Anzeige sortimo.de Handwerkskammer Dresden Ausg. 21 | 6. November 2015 | 67. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de QUERGEDACHT 3,4 Um Prozent oder 0,9 Millionen Hektoliter ist der Bierabsatz im dritten Quartal 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen (Quelle: Destatis). ONLINE-UMFRAGE 17,6 % Ich verdiene viel. Mehr als so mancher Akademiker. 35,0 % Ich kämpfe um meine Existenz. 47,4 % Ich komme gut damit aus. Mehr brauche ich nicht. Teilnehmerzahl: 675; Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de 21 191078 602756 Foto: Jochaim Opelka/Fotolia Meisterbrief bleibt Die EU-Kommission will den Meisterbrief nicht antasten. Doch für neue Berufsordnungen soll es LeitSeite 2 linien geben. Kräftiges Plus in Ostdeutschland, aber immer noch viele Stellen unbesetzt REGIONAL Dresden Volleyballturnier: Innungsmann schaften baggern für guten Zweck – Fleischer aus Dresden holen Pokal 7 Dachdecker: 15 Gesellen freige sprochen – Henry Rudolf schließt seine Lehre mit Note 1 ab 8 Zur Motivation Wie Arbeitgeber mit steuerbegünstigten Gehaltsextras ihre Mitarbeiter Seite 12 belohnen können. Fachkräfte gesucht: Dank stabiler Konjunktur stellen die Handwerksbetriebe mehr Lehrstellen zur Verfügung, aber längst nicht alle können besetzt werden. Von Karin Birk W enn es nach Bauunternehmer Othmar Ernst gegangen wäre, dann hätte er dieses Jahr noch mehr neue Lehrlinge eingestellt: „Wir hätten auch sieben genommen“, sagt der Chef der Firma Ernst & Herwig Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG aus Leinefelde-Worbis in Nordthüringen. Das Unternehmen mit seinen knapp 150 Mitarbeitern ist auf guten Nachwuchs angewiesen. Doch auch mit vier neuen Maurerlehrlingen ist der Seniorchef zufrieden – im vergangenen Jahr waren es nur zwei Auszubildende. „Dieses Jahr hatten sich einfach wieder mehr beworben“, fügt er hinzu. Auch andere ostdeutsche Betriebe haben angesichts der höheren Schulabgängerzahlen und der guten Konjunktur mehr Lehrstellen besetzt. Bis zum 30. September waren es in Ostdeutschland insgesamt rund 600 Lehrlinge mehr als im Vorjahr – ein Plus von 3,7 Prozent. „Dank der guten Geschäftslage und positiver Erwartungen sind die Betriebe in Ostdeutschland bereit, noch mehr Auszubildende einzustellen“, sagt ZDH-Präsident Hans-Peter Wollseifer. Dies zeige sich auch daran, dass es bis zum Stichtag noch 5.100 freie Stellen gab, zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Bundesweit blieben sogar 20.000 Stellen unbesetzt. Auch im Westen haben bis Ende September rund 830 Lehrlinge mehr als im Vorjahr einen Ausbildungsvertrag unterzeichnet. Unter dem Strich waren es bundesweit 129.930 Verträge – ein Plus von 1,1 Prozent. Das freut Wollseifer: „Unsere individuellen Bemühungen, sowohl um schwächere Schulabgänger als auch um Abiturienten und Studienaussteiger, haben maßgeblich zur Trendumkehr beigetragen.“ In den Jahren zuvor hatte das Handwerk oft von rückläufigen Ausbildungszahlen berichtet. Insgesamt konnte die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Handwerk, Industrie und Handel sowie den freien Berufen um 0,2 Prozent auf 474.485 Verträge erhöht werden, wie die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung mitteilten. Ein leichtes Minus von 0,6 Prozent gab es im Bereich von Industrie und Handel. Hier wurden 301.317 Verträge bis Ende September abgeschlossen. In den freien Berufen konnte die Zahl der neuen Ausbildungsverträge um 3,6 Prozent auf 43.238 erhöht werden. In der gesamten Wirtschaft sind nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 41.000 der bei ihr gemeldeten Ausbildungsplätze nicht besetzt worden. Gleichzeitig hatten zum Stichtag rund 20.700 der registrierten Lehrstellenbewerber Foto: Katharina Täubl noch keine Stelle gefunden. Acht Jahre in Folge ergab sich damit ein Stellenüberhang. Besonders hoch ist der Anteil der unbesetzten Stellen im Lebensmittelverkauf, der Gastronomie und Hotellerie, in Reinigungsberufen, im Bäcker- und Fleischerhandwerk, im Friseurhandwerk sowie im Bau- und Ausbaugewerbe. Insgesamt hatten sich bei der BA seit Oktober des vergangenen Jahres knapp 549.100 Bewerber für eine Ausbildung gemeldet, darunter rund 185.100 Altbewerber. Dem standen 520.000 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber, davon 488.400 betriebliche. Die Ursache für das Plus von zwei Prozent sieht die Bundesagentur in der stabilen Konjunktur und einer intensiveren Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben. Unter allen Bewerbern waren auch 15.900 mit einer Staatsangehörigkeit, die auf ein Herkunftsland schließen lassen, aus dem Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Sie dürften nach Einschätzung der BA aber schon einige Zeit in der Bundesrepublik sein, da sie offenbar die für eine duale Berufsausbildung notwendigen Sprachkenntnisse und Schulabschlüsse vorweisen konnten. Auch Bauunternehmer Herwig hätte einen Flüchtling eingestellt. „Bei uns hat sich aber noch niemand Leitartikel, Seite 4 gemeldet“, sagt er. Konjunktur in Ostsachsen auf Höchstniveau Können Sie von Ihrem Betrieb gut leben? 4 THEMEN DIESER AUSGABE Auch das Leasen von Maschinen Seite 13 kann sich rechnen. Haus fürs Alter Immobilien als Altersvorsorge: Nicht immer eine sichere Sache. Seite 15 HANDWERK ONLINE WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE Lead Awards 2015: Die Medienfotos des Jahres zum Durchklicken in der Bildergalerie www.dhz.net/leadawards Schlechtwetterzeit: Hilfe für das Handwerk www.dhz.net/schlechtwetterzeit Tipps für kleine Betriebe: Ideen entwickeln und umsetzen www.dhz.net/ideenmanagement Anzeige Umfrage unter Handwerksbetrieben Das Handwerk in Ostsachsen hat 2015 einen spürbaren Aufschwung erlebt. Das geht aus der Herbstkonjunkturumfrage der Handwerkskammer Dresden hervor. Seit dem Frühjahr stieg der Geschäftsklimaindex um zwölf auf 45 Punkte. Im Vergleich zum Herbstquartal des Vorjahres legte der Index vier Punkte zu. Damit befindet sich die Konjunktur nach 2011 und 2013 erneut auf Höchstniveau. 55 Prozent der befragten Betriebe bewerten ihre Geschäftslage mit gut. Ebenso positiv sind die Geschäftserwartungen. Die Auftragslage hat sich verbessert. Die Investitionsbereitschaft der Betriebe ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert hoch. Seite 7 Durchaus günstig Foto: Stern/Lead Awards DIE AKTUELLE ZAHL Verkaufte Auflage: 479.224 Exemplare (IVW III/2015) | Preis: 2,75 Euro Mehr Lehrverträge Sittenverfall Was ist nur aus uns Deutschen geworden? Die preußischen Tugenden, die seit Friedrich Wilhelm I. alle Deutschen über Generationen hinweg quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben, scheinen immer mehr zu verkümmern. Was mögen wohl die Flüchtlinge von uns denken, die angesichts der Aussichtslosigkeit ihrer Asylverfahren wieder in ihre Heimat zurückkehren möchten, aber nicht ausreisen können, weil deutsche Behörden ihre Ausweise nicht mehr finden? Jetzt sitzen die Familien aus dem Westbalkan im Land ihrer Hoffnung fest und werden gleich zweimal enttäuscht. Bleiben dürfen sie nicht. Und zurück können sie nicht, weil selbst in den Bürokratenstuben die „German Gründlichkeit“ gründlich versagt. Wo sind nur Ordnungssinn und Pflichtbewusstsein der Beamten geblieben? Und wie steht es mit Ehrlichkeit und Sauberkeit in diesem Land? Die VWAutos mit Dieselmotor sind nur auf dem Prüfstand sauber. So bald sie richtig ins Rollen kommen, rauchen die Schadstoffe aus dem Rohr. Ein Trick der deutschen Ingenieurskunst, deren Innovationskraft heute offenbar dazu verwendet werden muss, um das zu verschleiern, was sie nicht leisten kann. Selbst Märchen sind nicht mehr so schön wie zu Zeiten der Brüder Grimm. Die kollektive Freude vom Sommer 2006, als wir Deutschen vom Fußballrausch besoffen waren, schlägt in Katerstimmung um. Gerüchte über schwarze Kassen und Schiebung bei der WM-Vergabe erinnern eher an Korruption als an Unbestechlichkeit und Redlichkeit. Ja, die Welt ist verrückt geworden. Und wir sind auf dem besten Weg, wieder Weltmeister zu werden. Wie soll da ein Handwerksmeister von seinem Lehrling noch Pünktlichkeit einfordern? ste Besondere Wasserwege: Die Firma Klawa kümmert ng sich um Schlamm-Entsorgung Seite 20 und Fischwege. Foto: Klawa Foto: Maienga Aïcha des Gazelles: Ertmals zwei Handwerks-Teams bei Frauenrallye. Zwei Startplätze sind noch zu vergeben. Seite 14 Mitmachen und gewinnen! Weihnachten im Steigenberger Hotel Der Sonnenhof Haben gut lachen: Handwerkskammerpräsident Jörg Dittrich (r.) und Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski haben am 27. Oktober in Dresden die Ergebnisse der Herbst-Konjunkturumfrage vorgestellt. Das Handwerk blickt Foto: Carolin Schneider auf ein gutes Jahr und optimistisch auf die nächsten Monate. Jetzt reinklicken: www.dhz.net/weihnachten Regional Sachsen Elf Gesellen auf der Walz begleiten junge Steinmetzin nach dreieinhalbjähriger Wanderschaft nach Hause. Deutsche Handwerks Zeitung Seite 9 Handwerkskammer Dresden Ausg. 21 | 6. November 2015 | 67. Jahrgang 7 Infoabend zur Meisterausbildung im Handwerk am 10. November Freisprechung von 14 sächsischen Straßenbaulehrlingen Was bringt mir die Meisterausbildung? Wie soll ich mir die Meisterausbildung finanzieren? Bleibe ich in der Zeit weiter angestellt? Was sind die Inhalte der Fortbildung? Diese und viele weitere Fragen stellen sich Handwerker, die eine Meisterausbildung angehen möchten. Deshalb bietet die Handwerkskammer Dresden zur Orientierung an jedem 2. Dienstag im Monat einen Infoabend zur Meisterausbildung für Interessierte an. Nächster Termin: 10. November, 17 Uhr. Ort: Bildungszentrum der Handwerkskammer Dresden, Am Lagerplatz 8 in 01099 Dresden. Der Landesinnungsverband des Sächsischen Straßenbaugewerbes konnte am 17. Oktober in Meißen 14 junge Gesellen freisprechen – sieben aus dem Kammerbezirk Chemnitz, vier aus dem Kammerbezirk Dresden und drei aus dem Kammerbezirk Leipzig. Zudem erhielten zwei Meisterabsolventen ihre Schmuckmeisterbriefe. Festredner war der Ehrenpräsident der Handwerkskammer Dresden, Claus Dittrich. Er legte den Nachwuchshandwerkern ans Herz, mit Qualität und Engagement im Handwerk zu punkten, sich kontinuierlich weiterzubilden und sich auch im Ehrenamt zu engagieren. Der Präsident des Landesinnungsverbandes, Hans-PeterZschoch, sagte: „Der Gesellenbrief ist Anspruch und Verpflichtung. Arbeiten Sie künftig daran, Ihre Kenntnisse zu vertiefen und Ihre Fertigkeiten zu vervollkommnen.“ Anmeldung bei der Kundenberatung der Handwerkskammer Dresden: Tel. 0351/8087-50, E-Mail: kunden [email protected] Patentsprechtag bei der Hand werkskammer am 12. November Der nächste Patentsprechtag der Handwerkskammer Dresden findet am 12. November in Dresden (Am Lagerplatz 8) statt. In einem individuellen und kostenfreien Beratungsgespräch mit einem Patentanwalt geht es u. a. darum, wie Handwerker ihre innovativen Produkte und Verfahren vor unerwünschter Nachahmung schützen können. Ansprechpartner/Anmeldung bei: Ulrich Goedecke, Berater Innovation und Technologie, Tel. 0351/4640505, E-Mail: [email protected] Schweißen: Fachtagung Edelstahl Rostfrei am 13. November Nichtrostende Stähle mit ihren hervorragenden Eigenschaften nehmen im Handwerk eine Schlüsselrolle ein. Der richtige Umgang mit diesen Werkstoffen erfordert ein hohes Maß an Know-how und Erfahrung. Deshalb veranstaltet die Schweißtechnische Lehranstalt der Handwerkskammer Dresden für Interessenten eine „Fachtagung Edelstahl Rostfrei – fachgerechte Auswahl und Verarbeitung“ am 13. November, 8 bis 17 Uhr. Ort: Bildungszentrum der Handwerkskammer Dresden in Großenhain, Kleinraschützer Str. 14. Im Vortragsprogramm geht es u. a. um folgende Themen: Die Korrosionswiderstandsklassen im Eurocode 3 und im neuen Zulassungsbescheid; Kleben – eine innovative Langzeitverbindung auch für Edelstahl Rostfrei; Möglichkeiten zur Qualitätssteigerung beim Schweißen nichtrostender Stähle; innovative Edelstahloberflächen in Farbe und Form. Mehr zum Programm und zur Schweißtechnischen Lehranstalt der Handwerkskammer Dresden unter: www.sl-dresden.de, Anmeldung/Informationen bei: Martin Streiber, Tel. 03522/302-351, E-Mail: [email protected] Unternehmerreise zur Baufach messe Swissbau in Basel/Schweiz Die Schweiz ist für sächsische Handwerksbetriebe der wichtigste Auslandsmarkt. Dies hat eine Umfrage in diesem Frühjahr ergeben. Zur Erkundung des dortigen Marktes bietet die Handwerkskammer Dresden aktuell eine Unternehmerreise für das Bau- und Ausbaugewerbe zur Baufachmesse Swissbau in Basel/Schweiz vom 13. bis 15. Januar 2016 an. Die Plätze sind begrenzt. Anmeldung/Informationen: Katja Schleicher, Außenwirtschaftsberaterin der Handwerkskammer Dresden, Tel. 0351/4640-943, E-Mail: [email protected] Impressum Handwerkskammer Dresden 01099 Dresden, Am Lagerplatz 8, Telefon 4640-30, Fax 4719188, E-Mail: [email protected], Internet: www.hwk-dresden.de Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski Auf diesem Bild sind rund 100 Handwerker „ver steckt“: Am ersten innungsübergreifenden Volleyballturnier Foto: Julia Stegmann-Schaaf in Dresden nahmen 15 Teams teil. A m Ende ging es im wahrsten Sinne um die Wurst: Beim ersten innungsübergreifenden Volleyballturnier im Kammerbezirk Dresden am 24. Oktober machten die Fleischerinnung Dresden, die Glaserinnung Dresden und das Hand werkerteam der Kreishandwerkerschaft (KHS) Bautzen den ersten Platz unter sich aus. Den Wanderpokal holten sich die Dresdner Fleischer, angeführt von Obermeister Jürgen Müller, vor den Glasern und dem KHS-Team. Doch nicht nur die Siegermannschaft, sondern auch die anderen 14 Mannschaften hatten in der Sporthalle des BSZ Dresden ihren Spaß und bag- Baggern für den guten Zweck Volleyballturnier: Fleischerinnung Dresden holt sich den Pokal gerten, was das Zeug hielt. Schließlich ging es auch um einen guten Zweck: Alle Einnahmen des Tages – am Ende mehr als 750 Euro – gingen an den Förderverein der Schule am Burkersdorfer Weg e. V. für Kinder mit geistiger und körperlicher Behinderung. Initiiert wurde das Turnier von der Metall-Innung Oberes Elbtal in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Dresden. Zahlreiche Sponsoren unterstützten das Event mit mehr als 100 Teilnehmern und Gästen. Der Geschäftsführer der Metall-Innung Oberes Elbtal, Michael Möckel, sagte im Anschluss: „Handwerk und Sport – das passt einfach zusammen. Einsatz, Können, Teamgeist und Fairness sind Werte, die beide auszeichnen. Die Vielfalt des Handwerks war nicht nur auf dem Platz sichtbar. Durch die gemeinsame Veranstaltung tragen die Innungen zur Stärkung des Handwerks nach außen bei.“ Die zweite Auflage des Volleyballturniers ist bereits fest für das nächste Jahr eingeplant. Innungen und Betriebe, die sich über die Einbindung der Imagekampagne beraten lassen möchten, wenden sich an: Julia Stegmann-Schaaf, Organisa tionsbetreuung bei der Handwerkskammer Dresden, E-Mail: [email protected], T el. 0351/ 4640-407 Konjunktur auf hohem Niveau Herbst-Konjunkturanalyse der Handwerkskammer Dresden zeigt unerwartet gute Stimmung bei Betrieben Das Handwerk in Ostsachsen hat im Jahresverlauf 2015 einen spürbaren konjunkturellen Aufschwung erlebt. Nach einem zurückhaltenden Jahresstart zeichnet die aktuelle Herbst-Konjunkturanalyse, die die Handwerkskammer Dresden am 27. Oktober in Dresden vorstellte, ein in weiten Teilen positives Bild. So liegt der Geschäftsklimaindex mit 45 Punkten (vgl. Frühjahr 2015: 33 Punkte/Herbst 2014: 41 Punkte) auf seinem Höchstwert. „Die aktuelle positive Stimmung, die in dieser Form im Frühjahr nicht vorhersehbar war, freut uns natürlich. Wir müssen aber auch festhalten, dass es sich nur um eine Momentaufnahme handelt“, so Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden. „Unser Ziel ist es, die positive Entwicklung im ostsächsischen Handwerk auch in den kommenden Jahren fortzusetzen. Gerade in Hochphasen müssen Vorkehrungen für die Zukunft vorangetrieben und jetzt auf politischer Ebene die richtigen Weichen gestellt werden“, mahnt Kammerpräsident Jörg Dittrich an. 55 Prozent der Befragten schätzten ihre Geschäftslage als gut und 36 Prozent als zufriedenstellend ein. Die Erwartungen bis zum Jahresende fallen genauso günstig aus. Jeder fünfte der befragten Betriebe verzeichnete steigende Auftragseingänge, 60 Prozent wiesen eine unveränderte Bilanz auf. Die Auslastung der Betriebe liegt mit 86 Prozent knapp auf Vorjahresniveau (87 Prozent). Geschäftslage in den Branchen Bau derzeit 11,3 zukünftig 10,3 30,6 37,8 Ausbau derzeit 6,3 29,7 31,7 zukünftig 6,9 58,1 51,9 64,0 61,5 gewerbl. Bedarf derzeit 7,8 45,5 38,7 zukünftig 10,7 Kfz derzeit 11,1 zukünftig 13,2 46,8 50,7 55,6 47,2 33,3 39,6 Lebensmittel derzeit 13,8 37,9 51,7 zukünftig 3,4 48,3 44,8 Gesundheit derzeit 13,6 40,9 52,6 5,3 zukünftig 45,5 42,1 pers. Bedarf derzeit 6,5 51,6 54,8 zukünftig 3,2 41,9 42,0 schlecht befriedigend gut Angaben in Prozent; Quelle: Handwerkskammer Dresden Ebenfalls positiv fällt die Umsatzentwicklung aus. 23 Prozent der Betriebe meldeten Steigerungen, 58 Prozent gaben konstante Umsätze an. Unverändert hoch ist die Investitionsbereitschaft. 37 Pro2015-21-447-dre zent der Befragten gaben an, in Größenordnungen von ca. 36.000 Euro zu investieren. Entspannt stellt sich aktuell die Preissituation dar. Nur 38 Prozent meldeten gestiegene Einkaufspreise – der niedrigste Wert seit Umfragebeginn. Im Umkehrschluss hielten 80 Prozent ihre Preise konstant. Allerdings wird bis Jahresende mit höheren Kosten und Einkaufspreisen gerechnet. Sowohl das Kfz- als auch das Nahrungsmittelgewerbe planen, diese in größerem Umfang an ihre Kunden weiterzugeben. In den Branchen zeigen sich starke konjunkturelle Unterschiede: Überdurchschnittlich positiv ist die Stimmung weiterhin im Ausbaugewerbe, das mit 56 Punkten den höchsten Geschäfts klimawert aufweist. Auch das Baugewerbe verzeichnet eine deutliche Verbesserung. Das Geschäftsklima stieg im Vergleich zum Vorjahr um neun auf 44 Punkte. Das Lebensmittelhandwerk kann seit 2008 den höchsten Wert aufweisen. Schlecht bleibt dagegen die Stimmungslage im Kfz-Gewerbe. Im eigentlich vom Umsatz verwöhnten Gesundheitshandwerk zeigt sich keine Trendwende in der seit dem Jahreswechsel geknickten Stimmung. Großen konjunkturellen Schwankungen ist das Handwerk für den persönlichen Bedarf unterworfen. Zeigten sich hier im Frühjahr noch die schlechtesten Ergebnisse seit fünf Jahren, ist nun eine deutliche Erholung der Stimmung spürbar. Der Konjunkturbericht Herbst 2015 kann im Internet eingesehen werden unter: www.hwk- dresden.de/konjunktur Kurze Wege noch kürzer gemacht Für Existenzgründer: Starter-Center der Handwerkskammer Dresden kommt für Beratungen in die Regionen Kurze Wege und eine umfassende Beratung – das ist das Konzept des Starter-Centers der Handwerkskammer Dresden. Als zentrale Anlaufstelle für Existenzgründer im Handwerk bietet es individuelle Lösungen für den Start in die Selbstständigkeit. Separate Wege wie z. B. zum Gewerbeamt, zum Finanzamt oder zur Berufsgenossenschaft erübrigen sich damit. Jetzt sollen die Wege für Handwerker noch kürzer werden, denn das Starter-Center geht seit Oktober mit seinen Beratungen auch in die Regionen. „Mit diesem Angebot baut die Handwerkskammer ihren Service weiter aus, um auf die individuellen Bedürfnisse der Handwerker zu reagie- ren“, so Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden. Unter dem Motto „Starter-Center vor Ort“ fand am 22. Oktober der erste Sprechtag in Pirna statt. Zwischen 13 und 18 Uhr haben fünf Handwerker das Beratungsangebot der Handwerkskammer genutzt. Darunter auch eine junge Friseurin, die sich gerade in der Meisterausbildung befindet und einen Salon übernehmen möchte. „Hier erfolgte eine Erstberatung für Existenzgründer mit handwerksrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Themen“, so Kerstin Winkler vom Starter-Center. Ein Folgeberatungstermin wurde auch gleich vereinbart. Mehr zum Landesinnungsver band des Sächsischen Straßenbau gewerbes im Internet unter www.livstrassenbausachsen.de. Kontakt: Tel. 0351/56349170, E-Mail: liv-strassen [email protected] Das Starter-Center begleitet Handwerker kostenfrei von der Planung bis zur Gründung und darüber hinaus. Sie erfahren alles über die Gründungsformalitäten, aber auch Wissenswertes zu Förderprogrammen sowie Fort- und Weiterbildungen. Anschließend werden die Existenzgründer durch Berater der Kammer weiter betreut. Ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen können sie betriebswirtschaftliche, handwerks-, arbeits- und vertragsrechtliche Beratungen in Anspruch nehmen. Nächste Termine „Starter-Center vor Ort“: 26. November, 9 bis 16 Uhr, in Pirna; 15. Dezember, 9 bis 16 Uhr, in Bautzen. Anmeldung/Informationen bei Kerstin Winkler, Tel. 0351/4640-474, E-Mail: [email protected] Der Ehrenpräsident der Handwerks kammer Dresden, Claus Dittrich (l.), hielt die Festrede bei der diesjährigen Freisprechung der sächsischen Straßenbauer. Foto: Kahle Meissen Polnische Lehrlinge besuchen Friseurmuseum Kottmarsdorf 6.000 Ausstellungsstücke bietet das Friseurmuseum in Kottmarsdorf. Da staunten auch die 53 Gäste aus dem polnischen Breslau nicht schlecht, als sie diese Mitte Oktober besichtigten. Die Lehrlinge, Berufsschullehrer und Vertreter von der polnischen Partnerkammer der Handwerkskammer Dresden zeigten sich sehr interessiert an den historischen Arbeitsmitteln und der Technik aus dem Friseurhandwerk. Mehr zum Friseurmuseum unter: www.friseurmuseum-kottmarsdorf.de „Welcome“ – Willkommen Neue Motive im Angebot Unter dem Motto „Das Handwerk begrüßt alle, die mit anpacken wollen“ nehmen drei neue Motive der Imagekampagne des deutschen Handwerks Bezug auf die aktuelle Flüchtlingssituation: „Leidenschaft welcome“, „Willensstärke welcome“ und „Tatendrang welcome“. Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, sagt dazu: „Im Handwerk zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hin will. Um auch den zukünftigen Fachkräftebedarf im Handwerk zu decken, brauchen wir motivierten und engagierten Nachwuchs, der etwas lernen will – wir wollen damit auch gezielt auf Asylbewerber und Flüchtlinge zugehen.“ Handwerksbetrieben und -organisationen stehen die Motive für den individuellen Einsatz auf Anzeigen, Plakaten oder dem Internetauftritt ab sofort zur Verfügung. Im Werbemittelportal unter http://werbe mittel.handwerk.de finden Sie diese zum Runterladen. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden für Fragen zur Imagekampagne und deren Anwendung im Unternehmen: Claudia Fischer, Tel. 0351/4640-404, E-Mail: [email protected] 8 Deutsche Handwerks Zeitung Handwerkskammer Dresden Ausg. 21 | 6. November 2015 | 67. Jahrgang Mit Chef auf einer Wellenlänge Nachwuchsgewinnung: Dachdecker Henry Rudolf schließt Lehre mit Note 1 ab Technischer Fachwirt wird zum „Ge prüften Fachmann für kaufmänni sche Betriebsführung im Handwerk“ Im Rahmen der Meisterausbildung müssen die Absolventen auch den „Teil III – Grundlagen der Betriebswirtschaft“ durchlaufen. Dies war bisher bei der Handwerkskammer Dresden im Rahmen der Fortbildung zum „Technischen Fachwirt“ möglich. Die Fortbildung „Geprüfter Fachmann für kaufmännische Betriebsführung nach HwO“ ersetzt ab 1.1.2016 den „Technischen Fachwirt (HWK)“. Der Lehrgang entspricht ebenso dem Teil III der Meisterausbildung. Im Seminar werden Ihnen die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Grundkenntnisse eines künftigen Meisters handlungsorientiert vermittelt. Das erworbene Wissen ermöglicht, unternehmerische Zusammenhänge zu verstehen und erfolgreich die richtigen betriebswirtschaftlichen Entscheidungen zu treffen. Dazu Jörg Zillger, Fachbereichsleiter Unternehmensführung im Bildungszentrum der Handwerkskammer Dresden: „Der/die ,Geprüfte Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung im Handwerk HwO‘ ist ein modernes auf das Handwerk und auf die Bedürfnisse des Handwerkers zugeschnittenes Nachfolgeprodukt mit bundesweit einheitlichem Rahmenlehrplan und anerkannter Prüfungsordnung. Man kann sagen, es handelt sich um Altbewährtes mit neuem Titel.“ Der 328 Unterrichtsstunden umfassende Kurs beinhaltet vier Handlungsfelder. dazu gehören: 1. Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beurteilen; 2. Gründungs- und Übernahmeaktivitäten vorbereiten, durchführen und bewerten, 3. Unternehmensführungsstrategien entwickeln sowie als Handlungsfeld 4: Grundlagen EDV, Buchhaltung unter Einsatz von Software umsetzen. Nächste Kurstermine für Vollzeit (Montag bis Freitag): 5.1. bis 4.3.16; 25.1. bis 24.3.16; 29.2. bis 29.4.16; 4.4. bis 10.6.16. Für Teilzeit (Montag/Mittwoch): 22.2. bis 12.12.16; 2.5.16 bis 20.2.17. Für Teilzeit (Freitag/Samstag): 15.1. bis 2.12.16; 8.4.16 bis 3.2.17. Ansprechpartner: Kerstin Hinderer, Kundenberaterin, Tel. 0351/8087520, E-Mail: [email protected] Fachkonferenz Bauinformatik – Baupraxis der TU Dresden Die TU Dresden veranstaltet am 11. November, 9.30 bis 16.30 Uhr, die 6. Fachkonferenz Bauinformatik – Baupraxis in Dresden. Dabei geht es um Leitlinien, Richtlinien und Normen für Bauinformatik, die sich seit einiger Zeit in Deutschland in der Entwicklung befinden. So heißt es in dem Flyer, dass die Bauinformatik eine immer wichtigere Stellung in Planung und Bauausführung einnehme. Jedoch stünden keine einheitlichen Verfahren und Durchführungsempfehlungen zur Verfügung. Zudem biete die Bausoftwareindustrie unterschiedliche Werkzeuge mit unterschiedlicher Mächtigkeit, aber mit beschränktem Koordinierungspotenzial an. Ort: Dorint Hotel Dresden, Grunaer Straße 14 in Dresden. Teilnahmegebühr: 100 Euro. Näherer Informationen und An meldung: www.bauinformatik-bau praxis.de. Ansprechpartner/Anmeldung: TU Dresden, Institut für Bau informatik, CIB, Prof. Raimar Scherer, Tel. 0351/ 46332966, E-Mail: info@ bauinformatik-baupraxis.de Von Julia Stegmann-Schaaf 15 Gesellen wurden im Herbst nach alter Tradition im Rahmen der feierlichen Freisprechungsfeiern der Dachdecker für die Innungen Dresden und Meißen sowie Görlitz aus der Lehre entlassen. Einer von ihnen ist Henry Rudolf. „Und Henry hat Potenzial zum Meister“, sagt sein Chef, Dachdeckermeister Jakob Hänsel, Dachbau Oberlausitz in Friedersdorf. „Henry hat nicht nur seine Lehre mit der hervorragenden Note 1 abgeschlossen, sondern ist ein intelligenter, junger Mensch mit handwerklichem Geschick. Er hat großes Interesse am Dachdeckerberuf“, so der Firmeninhaber. Lust am Handwerk entdeckt Dabei war der Berufs- und Karriereweg des 27-Jährigen aus Löbau lange gar nicht so klar. Henry Rudolf wurde in Klasse 9 von der Schule geworfen und hatte auch nicht wirklich Lust zum Lernen. Er hielt sich als Helfer auf dem Bau über Wasser. „Doch irgendwann machte es auch bei mir Klick. Die Arbeit auf dem Bau machte mir Spaß. Ich holte die Schule nach und absolvierte meine Lehre zum Dachdecker. Die Theorie fiel mir leicht und ich wollte auf dem Dach gute Qualität abliefern“, so Rudolf. Der Löbauer kam über eine Internetrecherche und Probearbeit zu Hänsels Betrieb, der sich sehr für die Nachwuchsgewinnung im Dachdeckerhandwerk engagiert. Der selbst Unter den Augen seines nur vier Jahre älteren Chefs, Dachdeckermeister Jakob Hänsel (r.), schweißt Geselle Henry Rudolf auf einem Mehrfamilienaus am Dresdner Zwinger Kunststoffbahnen. Foto: Stegmann-Schaaf erst 31-jährige Dachdeckermeister absolvierte gleich nach der Lehre erfolgreich die Meisterschule und startete 2006 in die Selbstständigkeit. „Aktuell habe ich acht Mitarbeiter und bereits drei Lehrlinge ausgebildet. Wir sind ein sehr junges Team. Unser ältester Mitarbeiter ist 40 Jahre alt. Selbstständig zu sein, habe ich bisher nicht bereut und das vermittele ich auch meinen Lehrlingen“, so Hänsel. Er bilde aus, damit seine Firma weiter wachse. „Doch leider habe ich aktuell in diesem Jahr keinen Lehrling gefunden.“ Henry Rudolf hat er natürlich übernommen und möchte ihn auf seinem Karriereweg weiter unterstützen. Beim diesjährigen Landesausscheid des Berufsnachwuchses wur- de der Dachdeckergeselle Zweiter. „Ich bin der erste Dachdecker in meiner Familie und wollte schon immer zum Bau und etwas mit meinen Händen schaffen. Und mit Motivation und Interesse fällt alles leichter“, so Henry Rudolf, der jetzt erst einmal Geld verdienen und mehr Erfahrung sammeln möchte. Den Meister hat er jedoch fest im Blick. Handwerksbetriebe, die freie Lehrstellen bzw. Praktikumsplätze bewerben möchten, können diese selbst kostenfrei einstellen unter www.hwkdresden.de/lehrstellen bzw. unter www.hwk-dresden.de/praktikum. Ansprechpartner bei der Handwerks kammer Dresden: Ingolf Radecke, Tel. 0351/4640-946, E-Mail: ingolf. [email protected] Energieaudit für Nicht-KMU Verpflichtung muss bis zum 5. Dezember erfüllt werden – Es gibt jedoch Ausnahmen Das Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) (im April dieses Jahres in Kraft getreten) verlangt von allen Unternehmen, die keine Kleinstunternehmen bzw. kleinen und mittleren Unternehmen sind, die Durchführung von Energieaudits. Zu diesen sogenannten Nicht-KMU zählen Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern oder einen Jahresumsatz größer als 50 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von mehr als 43 Millionen Euro. Stichproben und Geldstrafen Diese Verpflichtung gilt für Betriebe aller Branchen und muss erstmalig bis zum 5. Dezember 2015 erfüllt werden. Bei entsprechender Qualifikation kann dieses Energieaudit auch von einem internen Mitarbeiter durchgeführt werden. Unternehmen, die über entsprechend anerkannte Managementsysteme verfügen, eine Zertifizierung nach der DIN ISO 50001 oder die Validierung nach EMAS vorweisen können, sind von dieser Verpflichtung ausgenommen. Unternehmen, die sich alternativ zu dem alle vier Jahre erforderlichen Energieaudit unmittelbar für den Aufbau eines Energie- bzw. Umweltmanagementsystems entscheiden, müssen diesen Prozess nicht bis Ende 2015 abschließen, sondern haben dafür ein Jahr länger Zeit. Es ist davon auszugehen, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stichprobenhafte Überprüfungen vornehmen wird. Verstöße können mit einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Auf der Internetseite des BAFA (www.bafa.de > Energie > Energieaudits) sind weitere Informationen zu den Bestimmungen und Qualifikationsanforderungen an den Energieauditor hinterlegt. Wichtig für Unternehmen, die hinsichtlich der Mitarbeiterzahl im Grenzbereich der KMU liegen: Bei der Ermittlung der Mitarbeiterzahl zählt die sogenannte Vollzeitäquivalente. Das heißt, dass zwei Halbtags- beschäftigte als ein Mitarbeiter zählen. Betriebe, die derzeit knapp unter der maßgebenden Beschäftigtenzahl liegen, diese jedoch in der Zukunft durch Personalzuwachs überschreiten, sind nicht sofort zur Durchführung der Energieaudits verpflichtet, sondern erst, wenn sie zwei Jahre in Folge diese Mitarbeitergrenze überschreiten. Dennoch ist es auch für KMU des Handwerks, die nicht nach dem Energiedienstleistungs-Gesetz zum Energieaudit verpflichtet sind, sinnvoll, sich systematisch mit ihrem konkreten Energieverbrauch und -einsatz zu befassen, Transparenz zu erlangen und Potenziale zur Steigerung der betrieblichen Energieeffizienz zu erkennen und zu nutzen. Hierbei unterstützt der Umwelt- und Energieberater der Handwerkskammer Dresden. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Andreas Hübner, Berater für Energie und Umwelt, Tel. 0351/4640-936, E-Mail: andreas. [email protected] Elektromobilität verbindet Verbundprojekt „Smart Advisor“ erfolgreich beendet Anlässlich des erfolgreichen Abschlusses des Projektes „Smart Advisor“ traf sich Ende Oktober Staatssekretär Hartmut Mangold aus dem sächsischen Wirtschaftsministerium mit Partnern, Teilnehmern und Fachleuten im Haus des Kfz-Gewerbes Dresden. Ziel des Verbundprojektes war die Konzeption und Erprobung eines gewerkeübergreifenden Weiterbildungsprogramms, bei dem unter anderem Handwerker zu Beratern für Elektromobilität qualifiziert werden. Die Handwerkskammer Dresden ist seit Beginn der Projektlaufzeit 2013 als starker Partner dabei. Die Besucher der Abschlussveranstaltung konnten sich im Rahmen eines Workshops, eines Rundgangs und bei interessanten Gesprächen von den Möglichkeiten, welche die Entwicklung von Elektromobilität bietet, überzeugen. „Elektromobilität ist eine spannende Technik und bietet zahlreiche Chancen für das Handwerk. Ich hoffe, dass viele Betriebe sich den Herausforderungen der neuen Technik stellen“, so Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden. Die Projektteilnahme hat die Handwerkskammer dazu bewegt, ab sofort den Fortbildungskurs „Berater für Elektromobilität“ in ihrem Bildungsprogramm aufzunehmen. Das Bildungszentrum in Dresden bietet dafür optimale Bedingungen mit modernster Ausstattung und unter Anleitung erfahrener Dozenten aus den Bereichen Elektromobilität und Energieeffizienz. Zudem ermöglichen Kooperationen mit dem Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien und Energieeffizienz für Gebäude der Handwerkskammer Dresden sowie mit Hochschulen den Teilnehmern einen direkten Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und Projektpartnern. Dazu Matthias Bähr, Kursteilnehmer aus Dresden: „Das war ein ganz toller Lehrgang. Bis jetzt gab es in dieser Richtung einfach noch keinen Abschluss. Dieser bedeutet vor allem für die Kunden eine gewisse Sicherheit im Hinblick auf die Qualität der Beratung rund um Elektromobilität.“ Ansprechpartner: Ulrich Goedecke, Tel. 0351/4640-505, E-Mail: ulrich. [email protected] Talentschmiede Handwerk Ausbildungspreis der KHS Region Meißen verliehen Ein Automobilkaufmann, der in einem Lehrjahr fast 100 Autos verkauft. Ein Fleischer, der aus Überzeugung die Tradition des Familienbetriebes fortsetzt. Eine Bäckerin, die ehrgeizig zusätzlich Kurse belegt. Oder ein KfzMechatroniker, der mit Berufsschülern ein eigenes Fahrzeug konstruiert. Die Preisträger des diesjährigen Ausbildungspreises der Kreishandwerkerschaft (KHS) Region Meißen haben ihr Handwerk drauf. Oder, wie es Kreishandwerksmeister Kurt Hähnichen bei der Preisvergabe formulierte: „Sie haben alle nicht nur gute bis sehr gute Noten, sondern sind kreativ, talentiert, zuverlässig und machen Ihren Beruf aus Leidenschaft.“ Neun Preisträger Die Vergabe des Ausbildungspreises für die besten Lehrlinge fand in diesem Jahr am 8. Oktober bei der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen statt. Neun Preisträger wurden ausgezeichnet. Neben Vertretern der Innungen, Verwaltung, IKK classic, Signal Iduna und des Versorgungswerks des Handwerks der Region Meißen konnte die KHS Landrat Arndt Steinbach als Laudator begrüßen. Der Ausbildungspreis wird seit dem Jahr 2002 vergeben. Die jungen Preisträger haben ihre Zukunft fest im Blick: Ein Großteil von ihnen absolviert jetzt die Meisterschule oder wird im Ausbildungsbetrieb weiter Berufserfahrung sammeln. Lehrlinge, die einen guten Gesellenabschluss vorweisen können und darüber hinaus an Leistungswettbewerben erfolgreich teilgenommen bzw. Preise wie den Ausbildungspreis gewonnen haben, können sich für die Begabtenförderung berufliche Bildung des Bundes bewerben. Es winken Fortbildungsstipendien im Wert von 6.000 Euro. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Thomas Götze, Tel. 0351/4640-964, E-Mail: [email protected] Die Preisträger 2015 Hans Henker, Fleischer (Ausbildungsbetrieb: Fleischermeister Martin Kretschmann, Meißen) Lars Hellenberg, Kfz-Mechatroniker (Autohaus Andreas Pulz, Riesa) René Pohl, Kfz-Mechatroniker (Autohaus Hahn & Schmidt GmbH, Radebeul) Tobias Goldammer, Zimmerer (Zimmerei Holzbau Rico Sachse, Radeburg) Paula Rudolph, Bäckerin (Bäckerei Sebastian Riedel, Meißen) Martin Stoll, Informationselektroniker (Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH, Radebeul) Michael Trunk, Automobilkaufmann (MGS Motorgruppe Sachsen, Radebeul) Patrick Goldmann, Fachkraft Lagerlogistik (Druckerei Vetters GmbH & Co. KG, Radeburg) Marco Reichmann, Medientechnologe Druck (Druckerei Vetters GmbH & Co. KG, Radeburg) Betriebssicherheit gewerblich genutzter Fahrzeuge Ihre Pflicht erfüllen wir mit Vergnügen! UVV-Fahrzeugkontrolle1 für 25,00 € 1 Gewerblich genutzte Fahrzeuge müssen bei Bedarf, mindestens jedoch einmal im Jahr, von einem Sachkundigen auf ihren betriebssicheren Zustand geprüft werden. Die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) „Fahrzeuge“ bestimmen den genauen gesetzlichen Rahmen der Prüfung gemäß § 57 BGV D29. renault.de RENAULT SERVICE: Besser fahren. Besser leben. _19CXZ_240_Deutsche Handwerkszeitung Kammerausgabe Dresden_325x100mm.indd 1 AUTOHAUS BÜCHNER GMBH Schlaurother Allee 1 · 02827 GÖRLITZ 08.09.15 15:42 Deutsche Handwerks Zeitung Sachsen Ausg. 21 | 6. November 2015 | 67. Jahrgang Handwerkskammer Breslau feiert 70-jähriges Bestehen Organisationen Enge Kooperation mit Dresdner Kammer seit 1998 SHK-Innung Dresden und Handwerkskammer im Gespräch Zu einem Gespräch trafen sich am 6. Oktober der Obermeister und der Geschäftsführer der Innung Sanitär Heizung Klimatechnik Dresden, Hartmut Rießland und Frank Schöne, mit dem Präsidenten und dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich und Andreas Brzezinski. Dabei ging es um aktuelle Themen, die die SHK-Innungsbetriebe bewegen, wie z. B. die Änderung des Insolvenzrechtes, Haftungsrisiko bei Bauproduktmängeln, Handhabung des Widerrufsrechtes sowie Bürokratieabbau und das Thema Asylpolitik und Handwerk. Die Innungsvertreter betonten dabei die wichtige Rolle der Handwerkskammer als Partner der Innungen und Interessenvertreter der Betriebe bei Politik und Wirtschaft. Ihr 70-jähriges Bestehen hat die Niederschlesische Handwerkskammer Breslau am 23. Oktober gefeiert. Zum Jubiläum der polnischen Partnerkammer reisten auch Vertreter der Handwerkskammer Dresden. Das sehr erfolgreiche handwerkliche Zusammenwirken zwischen Dresden und Breslau wahrt bereits seit 1998 und gehört zu den ältesten vertraglich festgehaltenen internationalen Kooperationsbeziehungen der Handwerkskammer Dresden. Ergiebige Partnerschaft Elf Wandergesellen, darunter vier Frauen, machten am 21. Oktober Halt bei der Handwerkskammer Dresden. Zehn von ihnen begleiteten die junge Steinmetzin Johanna Kyrilla Schulze (l.) auf ihrem Weg nach Hause ins südbrandenburgische Cottbus. Nach dreieinhalb Jahren fernab der Heimat kehrte sie nun heim. Foto: Anke Richter Triumphale Heimkehr Trafen sich zum Gespräch (v.l.): Jörg Dittrich, Hartmut Rießland, Frank Schöne und Andreas Brzezinski. Foto: Anke Richter Meat Camp 2015 der Sächsischen Fleischer Beim diesjährigen Meat Camp des Sächsischen Fleischer-Innungs-Verbandes (SFIV), welches am 24. und 25. Oktober in der Akademie des Sächsischen Bäckerhandwerks in Dresden stattfand, ging es um sehr vielseitige Themen. So beschäftigten sich die 39 Teilnehmer z. B. mit dem Thema „Zusatzsortimente, Aktionen und Verkaufsförderung in Fleischereien“. Dazu entstand ein reger Erfahrungsaustausch. Weitere Themen waren: „Motivation der Mitarbeiter“, „Die Theke für Entdecker und Genießer“, „Eigenmarken entwickeln und vermarkten“ sowie „Interaktive Kommunikation“. Auch der Spaßfaktor kam nicht zu kurz: So wurde gemeinsam mit den beiden Bäckermeistern Markus Paschel und Thomas Mittmann von der Akademie Stollen gebacken. Am Ende herrschte die einhellige Meinung, dass das Meat Camp unbedingt fortgesetzt werden müsse und eventuell noch mit einer dreitätigen Juniorenfahrt gekoppelt werden sollte – wofür gleich ein Organisationsteam berufen wurde. Informationen zum Sächsischen Fleischer-Innungs-Verband im Internet unter www.sfivsachsen.de. Kontakt: Tel. 0351/43800300, E-Mail: sfiv@ sfiv.de Beim Meat Camp in Dresden kam es zu einem regen Erfahrungsaustausch der 39 Teilnehmer. Marketingstrategien zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades und des Absatzes standen dabei im Vordergrund. Foto: SFIV Bester Straßenbauernachwuchs in Sachsen tritt gegeneinander an Beim diesjährigen Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend im Straßenbauerhandwerk in Sachsen traten drei junge Gesellen im Berufsförderungswerk Bau Sachsen, ÜAZ Bautzen gegeneinander an. Landessieger wurde Danny Schubert (Ausbildungsbetrieb Andreas Adam GmbH, Straßen-, Tief- und Ingenieurbau, Sayda). Er hat sich damit für den Bundesleistungswettbewerb, der am 9. November in Krefeld ausgetragen wird, qualifiziert. Weitere Teilnehmer waren Martin Papsdorf (Straßenbau Kunze GmbH, Grimma) und Martin Prager (Sven Kaps, Straßen- und Tiefbau Leipzig). Siegerehrung nach dem Leistungswettbewerb des sächsischen Straßenbauernachwuchses. Foto: LIV des Sächsischen Straßenbaugewerbes 9 Elf Gesellen auf der Walz begleiten junge Cottbuserin nach Hause D reieinhalb Jahre war Johanna Kyrilla Schulze aus dem südbrandenburgischen Cottbus auf Wanderschaft – auf der Walz, wie man sagt. Die 26-jährige Steinmetzin hat ihr Handwerk in Dresden gelernt. Nach einigen Jahren Berufserfahrung zog es sie nicht nur quer durch Deutschland, sondern in die Ferne. So arbeitete sie u. a. in Ländern wie Norwegen, Rumänien, Spanien, Marokko und kam bis nach Südamerika, nach Bolivien und Uruguay. „Ich habe viel gelernt, erlebt und gesehen und auch als Frau nie Probleme gehabt. Meine Kluft (die traditionelle Bekleidung auf der Walz) war auch irgendwie ein Schutz“, erzählte sie. Vom Wanderfieber gepackt Oftmals hatte sie dabei andere Wandergesellen und -gesellinnen als Wegbegleiter – aus denen Freunde wurden. Und zehn von ihnen, Steinmetze und Tischler aus ganz Deutschland, erwiesen ihr jetzt den Freundschaftsdienst, sie auf dem Weg zurück nach Hause zu begleiten. Zuvor machten sie am 21. Oktober noch Halt bei der Handwerkskammer Dresden. „Nach dreieinhalb Jah- Weichen für eine weiterhin positive Entwicklung des Handwerks stellen Bürokratieabbau vorantreiben Mit der Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge könnte ein entscheidender Schritt beim Bürokratieabbau unternommen und Handwerksbetriebe könnten gleich doppelt entlastet werden – mit Blick auf die Liquidität und den enormen Verwaltungsaufwand. Doch obwohl im aktuellen sächsischen Koalitionsvertrag ganz klar zu lesen ist, dass man sich auf Bundesebene für die Rücknahme einsetzt, ist bis dato nichts passiert. Auch mit Blick auf das zweite Bürokratiemonster, die förderbedingten Berichts- und sonstigen Statistikpflichten, gab es bisher keine Reduzierung auf Landesebene. Im Gegenteil: Mit der im sächsischen Koalitionsvertrag bis 2017 geplanten Evaluierung des Sächsisches Vergaberechtes und dessen mögliche Anpassung an europarechtliche Vorgaben könnte noch mehr Bürokratie bei den Handwerksbetrieben Einzug halten. „Immerhin wurde mit dem Bürokratieentlastungsgesetz auf Bundesebene ein entscheidender Schritt gemacht, doch gerade bei der positiv zu bewertenden One-in-One-out-Regelung geht man noch nicht weit genug. Sie sollte für alle Gesetze gelten“, unterstrich Dittrich die Position des Handwerks. Auch beim Meisterbonus hat sich entgegen der Ankündigung von Ministerpräsident Tillich beim Sommerfest der Handwerkskammer Dresden im Juni nichts getan. Neben einer zeitnahen Einführung ist vor allem wichtig, dass die veranschlagte Summe von einer Million Euro im Jahr nur ausreichend für eine Förderung im Handwerk ist und eine Verwässerung des Vorhabens durch die Ausweitung auf andere Wirtschaftszweige kontraproduktiv wäre. Für viele Handwerksbetriebe ist zudem eine Neuregelung des Mängelgewährleistungsrechts von großer Bedeutung. Der nun endlich vorlie- Ansprechpartner zum Thema „Internationale Beziehungen“: Jana Westphälinger, Tel. 0351/4640-503, E-Mail: [email protected]; Ansprechpartner für Außenwirtschaft: Katja Schleicher, Tel. 0351/4640943, E-Mail: [email protected] ren ist jetzt erstmal Schluss mit Wandern“, sagte Johanna und freute sich auf die Heimat, die sie traditionsgemäß während der Walz nicht ansteuern durfte. Unter den Begleitern war auch ein Sachse: der Steinmetz Friedemann Lenk aus Plauen. Er ist bereits seit 2009 auf der Walz – also weit länger als die angepeilten drei Jahre und einen Tag. „Wen das Wanderfieber gepackt hat, den lässt es so schnell nicht wieder los“, sagte er mit einem Augenzwinkern und einem Achselzucken. Das Ende seiner Walz ließ er offen. Mittelstand in der politischen Warteschleife Das Thema „Flüchtlings- und Asylpolitik“ steht derzeit im zentralen Fokus und tatsächlich ist es eine Mammutaufgabe, vor die unser Land und unsere Gesellschaft gestellt werden. „Doch entscheidende wirtschaftspolitische Weichenstellungen dürfen dahinter nicht zurückstecken“, mahnte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, im Rahmen der Konjunkturpressekonferenz am 27. Oktober an. „Wir beobachten gerade besorgt, dass sich wichtige Mittelstandsthemen aktuell in der Warteschleife befinden. Um im sächsischen Handwerk weiterhin eine positive Entwicklung verzeichnen zu können, muss jetzt der richtige Kurs gesetzt werden.“ Daran erinnerte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, in Breslau. „Seit der Unterzeichnung unserer Kooperationsvereinbarung haben viele junge Handwerker aus Polen und Deutschland die Möglichkeit wahrgenommen, im Rahmen unseres Austauschprogramms im jeweiligen Nachbarland wertvolle Auslandserfahrungen zu sammeln und sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.“ Zudem organisieren die beiden Kammern seit 2010 ge- meinsame Unternehmerreisen zur Bau- und Holzmesse in Breslau. Viele Handwerksunternehmen aus Sachsen konnten dabei neue Kontakte in Polen knüpfen und Partner für gemeinsame Projekte gewinnen. „Es ist eine sehr ergiebige Partnerschaft auf Augenhöhe, die die Handwerkskammern Dresden und Breslau miteinander pflegen. Die Zusammenarbeit reicht bis hinauf auf die europäische Ebene, wie jüngst bei einer gemeinsamen Veranstaltung in Brüssel, um dort auf die Belange des Handwerks aufmerksam zu machen“, so Dittrich. Gleichzeitig betonte er die Vorteile eines gemeinsamen Europas in Anbetracht der sich verstärkenden nationalistischen Tendenzen in einigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. gende Referentenentwurf verbietet jedoch nicht den AGB-mäßigen Ausschluss der Haftung in einem Kaufvertrag zwischen zwei Unternehmen. „Damit sind Handwerksbetriebe weiter benachteiligt. Wir fordern daher weiter ein generelles Klauselverbot sowie die Entkopplung von der komplexen Reform des Bauvertragsrechts für eine schnellere Umsetzung“, so Dittrich. Etwas weiter ist die Neuregelung des Insolvenzanfechtungsrechts. Der vorliegende Gesetzentwurf zeigt, dass die Probleme der Praxis verstanden worden sind. Es werden wieder strengere Regeln für die Insolvenzanfechtung gelten. Nun gilt es jedoch, das Gesetz möglichst noch bis Jahresende zu beschließen. Weitere Informationen zum Thema unter www.hwk-dresden.de. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer, Tel. 0351/4640-400, E-Mail: [email protected] Der Dresdner Handwerkskammerpräsident Jörg Dittrich (l.) hielt ein Grußwort auf der Jubiläumsfeier zum 70-jährigen Bestehen der Niederschlesischen Handwerkskammer Breslau. An seinen polnischen Amtskollegen Zbigniew Ładziskí (r.) gewandt, betonte er die gute langjährige Zusammenarbeit zwischen den Handwerkskammern Foto: Handwerkskammer Breslau Breslau und Dresden. Handwerk begrüßt die Erhöhung des Meister-Bafögs Gleichstellung akademischer und dualer Ausbildung Das Meister-Bafög wird ab August 2016 steigen. Das hat das Bundeskabinett beschlossen und dem Gesetzesentwurf der Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) zugestimmt. Mit der dritten Bafög-Novelle wird die Darlehensschuld nach der Ausbildung sinken. Monatlich können Meister-Schüler außerdem mit mehr Geld und höheren Zuschüssen rechnen. Dazu sagt Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden: „Wir begrüßen den Gesetzesentwurf zum Ausbau der staatlichen Ausbildungsförderung, denn die Meister sind die zukünftige Unternehmer elite der deutschen Wirtschaft – wir müssen sie dafür vorbereiten. Die Erhöhung des Meister-Bafögs ist außerdem ein wichtiger Schritt in Richtung der Gleichstellung von akademischer und dualer Ausbildung.“ Bafög nicht nur für Meister Das Meister-Bafög setzt sich aus Zuschuss und Darlehen zusammen und unterstützt nicht nur angehende Meister, sondern auch Betriebswirte sowie Handwerker und Fachkräfte Bei der Herbst-Pressekonferenz der Handwerkskammer Dresden zur Konjunktur steht auch immer ein zweites aktuelles Thema auf der Tagesordnung. In diesem Jahr legten Jörg Dittrich (l.) und Andreas Brzezinski (Präsident bzw. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden) den Fokus auf drängende politisch-wirtschaftliche Foto: Carolin Schneider Themen, die das Handwerk derzeit bewegen. bei der Fortbildung. Verbesserungen sind sowohl bei Zuschüssen als auch beim Darlehensanteil der Förderung vorgesehen. Wer beispielsweise die Abschlussprüfung eines Meisterkurses besteht, soll statt bisher 25 Prozent künftig 30 Prozent seines Darlehens erlassen bekommen. Auch bei der Handwerkskammer Dresden ist eine AFBG-Stelle eingerichtet, bei der Meister-Bafög-Interessenten aus dem Handwerk Informationen erhalten und Anträge einreichen können. Im Jahr 2015 wurden bisher 1.184 Anträge gestellt. Bei Bedarf erfolgt eine vorausgehende Beratung durch die zuständigen Kammermitarbeiter. Für allgemeine Fragen rund um die Meisterausbildung bietet die Handwerkskammer Dresden einen Infoabend an jedem zweiten Dienstag im Monat, 17 bis 18 Uhr, in ihrem Dresdner Bildungszentrum an Ansprechpartner bei der AFBG-Stelle der Handwerkskammer Dresden: Simone Klingberg: Tel. 0351/8087-556; E-Mail: [email protected]; Sandra Kockx: Tel. 0351/8087-555; E-Mail: sandra. [email protected] Impressum Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski, Am Lagerplatz 8, 01099 Dresden, Telefon 0351/4640-406, Fax 0351/4640-34406, E-Mail: [email protected]
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