Laser Trainingslager am Gardasee 2016 Von Anselm Klein Am 20.03.2016 startete die Reise zum Gardasee. Wir fuhren um 7:30 von Michendorf los und waren ca. elfeinhalb Stunden unterwegs. Abends bezogen wir unsere Quartiere. Am ersten Trainingstag in Malcesine fuhren wir, nach einem kurzen Bootscheck, gegen 11:00 Uhr auf den Gardasee und trainierten Manöver und später als der Wind zunahm, Wellentechnick auf Vorwind und Kreuz. Am nächsten Tag hatten wir zwei Trainingseinheiten. Vormittags bei mittlerem Nordwind, der dort durch Thermik entsteht und Vento genannt wird und nachmittags bei guten 3-4 Bft aus Süden, dieser Wind ist auch thermisch und heißt Ora. Diese beiden Windphänomene entstehen aufgrund der geographischen Lage des Gardasees, er liegt am oberen Teil in den Alpen und im unteren Teil schon im Flachland, dadurch entsteht bei Sonnenschein ein Temperaturunterschied der die Luft in Bewegung versetzt. Am Nachmittag dieses Tages meldeten wir uns für die internationale Easter Regatta im Fragila Vela Malcesine an. Die Regatta war wie jedes Jahr von vielen Nationen gut besucht. Am Nächsten Tag war der erste Start für 13:00 angesetzt und wir starteten nach der Eröffnung pünktlich. Da wir erst mittags starteten, hatten wir schon eine Ora die sich auf 4 Windstärken aufgebaut hatte, so konnten wir zwei wunderbare Rennen durchführen. Wettfahrt (Tag 1) Phillip (Laser 4.7) Anselm (Laser Radial) 1 14 19. 2 11 24. Weil für jeden Tag zwei Rennen ausgeschrieben waren und wir diese am ersten Tag auch durchführen konnten, starteten wir am zweiten Tag wieder um 13.00 Uhr. Wie am Vortag hatte sich guter Wind aufgebaut und die Taktik zum Sieg war wie am Vortag links raus bis zur Landzunge, umlegen und gut an der Luvtonne ankommen. Wettfahrt (Tag 2) Phillip (Laser 4.7) Anselm (Laser Radial) 3 17 17. 4 8 16. Am dritten Tag der Regatta sah es um 11:30 sehr schlecht mit dem Wind aus, der Gardasee präsentierte sich spiegelglatt. Doch die Wettfahrtleitung war zuversichtlich und hatte schon einmal die Tonnen gelegt. Als sich um 12.00 Uhr ein leichtes Lüftchen bewegte ahnte niemand, dass dieser Hauch pünktlich um 13:00 Uhr wieder die 3-4 Bft erreichen würde. Wir schafften wieder unsere zwei Rennen. Ich kenterte leider auf dem Vorwind was mich ca. 5 Boote kostete. Wettfahrt (Tag 3) Phillip (Laser 4.7) Anselm (Laser Radial) 5 10 21. 6 Bfd 25 Der vierte Tag der Regatta begann wie der vorherige mit wenig Wind der sich dann jedoch stetig aufbaute, am letzten Tag der Regatta wurden wir in Gold und Silber Fleet (Feld) eingeteilt. Phillip und ich starteten beide im Goldfleet. In den zwei Wettfahrten zeigte sich jedoch, dass es unvorteilhaft ist in Lee von finnischen Seglern zu starten, weil diese sehr gut hängen können. So wurde ich zwei Mal kurz nach dem Start überholten und versackte in ihren Abwinden. Wettfahrt (Tag 4) Phillip (Laser 4.7) Anselm (Laser Radial) 7 Bfd 37. 8 31 32. Am Ende erreichte Phillip den 26. Platz von ca. 100 und ich den 41. Platz von ca.97. damit waren wir, glaube ich, beide gut bedient und auch zufrieden. Wir merkten woran wir noch arbeiten können und wo noch Potenzial nach oben besteht. Am Ostersonntag fuhren wir in unseren Trainingsgruppen von Malcesine nach Torbole, wo wir den Rest der Woche trainierten. Wir waren gegen12:00 Uhr auf dem Wasser und fuhren mit einem leichten Wind nach Torbole. Als wir auf der Hälfte der ca. 15km waren schlief der Wind ein und wir begannen einen Dreieckskurs ohne Steuer abzusegeln, oder eher abzutreiben. Wir versuchten das Boot nur noch mit unserem Körpergewicht durch Krängung zu steuern. Nach einer Stunde baute der Wind sich langsam wieder auf, sodass wir weiter unseren Weg verfolgen konnten. Wir kamen gegen 16:00 Uhr im Fragila Vela Torbole an. Der Ostermontag war unser freier Tag und meine Gastfamilie hatte beschlossen nach Venedig zu fahren. Das hatte zur Folge, dass wir um sechs aufstehen mussten, da wir zweieinhalb Stunden Fahrzeit vor uns hatten. Trotz des frühen Aufstehens hatten wir einen wunderbaren freien Tag, mit Gondelfahrt und Besichtigung des Markusplatzes. Dort mussten wir allerdings feststellen dass der Kaffee 14 Euro kostet, so sind wir erst einmal ohne Kaffee weitergegangen. Am Ende des Tages waren wir gefühlt durch jede einzelne Gasse von Venedig gelaufen und wir waren froh als wir endlich sitzend im Auto nachhause fahren konnten. Am Diensttag trainierten wir dann noch einmal weiter. Zwei Einheiten, vormittags Manöver Training und nachmittags einfach Strecke, um die Wellen Technik zu trainieren und am Speed zu arbeiten. Wir merkten relativ schnell, dass in Torbole am Nachmittag mehr Wind als in Malcesine war. Wir mussten ausreiten und hängen bis der Arzt kommt. Zwischendurch gab es dann kurze Trinkpausen. Am Mittwoch machten wir morgens aufgrund von wenig Wind einen Ausflug. Wir fuhren in eine Grotte die nur vom Wasser aus erreichbar ist. Am Nachmittag nahm der Wind zu und es wurde wieder gut trainiert, die häufigsten Worte des Trainers wahren „Oberkörper runter und Quälen“. Als wir schließlich an Land kamen wollten wir nach dem Auslaufen nur noch ins Bett. Am Donnerstag war der Himmel morgens wie am Vortag bewölkt und von Wind konnte auch nicht die Rede sein. Wir fuhren trotzdem raus und trainierten Manöver und versuchten unser Bootsgefühl zu verbessern, indem wir es so schräg stellten wie es ging und versuchten es auf der Kippe zu halten. Am Nachmittag nahm der Wind trotz Wolkendecke zu und wir konnten wieder Fahrtechnik üben. Wir hatten aber noch einen wichtigen Programmpunkt an diesem Tag und der hieß Minigolf. Also trafen wir uns um 16:00 Uhr und spielten ca. eineinhalb Stunden. Trafen dabei alles Mögliche jedoch weniger die Golflöcher. Am letzten Tag unseres Trainingslagers übten wir bei bekannten Wenig-Wind-Bedingungen, Wenden und Halsen. Am Nachmittag wurde demokratisch entschieden auf den Monte Brione zu wandern. Von oben hatte man noch einmal einen wunderbaren Blick über den Gardasee und Torbole. Danach wurden die Boote verpackt und verladen, es gab eine abschließende Auswertung des Trainings und wir verabschiedeten uns voneinander. Ich fuhr am nächsten Morgen um 6:00 Uhr los und war überrascht wie schnell die zwei Wochen vergangen waren. Ich danke allen die diese Reise ermöglicht haben und freue mich auf die weitere Saison. Anselm Klein
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