Porträt eines gnadenlosen Regimes

GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
82. Jahrgang
Donnerstag, 4. Februar 2016
Nr. 5
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Porträt eines gnadenlosen Regimes
Angst und Misstrauen prägten die Grundstimmung der
rumänischen Bevölkerung
unter Ceausescu. Andrei
Mihailescu aus Adliswil ist
es mit seinem Debütroman
gelungen, eine spannende
Geschichte in diesem
beklemmenden Umfeld
anzusiedeln.
Karin Steiner
Je «gfürchiger» die Geschichten, desto begeisterter die Kinder.
Foto: he.
Zauberhafte Erzählnacht
Der erste Erzählabend der
Schule Wollishofen-Im Lee
entführte ins Reich
der Hexen und Zauberer.
Isabel Hempen
Teelichter werfen ihr spärliches Licht
in die Dunkelheit. Ansonsten ist es
stockfinster im reformierten Kirchgemeindehaus Wollishofen, nur hie und
da blitzt eine Taschenlampe auf. Ein
Murmeln ist zu vernehmen, aus dem
«Hort der Schwarzen Katzen», der
«Knisterecke», dem «Café Hexentrank». Rund 40 Kinder und ihre Eltern lauschen gebannt den magischen Geschichten dieses ersten Erzählabends der Schule Wollishofen-
218-jährig
Die Lesegesellschaft Wollishofen
besteht seit 1798 und ist der älteste Verein im Quartier. Sie führt
eine öffentliche Bibliothek im
Kirchgemeindehaus Wollishofen
mit rund 3500 Büchern für jedes
Alter. Sie ist an zwei Tagen pro
Woche geöffnet. Bibliothek der
Lesegesellschaft
Wollishofen,
Kilchbergstrasse 21, 8038 Zürich,
Tel. 043 399 92 01, Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 15
bis 18.30 Uhr. (he.)
Im Lee, der gemeinsam von den Elternräten der Unterstufe und der Bibliothek der Lesegesellschaft Wollishofen ins Leben gerufen worden ist.
Die Geschichten, die von Eltern aus
dem Quartier vorgelesen werden,
handeln vom fliegenden Teppich oder
dem zauberhaften Elfenbaum, und je
«gfürchiger» sie sind, desto begeisterter die Kinder.
Die Idee zum Wollishofer Erzählabend lieferte die Schweizer Erzählnacht, die jedes Jahr schweizweit im
November stattfindet. Grosszügige
Unterstützung bei der Organisation
erhielt der Elternrat vom reformierten Kirchgemeindehaus und dem
charismatischen Bibliothekar der Lesegesellschaft Wollishofen, Rinaldo
Blum, der bei der Auswahl der Bücher behilflich war. Als Hexerich
schlägt er die Kinder in der «Bibi der
Zauberbücher» in seinen Bann.
Idee soll weitergeführt werden
Nach anderthalb Stunden jedoch ist
der Spuk vorbei, der Bann gebrochen, schwarze Lakritze und selbst
gebackene
Blätterteigfledermäuse
wandern in hungrige Münder. «Es
war ein sehr gelungener Abend»,
sagt Monika Schwaiger vom Elternrat, und wie um ihr Recht zu geben,
tollen die Kinder ausgelassen durch
den «Magischen Saal». Der Elternrat
hat vor, den Erzählabend weiterzuführen.
Der Journalist Stefan Irimescu weiss,
was er schreiben darf und was nicht.
Doch einmal bricht er aus, nur ganz
leicht, zum Schutz eines Leserbriefschreibers, und bekommt die ganze
Härte des gnadenlosen diktatorischen
Systems unter Ceausescu schmerzlich zu spüren: Er kommt ins Gefängnis, wird gefoltert, gedemütigt und
wieder auf die Strasse geworfen. Am
Ende seiner Kräfte gerät er auf dem
Heimweg an eine Gruppe Arbeiter,
die einen Schuldigen suchen für entwendetes Baumaterial und im vermeintlichen Landstreicher den Richtigen gefunden zu haben glauben und
ihn spitalreif schlagen. Dass er ärztliche Hilfe bekommt, verdankt er Raluca, Architektin und Ehefrau von Parteisekretär Ilie Stancu. Zwischen den
beiden bahnt sich eine zarte Beziehung an, und Stancus Rache darf er
sich gewiss sein.
Authentisches Zeitbild
Stefan Irimescu, ein «Guter Mann im
Mittelfeld», wie Andrei Mihailescus
im In- und Ausland viel beachteter
Debütroman heisst, ist der Protagonist der Geschichte – ein typischer Intellektueller, der in dem totalitären
Staat zwar nichts zu sagen hat, aber
Andrei Mihailescu liest am 12. Februar in der Buchhandlung Nievergelt
in Oerlikon. Er wohnt in Adliswil und arbeitet als Informatiker. Foto: kst.
auch nicht wegschaut. Seine fiktive
Geschichte hat Andrei Mihailescu im
Bukarest der frühen 1980er-Jahre
angesiedelt, in einer Zeit, an die sich
der Autor noch gut erinnern kann.
«Ich wusste, dass das, was zu Hause
am Tisch gesprochen wurde, niemals
nach aussen getragen werden durfte», erzählt er. «Die überall lauernde
Überwachung und Kontrolle führte
dazu, dass man niemandem mehr
traute. Die Angst sass einem ständig
im Nacken.» Die Willkür des Systems
bekam sein Grossvater schmerzlich
zu spüren. «Er wurde vom Geheimdienst entführt. Dann suchten sie ein
Jahr lang Gründe für seine Verhaftung, und nachher sass er sechs Jahre in Haft.»
Als 15-Jähriger floh der heute
50-Jährige mit seinem Vater in die
Schweiz. Die Mutter und der jüngere
Bruder kamen eineinhalb Jahre später nach. Er besuchte das Gymnasi-
um in Basel und studierte an der
ETH in Zürich Informatik. Ende der
1990er-Jahre schloss er ein Politikwissenschaftsstudium an und gründete mit anderen Studenten einen
Verein, der eine Brücke zwischen Ost
und West schlagen sollte. Der Verein
wurde 2007 aufgelöst. Heute wohnt
Andrei Mihailescu in Adliswil und arbeitet in Oerlikon als Informatiker.
Seinen Roman hat er geschrieben,
um Interessierten die damalige Zeit
näher zu bringen. «Über die fiktiven
Figuren kann man das Wissen über
die damalige Zeit besser vermitteln
als über Schulbücher», ist er überzeugt. Bereits sammelt der literaturbegeisterte Mihailescu Stoff für einen
weiteren Roman. «Ich hoffe, dass er
in zwei, drei Jahren fertig ist.»
Lesung am Freitag, 12. Februar, um 19.30
Uhr in der Buchhandlung Nievergelt,
Franklinstrasse 23. Eintritt frei, anschliessend Apéro.
EWZ will Unterwerk Selnau stärker beleben
Schon längere Zeit hirnt das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ)
über die Neunutzung der Halle des
ehemaligen Unterwerks Selnau. Wegen der Liberalisierung des Strommarktes will das EWZ seine Sponsoringaktivitäten vermehrt national
ausrichten. Zudem stehen dafür wegen Sparmassnahmen nur noch 6
statt 9 Millionen Franken pro Jahr
zur Verfügung. Diese Kürzung bedeutet das Aus in dieser Form für die
«ewz.unplugged»-Konzertreihe, das
Film-Festival «ewz-stattkino» und die
Fotoausstellung «ewz.selection», die
bisher alle im Unterwerk Selnau
stattfanden. Weil die Nutzung der
Halle Teil des bisherigen Sponsorings
war, müssen diese Events eine neue
Bleibe suchen. Dass die Halle im
trendigen Industriegroove aber sehr
gut ankommt, bewies aktuell der
«Sunday Brunch Market» vom vergangenen Sonntag. Die Veranstalter
wurden von Interessierten förmlich
überrannt. Ein Food-Market im ähnlichen Stil findet am Donnerstag,
11. Februar, von 18 bis 23 Uhr statt.
Gemäss der «NZZaS» laufen momentan Abklärungen, dass das zentral
gelegene, denkmalgeschützte Unterwerk Selnau zum hippen Zentrum für
Jungunternehmen ohne eigene Büroräume werden soll. Darauf angesprochen gibt sich das EWZ wortkarg.
Man sei momentan auf der Suche
nach Partnern. Man könne deshalb
noch keine Angaben zur Nutzung
und zum Zeitplan sowie zu einem allfälligen Umbau machen. Dies hänge
von den Partnern und deren Anforderungen ab. (ls.)
«Zu teuer für die Lage»
«Mit viel scharf»
«Dada oder Gaga»
HEV-Direktor Albert Leiser äussert sich zum hohen unverkauften Anteil im «Landolt»-Areal. Er nimmt dabei Bezug auf
den Artikel im «Zürich 2» vom 28. Januar 2016: «Verkauf
der Landolt-Wohnungen harzt».
Seite 3
Benny Epstein, Journalist aus Wollishofen, beschäftigt sich in
seiner ersten Kolumne fürs «Zürich 2» mit der «besten Armee der Welt» und seinen durstigen Mitgliedern. Warum nur
wird man besoffen so laut?
Seite 5
Für viele ist es nur gaga, doch für Kunstbegeisterte ist Dada
ein Höhenflug. Mit der Eröffnung des Cabarets Voltaire am 5.
Februar 1916 infizierte Dada von Zürich aus die ganze Welt.
Genau 100 Jahre später geht die Erfolgsstory weiter. Seite 7
2
Stadt Zürich
Nr. 5
4. Februar 2016
AKTUELL
Gebühren und Löhne stehen im Mittelpunkt
schulen werden keine Schulgelder erhoben. An den Hochschulen werden
dagegen Studiengebühren verlangt.
«Diese sind massvoll und zumutbar»,
so Kantonsrat und Regierungsrat.
Ein Ja empfehlen SP, AL, ein Nein
SVP, FDP, GLP, CVP, EVP, EDU. Die
Grünen enthalten sich der Stimme.
Die Stimmbürger im Kanton
Zürich entscheiden am 28.
Februar über vier Vorlagen:
Reduktion der Grundbuchgebühren, Straffung von
Rekurs- und Beschwerdeverfahren, Bildungsinitiative sowie Lohndumping-Initiative.
Lohndumping verhindern
Pia Meier
Die Änderung des Notariatsgesetzes
will die Grundbuchgebühren bei Eigentumsänderungen sowie bei der
Errichtung oder Erhöhung von
Grundpfandrechten von 1,5 Promille
auf 1 Promille senken. Grund für diese Vorlage ist, dass der Grundbuchbereich in den Jahren 2012 bis 2014
einen Kostendeckungsgrad von weit
über 100 Prozent aufwies. Damit
werde unter anderem der defizitäre
Konkursbereich quersubventioniert,
was stossend sei, so die Befürworter.
Gegen die Änderung des Notariatsgesetzes wurde das Kantonsratsreferendum ergriffen. Die Gegner der
Vorlage halten fest, dass eine Gebührenreduktion zu einem Leistungsabbau in den Notariaten führt und dass
davon nur die grossen Immobilienfirmen profitieren.
Die folgenden Parteien sagen Ja:
SVP, FDP, GLP, CVP. Diese Parteien
sagen Nein: SP, Grüne, EVP, EDU, AL.
Der Kantonsrat empfiehlt ein Ja, der
Regierungsrat ein Nein.
Gleich lange Spiesse für alle
Im öffentlichen Prozessrecht des
Kantons Zürich haben Beschwerdeführer und Beschwerdegegner un-
Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Zürich Nord protestieren. F:kst.
gleiche Rechte. Anders als im Prozessrecht des Bundes hat ausschliesslich der Beschwerdegegner
das Recht auf eine Fristerstreckung.
Dem Beschwerdeführer ist das verwehrt. Mit der Änderung des Verwaltungsrechtspflegegesetzes soll dies
korrigiert werden. «Die Änderung
des Verwaltungsrechtspflegegesetzes
sorgt zudem für eine Beschleunigung
des Verfahrens, indem die Streitsache schneller entschieden wird», sind
die Befürworter überzeugt. Die Gegner der Vorlage sind der Meinung,
dass die Gesetzesrevision zu einer
Verlängerung der Verfahren führt.
Zudem würde die feste Regelung von
Fristen von 30 Tagen die Verfassung
verletzen, denn diese schreibe ein
faires Verfahren vor. Fristen könnten
nicht mehr erstreckt werden, wenn
dies notwendig sei.
Ja sagen SVP, FDP, GLP, EDU,
Nein SP, Grüne, CVP, EVP. Der Kan-
tonsrat empfiehlt ein Ja, der Regierungsrat ein Nein.
Gegen Schulgelder
Die Bildungsinitiative fordert, dass
der Besuch der öffentlichen Bildungseinrichtungen im Kanton Zürich
grundsätzlich kostenlos ist. Die Befürworter sind der Meinung, dass die
Kosten an Fachhochschulen oder
Universitäten stetig wachsen und
deshalb das Portemonnaie von Familien, jungen Berufstätigen oder sozial
Schwächeren zu stark belasten. Allgemein müsse die Bildung vor Sparmassnahmen geschützt werden. «Demokratie braucht gebildete Bürgerinnen und Bürger», so die Befürworter.
Kantons- und Regierungsrat lehnen
diese Volksinitiative ab. Der Volksschulunterricht ist bereits unentgeltlich. Dies schreibt die Bundesverfassung vor. Auch für den Besuch der
Mittelschulen und der Berufsfach-
Der «echte Süden» meldet sich
In die Kakofonie des Fluglärms mischt sich eine neue
Stimme ein: Die «Allianz
Ballungszentrum Flughafen
Süd» setzt sich für diejenigen ein, die «heute schon
einen angemessenen Anteil
des Fluglärms tragen».
Am 7. Februar steht das nächste
Konzert im Rahmen von St. Peter
Classic auf dem Programm. Unter der
Leitung von Christian Tetzlaff spielt
das Musikkollegium Winterthur Werke von Wolfgang Amadeus Mozart:
Konzert für Violine und Orchester Nr.
3, G-Dur, KV 216, Konzert für Violine
und Orchester Nr. 2, D-Dur, KV 211
und Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur, KV 219. Tetzlaff zeigt
sein Können mit der Violine.
Insgesamt 23 Konzerte für das
Klavier schrieb Mozart zeit seines Lebens. Diese langwährende Auseinandersetzung mit der Gattung des Klavierkonzertes steht in starkem Kontrast zum Violinkonzert, mit dem er
sich während einiger Monate im Jahr
1775, mit 19 Jahren, befasste. Und
doch war die Violine für Mozart ein
wichtiges Instrument. Er beherrschte
sie, wie auch die Bratsche, auf einem
sehr hohen Niveau, trat regelmässig
solistisch auf und dirigierte schon mit
14 Jahren als Konzertmeister das
Salzburger Hoforchester von der Violine aus. So komponierte Mozart
auch schon 1773 sein erstes Violinkonzert, KV 207, in B-Dur. Die vier
Violinkonzerte des Jahres 1775, KV
211, 216, 218 und 219, entstanden
alle am Hofe des Fürsterzbischofs
von Salzburg, wo Mozart als Konzertmeister angestellt war. Danach endet
Mozarts Beschäftigung mit der Gattung abrupt. Dieser Abbruch lässt
sich nicht vollständig erklären, liegt
aber wahrscheinlich darin begründet, dass Mozart im letzten Violinkonzert eine für ihn zufriedenstellende Formlösung für das Wechselspiel
zwischen Solovioline und Orchester
fand. (pd./pm.)
Kirche St. Peter, Zürich, 7. Februar, Beginn 19.30 Uhr.
«African Angels»: Show
mit neuen Highlights
Nach dem grossen Erfolg
ihrer ersten Tournee kommt
der Cape Town Opera Chorus
mit seiner grossartigen
Show «African Angels»
zurück nach Zürich.
Roger Suter
Sechs Köpfe umfasste die Runde der
einladenden
Gemeindeoberhäupter,
sechs Gemeinden sollen es auch bleiben: Opfikon, Wallisellen, Zürich, Dübendorf, Wangen-Brüttisellen und
Dietlikon bezeichnen sich als die «echten Südgemeinden», da unmittelbar
und bei jeder Flugbewegung in diese
Richtung betroffen. «Wir reden hier
von 3500 Menschen pro Quadratkilometer im am dichtesten besiedelten
Gebiet rund um den Flughafen», betonte Claudia Nielsen, Zürcher Stadträtin des Gesundheits- und Umweltdepartements. Diese auch vom Bund anerkannte Wirtschaftsregion und die
durchschnittlich 7 Prozent Wachstum
pro Jahr dürfe man nicht durch zusätzlichen Fluglärm gefährden, so
Nielsen weiter.
Und gefährden meint sie durchaus
wörtlich: «Lärm macht erwiesenermassen krank: Er verursacht Nervosität, Müdigkeit, Bluthochdruck, Kreislauf- und Konzentrationsstörungen
und führt bei Kindern zu schlechterem Leseverständnis und Langzeitgedächtnis.» Nach immer lauteren Tönen aus den anderen Himmelsrichtungen sahen sich die unmittelbaren
Südgemeinden genötigt, ihre Interessen zu bündeln – auch deshalb, weil
in den letzten Wochen von verschiede-
Lohnunterbietung oder Lohndumping
wird von den zuständigen Kontrollorganen konsequent geahndet. «Die
von der Initiative geforderten neuen
Zwangsmassnahmen sind unnötig
und unverhältnismässig», sind Kantonsrat und Regierungsrat überzeugt.
Der blosse Verdacht auf Verfehlungen
bezüglich einzelner Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder Unternehmen soll zur Schliessung von ganzen Betrieben oder Baustellen führen. Die Folgen tragen nicht nur die
fehlbaren Unternehmen, sondern
auch unbeteiligt Dritte wie Auftraggeber und Zulieferer. Der Regierungsrat
lehnt die Initiative ab, weil sie unnötig ist und verfassungsmässig geschützte Rechte wie das Verhältnismässigkeitsprinzip, den Anspruch
auf rechtliches Gehör und die Wirtschaftsfreiheit missachtet. Die Befürworter sind der Meinung, dass Lohndumping auf Zürcher Baustellen bitterer Alltag ist. «Einige krasse Fälle
konnten in den letzten Monaten aufgedeckt werden.» Zudem gefährde
Lohndumping ehrliche Firmen und
Arbeitsplätze. Der Kanton brauche
deshalb ein wirksames Instrument,
um gegen Lohnbetrug vorgehen zu
können.
Kantons- und Regierungsrat empfehlen ein Nein. Ebenso SVP, FDP,
GLP, CVP, EDU. Für ein Ja sind SP,
Grüne, EVP, AL
St. Peter Classic:
Mozart im Mittelpunkt
Auch die direkten Nachbarn des Flughafens wehren sich nun gegen permanente Überflüge und für die Wachstumsregion Glattal. Foto: Roger Suter
nen Seiten vermehrt der «Südstart
straight» gefordert wurde. «Der sogenannte Konsens von Ost, Nord und
West ist keiner», betonte Nielsen. «Er
bezweckte vor allem eine Verschiebung des Fluglärms in den Süden.» 27
Prozent der Menschen, die gemäss
Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) belästigt
sind, wohnen im Süden, was ein «angemessener Anteil» sei.
Ostkonzept statt «vierte Piste»
Bernd Krismer, Gemeindepräsident
von Wallisellen, hob sechs Positionspunkte heraus: Die volkswirtschaftliche Bedeutung, des Flughafens, welche diese Gemeinden seit dessen Bau
anerkannten; das Bekenntnis zum
ZFI, der am 25. November 2007 per
Volksabstimmung als Beurteilungsinstrument angenommen wurde; die Erweiterung des Ostkonzepts mit neuen
Rollwegen und Pistenverlängerung für
mehr Sicherheit, nicht mehr Kapazität; die fatalen Konsequenzen von vermehrten Südstarts oder gar Südstarts
«straight», welcher nicht haltbar sei
und Millionen-Investitionen wie die
Glattalbahn gefährden würde und
auch im Widerspruch zur Raumplanung des Bundes stünde; Nein zur
«vierten Piste» in Dübendorf»; sowie
transparente Verfahren ohne Kompetenzverschiebung zum Bund.
Sie bringen die Seele Afrikas zum
Klingen – die Sängerinnen und Sänger
des Cape Town Opera Chorus. Bei den
internationalen Opera Awards in London wurde das Ensemble 2013 zum
besten Opernchor gewählt. Seine mit
neuen Highlights ergänzte Show «African Angels» umfasst leidenschaftliche Opernmelodien genauso wie bewegende Gospels und afrikanische
Traditionals.
«African Angels» spiegelt die Vielfalt der südafrikanischen Musikstile
wider. Unter der Leitung von Musikdirektor und Pianist José Dias überrascht der 18-köpfige Chor mit der beeindruckenden Bandbreite seines Programms. Den ausgebildeten Opernsängerinnen und -sängern gelingt mit
grosser Virtuosität der Wechsel zwischen den Stilen: Typisch südafrikanische Lieder wie «Pata Pata» von Miriam Makeba oder der Song «Weeping», mit dem der Chor in einer ergreifenden Interpretation Nelson Mandela gedenkt, wechseln sich ab mit
Gospels, Spirituals und berühmten
Opernmelodien, etwa der Dienerchor
aus Donizettis «Don Pasquale». Gesungen in der Sprache der Xhosa mit
ihren charakteristischen Klicklauten,
werden Klassiker wie das Champagner-Lied aus der Strauss-Operette
«Die Fledermaus» zu überraschenden
Südafrikanische Lebensfreude: Die
Sängerinnen und Sänger des Cape
Town Opera Chorus.
Foto: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
die Show «African Angels» am
26. Februar. Einfach bis 8. Februar eine E-Mail mit Betreffzeile
«Angels» und vollständigem Absender schicken an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb Angels
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Neuinterpretationen. «It Ain’t Necessarily So» oder «Oh Lawd, I’m On My
Way» aus Gershwins Südstaatenoper
«Porgy and Bess» berühren nicht nur
das Publikum: Voller Stolz präsentieren die Sängerinnen und Sänger in ihrer Show einen Auszug aus jener
Oper, deren Eigeninszenierung die
Cape Town Opera zu internationalem
Ruhm führte und dem Ensemble Kooperationen mit renommierten Orchestern und gefeierte Gastspiele rund
um den Globus bescherte. (pd./mai.)
Freitag, 26. Februar, 19.30 Uhr, Theater
11, Thurgauerstr. 7, 8050 Zürich.
Zürich 2
AKTUELL
IN KÜRZE
Mehr Schäden
Die GVZ Gebäudeversicherung
Kanton Zürich zahlte im Jahr
2015 mehr Gebäudeschäden als
im Jahr 2014 (3525 anerkannte
Schäden mit einer Gesamtschadensumme von 60,7 Millionen
Franken). Trotzdem bezeichnet
sie das Schadenjahr als moderat.
Die höhere Schadenzahl wurde
vor allem im Elementarschadenbereich durch zwei Stürme verursacht.
Beliebter Zoo
1,23 Millionen Besucher durfte
der Zoo Zürich im vergangenen
Jahr auf dem Zürichberg begrüssen – damit war 2015 das zweiterfolgreichste Jahr in seiner Geschichte. Mit der Mongolischen
Steppe, in deren Jurten man
übernachten kann, wurde ein zusätzliches Tiererlebnis geschaffen, das grossen Anklang findet.
Fifa-Museum
Am 28. Februar wird das Fifa
World Football Museum beim
Bahnhof Enge eröffnet. Es bildet
den künftigen Treffpunkt aller
Fussball- und Sportfans. Auf
3000 Quadratmeter Ausstellungsfläche wurde eine multimediale,
interaktive Erlebniswelt geschaffen. 1000 Exponate und rund 500
Videos dokumentieren die gesamte Breite des internationalen
Fussballs und sein völkerverbindendes Element.
Uni Irchel
Dieses Jahr werden die Arbeiten
der 5. Bauetappe an der Universität Zürich-Irchel beginnen. Das
Ausschreibungsverfahren für die
Generalunternehmungen soll im
Februar 2016 nochmals neu gestartet werden, um einen wirtschaftlichen Wettbewerb zu sichern. Der Unterbruch hat keine
terminlichen Folgen. Der Baubeginn ist im Frühjahr 2016 vorgesehen, die Nutzung der Gebäude
ist ab Herbst 2019 geplant.
Schweizer Tafel
17,1 Tonnen einwandfreie, aber
überschüssige Lebensmittel verteilte die Schweizer Tafel 2015
täglich an bedürftige Menschen.
Mit 38 Kühlfahrzeugen belieferte
die Hilfsorganisation 484 soziale
Institutionen in der ganzen
Schweiz
wie
Gassenküchen,
Hilfswerke oder Asylunterkünfte.
Erstmals in der 15-jährigen Geschichte der Schweizer Tafel ging
die Menge verteilter Lebensmittel
leicht zurück.
«Die Sättigung ist erreicht»
HEV-Direktor Albert Leiser
äussert sich kritisch zum
hohen unverkauften Anteil
im «Landolt»-Areal.
Diese Überbauung steht momentan noch zu 75 Prozent leer.
Chef über 80 Leute
Albert Leiser ist Chef über 80 Mitarbeiter, sitzt für die FDP Kreis 9
im Gemeinderat und hat sein Büro an der Albisstrasse in ZürichWollishofen. Er wohnt mit seiner
Familie in einem 1995 erworbenen Eigenheim aus dem Jahr
1950 in Albisrieden. (zh2.)
3
AUF EIN
WORT
Sein Wechsel von der Teppichetage
der Swiss auf diejenige der Lufthansa war von mehr als einem
lauen Lüftchen begleitet: Nach seinem Weggang rechnete der ehemalige Swiss-CEO Harry Hohmeister via Medien sowohl mit dem
Kanton Zürich (und damit seiner
Bevölkerung) als auch dem Bund
ab (siehe Artikel auf Seite 1). Viele
Kapazitätsprobleme und damit
Verspätungen seien nicht Folge der
deutschen Verordnung DVO, sondern hausgemacht, weil hier
«Lärmgerechtigkeit»
angestrebt
werde, sagte er.
Der Lärm
der anderen
Erbschaft oder viel Bargeld
Für den 59-jährigen eidgenössisch
diplomierten Immobilien-Treuhänder
ist die Sättigung in der Stadt Zürich
erreicht: «Der Wunsch nach einem
Eigenheim oder einer Eigentumswohnung ist nach wie vor gross,
doch durch die zurückhaltende Finanzierung der Banken nehmen die
tatsächlichen Verkäufe ab. Da im Moment die Verkaufspreise für Immobilien hoch sind, die Banken aber den
Schätzwert für die Berechnung der
Hypothek nach dem Niederstwertprinzip festlegen, kann es sein, dass
für diese Differenz das Eigenkapital
der Käuferschaft fehlt und deshalb
kein Kauf erfolgt.»
Wenn jemand erbt, über viel Bargeld zum Investieren verfügt oder einen Erbvorbezug machen darf, kann
er sich eine Wohnung im LandoltAreal (1,5-Zimmer-Wohnungen bis
1,2 Millionen Franken, 3,5-ZimmerWohnungen bis 1,96 Millionen, 5,5Zimmer-Wohnungen bis 2,5 Millionen, Attikawohnungen ab 2,75 Millionen Franken) leisten. Leiser weiss
von einem Bekannten, der für seine
Familie eine Wohnung auf dem Landolt-Areal gekauft hat. Statt 0% Zins
auf dem Sparkonto lohne sich eine
Investition in Liegenschaften alleweil.
Es bestehe die Möglichkeit, die Wohnung innerhalb der Familie kostengünstig zu vermieten und somit die
hohe Eigenmietbesteuerung zu optimieren. Viele haben bereits Wohneigentum im Zentrum erworben, sodass
die Nachfrage im urbanen Raum an
ruhigeren Orten stattfindet, weiss Leiser. Das Landolt-Areal sei zwar zen-
4. Februar 2016
Roger Suter
Lorenz Steinmann
«Verkauf der ‹Landolt›-Wohnungen
harzt», hiess es im «Zürich 2» vom
28. Januar. Und weiter: «Die neu erstellten 52 Eigentumswohnungen stehen noch zu 75 Prozent leer.» Wie
symptomatisch ist dies für den Immobilienmarkt? Platzt bald gar eine
Immobilienblase? Oder hat man einfach zur falschen Zeit am falschen
Ort zu teuer gebaut? «Zürich 2» hat
darüber mit einem neutralen Fachmann gesprochen, mit Albert Leiser,
seit 12 Jahren Direktor des Hauseigentümerverbandes von Stadt und
Kanton Zürich.
Nr. 5
Zu teuer? Albert Leiser vom HEV rechnet nach.
tral gelegen, doch im Sandwich mit
der Einfallsachse Brandschenkenstrasse und der doppelspurigen Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn
sei
der
Lärm erheblich.
«Für Menschen mit Stadterfahrung geht das ja, aber für Leute, die
in die Stadt ziehen wollen, ist das
eher ein Problem. Und dazu kommt
der hohe Preis», wie Leiser weiter
ausführt. Die Finanzierung muss
tragbar sein und nicht schon heute
bei den Zinsen auf Rekordtiefstand
am Anschlag stehen.
Geänderte BVG-Vorgaben
Dazu macht er ein Rechenbeispiel:
Eine 3,5-Zimmer-Wohnung im Landolt-Areal kostet gegen 2 Millionen
Franken. Die erste Hürde ist seit drei
Jahren durch eine geänderte Vorschrift gesetzt. Seither darf man nicht
mehr das ganze Pensionskassengeld
als Eigenkapital für den Immobilienkauf einsetzen. Neu müssen mindestens 10 Prozent des Immobilienpreises «cash» zur Verfügung stehen –
aus anderen Quellen, versteht sich.
Zinssatz war schon auf 7 Prozent
Zurück zur Wohnungsfinanzierung:
Bei einem minimalen Eigenkapital
von 400 000 Franken (was zwar nur
20% ausmacht, aber durchaus üblich
ist) braucht es eine Fremdfinanzierung von 1,6 Millionen Franken.
Zwar liegt der Hypothekarzins für
Festhypotheken momentan bei etwa
1,6 Prozent, er lag Mitte der 1990erJahre auch schon bei 7 Prozent. Für
Leiser liegt der Zins, mit dem man
als Privatperson im eigenen Interesse
rechnen sollte, bei 5 Prozent. So
muss man also beim Rechenbeispiel
allein für den Zins 6700 Franken im
Fotos: Lorenz Steinmann
Monat berappen. Hinzu kommt das
Amortisieren der Schulden, die man
üblicherweise bis zum Erreichen des
Pensionsalters geschafft haben sollte.
Die 1,6 Millionen Franken abbezahlt innerhalb von bis 25 Jahren
macht zusätzlich etwa 1900 Franken
im Monat. Das macht schon einmal
8600 Franken im Monat. Hinzu kommen noch die Betriebskosten für den
Unterhalt und sowie Beiträge an den
Erneuerungsfonds für Eigentumswohnungen oder -häuser, der je zwischen 0,8 und 1 Prozent des Kaufpreises liegt, hier nochmals gegen
1500 Franken pro Monat. Für Leiser
gilt die Faustregel nach wie vor, dass
man – auch langfristig – nicht mehr
als ein Drittel des Einkommens fürs
Wohnen ausgeben sollte.
25 000 Franken Einkommen
So muss also jemand schnell einmal
25 000 Franken im Monat verdienen,
um sich eine Eigentumswohnung im
Landolt-Areal leisten zu können. Leisers Fazit: «Wenn jemand Geld hat,
ist das ok, sonst ist das nichts.»
Dass auf dem ehemaligen Areal
der Firma Landolt Weine so gebaut
wurde, erklärt sich Leiser damit,
dass dahinter eine Privatbank (Lienhardt & Partner, die Red.) steht, die
das Land selbst gekauft hat. «Finanziert eine Bank einer Drittfirma eine
Überbauung, müssen normalerweise
50 Prozent der Wohnungen schon
verkauft sein», erklärt Leiser. Immerhin: Diese Regelung erklärt, dass es
ähnliche Leerstände bei Wohneigentum in Zürich selten gibt. Leiser
weiss nur von einem ähnlichen Beispiel in Uitikon-Waldegg, wo ebenfalls der grösste Teil einer Überbauung (noch) leer steht.
Es leuchtet mir ein, dass der Vertreter einer Airline in erster Linie
deren Interessen vertreten muss.
Und ich verstehe auch den Ärger
der Verantwortlichen, wenn sie sagen: «Es kommt mir vor, als würden wir am Flughafen ausschliesslich Lärm produzieren.»
Was weder mir noch anderen
Anwohnern jedoch einleuchtet,
sind Aussagen wie: «Weil wir wegen des komplizierten Flugregimes
mittags zu viele Verspätungen einfahren, müssen wir abends länger
fliegen.» Das würde ja heissen,
dass ein verspäteter Mittagsflieger
alle folgenden nach hinten schiebt
– bis die letzten in die Nachtflugsperre rutschen. Dem ist aber bei
weitem nicht so: Noch immer gibt
es Wellen und in der Folge auch
Pausen im An- und Abflug, die locker zum Auffangen von Verspätungen reichen müssten. Ich habe
vielmehr den Verdacht, dass
Swiss, ihre Mutter Lufthansa und
der Flughafen die Anzahl der Slots
(planmässige Zeitpunkte, zu denen
Flieger starten und landen können) maximieren wollen. Das ist
zwar ihr gutes Recht, aber es wäre
redlicher, wenn sie dies unter der
Überschrift «Wachstum» tun würden, statt mit «Verspätung», übertriebener Sicherheit und «gefallenen Preisen» das Schreckgespenst
der Abwanderung von Fluggästen
in den Himmel über Kloten zu
zeichnen. Denn die Flugpreise fallen nicht auf Gottes Geheiss, sondern werden von den Anbietern
gesenkt – weil der Sprit zu günstig
ist, die Kundschaft zu klein, die
Flieger zu leer. Logische Marktwirtschaft würde da einen Abbau
(auch beim Lärm) bedeuten. Aber
Abbau klingt bei Aktionären halt
nur gut, wenn es um Arbeitsplätze
und damit Löhne geht.
KAMILS KOLUMNE
Gute Saison
In der vergangenen Saison besuchten 141 196 Zuschauerinnen
und Zuschauer die Vorstellungen
am Schauspielhaus. Dieses Ergebnis bewegt sich im Durchschnitt seit dem Jahr 2000. Insgesamt 26 Neuproduktionen im
Pfauen und im Schiffbau ergaben
ein Total von 617 Vorstellungen
zwischen 11. September 2014
und 28. Juni 2015. Das Geschäftsjahr konnte mit einem Gewinn von 29 502 Franken abgeschlossen werden.
Die Dummheit
des Herrn Renzi
Kamil Krejci
Wir haben beschlossen, umzuziehen.
Unsere jetzige Behausung ist eindeutig
zu klein. Wir benötigen nicht nur etwa
zwölf verschiedene und respektvoll
eingerichtete Gästezimmer, auch unser
Wohnbereich und die weiteren, für
Gäste zugänglichen Räume müssen
den internationalen Gepflogenheiten
angepasst werden. Wie der italienische
Ministerpräsident Matteo Renzi, der
aus Rücksicht auf
die
Religiosität
seines Besuchers
in einem Museum in Rom die
antiken Statuen
verhüllen
liess,
wollen wir uns
für unsere BesuKamil Krejci. zvg. cher wappnen.
Wir werden jedem Deco-Engeli den Schniedel abkleben, wir werden die kreuzförmigen
Fugen zwischen den Bodenplatten
wegspitzen und alle Glücksschweinchen in unserer Wohnung schlachten.
Wir finden, es braucht verschiedene
Gästezimmer für Mädchen und Jungs.
Separate Willkommenszimmer für Familien, einzelne Herren oder Damen.
Wir möchten Kapellen, Synagogen,
Moscheen, Pagoden und weitere, wie
auch immer geartete Räume für was
auch immer für mögliche Religionsanlässe, in unserem neuen Zuhause bereitstellen.
Unsere eigenen Wohnräume wollen
wir schlicht halten. Je eine Stube in
dunkel und eine in hell, vielleicht zur
Sicherheit noch eine in Pastell und eine weitere in kräftigem Bunt. Möbliert
werden alle mit austauschbarem Ac-
cessoire, damit wir, je nach Gast, die
Wohligkeit erhöhen und die mögliche
Beleidigung tief halten können.
Als ehemaliger Flüchtling und nach
Möglichkeit
praktizierender
Gutmensch bin ich nicht nur verärgert,
sondern richtig erbost ob der vorauseilenden und sich gar selbst überholenden Dummheit des Herrn Renzi. Respekt ist ein guter Ratgeber im Umgang
mit Freund und Wenigerfreund. Aber
Respekt ist kein einseitiges Gut!
Kamil Krejci ist Schauspieler, Autor und
Regisseur. Er schreibt in jeder Ausgabe
des «Zürich 2».
4
Stadt Zürich
Nr. 5
4. Februar 2016
AKTUELL
Zürich 2
AKTUELL
Biervielfalt? Letzigrund Unentschieden gegen
bleibt bei Carlsberg
taktisch kluge Basler
Auch die grösseren Restaurants in
Stadtbesitz dürfen künftig ihr Biersortiment frei wählen: Im Herbst entfällt die Bindung an die Feldschlösschen-Gruppe, wie Stadtrat Daniel
Leupi am Freitag mitteilen liess. Bedeutet dies nun für die Fussballfans
im Letzigrund endlich die Befreiung
vom Basler Bierdiktat? Seit neun
Jahren müssen sich hier Bierliebhaber mit Carlsberg, vertreten durch
die Feldschlösschen Getränke AG in
Rheinfelden, begnügen.
Doch
Stadionmanager
Peter
Landolt winkt auf Anfrage ab: «Wir
haben mit Feldschlösschen so gute
Konditionen ausgehandelt, dass sich
ein Wechsel nicht aufdrängt.» Geliefert würden Ausschankanlagen, und
es sei gewährleistet, dass auch bei
Konzert-Events mit 50 000 Leuten
ohne Verzögerungen geliefert werde.
So bleibt im Letzigrund-Stadion alles
beim Alten. (ls.)
Wie bereits in der Hinrunde forderte
am vergangenen Sonntag der SC Uni
Basel die Sihltaler NLA-Badmintonspieler mit einer taktisch äusserst geschickten Aufstellung. Und wie bereits im Hinspiel wäre der Plan beinahe aufgegangen, wenn denn nicht
das Mixeddoppel hätte über sich hinauswachsen können. Doch so trennten sich die beiden Teams AdliswilZürich und Uni Basel mit einem fairen 4:4. Auch nach dieser viertletzten
Runde grüssen die Adliswiler Badmintonspieler vom vierten PlayoffRang und dürfen weiterhin vom Playoff träumen.
Rangliste: 1. St. Gallen-Appenzell
11/37 (68:20). 2. Uzwil 11/27
(51:37). 3. La Chaux-de-Fonds 11/23
(46:42). 4. Adliswil-Zürich 11/21
(45:43). 5. Yverdon-les-Bains 11/20
(40:48). 6. Uni Basel 11/19 (39:49). 7.
Genf 11/18 (36:52). 8. Tafers-Fribourg 11/11 (27:61). (pd.)
Adliswil: Sanierung der
städtischen Spielplätze
Nachdem 2014 und 2015 bereits
zahlreiche städtische Spielplätze erneuert wurden, wird das Projekt in
diesem Jahr weitergeführt, wie die
Stadt Adliswil mitteilt.
Bis Ende 2016 sollen alle Spielplätze bei Adliswiler Kindergärten
und Schulen den aktuellen Anforderungen an Sicherheit und bedarfsgerechtem Angebot entsprechen. In einer ersten Phase wurden 2014 und
2015 die Spielplätze der Kindergärten Sihlhof, Wanneten, Zopf und Dietlimoos sowie der Schulen Werd und
Zopf komplett oder teilweise ersetzt.
In einer Inspektion 2013 wurden Sicherheitsmängel festgestellt oder es
zeigte sich, dass die 20 bis 40 Jahre
alten Anlagen nicht mehr den Bedürfnissen und Anforderungen ent-
sprachen. Die umgesetzten Massnahmen führten einerseits dazu, dass die
geltenden Anforderungen an Sicherheit wieder erfüllt werden. Die umgebauten Spielplätze wurden aber auch
vonseiten der Schulen und Kindergärten wie auch von der Bevölkerung
sehr begrüsst und geschätzt.
In der ersten Etappe wird in den
Sportferien der Spielplatz beim Kindergarten Hofacker erneuert. Als
zweite Etappe erfolgt bis im Frühling
der Umbau der Spielplätze bei den
Kindergärten Sonnenrain und Hündli
sowie bei der Freizeitanlage Werd.
Dafür hat der Stadtrat 185 000 Franken bewilligt. So sollen die geltenden
Sicherheitsnormen eingehalten werden, wie es in der Mitteilung weiter
heisst. (pd.)
Nr. 5
4. Februar 2016
5
MIT VIEL SCHARF
Danke, Ueli!
Benny Epstein
Meine erste Kolumne. Nun, womit
soll ich denn beginnen? Am besten
sollte ich wohl mal mit der verbalen
Faust zünftig auf den Tisch hauen.
Mal so richtig motzen über irgendeinen Skandal. Hauptsache heftig.
Hauptsache laut. Damit alle darüber
reden.
Nein, nein. Vielleicht doch lieber
versuchen, Sympathie zu gewinnen.
Über etwas Schönes schreiben, loben, danken. Gute Idee. Auf gehts.
Ich fahre mit dem Zug – ja, sorry,
klingt nach der gefühlt 61 983. Pendlerkolumne, ich weiss – vom Wochenende in Zermatt nach Hause. Zwar
war ich nicht zur Erholung da, sondern geschäftlich. Dennoch bleiben
schöne Eindrücke. Allen voran jene
vom Matterhorn. Endlich habe ich
erstmals den mächtigen TobleroneBerg gesehen. Nachdem nun ganz
Asien schon vor Ort war, nehme ich
die beschwerliche Reise von Zürich
ins Wallis auch noch auf mich.
Zurück zur Heimfahrt an diesem
Sonntagabend. In Brig steige ich von
der Regionalbahn auf den Intercity
um. Da trifft mich der Schlag. Horror.
Bereits fünf Minuten vor Einfahrt des
Zuges ist die Plattform gesäumt mit
einer Menschenmenge, als warte
man auf den einzigen Extrazug an
den WM-Final. Horror. Dazu gesellen
sich in rauen Mengen: Skis, Snowboards, Koffer, Kinderwagen. Horror.
Die Lage ist angespannt. Ellbogen
Benny Epstein über Schweizer Soldaten – Kennzeichen Sixpack. zvg.
raus, Krieg um die Plätze auf dem
Bahnsteig, die am nächsten bei den
Türen sind. Gut, welche das sind,
weiss noch keiner. Aber man kämpft.
Und wen braucht man im Krieg?
Richtig. Das Militär. Wie froh bin ich,
dass unser Militär zahlreich vertreten
ist. Trotz Camouflage-Kleidung fallen
mir die jungen Herren sofort auf.
Top-Erkennungsmerkmal: das Sixpack Bier in der Hand. Was die alles
schleppen müssen – schon Wahnsinn! Nebst dem Quöllfrisch und dem
Heineken müssen die armen Burschen auch noch ein Gewehr und eine Tasche rumtragen. Das ist arg an
der Grenze des Zumutbaren.
Ich habe Glück und ergattere mir
einen Gangplatz in einem Viererabteil. Manch einer erlebt die komplette
Fahrt stehend. Auch das Militär sitzt.
Manche in Zweier-, manche in Vierergrüppchen. Die Stimmung ist heiter. Wie heiter sie tatsächlich ist, erfuhr ich beim Gang zur Toilette.
Hach, ich wurde regelrecht angesteckt von dieser überschwänglichen
Stimmung, denn ich musste annehmen, dass etwas ganz Besonderes
passiert war.
Wahrscheinlich hatte die Schweiz
einen Krieg gewonnen und ich hatte
das wohl verpasst. Aber bei so viel
Alkohol, wie da floss, kann es sich
nur um einen gewonnenen Krieg
handeln. Um einen ziemlich grossen
sogar. Das ist bestimmt noch Herrn
Bundesrat Maurer zu verdanken.
Schliesslich hat er ja unsere Landesverteidigung zur besten Armee der
Welt geformt. Danke, Ueli!
Auf dem Weg zur Toilette wich ich
drei Halbliter-Dosen aus, wurde von
einem Korken am Kopf getroffen –
treffsichere Soldaten sind unser Kapital – und durfte die Rotweinpfütze auf
dem runden Tisch am oberen Ende
des Waggons begutachten. Geschätzte Rekruten, verehrte Soldaten, versteht mich nicht falsch: Ich finde das
nicht peinlich. Im Gegenteil: Feste
soll man feiern, wie sie fallen. So einen Krieg gewinnt man ja nicht alle
Tage. Und deshalb gibt es solche
Alk-Partys in offizieller Montur sicherlich nicht jede Woche, gälled
Sie?!
Benny Epstein (Militär: UT) ist Journalist
und lebt in Wollishofen. Er schreibt künftig alle 14 Tage im «Zürich 2». Seine Meinung muss nicht mit jener der Redaktion
übereinstimmen.
Live-Musik in der Bar Enge an der Seestrasse
Die Bar Enge an der Seestrasse 7 eröffnet die erste «Pilsner Urquell Bar»
in Zürich, wie der Inhaber Michael
Wigger mitteilt. Das Bier wird aus
dem original Zapfhahnen gezapft.
Morgen Freitagabend wird diese
Neuerung mit Live-Musik begleitet,
es treten auf: Peter Finc (voc./guit.)
und Nicole Johänntgen (sax). Dabei
ist dies bei weitem nicht der erste
Live-Gig in diesem schmucken Lokal.
Immer wieder wird so für gute Stimmung gesorgt. (zh2)
Bar Enge, Seestrasse 7, 8002 Zürich.
www.bar-enge.ch.
Wir inserieren
im «Zürich 2», weil
wir die lokale
Kundschaft so am
besten erreichen.
Import Optik
Michael Hartmeier
Optometrist FH, SBAO
Kontaktlinsenspezialist
8134 Adliswil
Infoveranstaltung: So düngt
und giesst man Pflanzen
In der Stadtgärtnerei in Albisrieden, dem Zentrum für
Pflanzen und Bildung im Sackzelg 25/27 (beim Hubertus),
findet der zweite Anlass der
Reihe «Grün über Mittag»
statt: am Freitag, 5. Februar,
von 12.30 bis 13.15 Uhr. Das
Thema: «Hunger und Durst –
wie ernähren wir unsere
Pflanzen?» Neben den Wachstumsfaktoren Temperatur, Luft
und Licht sind Wasser und
Nährstoffe für die Entwicklung
und das optimale Wachstum
der Pflanzen verantwortlich.
Geschieht die Düngung fachgerecht und zur richtigen Zeit,
wird nicht nur Geld gespart,
sondern auch die Umwelt geschont. Was muss man beachten beim Düngen? Welcher
Dünger macht wann Sinn?
Und wann ist es Zeit für das
Giessen der Pflanzen? Die
Die Führung durch die Stadtgärtnerei ist gratis.
Führung gibt Einblick, wie die
Pflanzenernährung und Bewässerung in der Stadtgärtne-
Foto: zvg.
rei geschehen. Der Eintritt ist
frei, eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. (pd.)
Zürich 2
AKTUELL
Nr. 5
4. Februar 2016
7
Zürcher Urschrei mit 100 Jahren Nachhall
Mit der Eröffnung des Cabarets Voltaire am 5. Februar
1916 infizierte Dada von
Zürich aus die ganze Welt.
Genau 100 Jahre später
läuft nun unter dem Titel
«165 Feiertage: Obsession
Dada» ein Jubiläumsprogramm von überwältigenden
Ausmassen vom Stapel.
Eröffnungs-Tusch
Am Eröffnungstag des Dada-Jubiläums morgen Freitag, 5. Februar,
wird an diversen Orten gefeiert:
• Im Cabaret Voltaire spielt ab 15
Uhr Pianist Dario Bonucelli Erik
Saties «Vexations». Um 20.30 Uhr
treten zu offiziellen Ansprachen
auf: Jürgen Häusler, Präsident
Trägerverein Cabaret Voltaire; Adrian Notz, Direktor Cabaret Voltaire, und Stadtpräsidentin Corine
Mauch. Danach folgt die Eröffnung
der Ausstellung «Obsession Dada»
mit einer Performance, einer Predigt, der Vernissage des Stadtplans
«Dada Stadt Zürich» sowie der
Präsentation «Cabaret Voltaire als
Skulptur» von Kerim Seiler.
• Im Landesmuseum eröffnet um
18 Uhr die Ausstellung «Dada Universal», die Dada-Werke sowie die
globale Ausstrahlung der Bewegung bis in die Gegenwart zeigt.
Im Zentrum steht als «Mona Lisa
des Dadaismus» das legendäre
Urinoir von Marcel Duchamp.
• Im Kunsthaus Zürich eröffnet
um 19 Uhr die Ausstellung «Dadaglobe reconstructed», ein Meilenstein in der jüngsten Dada-Forschung. «Dadaglobe» versammelt
die über 200 Kunstwerke und Texte, die dem Dadaisten Tristan Tzara 1921 von Künstlern aus ganz
Europa zugeschickt wurden. (mai.)
Lisa Maire
Auf die Frage, was Dada ist, haben
nicht alle die gleiche Antwort parat.
Kunsthistorisch betrachtet, war Dada
eine radikale Reaktion auf die Schrecken des Ersten Weltkrieges, eine
geistige Haltung, die sich von den geltenden Normen, Hierarchien, Konventionen verabschiedete. Farbiger klingt
Hugo Balls Erklärung im ersten Dada-Manifest von 1916: «Wie erlangt
man die ewige Seligkeit? Indem man
Dada sagt. Wie wird man berühmt?
Indem man Dada sagt. Mit edlem Gestus und mit feinem Anstand, bis zum
Irrsinn, bis zur Bewusstlosigkeit.»
Dada-Nabel der Welt
Hugo Ball gehörte neben Emmy Hennings, Tristan Tzara, Marcel Janco,
Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp und
Richard Huelsenbeck – mit Ausnahme
von Sophie Taeuber-Arp allesamt europäische Emigranten – zu den Begründern des Cabaret Voltaire, wo am
Abend des 5. Februar der erste Dada-Abend ausgetragen wurde. Das Cabaret Voltaire war bis zum 23. Juni
1916 in Betrieb, als Hugo Ball im kubistischen Kostüm als magischer Bischof auftrat. Wenige Wochen später
fand im Zunfthaus zur Waag die erste
Dada-Soiree mit dem Eröffnungsmanifest von Hugo Ball statt.
Anarchistisch, provokativ, erfinderisch, Urbewegung der Avantgarde, war Dada bereits zu Beginn der
1920er-Jahre ein weltumspannendes
Netzwerk. Ohne Dada, so betont Adrian Notz, Direktor des Cabarets Voltaire, hätte es weder Surrealismus,
Pop-Art, Fluxus, Mail-Art oder Punk
gegeben. Die eigentliche dadaistische
Zürcher Chronik endete zwar im Juni
1916. Dank einer der weltweit grössten Dada-Sammlungen im Kunsthaus
und dem 2004 wiedereröffneten Cabaret Voltaire blieb Zürich aber bis
heute der Dada-Nabel der Welt.
Mit einem überbordenden Programm soll das Cabaret Voltaire nun
165 Tage lang – ein Tag für jeden der
«anerkannten» 165 Dadaisten – zu
dem gemacht werden, was es vor
100 Jahren war: eine Beiz und ein
freier Ort der zeitgenössischen Kunst.
Dazu wolle man sich von den Dadaisten inspirieren lassen, mit Philosophen über Gesellschaft und Kunst
nachdenken und mit Künstlerinnen
und Künstlern die «Energieeinheit
Obsession» entzünden, heisst es in
der Jubiläumsdokumentation.
Illustres Komitee
Dada-Mitbegründer Hugo Ball als magischer Bischof im kubistischen Kostüm, Zürich, 1916.
ret Voltaire aufladen soll, so erklärt
Adrian Notz. Eine Säule aus Kupfer,
die mitten aus der ebenfalls mit Kupfer verkleideten Bühne ragt, dient dabei als leitendes Element zum darüber gelegenen Veranstaltungssaal,
wo eine zweite Kupferbühne die
Energieladung empfängt.
Die Bühne in der Krypta wird mit
wöchentlichen Performances, Lesungen und Manifesten bespielt. Den
Auftakt macht das italienische Performance-Kollektiv Lu Cafausu. In den
Wochen drauf folgen Künstlerinnen
und Künstler wie Giovanni Morbin
mit seinem Hund Ada, Oppy De Bernardo & Aldo Mozzini, Garret Nelson,
Thomas Hirschhorn, Lili ReynaudDewar, Gianni Motti, Nedko Solakov,
Carlos Amorales und andere mehr.
Einige dieser Protagonisten waren
bereits davor im Cabaret Voltaire zu
Gast. So etwa der als kompromisslos
bekannte Schweizer Installationskünstler Thomas Hirschhorn oder
der Mexikaner Carlos Amorales, der
in seiner Heimat eine neue Avantgarde namens «El Cubismo Ideologico»
begründet hat. Und der Italo-Schweizer Gianni Motti zeigte hier mal mithilfe einer Wahrsagerin eine Ausstellung, die in der Zukunft stattfand.
Gefeiert wird auch an den täglichen Soireen im Saal des Cabarets
Das Dada-Jubiläum wird finanziell
von Stadt und Kanton Zürich, vom
Bundesamt für Kultur und von privaten Sponsoren unterstützt. Als
Kurator waltet Kunsthistoriker Juri Steiner, ideelle und organisatorische Unterstützung leistet ein Komitee, dem fast 40 Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft angehören. Darunter der
Stadtzürcher Kulturchef Peter Haerle, alt SP-PRegierungsrat Markus
Notter, die Künstler John Armleder, Thomas Hirschhorn, Dieter
Meier, Präsenz-Schweiz-Chef Nicolas Bideau oder Literaturwissenschaftler Peter von Matt. (mai.)
Fotos: zvg.
Voltaire. Am 10. Februar zum Beispiel
erwecken sechs Tänzerinnen und eine
Puppenspielerin die Marionette «The
Robot King» der Ur-Dadaistin Sophie
Taeuber-Arp zum Leben. Nach einer
36-stündigen «Hacktion» spielt am 5.
März die Genfer Kultband The Death
Brothers, und für den 9. April kreiert
die internationale Performance Gruppe «Blago Bung» ein Lyrik-Konzert.
Gespannt darf man auch sein auf den
Auftritt des Malers, Plastikers und
Konzeptkünstlers Kerim Seiler, der
das Cabaret Voltaire in eine Skulptur
umwandeln wird. Der Ort ist dann
keine Liegenschaft mehr, sondern ein
Kunstwerk, das nach den Regeln des
«Obsession Dada»
«Obsession Dada» nennt sich denn
auch die Sonderausstellung, die morgen in der Krypta des Cabarets Voltaire eröffnet wird. Sie basiert auf
Dokumenten aus dem Archiv des
grossen Schweizer Ausstellungsmachers Harald Szeemann (1936–2005),
das sich im J.P. Getty Research Institute in Los Angeles befindet. In seinem «Museum der Obsessionen» fanden auch Dada und die Dada-Erben
einen Platz. Seine Tochter Una Szeemann hat nun für die Ausstellung eine raumgreifende Bühne konzipiert,
die wie die Obsession als Energieeinheit verstanden wird und das Caba-
Obsession Dada: (v.l.) Stempel aus dem Archiv von Harald Szeemann, Gianni Motti, Selbstporträt von 2015,
Fotos: zvg.
das Cowboy-Parfum «Budd Sèlavy» des US-Schweizer Künstlers Garret Nelson.
Systems Kunst funktioniert – ein neuer Freiraum. Diesen haben bereits im
Jahr 2002 Künstlerinnen und Künstler
geschaffen, indem sie die Liegenschaft
besetzten und sie während mehrerer
Monate als «Dadahaus» betrieben.
Dank ihnen gibt es das Cabaret Voltaire als Institution heute.
165 Dada-Morgengebete
Das Feiertagsprogramm umfasst viele
weitere Aktionen, Performances, Lesungen, Konzerte und zum Beispiel
auch Stadtführungen. Ab dem 11. Juni wird das Cabaret Voltaire dann
zum «Zunfthaus Voltaire» der Kunstbiennale Manifesta 11 transformiert.
So enden Ausstellung und Soireen am
15. Mai mit der Lancierung des «Vögele Kulturbulletins» zu Dada – genau
100 Jahre, nachdem das Cabaret Voltaire Magazin erschienen ist.
Eine Attraktion der besonderen
Art dauert weiter an: Adrian Notz
himself amtet während aller 165 Dada-Feiertage als Frühaufsteher und
Vorbeter. Das heisst, täglich um 6.30
Uhr hält er Offizien zu Ehren eines
der 165 Dadaisten ab. Am Feiertag
von Hans Arp etwa trägt er dessen
Gedicht «Die Schwalbenhode» vor.
Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, 8001 Zürich. Offizien: 5. Februar bis 18. Juli, jeweils um 6.30 Uhr. Soireen: 5. Februar bis
15. Mai, jeweils um 20 Uhr. Ausführliche
Agenda: www.cabaretvoltaire.ch.
8
Stadt Zürich
Nr. 5
4. Februar 2016
AU TO M O B I L
Toyota bringt den RAV4 als Hybridvariante
Drei Jahre nach der Einführung der vierten Modellgeneration des Kompakt-SUV
RAV4 wird nun auch eine
Hybridvariante mit Frontoder Allradantrieb angeboten. Gegenüber der Version
mit Benzinmotor ist der
Mehrpreis happig.
lend ist dabei die 360-Grad-Kamera,
die Objekte rund um das Fahrzeug
anzeigt und so dem Fahrer jederzeit
hilft, den Überblick zu behalten. Zum
erweiterten Sicherheitspaket zählen
unter anderem ein Spurhalteassistent
(hat sich bei bewusst provozierten
Manövern bewährt), vollautomatisches Fernlicht sowie die Verkehrsschildererkennung. Das Pre-Collision-System bremst bei einer drohenden Kollision bis zum Stillstand oder
verringert zumindest das Tempo um
etwa 40 km/h. Ausserdem kann das
System bei einem Tempo von bis 80
km/h Fussgänger erkennen, wobei es
im Falle eines drohenden Zusammenstosses die Fahrt automatisch
um ungefähr 30 km/h verlangsamt.
Peter Trösch
1994 rückte Toyota als Pionier ins
Rampenlicht und stellte am Genfer
Automobil-Salon als Weltpremiere
das Kompakt-SUV RAV4 vor. Diese
neue Fahrzeugkategorie kam an der
Verkaufsfront auf Anhieb gut an. In
der Folge konnte jedes Jahr eine
markante Steigerung der Absatzzahlen verzeichnet werden.
Facelift beim Design
Hybrid-Pioniere
Drei Jahre später setzten die Japaner
einen weiteren Meilenstein: Mit der
Markteinführung des ersten Prius betrat das weltweit erste Grossserienmodell mit Hybridantrieb die automobile Bühne. Dazu kamen der Auris
sowie der Yaris mit Hybridantrieb.
Auch Toyotas Nobeltochter Lexus bietet ein breites Portfolio an Hybridmodellen.
Nun steht auch bei der 2013 lancierten vierten Generation des beliebten RAV4 eine Hybridvariante zur
Verfügung. Oder besser gesagt, zwei:
Toyota bietet das Hybrid-SUV nämlich wahlweise mit Front- oder mit
Allradantrieb an.
Das bewährte Hybridantriebssystem besteht aus einem 2,5-Liter-Benzin-Atkinson-Motor mit 155 PS, einem Elektromotor, einem Generator
und einer Nickel-Metallhydrid-Batterie mit 204 Zellen, die unter der
Keinen Diesel mehr, dafür gibt es neu einen Hybridmotor für den neuen RAV4 von Toyota.
Rückbank angebracht ist. Die 4×4Version verfügt über einen zusätzlichen Elektromotor an der Hinterachse und realisiert damit einen elektrischen Allradantrieb, der leichter
und kompakter ausgelegt ist als ein
System mit Verteilergetriebe und
Kardanwelle.
Mit einer maximalen Systemleistung von 197 PS verbraucht der Allrad-Hybrid laut Werk 4,9 Liter pro
100 Kilometer. Der CO2-Ausstoss
wird mit 115 Gramm pro Kilometer
angegeben. 8,3 Sekunden sollen von
0 bis 100 km/h verstreichen, als Spitzentempo werden 180 km/h genannt.
Auf
spanischen
Autobahnen,
Überlandstrassen und engen Serpentinen im Gebirge hinterliess der fünfplätzige Allrad-Hybrid einen ausgezeichneten Eindruck. Ein kurzer
Knopfdruck, und schon setzt sich das
rund 1,7 Tonnen wiegende SUV völlig
geräuschlos und sanft in Bewegung.
Angenehm überrascht haben auch
die Fahrleistungen und die jederzeit
Fotos: zvg.
genügend abrufbaren Kraftreserven.
Ein Lob verdienen schliesslich der
hohe Fahrkomfort und das grosszügige Platzangebot, das bezüglich Beinund Kopffreiheit sehr gute Werte erreicht. Die Anhängelast darf beim
4×4 bis zu 1650 Kilogramm wiegen.
Einhergehend mit der neuen
Technik hat Toyota seinem Erfolgsmodell – mit oder ohne Hybrid – ein
neues Aussendesign, ein aufgefrischtes Interieur sowie eine erweiterte Sicherheitsausstattung verpasst. Auffal-
Bei der Überarbeitung sind die Hebel
auch beim Design angesetzt worden.
So wirkt die Frontpartie jetzt schon
etwas aggressiv. Die neuen hinteren
Stossfänger und prägnantere Rückleuchten verleihen dem RAV4 ein dynamischeres Erscheinungsbild..
In der Schweiz kommt der Hybrid-RAV4 im März in den Verkauf.
Die Basisversion mit Frontantrieb
kostet ab 37 700 Franken, die 4×4Version ab 40 200 Franken. Weitaus
weniger kostet die Einstiegsvariante
mit reinem Benzinmotor: Ab 29 900
Franken ist man dabei. Sämtliche
Benzinversionen verfügen über einen
152 PS leistenden 2-Liter-Motor und
Allradantrieb.
Ein Diesel wird in der Schweiz
nicht mehr angeboten. Die Verkaufserwartungen für den neuen RAV4 liegen in der Schweiz für 2016 bei 1800
Einheiten; der Hybridanteil soll laut
Philipp Rhomberg, Generaldirektor
Toyota Schweiz, bei 85 Prozent liegen. Kumuliert wurden hierzulande
bis heute über 40 000 RAV4 immatrikuliert.
Mitsubishi Outlander kommt frischer daher
Die sichersten Autos
des letzten Jahres
Mit mehr als 100 Änderungen rollt der Outlander ins
neue Modelljahr. Verbesserungen fallen in den Bereichen Technik, Komfort und
Ausstattung auf. Auch die
Optik wurde aufgepeppt.
Die Verbraucherschutzorganisation
Euro NCAP hat aus den Crashtests
des vergangenen Jahres die sichersten Autos ihrer Klasse benannt. «Best
in class» sind unter den neuen Modellen der Volvo XC90 (grosse Geländewagen), der Mercedes-Benz GLC
(kleine Geländewagen), der Jaguar
XE (Limousinen), der Infiniti Q30
(Kompaktklasse) und der Honda Jazz
(Kleinwagen). Bei den grossen Vans
schnitt der Ford Galaxy/S-Max am
besten ab, bei den kleineren Vans der
VW Touran. Trotz vier statt möglichen fünf Sternen ging der Mazda
MX-5 (siehe Artikel oben) als sicherster Sportwagen 2015 hervor. (zb.)
Peter Trösch
Dass der Outlander bisher kein Hingucker war, hat die Verantwortlichen
schon etwas gewurmt. Mit der Überarbeitung gehört dieser Makel nun
aber der Vergangenheit an. Denn erstmals bei einem Serienmodell kommt
die neue, emotionalere Designsprache
von Mitsubishi zum Einsatz. Die dynamisch gestylte Front mit LED-Scheinwerfern, das sportliche SUV-Profil sowie das elegante Heck mit breiten
Leuchten und LED-Tagfahrlichtern
lassen den Outlander eindeutig zeitgemässer aussehen als den Vorgänger.
Die Heckschürze ist in sportlichem
Schwarz, die Schutzabdeckung im Silberlook gehalten – das kann sich sehen lassen.
Fortschritte im Innenraum
Auch im Innenraum sind Fortschritte
gut sichtbar. Die Verarbeitung der Materialien hinterlässt einen soliden und
gepflegten Eindruck. Und dem Fahrer
fällt das neu gestylte, griffigere und
verstellbare Lederlenkrad auf. Es gibt
aber auch kleine Schönheitsfehler: Die
Tasten für die zweistufige Sitzheizung
sind zu versteckt und die Schalter für
die Fensterheber nachts nicht be-
Der neue Outlander ist moderner, komfortabler und bequemer.
leuchtet. Suchen muss man auch den
Hebel für die Tankklappe, die etwas
ungewohnt neben dem Fahrersitz auf
dem Türeinstiegsholm platziert ist.
Die Motorisierung unseres Testwagens hinterlässt gemischte Gefühle.
Wohl hat der 2,2-Liter-Diesel mit einer Leistung von 150 PS genügend
Kraftreserven, er muss sich aber
punkto Laufruhe Abstriche gefallen
lassen. Das Triebwerk brummt fast
über den gesamten Drehzahlbereich
unüberhörbar. Und auch der durchschnittliche Verbrauch von 7,2 Litern
pro 100 Kilometer bewegt sich an der
Obergrenze. Dies auch gemessen an
den Fahrleistungen: Laut Werk liegt
die Höchstgeschwindigkeit bei 190
km/h, und der Spurt auf Tempo 100
soll in knapp 12 Sekunden bewältigt
werden können.
Der wohnliche Innenraum ist
grosszügig konzipiert und bietet fünf
Fotos: zvg.
Erwachsenen auch auf längeren Wegstrecken viel Komfort. Dazu tragen die
bequemen Ledersitze mit verbessertem Seitenhalt, aber auch die üppig
bemessene Bein- und Kopffreiheit bei.
Die zweite Sitzreihe kann variabel
umgeklappt und bis zu 25 Zentimeter
nach vorne geschoben werden, um
das Einsteigen in die dritte Sitzreihe
zu erleichtern. Mit einem einfachen
Handgriff können die im Fahrzeugboden komplett verstauten zwei zusätzlichen Sitzgelegenheiten hervorgeholt und wieder versenkt werden.
Zwei Notsitze zusätzlich
Die Plätze 6 und 7 sind aber nicht
mehr als Notsitze und nur der Jungmannschaft zuzumuten. Selbst zwei
zierliche Frauen schauen nicht eben
glücklich von der dritten Sitzreihe
zum Fahrer nach vorne: «Ich hab ja
die Knie fast am Kinn», stellte die eine
Mitfahrerin fest, mit einer Grösse von
1,5 Metern nicht eben eine Riesin.
Nutzt man alle sieben Sitze, verbleibt nur noch ein Kofferräumchen;
für den Grosseinkauf im Supermarkt
eindeutig zu munzig. Legt man hingegen alle Sitze um, steht ein grosses
Ladevolumen von 1754 Litern zur
Verfügung.
Ab 25 000 Franken zu haben
In der teuersten Version kostet der
Outlander 42 999 Franken, was auf
den ersten Blick etwas happig erscheinen mag. Berücksichtigt man das
Preis-Leistungs-Verhältnis,
braucht
sich Mitsubishi vor der Konkurrenz
aber nicht zu verstecken.
Und es geht auch wesentlich günstiger: Für 24 999 Franken steht die
Basisversion mit Benzinmotor (150
PS), Frontantrieb und Fünfganggetriebe zur Verfügung.
BMW i3 siegt
Das deutsche Institut Öko-Test hat für
«Auto Test» die zehn umweltfreundlichsten Autos 2016 ermittelt. Dabei
zählen nicht nur Treibstoffverbrauch,
Schadstoffausstoss und Geräuschemissionen, das Ranking bewertet
den gesamten Lebenszyklus von der
Produktion bis zum Recycling. Auch
die Umweltstandards des Herstellers
fliessen in die Bewertung ein.
Gewonnen hat der BMW i3, der
gemäss den Testern durchgängig
nach Nachhaltigkeitsgesichtspunkten
gebaut wird: Die Carbonkarosserie
wird mithilfe von Wind- und Wasserkraft hergestellt, der Innenraum mit
viel Recyclingmaterial ausstaffiert,
das Batteriesystem wird später stationär weitergenutzt. Auf den Plätzen
dahinter rangieren gleich drei Toyota-Modelle mit Hybridantrieb. (zb.).
Stadt Zürich
Nr. 5
4. Februar 2016
9
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Regierungspräsident Ernst Stocker
mit Ehefrau Christine.
Siegerehrung: Pius Schwizer auf Chellatus R und Steve Guerdat (links)
auf Albführens Happiness realisierten im Zeitspringen der Verit Immobilien AG einen Schweizer Sieg.
Foto: zvg.
Bewundern ihren Mann und Vater:
Gloria Theiler mit Tochter Luciana
Agostinelli Theiler.
Emotionen der VIPs im Hallenstadion
Pius Schwizer gewann das WeltcupSpringen am Sonntagnachmittag am
Mercedes-Benz-CSI im Hallenstadion.
Gemeinsam mit Olympiasieger Steve
Guerdat realisierte Schwizer auch einen Sieg im Zeitspringen. Am diesjährigen Grossanlass rund ums Pferd
erfreuten sich Tausende von Zuschauern. Auf der VIP-Tribüne gaben
sich zahlreiche Politiker ein Stelldichein. Auch die amtierende Miss
Schweiz, Lauriane Sallin, war anzutreffen. Sie hat im Amtsjahr keine
Zeit zum Reiten, aber sie bewundert
die Eleganz der Pferde und die sportlichen Höchstleistungen der Turnierreitenden.
Bodenständige Beziehung zum
Pferd hat Regierungspräsident Ernst
Stocker, der, wie er sagte, aus einer
«Dragoner-Familie»
kommt.
Als
Landwirt hat er natürlich auch sonst
viele Berührungspunkte zu Pferden.
Neo-Ständerat Ruedi Noser erzählte
von seiner früheren Karriere als
Dressurreiter und als stolzer Besitzer
eines Oldenburger Hengstes. Bildungsdirektorin Silvia Steiner war
eifrig am Wetten und setzte meistens
auf das richtige Pferd. Selber passionierte Reiterin, sah Sabine Stahl,
Ehefrau von Nationalrat Jürg Stahl,
natürlich die feinsten Details bei den
Wettbewerben und war mit Empathie
bei Ross und Reiter.
Nach 28 Jahren vollem Einsatz für
den Mercedes-Benz-CSI Zürich wurde
der Mitbegründer und Co-Präsident
Rolf Theiler feierlich in einer Überraschungszeremonie verabschiedet. Im
Beisein
zahlreicher
Wegbegleiter
konnte er seine immer noch exzellenten Reitkünste in zwei rasanten Ehrenrunden unter Beweis stellen. Theiler bleibt dem Turnier als Verwaltungsrat und Aktionär erhalten.
Abschied mit rasanter Ehrenrunde: Mercedes-Benz-CSI-Mitbegründer Rolf
Theiler tritt nach 28 Jahren ab.
Foto: zvg.
Regierungsrätin Silvia Steiner,
Gymnasiastin Emanuela Curioni.
Dressur-Reiterfahrungen: FDP-Ständerat Ruedi Noser.
Gern dabei: SVP–Nationalrat Hansjörg Walter, Gattin Madeleine.
Ist dem Reitsport zugetan: Miss
Schweiz Lauriane Sallin.
Sabine und NR Jürg Stahl, Präs.
parlamentarische Gruppe Sport.
ANZEIGEN
10. Februar 2016
19 Uhr
Jahr des Affen
Rosmarie Amacher
räumt Ihren Schrank
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UND PATISSIÈRE YE MEEI
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Anmeldung:
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Telefon 044 227 76 72
Löwentanz
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KUNG-FU-SHOW
10
Zürich 2
Nr. 5
4. Februar 2016
Veranstaltungen & Freizeit
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Zurück in die
Vergangenheit
Wir befinden uns in einer fernen Zukunft. Die Menschheit beherrscht das
Zeitreisen. Doch was fantastisch
klingt, birgt auch Risiken: Immer
wieder kommt es zu Phänomenen
und Paradoxen, die die Realität bedrohen.
In «T.I.M.E. Stories» sind die
Spieler Zeit-Agenten. Als solche reisen sie zurück in die Vergangenheit,
um Ereignisse zu erforschen und
wenn möglich zu verhindern. Dabei
schlüpfen die Agenten in Charaktere
der Zielepoche. Diese können sie
zwar frei steuern und ihr Handeln
bestimmen. Doch gewisse Eigenschaften wie Stärke, Geschick oder
besondere Fähigkeiten der Rollen
bleiben ihnen.
Die Spieler erforschen gemeinsam
die Vergangenheit Stück für Stück,
untersuchen Zimmer, sprechen mit
Personen, erkunden Orte. Das ist geschickt mit einem Kartenstapel gelöst, der nach und nach aufgedeckt
wird. Auch die Räume, die erforscht
werden, bestehen aus Karten, die nebeneinander gelegt mit ihren Rückseiten ein Panorama ergeben und so
dem eher kargen Spielbrett Atmosphäre verleihen.
Für jede Aktion verbrauchen die
Spieler Zeit, und die ist begrenzt.
Nach einer gewissen Periode reisst
die Zeitmaschine die Agenten wieder
zurück in die Zukunft. Ist das Rätsel
noch nicht gelöst, können die Spieler
einen neuen Durchlauf wagen. Sie
springen wieder an den Anfang des
Spiels, können in neue Rollen schlüpfen und vom bereits Erfahrenen profitieren.
So erlebt die Spielrunde eine sich
stetig weiterentwickelnde Geschichte.
Kommt sie auf die Lösung? Und wie
viele Durchläufe benötigen die Spieler? Das ergibt am Ende eine Wertung, die sich mit anderen Spielrunden vergleichen lässt.
Dr. Gamble meint: Bei «T.I.M.E.
Stories» ist der Weg das Ziel. Es ist
weniger ein klassisches Spiel als ein
Abenteuer, dass alle gemeinsam erleben. Zusammen diskutiert man Erkenntnisse, entscheidet, wo man als
Nächstes weiterforschen will. Geschickt spielt das Spiel mit Erwartungen und der Neugier. Unsere Spielrunde war begeistert!
Mit «T.I.M.E. Stories» erhält man
das Spielsystem und einen ersten
Fall. Das ist der grösste Nachteil am
Ganzen: Hat man ein Abenteuer nach
mehreren Durchläufen gelöst, ist es
müssig, es noch mal anzugehen.
Neue Geschichten müssen separat erworben werden. Immerhin holt man
aus dem ersten Fall rund 5 Stunden
Spielzeit heraus. Und das Spiel ermöglicht es auch, eine Partie mittendrin zu unterbrechen und «abzuspeichern». Allerdings muss man mit der
gleichen Gruppe die Partie wieder
aufnehmen. So eignet sich «T.I.M.E.
Stories» nicht für jedermann.
Dr. Gambles Urteil:
«T.I.M.E. Stories» von Peggy Chassenet
und Manuel Rozoy, Space Cowboys, 2–4
Spieler, ab 12 Jahre.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Jeden Montag und Mittwoch
Mittwoch, 10. Februar
sikverein Harmonie Adliswil. Ref. Kirche Adliswil,
Kirchstrasse.
Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11.00 Uhr
im ref. Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse 21,
Mittwoch 18.30–20 und 20.15–21.45 Uhr im
Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78. Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/EYU,
Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch.
Sonntag, 7. Februar
14.00 «Winterzauber in Harmonie»: 125 Jahre Musikverein Harmonie Adliswil. Ref. Kirche Adliswil,
Kirchstrasse.
16.00 Musical «Der gute Räuber Willibald»: Spielfassung von Yves Raeber, Kompositionen von Manuela Crola, Kinderchor St. Franziskus. Kath. Kirchgemeindezentrum St. Franziskus, Kilchbergstrasse 1.
Donnerstag, 4. Februar
7.00–18.00 Ausstellung 1. Weltkrieg: Infos unter:
www.ken.ch/ 14-18. Ausstellung bis 12. Februar.
Kantonsschule Enge, Steinentischstrasse 10.
10.00 Kindertreff PBZ: Buchstart Geschichtenzeit.
Für Eltern mit Kleinkindern von 2 bis 3 Jahren.
Animation mit Brigitte Schanz. Pestalozzi-Bibliothek Leimbach, Rebenstrasse 73.
14.30–16.00 Tanz und Unterhaltung: Franco Palattella spielt auf dem Akkordeon und Keyboard Folklore und moderne Musikstücke. Alterszentrum
Kalchbühl, Kalchbühlstrasse 118.
20.00–21.30 Lesung John Lanchester: Kaufleuten
(Festsaal), Pelikanplatz.
Donnerstag, 11. Februar
Montag, 8. Februar
Freitag, 5. Februar
Ab 18 Uhr: Eröffnungsabend der Bar Enge als erste Pilsner-Urquell-Bar in Zürich. Der Abend wird
untermalt mit Musik von Peter Finc (voc./guit.)
und Nicole Johänntgen (sax). Bar Enge, Seestrasse 7, 8002 Zürich.
20.00–21.30 Die Gebirgspoeten: Radio Alpin: Kaufleuten, Pelikanplatz.
21.00–2.00 DJ ABS: Black, Beat, Funk, World,
Soul. Kulturraum Thalwil, Bahnhofstrasse 24.
14.00–16.00 Steuererklärung für 2015: Das freiwillige Mitarbeiterteam hilft AHV-berechtigten Seniorinnen und Senioren (ohne grosse Vermögenswerte) wieder beim Ausfüllen des Formulars. Keine Voranmeldungen möglich, Nummernaufruf.
Bis 17. März. Jeweils Montag bis Donnerstag, 14
bis 16 Uhr. Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstrasse 267.
20.00–22.00 Konzert Lee Ritenour: Kaufleuten, Pelikanplatz.
Samstag, 6. Februar
Dienstag, 9. Februar
15.00–2.00 Festival: We make it!: Kaufleuten, Pelikanplatz.
19.30 «Winterzauber in Harmonie»: 125 Jahre Mu-
9.30–11.30 Musik: Gemütliches Beisammensein.
Pflegezentrum Entlisberg, Paradiesstrasse 45.
20.00–22.00 Konzert Daughter: Kaufleuten.
14.30 Tanznachmittag: Mit Hansruedi Schär. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45.
20.00–21.30 Buchvernissage Bruno Ziauddin: Kaufleuten (Festsaal), Pelikanplatz. Siehe auch kleine
Vorschau auf Seite 11.
Freitag, 12. Februar
20.00–22.30 Public Screening: Swiss Music Award
2016: Kaufleuten, Pelikanplatz.
Montag, 15. Februar
15.00–16.00 Zürcher Fasnacht: Die Kapelle Stallbänkli begleitet uns musikalisch. Alterszentrum
Mittelleimbach, Leimbachstrasse 210.
20.00–22.00 15. Internationales Theatersportfestival: Kaufleuten, Pelikanplatz.
Neutrale Infos über die
Abstimmungsthemen
KIRCHEN
Reformierte Kirchgemeinde
Wollishofen
www.kirchewollishofen.ch
Sonntag, 7. Februar
10.00 Gottesdienst mit Pfarrerin
Eva Rüsch, Alte Kirche
Kollekte: Stiftung Aids und Kind
Anschliessend: Chilekafi
Montag, 8. Februar
14.30 Wollichörli für SeniorInnen
Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
19.00 Probe Kirchenchor, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Dienstag, 9. Februar
20.00 Probe Gospel Singers, Kirchgemeindehaus Kilchbergstrasse
Mittwoch, 10. Februar
19.15 Ökum. Nachtgebet
Alte Kirche
Pfarrei St. Franziskus
www.st-franziskus.ch
Samstag, 6. Februar
ab 17.00 Beichtgelegenheit
17.30 Eucharistiefeier
Sonntag, 7. Februar
9.30 Eucharistiefeier
11.15 Eucharistiefeier
17.30 Santa Messa auf italienisch
Kirche Enge
www.kirche-enge.ch
Freitag, 5. Februar
11.45 bis 13.00 Wähentag, im Kirchgemeindehaus Bederstr. 25
süsse und salzige Wähen, auch zum
Mitnehmen.
Sonntag, 7. Februar
10.30 Rockgottesdienst in der
Kirche Enge, Pfrn. Gudrun Schlenk
und Chileclub; Kollekte: Abai
Junge Kantorei Zürich
Kirchenbus im Normalfahrplan
Dienstag, 9. Februar
12.00 bis 13.30 Mittagstisch mit
biblischen Geschichten für PrimarschülerInnen, Kirchgemeindehaus
Bederstrasse 25
16.10 bis 16.55 Kinderchor
(1. bis 3. Klasse)
im Pfarreisaal Dreikönigen
17.45 bis 18.45 Jugendchor
(4. und 6. Klasse)
im Kirchgemeindehaus Enge
19.00 bis 20.00 Ängi Voices
(Oberstufe) in der Kirche Enge.
Mehr Informationen:
www.kirche-enge.ch/kinderchor
www.kirche-enge.ch/jugendchor
Kontakt: Barbara und Ulrich
Meldau: 044 781 25 25
Donnerstag, 11. Februar
14.00 Jassnachmittag im Kirchgemeindehaus Bederstrasse
Am 28. Februar 2016 kann das
Schweizer Volk über so unterschiedliche, wie auch kontroverse Themen
abstimmen. Konkret geht es um folgende Themen: Volksinitiative «für
Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe», Volksinitiative «Zur Durchsetzung der Ausschaffung krimineller
Ausländer (Durchsetzungsinitiative)»,
Volksinitiative «Keine Spekulation
mit Nahrungsmitteln!» und die Änderung des Bundesgesetzes über den
Strassentransitverkehr im Alpengebiet (STVG) (Sanierung GotthardStrassentunnel). Das legendäre Frauenpodium Zürich 2 und mit ihm
Dr. Erika Welti informieren darüber
in gewohnt neutraler Art und Weise:
am Montag, 15. Februar, um 9 Uhr
im Restaurant «Zur rote Buech» bei
der Tramhaltestelle Post Wollishofen.
(eing.)
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 15’900 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.),
Tel. 079 660 28 59,
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Bruno Lendenmann (bpl.), Jeannette Gerber
(jg.), Gabi Faerber (gf.), Kamil Krejci (kam.),
Hans Suter (hs.), Hans Lenzi (hl.), Beatrice
Christen (ch.).
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich 2
Veranstaltungen & Freizeit
Philosophische Ferkeleien für alle
Das Puppenspiel-Team
Gustavs Schwestern zeigt
«Piggeldy & Frederick» im
Theater PurPur. Ein herrliches Vergnügen für Klein
und Gross ab 5 Jahren.
Das kleine Schwein Piggeldy hat viele
Fragen, das grosse Schwein Frederick hat viele Antworten. Diese
Kombination macht aus den beiden
das perfekte Geschwisterpaar. Egal,
wie oft Piggeldy seinen grossen Bruder mit Fragen löchert, Frederick hat
immer eine tiefsinnig-unsinnige Erklärung auf Lager. Er weiss, was
Fernweh ist, wie man Alleinsein definiert, wozu eine Badewanne dient
und auch, was ein Risiko ist. Denn
für Frederick ist nichts leichter als
das.
Die kultigen Bilderbuchschweinchen und Trickfilm-Helden «Piggeldy
& Frederick» funktionieren prima
auch als Puppenspiel. In der Produktion des Theaters Gustavs Schwestern stehen sie allerdings nicht alleine im Rampenlicht. Auch die beiden
Puppenspielerinnen Jacqueline Surer
und Sibylle Grüter sind aktiv am Geschehen auf der Bühne beteiligt. Sie
erzählen die Geschichte, mischen
Erörtern die wirklich wichtigen Fragen des Lebens: Die beiden Handpuppenschweinchen Frederick und Piggeldy.
Foto: zvg.
sich ein, manipulieren Szenen, tragen Konflikte aus. So kommt es, dass
sie schon alles für das grosse Festessen vorbereiten, während Piggeldy
und Frederick noch über Gott und
die Welt philosophieren: Beilagen
werden zubereitet, Tischdekorationen gebastelt, die Suppe gewürzt, die
Messer gewetzt. Die Spielerinnen haben saumässig Hunger und können
es kaum mehr erwarten. Weiss Frederick, wie Schwein es anstellen
muss, um nicht als Festtagsbraten zu
enden? (pd./ mai.)
Mittwoch, 10. Februar, 15 Uhr, Samstag,
20. Februar, 17 Uhr, Sonntag, 21. Februar,
11 Uhr, im Theater PurPur, Grütlistrasse
36, 8002 Zürich, Tel. 044 201 31 51. Mehr
Infos: www.theater-purpur.ch.
Nach «Grüezi, Gummihälse» nun «Bad News»
Ein junger Journalist macht Karriere
bei einer Wochenzeitung und gerät in
den Sog des schillernden, diabolischen Chefredakteurs (unschwer als
Roger Köppel erkennbar) – mit lebensbedrohlichen Folgen ... Bei uns
tauft der Journalist, Buchautor und
Dozent Bruno Ziauddin, der 2008 mit
seinem Erstling «Grüezi, Gummihälse» einen Bestseller landete, sein
neues Buch: ein temporeicher,
scharfsinniger Medien- und Gesellschaftsroman über Manipulation und
radikale Stimmungsmache.
Donnerstag, 11.2.2016, um 20 Uhr Buchvernissage: Bruno Ziauddin. Kaufleuten.
Bruno Ziauddin.
Foto: Marcel Koch
GEMEINSCHAFTSZENTREN / QUARTIERVEREINE
Kinderhaus Entlisberg
Butzenstrasse 49, 8038 Zürich
Telefon 044 412 89 89
E-Mail [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/offener-bereich
Anlaufstelle Kinderbetreuung: Kinderhaus Entlisberg: Di 9 bis 12 Uhr und
Mi 15 bis 18 Uhr; offener Bereich
Selnau: Do 9 bis 12 Uhr. Tel. 044 412
89 77, [email protected].
Kinderhaus-Fasnacht: Mi, 10. Febr.,
Start Umzug 15 Uhr beim Kinderhaus Entlisberg, ab 14 Uhr Schminken im Saal.
Bewegte Märchen aus aller Welt: Do, 11.
Febr., 15 bis 15.45 Uhr, für Kinder
von 21•2 bis 5 Jahren in Begleitung,
im grossen Saal, gratis, ohne Anm.
Themenabend: Mama, Papa, darf ich helfen? Wie können wir unsere Kinder
am Alltag teilnehmen lassen? Do, 10.
März, 19.30 bis 21 Uhr, Vera Erni.
Anmeldung im Sekretariat Entlisberg.
GZ Leimbach
Leimbachstrasse 200, 8041 Zürich
Telefon 044 482 57 09
E-Mail [email protected]
www.gz-zh.ch
Knirpsatelier: jeden Fr 10 bis 11.30
Uhr, für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung. Anmeldung erbeten an [email protected].
Holzplattenmöbel bauen: 4x ab Do, 4.
Febr., 18.30 bis 21 Uhr, für Erwachsene.
Holzatelier: Sa, 6. Febr., 10 bis 12.30
und 14 bis 17.30 Uhr, Erwachsene
und Kinder.
Offenes Atelier: Fr, 5./12. Febr., 14 bis
17.30 Uhr, für Kinder ab Schulalter
oder in Begleitung.
Spielsamstag im Bistro: 6. Febr., 10 bis
15 Uhr. Bitte Gesellschaftsspiele mitbringen.
Klangwerkstatt: Mi, 10. Febr., 14 bis
17.30 Uhr, ab Schulalter oder in Begleitung.
Mütter-/Väterberatung: jeden Do 14 bis
16 Uhr.
Offene Krabbelgruppe: jeden Do 14.30
bis 16.30 Uhr, im Bistro, für Eltern
und Kleinkinder.
14 bis 16 Uhr. Während Schulferien
und an Feiertagen geschlossen.
Quartiertreff Enge
GZ Neubühl, Erligatterweg 33
Kleinkinder Kreativ: Mi, 10. Febr., 14
bis 17 Uhr.
Spiel- und Suppenabend: Mi, 10. Febr.,
ab 18 Uhr.
Gablerstrasse 20, 8002 Zürich
Telefon 044 201 60 64
www.quartiertreff.ch
Treff-Fasnacht: 7. Febr., 14 Uhr, Umzug durchs Quartier und anschl. Zvieri und Kinderfest.
Mittwochswerken: 10. Febr., 14.30
Uhr, für Kinder ab 5 Jahren. Anmeldung: [email protected].
Letzes Mal: Fasnachtskostümbörse: Do,
11. Febr., 15 bis 17 Uhr, in der Remise des Museums Rietberg, für Klein
und Gross.
Quartierverein
Wollishofen
www.wollishofen-zh.ch
Ortsmuseum Wollishofen
Widmerstrasse 8, 8038 Zürich
Neue historische Ausstellung: Wollishofen, eine Zeitreise. Geöffnet sonntags
GZ Wollishofen
GZ Neubühl
GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7
GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25
GZ Neubühl, Erligatterweg 53
Telefon 043 243 11 37
www.gz-zh.ch, [email protected]
GZ am See, Bachstrasse 7
Caffè Italiano – Italienisch Konversation
Do 18 bis 19 Uhr. Infos unter Telefon
076 410 73 02.
Kinderfasnacht: So, 7. Febr., 13 bis 17
Uhr.
Theater PurPur
Grütlistr. 36, 8002 Zürich
Telefon 044 2013151
www.theater-purpur.ch
«Mimi und Brumm feiern ein Fest»:
Spiel: Margrit Gysin, ab 4 Jahren. Mi,
3./17./24., und So, 21. Febr., je 15
Uhr.
Ausblick: im Februar spielen Gustavs
Schwestern «Piggeldy & Frederick»
und Jörg Bohn im Rahmen der Ferienspiele «Bruno der Briefträger».
Quartierverein Enge
www.enge.ch
Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz:
Jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr.
Nr. 5
4. Februar 2016
11
12
Zürich 2
Nr. 5
4. Februar 2016
AKTUELL
39 Tage Countrymusic in Zürich
Innovatives Projekt
in der roten Kirche
Seit dem 29. Januar und
noch bis zum 20. März
findet im Albisgüetli das
32. Country Music Festival
statt. Dabei wird auch für
das leibliche Wohl gesorgt.
Die rote Kirche St. Franziskus in Wollishofen plant ab Herbst 2016 ein innovatives Pfarreiprojekt: ein Franziskusjahr mit spannenden und aktuellen Veranstaltungen für Gross und
Klein, offen für alle Konfessionen.
Der Reihe nach: Sicher kennen
Sie die rote Kirche in Wollishofen,
vielleicht wissen Sie auch, dass sie
zur Kirchgemeinde St. Franziskus gehört. Doch wer war eigentlich dieser
Franziskus, und wie passt er in unsere heutige Zeit? Sogar der derzeitige
Papst hat seinen Namen gewählt. Der
Hl. Franziskus (1181–1226) ist eine
zeitlose, ja moderne Figur, die auch
heute noch berührt. Seine Verbundenheit mit der Schöpfung und seine
Überzeugungen widerspiegeln den
Glauben vieler Menschen unserer
Zeit, die vielleicht nicht mehr so kirchennah sind. Der Hl. Franziskus hat
als Figur das Potenzial, sehr unterschiedliche Menschen anzusprechen,
weil seine Ethik verblüffend gut in
unsere Zeit passt.
Und genau das ist es, was sich die
Mitglieder der Kirchgemeinde St.
Franziskus vorgenommen haben: Ein
besonderes Konzertereignis zum Kirchenpatron der roten Kirche in Wollishofen soll Ausgangspunkt für ein
identitätsstiftendes
Pfarreiprojekt
sein, das aber auch alle Wollishoferinnen und Wollishofer ansprechen
soll, ob gross, ob klein, alt oder jung.
Die Kirchgemeinde mit dem soeben
neu renovierten Zentrum möchte sich
als lebendige, innovative und aktive
Gemeinschaft zeigen, die für jeden
offen ist.
Es wird über ein Jahr verteilt viele öffentliche Veranstaltungen rund
um das Thema Franziskus geben:
vom Themenabend, an dem man
mehr vom Heiligen Franz von Assisi
erfährt, über einen Film- oder Theaterabend, einen Kochabend, zu musikalischen und meditativen Abenden
bis hin zu Vollmondwanderungen
und Veranstaltungen in der Natur.
Auch eine Reise nach Assisi, der Heimatstadt des berühmten Franz, ist
geplant.
Fabio Lüdi
Am 29. Januar jährte sich in Zürich
das längste Countrymusicfestival der
Welt bereits zum 32. Mal. Während
39 Tagen versprühen rund 60 Acts
der nationalen und internationalen
Countrymusicszene das Flair staubiger Landstrassen und Cowboystiefel
im Albisgüetli. Die Beliebtheit der
Countrymusic in der Schweiz ist für
Programmleiter und Mitorganisator
Albi Matter kein Zufall: «Country ist
sozusagen mit der Schweizer Volksmusik verwandt, das sieht man beispielsweise beim Hackbrett und der
Handorgel.» Den Erfolg des Festivals
erklärt er sich allerdings nicht bloss
durch musikalische Verwandtschaft,
sondern auch durch den Austragungsort: «Der Festsaal im Albisgüetli gehört zu den schönsten der
Schweiz, das Interieur vermittelt eine
rustikale Atmosphäre und erinnert
an einen Honky Tonk. Wer eintritt,
glaubt, in den Vereinigten Staaten zu
sein.»
«The Farm» – die US Shootingstars
kehren nach Zürich zurück.
Die Winterthurer «Nashville Rebels» um Leadmann Hämpi Ruf stehen
seit 25 Jahren auf der Bühne und geben ein Gratisjubiläumskonzert.
Die Countrywelt in Zürich
Countryartisten aus Ost- und Westeuropa, Skandinavien, Australien und
natürlich den Vereinigten Staaten geben sich im Albisgüetli die Klinke in
die Hand. «Für Schweizer und europäische Künstler ist das Festival eine
wichtige Referenz geworden, und
US-amerikanische Acts freuen sich
über die Möglichkeit, in Europa spielen zu können», so Matter.
Neben klingenden Namen wie
«The Bellamy Brothers» und «The
Farm» aus den USA und «Truck Stop»
aus Deutschland gibt sich auch die
Winterthurer Band «Nashville Rebels»
Tritt am 2. März auf: der Adliswiler Musiker Max
Stenz. Thema: die Nacht der brennenden Gitarren.
die Ehre. Bereits seit einem Vierteljahrhundert steht die Band um Frontmann Hämpi Ruf in unterschiedlichen
Formationen auf Konzert- und Festivalbühnen und wurde schon mit dem
Swiss Country Music Award ausgezeichnet. Mit ihrem Repertoire aus
Country, Rock’n’Roll und Blues wissen
sie auch heute noch zu begeistern. Zu
ihrem 25. Bandjubiläum geben die
Schweizer Countryveteranen am Festival ein Gratiskonzert, um sich bei ih-
Die deutsche Countryband «Truck Stop» hat bereits
Fotos: zvg.
über 40 Jahre auf dem Szenebuckel.
ren Fans für die langjährige Treue zu
bedanken.
Während des Festivals gibt es
sonntags jeweils echtes American
Breakfast zu geniessen, begleitet von
den Klängen nationaler und internationaler Countryartisten. Da sich
das American Breakfast in der Vergangenheit reger Beliebtheit erfreute,
finden nun nach dem Festival vom 27.
März bis zum 22. Mai erstmals die
Sunday Music Brunches statt. Neben
Jazz-, Swing- und Volksmusiklängen
sorgt der kubanische Pianoaltmeister
Rubalcaba für die musikalische Untermalung des Familienhappenings. Einmal wöchentlich werden am Country
Music Festival zudem gratis LineDance-Kurse angeboten.
32. Internationales Country Music Festival
vom 29. Januar bis 20. März im Schützenhaus Albisgüetli, Zürich. Preise zwischen
25 und 115 Franken. Reservation unter
www.albisguetli.ch.
Projektsänger willkommen
Der Bestatter kommt
in die Kirche
Mike Müller ist
derzeit
im
Schweizer Fernsehen
wieder
«Der Bestatter»
und macht mit
Victor Giacobbo
(noch) «Late SerMike Müller. zvg. vice Public». Zeit
also für einen
«Early Night Talk»: Am Freitag, 5.
Februar, ab 19 Uhr ist Mike Müller
Gast in der Andreaskirche, dem Monolith Sihlfeld an der Brahmsstrasse
106 im Kreis 3.
Pfarrer Thomas Schüpbach wird
sich mit Mike Müller über Gott und
die Welt unterhalten. Als Ambiente
dient der besondere Innenraum der
Andreaskirche, der Müller jedoch
höchstens architektonisch begeistern
dürfte: Schliesslich bekennt er sich
als Atheist religiös zu gar nichts und
ist dafür ein umso glühenderer Verfechter von Religions- und Meinungsfreiheit. Für Gesprächsstoff wird also
gesorgt sein. Was beschäftigt Mike
Müller? Was zählt für ihn besonders
im Leben? Wie ist es für ihn, einen
Bestatter zu verkörpern? Wie fest fordern ihn seine Auftritte? Was ärgert
und was freut ihn? Und – last but not
least: Was verbindet ihn mit Zürich
und insbesondere mit dem Kreis 3?
Die Veranstaltung ist gratis. Freie
Platzwahl. Keine Reservation. (e.)
www.sihlfeld.ch
Augenschein im Fifa-Museum: Quartiervereinspräsident Markus Gumpfer, zusammen mit Ehefrau Franziska
Gumpfer-Keller und Willy Hügli (l.). Im Hintergrund die Palette mit den Fussballtrikots aller Fifa-Mitglieder. ls.
Erfolgreicher Probelauf im Fifa-Museum
380 Mitglieder des Quartiervereins
Enge wollten dabei sein, das Kontingent war auf 200 beschränkt. Am
vergangenen Samstag durften diese
glücklichen Fussballfans, darunter
auch Quartiervereinspräsident Markus Gumpfer und seine Ehefrau
Franziska Gumpfer-Keller, einen ersten Rundgang durchs Fifa-Museum
absolvieren. Der nichtöffentliche An-
lass – die offizielle Eröffnung ist erst
am 28. Februar – diente dazu, das
multimediale Museum mit vielen interaktiven Elementen auf Herz und
Nieren zu testen. Auf die grösste Resonanz stiess logischerweise jener
mit Teppich wie ein Fussballrasen
ausgestattete Bereich, wo allerlei Geschicklichkeitstests
mit
richtigen
Fussbällen möglich sind. Dribbeln,
auf Ziele schiessen, natürlich der riesige, nervös rotierende Töggelikasten, Torwandschiessen quasi unter
Spielbedingungen und und und. Mit
der Eröffnung des Museums wird für
die Enge eine neue, positive Epoche
eingeläutet, da waren sich die Besucherinnen und Besucher einig. (ls.)
http://de.fifamuseum.com/
Die Verantwortlichen werden weiterhin darüber berichten und auf alle
Veranstaltungen hinweisen. Auf der
neu gestalteten Website www.st-franziskus.ch ist immer Aktuelles publiziert. Der Termin für die Startveranstaltung ist bereits bekannt: Sonntag,
2. Oktober 2016, um 19.30 Uhr – Uraufführung des «Oratorio Francescano» im Rahmen des Konzertzyklus
«Musik in St. Franziskus».
Der Franziskus Chor Wollishofen
unter der Leitung von Moana N. Labbate bereitet derzeit die Uraufführung des «Oratorio Francescano» vor.
Geschrieben wurde das Werk von
Thomas Fortmann (*1951 Gerzensee
BE), einem in der Toscana wohnhaften Schweizer Komponisten. Er beschäftigt sich seit längerem intensiv
mit dem heiligen Franziskus von Assisi. Im Zentrum des Werks steht der
«Cantico delle Creature», der Sonnengesang des Franziskus. Die Musik
ist schlicht und ansprechend, mit farbigen Klängen, sie hat etwas Archaisches und ist doch modern. Das Werk
für 13 Instrumente, Solo-Sopran und
Chor dauert etwa eine Stunde.
Romy Janson und Moana Labbate
Projektsänger/innen willkommen! Wir laden interessierte Sänger/innen ein, bei
diesem besonderen Projekt mitzuwirken.
Unser Projektprobenplan ermöglicht eine
gezielte Teilnahme ab Februar an ausgewählten Freitagabenden. Für versierte
Sänger/innen mit Notenkenntnissen besteht nach Absprache mit der Dirigentin
die Möglichkeit, das Werk selber zu lernen
und erst Anfang Juli einzusteigen. Gesucht
werden speziell noch Tenorstimmen.
Schnuppern ist jederzeit möglich. Kontakt
und Infos: www.franziskus-chor.ch.