lot auf Scherung belastet werden. Es werden zwei Beanspruchungsfälle unterschieden • Zug-/Druck- Beanspruchung Æ vermeiden • Scherbeanspruchung Æ bevorzugen Die Festigkeitswerte für das Lot in einer Lötverbindung mit höherfesten Fügepartnern sind deutlich höher als die Festigkeitswerte am freien Löt – Zusatzwerkstoff, was mit der Verformungsbehinderung durch den angrenzenden Grundwerkstoff zusammenhängt. Die angegebenen Festigkeitswerte berücksichtigen dies und überschätzen das Lot, bei übermässiger Schichtdicke Zug- / DruckBeanspruchung Zug- / Druck-Beanspruchung: sollte vermieden werden. σ z,d = Fz,d b ⋅h ≤ σ zul ν: Lastfaktor σB: Zugfestigkeit des Lots —Belastbarkeit Blech: ν ⋅ σB = SB ν = 0.5 (wechselnd) ν = 0.75 (schwellend) ν = 1 (ruhend) F σF = h⋅b SB: Sicherheit gegen Bruch (1.25 - 4) Fmax = σF ⋅ h ⋅ b Scherbeanspruchung Scherbeanspruchung bevorzugen Überlappung bei gleicher Belastbarkeit Fmax = τB ; b ⋅ lü Fmax lü = τB ⋅ b Festigkeitsnachweis: ν ⋅ τB F τ= ≤ τzul = b ⋅ lü SB Schubbeanspruchung bei Welle-NabeLötverbindung l MT = F ⋅ MT τ= A⋅d d ; 2 τ= 2MT 2 F ; A = d⋅ π ⋅l A ν ⋅ τB = ≤ τzul = 2 SB d ⋅ π ⋅l Schälbeanspruchung Analogie: Abziehen eines Klebestreifens Zulässige Spannungen τB Lot σB τ zul (ruhend) Kupferlot τ zul τ zul (schwellend) (wechselnd) L-Cu 150–220 200– 300 50–70 30–40 L-CuZn 250–300 250– 300 80–90 55–65 L-Ag 150–280 300– 400 50–70 30–40 Neusilberlot L-CuNi 250–320 340– 380 80–90 55–65 Aluminiumlot L-AlSi 0,6–0,8 ⋅ σB - 0,35 ⋅ τB 0,18 ⋅ τB Messinglot Silberlot σB = Zugfestigkeit des Lots (alle Werte in N / mm2 ) 15-25 0,1 ⋅ τB Zulässige Spannungen
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