Deutsche Handwerks Zeitung

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sortimo.de
Handwerkskammer Dresden
Ausg. 21 | 6. November 2015 | 67. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de
QUERGEDACHT
3,4
Um
Prozent oder 0,9 Millionen
Hektoliter ist der Bierabsatz im dritten
Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen (Quelle: Destatis).
ONLINE-UMFRAGE
17,6 %
Ich verdiene viel. Mehr als so mancher
Akademiker.
35,0 %
Ich kämpfe um meine Existenz.
47,4 %
Ich komme gut damit aus. Mehr brauche
ich nicht.
Teilnehmerzahl: 675;
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de
21
191078
602756
Foto: Jochaim Opelka/Fotolia
Meisterbrief bleibt
Die EU-Kommission will den Meisterbrief nicht antasten. Doch für
neue Berufsordnungen soll es LeitSeite 2
linien geben.
Kräftiges Plus in Ostdeutschland, aber
immer noch viele Stellen unbesetzt
REGIONAL
Dresden
Volleyballturnier: Innungsmann­
schaften baggern für guten Zweck –
Fleischer aus Dresden holen Pokal 7
Dachdecker: 15 Gesellen freige­
sprochen – Henry Rudolf schließt
seine Lehre mit Note 1 ab
8
Zur Motivation
Wie Arbeitgeber mit steuerbegünstigten Gehaltsextras ihre Mitarbeiter
Seite 12
belohnen können.
Fachkräfte gesucht: Dank stabiler Konjunktur stellen die Handwerksbetriebe mehr Lehrstellen zur Verfügung, aber längst nicht alle können besetzt werden.
Von Karin Birk
W
enn es nach Bauunternehmer Othmar Ernst
gegangen wäre, dann hätte er dieses Jahr
noch mehr neue Lehrlinge eingestellt: „Wir hätten
auch sieben genommen“, sagt der Chef der Firma
Ernst & Herwig Hoch- und Tiefbau GmbH & Co.
KG aus Leinefelde-Worbis in Nordthüringen. Das
Unternehmen mit seinen knapp 150 Mitarbeitern
ist auf guten Nachwuchs angewiesen. Doch auch
mit vier neuen Maurerlehrlingen ist der Seniorchef zufrieden – im vergangenen Jahr waren es
nur zwei Auszubildende. „Dieses Jahr hatten sich
einfach wieder mehr beworben“, fügt er hinzu.
Auch andere ostdeutsche Betriebe haben angesichts der höheren Schulabgängerzahlen und der
guten Konjunktur mehr Lehrstellen besetzt. Bis
zum 30. September waren es in Ostdeutschland
insgesamt rund 600 Lehrlinge mehr als im Vorjahr
– ein Plus von 3,7 Prozent. „Dank der guten Geschäftslage und positiver Erwartungen sind die
Betriebe in Ostdeutschland bereit, noch mehr
Auszubildende einzustellen“, sagt ZDH-Präsident
Hans-Peter Wollseifer. Dies zeige sich auch daran,
dass es bis zum Stichtag noch 5.100 freie Stellen
gab, zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Bundesweit blieben sogar 20.000 Stellen unbesetzt.
Auch im Westen haben bis Ende September
rund 830 Lehrlinge mehr als im Vorjahr einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet. Unter dem Strich
waren es bundesweit 129.930 Verträge – ein Plus
von 1,1 Prozent. Das freut Wollseifer: „Unsere individuellen Bemühungen, sowohl um schwächere
Schulabgänger als auch um Abiturienten und Studienaussteiger, haben maßgeblich zur Trendumkehr beigetragen.“ In den Jahren zuvor hatte das
Handwerk oft von rückläufigen Ausbildungszahlen berichtet.
Insgesamt konnte die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Handwerk, Industrie und Handel sowie den freien Berufen um
0,2 Prozent auf 474.485 Verträge erhöht werden,
wie die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung mitteilten. Ein leichtes Minus von 0,6 Prozent gab es im Bereich von Industrie und Handel.
Hier wurden 301.317 Verträge bis Ende September
abgeschlossen. In den freien Berufen konnte die
Zahl der neuen Ausbildungsverträge um 3,6 Prozent auf 43.238 erhöht werden.
In der gesamten Wirtschaft sind nach Angaben
der Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 41.000 der
bei ihr gemeldeten Ausbildungsplätze nicht besetzt worden. Gleichzeitig hatten zum Stichtag
rund 20.700 der registrierten Lehrstellenbewerber
Foto: Katharina Täubl
noch keine Stelle gefunden. Acht Jahre in Folge
ergab sich damit ein Stellenüberhang. Besonders
hoch ist der Anteil der unbesetzten Stellen im
Lebensmittelverkauf, der Gastronomie und Hotellerie, in Reinigungsberufen, im Bäcker- und Fleischerhandwerk, im Friseurhandwerk sowie im
Bau- und Ausbaugewerbe.
Insgesamt hatten sich bei der BA seit Oktober
des vergangenen Jahres knapp 549.100 Bewerber
für eine Ausbildung gemeldet, darunter rund
185.100 Altbewerber. Dem standen 520.000 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber, davon
488.400 betriebliche. Die Ursache für das Plus von
zwei Prozent sieht die Bundesagentur in der stabilen Konjunktur und einer intensiveren Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben.
Unter allen Bewerbern waren auch 15.900 mit
einer Staatsangehörigkeit, die auf ein Herkunftsland schließen lassen, aus dem Flüchtlinge nach
Deutschland kommen. Sie dürften nach Einschätzung der BA aber schon einige Zeit in der Bundesrepublik sein, da sie offenbar die für eine duale
Berufsausbildung notwendigen Sprachkenntnisse
und Schulabschlüsse vorweisen konnten. Auch
Bauunternehmer Herwig hätte einen Flüchtling
eingestellt. „Bei uns hat sich aber noch niemand
Leitartikel, Seite 4
gemeldet“, sagt er.
Konjunktur in Ostsachsen
auf Höchstniveau
Können Sie von Ihrem Betrieb
gut leben?
4
THEMEN DIESER AUSGABE
Auch das Leasen von Maschinen
Seite 13
kann sich rechnen.
Haus fürs Alter
Immobilien als Altersvorsorge: Nicht
immer eine sichere Sache. Seite 15
HANDWERK ONLINE
WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE
Lead Awards 2015: Die Medienfotos des Jahres zum Durchklicken in der Bildergalerie
www.dhz.net/leadawards
Schlechtwetterzeit: Hilfe für das
Handwerk
www.dhz.net/schlechtwetterzeit
Tipps für kleine Betriebe: Ideen
entwickeln und umsetzen
www.dhz.net/ideenmanagement
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Umfrage unter Handwerksbetrieben
Das Handwerk in Ostsachsen hat 2015 einen spürbaren Aufschwung erlebt. Das geht aus der
Herbstkonjunkturumfrage der Handwerkskammer
Dresden hervor. Seit dem Frühjahr stieg der Geschäftsklimaindex um zwölf auf 45 Punkte.
Im Vergleich zum Herbstquartal des Vorjahres
legte der Index vier Punkte zu. Damit befindet sich
die Konjunktur nach 2011 und 2013 erneut auf
Höchstniveau. 55 Prozent der befragten Betriebe
bewerten ihre Geschäftslage mit gut. Ebenso positiv sind die Geschäftserwartungen. Die Auftragslage hat sich verbessert. Die Investitionsbereitschaft
der Betriebe ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert hoch. Seite 7
Durchaus günstig
Foto: Stern/Lead Awards
DIE AKTUELLE ZAHL
Verkaufte Auflage: 479.224 Exemplare (IVW III/2015) | Preis: 2,75 Euro
Mehr Lehrverträge
Sittenverfall
Was ist nur aus uns Deutschen geworden?
Die preußischen Tugenden, die seit Friedrich Wilhelm I. alle Deutschen über Generationen hinweg quasi mit der Muttermilch
aufgesogen haben, scheinen immer mehr
zu verkümmern.
Was mögen wohl die Flüchtlinge von uns
denken, die angesichts der Aussichtslosigkeit ihrer Asylverfahren wieder in ihre Heimat zurückkehren möchten, aber nicht
ausreisen können, weil deutsche Behörden
ihre Ausweise nicht mehr finden? Jetzt sitzen die Familien aus dem Westbalkan im
Land ihrer Hoffnung fest und werden
gleich zweimal enttäuscht. Bleiben dürfen
sie nicht. Und
zurück können
sie nicht, weil
selbst in den
Bürokratenstuben die „German Gründlichkeit“ gründlich
versagt.
Wo sind nur
Ordnungssinn
und Pflichtbewusstsein der Beamten geblieben? Und wie steht es mit Ehrlichkeit
und Sauberkeit in diesem Land? Die VWAutos mit Dieselmotor sind nur auf dem
Prüfstand sauber. So bald sie richtig ins
Rollen kommen, rauchen die Schadstoffe
aus dem Rohr. Ein Trick der deutschen Ingenieurskunst, deren Innovationskraft heute offenbar dazu verwendet werden muss,
um das zu verschleiern, was sie nicht leisten kann.
Selbst Märchen sind nicht mehr so
schön wie zu Zeiten der Brüder Grimm.
Die kollektive Freude vom Sommer 2006,
als wir Deutschen vom Fußballrausch
besoffen waren, schlägt in Katerstimmung
um. Gerüchte über schwarze Kassen und
Schiebung bei der WM-Vergabe erinnern
eher an Korruption als an Unbestechlichkeit und Redlichkeit.
Ja, die Welt ist verrückt geworden. Und
wir sind auf dem besten Weg, wieder Weltmeister zu werden. Wie soll da ein Handwerksmeister von seinem Lehrling noch
Pünktlichkeit einfordern?
ste
Besondere Wasserwege:
Die Firma Klawa kümmert
ng
sich um Schlamm-Entsorgung
Seite 20
und Fischwege.
Foto: Klawa
Foto: Maienga
Aïcha des Gazelles: Ertmals
zwei Handwerks-Teams bei
Frauenrallye. Zwei Startplätze
sind noch zu vergeben. Seite 14
Mitmachen
und gewinnen!
Weihnachten im
Steigenberger Hotel
Der Sonnenhof
Haben gut lachen: Handwerkskammerpräsident Jörg Dittrich (r.) und Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski
haben am 27. Oktober in Dresden die Ergebnisse der Herbst-Konjunkturumfrage vorgestellt. Das Handwerk blickt
Foto: Carolin Schneider
auf ein gutes Jahr und optimistisch auf die nächsten Monate. Jetzt reinklicken:
www.dhz.net/weihnachten
Regional
Sachsen
Elf Gesellen auf der Walz begleiten
junge Steinmetzin nach dreieinhalbjähriger Wanderschaft nach Hause.
Deutsche Handwerks Zeitung
Seite 9
Handwerkskammer Dresden
Ausg. 21 | 6. November 2015 | 67. Jahrgang
7
Infoabend zur Meisterausbildung im
Handwerk am 10. November
Freisprechung von 14 sächsischen
Straßenbaulehrlingen
Was bringt mir die Meisterausbildung? Wie
soll ich mir die Meisterausbildung finanzieren? Bleibe ich in der Zeit weiter angestellt? Was sind die Inhalte der Fortbildung?
Diese und viele weitere Fragen stellen sich
Handwerker, die eine Meisterausbildung
angehen möchten. Deshalb bietet die
Handwerkskammer Dresden zur Orientierung an jedem 2. Dienstag im Monat einen
Infoabend zur Meisterausbildung für Interessierte an. Nächster Termin: 10. November, 17 Uhr. Ort: Bildungszentrum der
Handwerkskammer Dresden, Am Lagerplatz 8 in 01099 Dresden.
Der Landesinnungsverband des Sächsischen Straßenbaugewerbes konnte am
17. Oktober in Meißen 14 junge Gesellen
freisprechen – sieben aus dem Kammerbezirk Chemnitz, vier aus dem Kammerbezirk Dresden und drei aus dem Kammerbezirk Leipzig. Zudem erhielten zwei Meisterabsolventen ihre Schmuckmeisterbriefe. Festredner war der Ehrenpräsident der
Handwerkskammer Dresden, Claus Dittrich. Er legte den Nachwuchshandwerkern ans Herz, mit Qualität und Engagement im Handwerk zu punkten, sich kontinuierlich weiterzubilden und sich auch im
Ehrenamt zu engagieren. Der Präsident
des Landesinnungsverbandes, Hans-PeterZschoch, sagte: „Der Gesellenbrief ist Anspruch und Verpflichtung. Arbeiten Sie
künftig daran, Ihre Kenntnisse zu vertiefen
und Ihre Fertigkeiten zu vervollkommnen.“
Anmeldung bei der Kundenberatung
der Handwerkskammer Dresden:
Tel. 0351/8087-50, E-Mail: kunden­
[email protected]
Patentsprechtag bei der Hand­
werkskammer am 12. November
Der nächste Patentsprechtag der Handwerkskammer Dresden findet am 12. November in Dresden (Am Lagerplatz 8)
statt. In einem individuellen und kostenfreien Beratungsgespräch mit einem Patentanwalt geht es u. a. darum, wie Handwerker ihre innovativen Produkte und Verfahren vor unerwünschter Nachahmung schützen können.
Ansprechpartner/Anmeldung
bei: Ulrich Goedecke, Berater Innovation und Technologie, Tel. 0351/4640505, E-Mail: [email protected]
Schweißen: Fachtagung Edelstahl
Rostfrei am 13. November
Nichtrostende Stähle mit ihren hervorragenden Eigenschaften nehmen im Handwerk eine Schlüsselrolle ein. Der richtige
Umgang mit diesen Werkstoffen erfordert
ein hohes Maß an Know-how und Erfahrung. Deshalb veranstaltet die Schweißtechnische Lehranstalt der Handwerkskammer Dresden für Interessenten eine
„Fachtagung Edelstahl Rostfrei – fachgerechte Auswahl und Verarbeitung“ am 13.
November, 8 bis 17 Uhr. Ort: Bildungszentrum der Handwerkskammer Dresden in
Großenhain, Kleinraschützer Str. 14. Im
Vortragsprogramm geht es u. a. um folgende Themen: Die Korrosionswiderstandsklassen im Eurocode 3 und im neuen Zulassungsbescheid; Kleben – eine innovative Langzeitverbindung auch für Edelstahl Rostfrei; Möglichkeiten zur Qualitätssteigerung beim Schweißen nichtrostender
Stähle; innovative Edelstahloberflächen in
Farbe und Form.
Mehr zum Programm und zur
Schweißtechnischen Lehranstalt der
Handwerkskammer Dresden unter:
www.sl-dresden.de, Anmeldung/Informationen bei: Martin Streiber, Tel.
03522/302-351, E-Mail: [email protected]
Unternehmerreise zur Baufach­
messe Swissbau in Basel/Schweiz
Die Schweiz ist für sächsische Handwerksbetriebe der wichtigste Auslandsmarkt.
Dies hat eine Umfrage in diesem Frühjahr
ergeben. Zur Erkundung des dortigen
Marktes bietet die Handwerkskammer
Dresden aktuell eine Unternehmerreise für
das Bau- und Ausbaugewerbe zur Baufachmesse Swissbau in Basel/Schweiz vom
13. bis 15. Januar 2016 an. Die Plätze
sind begrenzt.
Anmeldung/Informationen: Katja
Schleicher, Außenwirtschaftsberaterin
der Handwerkskammer Dresden, Tel.
0351/4640-943, E-Mail: [email protected]
Impressum
Handwerkskammer Dresden
01099 Dres­­den, Am Lagerplatz 8,
Te­­le­­fon 4640-30, Fax 4719188,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.hwk-dresden.de
Ver­­ant­­wort­­lich:
Hauptgeschäftsführer
Dr. Andreas Brzezinski
Auf diesem Bild sind rund 100 Handwerker „ver­
steckt“: Am ersten innungsübergreifenden Volleyballturnier
Foto: Julia Stegmann-Schaaf
in Dresden nahmen 15 Teams teil. A
m Ende ging es im wahrsten Sinne um die
Wurst: Beim ersten innungsübergreifenden
Volleyballturnier im Kammerbezirk Dresden am
24. Oktober machten die Fleischerinnung Dresden, die Glaserinnung Dresden und das Hand­
werkerteam der Kreishandwerkerschaft (KHS)
Bautzen den ersten Platz unter sich aus. Den
­
­Wanderpokal holten sich die Dresdner Fleischer,
angeführt von Obermeister Jürgen Müller, vor den
­Glasern und dem KHS-Team.
Doch nicht nur die Siegermannschaft, sondern
auch die anderen 14 Mannschaften hatten in der
Sporthalle des BSZ Dresden ihren Spaß und bag-
Baggern für
den guten Zweck
Volleyballturnier: Fleischerinnung Dresden holt sich den Pokal
gerten, was das Zeug hielt. Schließlich ging es
auch um einen guten Zweck: Alle Einnahmen des
Tages – am Ende mehr als 750 Euro – gingen an
den Förderverein der Schule am Burkersdorfer
Weg e. V. für Kinder mit geistiger und körperlicher
Behinderung. Initiiert wurde das Turnier von der
Metall-Innung Oberes Elbtal in Zusammenarbeit
mit der Kreishandwerkerschaft Dresden. Zahlreiche Sponsoren unterstützten das Event mit mehr
als 100 Teilnehmern und Gästen. Der Geschäftsführer der Metall-Innung Oberes Elbtal, Michael
Möckel, sagte im Anschluss: „Handwerk und Sport
– das passt einfach zusammen. Einsatz, Können,
Teamgeist und Fairness sind Werte, die beide auszeichnen. Die Vielfalt des Handwerks war nicht
nur auf dem Platz sichtbar. Durch die gemeinsame Veranstaltung tragen die Innungen zur Stärkung des Handwerks nach außen bei.“
Die zweite Auflage des Volleyballturniers ist bereits fest für das nächste Jahr eingeplant.
Innungen und Betriebe, die sich über die Einbindung der Imagekampagne beraten lassen möchten,
­wenden sich an: Julia Stegmann-Schaaf, Organisa­
tions­betreuung bei der Handwerkskammer Dresden,
E-Mail: [email protected], T
­ el. 0351/
4640-407
Konjunktur auf hohem Niveau
Herbst-Konjunkturanalyse der Handwerkskammer Dresden zeigt unerwartet gute Stimmung bei Betrieben
Das Handwerk in Ostsachsen hat im Jahresverlauf
2015 einen spürbaren konjunkturellen Aufschwung erlebt. Nach einem zurückhaltenden
Jahresstart zeichnet die aktuelle Herbst-Konjunkturanalyse, die die Handwerkskammer Dresden
am 27. Oktober in Dresden vorstellte, ein in weiten
Teilen positives Bild. So liegt der Geschäftsklimaindex mit 45 Punkten (vgl. Frühjahr 2015: 33 Punkte/Herbst 2014: 41 Punkte) auf seinem Höchstwert.
„Die aktuelle positive Stimmung, die in dieser
Form im Frühjahr nicht vorhersehbar war, freut
uns natürlich. Wir müssen aber auch festhalten,
dass es sich nur um eine Momentaufnahme handelt“, so Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden.
„Unser Ziel ist es, die positive Entwicklung im
ostsächsischen Handwerk auch in den kommenden Jahren fortzusetzen. Gerade in Hochphasen
müssen Vorkehrungen für die Zukunft vorangetrieben und jetzt auf politischer Ebene die richtigen Weichen gestellt werden“, mahnt Kammerpräsident Jörg Dittrich an.
55 Prozent der Befragten schätzten ihre Geschäftslage als gut und 36 Prozent als zufriedenstellend ein. Die Erwartungen bis zum Jahresende
fallen genauso günstig aus. Jeder fünfte der befragten Betriebe verzeichnete steigende Auftragseingänge, 60 Prozent wiesen eine unveränderte Bilanz auf. Die Auslastung der Betriebe liegt mit 86
Prozent knapp auf Vorjahresniveau (87 Prozent).
Geschäftslage in den Branchen
Bau
derzeit 11,3
zukünftig 10,3
30,6
37,8
Ausbau
derzeit 6,3
29,7
31,7
zukünftig 6,9
58,1
51,9
64,0
61,5
gewerbl. Bedarf
derzeit 7,8
45,5
38,7
zukünftig 10,7
Kfz
derzeit 11,1
zukünftig 13,2
46,8
50,7
55,6
47,2
33,3
39,6
Lebensmittel
derzeit 13,8
37,9
51,7
zukünftig 3,4
48,3
44,8
Gesundheit
derzeit 13,6
40,9
52,6
5,3
zukünftig
45,5
42,1
pers. Bedarf
derzeit 6,5
51,6
54,8
zukünftig 3,2
41,9
42,0
schlecht
befriedigend
gut
Angaben in Prozent; Quelle: Handwerkskammer Dresden
Ebenfalls positiv fällt die Umsatzentwicklung aus.
23 Prozent der Betriebe meldeten Steigerungen, 58
Prozent gaben konstante Umsätze an. Unverändert
hoch ist die Investitionsbereitschaft. 37 Pro2015-21-447-dre
zent der Befragten gaben an, in Größenordnungen
von ca. 36.000 Euro zu investieren.
Entspannt stellt sich aktuell die Preissituation
dar. Nur 38 Prozent meldeten gestiegene Einkaufspreise – der niedrigste Wert seit Umfragebeginn. Im Umkehrschluss hielten 80 Prozent ihre
Preise konstant. Allerdings wird bis Jahresende
mit höheren Kosten und Einkaufspreisen gerechnet. Sowohl das Kfz- als auch das Nahrungsmittelgewerbe planen, diese in größerem Umfang an ihre Kunden weiterzugeben.
In den Branchen zeigen sich starke konjunkturelle Unterschiede: Überdurchschnittlich positiv
ist die Stimmung weiterhin im Ausbaugewerbe,
das mit 56 Punkten den höchsten Geschäfts­
klimawert aufweist. Auch das Baugewerbe verzeichnet eine deutliche Verbesserung. Das Geschäftsklima stieg im Vergleich zum Vorjahr um
neun auf 44 Punkte. Das Lebensmittelhandwerk
kann seit 2008 den höchsten Wert aufweisen.
Schlecht bleibt dagegen die Stimmungslage im
Kfz-Gewerbe. Im eigentlich vom Umsatz verwöhnten Gesundheitshandwerk zeigt sich keine
Trendwende in der seit dem Jahreswechsel geknickten Stimmung. Großen konjunkturellen
Schwankungen ist das Handwerk für den persönlichen Bedarf unterworfen. Zeigten sich hier im
Frühjahr noch die schlechtesten Ergebnisse seit
fünf Jahren, ist nun eine deutliche Erholung der
Stimmung spürbar.
Der Konjunkturbericht Herbst 2015 kann im
­Internet eingesehen werden unter: www.hwk-­
dresden.de/konjunktur
Kurze Wege noch kürzer gemacht
Für Existenzgründer: Starter-Center der Handwerkskammer Dresden kommt für Beratungen in die Regionen
Kurze Wege und eine umfassende Beratung – das
ist das Konzept des Starter-Centers der Handwerkskammer Dresden. Als zentrale Anlaufstelle
für Existenzgründer im Handwerk bietet es individuelle Lösungen für den Start in
die Selbstständigkeit. Separate Wege wie z. B. zum Gewerbeamt, zum
Finanzamt oder zur Berufsgenossenschaft erübrigen sich damit.
Jetzt sollen die Wege für Handwerker noch kürzer werden, denn das Starter-Center geht seit Oktober mit seinen Beratungen auch in die Regionen. „Mit diesem Angebot baut die Handwerkskammer ihren Service weiter aus, um auf die individuellen Bedürfnisse der Handwerker zu reagie-
ren“, so Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer
der Handwerkskammer Dresden.
Unter dem Motto „Starter-Center vor Ort“ fand
am 22. Oktober der erste Sprechtag in Pirna statt.
Zwischen 13 und 18 Uhr haben fünf
Handwerker das Beratungsangebot
der Handwerkskammer genutzt. Darunter auch eine junge Friseurin, die
sich gerade in der Meisterausbildung
befindet und einen Salon übernehmen möchte.
„Hier erfolgte eine Erstberatung für Existenzgründer mit handwerksrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Themen“, so Kerstin Winkler vom
Starter-Center. Ein Folgeberatungstermin wurde
auch gleich vereinbart.
Mehr zum Landesinnungsver­
band des Sächsischen Straßenbau­
gewerbes im I­nternet unter www.livstrassen­bausachsen.de. Kontakt: Tel.
0351/56349170, E-Mail: liv-strassen­
[email protected]
Das Starter-Center begleitet Handwerker kostenfrei
von der Planung bis zur Gründung und darüber hinaus. Sie erfahren alles über die Gründungsformalitäten, aber auch Wissenswertes zu Förderprogrammen sowie Fort- und Weiterbildungen. Anschließend werden die Existenzgründer durch Berater der Kammer weiter betreut. Ganz nach ihren
individuellen Bedürfnissen können sie betriebswirtschaftliche, handwerks-, arbeits- und vertragsrechtliche Beratungen in Anspruch nehmen.
Nächste Termine „Starter-Center vor Ort“:
26. November, 9 bis 16 Uhr, in Pirna; 15. Dezember,
9 bis 16 Uhr, in Bautzen. Anmeldung/Informationen
bei Kerstin Winkler, Tel. 0351/4640-474, E-Mail:
[email protected]
Der Ehrenpräsident der Handwerks­
kammer Dresden, Claus Dittrich (l.),
hielt die Festrede bei der diesjährigen
Freisprechung der sächsischen Straßenbauer. Foto: Kahle Meissen
Polnische Lehrlinge besuchen
­Friseurmuseum Kottmarsdorf
6.000 Ausstellungsstücke bietet das Friseurmuseum in Kottmarsdorf. Da staunten
auch die 53 Gäste aus dem polnischen
Breslau nicht schlecht, als sie diese Mitte
Oktober besichtigten. Die Lehrlinge, Berufsschullehrer und Vertreter von der polnischen Partnerkammer der Handwerkskammer Dresden zeigten sich sehr interessiert
an den historischen Arbeitsmitteln und der
Technik aus dem Friseurhandwerk.
Mehr zum Friseurmuseum unter:
www.friseurmuseum-kottmarsdorf.de
„Welcome“ –
Willkommen
Neue Motive im Angebot
Unter dem Motto „Das Handwerk
begrüßt alle, die mit anpacken wollen“ nehmen drei neue Motive der
Imagekampagne des deutschen
Handwerks Bezug auf die aktuelle
Flüchtlingssituation: „Leidenschaft
welcome“, „Willensstärke welcome“
und „Tatendrang welcome“. Andreas
Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer Dresden, sagt
dazu: „Im Handwerk zählt nicht, wo
man herkommt, sondern wo man
hin will. Um auch den zukünftigen
Fachkräftebedarf im Handwerk zu
decken, brauchen wir motivierten
und engagierten Nachwuchs, der etwas lernen will – wir wollen damit
auch gezielt auf Asylbewerber und
Flüchtlinge zugehen.“
Handwerksbetrieben und -organisationen stehen die Motive für ­den
individuellen Einsatz auf Anzeigen,
Plakaten oder dem Internetauftritt
ab sofort zur Verfügung. Im Werbemittelportal unter http://werbe­
mittel.handwerk.de finden Sie diese
zum Runterladen.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden für Fragen zur
Imagekampagne und deren Anwendung im Unternehmen: Claudia Fischer, Tel. 0351/4640-404, E-Mail:
[email protected]
8
Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Dresden
Ausg. 21 | 6. November 2015 | 67. Jahrgang
Mit Chef auf einer Wellenlänge
Nachwuchsgewinnung: Dachdecker Henry Rudolf schließt Lehre mit Note 1 ab
Technischer Fachwirt wird zum „Ge­
prüften Fachmann für kaufmänni­
sche Betriebsführung im Handwerk“
Im Rahmen der Meisterausbildung müssen
die Absolventen auch den „Teil III – Grundlagen der Betriebswirtschaft“ durchlaufen.
Dies war bisher bei der Handwerkskammer Dresden im Rahmen der Fortbildung
zum „Technischen Fachwirt“ möglich.
Die Fortbildung „Geprüfter Fachmann für
kaufmännische Betriebsführung nach
HwO“ ersetzt ab 1.1.2016 den „Technischen Fachwirt (HWK)“. Der Lehrgang entspricht ebenso dem Teil III der Meisterausbildung. Im Seminar werden Ihnen die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen
Grundkenntnisse eines künftigen Meisters
handlungsorientiert vermittelt. Das erworbene Wissen ermöglicht, unternehmerische Zusammenhänge zu verstehen und
erfolgreich die richtigen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen zu treffen.
Dazu Jörg Zillger, Fachbereichsleiter Unternehmensführung im Bildungszentrum
der Handwerkskammer Dresden: „Der/die
,Geprüfte Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung im Handwerk HwO‘
ist ein modernes auf das Handwerk und
auf die Bedürfnisse des Handwerkers zugeschnittenes Nachfolgeprodukt mit bundesweit einheitlichem Rahmenlehrplan und
anerkannter Prüfungsordnung. Man kann
sagen, es handelt sich um Altbewährtes
mit neuem Titel.“
Der 328 Unterrichtsstunden umfassende Kurs beinhaltet vier Handlungsfelder.
dazu gehören: 1. Wettbewerbsfähigkeit
von Unternehmen beurteilen; 2. Gründungs- und Übernahmeaktivitäten vorbereiten, durchführen und bewerten, 3. Unternehmensführungsstrategien entwickeln sowie als Handlungsfeld 4: Grundlagen EDV,
Buchhaltung unter Einsatz von Software
umsetzen.
Nächste Kurstermine für Vollzeit (Montag bis Freitag): 5.1. bis 4.3.16; 25.1. bis
24.3.16; 29.2. bis 29.4.16; 4.4. bis
10.6.16. Für Teilzeit (Montag/Mittwoch):
22.2. bis 12.12.16; 2.5.16 bis 20.2.17.
Für Teilzeit (Freitag/Samstag): 15.1. bis
2.12.16; 8.4.16 bis 3.2.17.
Ansprechpartner: Kerstin Hinderer,
Kundenberaterin, Tel. 0351/8087520, E-Mail: [email protected]
Fachkonferenz Bauinformatik –
Baupraxis der TU Dresden
Die TU Dresden veranstaltet am 11. November, 9.30 bis 16.30 Uhr, die 6. Fachkonferenz Bauinformatik – Baupraxis in
Dresden. Dabei geht es um Leitlinien,
Richtlinien und Normen für Bauinformatik,
die sich seit einiger Zeit in Deutschland in
der Entwicklung befinden. So heißt es in
dem Flyer, dass die Bauinformatik eine immer wichtigere Stellung in Planung und
Bauausführung einnehme. Jedoch stünden
keine einheitlichen Verfahren und Durchführungsempfehlungen zur Verfügung. Zudem biete die Bausoftwareindustrie unterschiedliche Werkzeuge mit unterschiedlicher Mächtigkeit, aber mit beschränktem
Koordinierungspotenzial an.
Ort: Dorint Hotel Dresden, Grunaer
­Straße 14 in Dresden. Teilnahmegebühr:
100 Euro.
Näherer Informationen und An­
meldung: www.bauinformatik-bau­
praxis.de. Ansprechpartner/Anmeldung: TU Dresden, Institut für Bau­
informatik, CIB, Prof. Raimar Scherer,
Tel. 0351/ 46332966, E-Mail: info@
bauinformatik-baupraxis.de
Von Julia Stegmann-Schaaf
15 Gesellen wurden im Herbst nach
alter Tradition im Rahmen der feierlichen Freisprechungsfeiern der
Dachdecker für die Innungen Dresden und Meißen sowie Görlitz aus
der Lehre entlassen.
Einer von ihnen ist Henry Rudolf.
„Und Henry hat Potenzial zum Meister“, sagt sein Chef, Dachdeckermeister Jakob Hänsel, Dachbau
Oberlausitz in Friedersdorf. „Henry
hat nicht nur seine Lehre mit der
hervorragenden Note 1 abgeschlossen, sondern ist ein intelligenter, junger Mensch mit handwerklichem Geschick. Er hat großes Interesse am
Dachdeckerberuf“, so der Firmeninhaber.
Lust am Handwerk entdeckt
Dabei war der Berufs- und Karriereweg des 27-Jährigen aus Löbau lange
gar nicht so klar. Henry Rudolf wurde
in Klasse 9 von der Schule geworfen
und hatte auch nicht wirklich Lust
zum Lernen. Er hielt sich als Helfer
auf dem Bau über Wasser. „Doch irgendwann machte es auch bei mir
Klick. Die Arbeit auf dem Bau machte
mir Spaß. Ich holte die Schule nach
und absolvierte meine Lehre zum
Dachdecker. Die Theorie fiel mir
leicht und ich wollte auf dem Dach
gute Qualität abliefern“, so ­Rudolf.
Der Löbauer kam über eine Internetrecherche und Probearbeit zu
Hänsels Betrieb, der sich sehr für die
Nachwuchsgewinnung im Dachdeckerhandwerk engagiert. Der selbst
Unter den Augen seines nur vier Jahre älteren Chefs, Dachdeckermeister Jakob Hänsel (r.), schweißt Geselle Henry Rudolf auf einem Mehrfamilienaus am Dresdner Zwinger Kunststoffbahnen. Foto: Stegmann-Schaaf
erst 31-jährige Dachdeckermeister
absolvierte gleich nach der Lehre erfolgreich die Meisterschule und startete 2006 in die Selbstständigkeit.
„Aktuell habe ich acht Mitarbeiter
und bereits drei Lehrlinge ausgebildet. Wir sind ein sehr junges Team.
Unser ältester Mitarbeiter ist 40 Jahre
alt. Selbstständig zu sein, habe ich
bisher nicht bereut und das vermittele ich auch meinen Lehrlingen“, so
Hänsel. Er bilde aus, damit seine Firma weiter wachse. „Doch leider habe
ich aktuell in diesem Jahr keinen
Lehrling gefunden.“
Henry Rudolf hat er natürlich
übernommen und möchte ihn auf
seinem Karriereweg weiter unterstützen. Beim diesjährigen Landesausscheid des Berufsnachwuchses wur-
de der Dachdeckergeselle Zweiter.
„Ich bin der erste Dachdecker in
meiner Familie und wollte schon immer zum Bau und etwas mit meinen
Händen schaffen. Und mit Motivation und Interesse fällt alles leichter“,
so Henry Rudolf, der jetzt erst einmal
Geld verdienen und mehr Erfahrung
sammeln möchte. Den Meister hat er
jedoch fest im Blick.
Handwerksbetriebe, die freie Lehrstellen bzw. Praktikumsplätze bewerben möchten, können diese selbst
kostenfrei einstellen unter www.hwkdresden.de/lehrstellen bzw. unter
www.hwk-dresden.de/praktikum.
Ansprechpartner bei der Handwerks­
kammer Dresden: Ingolf Radecke,
Tel. 0351/4640-946, E-Mail: ingolf.
[email protected]
Energieaudit für Nicht-KMU
Verpflichtung muss bis zum 5. Dezember erfüllt werden – Es gibt jedoch Ausnahmen
Das Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) (im April dieses Jahres in Kraft getreten) verlangt
von allen Unternehmen, die keine
Kleinstunternehmen bzw. kleinen
und mittleren Unternehmen sind,
die Durchführung von Energieaudits.
Zu diesen sogenannten Nicht-KMU
zählen Betriebe mit mehr als 250
Mitarbeitern oder einen Jahresumsatz größer als 50 Millionen Euro
oder einer Jahresbilanzsumme von
mehr als 43 Millionen Euro.
Stichproben und Geldstrafen
Diese Verpflichtung gilt für Betriebe
aller Branchen und muss erstmalig
bis zum 5. Dezember 2015 erfüllt
werden. Bei entsprechender Qualifikation kann dieses Energieaudit auch
von einem internen Mitarbeiter
durchgeführt werden. Unternehmen,
die über entsprechend anerkannte
Managementsysteme verfügen, eine
Zertifizierung nach der DIN ISO
50001 oder die Validierung nach
EMAS vorweisen können, sind von
dieser Verpflichtung ausgenommen.
Unternehmen, die sich alternativ
zu dem alle vier Jahre erforderlichen
Energieaudit unmittelbar für den
Aufbau eines Energie- bzw. Umweltmanagementsystems entscheiden,
müssen diesen Prozess nicht bis Ende 2015 abschließen, sondern haben
dafür ein Jahr länger Zeit.
Es ist davon auszugehen, dass das
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stichprobenhafte Überprüfungen vornehmen
wird. Verstöße können mit einer
Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Auf der Internetseite
des BAFA (www.bafa.de > Energie >
Energieaudits) sind weitere Informationen zu den Bestimmungen und
Qualifikationsanforderungen an den
Energieauditor hinterlegt.
Wichtig für Unternehmen, die hinsichtlich der Mitarbeiterzahl im
Grenzbereich der KMU liegen: Bei
der Ermittlung der Mitarbeiterzahl
zählt die sogenannte Vollzeitäquivalente. Das heißt, dass zwei Halbtags-
beschäftigte als ein Mitarbeiter zählen. Betriebe, die derzeit knapp unter
der maßgebenden Beschäftigtenzahl
liegen, diese jedoch in der Zukunft
durch Personalzuwachs überschreiten, sind nicht sofort zur Durchführung der Energieaudits verpflichtet,
sondern erst, wenn sie zwei Jahre in
Folge diese Mitarbeitergrenze überschreiten.
Dennoch ist es auch für KMU des
Handwerks, die nicht nach dem
Energiedienstleistungs-Gesetz zum
Energieaudit verpflichtet sind, sinnvoll, sich systematisch mit ihrem
konkreten Energieverbrauch und
-einsatz zu befassen, Transparenz zu
erlangen und Potenziale zur Steigerung der betrieblichen Energieeffizienz zu erkennen und zu nutzen.
Hierbei unterstützt der Umwelt- und
Energieberater der Handwerkskammer Dresden.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Andreas Hübner, Berater für Energie und Umwelt,
Tel. 0351/4640-936, E-Mail: andreas.
[email protected]
Elektromobilität verbindet
Verbundprojekt „Smart Advisor“ erfolgreich beendet
Anlässlich des erfolgreichen Abschlusses des Projektes „Smart Advisor“ traf sich Ende Oktober Staatssekretär Hartmut Mangold aus dem
sächsischen Wirtschaftsministerium
mit Partnern, Teilnehmern und
Fachleuten im Haus des Kfz-Gewerbes Dresden. Ziel des Verbundprojektes war die Konzeption und Erprobung eines gewerkeübergreifenden
Weiterbildungsprogramms, bei dem
unter anderem Handwerker zu Beratern für Elektromobilität qualifiziert
werden. Die Handwerkskammer
Dresden ist seit Beginn der Projektlaufzeit 2013 als starker Partner
­dabei.
Die Besucher der Abschlussveranstaltung konnten sich im Rahmen eines Workshops, eines Rundgangs
und bei interessanten Gesprächen
von den Möglichkeiten, welche die
Entwicklung von Elektromobilität
bietet, überzeugen. „Elektromobilität
ist eine spannende Technik und bietet zahlreiche Chancen für das Handwerk. Ich hoffe, dass viele Betriebe
sich den Herausforderungen der
neuen Technik stellen“, so Andreas
Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der
Handwerkskammer Dresden.
Die Projektteilnahme hat die Handwerkskammer dazu bewegt, ab sofort
den Fortbildungskurs „Berater für
Elektromobilität“ in ihrem Bildungsprogramm aufzunehmen. Das Bildungszentrum in Dresden bietet dafür optimale Bedingungen mit modernster Ausstattung und unter Anleitung erfahrener Dozenten aus den
Bereichen Elektromobilität und
Energieeffizienz. Zudem ermöglichen Kooperationen mit dem Kompetenzzentrum für erneuerbare
Energien und Energieeffizienz für
Gebäude der Handwerkskammer
Dresden sowie mit Hochschulen den
Teilnehmern einen direkten Zugang
zu wissenschaftlichen Erkenntnissen
und Projektpartnern. Dazu Matthias
Bähr, Kursteilnehmer aus Dresden:
„Das war ein ganz toller Lehrgang.
Bis jetzt gab es in dieser Richtung
einfach noch keinen Abschluss. Dieser bedeutet vor allem für die Kunden eine gewisse Sicherheit im Hinblick auf die Qualität der Beratung
rund um Elektromobilität.“
Ansprechpartner: Ulrich Goedecke,
Tel. 0351/4640-505, E-Mail: ulrich.
[email protected]
Talentschmiede Handwerk
Ausbildungspreis der KHS Region Meißen verliehen
Ein Automobilkaufmann, der in einem Lehrjahr fast 100 Autos verkauft.
Ein Fleischer, der aus Überzeugung
die Tradition des Familienbetriebes
fortsetzt. Eine Bäckerin, die ehrgeizig
zusätzlich Kurse belegt. Oder ein KfzMechatroniker, der mit Berufsschülern ein eigenes Fahrzeug konstruiert. Die Preisträger des diesjährigen
Ausbildungspreises der Kreishandwerkerschaft (KHS) Region Meißen
haben ihr Handwerk drauf. Oder, wie
es Kreishandwerksmeister Kurt
Hähnichen bei der Preisvergabe formulierte: „Sie haben alle nicht nur
gute bis sehr gute Noten, sondern
sind kreativ, talentiert, zuverlässig
und machen Ihren Beruf aus Leidenschaft.“
Neun Preisträger
Die Vergabe des Ausbildungspreises
für die besten Lehrlinge fand in diesem Jahr am 8. Oktober bei der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen statt. Neun Preisträger wurden
ausgezeichnet. Neben Vertretern der
Innungen, Verwaltung, IKK classic,
Signal Iduna und des Versorgungswerks des Handwerks der Region
Meißen konnte die KHS Landrat
Arndt Steinbach als Laudator begrüßen. Der Ausbildungspreis wird seit
dem Jahr 2002 vergeben.
Die jungen Preisträger haben ihre
Zukunft fest im Blick: Ein Großteil
von ihnen absolviert jetzt die Meisterschule oder wird im Ausbildungsbetrieb weiter Berufserfahrung sammeln.
Lehrlinge, die einen guten Gesellenabschluss vorweisen können und
darüber hinaus an Leistungswettbewerben erfolgreich teilgenommen
bzw. Preise wie den Ausbildungspreis gewonnen haben, können sich
für die Begabtenförderung berufliche
Bildung des Bundes bewerben. Es
winken Fortbildungsstipendien im
Wert von 6.000 Euro.
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Thomas Götze, Tel. 0351/4640-964, E-Mail: [email protected]
Die Preisträger 2015
Hans Henker, Fleischer (Ausbildungsbetrieb: Fleischermeister Martin
Kretschmann, Meißen)
Lars Hellenberg, Kfz-Mechatroniker
(Autohaus Andreas Pulz, Riesa)
René Pohl, Kfz-Mechatroniker (Autohaus Hahn & Schmidt GmbH, Radebeul)
Tobias Goldammer, Zimmerer (Zimmerei Holzbau Rico Sachse, Radeburg)
Paula Rudolph, Bäckerin (Bäckerei
Sebastian Riedel, Meißen)
Martin Stoll, Informationselektroniker
(Konica Minolta Business Solutions
Deutschland GmbH, Radebeul)
Michael Trunk, Automobilkaufmann
(MGS Motorgruppe Sachsen, Radebeul)
Patrick Goldmann, Fachkraft Lagerlogistik (Druckerei Vetters GmbH & Co.
KG, Radeburg)
Marco Reichmann, Medientechnologe
Druck (Druckerei Vetters GmbH &
Co. KG, Radeburg)
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Gewerblich genutzte Fahrzeuge müssen bei Bedarf, mindestens jedoch einmal im Jahr, von einem
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Deutsche Handwerks Zeitung
Sachsen
Ausg. 21 | 6. November 2015 | 67. Jahrgang
Handwerkskammer Breslau
feiert 70-jähriges Bestehen
Organisationen
Enge Kooperation mit Dresdner Kammer seit 1998
SHK-Innung Dresden und
Handwerkskammer im Gespräch
Zu einem Gespräch trafen sich am 6. Oktober der Obermeister und der Geschäftsführer der Innung Sanitär Heizung Klimatechnik Dresden, Hartmut Rießland und
Frank Schöne, mit dem Präsidenten und
dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich und
Andreas Brzezinski. Dabei ging es um aktuelle Themen, die die SHK-Innungsbetriebe bewegen, wie z. B. die Änderung des
Insolvenzrechtes, Haftungsrisiko bei Bauproduktmängeln, Handhabung des Widerrufsrechtes sowie Bürokratieabbau und
das Thema Asylpolitik und Handwerk. Die
Innungsvertreter betonten dabei die wichtige Rolle der Handwerkskammer als Partner der Innungen und Interessenvertreter
der Betriebe bei Politik und Wirtschaft.
Ihr 70-jähriges Bestehen hat die Niederschlesische Handwerkskammer
Breslau am 23. Oktober gefeiert. Zum
Jubiläum der polnischen Partnerkammer reisten auch Vertreter der
Handwerkskammer Dresden. Das
sehr erfolgreiche handwerkliche Zusammenwirken zwischen Dresden
und Breslau wahrt bereits seit 1998
und gehört zu den ältesten vertraglich festgehaltenen internationalen
Kooperationsbeziehungen der Handwerkskammer Dresden.
Ergiebige Partnerschaft
Elf Wandergesellen, darunter vier Frauen, machten am 21. Oktober Halt bei der Handwerkskammer Dresden. Zehn von ihnen begleiteten die junge Steinmetzin Johanna Kyrilla Schulze (l.) auf ihrem Weg nach Hause ins südbrandenburgische Cottbus. Nach dreieinhalb Jahren fernab der Heimat kehrte sie nun heim. Foto: Anke Richter
Triumphale Heimkehr
Trafen sich zum Gespräch (v.l.): Jörg
Dittrich, Hartmut Rießland, Frank Schöne
und Andreas Brzezinski. Foto: Anke Richter
Meat Camp 2015
der Sächsischen Fleischer
Beim diesjährigen Meat Camp des Sächsischen Fleischer-Innungs-Verbandes (SFIV),
welches am 24. und 25. Oktober in der
Akademie des Sächsischen Bäckerhandwerks in Dresden stattfand, ging es um
sehr vielseitige Themen. So beschäftigten
sich die 39 Teilnehmer z. B. mit dem Thema „Zusatzsortimente, Aktionen und Verkaufsförderung in Fleischereien“. Dazu
entstand ein reger Erfahrungsaustausch.
Weitere Themen waren: „Motivation der
Mitarbeiter“, „Die Theke für Entdecker und
Genießer“, „Eigenmarken entwickeln und
vermarkten“ sowie „Interaktive Kommunikation“. Auch der Spaßfaktor kam nicht zu
kurz: So wurde gemeinsam mit den beiden Bäckermeistern Markus Paschel und
Thomas Mittmann von der Akademie Stollen gebacken. Am Ende herrschte die einhellige Meinung, dass das Meat Camp unbedingt fortgesetzt werden müsse und
eventuell noch mit einer dreitätigen Juniorenfahrt gekoppelt werden sollte – wofür
gleich ein Organisationsteam berufen
­wurde.
Informationen zum Sächsischen
Fleischer-Innungs-Verband im Internet
unter www.sfivsachsen.de. Kontakt:
Tel. 0351/43800300, E-Mail: sfiv@
sfiv.de
Beim Meat Camp in Dresden kam es
zu einem regen Erfahrungsaustausch der
39 Teilnehmer. Marketingstrategien zur
Erhöhung des Bekanntheitsgrades und
des Absatzes standen dabei im Vordergrund. Foto: SFIV
Bester Straßenbauernachwuchs
in Sachsen tritt gegeneinander an
Beim diesjährigen Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend im Straßenbauerhandwerk in Sachsen traten drei
junge Gesellen im Berufsförderungswerk
Bau Sachsen, ÜAZ Bautzen gegeneinander
an. Landessieger wurde Danny Schubert
(Ausbildungsbetrieb Andreas Adam GmbH,
Straßen-, Tief- und Ingenieurbau, Sayda).
Er hat sich damit für den Bundesleistungswettbewerb, der am 9. November in Krefeld ausgetragen wird, qualifiziert. Weitere
Teilnehmer waren Martin Papsdorf (Straßenbau Kunze GmbH, Grimma) und Martin
Prager (Sven Kaps, Straßen- und Tiefbau
Leipzig).
Siegerehrung nach dem Leistungswettbewerb des sächsischen Straßenbauernachwuchses.
Foto: LIV des Sächsischen Straßenbaugewerbes
9
Elf Gesellen auf der Walz begleiten junge Cottbuserin nach Hause
D
reieinhalb Jahre war Johanna
Kyrilla Schulze aus dem südbrandenburgischen Cottbus auf
Wanderschaft – auf der Walz, wie
man sagt. Die 26-jährige Steinmetzin
hat ihr Handwerk in Dresden gelernt.
Nach einigen Jahren Berufserfahrung
zog es sie nicht nur quer durch
Deutschland, sondern in die Ferne.
So arbeitete sie u. a. in Ländern wie
Norwegen, Rumänien, Spanien, Marokko und kam bis nach Südamerika,
nach Bolivien und Uruguay. „Ich habe viel gelernt, erlebt und gesehen
und auch als Frau nie Probleme gehabt. Meine Kluft (die traditionelle
Bekleidung auf der Walz) war auch
irgendwie ein Schutz“, erzählte sie.
Vom Wanderfieber gepackt
Oftmals hatte sie dabei andere Wandergesellen und -gesellinnen als
Wegbegleiter – aus denen Freunde
wurden. Und zehn von ihnen, Steinmetze und Tischler aus ganz
Deutschland, erwiesen ihr jetzt den
Freundschaftsdienst, sie auf dem
Weg zurück nach Hause zu begleiten.
Zuvor machten sie am 21. Oktober
noch Halt bei der Handwerkskammer Dresden. „Nach dreieinhalb Jah-
Weichen für eine weiterhin positive Entwicklung des Handwerks stellen
Bürokratieabbau vorantreiben
Mit der Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge
könnte ein entscheidender Schritt
beim Bürokratieabbau unternommen und Handwerksbetriebe könnten gleich doppelt entlastet werden –
mit Blick auf die Liquidität und
den enormen Verwaltungsaufwand.
Doch obwohl im aktuellen sächsischen Koalitionsvertrag ganz klar zu
lesen ist, dass man sich auf Bundesebene für die Rücknahme einsetzt,
ist bis dato nichts passiert.
Auch mit Blick auf das zweite Bürokratiemonster, die förderbedingten
Berichts- und sonstigen Statistikpflichten, gab es bisher keine Reduzierung auf Landesebene. Im Gegenteil: Mit der im sächsischen Koalitionsvertrag bis 2017 geplanten Evaluierung des Sächsisches Vergaberechtes und dessen mögliche Anpassung
an europarechtliche Vorgaben könnte noch mehr Bürokratie bei den
Handwerksbetrieben Einzug halten.
„Immerhin wurde mit dem Bürokratieentlastungsgesetz auf Bundesebene ein entscheidender Schritt gemacht, doch gerade bei der positiv zu
bewertenden One-in-One-out-Regelung geht man noch nicht weit genug. Sie sollte für alle Gesetze gelten“, unterstrich Dittrich die Position
des Handwerks.
Auch beim Meisterbonus hat sich
entgegen der Ankündigung von Ministerpräsident Tillich beim Sommerfest der Handwerkskammer
Dresden im Juni nichts getan. Neben
einer zeitnahen Einführung ist vor allem wichtig, dass die veranschlagte
Summe von einer Million Euro im
Jahr nur ausreichend für eine Förderung im Handwerk ist und eine Verwässerung des Vorhabens durch die
Ausweitung auf andere Wirtschaftszweige kontraproduktiv wäre.
Für viele Handwerksbetriebe ist
zudem eine Neuregelung des Mängelgewährleistungsrechts von großer
Bedeutung. Der nun endlich vorlie-
Ansprechpartner zum Thema „Internationale Beziehungen“: Jana Westphälinger, Tel. 0351/4640-503, E-Mail: [email protected];
Ansprechpartner für Außenwirtschaft:
Katja Schleicher, Tel. 0351/4640943, E-Mail: [email protected]
ren ist jetzt erstmal Schluss mit Wandern“, sagte Johanna und freute sich
auf die Heimat, die sie traditionsgemäß während der Walz nicht ansteuern durfte.
Unter den Begleitern war auch ein
Sachse: der Steinmetz Friedemann
Lenk aus Plauen. Er ist bereits seit
2009 auf der Walz – also weit länger
als die angepeilten drei Jahre und einen Tag. „Wen das Wanderfieber gepackt hat, den lässt es so schnell
nicht wieder los“, sagte er mit einem
Augenzwinkern und einem Achselzucken. Das Ende seiner Walz ließ er
offen.
Mittelstand in der
politischen Warteschleife
Das Thema „Flüchtlings- und Asylpolitik“ steht derzeit im zentralen
Fokus und tatsächlich ist es eine
Mammutaufgabe, vor die unser Land
und unsere Gesellschaft gestellt werden. „Doch entscheidende wirtschaftspolitische Weichenstellungen
dürfen dahinter nicht zurückstecken“, mahnte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, im Rahmen der Konjunkturpressekonferenz am 27. Oktober an.
„Wir beobachten gerade besorgt,
dass sich wichtige Mittelstandsthemen aktuell in der Warteschleife befinden. Um im sächsischen Handwerk weiterhin eine positive Entwicklung verzeichnen zu können,
muss jetzt der richtige Kurs gesetzt
werden.“
Daran erinnerte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, in Breslau. „Seit der Unterzeichnung unserer Kooperationsvereinbarung haben viele junge Handwerker
aus Polen und Deutschland die Möglichkeit wahrgenommen, im Rahmen
unseres Austauschprogramms im jeweiligen Nachbarland wertvolle Auslandserfahrungen zu sammeln und
sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.“ Zudem organisieren
die beiden Kammern seit 2010 ge-
meinsame Unternehmerreisen zur
Bau- und Holzmesse in Breslau. Viele
Handwerksunternehmen aus Sachsen konnten dabei neue Kontakte in
Polen knüpfen und Partner für gemeinsame Projekte gewinnen.
„Es ist eine sehr ergiebige Partnerschaft auf Augenhöhe, die die Handwerkskammern Dresden und Breslau
miteinander pflegen. Die Zusammenarbeit reicht bis hinauf auf die
europäische Ebene, wie jüngst bei einer gemeinsamen Veranstaltung in
Brüssel, um dort auf die Belange des
Handwerks aufmerksam zu machen“, so Dittrich. Gleichzeitig betonte er die Vorteile eines gemeinsamen Europas in Anbetracht der sich
verstärkenden nationalistischen Tendenzen in einigen Mitgliedsstaaten
der Europäischen Union.
gende Referentenentwurf verbietet
jedoch nicht den AGB-mäßigen Ausschluss der Haftung in einem Kaufvertrag zwischen zwei Unternehmen.
„Damit sind Handwerksbetriebe weiter benachteiligt. Wir fordern daher
weiter ein generelles Klauselverbot
sowie die Entkopplung von der komplexen Reform des Bauvertragsrechts
für eine schnellere Umsetzung“, so
Dittrich.
Etwas weiter ist die Neuregelung
des Insolvenzanfechtungsrechts. Der
vorliegende Gesetzentwurf zeigt,
dass die Probleme der Praxis verstanden worden sind. Es werden wieder
strengere Regeln für die Insolvenzanfechtung gelten. Nun gilt es jedoch,
das Gesetz möglichst noch bis Jahresende zu beschließen.
Weitere Informationen zum Thema
unter www.hwk-dresden.de. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer
Dresden: Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer, Tel. 0351/4640-400,
E-Mail: [email protected]
Der Dresdner Handwerkskammerpräsident Jörg Dittrich (l.) hielt ein Grußwort auf der
Jubiläumsfeier zum 70-jährigen Bestehen der Niederschlesischen Handwerkskammer Breslau. An seinen polnischen Amtskollegen Zbigniew Ładziskí (r.) gewandt,
betonte er die gute langjährige Zusammenarbeit zwischen den Handwerkskammern
Foto: Handwerkskammer Breslau
Breslau und Dresden. Handwerk begrüßt die
Erhöhung des Meister-Bafögs
Gleichstellung akademischer und dualer Ausbildung
Das Meister-Bafög wird ab August
2016 steigen. Das hat das Bundeskabinett beschlossen und dem Gesetzesentwurf der Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zugestimmt. Mit der dritten Bafög-Novelle wird die Darlehensschuld nach der
Ausbildung sinken. Monatlich können Meister-Schüler außerdem mit
mehr Geld und höheren Zuschüssen
rechnen.
Dazu sagt Jörg Dittrich, Präsident
der Handwerkskammer Dresden:
„Wir begrüßen den Gesetzesentwurf
zum Ausbau der staatlichen Ausbildungsförderung, denn die Meister
sind die zukünftige Unternehmer­
elite der deutschen Wirtschaft – wir
müssen sie dafür vorbereiten. Die Erhöhung des Meister-Bafögs ist außerdem ein wichtiger Schritt in Richtung der Gleichstellung von akademischer und dualer Ausbildung.“
Bafög nicht nur für Meister
Das Meister-Bafög setzt sich aus Zuschuss und Darlehen zusammen und
unterstützt nicht nur angehende
Meister, sondern auch Betriebswirte
sowie Handwerker und Fachkräfte
Bei der Herbst-Pressekonferenz der Handwerkskammer Dresden zur Konjunktur
steht auch immer ein zweites aktuelles Thema auf der Tagesordnung. In diesem Jahr
legten Jörg Dittrich (l.) und Andreas Brzezinski (Präsident bzw. Hauptgeschäftsführer
der Handwerkskammer Dresden) den Fokus auf drängende politisch-wirtschaftliche
Foto: Carolin Schneider
Themen, die das Handwerk derzeit bewegen.
bei der Fortbildung. Verbesserungen
sind sowohl bei Zuschüssen als auch
beim Darlehensanteil der Förderung
vorgesehen. Wer beispielsweise die
Abschlussprüfung eines Meisterkurses besteht, soll statt bisher 25 Prozent künftig 30 Prozent seines Darlehens erlassen bekommen.
Auch bei der Handwerkskammer
Dresden ist eine AFBG-Stelle eingerichtet, bei der Meister-Bafög-Interessenten aus dem Handwerk Informationen erhalten und Anträge einreichen können. Im Jahr 2015 wurden bisher 1.184 Anträge gestellt. Bei
Bedarf erfolgt eine vorausgehende
Beratung durch die zuständigen
Kammermitarbeiter.
Für allgemeine Fragen rund um
die Meisterausbildung bietet die
Handwerkskammer Dresden einen
Infoabend an jedem zweiten Dienstag im Monat, 17 bis 18 Uhr, in ihrem
Dresdner Bildungszentrum an
Ansprechpartner bei der AFBG-Stelle der Handwerkskammer Dresden: Simone Klingberg: Tel. 0351/8087-556;
E-Mail: [email protected]; Sandra Kockx: Tel.
0351/8087-555; E-Mail: sandra.
[email protected]
Impressum
Ver­­ant­­wort­­lich: Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski,
Am Lagerplatz 8, 01099 Dres­­den, Telefon 0351/4640-406,
Fax 0351/4640-34406, E-Mail: [email protected]