PILOTPROJEKT: PASSENDER NACH

NR. 57 / DEZEMBER 2015
PILOTPROJEKT: PASSENDER NACHWUCHS FÜR IHR UNTERNEHMEN
TRANSFERPREISE
ZUR WAHL DER RICHTIGEN METHODE
TRANSFERTAG
PROJEKTE IM MASTERSTUDIENGANG
FINANCIAL MANAGEMENT AND
ACCOUNTING
INHALT
Jahresrückblick
2
Pilotprojekt: Nachwuchssuche
3
Transferpreise
5
Graduation Days
8
400. Studierende an der NORDAKADEMIE Graduate School
9
International Week Amerika
10
Peer Steinbrück bei Fish & Grips 12
Fachtagung der Gesellschaft
für Informatik
13
Erstsemesterbegrüßungstag 2015 15
Virtuelle Räume für Webkonferenzen
16
Neu: Lehrveranstaltungsfeedback
mit dem Smartphone
16
Cyber-Physical Systems
17
Transfertag
18
Tue Gutes – spende Blut
20
Russischer Besuch an der
NORDAKADEMIE
21
Leitlinien für Geschäftsprozesse
in Aufsichtsgremien
22
Nacht des Wissens
24
Nordakademiker e.V.
25
Neu an der NORDAKADEMIE
26
NORDAKADEMIE-Professorin
hat habilitiert
28
20-jähriges Dienstjubiläum
29
Buchveröffentlichungen von
NORDAKADEMIE-Professoren
30
Unternehmen von NORDAKADEMIEAlumnus als Hidden Champion
ausgezeichnet
31
DANKE!
igentlich könnte sich das Editorial
zum Abschluss des Jahres 2015 auf
dieses Wort beschränken – war es doch
wieder ein Jahr, auf das die NORDAKADEMIE-Gemeinschaft erneut mit großer
Dankbarkeit zurückblicken kann.
Die Studierendenzahlen in den Bachelorstudiengängen haben sich auf hohem
Niveau stabilisiert, obwohl nicht nur private, sondern auch immer mehr staatliche Hochschulen duale Studiengänge
als attraktives Betätigungsfeld entdeckt
haben. Waren es bei Gründung der
NORDAKADEMIE außerhalb der Berufsakademie Baden-Württemberg nur eine
Handvoll Hochschulen, die überhaupt
duale Studiengänge durchgeführt haben,
so weist die neueste Statistik bundesweit mehr als 1.500 (!) duale Studienangebote auf.
E
Ein herzliches Dankeschön geht an die Kooperationsbetriebe, den Aufsichtsrat, den Betrieblichen Beirat und das Mitarbeiter-Team der
NORDAKADEMIE
IMPRESSUM
Herausgeber: NORDAKADEMIE
Hochschule der Wirtschaft
Köllner Chaussee 11, 25337 Elmshorn
Redaktion: Elisabeth Gragert, Jörg Meier,
Prof. Dr. Georg Plate (v.i.S.d.P.)
E-Mail: [email protected]
Layout: Elisabeth Gragert,
Öffentlichkeitsarbeit der NORDAKADEMIE
Druck: Mediendesign Jürss
[email protected]
Unser besonderer Dank gilt daher unseren Kooperationsbetrieben, die „ihrer“
Hochschule der Wirtschaft weiterhin die
Treue halten und mit der NORDAKADEMIE den „besten Nachwuchs aus den
eigenen Reihen“ ausbilden.
Die NORDAKADEMIE Graduate School
hat die ursprüngliche Prognose weit
Prof. Dr. Georg Plate, Vorstand der NORDAKADEMIE
übertreffen können. Bereits zwei Jahre
nach dem Start konnte die 400. Studentin begrüßt werden. Mit drei neuen berufsbegleitenden Masterstudiengängen,
die zum 1. April (Logistik und Wirtschaftspsychologie) und zum 1. Oktober 2016
(Wirtschaftsrecht) starten, wird die Zahl
der Teilnehmer weiter steigen.
Begleitet wurde die anhaltend erfreuliche Entwicklung 2015 durch die Mitglieder unserer Gremien Aufsichtsrat
und Betrieblicher Beirat, deren ehrenamtliches Engagement und kluger Rat
große Anerkennung verdienen.
Nicht nur ein herzliches Dankeschön,
sondern auch ein großes Kompliment
verdient das Team der NORDAKADEMIE, ohne dessen Unterstützung und
enge Verbundenheit mit den Studierenden die Fortsetzung der NORDAKADEMIE-Erfolgsstory 2015 nicht möglich gewesen wäre.
GEORG PLATE
[email protected]
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
TITELTHEMA
PASSENDE AUSZUBILDENDE FÜR IHR
UNTERNEHMEN
Pilotprojekt der NORDAKADEMIE zur Nachwuchssuche
lleine in den nächsten vier Jahren
wird es 16 % weniger Schulabgänger in Deutschland geben, d.h. immer
weniger Bewerber für freie Ausbildungsstellen. Bei der Bewerberauswahl werden i.d.R. die Schulnoten als erstes
Kriterium herangezogen. Dabei ist es
gerade bei Schul-, aber auch bei Hochschulabgängern nicht immer einfach,
anhand der Noten und des Lebenslaufs
die passenden Kandidaten zu erkennen. Viele Studien zeigen sehr klar,
dass Schulnoten mit Ausbildungserfolg
im Mittel bestenfalls zu R = 0,40 korrelieren, was bedeutet, dass nur 16 %
des Ausbildungserfolgs durch die
Schulnoten vorausgesagt werden kann.
Die Vorhersage des beruflichen Erfolgs
ist anhand der Schulnoten noch
schlechter möglich. Aus der Kombination von immer weniger Bewerbern und
immer schlechterer Prognose des Ausbildungs- und Berufserfolgs durch
Schulnoten ergibt sich für Personalver-
A
Ermittlung von
kompetenten
Mitarbeitern
antwortliche eine komplexe Problemlage, die nach neuen Lösungswegen verlangt.
Betrachten wir an dieser
Stelle nur die Situation
bei Auszubildenden,
dann ergibt sich folgende
Ausgangslage
Vorteile haben Bewerber mit den besten Zensuren, den eindrucksvollsten
Lebensläufen und den aussagekräftigsten Bewerbungsunterlagen. Auf den
ersten Blick erscheint das sinnvoll.
Problematisch daran ist jedoch, dass
durch diese Methode die Basis der potenziell einzuladenden Bewerber, d.h.
der Bewerberpool, stark reduziert wird.
Wie eben schon ausgeführt, ist dies
teilweise ungerechtfertigt, da Noten
alles andere als valide zu sein scheinen. Die Auswahl nach Noten führt
Identifikation
der
psychischen
Besonderheit
Formulierung
eines Anforderungsprofils
also zu einer nicht gerechtfertigten,
weil teilweise nicht validen Reduzierung des Bewerberpools. Dies ist angesichts des demographischen Wandels
nicht mehr hinnehmbar.
Hinzu kommt, dass viele Bewerber
nicht genau wissen, wo sie sich bewerben sollen bzw. zu welchem Unternehmen sie von ihren Kompetenzen und
ihrer Persönlichkeit her am besten passen würden. Oft bewerben sich Schulabgänger bei Firmen mit sehr bekannten Konsumprodukten, bspw. bei den
Autoherstellern, die regelmäßig als beliebteste Arbeitgeber in den einschlägigen Rankings abschneiden. Dies liegt
jedoch nicht daran, dass diese Arbeitgeber objektiv so gut sind, sondern
daran, dass sie durch ihre Produkte
und die Werbung dafür einfacher im
Gedächtnis verfügbar sind (siehe dazu
die Verfügbarkeits-Heuristik von Daniel
Kahneman in seinem Buch „Schnelles
Denken, langsames Denken“).
Anforderungsprofil
für Stelle
Match
Einladung der
Kandidaten zu
einem psychometrischen Test
Feststellung der
individuellen
Besonderheiten
Formulierung
eines Anforderungsprofils
Talentschlüssel
Ein optimaler Prozess bei der Personalauswahl
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NORDAKADEMIE
3
RUBRIK
TITELTHEMA
Starteten gemeinsam ein Pilotprojekt zur Bewerberauswahl bei Ausbildungsplätzen (v.l.n.r.): Jörg Probst (DREI-D Direktwerbung GmbH & Co. KG), Sascha Schäfer (Sparkasse Elmshorn), Dr. Stefan Geiser und Melanie Hachmann (Peter Kölln GmbH & Co. KGaA), Prof. Dr. David Scheffer (NORDAKADEMIE)
Foto: Claudia Ellersiek/Uetersener Nachrichten
Maßnahmen zur Lösung
des Problems
1. Zusätzlich zu den Noten und Lebensläufen werden moderne psychometrische Tests bei der Vorauswahl
berücksichtigt, welche die Validität
gegenüber traditionellen Methoden um
den Faktor 10 erhöhen; auf ungerechtfertigte Cut-off-Werte bei den Noten
wird verzichtet (z.B. gehört „Bewerber
unter 11 Punkten in Mathematik werden
sofort aussortiert“ nicht zu den Auswahlkriterien).
2. Der Pool der Bewerber wird um einen
Pool von „Nicht-Bewerbern“ erweitert,
indem mit anderen Unternehmen kooperiert wird: Diejenigen Bewerber, die
bei einem Unternehmen, bei dem sie
sich zwar beworben haben, aber nicht
passen, werden an ein anderes Unternehmen weitervermittelt, zu dessen
Anforderungsprofil das Bewerberprofil
perfekt passt.
Pilotprojekt mit Unternehmen aus Elmshorn
Gemeinsam mit den Elmshorner Unternehmen Peter Kölln GmbH & Co. KGaA,
DREI-D Direktwerbung GmbH & Co. KG
4
NORDAKADEMIE
und der Sparkasse Elmshorn hat die
NORDAKADEMIE ein Pilotprojekt entwickelt. Ein neues eignungsdiagnostisches Verfahren und die Möglichkeit,
Unterlagen von Bewerbern an andere
Unternehmen weiterzugeben, damit sie
dort eine weitere Chance bekommen,
können das geschilderte Problem lösen.
Das Konzept sieht vor, dass Sparkasse,
Peter Kölln und DREI-D Direktwerbung
nicht immer „die Besten der Besten“,
sondern die für ihr Unternehmen passenden Bewerber suchen, nach der Devise: „Die Richtigen sind die Besten!“
Das bedeutet, dass nicht mehr nur auf
Schulnoten geachtet werden soll, sondern auch auf die Persönlichkeit. Denn
jedes Unternehmen hat eine eigene
Kultur und deshalb spezifische Anforderungen. Ziel ist es, mit einem besonderen, von der NORDAKADEMIE entwickelten eignungsdiagnostischen
Verfahren die optimale Personen-JobPassung zu finden. Dabei spielen soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit,
Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft eine
nicht geringe Rolle. Das Pilotprojekt
will aber nicht nur die optimale Personen-Job-Passung finden, sondern auch
Bewerber und deren Talente optimal an
Unternehmen aus der Region vermitteln. So bekommen beispielsweise die
Sparkasse Elmshorn und Peter Kölln
zwischen 100 und 200 Bewerbungen
pro Jahr. Sie können aus dem Vollen
schöpfen. Bei kleineren und mittelständischen Unternehmen sieht das
etwas anders aus. Dort bleiben viele
Ausbildungsplätze mangels geeigneter
Bewerber manchmal unbesetzt. Unternehmen verschiedener Größe sollen
sich zusammenschließen, um Bewerber
mit den für sie passenden Unternehmen
zusammenzuführen. Das bedeutet: Mit
Zustimmung von Bewerbern und unter
Berücksichtigung des Datenschutzes
sollen die Bewerbungsunterlagen an
ein anderes am Projekt beteiligtes Unternehmen weitergeleitet werden. Nebeneffekt: Manches kleinere oder mittlere Unternehmen hat so die Chance,
mit weiteren Bewerbern in Kontakt zu
treten. Der Bewerberpool und ultimativ
die Anzahl zu einer Vakanz passenden
Kandidaten erweitert sich dadurch signifikant.
DAVID SCHEFFER
[email protected]
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
RUBRIK
WISSENSCHAFT
UND FORSCHUNG
TRANSFERPREISE
Zur Wahl der richtigen Methode
ultinational operierende Unternehmen entwickeln zunehmende interne Liefer- und Leistungsbeziehungen. Das stellt große Anforderungen an
eine betriebswirtschaftliche Steuerung
einerseits und an eine rechtskonforme
Steuergestaltung andererseits. Zum
wichtigsten Thema der internationalen
Besteuerungspraxis hat sich inzwischen
die Festlegung von Transferpreisen zwischen verbundenen Unternehmen entwickelt (Wassermeyer, F. / Baumhoff, H.
(2014), S. 3). Dabei kommt der Wahl
der richtigen Transferpreismethode eine
besondere Bedeutung zu. Durch sie
wird die Kalkulationsart und damit ihre
steuerliche, praktische und betriebswirtschaftliche Eignung bestimmt.
M
Einschränkungen durch
das Steuerrecht
Die gängigsten Transferpreismethoden
sind in Abbildung 1 dargestellt. Steuerlich werden aus deutscher und aus
OECD-Sicht allerdings nicht alle Methoden anerkannt. Um akzeptiert zu
werden, muss eine Methode dem
Fremdvergleichsgrundsatz genügen,
also zum gleichen Ergebnis führen, als
würden fremde Dritte einen Preis vereinbaren, und geschäftsvorfallbezogen
sein, d.h., sie muss spezifisch für eine
Transaktion angewendet werden. Damit
scheidet die gesellschaftsbezogene Gewinnvergleichsmethode grundsätzlich
aus. Sonstige Methoden sind nur an-
wendbar, wenn auch sie dem Fremdvergleichsgrundsatz genügen und unter
den Gegebenheiten und Umständen
des Einzelfalls geeigneter als die von
der OECD anerkannten Methoden sind
(vgl. OECD (2011), S. 68). Innerhalb
der akzeptierten Methoden hat der
deutsche Gesetzgeber über den § 1
Abs. 3 AStG den Standardmethoden
gegenüber den Gewinnmethoden einen
Vorrang eingeräumt, unter den Standardmethoden selbst ist allerdings
keine Priorisierung gegeben. Die im
Vergleich hierzu leicht abweichende
OECD-Prüfungsreihenfolge hat meist
keine praktische Bedeutung.
Die Forderung, dass eine Methode geschäftsvorfallbezogen sein muss, bedeu-
Abb. 1 Transferpreismethoden im Überblick
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NORDAKADEMIE
5
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
tet, dass sie die jeweilige Kombination
der Charakteristika der beteiligten
Transaktionspartner und der Transaktionsart individuell zu berücksichtigen
hat. Damit schränken die Eigenschaften
der Transaktionspartner und die der
Transaktionen die anzuwendenden Transferpreismethoden weiter ein. Wichtig
ist dabei insbesondere der Charakter
der beteiligten Unternehmen. Gebräuchlich ist eine Unterscheidung in Routineunternehmen und Strategieträger.
Routineunternehmen zeigen ein sogenanntes Funktions- und Risikoprofil,
das sie als konzerninternen Dienstleister mit geringen wirtschaftlichen
Risiken und starker Abhängigkeit von
anderen Konzerngesellschaften kennzeichnet. Sie haben eher einen geringen,
aber stabilen Gewinn. Dementsprechend sind auch nur solche Transferpreismethoden anwendbar, die ihnen
einen ihrem niedrigen Funktions- und
Risikoprofil angemessenen, also geringen Anteil am Gesamtgewinn einer
Transaktion belassen. Als Beispiel
kann eine Produktionsgesellschaft dienen, die als reiner Auftragsfertiger innerhalb eines Konzernes fungiert und
der deshalb nur ein geringer Gewinnzuschlag zugesprochen werden kann. Die
Anwendung der Wiederverkaufspreismethode scheidet damit aus, die Kostenaufschlagsmethode hingegen könnte angemessen sein.
Strategieträger hingegen haben eine
große Entscheidungskompetenz, sind
meist auch im Besitz der wichtigsten
Wirtschaftsgüter und tragen große Teile
des Geschäftsrisikos. Ihnen steht deshalb auch ein größerer Anteil, der sogenannte Residualgewinn, am Gesamtgewinn einer Transaktion zu. Er muss
durch eine entsprechende Wahl der
Transferpreismethode gesichert werden. Wenn also eine Konzernmutter als
Strategieträger Verkäufe an eine Vertriebsgesellschaft (Kommissionär) tätigt, so wäre die Kostenaufschlagsmethode mit einem nur geringen
Gewinnzuschlag sicher nicht sachgerecht, ggf. aber die Wiederverkaufs-
preismethode, die ihr den Residualgewinn sichert.
Große Unterschiede bei
Praktikabilität und
betriebswirtschaftlicher
Eignung
Jenseits der steuerlichen Zulässigkeit
sind auch die Praktikabilität und die
betriebswirtschaftliche Eignung einer
Methode relevant. Abbildung 2 zeigt,
dass die Kostenaufschlagsmethode
und die Nettomargenmethode in der
Praxis relativ einfach angewendet werden können. Die notwendigen Daten
liegen entweder intern vor oder können
mit vertretbarem Aufwand und in angemessener Qualität beschafft werden,
mit Einschränkungen gilt dieses auch
für die Wiederverkaufspreismethode.
Alle anderen Methoden scheitern u.a.
an der Verfügbarkeit angemessener
Vergleichswerte oder an dem notwendigen Analyseaufwand. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind zusätzlich ins-
Abb. 2 Praktikabilität und betriebswirtschaftliche Eignung
6
NORDAKADEMIE
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Abb. 3 Verteilung der Transferpreismethoden je Transaktionsart
besondere die Steuerungseignung und
die Verknüpfung zur bestehenden Kosten- und Ergebnisrechnung wichtig.
Beides ist lediglich bei der Kostenaufschlagsmethode gegeben. Sie kann auf
der Produktkostenrechnung aufsetzen
und erlaubt, bei angemessener Gestaltung der Gewinnzuschläge, die Margen- und Ergebnistransparenz auf allen
Wertschöpfungsstufen zu erhalten.
Allen anderen Methoden fehlt diese
Verbindung zur Kostenrechnung und
die erzeugten Transferpreise verwässern mehr oder weniger stark die
Steuerungsfähigkeit. Mithin müssen
bei ihrer Anwendung immer parallel
andere Kennzahlen und Beurteilungsgrößen zur Performancemessung bereitgestellt werden.
In der Praxis dominiert die
Kostenaufschlagsmethode
Insofern verwundert es nicht, dass die
Unternehmen dort, wo möglich, überwiegend die Kostenaufschlagsmethode
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
einsetzen. Abbildung 3 zeigt die Verteilung der Methoden in Abhängigkeit von
typischen Transaktionsarten auf Basis
einer breit angelegten Studie im deutschsprachigen Raum (vgl. Horváth & Partner GmbH, Flick Gocke Schaumburg
(2015), S. 8). Die Kostenaufschlagsmethode wird in allen Bereichen am
häufigsten angewendet, lediglich für
Fertigprodukte und Handelswaren kommt
auch die Wiederverkaufspreismethode
und bei Patenten/Markenrechten die
Preisvergleichsmethode in annähernd
ähnlichem Umfang zum Einsatz. Die
Untersuchung zeigt allerdings bei der
Mehrheit der Transaktionsarten auch
eine große Methodenvielfalt. Dieses
unterstreicht, vor welchen Herausforderungen die Unternehmen bei der Wahl
geeigneter Transferpreismethoden stehen. Eine falsche Methodenwahl kann
leicht zu erheblichen Steuerrisiken,
hohem administrativem Aufwand und
schwindender Steuerungstransparenz
führen. Eine sorgfältige Klärung der
steuerlichen Anforderungen, der Prak-
tikabilität und der betriebswirtschaftlichen Eignung ist deshalb essentiell.
Nur wenn alle drei Kriterien umfassend
geprüft, bewertet und abgewogen werden, lassen sich Fehlentscheidungen
vermeiden.
RALF EBERENZ
[email protected]
Literatur:
Horváth & Partner GmbH, Flick Gocke
Schaumburg (Hrsg.): Studienbericht Spannungsfeld Transferpreise, Stuttgart 2015
OECD: OECD-Verrechnungspreisleitlinien für
multinationale Unternehmen und Steuerverwaltungen 2010, OECD Publishing 2011
Wassermeyer, F. / Baumhoff, H. (Hrsg.): Verrechnungspreise international verbundener
Unternehmen, Köln 2014
NORDAKADEMIE
7
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
GRADUATION DAYS
Verabschiedung der Master im Dockland
m 11. September 2015 war es für
die Absolventinnen und Absolventen des MBA-Jahrgangs 2013 so weit.
24 Monate berufsbegleitendes Studium lagen hinter ihnen.
Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der NORDAKADEMIE Prof. Dr.
Behringer gab Jahrgangssprecher Jakob
Müller einen teils heiteren, teils nachdenklichen Rückblick auf die Studienzeit: „Anspannung und auch Stress,
Herangehen an seine Leistungsgrenze,
neue Freundschaften schließen, bereichernde Kontakte knüpfen: Der MBA
Menschen sehen und erst dann
den Profit“, so Jakob Müller.
Anschließend überreichte Prof.
Dr. Gerd Schmidt die Zeugnisse
an die Absolventinnen und Absolventen. Er bedankte sich für
die gute Zusammenarbeit. Ein
MBA-Studium sei eine große
Herausforderung für die Studierenden. Er verwies auf das wertMike Rebbin, Vorsitzender des Nordakademiker e. V., mit
volle Wissen, das die Teilnehmer
dem Kompass, den der Alumniverein als Auszeichnung an
während des Studiums sammeln
den Jahrgangsbesten verleiht
konnten und nun in die Gesellschaft einbringen können.
Besonders gewürdigt wurde Abschluss. Christoph Brand (MFMA),
Carmen Wollschläger mit der Norbert Kleinekarhoff (MWINF) und
Alexander Ebelt (MMSM) ließen die verNote 1,3 als Jahrgangsbeste.
gangenen 24 Monate in ihrer Absolventenrede
Revue passieren.
Master of Science
Philipp Beckmannshagen (MMSM 13o)
und Master of Arts
schloss mit der Note 1,4 als JahrgangsAm 27. November wurden die bester ab und erhielt dafür den Preis
Absolventinnen und Absolventen des Nordakademiker e. V. Aus terminlider berufsbegleitenden Master- chen Gründen konnte Philipp Beckstudiengänge 13o verabschie- mannshagen jedoch leider nicht an der
Carmen Wollschläger, MBA13, schloss als Jahrgangsbeste
det. Hochschulpräsident Prof. Verabschiedung teilnehmen und den
ab und erhielt für ihre Masterthesis die Traumnote 1,0;
Dr. Stefan Behringer und die Preis entgegennehmen.
Studiengangsleiter im MBA-Studiengang Prof. Dr. Gerd
Schmidt gratuliert herzlich
Studiengangsleiter der Studien- Das NORDAKADEMIE-Team gratuliert
gänge Financial Management allen Absolventinnen und Absolventen!
ist ein Meilenstein im Leben. Nun kön- and Accounting, Marketing and Sales
nen wir diese Erfahrungen für unser Management sowie WirtschaftsinformaSONJA REINWAND/ELISABETH GRAGERT
Leben nutzen und davon profitieren. tik/IT-Management beglückwünschten
[email protected]
[email protected]
Dabei sollte man immer zuerst den die frisch gebackenen Master zu ihrem
A
Das traditionelle Hütewerfen der Master of Business Administration (links) und Master of Science sowie Master of Arts (rechts)
8
NORDAKADEMIE
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
SCHON ÜBER 400 STUDIERENDE AN DER
NORDAKADEMIE GRADUATE SCHOOL
ereits zwei Jahre nach ihrem Start
konnte die NORDAKADEMIE Graduate School die 400. Studentin begrüßen und damit auf Anhieb eine
Spitzenposition unter den privaten
Hochschulen bei berufsbegleitenden
Masterstudiengängen erreichen.
„Der Schritt nach Hamburg war richtig“,
so NORDAKADEMIE-Vorstand Prof. Dr.
Georg Plate. „Zwar haben wir auf unserem parkartig angelegten Campus in
Elmshorn traumhafte Studienbedingungen für die Bachelor-Studenten,
bei unseren Masterstudiengängen wollen wir jedoch unserer Zielgruppe Be’
rufstätige Hamburger‘ im wahrsten
Sinne entgegenkommen.“
Für das „Entgegenkommen“ hatte die
NORDAKADEMIE mit dem Dockland
eines der spektakulärsten Gebäude in
Hamburg gewählt. „Die fantastische
Aussicht erfreut Studierende wie Dozenten gleichermaßen und ist besonders für unsere ausländischen Gastprofessoren ein besonderer Anreiz, in die
B
Hansestadt zu kommen“, so Plate. So
konnte die NORDAKADEMIE Ende
Oktober und Anfang November weitere 122 Studierende in den berufsbegleitenden Masterstudiengängen begrüßen, darunter auch die 400.
Studentin: Julia Gehring, die im MBAStudiengang startet, erhielt von NORDAKADEMIE-Vorstand Prof. Dr. Georg
Plate einen Blumenstrauß und einen
Restaurantgutschein. Die Unternehmensberaterin hat bereits einen Masterabschluss in Literaturwissenschaft. Mit
dem 24-monatigen MBA-Studiengang
an der NORDAKADEMIE möchte sie
ihre betriebswirtschaftlichen Kenntnisse gerade im Bereich International
Management, International Marketing
und Controlling erweitern und vertiefen.
Unter ihren Kommilitonen befinden
sich Ingenieure, Juristen, Psychologen
und sogar zwei Sinologen. Gerade für
diese Gruppe der „Nichtökonomen“
ist ein MBA-Studiengang eine ideale
Julia Gehring ist bereits die 400. Studentin, die sich
an der NORDAKADEMIE Graduate School für ein
Masterstudium eingeschrieben hat – sie erhielt von
NORDAKADEMIE-Vorstand Prof. Dr. Georg Plate
einen Blumenstrauß und einen Restaurantgutschein
Möglichkeit, Management-Know-how
auf hohem Niveau zu erwerben, um für
Führungsaufgaben in der Wirtschaft
adäquat vorbereitet zu sein. Die Erfahrungen der NORDAKADEMIE zeigen,
dass der MBA-Abschluss nach wie vor
ein „Karriere-Turbo“ ist und nicht selten bis zur Geschäftsleitungsebene
führt.
Nächster Studienbeginn ist der 1. April
2016. Bewerbungen können jederzeit
unter [email protected]
erfolgen.
Ende Oktober und Anfang November konnte die NORDAKADEMIE 122 Studierende in den berufsbegleitenden
Masterstudiengängen begrüßen
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
GEORG PLATE
[email protected]
NORDAKADEMIE
9
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
INTERNATIONAL WEEK AMERIKA
MBA-Studierende an der IPADE Business School in Mexico City
Sieben Studierende aus dem MBAStudiengang nahmen an der International Week an der renommierten IPADE
Business School teil. Tobias Krüger,
MBA14, schildert seine Eindrücke über
die Woche in Mexico City:
exiko! Was war das für eine
aufregende Woche! Die meisten der mitreisenden Studenten kamen
schon am Freitag oder Samstag in Mexico City an. Das Wochenende wurde
genutzt, um die Stadt, ihre Sehenswürdigkeiten und Einwohner näher kennenzulernen. Dabei ist uns nicht nur
aufgefallen, dass die „Paseo de la Reforma“ (eine der größten Hauptstraßen) sonntags gesperrt wird, um Läufern, Fahrradfahrern und Skatern die
Möglichkeit zu geben, diese voll für sich
zu beanspruchen, sondern dass sich
auch das öffentliche Zumba-Tanzen großer Beliebtheit erfreut.
„M
Montag
Am Montag startete das Programm an
der IPADE Business School. Nach
einem Einführungsvortrag des Dekans
teilten wir uns in verschiedene Arbeitsgruppen. Diese waren bunt gemischt
und bestanden aus ca. neun bis zehn
Studierenden. Allein in meiner Gruppe
gab es sechs verschiedene Nationalitäten und man tauschte sich rege über
die Herkunft und die Berufe der Teilnehmer aus. Nachmittags stellte ein
lokaler Unternehmer in einem Vortrag
zum Thema „Social Responsibility is
Good Business“ dar, wie man sozial
verantwortlich handeln kann und dabei
auch wirtschaftlich erfolgreich ist. Danach gab es ein Seminar zum professionellen Netzwerken, bei dem schon
einmal die eine oder andere Business
Card ausgetauscht wurde.
Dienstag
Der Dienstag begann mit dem Besuch
eines Re-Integrationsprojektes, bei dem
Jugendliche, die durch kleine Delikte
straffällig geworden sind, über diverse
Workshops, wie zum Beispiel das T-
Shirt-Bedrucken, die Chance bekommen, sich für ihre berufliche Zukunft
auszubilden. Dabei hatten wir sogar die
Gelegenheit, unsere eigenen Shirts zu
bedrucken, natürlich unter Anleitung
der Jugendlichen.
Mittags ging es zurück an die IPADE,
um an Fallstudien zu arbeiten. Die Besprechung der Cases erfolgte in den jeweiligen Gruppen beim Mittagessen.
Beim Diskutieren wurde schnell klar,
dass die diversen Kulturen ganz unterschiedliche Ansichten zu verschiedenen Themen hatten. Die unterschiedlichen Blickwinkel der Teilnehmer aus
den verschiedenen Kulturen zeigten
dabei oft interessante neue Perspektiven auf. Nach der Diskussion in den
Kleingruppen wurde anschließend mit
weiteren Gruppen und jeweils einem
Professor in diversen Hörsälen diskutiert. Die Fallstudie wurde kurz vom
Professor vorgestellt und anschließend
durch gemeinschaftliche Faktensammlung und Problemanalyse zu einem Ergebnis geführt.
Mittwoch
Im großen Hörsaal fanden an der IPADE Business School interessante Vorträge statt
10
NORDAKADEMIE
Der Mittwoch stand ganz im Zeichen
des Summits. Im Plenum wurden Vorträge von Jil van Eyle und Bill Shireman gehalten sowie eine Diskussionsrunde durchgeführt. Jil van Eyle stellte
die bewegende Geschichte seiner kranken Tochter vor und wie sie ihn motivierte, Teaming zu gründen, welches
ein Konzept zur Sammlung von Kleinstspenden für soziale Projekte ist. Bill
Shireman präsentierte diverse Möglichkeiten, um Geschäftsmodelle mit
sozialer Verantwortung in Einklang zu
bringen. Die Diskussionsrunde beschäftigte sich mit dem Thema „High
Impact Entrepreneurship“, bei dem
sich ein Unternehmen vorstellte, das
aufstrebenden Existenzgründern mit
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
finanzieller und fachlicher Beratung
zur Seite steht. Neben einer Vertreterin
von Endeavor stellten zwei der Unternehmer, die mit Endeavor kooperieren,
ihr Geschäft vor. Nachmittags besuchten wir noch die Guadalupe Basilica,
die eine der größten Pilgerstätten für
die strenggläubigen Mexikaner darstellt.
Donnerstag
Am Donnerstag machten wir eine
Stadtführung und erfuhren mehr über
alte Aztekenpyramiden und den Palacio Nacional, den Regierungssitz des
mexikanischen Präsidenten. Der Nachmittag stand dann wieder ganz im Zeichen der Cases.
Buntes Treiben auf den Straßen von Mexico City
Freitag
Am Freitag erklommen wir morgens in
der Ruinenstadt Teotihuacán die Mondund Sonnenpyramiden und wurden mit
einem herrlichen Ausblick über die
Landschaft belohnt. Dabei galt es, die
Höhenlage von Mexiko nicht zu unterschätzen, und nach mehreren hundert
Stufen merkte man, dass die Luft doch
eine andere ist. Nachmittags wurden
dann die letzten Cases diskutiert und
es gab eine Abschlussdiskussion mit
den Professoren.
Zum Abschluss trafen sich alle auf der
berühmten Fiesta Mexicana an der
IPADE Business School. Liebevoll hergerichtete Stände luden ein, sich von
den angebotenen Köstlichkeiten zu bedienen, eine Mariachi-Band spielte und
es wurden eifrig Bilder gemacht und
Kontaktdaten ausgetauscht. Der weitere
Abend verlief dann nach individuellem
Interesse, die Clubs und Bars wurden
ein letztes Mal bevölkert und am nächsten Tag war alles schon wieder vorbei.
Fazit
Es war eine unvergessliche Woche mit
vielen tollen Erfahrungen, Eindrücken
und vor allem Bekanntschaften. Künftigen MBA-Studierenden kann ich die
International Week an der IPADE Business School sehr empfehlen!“
Die Teilnehmer beim Besuch der Ruinenstadt Teotihuacán
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
TOBIAS KRÜGER, MBA14
[email protected]
NORDAKADEMIE
11
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
PEER STEINBRÜCK BEGEISTERTE
ZUHÖRER BEI „FISH & GRIPS“
evitalisierung der Politik in Zeiten der Krisen“ nannte der ehemalige Bundesminister der Finanzen,
Peer Steinbrück, seinen Vortrag, den er
im Rahmen der Veranstaltungsreihe
Fish & Grips in der NORDAKADEMIE
Graduate School und auf Einladung des
NORDAKADEMIE-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Georg Plate im Hamburger
Dockland hielt. Der Open-Space-Bereich
der Hochschule in der 5. Etage des Teherani-Gebäudes war bis auf den letzten
Platz besetzt, um die Einschätzungen
des Finanzexperten zur aktuellen politischen Situation und den damit verbundenen Vertrauensverlust der Bevölkerung in die Politik mitzuerleben. Steinbrücks Ausführungen wurden zusätzlich
per hochschuleigenem Livestream übertragen.
„Man könnte den Eindruck haben, dass
wir in extraordinären Zeiten leben. Das
ist nicht so“, leitete Steinbrück seinen
Vortag ein und erinnerte an die belastenden Krisen der Vergangenheit. Krisen
seien nach seiner Einschätzung ein Normalzustand. Und im Zuge der Globalisierung, so der ehemalige Finanzminister,
werde auf nationalstaatliche Interessen
sowieso keine Rücksicht mehr genommen. „Wir haben es mit der Aushebelung staatlicher Souveränität zu tun.“
Deshalb mache zum Beispiel die Regulierung von Banken nationalstaatlich kei-
„R
Die Zuhörer folgten dem Vortrag gespannt
12
NORDAKADEMIE
nen Sinn, da alle Probleme nur international zu lösen seien. Denn schon
heute, so Steinbrück, werden nahezu
70 % aller regulatorischen Entscheidungen in Brüssel getroffen. Für den
SPD-Bundestagsabgeordneten sei es
daher nicht verwunderlich, dass die
anti-europäische Haltung in manchen
EU-Staaten die Runde mache. Deshalb
müsse die EU, um handlungsfähig zu
bleiben, endlich eine Wirtschaftsunion
gründen, die schon mit der Währungsunion hätte gegründet werden müssen.
Im weiteren Verlauf seines Vortrages
ging Steinbrück auf, wie er es nannte,
die Mechanismen der Mediendemokratie ein. „Manche Medien wollen
nicht nur Politik kommentieren, sondern auch Politik machen.“ Als Beispiel nannte er die Berichterstattung
über die Griechenlandkrise und die
Causa Christian Wulff. Obwohl Deutschland im internationalen Vergleich guten
Journalismus betreibe, sollten Redakteure mit Politikern nicht so gewalttätig umgehen, wie es manchmal der Fall
sei, meinte der ehemalige Finanzminister. In diesem Zusammenhang sagte
Steinbrück, dass allerdings auch Politiker künftig besser kommunizieren sollten. „Bürger müssen nachvollziehen
können, worum es bei wichtigen politischen Entscheidungen geht. Es muss
Schluss sein mit den verdrillten Sätzen
„Revitalisierung der Politik in Zeiten der Krisen“
nannte der ehemalige Bundesminister der Finanzen, Peer Steinbrück, seinen Vortrag, den er im
Rahmen der Veranstaltungsreihe Fish & Grips in der
NORDAKADEMIE Graduate School und auf Einladung vom NORDAKADEMIE-Vorstandsvorsitzenden
Prof. Dr. Georg Plate im Hamburger Dockland hielt
von Politikern, die nur wenig aussagen“, forderte der MdB.
Schließlich hielt der Politiker ein Plädoyer für Leute, die in kommunalen
Gremien tätig sind: „Es gibt leider
immer weniger Frauen und Männer, die
das machen, weil sie dadurch nur
Nachteile im Beruf oder im Privatleben
befürchten.“ Das liegt nach Ansicht
des ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten daran, dass breite Teile der Bevölkerung sich lieber in einer bequemen
Lage sehen wollen. „Dadurch geht politische Handlungsfähigkeit verloren.“
Die Parteien müssten endlich Personalentwicklung betreiben, das, was
Unternehmen schon seit vielen Jahren
tun, sagte Steinbrück abschließend.
Prof. Dr. Georg Plate bedankte sich bei
Peer Steinbrück für seinen interessanten Vortrag und überreichte ihm als
kleines Dankeschön ein NORDAKADEMIE-Flaschenschiff.
WILFRIED RÄHSE
[email protected]
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
FACHTAGUNG DER GESELLSCHAFT FÜR
INFORMATIK AN DER NORDAKADEMIE
ie NORDAKADEMIE richtete am
22. und 23. Oktober die wissenschaftliche Fachtagung Projektmanagement und Vorgehensmodelle (PVM
2015) in Elmshorn aus. Diese von zwei
Fachgruppen der Gesellschaft für Informatik (GI) gemeinsam getragene
Veranstaltung bringt jährlich Wissenschaftler und Praktiker aus Unternehmen
zu einem Austausch über Standards,
Trends und zukünftige Entwicklungen
dieser Themen zusammen. Die NORDAKADEMIE war einer der Sponsoren
der Veranstaltung und personell im
Organisations- und Programmkomitee
vertreten.
D
Tagungsmotto „Hybride
Projektstrukturen erfolgreich umsetzen“
Die mit fast 90 Teilnehmern gut besuchte Veranstaltung stand unter dem
Motto „Hybride Projektstrukturen erfolgreich umsetzen“ und beschäftigte
sich hauptsächlich mit der Vereinbarkeit von herkömmlichen, plangetriebenen Vorgehensmodellen und agilen Ansätzen. Agile Vorgehensmodelle für die
Die NORDAKADEMIE richtete am 22. und 23. Oktober die wissenschaftliche Fachtagung Projektmanagement und
Vorgehensmodelle (PVM2015) in Elmshorn aus
Softwareentwicklung wie Scrum und
Kanban setzen auf mehr Flexibilität,
erlauben es, Anforderungen auch spät
im Entwicklungsprozess zu ändern und
beziehen alle Stakeholder mit ein. So
wird insbesondere die Kundenrolle von
einer eher passiven in eine aktive Teilnahme und Einflussnahme während
der Entwicklung gewandelt. Diese agilen Ansätze gewinnen immer mehr an
Bedeutung. Es stellt sich in der Unternehmenspraxis jedoch als schwierig
Die mit fast 90 Teilnehmern gut besuchte Veranstaltung stand unter dem Motto „Hybride Projektstrukturen erfolgreich umsetzen“
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
heraus, agile Techniken und Methoden
in plangetriebene, hierarchisch aufgebaute Unternehmen mit klar definierten Aufbau- und Ablauforganisationen
zu integrieren.
Das Tagungsformat bestand aus einem
durch das Programmkomitee gereviewten und ausgewählten wissenschaftlichen
Hauptprogramm, einem Future Track mit
innovativen Themen und Open Spaces,
bei denen die Teilnehmer eigene Themen einbringen und diskutieren konn-
Hob die Bedeutung agiler Vorgehensmodelle hervor:
Prof. Dr. Joachim Sauer, Sprecher des Fachbereichs
Informatik an der NORDAKADEMIE
NORDAKADEMIE
13
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
ten. Die ausgewählten Artikel wurden
in der angesehenen LNI-Reihe der GI
in einem Tagungsband mit der Jubiläumsnummer 250 veröffentlicht.
Die Tagung wurde eröffnet von den
Fachgruppensprechern, Prof. Dr. Eckhart Hanser und Prof. Dr. Martin Engstler. Der Präsident der NORDAKADEMIE, Prof. Dr. Stefan Behringer,
begrüßte anschließend alle Teilnehmer
sehr herzlich in Elmshorn. Prof. Dr.
Joachim Sauer, Sprecher des Fachbereichs Informatik an der NORDAKADEMIE, hob in seiner Rede die Bedeutung agiler Vorgehensmodelle hervor
und brachte zum Ausdruck, dass diese
Themen nicht mehr nur an der Hochschule gelehrt werden, sondern mittlerweile in der Unternehmenspraxis angekommen sind und von vielen dual
Studierenden in den Kooperationsunternehmen praktisch erfahren werden.
Interessante Keynotes
Aus dem vielfältigen Programm stachen die Keynotes besonders hervor.
Die erste Keynote von Guido Zockoll
beschäftigte sich mit der Analogie von
Schachspiel und Projektmanagement.
Wie im Schach sind auch im Projektmanagement sowohl strategische Weit-
sicht, als auch taktische Überlegungen
gefragt. Es gilt, in komplizierten und
komplexen Situationen die Übersicht
zu bewahren und das Ziel nicht aus
den Augen zu verlieren. Die Planung
ist dabei meist schwierig. Bei einem
Live-Schachspiel auf der Bühne mit
zwei ehemaligen Vereinsspielern aus
dem Publikum konnte die in der Eröffnungsphase gestellte Frage „In welchem Zug planen Sie, Ihren Gegner
matt zu setzen und das Spiel zu gewinnen?“ vom weißen Spieler nicht befriedigend beantwortet werden.
Interessant war auch die zweite Keynote zur agilen Entwicklung bei der
DENIC, der zentralen Registrierungsstelle der .de-Domain. Die DENIC setzt
seit über fünf Jahren agile Projektmanagementmethoden ein. Dabei werden
agile und klassische Vorgehensmodelle
parallel genutzt. Die beiden Referenten, Paul Hilmer und Karl Pollok, stellten die dabei auftretenden Herausforderungen durch die Koexistenz
verschiedener Vorgehensweisen sowie
die gesammelten Erfahrungen vor. Der
Best Paper Award wurde dem Beitrag
über agile Management-Praktiken in
Saudi-Arabien verliehen, der zeigt,
dass agile Methoden auch außerhalb
der Softwareentwicklung und in ande-
ren Kulturkreisen erfolgreich eingesetzt werden können.
Maritimes Rahmenprogramm
Das Abendevent – eine Barkassenfahrt
auf der Elbe, musikalisch begleitet von
NAKapella – wurde von allen Teilnehmern sehr gelobt, genauso wie die gesamte Organisation der Veranstaltung
und die Räumlichkeiten der NORDAKADEMIE. Neben dem Audimax als
repräsentativem Vortragssaal wurden
auch Zenturienräume für die OpenSpace-Sitzungen genutzt. Das Mensateam um Maik Kosmol hatte mit der
großen Teilnehmerzahl keine Probleme
und lieferte nicht nur erstklassige Mittagsverpflegung, sondern sorgte auch
in den Pausen für Kaffee und Kuchen.
Insgesamt war es eine sehr gelungene
Veranstaltung, welche das verstärkte
Engagement der NORDAKADEMIE im
Forschungsbereich zeigt und Vorbild
für weitere Konferenzen und Tagungen
sein wird.
JOACHIM SAUER
[email protected]
V.l.n.r.: Die erste Keynote von Guido Zockoll beschäftigte sich mit der Analogie von Schachspiel und Projektmanagement – Paul Hilmer und Karl Pollok hielten die zweite
Keynote zur agilen Entwicklung bei der DENIC, der zentralen Registrierungsstelle der .de-Domain
14
NORDAKADEMIE
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
WILLKOMMEN AN DER NORDAKADEMIE
Begrüßung der Erstsemester – darunter bereits der 7000. Student
espannt saßen sie am 30. Oktober
im Audimax der NORDAKADEMIE:
die neuen Studierenden oder Quietschies, wie sie im Hochschuljargon genannt werden. Insgesamt 375 junge
Leute haben sich für das Studienjahr
2015/16 immatrikuliert. Die Studienanfänger, darunter 113 junge Frauen,
werden an der NORDAKADEMIE und in
den Kooperationsunternehmen der
Hochschule in den dualen Bachelorstudiengängen Wirtschaftsingenieurwesen,
Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaftslehre und Angewandte Informatik ausgebildet. 125 junge Leute (33
Frauen) beginnen ein Wirtschaftsingenieurstudium, 115 (58) starten mit Betriebswirtschaftslehre. Die Wirtschaftsinformatiker kommen auf 109 (17) und
G
Sie leidenschaftlich neugierig!“
Hochschulpräsident Prof. Dr. Stefan
Behringer betonte in seiner Ansprache,
dass ein duales Studium anstrengender
sei als andere Studienformen. Es eröffne jedem Studierenden aber auch eine
einzigartige Kombination aus Theorie
und Praxis. „Ein Studium ist die einmalige Chance, intellektuelle Neugier zu
befriedigen. Die NORDAKADEMIE bietet hierzu ein hervorragendes Umfeld.“
Mit Philipp Zimmer konnte
die Hochschule bereits den
7000. Studenten begrüßen
Jörg Meier, Kanzler der Hochschule,
begrüßte in seinem Beitrag den 7000.
Studenten der NORDAKADEMIE: Phi-
formatik, mit „seinem“ Froschwitz für
Informatiker dafür, dass auch das lustige Element bei aller Information
nicht zu kurz kam.
Informatiker-Witz
Ein Informatiker geht durch den Park (wahrscheinlich hatte der Pizzaservice Ruhetag und er
musste selbst gehen). Dabei spricht ihn ein
Frosch an: „Ich bin eine verwunschene Prinzessin. Wenn du mich küsst und heiratest, verwandle ich mich zurück und bin für immer dein!“ Der
Informatiker steckt den Frosch in die Jackentasche und geht weiter. Den Protest aus seiner Jakkentasche ignoriert er. Nach einer Weile nimmt
der Protest zu. „Warum küsst und heiratest du
mich nicht? Ich bin schließlich eine Prinzessin.
Wenn auch verwunschen!“ Daraufhin nimmt er
den Frosch auf die Hand und sagt: „Ich bin Informatiker. An einer Freundin habe ich kein Interesse, aber ein sprechender Frosch ist irgendwie
cool!“
Im Januar 2016 startet
das erste Theoriesemester
für die Neuen
Die neuen Studierenden beim Erstsemesterbegrüßungstag im Audimax
die Angewandten Informatiker auf 26
(5) Studienanfänger.
Begrüßung durch die
Hochschulleitung
Prof. Dr. Georg Plate, Vorstandsvorsitzender der NORDAKADEMIE, richtete
in seiner Begrüßungsrede zwei Appelle
an die neuen Studierenden: „1. Glauben Sie nicht Helmut Schmidt, der
einmal sagte: ‚Wer Visionen hat, sollte
zum Arzt gehen‘, sondern lassen Sie
Ihre Visionen Realität werden! 2. Machen Sie es wie Albert Einstein, seien
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
lipp Zimmer studiert Betriebswirtschaftslehre über die Flughafen Hamburg GmbH. Darüber hinaus betonte
Meier: „Die NORDAKADEMIE macht
Ihnen ein Angebot an curricularer
Lehre und an Seminaren im Studium
Generale. Was jeder Einzelne daraus
macht, liegt jedoch an ihm selbst.“
Neben der Hochschulleitung ergriffen
u.a. auch die Fachbereichssprecher,
der IT-Leiter, die Seminarleiterin und
die Leiterin der Bibliothek das Wort
und stellten sich den neuen Studierenden vor. Dabei sorgte Prof. Dr. Joachim
Sauer, Sprecher des Fachbereichs In-
Nach den Vorträgen im Audimax konnten die Erstsemester ihren Campus
kennen lernen und bei einem Rundgang durch die Labore, Vorlesungs- und
lT-Funktionsräume viel Interessantes
über die Hochschule erfahren.
Vor den Studentinnen und Studenten
liegen jetzt sieben Semester im ständigen blockweisen Wechsel zwischen
Theorie und Praxis. Aktuell sind die
neuen Studierenden im Praxisteil bei
ihren Unternehmen, bevor sie dann im
Januar 2016 mit ihrem ersten Theoriesemester an der NORDAKADEMIE starten.
WILFRIED RÄHSE/ELISABETH GRAGERT
[email protected]
NORDAKADEMIE
15
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
VIRTUELLE RÄUME FÜR WEBKONFERENZEN
Neues E-Learning-Angebot in den Masterstudiengängen
m den Studierenden der Masterstudiengänge die gegenseitige
Kommunikation während des Studiums zu vereinfachen, wurden im Rahmen der Erweiterung der E-LearningInfrastruktur „Virtuelle Räume“ für
Studierende eingerichtet. Hierbei handelt es sich um Webkonferenzräume
von Adobe Connect. Gerade bei Projektarbeiten oder während der Selbststudienphase ist ein direkter Austausch
sehr hilfreich. In berufsbegleitenden Studiengängen fehlt oft die Zeit, sich für
Gruppenarbeiten regelmäßig zu treffen. Diese Räume schaffen hier Abhilfe.
Der Zugang erfolgt über die Lernplattform Moodle. Die Verbindung zwischen
Moodle und Adobe Connect entsteht
über ein Plug-in, welches von dem Deutschen Forschungsnetz (DFN) entwickelt
wurde. Über den neuen Moodle-Kurs
„E-Learning-Service für Masterstudierende“ können die Studierenden auf
die zu Beginn fünf virtuellen Räume
zugreifen. Bei Bedarf kann die Anzahl
der Räume erweitert werden. Um die
U
Das neue E-Learning-Angebot
Nutzung der Räume zu koordinieren,
existiert je Raum ein Buchungsplan.
Hier können die Studierenden das
Datum und die Uhrzeit für die Nutzung
eintragen.
Da nicht jeder Studierende Erfahrung
im Umgang mit Adobe Connect besitzt,
wird die Bedienung hybrid erklärt. Eine
schriftliche Anleitung führt in die
Struktur und Bedienung ein. Um Funk-
tionsbeschreibungen zu verdeutlichen,
wird an verschiedenen Stellen auf Podcasts verwiesen. Dies sind etwa fünfminütige Videoanleitungen, in denen
die Bedienung exemplarisch dargestellt wird. Dadurch soll sichergestellt
werden, dass die Bedienung Schritt für
Schritt nachvollzogen werden kann.
SIMON HACHENBERG
[email protected]
NEU: LEHRVERANSTALTUNGSFEEDBACK
MIT DEM SMARTPHONE
tudierende in den Bachelorstudiengängen können nun
auch ihre Lehrveranstaltungen
über das Handy oder Tablet bewerten. Der Softwarehersteller
Blubbsoft hat die Software für
das Feedback von Lehrveranstaltungen so konzipiert, dass
die Fragen für ein Smartphone
optimiert angezeigt werden.
Die Teilnahme an der Befragung
ist somit noch leichter geworden. Die Hürde, sich erst an
einen Rechner setzen zu müs-
sen, um das LV-Feedback auszufüllen, ist damit genommen.
Da die Studierenden auf dem
gesamten Campus Zugang zum
WLAN haben, können sie ihr
Feedback jederzeit geben.
S
16
NORDAKADEMIE
Studierende in den Bachelorstudiengängen können nun auch ihre
Lehrveranstaltungen über das Handy oder Tablet bewerten
ANJA SCHLEY
[email protected]
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
CYBER-PHYSICAL SYSTEMS
Arbeitskreissitzung Cyber-Physical Systems (CPS) des Bitkom e.V.
V.l.n.r.: Hr. Kruse Brandeo (NXP Semiconductor), Hr. Dr. Guoma (AK Leiter CPS, SYSGO AG), Prof. Dr.-Ing. Meussen (NORDAKADEMIE), Hr. Dorst (Bereichsleiter Industrie 4.0
des Bitkom e.V.)
itte September tagte der Arbeitskreis Cyber-Physical Systems
(CPS) des Bitkom e.V. in Hamburg. Der
Digitalverband Bitkom e.V. ist 1999 als
Zusammenschluss einzelner Branchenverbände gegründet worden und
vertritt 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft. Der Bitkom e.V. ist von
Beginn an in der Plattform Industrie
4.0 aktiv (siehe zum Thema Industrie
4.0 auch campusform Nr. 52 und 53).
Im Arbeitskreis Cyber-Physical Systems
bündelt der Verband seine Aktivitäten
für Orientierungswissen und Anwendung
von CPS. Cyber-Physical-Systems sind
Gerätschaften, die mit eingebetteten
Mikroprozessoren zur Datenverarbeitung und mit Sensoren und Aktoren zur
Interaktion mit ihrer Umwelt ausgestattet sind und sich über Intranet und
Internet miteinander vernetzen können
(„Internet der Dinge“). Die Anwendung
dieser Systeme soll zu neuen, zukunftsfähigen Produkten und zu be-
M
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
sonders wirtschaftlichen und flexiblen
Produktionsanlagen („smart factory“)
führen.
Vortrag zur Produktentwicklung von CPS
Prof. Dr.-Ing. Bernhard Meussen vom
Fachbereich Ingenieurwissenschaften
der NORDAKADEMIE hielt im Rahmen
des Arbeitskreises einen Vortrag über
die Produktentwicklung von CPS. Am
Beispiel der fahrerlosen Transportsysteme wurden die grundlegenden normativen Sicherheitsanforderungen an
den Betrieb und die Steuerung von
CPS dargelegt. Hintergrund der Diskussion sind z.B. die bekannt gewordenen Hackerangriffe auf die Motorsteuerungen von Fahrzeugen und deren
Konsequenzen. Eine Trennung von sicherheitsrelevanten Funktionen und
den vernetzten Funktionen des CPS stellt
dabei eine mögliche Lösung nach dem
Stand der Technik dar. Geforscht wird
am Fachbereich Ingenieurwissenschaften im Kontext Industrie 4.0 zu den
Prozessen der kundenindividuellen
Produktentwicklung. Professor Meussen
stellte die neuen Herausforderungen an
den Produktentwicklungsprozessen dar.
Der Fachbereich Ingenieurwissenschaften der NORDAKADEMIE befasst
sich intensiv mit den Chancen und Risiken der Vision Industrie 4.0 und integriert die Arbeitsergebnisse der Forschung in die Lehre der Bachelor- und
Masterstudiengänge des Wirtschaftsingenieurwesens.
Gastgeber des Arbeitskreises war die
Firma NXP Semiconductors Germany
GmbH, die als Höhepunkt der Veranstaltung eine Führung durch die Halbleiterproduktion durchführte.
BERNHARD MEUSSEN
[email protected]
NORDAKADEMIE
17
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
TRANSFERTAG
Info-Veranstaltung zu Projekten im Masterstudiengang Financial Management and Accounting
m 13. Oktober 2015 fand in der
NORDAKADEMIE Graduate School
zum ersten Mal ein sog. Transfertag
statt, um Idee und Arbeitsweise des
Masterprojektes im Studiengang Financial Management and Accounting
sowie die Ergebnisse einiger ausgewählter Projekte einem Kreis von Interessierten aus Kooperationsunternehmen und Unternehmensberatern vorzustellen. „Die Projekte sind einerseits
ein echtes Highlight innerhalb der
Masterstudiengänge und erfreuen Dozenten, Studierende und ‚Auftraggeber‘
gleichermaßen. Andererseits entwickelt sich hier ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für die NORDAKADEMIE Graduate School“, so Prof. Dr. Nick
Gehrke, Studiengangsleiter im Masterstudiengang Financial Management
and Accounting.
A
nalspieler, formulierte das Intro für das
Projekt FC Rating.
BoDi (Board of Directors Tool / Mobile
Aufsichtsrats-App)
In den §§ 95 bis 116 AktG werden die
maßgeblichen Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Aufsichtsrats definiert. Durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz von 2009 (BilMoG) soll
zudem eine stärkere Finanzexpertise
Funktionalitäten:
- Informationen aus der „Community“
der Aufsichtsräte
- Relevante Gesetzestexte
- Integration des Aufsichtsrats und der
IT des zu überwachenden Unternehmens (Reporting)
- Checkliste für bestimmte Geschäftsvorfälle im Aufsichtsrat
- Best Practices als Hilfestellung für
den Aufsichtsrat
Folgende Projekte unter
Leitung der Professoren
Nick Gehrke und Bernd
Schichold wurden am
Transfertag vorgestellt:
Prof. Dr. Bernd Schichold stellte das Projekt FC Rating vor
FC Rating (Rating von Fußball-Clubs)
Ziel des Projektes ist es, ein Modell für
ein Rating-System für Fußball-Clubs
zu entwickeln und als App prototypisch
zu programmieren. Die Kriterien für
das Rating sollen nicht nur finanzielle
Informationen abbilden, sondern ebenso das Umfeld der Fußball-Clubs, Ausbildungsthemen usw. Im Zuge der Anforderungsanalyse soll eine Umfrage
durchgeführt werden, die an die ProfiClubs der 1. bis 3. Bundesliga in
Deutschland und die Clubs der 1.
Österreichischen Liga adressiert ist.
Der Projektpartner Paul Scharner, ehemaliger österreichischer Fußball-Natio-
18
NORDAKADEMIE
im Aufsichtsrat institutionalisiert werden. Bei großen Gesellschaften muss
gem. § 100 (5) AktG inzwischen auch
ein unabhängiger Experte im Aufsichtsrat vertreten sein, der über
„Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung“
verfügt.
Im Rahmen seiner Tätigkeit könnte der
Aufsichtsrat bzw. der unabhängige Finanzexperte durch eine mobile Anwendung unterstützt werden, die z. B. auf
einem Smartphone verwendet werden
kann.
Denkbar sind dabei etwa folgende
Die Aufgabenstellung für das Projekt
lautet demnach:
- Marktanalyse für Aufsichtsratsapplikationen/Software
- Bedarfsanalyse mit Aufsichtsräten
- Konzeption einer Anwendung
- Implementierung der Anwendung (in
Teilen oder als Mock‐up)
Interaktive Bilanzanalyse (KeyPer)
Kennzahlen sind verdichtete Informationen, die grundlegend zur Steuerung von
Unternehmen eingesetzt werden. Insbesondere im Finanzbereich wird im Zusammenhang mit der Analyse der Bilanz
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN
sowie der Gewinn- und Verlustrechnung
von Unternehmen mit einer Vielzahl an
Kennzahlen (z. B. Liquiditätsgrade, Anlagendeckungsgrad, Verschuldungsgrad,
Eigenkapitalquote) gearbeitet.
Ziel des Projektes ist es, den Nutzer
nach Auswahl eines Unternehmens
und Eingabe von Jahresabschlüssen
dieses Unternehmens in ein IT-Tool
durch eine „interaktive“ Bilanzanalyse
zu führen.
Nutzer können dabei sein:
- Bilanzadressaten, die etwas über das
Unternehmen erfahren wollen
- Studierende, die sich mit dem Thema
Jahresabschlussanalyse auseinandersetzen und dies lernen wollen
Dem Nutzer soll die Lage des Unternehmens anhand von Jahresabschlusskennzahlen erklärt werden. Besonderes
Augenmerk soll auf zwei Ideen gelegt
werden:
- Es sollen nicht nur alle möglichen
Kennzahlen quantitativ berechnet,
sondern sie sollen auch automatisch in
einen Zusammenhang gestellt werden.
- Die Projektteilnehmer sollen die herangezogenen Kennzahlen in kurzen
„Erklärvideos“ generell erläutern.
Board Cockpit
Board Cockpits sind nutzerfreundliche,
grafisch speziell gestaltete IT-Anwendungen. Sie eignen sich für die Darstellung ausgewählter Steuerungsgrößen und Kennzahlen. Informationsempfänger sind normalerweise die Geschäftsleitungen der Unternehmen.
Auch Aufsichtsräte werden immer häufiger auf diese Art und Weise mit Informationen versorgt. Mit Hilfe von Board
Cockpits kann jedoch nur eine begrenzte Informationsbreite und -tiefe
abgebildet werden.
Für die Informationsadressaten Geschäftsleitung und Aufsichtsrat sind
neben den individuellen Kennzahlen
des Unternehmens auch die der Wettbewerber interessant. Idealtypische
Board Cockpits enthalten auch Benchmarking-Informationen. Darüber hi-
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
naus spielen das Design und die Navigation eine wesentliche Rolle. Die Berichtsgrundsätze der Klarheit, Richtigkeit und Übersichtlichkeit bilden hier
den Maßstab. Auch die Frage der Datenbasis und der Automatisierungsgrad
sind unter Effizienzgesichtspunkten
von Bedeutung.
Wissenschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und weiteren Organisationen besetzt ist. Es hat ein übergeordnetes Rahmenkonzept und Anwendungsleitlinien erarbeitet.
Unternehmen stehen nun vor der Frage,
wie dieses Rahmenkonzept konkret
umzusetzen ist. Die Studierenden sol-
Prof. Dr. Nick Gehrke ist Studiengangsleiter im Masterstudiengang Financial Management and Accounting
Die Studierenden sollen einen Prototypen für ein Board Cockpit entwickeln.
Zu diesem Zweck ist eine Anforderungsanalyse zu erstellen und eine
Marktrecherche anzufertigen. Idealerweise wird der Inhalt auf einer Website
mit einer darin integrierten Eingabemaske visualisiert.
Integrated Reporting
Die integrierte Berichterstattung (Integrated Reporting) gewinnt international
immer mehr an Bedeutung. Unternehmen sollen in Zukunft nur noch einen
umfassenden Bericht erstellen, der finanzielle sowie nicht-finanzielle Informationen sinnvoll miteinander verbindet und in dem die Bedürfnisse aller
beteiligten Stakeholder angemessen
berücksichtigt werden.
Da es für eine integrierte Berichterstattung keinerlei Standards oder Prinzipien gab, wurde im August 2010 das
sog. Integrated Reporting Committee
(IRC) gegründet, welches mit Vertretern aus der Unternehmenspraxis, der
len entsprechende Lösungsvorschläge
und praktische Umsetzungshilfen in
Form von Good-Practice-Beispielen
konzipieren. Dazu gehört insbesondere
ein Analysetool, mit dem Unternehmen,
die das Konzept anwenden wollen,
ihren Status bezogen auf das vorliegende Integrated-Reporting-Rahmenwerk
erheben können. Das spezifische Wissen soll auf einer dafür vorgesehenen
Wiki-Seite dokumentiert werden.
Sie möchten ein Projekt
initiieren?
Wenn Sie mehr erfahren wollen, z.B.
wie auch Sie ein Projekt initiieren und
mit unseren Masterstudierenden interdisziplinär angehen können, wenden
Sie sich an das Master-Office der
NORDAKADEMIE Graduate School:
[email protected] oder
Tel.: 040 554387-321.
NICK GEHRKE/BIRGIT KUHNERT
[email protected]
[email protected]
NORDAKADEMIE
19
RUND UM DIE NORDAKADEMIE
TUE GUTES – SPENDE BLUT
nter dem Motto „Sportler tun
Gutes“ organisiert das SportReferat der NORDAKADEMIE gemeinsam
mit dem DRK seit einigen Jahren Blutspendetermine an der Hochschule in
Elmshorn. So konnten Studierende
und Mitarbeiter auch am 1. Oktober
2015 an einem Blutspendetermin teilnehmen.
Bereits am Vormittag liefen die Vorbereitungen durch das DRK. Eine Anmeldestation wurde eingerichtet und ein
Vorlesungsraum wurde mit Liegen ausgestattet. In einem weiteren Vorlesungsraum richteten ehrenamtliche
Helfer ein leckeres Buffet mit Schnittchen und Kuchen her, damit sich die
Spender im Anschluss an die Blutentnahme kräftig stärken konnten.
Insgesamt lag die Beteiligung beim
Blutspendetermin im Oktober mit 19
Spendern deutlich unter den vergangenen Aktionen, sodass sich die Organisatoren für die Zukunft mehr Spender
wünschen würden. Schließlich werden
täglich zur medizinischen Versorgung
von Operierten und Unfallopfern in
ganz Deutschland 15.000 Blutkonserven benötigt und der Bedarf steigt
noch.
U
NORDAKADEMIE-Mitarbeiterin Cornelia Gladiator und Student Jan Phillip Brosda beim Blutspenden an der NORDAKADEMIE
Unter den Spendern waren auch
NORDAKADEMIE-Mitarbeiterin Cornelia Gladiator und Student Jan Phillip
Brosda. „Ich gehe regelmäßig zur Blutspende“, so Cornelia Gladiator. „Der
Termin an der NORDAKADEMIE ist für
mich besonders praktisch, weil ich
Gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz organisiert das SportReferat Blutspendetermine an der NORDAKADEMIE
20
NORDAKADEMIE
dafür nur kurz meine Tätigkeit unterbrechen und keine ‚langen Wege‘ in
Kauf nehmen muss, um zu spenden.“
ELISABETH GRAGERT
[email protected]
Auf die Spender wartete ein leckeres Buffet, das von
ehrenamtlichen Mitarbeitern hergerichtet worden war
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
RUND UM DIE NORDAKADEMIE
RUSSISCHER BESUCH AN DER NORDAKADEMIE
Reisegruppe informierte sich über das Bildungsangebot
om 7. bis 16. September nahmen
17 Russinnen im Alter von 18 bis
27 Jahren an einem vom Verein Selenogradsk organisierten Sprachcamp im
Kreis Pinneberg teil. Die Teilnehmerinnen sind in Russland bereits berufstätig oder studieren.
Der Verein Selenogradsk hatte für die
Gruppe ein hochkarätiges Programm
zusammengestellt. Darin enthalten
waren unter anderem zwei Politiktage
sowie die Besichtigung unterschiedlicher
Firmen und Bildungseinrichtungen. Am
15. September begrüßte Hochschulpräsident Prof. Dr. Behringer die Besucherinnen nach einer Führung über den
Campus an der NORDAKADEMIE. Er
stellte den Gästen das Studienprogramm der Hochschule mit ihren dualen Bachelorstudiengängen und berufsbegleitenden Masterstudiengängen
vor.
Anschließend übernahm der Elmshorner Bundestagsabgeordnete Dr. ErnstDieter Rossmann, Bildungsexperte der
SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, das Wort und informierte die Gäste
V
Bei ihrem Besuch an der NORDAKADEMIE informierte sich die Gruppe aus Russland über das Bildungsangebot
der Hochschule
über die vielfältigen Möglichkeiten für
ausländische Studierende in Deutschland sowie die Leistungen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes.
In zahlreichen Einzelgesprächen mit
Prof. Dr. Behringer und Dr. Rossmann
konnten die Teilnehmerinnen Empfehlungen zur beruflichen Weiterentwicklung diskutieren. Abschließend bedankte
In zahlreichen Einzelgesprächen konnten die Teilnehmerinnen Empfehlungen zur beruflichen Weiterentwicklung
diskutieren
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
sich die Gruppe für den inspirierenden
Vormittag bei den Gesprächspartnern
mit einem kleinen Gruß aus der russischen Heimat.
RENATE LANGMAACK/
ANDREAS KÖHLER (KREIS PINNEBERG)
[email protected]
Der Verein „Selenogradsk e.V.“ ist ein gemeinnütziger Verein. Er wurde im Jahr
1995 mit der Aufgabe gegründet, die Partnerschaft zwischen dem Rayon Selenogradsk und dem Kreis Pinneberg auf der
Grundlage des Partnerschaftsvertrages
vom 14.10.1991 zu fördern. Dieser Zweck
soll unter anderem über die Durchführung,
Organisation und Vermittlung von Aufenthalten junger Menschen in den Partnerkreisen verwirklicht werden, damit sie
andere Lebens-, Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme kennenlernen können
sowie durch humanitäre Hilfe und Unterstützung der Entwicklung von Kontakten
im Rahmen der Partnerschaftsvereinbarungen.
NORDAKADEMIE
21
RUND UM DIE NORDAKADEMIE
LEITLINIEN FÜR GESCHÄFTSPROZESSE IN
AUFSICHTSGREMIEN
Veranstaltung zur Vorstellung der DIN SPEC 33456
m 21. Oktober 2015 begrüßte der
Vorsitzende des Vorstands der
NORDAKADEMIE Prof. Dr. Georg Plate
bereits zum zweiten Mal Mitglieder der
Financial Experts Association e. V. (FEA)
in den Räumlichkeiten der NORDAKADEMIE Graduate School im Dockland.
Anlass der Veranstaltung war die VorabVorstellung der Leitlinien für Geschäftsprozesse in Aufsichtsgremien, die im
Dezember 2015 als ePub vom DIN-Institut veröffentlicht werden und deren
Schriftleitung die beiden NORDAKADEMIE-Professoren Nick Gehrke und
Bernd Schichold innehatten.
In seiner Begrüßung ging Professor
Plate auf die spezifische Wettbewerbslage einer privaten Hochschule ein und
betonte, dass die bisherige Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat der gemeinnützigen Trägergesellschaft stets
konstruktiv und komplikationslos verlaufen sei. Gleichwohl werde er die erarbeiteten Leitlinien mit hohem Interesse verfolgen, „da sie sicher zu einer
noch stärkeren Professionalisierung
der Aufsichtsratsarbeit beitragen werden“, so Georg Plate im Gespräch mit
Prof. Dr. Thorsten Grenz, FEA-Präsident und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Drägerwerk AG & Co.
KGaA.
In seinem Eröffnungsreferat stellte
Prof. Dr. Nick Gehrke zunächst die
Ziele der Erarbeitung der DIN SPEC
33456 heraus und zeichnete die verschiedenen Entwicklungsschritte nach.
Im Sinne einer verbesserten Lesbarkeit
habe man sich mit den Arbeitsgruppen
auf eine vorgegebene Struktur aus Prozess, Subprozess und Aktivität geeinigt
und das Manuskript auf rund 100 Seiten beschränkt. Die einzelnen Prozesse
und die jeweils erforderlichen Dokumente habe man für die Veranstaltung
A
22
NORDAKADEMIE
V.l.n.r.: Prof. Dr. Georg Plate, Vorstandsvorsitzender der NORDAKADEMIE, Prof. Dr. Nick Gehrke, Professor an der
NORDAKADEMIE und Prof. Dr. Thorsten Grenz, FEA-Präsident und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Drägerwerk AG & Co. KGaA
zu einer Prozesslandkarte für Aufsichtsgremien zusammengestellt.
Referate zu ausgewählten
Prozessen für Aufsichtsgremien
Frau Wolf, u.a. Mitglied des Aufsichtsrats der Hochtief AG, betonte im Rahmen des Nominierungs- und Besetzungsprozesses von Aufsichtsgremien
die Notwendigkeit der Entwicklung
eines maßgeschneiderten Anforderungsprofils für den gesamten Aufsichtsrat. Frauenquote, Diversität und
Passung seien Schlagworte, die in Zukunft diesen Prozess (weiter) prägen
werden.
Prof. Dr. Peter Ruhwedel von der FOM
hob als Hauptmotive der Effizienzprüfung Compliance, Haftung und Reputation hervor und verwies auf neue Regelungen im Bankenbereich, die
Auswirkungen auch auf andere Unternehmen und Branchen haben werden.
Entscheidend sei nach seiner Ein-
schätzung eine gute Vorbereitung der
Effizienzprüfung. „Die Mindestanforderung ist die Fragebogenanalyse; alle
drei Jahre sollten zudem Interviews geführt werden“, so Peter Ruhwedel.
Prof. Dr. Bernd Schichold erläuterte in
seinen Ausführungen zur Überwachung
der internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme und der internen Revision durch den Aufsichtsrat, insbesondere den Prüfungsausschuss, nachdrücklich und anschaulich die eigene
Prüfungspflicht des Aufsichtsrates, die
nicht delegiert werden könne.
WP StB Mariella Röhm-Kottmann,
Partnerin bei KPMG, berichtete über
den Prozess der Prüfung der Rechnungslegung und des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat bzw. den
Prüfungsausschuss. Es wurde hervorgehoben, dass die Zusammenarbeit
zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer zunehmend wichtiger werde und
der Aufsichtsrat z. B. auch Prüfungsschwerpunkte mit dem Abschlussprüfer festlegen sollte.
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
RUND UM DIE NORDAKADEMIE
WP StB Andrea Bilitewski, Deloitte &
Touche, hielt ein engagiertes Plädoyer
für die Notwendigkeit der Prüfung der
Planungen und Berichte des Vorstandes durch die Aufsichtsratsmitglieder.
Sie machte deutlich, dass der Aufsichtsrat auf einer gleichbleibenden
Berichtsstruktur und ausreichendem
zeitlichen Vorlauf bestehen müsse, um
seine Überwachungsaufgaben wahrnehmen zu können. Dies gelte insbesondere für die Berichte über Geschäfte, die für die Rentabilität oder Liquidität von besonderer Bedeutung sein
können, da die Aufgaben des Aufsichtsrates hier von der reinen Überwachung zur Entscheidung wechselten.
Dr. Reiner Meisinger, Steuerberater
und Aufsichtsrat, ging abschließend
auf die Überwachung der Arbeit des
Abschlussprüfers durch den Aufsichtsrat bzw. den Prüfungsausschuss ein. Er
betonte die Bedeutung der Performance des Abschlussprüfers in der Bilanzsitzung als Kriterium und ging auf
die EU-Audit-Reform ein.
Erstmalige Verleihung des
FEA-Hochschulpreises
Zum Abschluss der Veranstaltung
wurde erstmals der FEA-Hochschulpreis verliehen, der für herausragende
wissenschaftliche Arbeiten zur Tätigkeit von Prüfungsausschüssen sowie
von Finanzexperten in Aufsichtsräten
vergeben wird und mit insgesamt
7.000 Euro dotiert ist. Zur Jury gehören neben Prof. Dr. Peter Ruhwedel
Dr. Frank Hülsberg, Senior-Partner von
Warth & Klein, Prof. Dr. Nick Gehrke
von der NORDAKADEMIE, Prof. Dr.
Thorsten Grenz, FEA-Präsident und
Vorsitzender des Prüfungsausschusses
der Drägerwerk AG & Co. KGaA, und
Prof. Simone Zeuchner von der Hochschule Esslingen, die die eingereichten
Arbeiten einer intensiven Prüfung unterzogen haben.
Zu den am 21. Oktober 2015 ausgezeichneten Preisträgern gehören Dr.
Martin Nienhaus von der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster mit einer
Arbeit zur Segmentberichterstattung
sowie Niklas Schenk und Thilo Towara
von der TU Darmstadt mit ihrer Untersuchung zum Zusammenhang von Corporate Governance und Auswahl des
Abschlussprüfers.
NICK GEHRKE/BIRGIT KUHNERT
[email protected]
[email protected]
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde erstmals der FEA-Hochschulpreis verliehen, der für herausragende wissenschaftliche Arbeiten zur Tätigkeit von Prüfungsausschüssen sowie von Finanzexperten in Aufsichtsräten vergeben wird
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NORDAKADEMIE
23
RUND UM DIE NORDAKADEMIE
NACHT DES WISSENS
issenschaft hautnah erleben – das
konnten die Besucher am Samstag, dem 7. November 2015 bei der
Nacht des Wissens in Hamburg. Von 17
bis 24 Uhr öffneten Hamburgs wissenschaftliche Einrichtungen ihre Türen für
alle Interessierten. Die Besucher hatten
die Wahl unter mehr als 1.000 Angebo-
W
bot ein vielfältiges
Die NORDAKADEMIE
kriminell werden“ zeigte, dass Wissenschaft alles andere als langweilig ist.
Dass die Professoren der NORDAKADEMIE mit ihren Vortragsthemen das
wissenschaftliche Interesse der Besucher geweckt haben, zeigte sich an den
Teilnehmerzahlen. Alle Vorlesungen
Programm…
ten von über 50 Institutionen. Die NORDAKADEMIE Graduate
School gehörte erstmalig zu den Veranstaltern und hatte in ihren Räumen im
Dockland unter Beteiligung von Studenten und Mitarbeitern ein umfangreiches,
interessantes Programm auf die Beine
gestellt. So konnte man z.B. bei Workshops und Planspielen selbst zum Unternehmensberater oder Logistiker wer-
waren sehr gut besucht bzw. teilweise überfüllt. Der Vortrag „Warum Manager kriminell werden“ musste aufgrund des großen
Andrangs sogar zweimal angeboten
werden.
Mitmach-Aktionen wie Life-Kinetik, ein
Training an der Schnittstelle von sportlicher Bewegung und lebenslangem Lernen, sorgten für das Aktivitätsniveau.
Wer sich lieber von Musik bewegen
lässt, hatte dazu bei den Auf-
Rund 350 Besucher fanden den Weg
ins Dockland und bestaunten nicht nur
das vielfältige Programm, sondern auch
den einmaligen Ausblick auf die Elbe
bei Nacht.
„Das ist eine tolle Atmosphäre hier im
Dockland, ich bin
extra ein zweites Mal reingekommen,
um den Abend mit einem Braindrink
und Gesang von NAKapella ausklingen
zu lassen“, sagte ein Teilnehmer begeistert.
„Unser Programm ist gut angekommen.
Wir hatten großen Zuspruch“, freute
sich die Organisatorin Silke HomannVorderbrück, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der NORDAKADEMIE. „Ich
bedanke mich bei allen Mitarbeitern
und Studierenden, die bei der Veranstal-
…bei dem sowohl Studierende als auch
Mitarbeiter mitwirkten
den, sich
audiovisuell auf eine Reise nach Spanien, Frankreich oder England begeben
oder sich in die Welt der Multikopter
und Roboter entführen lassen. Ein interessantes Vortragsprogramm mit Themen wie „Das (Berufs-)leben ist lebensgefährlich“ oder „Warum Manager
24
NORDAKADEMIE
tritten des Hochschulchors NAKapella
reichlich Gelegenheit. Die studentische
Initiative campusbar versorgte die Gäste
mit alkoholfreien Cocktails und sammelte Spenden für die ehrenamtliche Arbeit
der Initiative STUDENTEN pro vita der
NORDAKADEMIE.
tung mitgewirkt haben.
Das Ganze war eine echte Team-Leistung!“
ELISABETH GRAGERT
[email protected]
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NORDAKADEMIKER E.V.
GUT VERNETZT – NORDAKADEMIKER E.V.
ALUMNIAKADEMIE 2015
Das jährlich stattfindende Alumni-Wochenende der AlumniAkademie steht
traditionell ganz im Zeichen der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Ende Oktober dieses
Jahres fanden sich wieder knapp 15
Teilnehmer in den Räumlichkeiten des
Docklands zusammen. Dieses Mal lautete das Thema der Veranstaltung
„Achtsamkeit und emotionale Intelligenz – neue Wege zu besserer Führung“. Durch viele praktische Übungen
konnten die Inhalte praxisnah vermittelt werden. Ergänzt wird die Veranstaltung durch einen Follow-up-Termin der
Gruppe im Januar, bei dem das Erlernte vertieft werden soll.
ESBT 2015
Beim Begrüßungstag der Erstsemester
am 30. Oktober 2015 war der Verein
natürlich ebenfalls vertreten. Mike Rebbin, Erster Vorsitzender des Vereins, und
Jil Oster, Alumni-Managerin, begrüßten
die knapp 400 „Quietschies“ herzlich
im Kreise der NORDAKADEMIE-Studierenden und Alumni. Der Verein freute
sich insbesondere über die zahlreichen
Erstsemester, die die Chance nutzten,
bereits als Studenten dem Ehemaligenverein beizutreten. Herzlich willkommen
im Verein!
Mitgliederversammlung
An dieser Stelle möchten wir auf die
Mitgliederversammlung am 19. Februar
2016 hinweisen. Unsere Mitgliederversammlung in der NORDAKADEMIE Graduate School im Dockland in Hamburg
bietet allen Mitgliedern die Möglichkeit,
aktiv an der Zukunft des Vereins mitzuwirken. Der Vorstand berichtet gemeinsam mit der Alumni-Managerin über das
vergangene Jahr und stellt die Jahresplanung für 2016 vor. Im Anschluss an
die Versammlung erwartet Euch ein nettes Beisammensein mit Fingerfood und
Drinks.
NORDAKADEMIE-Ball
Eine weitere Veranstaltung darf nicht unerwähnt bleiben: der NORDAKADEMIEBall am 19. März 2016. Der 12er-Jahrgang wird am Tag zuvor verabschiedet.
Zu diesem Anlass lassen wir die Korken
Die Teilnehmer der AlumniAkademie beim gemeinsamen Mittagessen am Hamburger Hafen
knallen – und alle Mitglieder sind wieder
dabei! Dieser Ball wird zum ersten Mal
im CCH in Hamburg stattfinden. Die perfekte Mischung aus elegantem Ball und
cooler Party ist die Möglichkeit, mit
Kommilitonen und Freunden in festlicher Atmosphäre zu feiern. Die Plätze
sind begrenzt. Tickets können über das
AlumniOffice bestellt werden.
Jahresausklang
Wir möchten uns an dieser Stelle ganz
herzlich für Euer Vertrauen und die
Treue zum Netzwerk im vergangenen
Jahr bedanken. Der Nordakademiker
e.V. ist inzwischen auf über 2.100 Mitglieder gewachsen. Nur durch die langjährige Tradition, dass viele Studierende und Absolventen Mitglied im
offiziellen Alumniverein der NORDAKADEMIE werden, können wir ein lebendiges Netzwerk bieten.
Das Team des Nordakademiker e.V.
wünscht allen frohe Weihnachten und
ein wundervolles Jahr 2016!
JIL OSTER,
Jil Oster und Mike Rebbin stellten auf dem Erstsemesterbegrüßungstag den Alumniverein vor
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
ALUMNI-MANAGERIN DES NORDAKADEMIKER E.V.
[email protected]
NORDAKADEMIE
25
NAMEN UND NACHRICHTEN
NEU AN DER NORDAKADEMIE
eit dem Erscheinen des letzten
Hochschulmagazins campusforum
konnte die NORDAKADEMIE neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begrüßen, von denen sich eine Reihe den
campusforum-Lesern persönlich vorstellt.
Zu den neuen Kollegen gehört auch
der Hausmeister Robert Stöhlmacher,
der seit dem 1. Oktober das Team verstärkt. Er ist an der Hochschule immer
dort zu finden ist, wo praktische Hilfe
benötigt wird – sei es draußen auf dem
Campus oder drinnen im Hochschulgebäude.
S
Hausmeister Robert Stöhlmacher
Cathrin Mund
osten, twittern, liken – seit 1.
September bin ich für den Bereich Social Media verantwortlich.
Neben Plattformen wie Xing und LinkedIn betreue ich den Twitter- und
Youtube-Auftritt der Hochschule, unterstütze das Social-Media-Referat
der Studierenden dabei, den Facebook-
„P
Account zu pflegen, und kümmere
mich um die Präsenzen der NORDAKADEMIE auf Studienportalen. Die
Social-Media-Aktivitäten gehen Hand
in Hand mit den anderen Kommunikationsaktivitäten: So gehört z.B. auch
die Unterstützung beim Re-Launch der
Website dazu.
Cathrin Mund ist für den Bereich Social Media verantwortlich
Zuvor habe ich bei einer Bildungsstiftung in Mainz für ein EU-Projekt mit
78 europäischen Partnern eine englischsprachige Website aufgebaut und
die Social-Media-Aktivitäten lanciert.
Nach dem Bachelor-Studium in Kiel
und Göteborg sowie Auslandsaufenthalten in Kanada, China und Ungarn
habe ich meinen Master im Studiengang Sprache-Interaktion-Kultur (Germanistische Linguistik und Soziologie)
an der Universität Bayreuth abgeschlossen.
In meiner Freizeit bin ich im interkulturellen Austausch aktiv, lese und
lerne verschiedene Sprachen und bin
gerne und viel unterwegs.“
CATHRIN MUND
[email protected]
26
NORDAKADEMIE
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NAMEN UND NACHRICHTEN
Kjell Nill
eit dem 1. September bin ich
ein Teil des NORDAKADEMIETeams.
Ich bin 17 Jahre alt und habe im Juni
meinen Realschulabschluss an der Rosenstadtschule Uetersen gemacht. Im
Internet hat das Stellenangebot der
NORDAKADEMIE mein Interesse geweckt. Nach einem sehr interessanten
Bewerbungsverfahren habe ich dann
den Ausbildungsplatz zum Kaufmann
für Büromanagement erhalten. Ich bin
der erste Auszubildende im Verwaltungsbereich an der NORDAKADEMIE
und werde von Kerstin Kronenwerth
betreut.
In meiner Freizeit findet man mich
entweder im Fitnesscenter oder in der
freien Natur, in der ich meinem zweiten großen Hobby nachgehe: dem
Bushcrafting. Egal ob es darum geht
einen Unterstand zu bauen oder die
Wasserversorgung am Lagerplatz si-
„S
Kjell Nill macht eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement an der NORDAKADEMIE
cherzustellen, ich verfolge stets das
Ziel, aus gegebenen Mitteln das Beste
zu machen. Und dieses Motto versuche
ich auch im Beruf umzusetzen.“
KJELL NILL
[email protected]
Dr. Bahne Christiansen
ch habe zum 1. Oktober 2015
eine Professur für Mathematik an
der NORDAKADEMIE übernommen.
Geboren und aufgewachsen in Nordfriesland absolvierte ich im westfälischen Münster mein Studium der Mathematik und Informatik, wo ich nach
dem Diplom auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Lehre und Forschung aktiv war. Dabei spezialisierte
ich mich auf das spannende Gebiet der
optimalen Steuerungstheorie mit seinen
vielfältigen ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Anwendungsmöglichkeiten.
Nach meiner Promotion im Jahre 2011
war ich bei einem Hamburger IT-Dienstleister im Versicherungsbereich tätig.
Dort habe ich bis zu meinem Wechsel
an die NORDAKADEMIE in verschiedenen Rollen den Umbau der IT-Systemlandschaft vorangetrieben.
Nun freue ich mich sehr über meine
„I
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
Dr. Bahne Christiansen hat zum 1. Oktober 2015 eine Professur für Mathematik an der NORDAKADEMIE übernommen
Rückkehr in die Hochschullehre und
bedanke mich beim Kollegium für das
freundliche Willkommen hier in Elmshorn.“
BAHNE CHRISTIANSEN
[email protected]
NORDAKADEMIE
27
NAMEN UND NACHRICHTEN
NORDAKADEMIE-PROFESSORIN HAT
HABILITIERT
rof. Dr. Nicole Richter lehrt Internationales Management und Marketing an der NORDAKADEMIE und
ist Studiengangsleiterin des Masterstudiengangs Marketing and Sales Management. Am 21. September wurde
ihr der akademische Grad einer habilitierten Doktorin verliehen, nachdem
sie auch das Kolloquium in ihrem Habilitationsverfahren erfolgreich gemeistert hatte.
campusforum hat sich mit der erfolgreichen Wissenschaftlerin unterhalten:
P
Wollten Sie schon immer wissenschaftlich arbeiten?
Meine wissenschaftliche Karriere gleicht
eher einem iterativen Prozess mit regelmäßigen Stippvisiten in der Praxis:
Ich habe nach dem Studium und nach
der Promotion jeweils in der Marketingforschung gearbeitet – auch ein schönes Feld, was mich sicherlich in meiner täglichen, auch wissenschaftlichen
Arbeit sehr befruchtet hat! Erst die
Entscheidung für die Habilitation war
dann eine ganz klare und wohl überlegte für den Wissenschaftsbereich, die
ich auch aufgrund meines Habilvaters,
Prof. Dr. Christian Ringle, getroffen habe.
Er hat sich sehr erfolgreich in der akademischen Welt positioniert und mir
– nicht nur damit – die allerbesten
Voraussetzungen für eine erfolgreiche
Habilitation geboten.
Zu welchem Schwerpunkt forschen
Sie?
Internationales und Strategisches Management – hier interessiert mich insbesondere der Bereich der Erfolgsfaktorenforschung. Das beinhaltet z.B. die
Beantwortung folgender Fragen: Was
macht international tätige Unternehmen erfolgreich? Wie können internationale Belegschaften motiviert wer-
28
NORDAKADEMIE
Am 21. September wurde Prof. Dr. Nicole Richter, Studiengangsleiterin des Masterstudiengangs Marketing and
Sales Management an der NORDAKADEMIE, der akademische Grad einer habilitierten Doktorin verliehen
den? Was treibt den Erfolg strategischer Allianzen? Was sind die Erfolgsfaktoren für Unternehmen bei globalen
Einkaufsaktivitäten?
Wann haben Sie Ihre Habilitation in
Angriff genommen? Wie lange hat das
Ganze gedauert?
Im Januar 2011 habe ich meine PostDoc-Phase an der TUHH und damit
auch meine Habilitation begonnen. Im
Januar 2015 habe ich meine schriftlichen Habilitationsleistungen an der
TUHH eingereicht und jetzt im Herbst
2015 mit dem erfolgreichen Kolloquium die letzte Hürde genommen.
Damit habe ich erfreulich schnell habilitiert – im Schnitt werden für eine Habilitation sechs Jahre angesetzt.
Sie haben mit einer kumulativen Arbeit habilitiert. Was heißt das?
Die Habilitationsordnung der TUHH
sieht, wie viele Habilitations- und Promotionsordnungen inzwischen, einen
kumulativen Prozess vor. Das heißt, man
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NAMEN UND NACHRICHTEN
schreibt nicht mehr eine Monographie,
sondern weist die Fähigkeit zu selbstständiger wissenschaftlicher Forschung
anhand von mehreren Artikeln nach, die
in international anerkannten und doppelt blind begutachteten Journals publiziert sein sollen. In meinem Fall waren
dies zehn Beiträge, die inzwischen alle
in entsprechenden internationalen Journals publiziert sind oder zur Publikation
angenommen sind.
Gab es während der langen Bearbeitungszeit auch mal einen „Durchhänger“?
Auch auf die Gefahr hin, dass dies jetzt
unsympathisch wirkt: eigentlich nicht.
Wie wichtig ist ein Netzwerk bei einer
Habilitation?
Ein gutes Netzwerk ist für die Habilitation heutzutage genauso wichtig wie für
eine Promotion. Man steht stärker als
früher im Wettbewerb mit internationalen Nachwuchsforschern. Um hier die
richtigen Forschungsfragen zu formulieren, adäquate Forschungsdesigns anzubieten und mit guten Schlussfolgerun-
gen für Theorie und Praxis zu überzeugen, ist der Support von internationalen
Forschern, die am Puls der Zeit und Wissenschaft sind, ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor. Erfreulicherweise hatte und
habe ich so ein starkes Netzwerk, welches neben Prof. Ringle international
ausgewiesene Forscher insbesondere
aus Australien, UK und Frankreich umfasst. Auch die enge Zusammenarbeit
mit anderen Nachwuchswissenschaftlern der Universitäten Magdeburg und
Hamburg war hier enorm hilfreich.
NORDAKADEMIE in der Forschung
noch weiter nach vorne zu bringen.
In diesem Zusammenhang freue ich
mich darüber, dass die NORDAKADEMIE Forschungsprojekte fördert
und wir hier gemeinsam an einem
starken Wissenstransfer zwischen
Forschung und Praxis arbeiten können.
Danke für das Gespräch und natürlich
ganz herzliche Glückwünsche zur Habilitation!
Wie fühlt man sich, wenn man den
akademischen Olymp erklommen hat?
Gibt es danach noch Ziele?
Man fühlt sich in der Tat sehr gut! Aktuell sind wir in einem internationalen
Forscherteam dabei, eine Special Issue
für das European Management Journal
herauszugeben – es macht Spaß, Begutachtungsprozesse hier einmal von
der anderen Seite zu begleiten. Auch
die ersten Publikationsprojekte mit
Studierenden und Kollegen der NORDAKADEMIE sind bereits angelaufen.
Mein mittelfristiges Ziel ist es, die
ELISABETH GRAGERT/NICOLE RICHTER
[email protected]
[email protected]
20-JÄHRIGES DIENSTJUBILÄUM
rof. Dr. Joachim Weeber ist seit 20
Jahren Dozent an der NORDAKADEMIE im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Hier lehrt der DiplomVolkswirt Allgemeine VWL und Makroökonomie. 2001 wurde er zum Honorarprofessor ernannt. Prof. Dr. Weeber
ist bei der Deutschen Bundesbank in
der Hauptverwaltung Hamburg tätig. Er
ist Autor zahlreicher Publikationen in
Fachbüchern und Zeitschriften über
sozial- und wirtschaftspolitische Fragestellungen. Darüber hinaus verfasst er
Lehrbücher zur Einführung in die
Volkswirtschaftslehre und zur Globalisierung. Seine Forschungsschwerpunkte sind die zukunftsorientierte Gestaltung der sozialen Sicherungssysteme,
P
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
die Geld- und Währungspolitik sowie
die Internationalisierung von Volkswirtschaften. Dabei untersucht er vor
allem die Wirkungsweise und Einflussparameter von Wechselkursschwankungen und deren Bedeutung für die
nationale Wirtschaftspolitik.
Die Hochschulleitung bedankt sich
bei Prof. Dr. Weeber für die langjährige Zusammenarbeit.
ELISABETH GRAGERT
[email protected]
Prof. Dr. Joachim Weeber ist Honorarprofessor und
seit 20 Jahren Dozent an der NORDAKADEMIE im
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
NORDAKADEMIE
29
NAMEN UND NACHRICHTEN
BUCHVERÖFFENTLICHUNG VON
PROF. DR. JOACHIM WEEBER
rof. Dr. Joachim Weeber, Honorarprofessor an der NORDAKADEMIE,
hat das Lehrbuch „Einführung in die
Volkswirtschaftslehre“ in der 3., aktualisierten und erweiterten Auflage im De
Gruyter Verlag veröffentlicht. „Das
Lehrbuch stellt die wichtigsten Ansätze der Volkswirtschaftslehre dar und erläutert ökonomische Zusammenhänge.
Theoretische Grundlagen werden vermittelt und empirische Ergebnisse
dargestellt. Daraus abgeleitete wirtschaftspolitische Empfehlungen und
Fragestellungen werden diskutiert. Die
3. Auflage wurde aktualisiert und um
Inhalte erweitert, wie die im Zuge der
Finanzkrise veränderte Geldpolitik der
EZB und das Thema Schuldenbremse“, heißt es in der Buchbeschreibung
des Verlages.
P
Zielgruppe sind Bachelorstudierende
der Wirtschaftswissenschaften.
Eckdaten zum Buch
Prof. Dr. Joachim Weeber
Einführung in die Volkswirtschaftslehre
Für den Bachelor
3., aktualisierte und erweiterte Auflage,
IX, 220 Seiten
Das Buch hat die ISBN
978-3-11-041401-1
und kostet 29,95 €.
ELISABETH GRAGERT
Prof. Dr. Joachim Weeber hat das Lehrbuch „Einführung in die Volkswirtschaftslehre“ in der 3. aktualisierten und erweiterten Auflage veröffentlicht
[email protected]
NEUES LEHRBUCH VON
PROF. DR. RALF KESTEN
rof. Dr. Ralf Kesten, der an der
NORDAKADEMIE eine Professur für
Rechnungswesen und Controlling innehat und u.a. die Fächer Rechnungswesen, Unternehmensbewertung, Investition, Finanzierung und Controlling lehrt,
hat das Fachbuch „Finanzierung in Fällen und Lösungen“ im NWB-Verlag veröffentlicht.
Der Autor vermittelt das Thema der
Unternehmensfinanzierung mit Hilfe
von Fallbeispielen und den dazugehörigen Lösungsskizzen sehr anschaulich
und praxisnah. Er behandelt die relevanten Finanzierungsformen und die
wichtigsten Finanzierungsderivate.
„Das Lehrbuch wendet sich an Studierende der BWL sowie Studierende anderer Fachrichtungen mit BWL als
Nebenfach. Als ‚praktische‘ Fall -
P
Finanzierung in Fällen und Lösungen heißt das
neue Fachbuch von Prof. Dr. Ralf Kesten
30
NORDAKADEMIE
sammlung eignet es sich sowohl zur
Vorbereitung auf die Prüfung als auch
für die Anwendung in der täglichen
Praxis“, beschreibt Prof. Dr. Kesten
seine Veröffentlichung.
Eckdaten zum Buch
Prof. Dr. Ralf Kesten
Finanzierung in Fällen und Lösungen
1. Auflage. 2015.
XIII, 241 Seiten. Broschur.
Das Buch hat die ISBN
978-3-482-66201-0
und kostet 29,90 €.
ELISABETH GRAGERT
[email protected]
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
NAMEN UND NACHRICHTEN
UNTERNEHMEN VON NORDAKADEMIE-ALUMNUS
ALS HIDDEN CHAMPION AUSGEZEICHNET
rank Deburba (B95a) hat an der
NORDAKADEMIE sein Studium der
Betriebswirtschaftslehre 1999 erfolgreich abgeschlossen. Heute ist er Managing Partner und Geschäftsführer der
Unternehmensberatung Infront Consulting & Management GmbH in Hamburg.
Vor kurzem wurde Infront von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB) zum
Hidden Champion im Consulting 2015
in der Kategorie Digitalisierung gekürt
und konnte sich hier als Erster vor so
bekannte Namen wie z. B. McKinsey
oder BCG platzieren.
F
Vor kurzem wurde Infront von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung
(WGMB) zum Hidden Champion im Consulting 2015
in der Kategorie Digitalisierung gekürt
campusforum hat sich mit Frank Deburba über seine Zeit an der NORDAKADEMIE und die Auszeichnung unterhalten.
Herr Deburba, Sie gehören ja zum ersten Jahrgang, der seinerzeit in Elmshorn gestartet ist. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Studienzeit?
Das war eine Start-up-Zeit. In Elmshorn
standen einige Baracken und vieles sah
sehr provisorisch aus – war es auch. Es
campusforum Nr. 57/Dezember 2015
war eine inspirierende Zeit, da wie in
einem guten Start-up alle an einem
Strang zogen. Prof. Plate und Herr
Meier haben das damals sehr unaufgeregt, pragmatisch und mit einem offenbar guten Masterplan Stück für Stück
umgesetzt. Wenn ich heute in Elmshorn
vorbeifahre oder mir die Hamburger Dependance anschaue, so ist da auch ein
Stück Stolz dabei, dies in einem Frühstadium begleitet zu haben. Da im Studium für mich wichtige Freundschaften
entstanden sind, die bis heute gehalten
haben, sehe ich auf die Zeit zusätzlich
sehr positiv zurück. Wir unterstützen
derzeit übrigens unseren ersten Masterstudenten bei seinem Studium an der
NORDAKADEMIE.
Wie ging es beruflich nach dem Studium weiter?
Ich habe nach dem Studium mein damaliges Partnerunternehmen verlassen und
habe einige Jahre für ein New-EconomyUnternehmen in der Software-Branche
gearbeitet. Dieses ist übrigens über
meine Diplomarbeit zum Thema Partnerschaften bei Prof. Gey auf mich aufmerksam geworden. In der New Economy
habe ich den Aufbau eines Unternehmens von 300 auf 2.200 und wieder
runter auf 600 Mitarbeitern aktiv begleitet. Das hat mich sehr geprägt – in dieser
intensiven Zeit habe ich extrem viel gelernt. Nach viel Restrukturierungsarbeit
wollte ich wieder an Wachstumsthemen
arbeiten und habe ein Jahr als freiberuflicher Berater gearbeitet. Mir fehlte
jedoch der Austausch mit anderen
Menschen und die damit verbundene
Weiterentwicklung. Damals habe ich zwei
meiner heutigen Partner bei Infront Consulting getroffen, die meine Lücken im
Beratungshandwerk geschlossen haben.
Nun sind wir ca. 25 Leute und machen
das gemeinsam seit fast 12 Jahren.
Frank Deburba (B95a) hat an der NORDAKADEMIE
sein Studium der Betriebswirtschaftslehre 1999 erfolgreich abgeschlossen – heute ist er Managing
Partner und Geschäftsführer der Unternehmensberatung Infront Consulting & Management GmbH in
Hamburg
Welches Leistungsspektrum bietet Ihr
Unternehmen an?
Wir sind eine Beratung, die von der Strategieentwicklung bis zur Umsetzung ihre
Kunden unterstützt. Wir arbeiten hauptsächlich für große Unternehmen und
sind sehr stark auf die Marktseite konzentriert. Uns findet man im Marketing,
Vertrieb, Business Development, Customer Service und in der Strategie. Seit ungefähr drei Jahren bilden wir eine
Schwerpunkt-Kompetenz beim Thema
digitale Transformation von Geschäftsmodellen aus. Dazu haben wir im April dieses Jahres auch eine recht umfangreiche
Studie veröffentlicht.
Wie wird man zum „Hidden Champion“? Kann man sich dafür beim
WGMB bewerben?
Man wird eingeladen. Seit 1998 bereits macht sich Prof. Dr. Dietmar Fink
mit seinem WGMB-Institut um die
Transparenz im Beratungsgeschäft verdient. Sein Institut publiziert in Koope-
NORDAKADEMIE
31
NAMEN UND NACHRICHTEN
ration mit allen wichtigen Wirtschaftsmedien im deutschsprachigen Raum
unterschiedliche Studien zum Beratungsmarkt. Eine viel beachtete Studie, die nur alle drei Jahre veröffentlicht wird, ist „Hidden Champions im
Beratungsmarkt“.
Wofür steht „Hidden Champion“ in
der Beraterbranche und welche Kriterien muss man erfüllen, um die Auszeichnung zu erhalten?
Das Institut beschreibt einen Hidden
Champion in diesem Zusammenhang
als ein hochkompetentes, aber vergleichsweise unbekanntes Beratungsunternehmen, welches in seinem Fachgebiet von seinen Kunden eine höhere
Expertise bescheinigt wird als den drei
großen Beratungshäusern McKinsey,
BCG und Roland Berger. Man wird Hidden Champion, wenn man bei der Befragung der teilnehmenden Führungskräfte mehr Punkte in der strukturierten
Abfrage erhält als die Mitbewerber. Für
uns war allerdings nicht nur der Sieg in
der Hauptkategorie „Digitalisierung“
wichtig. Auch bei weichen Faktoren wie
Kommunikationsfähigkeit, Vordenkertum und Teamfähigkeit sind wir ganz
vorne gelandet – für uns ein Zeichen,
dass die Kunden gern mit uns arbeiten.
Vielen Dank für das Gespräch und
herzliche Glückwünsche an dieser
Stelle zur Auszeichnung Ihres Unternehmens!
ELISABETH GRAGERT/FRANK DEBURBA
[email protected]
❄
❄
❆
❄
❆
❅
32
Wir bedanken uns für die vertrauensvolle und angenehme Zusammenarbeit
❄
im vergangenen Jahr.
❄
❄
❄
Das NORDAKADEMIE-Team wünscht allen Studierenden, Ehemaligen, Mitarbeitern,
Aktionären, Kooperationspartnern sowie Freunden und Förderern frohe Weihnachten❄
❅
und ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2016!
❆
❄
NORDAKADEMIE
❄
❄
❅
❄
❅
❆
campusforum Nr. 57/Dezember 2015