Wenn der Patron den Hut nimmt

Wenn der Patron den Hut nimmt
An einer geglückten Nachfolgeregelunghängt die Existenz von Unternehmen, Mitarbeitern, Kunden
und Zulieferern. Firmenkundenberater derUBS begleiteten Unternehmerbeim Generationenwechsel:
drei Firmen, drei Nachfolgeregelungen, drei Konzepte . Von Floria.n Schw ab
es nicht, dass eine junge Frau
die Führung eines Unternehmens für Blechbearbeitung ribernimmt. Und doch: Seit letztem Jahr schwingt Manuela Laube das Zepter
Alltäglich ist
bei der Laube+Co. AG im aargauischen Mellikon. Gut 25o Einwohner hat das malerisch am
Hochrhein gelegene Dorf im Bezirk Zuzach.
Deutschland
ist einen Steinwurf entfernt.
Mellikon - <<wo sich die Einwohner kennen
und grüssen>>, wie die Gemeinde auf ihrer
website mitteilt.
Fast jeder kennt hier die Laubes, deren
Apparatebatfirma fast dreissig Mitarbeiter
beschäftigt und beispielsweise Metallteile für
Stadler Rail herstellt. <<Zur Fertigung von Metallkomponenten fär die Eisenbahn braucht es
eine spezielle Zenifrzierung>>, erklärt Manuela Laube silchtlich stolz. Wir treffen die junge
Unternehmerin gemeinsam mit ihrem Vater
Paul, von dem sie das Unternehmen letztes Jahr
übernommen hat. Doch dazu später.
In fast jeder Firmengeschichte gibt
es
diesen
kritischen Moment, in dem eine Gründerin
oder ein Patron entscheiden muss: Wer übernimmt einmal meine Firmal Besonders stellt
sich die Frage bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Glaubt man der Forschung, so
sind konstant rund 10 Prozent der Schweizer
KMU mit der Nachfolgeregelung befasst. Die
periodisch erscheinende Nachfolgestudie des
Zürc}rer Wirtschaftsinformationsdiensts Bisnode D&B Schweiz wurde zaletzt vergangenen Herbst publiziert. Aufgrund einer Aus-
In dem Zusammenhang stellen sich etliche finanzielle Fragen: Wie hoch ist der Wert der
Firmaì Welchen Finanzbedarf meldet der in
den Ruhestand gehende Patron für seinen
Lebensabend anl Kann der Nachfolger die
Firmentlbernahme selbst finanzieren, oder
muss er dazu Fremdkapital aufnehmenl Insofern sind Nachfolgeregelungen ein nattirliches
Betätigungsfeld für Banken: Das Know-how
aus dem Firmenkundengeschâft bei organisatorischen und rechtlichen Fragen sowie bei Fragen der Unternehmensbewerfirng trifft auf das
Know-how des Privatkundengeschäfts bei der
Vermögensplanung.
Lieberheute als morgen
Die wenigsten Unternehmer denken zuerst an
ihre Hausbank, wenn es um die Nachfolgeplanung geht. zorz entschied die UBS daher, im
Rahmen einer Nachfolge-Initiative den Markt
gezielt zubearbeiten. Frank Höner, der die Initiative mit anstiess und heute für wesentliche
Teile des diæbezüglichen Offering verantwort-
lich ist, kennt die typischen Fragestellungen
mittlerweile aus dem Effeff. Vielfach würden
Unternehmer die Frage der Nachfolge unbewusst verdrängen: <<Als Unternehmer ist man
emotional so sehr mit der Firma verschmolzen, dass eine mögliche Trennung des Unternehmens vom Gränder oder <Patron> in des-
die Firma zum Ergebnis, dass für rund 64 ooo
Schweizer Unternehmen in den nächsten fünf
Jahren ein Generationenwechsel ansteht. Das
sindtz,sProzent aller Firmen. Bei den Einzelfirmen (tg,tProzent) ist die Problematik besonders verbreitet. Im Vergleich dazu ist bei
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externen Lösung. Die Möglichkeiten erstrecken sich hier über strategische Investoren,
deren Geschäftsmodell das Unternehmen
sinnvoll ergânzt, bis hin zluPrivate Equitg
typischerweisg Leveraged Buy-outs (LBo), an
denen sich fallweise auch das bisherige Management beteiligt.
der Kaufpreis und desto weniger ettraktiv
wird die Firma für interne oder externe Käu-
abzusehen.
Geschäftsführer oder eine andere Führungskraft kauft sich in die Firma ein und löst dadurch den bisherigen Inhaber ab. Bei externen
Lösungen hingegen wird die Firma von einem
aussenstehenden Dritten übernommen.
Eltern treten. Mit zunehmender Firmengrösse steige die Wahrscheinlichkeit einer
nis: Wie kann der Gründet einenTeil der über
die Jahre erwirtschafteten Liquidität in sein
Privatvermögen überführen, ohne dass ihm
dies steuerlich das Genick brichtl Je grösser
der Liquiditätsüberhang ist, desto höher ist
Lz,7 Ptozent der Aktiengesellschaften und bei
5,8 Prozent der GmbH ein Nachfolgeproblem
Vater oder der Mutter auf den Sohn oder auf
die Tochter -, zàhlt ein sogenanntes Menagement-Buy-out zu den internen Lösungen: Ein
heÞ>, so Höner. Es gebe
David Stotz, der als Leiter Transaction
Advisory Zld,ric}r' bei der UBS selbst täglich
Firmenkunden in Nachfolgef.ragen betreut,
listet einige typische Stolpersteine auf. Erstens zeichne sich die typische Schweizer
KMU-Bilanz durch eine sehr hohe Liquiditat
aus. Bei der Nachfolge wird dies zum Hinder-
wertung von Handelsregisterdaten kommt
Theoretisch gibt es mehrere Möglichkeiten: Nebst der klassischen Familiennachfolge, bei der die Firma von einer Generation auf
die nächste übergeht - typischerweise vom
Vorstellungswelt oftmals gar keinen platz
praktisch unverkäufliche Firmen, die zu sehr auf die Person des Unternehmers zugeschnitten seien. Die emotionale und finanzielle Entflechtung und die
Sicherstellung des Know-hows brauchen viel
Zeit. Wird ein externer Verkauf erwogeq so ist
der Erlös zudem vom momentanen wirtschaftlichen Stimmungsbild abhängig. Notverkäufe
sind fi nanziell meist unbefriedigend.
Darum empfehlen die UBS-Experten, sich
frähzeitig mit der Nachfolgeplanung zu befassen, denn <<der Loslösungsprozess dauert lange>>. Obwohl nach wie vor die meisten Nachfolgen innerhalb der Familie oder
unter Einbezug des Managements stattflinden, stellt Höner einen Trend zu externen.
Lösungen fest, also zur Veräusserung der Firma an Dritte. Dies, weil die familiären Nachkommen nicht mehr im gleichen Mass wie
früher eutomatisch in die Fussstapfen der
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fer.Eine zw eite Schwierigkeit entstehe, wenn
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betrieblich nicht genutzte Liegenschaften die
Bilanz aufblähen, weil der Patron querbeet
Immobilien erworben habe. Wer einen Industriebetrieb übernehmen möchte, ist nicht
notwendigerweise an nebenbei angehäuften
Immobilien-Trouvaillen interessiert.
Was bedeutet dies in der Praxisì Ein Treffen
mit drei Firmen, die kürzlich mit Unterstützung der UBS den Besitzer gewechselt haben:
<rFamil'ienpreis>: Paul
und Manuela Laube.
Etben und Vererben 2015
Bjld: Mara Troog fûr die Weltwoche
Das Zauberwort heisst Akquisitionsholding.
Diese ist für familieninterne Lösungen ideal, weil sie die steuerliche Belastung des Verkäufers reduziert und somit die Nachfolge zu
einem marktüblichen, aber fairen Familienpreis ermöglicht. Das Vorgehen wird von den
Steuerbehörden bei einem Generationenwechsel durch ein sogenanntes Steuer-Ruling auto-
risiert. Konkret wird eine Aktiengesellschaft,
eben eine Holding, gegründet, die das fragliche
Familienunternehmen übernimmt und zu
diesem Zweck Fremdkapital aufnimmt - beispielsweise, wie im Fall der Laubes, ein Darlehen beim ehemaligen Firmeninhaber.
Die Holding ..lebt> von den Dividendenzahlungen der Tochtergesellschafi aus denen
sie das Fremdkapital an den ehemaligen Patrcnn¿ricluahlt. DerVorteil dabei ist, dass die
Tilgung des Darlehens en den Geschäftsverlauf gekoppelt werden kann. Vertraglich ist
geregelt, dass Vater Paul noch die Aktienmehrheit behält, bis die Hälfte des Darlehens,
das er seiner Tochter fär den Kauf gegeben hat,
es so
durch die Holding getilgt ist.
Die frischgebackene Firmenchefin blickt
tfotz starkem Franken optimistisch in die
Zukunft. In Kürze erwirbt die Laube+Co. AG
einen 3-D-Drucker und erweitert ihr Angebot
in der additiven Fertigung.
Haix Vertriebs AG, Egerkingen
<<MeinVøter soll seinLeben geniessen>>:Denise,
Laube + Co. AG,
Rolf und Mario Bürgi von der Haix Vertriebs AG.
Mellikon AG
Ohrenbetäubender Lärm schlägt einem in der
Werkstatt der Apparatebaufirma entgegen.
Ein kombinierter Stanz-Laser-Automat, so
gross wie ein kleiner Konferenzraum, stanzt
Löcher
so darauf angewiesen, bei der übergabe des
Unternehmens auf seine Tochter einen ausreichend grossen Geldfluss für seinen Ruhestand
war aus heutiger Sicht ein
grosser Fehler, der meinen Vater
direkt ins steuerlich sehr belastet hat.>>
in ein dickes Blech und schneidet
es
<<Das
entzwei. Daneben schweissen Mitarbeiter
Aluminiumteile zusammen. <<Nicht
Licht sehen>>, ermahnt uns der Gründer der
Firma, Paul Laube, auf dem Rundgang mit
seiner Tochter Manuela, welche die Firma seit
zooT operativ leitet. Vor einigen Monaten hat
sie den Kaufvertrag unterschrieben, der sie
sukzessive zur neuen Eigentümerin macht.
Wie für manchen Unternehmer bestand
die Altersvorsorge von Firmengründer Laube hauptsächlich aus seiner Firma. Er war alErben und Vererben 2015
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hir d|e wellw1che
zv, garuntteÍen. Hier stellte sich eine bedeutende Frage, an die der Fortbestand des Unternehmens geknüpft war: Wie kann die steuerliche Bèlastung des Verkäufers, in dem Fall des
Vaters, so tief gehalten werden, dass sich Tochter Manuela den Kauf leisten kannl Also begann Paul Laube vor einigen Jahren Möglichkeiten zu wälzen. Und er wurde fündig.
SO
Seit der Firmengründung vor z5 Jahren zeigt
der Umsatz der Haix Vertriebs AG Jahr fürJahr
eine Zunahme um rund zehn Prozent. Das Unternehmen vertreibt Arbeits- und Freizeitschuhe im SchweizerMarkt. UnterFeuerwehrleuten
und Polizisten ist Haix der Inbegriff von robustem Schuhwerk. Die feuerbeständigen Schuhe
tragen Namen wie Fire Eagle und Fire Flash.
Vor zweiJahren erhielt die Firma den Zuschlag
in einer Ausschreibung der Oberzolldirektion
im Eidgenössischen Finanzdepartement: In einer Roadshow ldapperte sie im eigenen Lastwagen sämtliche Posten des Grenzwachtkorps ab
und brachte ihre Schuhe an die Grenzwächter.
Die Räumlichkeiten befinden sich in einem
Wohnhaus im solothurnischen Egerkingen.
Im Lager im Erdgeschoss lagern rund 5ooo
Paar Schuhe. Oben, in der Cafeteria, treffen
wir Denise Bürgi. Sie hat die Leitung des Unternehmens vor zwei Jahren von ihrem Vater
übernommen. Heute gehört das Unternehmen ihr und ihrem Bruder je zur Hälfte. Mario, ihr Bruder, leitet den Verkauf.
Bereits früher hatte Vater RolfBürgi seinen
Kindern je vierzig Prozent der Firma gegen
ein Darlehen verkauft.
<<Das
war aus heuti-
ger Sicht ein grosser Fehler, der meinen Vater
steuerlich sehr belastet hat>, so Denise Bürgi.
Dess es diesmal besser kommen sollte - dafür sorgte ein spontaner Anruf eines UBS-Fir-
menkundenberaters bei Denise Bürgi. Eine
Kundenbeziehung zur Grossbank hatte die
Familie vorher nicht gehabt; dennoch lud sie
77
Firmenhewertung
F¿llbeispiele
Der Preis hängl auch davon ab, wer der Käufer ist
Nachfolgeregelung im Vergleich
Synergieprämie
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an UBS
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Die Firmø nicht einfach so teuer wie möglich zu verkøufen,
den Berater zu einem Gespräch ein, das den
weiteren Weg vorzeichnete.
lihnlich wie bei Laubes in Mellil<on kam
beim Generationenwechsel die steuerlich ver-
Nachfolgelösung. <<Mein Wunsch war es schon
immer, einmal eine eigene Firma zu ftihren,
denn es ist nicht dasselbe, als Manager einer
Firma zu arbeiten, die Ihnen nicht gehörÞ>, be-
nünftige Lösung einer Akquisitionsholding
zum Zvge. Mit einem wesentlichen Unter-
gnindet er den Schritt in die unternehmerische
Selbständigkeit.
tions>>-Team der UBS. Zusammen
schied: Bürgi, der Gründer des Unternehmens,
Mittlerweile selbstin der Nähe des pensionsalters, entschied sich Minder zor3, eine Nachfolgeregelung zu suchen. Eine familieninterne Lösung kam nicht in Frage, da der Sohn als
begeisterter Informatiker die Werkzeugfirma
nicht übernehmen wollte.
Die langlährige Hausbank der Allchemet
AG, die UBS, hatte ihn bereits bei der eigenen
Akquisition des Unternehmens unterstützt.
der wurden rund vierzig Firmen identifiziert,
die als Käufer in Frage kommen würden. Die
Vorstellungen waren ldar: Es durfte kein Käufer sein, der <<Parallelstmkturen in unserem
hat einen klaren Schnitt vollzogen. Er hat sich
zot4 avs dem Aktionariat der Firma komplett
zurrickgezogen. Der I(auf wurde - anders als
bei Laubes - nicht über einen Kredit des Vaters
fr.nanziert, sondern zur Ilälfte aus Eigenmitteln von Denise und ihrem Bruder Mario und
zur anderen Hälfte aus einem Bankdarlehen.
<<Mein Vater soll sein Leben geniessen>>, sagt
Denise Bürgi.
Die junge Firmenchefin wagr sich derweil
an die Expansion. In einem Neubau ein paar
hundert Meter vom bisherigen Firmensitz
entfernt entsteht ein grosszügiges Geschäftshaus mit einer Ladenfläche im Erdgeschoss.
Auch kommunikativ geht das Unternehmen
neue \ /ege, indem es ab Herbst zor5 die neue
Produktlinie im Fernsehen bewirbt.
Allehemet AG, Bäretswil ZH
Professionelle Handwerker kennen die Mar-
ken Technocraft für Handwerkzeug und
Alduro für Maschinen. Dahinter verbirgt sich
die Grosshandelsfirma Allchemet AG. Sie lässt
ihre Produkte gezielt ftir den Schweizer Markr
herstellen und importiert sie. So stammen viele Produktlinien im Schweizer Fachhandel und
in Do-it-Märhten von Allchemet. In den letzten vierzehn Jahren hat sich der Umsatz unter
Inhaber und Geschäftsführer Thomas Minder
mehr als verdoppelt. Noch bis ztJm3T.Dezember dieses Jahres werden er und seine Frau, die
das Personalwesen leitet, im Unternehmen
tätig sein. Danach will Minder die operative
Führung an seinen Nachfolger abgeben.
Minder erwarb vor vierzehn Jahren die
Firma, nachdem er zuvor in der Geschäftsleitung eines anderen Unternehmens in derselben Branche amtiert hatte. Der Firmengründer und bisherige Inhaber suchte damals eine
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Später hatte der Kundenberater bei den perio-
dischen Bankgesprächen darauf hingewiesen,
dass <<eine Nachfolgeregelung frühzeitig angegangen werden sollte>> und Unterstätzung
angeboten.
Zunächst deflnierte Minder im Gespräch
mit derBank dieAnforderungen an die Nachfolgeregelung. Sein wichtigste Ziel war es,
den Standort und damit die Arbeitsplätze
zu sichern. Zudem war ihm sehr daran gelegen, dass die Firma weiter mit ihren partnern
geschäftet, vor allem mit den Herstellern in
Fernost. ..Über die Zeit entstehen Freundschaften, und etliche Lieferanten sind stark
von uns abhängig.> Auch die Kunden verlassen sich auf die Leistungen von Allchemet.
Natürlich dachten Minder und seine Frau
auch an sich selbst: Aus dem Verkauf sollte
eine Summe resultieren, die es ihnen erlaubte, den Lebensstandard zu sichern.
Wie bei praktisch jeder Nachfolgeregelung
ging es nun an die Unternehmensbewertung.
Es ist unverzichtbar, den finanzwirtschaftlichen Wert der Firma zu kennen. Damit beauftragte Minder die UBS. In einer umfassenden
Studie nahmen die Experten für Unternehmensbewertungen alleBereiche derFirmaunter die tupe. Der abschliessende Bericht zeigte
auf, wo der l(aufpreis ungefáhr liegen wtirde und wie ein Kaufinteressent die Firma aus
seiner Sicht bewerten würde - <objektiv und
ohne Beschönigungen>>, wie Minder betont.
Hat er sich ein anderes Resultat gewünschtl
<<Es
spielen sicher emotionale Faktoren mit,
aber die Bewertung war fair.>>
Nun übernahm ein
Bereich>>
<<Mergers&Acquisi-
mit Min-
aufweist. Sonst wären durch Zusam-
ist unverzichtbar, den
finanzwirtschaftlichen Wert
der Firma zu kennen.
Es
menlegungen Arbeitsplätze gefährdet gewesen. Auch sollte es eine <<Schweizer Lösung>>
sein, denn <<erste Gespräche zeigten, dass ausländische Interessenten ihre priorität nicht in
der Sicherung von Schweizer Arbeitsplätzen
sehen>>, so Minder. Keinesfalls ging es darum,
die Firma so teuer wie möglich zu verkaufen.
Das M-&-A-Team der Bank führt Gespräche
und sondiert bei Kaufinteressenten. Diesen
unterbreitet es ein anonymisiertes Firmenprofil mit den wichtigsten Angaben. Wer am
Erwerb der Firma interessiert ist, erhält gegen
Unterzeichnung einer Vertraulichkeitserklärung detaillierte Informationen. Bei Interesse
reicht der mögliche Käufer auf dieser Basis ein
Angebot ein. <<In der Schlussrunde konzentrierten sich die Gespräche auf fünfbis sechs
echte Interessenten>>, erzàhlt Minder. Den
Zuschlag erhielt am Schluss die SFS Group
in Heerbrugg - aus Sicht Minders ein idealer
I(äufer. Für Minders ungebrochenes Geschick
als tlnternehmer spricht, dass er die Rheintaler Firma selber in den Prozess einbrachte.
Insgesamt clauerte der Prozess eineinhalb
Jahre. Bei den erforderlichen Abklärungen
und Abmachungen sowie beim Verhandeln
der kommerziellen Aspekte des Kaufvertrags
war die UBS <<eine wertvolle Partnerin>>, so der
zukünftige Privatier Thomas Minder. o
E¡ben und Vererben20T5
Infografrk: TNT-craphia AG