NACHRICHTEN AUS 3 Februar 2016 / 5776 MONATE TERRORWELLE ERSTE FOLGEN DER EU-KENNZEICHNUNG FÜNF-JAHRES-PLAN ZUR FÖRDERUNG Chancengleichheit für die arabische Bevölkerung Israels Nr. 2 üb er 5 Au arb . fla eit ge ete A S N E «S » ! L L E TION S ER, DA G AB ! » H C Ü B BE S T E N R PROPHE T IE R E D «E INE S JE M A L S ÜBE ES «E IN ISMUS E H T A N E D S F ÜR TODE S S TOS Ab sofort wieder erhältlich: Der Bestseller von Roger Liebi ROGER LIEBI Leben wir wirklich in der Endzeit? 180 erfüllte Prophezeiungen Dr. Roger Liebi wartet mit überraschenden Details auf, die den eindeutigen Beweis liefern, dass wir wirklich in der Endzeit leben. Ein Todesstoss für den Atheismus. Liebi geht historisch-wissenschaftlich – auch anhand vieler enthaltener Grafiken – intensiv auf die Prophezeiungen ein und untermauert so die Zuverlässigkeit der Bibel. Man kann nur staunen, wie präzise sich biblische Voraussagen erfüllt haben. 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GESELLSCHAFT 20 Kurzmeldungen 24 Kluft zwischen Arm und Reich in Israel wächst 25 Erste Folgen der EU-Kennzeichnung WISSENSCHAFT 27 Kurzmeldungen 28 Sicherheit auf der Strasse 29 BIBEL: Die 7 Verheissungen Gottes für Israel Nach über sechzig Fällen von Graffitischmierereien, Brandstiftungen und anderem Vandalismus an Kirchen und Moscheen durch jüdische Extremisten war nie einer der Schuldigen verhaftet worden, obwohl Israel über einen sehr guten Geheimdienst verfügt. Die Brandstiftung im Juli des letzten Jahres, die eine Kirche an der bekannten Pilgerstätte zur Erinnerung an die Brot- und Fischvermehrung am Ufer des Sees von Galiläa traf, brachte das Fass dann zum Überlaufen. Nach jenem Anschlag wurden die ersten Verdächtigen festgenommen. Die Brandstiftung im Dorf Duma im Gebiet des Westufers, bei dem ein Säugling und seine Eltern ums Leben kamen und ein weiteres Kind schwer verletzt wurde, führte dann offensichtlich zur Erkenntnis, dass gegen diesen «jüdischen Terror» mit denselben Mitteln vorgegangen werden muss wie gegen den arabischen Terror (lesen Sie mehr dazu auf S. 11). Es erfolgten dann Verhaftungen einer Reihe von Verdächtigen. Der Geheimdienst wurde daraufhin von den Leuten im Umfeld der Beschuldigten illegaler Foltermethoden bezichtigt. Dies wies der Geheimdienst jedoch entschieden zurück. Jetzt, nach mehreren Monaten andauernder Verhöre, ist die Anklageschrift gegen den 21-jährigen Amiram Ben-Uliel, einem der Attentäter beim Brandanschlag, erhoben worden. Der zweite Verdächtige ist minderjährig, und seine Rolle im Ganzen ist noch nicht klar. Hinter all den verschiedenen Anschlägen steht, so scheint es, nur eine relativ kleine Gruppe von jungen fanatischen Aktivisten, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Staat mit seinem jetzigen Regierungssystem zu stürzen, um eine fundamentalistische theokratische Monarchie zu errichten, mit einem König an der Spitze. Solche Ermittlungen sind äusserst schwierig, weil die Beschuldigten schweigen und den Staat Israel und sein Gerichtswesen nicht anerkennen, sondern als Feind betrachten. Sie unterhalten auch keine offenen Kontakte zu Rabbis und operieren nur in kleinen Gruppen, um möglichst unerkannt zu bleiben. Man hat bei ihnen jedoch Schriften von extrem rechten Rabbis gefunden, sowie eine Schrift, die Anweisungen gibt, wie man Anschläge verübt und mit Molotow-Cocktails umgeht, ohne forensische Spuren zu hinterlassen. Bentzi Gopstein, ein Rabbi dieser extremen Gruppierung, vertritt unverhohlen die Meinung, dass das Christentum Götzendienst sei und als solches bekämpft und ausgemerzt werden müsse. Als er gefragt wurde, ob er das Brandschatzen von Kirchen befürworte, antwortete er: «Wenn Maimonides, einer der grössten Gelehrten des Judentums, das Christentum als Götzendienst einstufte, wie könnte ich dann dagegen sein? Götzendienst muss zerstört werden.» Als diejenigen, die seine Aussage aufnahmen und filmten, fragten, ob ihm bewusst sei, dass er dafür ins Gefängnis kommen könnte, antwortete er: «Das ist das Letzte, was mich kümmert; es ist die Wahrheit, und dafür bin ich bereit, auch 50 Jahre ins Gefängnis zu gehen.» Anhänger dieser extremen Gruppierung sagen, dass das Land von allem Götzendienst wie dem Christentum und Islam gereinigt werden müsse. Nur wenn sie alle aus dem Land vertrieben seien und so das Land gereinigt sei, dann würde der Messias kommen. Diese jüngste besorgniserregende Entwicklung in Israel zeigt, wie entstellte Erlösungs- und Messiashoffnungen in Israel Nährboden finden können. In vielem gleicht das Gedankengut des «jüdischen Königreiches», wie sie es nennen, dem des Islamischen Staates, in diesem Fall jedoch als eine jüdische Ausgabe. Wenn man diese Entwicklung betrachtet, dann kann man verstehen, dass dann in den Wirren vor dem Wiederkommen des Herrn Jesus in grosser Kraft und Herrlichkeit viele falsche Messiasse aufstehen werden, so wie Jesus schon warnte. Einige meinen nun, dass die gegenwärtige «Messerintifada» durch die Anschläge dieser jüdischen Untergrundorganisation ausgelöst worden sei. Der Anschlag in Duma, wo schlafende Eltern und ein Kind durch einen Brandangriff getötet wurden, hätte dann erst Recht zur Eskalation beigetragen. Möge die gegenwärtige Entwicklung in Israel doch ein Fragen nach dem wahren, in der Bibel verheissenen Messias auslösen. In dieser Hoffnung grüsst Sie herzlich mit Shalom, Ihr Nachrichten aus Israel | 2/2016 3 TITEL DREI MONATE TERRORWELLE TITEL EIN ÜBERBLICK 91 13.9 - 14.12.2015 ANGRIFFE MIT MESSERN, SCHRAUBENZIEHERN ODER SCHEREN 22 229 MENSCHEN KAMEN UMS LEBEN, DAVON 1 AUSLÄNDISCHER STAATSBÜRGER 34 17 PERSONEN WURDEN VERLETZT, 23 DAVON SCHWER VERSUCHTE ATTENTATE ATTACKEN MIT AUTOS 19% DER JÜDISCHEN BÜRGER SEHEN SICH IN IHRER PERSÖNLICHEN SICHERHEIT NICHT ODER KAUM BEEINTRÄCHTIGT HABEN IHR VERHALTEN IM ÖFFENTLICHEN ALLTAGSLEBEN WEGEN DER SITUATION VERÄNDERT 19% SAGTEN, DASS SIE GENAUSO WIE VORHER AUSGEHEN, EINZUKAUFEN USW. 28% 53% 81% Nachrichten aus Israel | 2/2016 ANGRIFFE ÜBERGRIFFE MIT SCHUSSWAFFEN 27% 4 TAGE 1. MONAT 223 ZWISCHENFÄLLE, 1 TOTER 2. MONAT 620 ZWISCHENFÄLLE , 11 TOTE 3. MONAT 326 ZWISCHENFÄLLE , 10 TOTE TITEL Seit Mitte September 2015 erschüttert den jüdischen Staat eine Terrorwelle, bei der es sich mehrheitlich um Angriffe von Einzeltätern handelt, die dabei zumeist Messer, Schraubenzieher und Scheren einsetzen. Hier ein Überblick über drei Monate, die für Israelis Angst und Schrecken brachten. V Viele Israelis fühlen sich in ihrer persönlichen Sicherheit erschüttert. Zwar gab es nicht in allen Regionen des Landes Attentate im Zuge der Welle des Terrors, die Mitte September 2015 einsetzte, aber dennoch sind alle zum einen in Sorge wegen der allgemeinen Entwicklung und zum anderen ist folgende statistische Angabe ein Hinweis darauf, warum alle es irgendwie «persönlich» nehmen: Einer von fünf Israelis kennt eine Person, die von den Terrorangriffen der letzten Monate betroffen ist, die mehrheitlich auf das Konto von jugendlichen palästinensischen Attentätern gehen. Das zeigt, wie klein das Land ist. Die ersten drei Monate des Terrors lassen sich für die israelische Seite wie folgt zusammenfassen: Zwischen dem 13. September und dem 14. Dezember 2015 kamen bei 91 Angriffen mit Messern, Schraubenziehern oder Scheren, bei 34 Übergriffen mit Schusswaffen und bei 17 Attacken mit Autos sowie Anschlägen mit Brandsätzen und Steinen auf fahrende Autos 21 Israelis sowie ein ausländischer Staatsbürger ums Leben, 229 Personen wurden verletzt, 23 davon schwer. Schlüsselt man es anders auf, so handelt es sich hier um 93 Tage, in denen 132 Angriffe verübt wurden, bei denen Tote und Verletzte (Zivilisten wie auch Sicherheitspersonal) zu beklagen waren. Die Zahl der Zwischenfälle insgesamt liegt jedoch fast zehnmal so hoch und rangiert bei über 1.000 versuchten Attentaten. Mit anderen Worten: Kaum ein Tag, an dem nicht mehrere Angriffe verzeichnet wurden. Somit darf das Ergebnis einer repräsentativen statistischen Erhebung nicht verwundern: Lediglich 27 Prozent der jüdischen Bürger des Landes gaben an, sich in ihrer persönlichen Sicherheit nicht beeinträchtigt zu sehen, ebenfalls 27 Prozent fühlten sich geringfügig beeinträchtigt, während 52 Prozent ihre persönliche Sicherheit in Mitleidenschaft gezogen sehen und sich 16 Prozent persönlich sogar sehr unsicher fühlen. Ganze 81 Prozent gaben an, ihr Verhalten im öffentlichen Alltagsleben wegen der Situation verändert zu haben, nur 19 Prozent sagten aus, genauso wie vorher auszugehen, einzukaufen etc. So meinten 48 Prozent, dass sie sich sehr genau überlegen, ob sie eine öffentliche Veranstaltung besuchen. Dass sich diese Welle langsam aufbaute, zeigt auch, dass im ersten Drittel 223 Zwischenfälle mit einem Toten zu beklagen waren, im zweiten Drittel 620 Zwischenfälle mit elf Toten und im letzten Drittel dieses Zeitraumes 326 Zwischenfälle verzeichnet wurden, bei denen zehn Israelis ums Leben kamen. Folglich muss man sagen, dass im letzten Drittel zwar wesentlich weniger Zwischenfälle registriert wurden, diese jedoch umso fatalere Folgen hatten; ein Trend, der durch die Ereignisse Ende Dezember und Anfang Januar bestätigt wurde. Zunächst war Jerusalem ausschliesslicher Brennpunkt der Ereignisse. Wenngleich die Stadt auch weiterhin Schauplatz von vielen Zwischenfällen blieb, so verlagerte sich der Schwerpunkt im Laufe der Wochen in die biblischen Regionen Judäa und Samaria. Vor allem die Region des Gusch Etzion in der südlichen Region Judäas und insbesondere die Kreuzung Gusch Etzion zwischen Jerusalem und Hebron waren traurige Schauplätze unzähliger Zwischenfälle. Diese statistischen Angaben haben auch noch eine weitere Bedeutung: Die Mehrheit der Verletzten traf in den Krankenhäusern von Jerusalem ein. Alleine im Share Zedek-Krankenhaus gab es einen leitenden Notfallchirurgen, der innerhalb dieser drei Monate 200 Verletzte während seiner Dienstzeit behandelte. Er und andere Ärzte wie auch das Personal der Notaufnahmen und Operationssäle wussten schon nach wenigen Wochen, dass sie lieber nicht damit rechnen sollten, zum Sabbat-Mahl nach Hause zu kommen, denn an Freitagen nach dem Mittagsgebet der Muslime wurden besonders viele und fatale Anschläge verübt. In diesem Jerusalemer Krankenhaus, wie auch in allen medizinischen Einrichtungen Israels, gehören zum medizinischen wie pflegerischen Personalstab viele Araber. Dazu sagte Dr. Faruji vom Share Zedek-Krankenhaus, dass es immer wieder vorkam, dass er und seine jüdischen Kollegen in der Notaufnahme parallel sowohl Opfer als auch Attentäter medizinisch versorgten. «Wir versorgen die Menschen entsprechend ihrer Wunden und kämpfen um ihr Leben. Daher passiert es auch immer wieder, was erst kürzlich vorkam: Nach einer komplizierten Operation einer jungen Frau tauchten Sicherheitskräfte an ihrem Bett auf und legten sie in Handschellen. Auf diese Weise erfuhren wir, dass wir mehrere Stunden lang um das Leben einer palästinensischen Attentäterin gerungen hatten. Und doch ist es egal: Selbst wenn wir es vorher gewusst hätten, wir hätten die Frau medizinisch nicht anders versorgt. In der Notaufnahme sind wir in erster Linie Mediziner, unsere persönliche Zugehörigkeit spielt genauso wenig eine Rolle wie die unserer Patienten.» Antje Naujoks Nachrichten aus Israel | 2/2016 5 TITEL WIE STEHEN PALÄSTINENSER ZUR TERRORWELLE? In Israel nennt man die seit September 2015 entfesselte Welle des Terrors u.a. «Intifada der Einzeltäter». Wenngleich die palästinensische Bevölkerung sich mehrheitlich nicht beteiligt, scheint sie hinter dem Terror zu stehen. D Die Zahl der palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland (ohne OstJerusalem) ist nicht aktuell statistisch ermittelt, bewegt sich aber um die 2,5 Millionen. Hinzu kommen rund 1,9 Millionen Palästinenser im Gazastreifen, die nicht unter der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) mit Präsident Mahmoud Abbas stehen, sondern von der eisernen Hand der Hamas regiert werden. Wenngleich zwischen beiden Gebieten grosse Unterschiede bestehen, so werden Meinungsumfragen zu übergreifenden Themen immer in beiden Gebieten durchgeführt. Das gilt auch für eine kürzlich in Kooperation mit der deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführten Meinungsumfrage vom Palestinian Center for Policy and Survey Research (PSR). Insgesamt 67 Prozent der befragten Palästinenser gaben an, den Einsatz von Messern bei Konfrontationen mit Israelis zu unterstützen. Mit anderen Worten: Die grosse Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung stellt sich hinter jene Angehörige ihres Volkes, die seit Mitte September zu Messern, Schraubenziehern und Scheren greifen, um Israelis in Raanana, Tel Aviv, Afula, Beer Scheva, in Jerusalem oder in Judäa und Samaria anzugreifen. Interessant ist eine weitere Angabe, die diese Meinungsumfrage hervorbrachte: 73 Prozent der Befragten sprachen sich dagegen aus, dass sich minderjährige Schulmädchen an den Angriffen beteiligen. Diese Antwort deutet auf den männlich geprägten Charakter der palästinensischen Gesellschaft, die 6 Nachrichten aus Israel | 2/2016 offenbar nichts dagegen hat, dass nicht nur jugendliche Attentäter ausziehen, sondern sich sogar Kinder im Alter von zwölf Jahren mit Alltagsgegenständen, die sie zu Mordwaffen umfunktionieren, auf den Weg machen – so wie es in mindestens zwei Fällen in den letzten Monaten geschah. Weiterführende statistische Angaben zeigen, dass tatsächlich 91 Prozent der Attentate der letzten Monate von Männern verübt wurden und insgesamt 82 Prozent zwischen 16 und 25 Jahre alt waren. 86 Prozent der Attentäter waren ledige Personen. Wenngleich mit 67 Prozent die grosse Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung hinter dieser Welle des Terrors steht, so sind die Attentate weiterhin auf Einzeltäter zurückzuführen, denn 43 Prozent gaben an, dass sie selbst unter keinen Umständen so etwas unternehmen würden, weil sie persönliche Konsequenzen fürchten. Insgesamt 19 Prozent gaben als Grund für ihre Passivität an, dass sich durch solche terroristischen Attentate ohnehin nichts ändern würde, sie also sinnlos sind, während sechs Prozent als Grund angaben, als Familienernährer keine solche Tat begehen zu wollen. Zugleich befürworteten 60 Prozent aller befragten Palästinenser, dass aus diesen Einzeltaten eine «bewaffnete Intifada» wird, sprich es zu einem breitangelegten Volksaufstand kommt, wie ab 1987 und ab 2000. Mindestens die Hälfte aller Befragten ist der Ansicht, dass ein solcher Weg sehr viel effektiver zur Erlangung der palästinensischen Ziele sei als irgendwelche Verhandlungen, was gegenüber einer Befragung, die Mitte 2015 durchgeführt wurde, laut PSR einen Anstieg von fast 22 Prozent bedeutet. Allerdings glaubt die andere Hälfte, dass ein friedlicher Widerstand der Erlangung der eigenen Ziele eher zuträglich wäre. Insgesamt sind beispielsweise 73 gegenwärtig der Fall ist –, ging die Ha- der gesamten Region des Nahen Ostens Prozent der Befragten der Ansicht, dass mas als Sieger aus den Wahlen hervor. kommt dem Wort «Daesch» eine immer die Hamas am nachhaltigsten hinter den Interessant ist in diesem Zusam- grössere Bedeutung zu. «Daesch» ist die Attentätern der letzten Monate steht und menhang weiter, dass 65 Prozent der arabische Bezeichnung für Islamischer ihnen von allen palästinensischen Frak- Befragten eine Zwei-Staaten-Lösung Staat (IS). Während 50 Prozent der pationen am meisten Rückenlästinensischen Befragten der deckung gibt. Ansicht sind, dass Israel tatVor diesem Hintergrund sächlich die al-Aqsa-Moschee 67% der befragten Palästinenser unterstützen kommt auch die Frustration zerstören will – ein Argument, der palästinensischen Bedas vor allem von islamistisch den Einsatz von Messern bei Konfrontationen völkerung mit der eigenen geprägten regionalen Bewepolitischen Führungsspitze gungen durch eine breitangemit Israelis. deutlich zum Ausdruck. 65 legte Propaganda untermauProzent befürworten den ert wird –, so sind ganze 88 Rücktritt des Präsidenten Prozent der palästinensischen der PA, Mahmoud Abbas. Lediglich 35 nicht länger für relevant und praktikabel Befragten der Ansicht, dass der «IslaProzent sind mit seiner Amtsführung zu- halten. Das deckt sich durchaus auch mische Staat als extremistische Grupfrieden. Auf die Frage, für welche Partei mit einer Diskussion, die diesbezüglich pe nicht den wahrhaften Islam präsie sich entscheiden würden, falls zum in Israel geführt wird. Auch auf dieser sentiert». Unterschiede ergeben sich Zeitpunkt der Umfrage Wahlen anstün- Seite gibt es grosse Zweifel an der Zwei- bezüglich einer Befürwortung der Ziele den, ergab sich folgendes Bild: jeweils Staaten-Lösung, in deren Kontext immer des IS zwischen dem Gazastreifen und 33 Prozent würden auf Hamas und Fa- häufiger der Ausdruck «binationaler» dem Westjordanland. Während sich im tah entfallen, elf Prozent würden sich für Staat (ein Staat für zwei Völker, jedoch Westjordanland lediglich fünf Prozent eine der anderen Parteien entscheiden, unter einer Leitung) auftaucht und in den hinter den IS stellen würden, sind es während 23 Prozent angaben, unent- Staatspräsident Reuven Rivlin kürzlich im Gazastreifen zehn Prozent der Beschieden zu sein. Das ist ein Bild, das den Terminus «Konföderation» einbrachte fragten. Interessant ist auch, dass sich viele Experten, nicht nur von israelischer (siehe dazu einen separaten Artikel). 80 Prozent gegen die Anschläge vom 13. Seite, anzweifeln, denn schon bei den Wenn man im Zuge einer Meinungs- November 2015 in Paris aussprachen letzten Wahlen im Januar 2006, als die umfrage ermitteln möchte, wie es um und darüber hinaus 41 Prozent der Anpalästinensische Bevölkerung ebenfalls die Tendenzen in der palästinensischen sicht sind, dass diese Anschläge des IS hochgradig frustriert über die Fatah- Gesellschaft bestellt ist, so spielen auch «negative Auswirkungen auf die palästiLeitung der PA war – so wie dies auch externe Faktoren eine Rolle, denn in nensischen Ziele haben». Antje Naujoks Interessiert an biblischer Prophetie und am Zeitgeschehen? Dann sind Sie hier richtig. Kostenloses Abo: www.mnr.ch/abo fon Bestelltele952 14 14 Schweiz: 044 7745 8001 0 Deutschland : mnr.ch @ g a rl ve E-Mail: Nachrichten aus Israel | 2/2016 7 39. Osterkonferenz 24. bis 28. März 2016 Norbert Lieth Karl-Heinz Vanheiden René Malgo Nathanael Winkler Reinhold Federolf gehört dem Vorstand des Mitternachtsruf an. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes ist das prophetische Wort Gottes. ist Lehrer an der Bibelschule in Burgstädt/ Sachsen, Verlagsleiter des Bibelbund-Verlags und Übersetzer der NeÜ bibel.heute. absolvierte seine theologische Ausbildung in Deutschland und der Schweiz und ist heute Redaktionsleiter und Verkündiger des Missionswerkes Mitternachtsruf. ist Mitarbeiter und Verkündiger des Missionswerkes Mitternachtsruf und Leiter der IsraelAbteilung. Er spricht fliessend Hebräisch. ist Missionar in Porto Alegre. Er war zuerst Graphiker der dortigen Missionsdruckerei und ist seit 1982 in ganz Brasilien im Verkündigungsdienst unterwegs. Donnerstag, 24. März, 20.00 Uhr Eröffnungsgebetsstunde mit Abendmahl René Malgo Thema: Mich hat herzlich verlangt Freitag, 25. März, 10.00 Uhr Norbert Lieth Thema: Der Trost vom Kreuz Freitag, 25. März, 14.00 Uhr Karl-Heinz Vanheiden Thema: Petrus – wie es mit ihm weiterging Freitag, 25. März, 17.00 Uhr Reinhold Federolf Umfangreiche musikalische Darbietungen Leitung: Govert Roos Livestream auf live.mnr.ch Simultanübersetzung Englisch und Spanisch Kinderprogramm (ausser Donnerstag und Samstag) Babys und Kleinkinder: Betreuung 4–6 Jahre: Hans-Jürgen Braun und sein rollender Kindertreff 6–13 Jahre: 3-Tage-Programm im MaranathaHaus. Thema: Champions!? Thema: Hoffnung in unruhigen Zeiten Grosser Büchertisch Samstag, 26. März, 19.00 Uhr Exklusives Konzert von und mit Siegfried Fietz und Oliver Fietz mit vielen Neuheiten. Vortrags-CDs der Osterkonferenz können direkt nach der jeweiligen Versammlung mitgenommen werden. Reichhaltige Verpflegung während der ganzen Osterkonferenz! Wir sorgen während dieser Tage auch für Ihr leibliches Wohl. Am Freitag, Sonntag und Montag können Sie bei uns gratis zu Mittag essen sowie sich am reichhaltigen Kuchenbuffet bedienen. Getränke inklusive. Suchen Sie eine Unterkunft? Sonntag, 27. März, 10.00 Uhr Nathanael Winkler Thema: Die Macht der Liebe Norbert Lieth Thema: Trost in unruhigen Zeiten Sonntag, 27. März, 14.00 Uhr Karl-Heinz Vanheiden Thema: Unerwarteter Ausgang – Die Auferstehung Montag, 28. März, 10.00 Uhr Nathanael Winkler Thema: Die Macht des Trostes René Malgo Thema: Die Macht der Hoffnung Sollten Sie von weither kommen, so haben Sie während dieser Tage die Möglichkeit, bei uns im Begegnungszentrum, dem Maranatha-Haus, zu übernachten. Es können mehrere Massenlager eingerichtet werden und es gibt fünf Doppelzimmer und vier Acht-Bett-Zimmer. Im Maranatha-Haus besteht die Möglichkeit zum Frühstück. Sollte kein Platz mehr vorhanden sein, sind wir auf Wunsch gerne bereit, für Sie ein Hotelzimmer zu reservieren (Preis je nach Lage und Komfort, Hotel ist direkt nebenan). Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit unseren Freunden von nah und fern! Haben Sie Fragen? Möchten Sie sich anmelden? Rufen Sie an unter der Nummer: 0041 (0)44 952 14 94 (Belinda Malgo). Konferenzort Missionswerk Mitternachtsruf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 CH 8600 Dübendorf www.mnr.ch Montag, 28. März, 14.00 Uhr Norbert Lieth Thema: Liebe – Trost – Hoffnung weitere Infos im Internet osterkonferenz.mnr.ch POLITIK ANNÄHERUNG AN JORDANIEN? Inmitten einer harschen regionalen politischen Realität veranschaulichen zwei Sachverhalte, dass es nicht nur Konfrontationen gibt. Kürzlich befanden sich jordanische Piloten zu Manövern in Israel. Ein jordanischer Pilot weigerte sich diesbezüglich; er sei der Armee des Königreichs beigetreten, um Israel zu bekämpfen, nicht um es zu besuchen. Dass Jordanien in unliebsamen Fällen nicht zimperlich ist, verdeutlicht die Entlassung des Piloten ohne Pensionsansprüche. Zudem kann man über eine neue Initiative zwischen Israel, Jordanien und der Palästinensischen Autonomiebehörde berichten: Jordanien wird für die Partner Solarenergie produzieren, während Israel entsalztes Wasser liefern wird. Dadurch werden zwei Mängel ausgeglichen und zugleich wird ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. AN∎ ENDLICH EINE ISRAELISCHE BOTSCHAFT IN ABU DHABI OLYMPIA 1972: MISSHANDLUNGEN VERÖFFENTLICHT Rund sechs Jahre nachdem der israelische Mossad in Dubai den Hamas-Funktionär al-Mabhoub ermordete, haben die Vereinigten Arabischen Emirate Israel gestattet, eine diplomatische Vertretung in der Hauptstadt Abu Dhabi zu eröffnen. Für Israel ist das ein enormer politischer Erfolg, der umso bahnbrechender ist, weil Dubai zwar ein regional führendes Land ist, aber dennoch nicht als mächtig genug gilt, um einen solchen Schritt ohne Rückendeckung zu vollziehen. Somit kann man davon ausgehen, dass die saudische Zustimmung vorliegt. AN∎ Die Witwen der bei den Olympischen Spielen 1972 in München ermordeten israelischen Sportler erfuhren bereits 20 Jahre nach dem Massaker von den schrecklichen Misshandlungen, die die palästinensischen Geiselnehmer an ihren Ehemännern vornahmen. Die Weltöffentlichkeit erfuhr erst jetzt davon. Einer der Sportler wurde von den Terroristen kastriert. Die anderen Geiseln wurden wiederholt geschlagen – an allen Leichen konnte man multiple Knochenbrüche nachweisen. Sowohl die deutschen als auch die israelischen Behörden wollten das nicht an die Öffentlichkeit gebracht wissen, doch die Frauen brachen ihr Schweigen nunmehr gegenüber der New York Times. AN∎ CHANCENGLEICHHEIT FÜR DIE ARABISCHE BEVÖLKERUNG ISRAELS? Die israelische Regierung beschloss in den letzten Tagen des Jahres 2015 einen Fünf-Jahres-Plan zur Förderung von Bildung, öffentlichen Verkehrsmitteln, Beschäftigung, Infrastruktur und Kulturwesen für die arabische Minderheit des Staates Israel. Zur Förderung der muslimischen, drusischen, christlichen und tscherkessischen Gemeinschaften des Landes werden im Verlauf von fünf Jahren mehr als drei Milliarden Euro bereitgestellt, um die erwähnten Bereiche massgeblich zu fördern, auszubauen und deren Qualität zu erhöhen. Auch geht es darum, einen jahrzehntealten Rückstand in der Chancengleichheit zu beheben, der die arabische Minderheit des Landes ins Hintertreffen gebracht hat. Von dieser Förderung wird rund 17 Prozent der Gesamtbevölkerung profitieren. Sie wurde von den arabischen Knesset-Vertretern als eine «fundamentale Korrektur von Versäumnissen» begrüsst. AN∎ 10 Nachrichten aus Israel | 2/2016 POLITIK VERBOT VON «ZWEIG NORD» Die Netanjahu-Regierung beschloss Ende 2015 der Hetze der Islamischen Bewegung «Zweig Nord» ein Ende zu setzen. Anführer der Bewegung ist Scheich Raed Salah, der immer wieder wegen Hetze und Aufrufen zu Gewalt auffällt. Nach dem Verbot gilt eine Mitgliedschaft als strafbar; alle 17 Büros wurden geschlossen, Computer und Dokumente beschlagnahmt sowie die Bankkonten gesperrt. Protestkundgebungen gegen das Verbot, zu denen in der gesamten arabischen Gesellschaft Israels aufgerufen wurde, brachten nur wenige auf die Strasse. Auch der Aufruf zu einem Generalstreik wurde nur mässig befolgt. Kritiker dieser Entscheidung sehen das als Beweis, dass es sich zwar um einen lautstarken Ableger der Islamischen Bewegung handelt, dieser jedoch nur wenig Rückhalt in der arabischen Gesellschaft des jüdischen Staates geniesst. Deshalb wurde das Verbot als kontraproduktiv bezeichnet. AN DEUTSCHE KRIEGSSCHIFFE ZUM SCHUTZ DER ISRAELISCHEN WIRTSCHAFT Bis zur Lieferung der von Israel in Deutschland bestellten Kriegsschiffe, die ab 2019 die israelischen Naturgasfelder auf hoher See schützen sollen, wird deren Sicherheit durch Batterien des im Land entwickelten und weltweit einzigartigen Raketenabwehrsystems «Eisenkuppel» gewährleistet. Die Gasfelder, die sich über ein Territorium erstrecken, das grösser als das des gesamten jüdischen Staates ist, sind von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung. Daher bestellte Israel in Deutschland für 430 Millionen Euro Kriegsschiffe, die mit AntiRaketensystemen ausgestattet sind und im Kriegsfall und bei Terrorakten für Sicherheit sorgen sollen. Bis 2019 wird Israel diese Sicherheit durch zeitweilig auf den patrouillierenden Schiffen installierten «Eisenkuppel»Batterien gewähren. AN TERROR ISRAELS GEHEIMDIENST DECKT JÜDISCHEN TERROR AUF Die ersten Details, die durchsickerten, deuteten Ende Dezember auf eine ungewöhnliche Untersuchung von Straftaten, die jüdische Israelis an Palästinensern verübten. Die Ergebnisse stellen die israelische Gesellschaft vor schwierige Fragen. E Es war nur ein kurzer Videoclip, der zuerst vom privaten TV-Kanal Channel 10 ausgestrahlt wurde. So kurz wie er war, so sehr machte der Clip anschliessend die Runde und so sehr schockierte er auch – allseits, egal wie Israelis sich politisch positionieren. Dieser Clip machte deutlich, dass es in der israelischen Gesellschaft tiefe Gräben gibt, wonach ein Teil der Siedlerbewegung eine Radikalisierung durchgemacht hat. Aufgenommen wurde der Clip auf einer Hochzeit eines jungen Paares, das zu der sogenannten Hügel-Jugend gehört. Dabei handelt es sich um Jugendliche und junge Erwachsene aus Siedlerkreisen, die sich vom Mainstream der national-zionistischen Siedlerbewegung abgespalten hat. Auf dieser Hochzeit tanzten Dutzende von Personen. Sie hielten Messer und Schusswaffen hoch. Eine Person hatte eine Flasche mit einer Serviette, die einen Molotowcocktail darstellen sollte, in der Hand. Daneben wurde ein Foto des anderthalb Jahre alten Palästinenserjungen Ali Dawabshe hochgehalten, der zusammen mit seinen Eltern bei einem Brandanschlag in den Flammen ihres Hauses ums Leben gekommen war. So als sei es der Symbolik dieses Tanzes auf der Hochzeit nicht genug, stach jemand immer wieder mit einem Messer auf das Foto des Kleinkindes ein. Ausser Zweifel stand schon lange, dass der Anschlag auf die palästinensische Familie Dawabshe Ende Juli im Dorf Duma, 25 Kilometer südöstlich von Nablus, von extremistischen Siedlern verübt wurde. Die Ermittlungen stockten jedoch lange. Viele warfen dem israelischen Inlandsgeheimdienst Nachlässigkeit vor. Als dann bekannt wurde, dass der Inlandsgeheimdienst Schabak Fortschritte macht, gab es Kritik von der Gegenseite. Siedlerkreise erhoben Vorwürfe, ungerechtfertigt hart unter die Lupe genommen zu werden. Sie behaupteten sogar, dass die Behörden eine Hexenjagd auf sie veranstalteten. Dass dieser Clip dann ausgerechnet im Dezember 2015 auftauchte, war keineswegs Zufall. Der Schabak spielte ihn den Medien zu, bewusst zu einem Zeitpunkt, als immer mehr Rechtsextremisten der jüdisch-israelischen Gesellschaft lautstark gegen «die staatliche Terror- und Verfolgungspolitik» auf die Strasse gingen und die Kundgebungen gegen den Schabak, gegen dessen Verhörmethoden und gegen die in Aussicht stehende Anklage von Verdächtigen aus Siedlerkreisen sogar in Gewalt umschlugen. Doch die Demonstrationen waren nur ein Teil des Protestes, denn insbesondere in den sozialen Netzwerken tauchten immer mehr Aufrufe dieser jüdisch-israelischen Randgruppe auf, die sich gegen die Regierung, gegen den Schabak und seinen Leiter Joram Cohen richteten. Der Schabak hat eine Abteilung zur Bekämpfung des jüdischen Terrors wiederbelebt, die dann verkünden konnte, dass die Verhöre von verdächtigen PerNachrichten aus Israel | 2/2016 11 POLITIK sonen und die Beweise schon bald eine Anklage mehrerer Personen ermöglichen würden. Bekannt wurde, dass der Schabak bei den Verhören nicht zimperlich vorgegangen war. Einige behaupten sogar, dass Folter im Spiel war. Das brachte die Siedlerkreise, die sich zu Unrecht beschuldigt fühlten, endgültig auf. Sie berufen sich auf demokratische Grundrechte und auch darauf, dass der Schabak solche Verhörmethoden lediglich im Fall einer «tickenden Zeitbombe» anwenden darf, das heisst, wenn durch ein Verhör mit aussergewöhnlich harten Massnahmen ein Terrorakt verhindert werden kann. Leider gehört es zur israelischen Realität, dass der Schabak immer wieder Palästinenser verhören muss, die tickende Zeitbomben sind, um auf diese Weise das Leben von unschuldigen Menschen zu retten. Bisher hatte man in Israel aber noch nie gehört, dass solche Verhörmethoden bei jüdischen Bürgern zur Anwendung kommen. Als der Schabak öffentlich zugab, tatsächlich nicht zimperlich mit den Verdächtigen aus dem Umfeld der Hügel-Jugend gewesen zu sein, entbrannte in Siedlerkreisen mehr als nur ein öffentlicher Sturm der Entrüstung. Der zweifelsfrei vom Schabak in Umlauf gebrachte Videoclip sollte in Israel vielen die Augen öffnen. Damit wollte der Schabak richtigstellen, dass der Terminus «jüdischer Terror» kein leeres Wort ist und dass von den Extremisten eine Gefahr für Recht und Ordnung ausgeht. Dies erst recht, seit bekannt ist, dass sich extremistische Kreise unter den Siedlern zu organisieren begonnen haben, um den säkularen jüdischen Rechtsstaat aus den Angeln zu heben und an dessen Stelle einen Thora-Staat zu gründen. Dem Schabak war vor diesem Hintergrund wichtig, der israelischen Öffentlichkeit nicht nur vor Augen zu führen, wie gewaltbereit diese Kreise sind, sondern dass es sich um weitaus mehr als nur eine Handvoll Personen handelt. Und genau das scheint das noch viel grössere Problem zu sein, vor dem die israelische Gesellschaft steht. Bei den Tätern und Aktivisten handelt es sich zwar um eine zahlenmässig überschaubare Gruppe, doch mit ihr und mit ihren Zielen identifizieren sich Hunderte, wenn nicht sogar Tausende der jüngeren Siedlergeneration. Daher muss Israel sich die Frage stellen, wie es dazu kommen konnte, dass aus einer jüdisch-religiösen Bewegung, die aus dem Boden der Demokratie erwuchs und jüdische Werte hochhält, eine Strömung entspringen konnte, die zur Erlangung der Ziele zu Terror greift. In der grössten Tageszeitung des Landes Jediot Acharonot schrieb einer der namhaften Publizisten des Landes: «Das sollen unsere Brüder sein? Mit ihnen sollen wir ein Land teilen? Wir haben den gleichen Stammbaum, sprechen die gleiche Sprache, haben eine gemeinsame Geschichte und doch hat sie irgendetwas zu bösen Menschen werden lassen, die zu solchen grausamen Taten ausziehen und auch noch stolz darauf sind.» Das sind schmerzliche Fragen, und doch wird sich die gesamte israelische Gesellschaft mit ihnen auseinandersetzen müssen. Vor allem Rabbiner und Philosophen, und insbesondere jene, die Siedlerkreisen nahestehen, werden zu einer Selbstprüfung gezwungen sein; dies umso mehr, wenn bekannt ist, wer in diese und andere Taten involviert ist, die der Schabak ebenfalls als aufgeklärt angekündigt hat. ML∎ e h c i l z r e H ung … Einlad Fredy Peter spricht über das Thema: Ein Feind wird zum Freund packend – prophetisch – persönlich Mi. 02.03.2016, 19.30 Uhr BAD HERSFELD Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7, 36251 Bad Hersfeld Do. 03.03.2016, 19.30 Uhr WUPPERTAL (BARMEN) CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7, DE 42285 Wuppertal (Barmen) Fr. 04.03.2016, 19.30 Uhr KASSEL CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21, DE 34117 Kassel EXTREMISTISCHE KREISE UNTER DEN SIEDLERN HABEN BEGONNEN SICH ZU ORGANISIEREN, UM DEN SÄKULAREN JÜDISCHEN RECHTSSTAAT AUS DEN ANGELN ZU HEBEN UND AN DESSEN STELLE EINEN THORASTAAT ZU GRÜNDEN. So. 06.03.2016, 16.00 Uhr AUE/SACHSEN Kulturhaus «Aue», Goethestrasse 2, DE 08280 Aue/Sachsen Mo. 07.03.2016, 19.30 Uhr ERFURT CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a, DE 99089 Erfurt Di. 08.03.2016, 19.30 Uhr MANNHEIM Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6, DE 68169 Mannheim >>> Grosser Büchertisch 12 Nachrichten aus Israel | 2/2016 POLITIK GEHEIMDIENSTE NEUER MOSSAD-CHEF ERNANNT Ministerpräsident Netanjahu ernannte Jossi Cohen, der schon früher beim Mossad war, allerdings auch über politischdiplomatische Erfahrung verfügt, zum neuen Leiter des legendären israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad. JOSSI COHEN (GANZ RECHTS), DER EHEMALIGE BERATER FÜR NATIONALE SICHERHEIT, WURDE ENDE 2015 VON ISRAELS MINISTERPRÄSIDENT NETANJAHU ZUM LEITER DES AUSLANDSGEHEIMDIENSTES MOSSAD ERNANNT S Seine Kollegen nennen ihn «haDugman», zu Deutsch: «das Model». Er sieht nicht nur gut aus, sondern ist immer chic angezogen und achtet auf ein gepflegtes Aussehen und elegantes Auftreten. Jossi Cohen besticht auch durch das Charisma, das er ausstrahlt. Dieser Mann ist Geheimdienstagent. Viele werden sofort das Beispiel von 007, James Bond, vor Augen haben, doch Jossi Cohen, der ehemalige Berater für nationale Sicherheit, ist längst eher am Schreibtisch tätig. Nunmehr wird er noch mehr Schreibtischarbeit bewältigen müssen, denn er wurde Ende 2015 von Israels Ministerpräsident Netanjahu zum Leiter des Auslandsgeheimdienstes Mossad ernannt. Er gilt, abgesehen von seinen politisch-diplomatischen Erfahrungen, als ein brillanter, zugleich aber auch kühl abwägender Kopf, der darüber hinaus über gut funktionierende Instinkte und eine grosse Portion Weitblick verfügt. Diese Eigenschaften, gekoppelt mit seiner Erfahrung in den Reihen des Mossad, für den er rund drei Jahrzehnte tätig war, wird Cohen in seinem neuen Amt mit Sicherheit brauchen. Cohen wuchs in Jerusalem in einem religiösen Elternhaus auf. Er blickt auf eine im Einwandererland Israel durchaus ungewöhnliche Familiengeschichte zurück, denn seine Vorfahren zählen ihren Stammbaum bereits seit sieben Generationen in Erez Israel und gehören zu den Gründern der Jerusalemer Nachbarschaft Mea Schearim, die eine ultraorthodoxe Hochburg der Stadt ist. Cohen besuchte religiöse Bildungseinrichtungen und entschied sich letztlich für den Armeedienst. Diesen leistete er in den Reihen des religiösen Nahal ab, einer Einheit, deren Angehörige ein Jahr länger als andere Wehrdienst leisten, da sie während des Wehrdienstes u.a. auch zu Arbeiten in der zivilen Gesellschaft herangezogen werden. Der verheiratete Cohen, der heute Vater von vier grösstenteils bereits erwachsenen Kindern ist, trat den Reihen des Mossad 1982 bei, was damals recht ungewöhnlich war für Personen, die einen Familien- und Bildungshintergrund wie er vorzuweisen hatten. Er erlernte das Handwerk des Geheimdienstagenten sozusagen von der Pike auf. Während seiner Mossad-Ausbildung zum Offizier, bei der er u.a. lernte, wie man Agenten anwirbt, war er der einzige religiöse Teilnehmer, der dies zudem offen mit seiner Kippa zur Schau stellte und auch weiterhin einen religiös geprägten Alltag führte sowie die Religionsgesetze einhielt. Im Verlauf seiner Jahre beim Mossad war Cohen für die Leitung von zahllosen Agenten in verschiedenen Ländern verantwortlich. Zudem stand er einer Abteilung namens Tsomet vor, in der Agenten dienten, die sich ausschliesslich mit geheimdienstlichen Ermittlungen in Zusammenhang mit den iranischen Atomaspirationen beschäftigten. Zwischen 2011 und 2013 amtierte er als stellvertretender Leiter des Mossad und somit als rechte Hand des nun scheidenden Mossad-Chefs Tamir Pardo. In den Jahren seit 2013 bis zu seiner Ernennung zum Mossad-Chef nahm Cohen, der auch fliessend Arabisch spricht, die Position des Beraters des Ministerpräsidentenbüros in Sachen nationaler Sicherheit ein. Dass Cohen durch die Ernennung Netanjahus in die Reihen des Mossad zurückkehrt, deutet nach Auslegung von Experten auf die Ausrichtung der Arbeit hin, die Israels Ministerpräsident in den nächsten Jahren für den Mossad vorgibt. Grundsätzlich widmet sich der Nachrichten aus Israel | 2/2016 13 POLITIK Mossad drei Bereichen: Zum einen handelt es sich um das Zusammentragen von nachrichtendienstlichen Informationen, die zur Gewährleistung der Sicherheit des jüdischen Staates wie auch der Welt relevant sind. Dies kann man zweifelsfrei als den wichtigsten Tätigkeitsbereich des Mossad bezeichnen. Zum anderen führt der Mossad Geheimdienstoperationen aus, die Gefahren für den Staat Israel und für seine Bürger eliminieren sollen. Dies ist ein Sektor, über den selbstverständlich Stillschweigen bewahrt wird. Der dritte Bereich verbindet zwischen Geheimdienstarbeit und Diplomatie, denn hierbei handelt es sich um die Zusammenarbeit mit anderen Nachrichtendiensten im In-, aber vor allem im Ausland. Cohen verfügt aufgrund seines Dienstes als Berater für nationale Sicherheit und seiner Dienstjahre beim Mossad über beste diplomatische Kontakte in vielen Ländern, die sich nicht nur auf die Gemeinschaften der Geheimdienstler, sondern auch auf hochrangige Politiker erstrecken. Daher sind Experten der Ansicht, dass Netanjahu vor allem daran interessiert ist, den Mossad unter seinem neuen Leiter solche politisch-diplomatischen wie auch geheimdienstlich-diplomatischen Kontakte ausbauen zu lassen. Ziel scheint es dabei zu sein, die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terror zu intensivieren und dem Staat Israel zugleich durch ein solches ausgebautes Netzwerk zu ermöglichen, mit mehr internationaler Unterstützung aktiv werden zu können. Dies vor allem, wenn es um eine Umsetzung von geheimdienstlichen Erkenntnissen bezüglich islamistischer Terroraktivitäten geht. Vor diesem Hintergrund würde es Israel im Zuge dieses internationalen Netzwerkes, das in erster Linie aus Bündnispartnern besteht, zudem möglich werden, auch geheimdienstliche Verbindungen zu Staaten aufzunehmen, die man auf den ersten Blick als «arabische Feinde» bezeichnen würde. Solche Staaten verweigern dem jüdischen Staat nach aussen hin die Zusammenarbeit, um in der arabischen Welt nicht als Verräter gebrandmarkt zu werden. Aber hinsichtlich der Bekämpfung von radikalen Islamisten verfolgen sie dennoch mit Israel übereinstimmende Interessen. Hierbei stehen zwei Themen im Mittelpunkt: der Iran und die Terrorver- einigung Islamischer Staat. Die Experten sind sich einig, dass Cohen weiterhin umfangreiche Ressourcen gegen Irans Atomkraft-Aspirationen aufwenden wird. Er wird die Aufgabe haben, die Bemühungen zu koordinieren, den Iran diesbezüglich auszuspionieren. Doch man glaubt auch, dass Cohen sich mit handfesten Aktionen wird befassen müssen, um den Iran daran zu hindern, nach Ablauf des mit den westlichen Verhandlungspartnern geschlossenen Atom-Deals – in rund 13 Jahren –, dennoch in den Besitz atomarer Waffen zu kommen. Sein Aufgabenbereich im Hinblick auf den Islamischen Staat vor Israels Haustür wird vielschichtiger als im Hinblick auf den Iran sein. Dass Cohen bezüglich des IS vor komplexeren und auch komplizierteren Entscheidungen stehen wird, hängt u.a. auch damit zusammen, dass es sich bei dem IS um eine relativ neue Erscheinung handelt. Agenten in die Reihen des IS einzuschleusen, wird ein ausgesprochen schwieriges Unterfangen werden. Hierbei könnten Cohen jedoch ausgerechnet die aufzubauenden Beziehungen zu den «arabischen Feinden» zugutekommen. ML∎ Szépalma-Woche 10. bis 17. Juli 2016 im Szépalma Hotel- und Konferenzzentrum 8429 Porva-Szépalmapuszta Ungarn mit Norbert Lieth Thema: Der Judasbrief aktuell – prophetisch – erbauend Reservieren Sie sich jetzt schon diesen Termin! Weitere Infos folgen. 14 Nachrichten aus Israel | 2/2016 «Es ist Zeit, abzuschalten ... dies ist der Ort dafür» POLITIK NAHOSTKONFLIKT HAMAS IN BEDRÄNGNIS Die Leitung der im Gazastreifen herrschenden Hamas ist gespalten und streitet um grundlegende Fragen. Dabei geht es gar nicht um zukünftige Zielsetzungen, sondern um ganz profane Angelegenheiten wie die Auszahlung von Gehältern. Die Kluft zwischen den Lagern wird immer grösser. Q Quo vadis Hamas? In der letzten Zeit scheint das die alles entscheidende Frage zu sein, denn noch nicht einmal die Führungsschicht dieser im Gazastreifen herrschenden Terrororganisation scheint die Antwort zu kennen. Fragt man die einzelnen Funktionäre, so erhält man zwar Antworten, doch da fast jeder eine andere Antwort parat hat, gibt es keine einheitliche Stimme aus der Führungsschicht. Sogar auf die Frage, wie sich die Hamas momentan gegenüber Israel, dem erklärten Erzfeind schlechthin, positionieren soll, erhält man unterschiedliche Antworten. Einige Angehörige der Führungsschicht, darunter Top-Funktionär Ismael Hanija, sind der Ansicht, dass man sich in der gegenwärtigen Lage nicht mit Israel anlegen sollte. Ihnen steht eine Gruppe rund um den Funktionär Fatschi Hamad gegenüber, der unter Hanija als Innenminister amtierte und die Rückendeckung von Ayman Nofar, einem Mann des militärischen Armes der Organisation, geniesst. In diesen Kreisen ist man der Auffassung, dass man es sich nicht leisten kann, einem militärischen Konflikt mit Israel aus dem Weg zu gehen. Man müsse vielmehr eine solche Konfrontation suchen, um die Situation im Gazastreifen zu verbessern. Die Spaltung der Hamas kommt auch im Hinblick auf die Frage nach der Einstellung zu Ägypten zum Ausdruck. Die Ägypter haben in der letzten Zeit keine Mühen gescheut, um die Schmuggeltunnel, die den Gazastreifen mit dem ägyptischen Sinai verbinden, zu zerstören. Hanija würde gegenüber Ägypten gerne einen versöhnlichen Kurs einschlagen. Seine Gegenspieler, darunter Nofar, ein Dschihadist, der lange in Ägypten im Gefängnis sass, lehnen jeden Dialog mit der Regierung des Landes am Nil ab. Ähnlich sieht es mit der Einstellung der Hamas gegenüber der Terrorvereinigung IS aus. Die mili- taristisch orientierten Männer Nofar und Hamad würden eine Kooperation mit dem IS und seinen Ablegern im Sinai gerne ausbauen, weshalb sie erst kürzlich den IS-Anführer des Sinai, Schadi al-Menei, als Gast im Gazastreifen empfingen. Sie redeten nicht nur über eine militärische Zusammenarbeit, sondern auch über einen erweiterten Waffenschmuggel vom Gazastreifen in den Sinai und besprachen eine mögliche Koordination von Anschlägen auf ägyptische und israelische Ziele. Hanija und seine Gefolgsleute hingegen schrecken vor einer Kooperation mit IS-Fraktionen im Sinai, die für die Ermordung von unzähligen ägyptischen Soldaten verantwortlich sind, zurück. Sie wissen, dass sie die Ägypter dadurch endgültig verärgern. Deshalb distanzierten sie sich offiziell von dem Besucher, was natürlich der Stimmung innerhalb der Hamas nicht zuträglich war. Wenn man jetzt glaubt, dass dieses Bild schon kompliziert genug ist, liegt man falsch, denn weitere Faktoren müssen berücksichtigt werden. Hanija und seine Gefolgsleute haben vor einiger Zeit ihre Beziehungen zum Iran aufleben lassen. Vor diesem Hintergrund haben sie auf iranische Bitte hin im Gazastreifen die Eröffnung von Büros der schiitischen Organisation al-Sabirin zugelassen. Hamad seinerseits wollte diese Organisation und ihre Repräsentanten überhaupt nicht im Gazastreifen sehen, schliesslich kooperiert er mit deren Gegenspielern, nämlich mit Strömungen des IS. Diesen salafistischen Dschihadisten gestattete er somit auch, die Büros der Organisation alSabirin im Gazastreifen anzugreifen, was ihnen den Unmut der Iraner einbrachte. Doch es kommen auf die Hamas noch weitere Komplikationen zu. Diesbezüglich muss man die desolate wirtschaftliche Lage im Gazastreifen erwähnen. Mit einer Arbeitslo- senrate von 50 Prozent und Tausenden zerstörter Häuser seit Sommer 2014 ist die Lage kritisch. Der herrschenden Hamas mangelt es vor allem wegen der zerstörten Schmuggeltunnel an Geldquellen, denn auch mit der PA, die eigentlich für die Überweisung von Geldern zuständig ist, liegt man sich in den Haaren. Somit steht die Hamas vor grossen Problemen und kann noch nicht einmal mehr die grundlegendsten Dienstleistungen für die im Gazastreifen lebenden Einwohner gewähren. Noch nicht einmal den treuesten Gefolgsleuten kann sie Gehälter zahlen. Um wenigstens etwas zu zahlen, hat man für rund 40.000 Gefolgsleute ein Gehalt von 1.000 Schekel (etwas über 300 Euro) für 50 Tage Dienstleistungen festgelegt. Um die Getreuen nicht gänzlich zu verärgern und irgendwie bei der Stange zu halten, hat der Hamas-Finanzminister Siad al-Zara kürzlich verkündet, dass die Gehaltskürzung mit der Zuteilung von Ländereien gutgemacht werden soll, die der Hamas durch den israelischen Rückzug im Sommer 2005 in die Hände gefallen sind. Das wiederum rief den Zorn bei der allgemeinen Bevölkerung über die Cliquenwirtschaft hervor, was der Stabilität der Hamas-Regierung alles andere als zuträglich ist. Wie hilflos die Hamas-Führung tatsächlich ist, veranschaulicht ein weiterer Fehlschlag, denn der Hamas ist es trotz nachhaltiger Bemühungen nicht gelungen, sich an die Spitze eines breitangelegten Volksaufstandes im Westjordanland zu setzen. Die israelischen Sicherheitsbehörden deckten Ende Dezember eine grössere Terrorzelle der Hamas auf, die mit der Planung von Anschlägen im israelischen Kernland schon recht weit vorangekommen war. Das ist für die Hamas, die gerne den israelisch-palästinensischen Konflikt erneut in einen gewalttätigen Flächenbrand verwandeln möchte, ein weiterer schwerer Rückschlag. Somit kann man wahrlich sagen: Die Hamas quälen grosse Sorgen. ZL∎ Nachrichten aus Israel | 2/2016 15 LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM 07.02 07.02 10.02 11.02 12.02 12.02 13.02 14.02 14.02 14.02 14.02 15.02 16.02 19.02 20.02 21.02 21.02 21.02 21.02 26.02 27.02 27.02 28.02 28.02 28.02 28.02 28.02 So So Mi Do Fr Fr Sa So So So So Mo Di Fr Sa So So So So Fr Sa Sa So So So So So 10:00 10:00 10:00 10:00 09:00 18:00 09:30 19:00 14:30 11:00 10:00 10:00 19:30 19:30 19:30 19:30 15:00 10:15 10:00 10:00 17:00 20:00 19:30 19:30 19:30 10:00 10:00 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Schranne Saal, Untere Torstrasse 3 Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25 CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 Gasthaus Krone, Hauptstrasse 12 Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Christliche Gemeinde Unterland (CGU), Eichhölzlistrasse 9 Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21 Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schubartsaal, Schillerstrasse 4 Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40 EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15 Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15 Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 CGE Christliche Gemeinde Engen, Am Bahndamm 3 CH 3011 Bern DE 91555 Feuchtwangen DE 57223 Kreuztal bei Siegen DE 34117 Kassel DE 78112 St. Georgen DE 72250 Freudenstadt CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf CH 8192 Glattfelden DE 90478 Nürnberg DE 73312 Geislingen an der Steige DE 80637 München DE 13597 Berlin DE 13597 Berlin CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 13597 Berlin DE 13597 Berlin DE 25335 Elmshorn CH 8600 Dübendorf DE 25335 Elmshorn DE 25335 Elmshorn DE 25335 Elmshorn CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf DE 78234 Engen Norbert Lieth Roger Liebi Philippe Otti Elia Morise Elia Morise Elia Morise Johannes Vogel (WoBi) Elia Morise Norbert Lieth Norbert Lieth René Malgo Elia Morise Norbert Lieth Norbert Lieth Samuel Rindlisbacher Samuel Rindlisbacher Samuel Rindlisbacher Norbert Lieth Nathanael Winkler Benedikt Peters Samuel Rindlisbacher Samuel Rindlisbacher Helmut Fürst Samuel Rindlisbacher Samuel Rindlisbacher Norbert Lieth René Malgo Termine vom 01.02. bis 31.03.2016 CH 8600 Dübendorf Mitternachtsruf 28.02 02.03 03.03 04.03 05.03 06.03 06.03 06.03 06.03 06.03 07.03 08.03 12.03 13.03 13.03 13.03 13.03 14.03 15.03 20.03 20.03 24.03 25.03 25.03 25.03 26.03 27.03 27.03 28.03 28.03 So Mi Do Fr Sa So So So So So Mo Di Sa So So So So Mo Di So So Do Fr Fr Fr Sa So So Mo Mo auf live.mnr.ch LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM LIVESTREAM 28.02 So 14:00 10:00 14:00 10:00 19:00 17:00 14:00 10:00 20:00 10:00 10:00 09:30 19:30 10:00 10:00 10:00 10:00 19:30 19:30 19:30 16:00 16:00 10:30 10:00 10:00 16:00 19:30 19:30 19:30 14:00 13:00 Gemeinde für Christus, Karl-Neuhaus-Strasse 30 Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7 CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7 CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21 city Tagung Leipzig, Brühl 54 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 FEG Ludwigsburg, Friedenstrasse 35 Kulturhaus «Aue», Goethestrasse 2 Schloss Beuggen, Evangelische Tagungs- und Begegnungsstätte CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6 Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Eichenau, Im Anger 6 Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Evangelisch-freikirchliche Baptistengemeinde Koblenz, Sebastianistrasse 43 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Eichenau, Im Anger 6 Christliches Gästezentrum im Westerwald Christliches Gästezentrum im Westerwald Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 CH 2502 Biel/Bienne DE 36251 Bad Hersfeld DE 42285 Wuppertal (Barmen) DE 34117 Kassel DE 04109 Leipzig CH 8600 Dübendorf CH 3011 Bern DE 71636 Ludwigsburg DE 08280 Aue/Sachsen DE 79618 Rheinfelden DE 99089 Erfurt DE 68169 Mannheim DE 88499 Riedlingen CH 8600 Dübendorf DE 56076 Koblenz-Pfaffendorf CH 3011 Bern DE 88499 Riedlingen DE 56479 Rehe DE 56479 Rehe CH 8600 Dübendorf CH 3011 Bern CH 8600 Dübendorf CH 8600 Dübendorf CH 8600 Dübendorf CH 8600 Dübendorf CH 8600 Dübendorf CH 8600 Dübendorf CH 8600 Dübendorf CH 8600 Dübendorf CH 8600 Dübendorf Norbert Lieth Nathanael Winkler / René Malgo Karl-Heinz Vanheiden Nathanael Winkler / Norbert Lieth Konzert von Siegfried Fietz und Oliver Fietz Reinhold Federolf Karl-Heinz Vanheiden Norbert Lieth René Malgo Nathanael Winkler Elia Morise Norbert Lieth Norbert Lieth Thomas Lieth Helmut Fürst Elia Morise Reinhold Federolf Thomas Lieth Fredy Peter Fredy Peter Samuel Rindlisbacher Fredy Peter Elia Morise Samuel Rindlisbacher Norbert Lieth Fredy Peter Fredy Peter Fredy Peter Fredy Peter Nathanael Winkler Elia Morise Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch FeG Kiel, Kronshagener Weg 130A DE 24116 Kiel POLITIK NAHOSTKONFLIKT ZWEI STAATEN, BINATIONALER STAAT, KONFÖDERATION? Was verbirgt sich hinter diesen Ausdrücken, die im Hinblick auf eine Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern immer wieder erwähnt und auch sehr kontrovers diskutiert werden? D Die internationale Staatengemeinschaft pocht gegenüber Israel auf die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung. Die USA und vor allem Europa – ebenso wie in letzter Zeit erneut Saudi-Arabien – bestehen auf diesem Ansatz. Sie fordern diese Lösung immer wieder mit anklagendem Ton von Israel ein, denn schliesslich war es in der letzten Runde der jüdische Staat, der die Verhandlungen mit den Palästinensern aufkündigte. Dabei wird zumeist vergessen, dass Israel diesen Schritt unternahm, weil die Palästinenser ausgeschert waren und einseitige Massnahmen gegenüber internationalen Gremien wie den Vereinten Nationen und dem Internationalen Gerichtshof eingeleitet hatten. Um sich hier nicht mit den Vorgängen der Vergangenheit zu beschäftigen und sich in Schuldzuweisungen zu ergehen, kann man unter dem Strich vielleicht am besten einfach nur festhalten: Es herrscht Stagnation und damit einhergehend Frustration über die gegenwärtige Lage. Schaut man sich die neuesten Meinungsumfragen an, so wird klar, dass die vor Ort betroffenen Menschen – Israelis wie auch Palästinenser – mehrheitlich nicht mehr an eine Zwei-Staaten-Lösung glauben. Unter den Palästinensern waren Ende 2015 rund 65 Prozent der Ansicht, dass eine Zwei-Staaten-Lösung nicht mehr einführbar sei. Diese Ansicht teilten im Oktober 2015 in Israel 46,1 Prozent der jüdischen und 57,1 Prozent der arabischen Bürger des Landes. Im Sommer 2015 hatten sich noch 51 Prozent aller Israelis zur Zwei-Staaten-Lösung bekannt. Interessanterweise deckte sich auch diese Angabe zu dem Zeitpunkt mit dem Prozentsatz der Befürworter auf palästinensischer Seite. Zugleich war klar, dass dieser Ansatz aus Sicht der Menschen vor Ort im Laufe der letzten anderthalb Jahre immer weniger relevant zu sein schien, denn sowohl auf israelischer als auch palästinensischer Seite ging der Prozentsatz der Befürworter beständig zurück. zen», setzten mit der Madrid-Konferenz 1991 ein und kamen auch im Rahmen der Osloer Verträge von 1993 zum Ausdruck. Die Camp-David-Verhandlungen im Jahr 2000 scheiterten, so auch die Verhandlungen zwischen 2013 und 2014. Einen weiteren Dämpfer erhielt die Zwei-Staaten-Lösung schon 2007 durch die gewaltsame Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen. Dadurch ist nicht nur die tiefe Zerklüftung der palästinensischen Gesellschaft of- 57,1% DER ARABISCHEN BÜRGER SAGEN, EINE ZWEI-STAATEN-LÖSUNG SEI NICHT MEHR EINFÜHRBAR. DIESER PROZENTSATZ STEIGT STETS. In Israel wird die binationale Lösung sehr kontrovers diskutiert. 46,1% DER JÜDISCHEN BÜRGER SIND DER MEINUNG, DASS EINE ZWEI-STAATEN-LÖSUNG NICHT MEHR EINFÜHRBAR SEI. 18 Nachrichten aus Israel | 2/2016 Die Grundlage für die Zwei-Staaten-Lösung, also das Bestehen eines unabhängigen Staates Palästina an der Seite Israels, wurde endgültig im Zuge einer Resolution der Vereinten Nationen gelegt, die 1974 verabschiedet wurde (Resolution der Vollversammlung 3236). Die diplomatischen Bemühungen zur Umsetzung dieses Ansatzes, «zwei Staaten, Israel und Palästina, (…) Seite an Seite innerhalb von sicheren und anerkannten Gren- fensichtlich geworden, sondern je länger diese Situation anhält, desto klarer wird, dass auf palästinensischer Seite eigentlich zwei Entitäten bestehen; mit anderen Worten: Israel steht nicht einem einheitlichen Partner gegenüber, weshalb irgendwann einmal der Terminus «Drei-Staaten-Lösung» aufkam. Selbst für den Fall, dass sich Israel und die PA einig würden, stünde die Hamas mit grosser Sicherheit abseits. Längst hat die PA unter Leitung von POLITIK Selbst für den Fall, dass sich Israel und die PA einig würden, stünde die Hamas mit grosser Sicherheit abseits. Längst hat die PA unter Leitung von Präsident Mahmoud Abbas verschiedene Schritte im Alleingang eingeleitet. Präsident Mahmoud Abbas verschiedene Schritte im Alleingang eingeleitet. Erst im Herbst 2015 drohte er im Rahmen seiner Rede vor der UN-Vollversammlung, die Osloer Verträge aufzukündigen. Wie wir in einem Artikel in der vorherigen Ausgabe verdeutlichten, hätte das weitreichende Konsequenzen, denn letztlich würde sich damit die PA selbst für aufgelöst erklären und alle Regelungen bezüglich verwaltungstechnischer, wirtschaftlicher, aber auch sicherheitspolitischer Angelegenheiten – die bisher mehr oder weniger gut funktioniert haben – wären hinfällig. Das würde die palästinensischen Einwohner des Westjordanlandes zunächst mit einem Vakuum konfrontieren, denn in den gegenwärtig voll oder semi-autonomen palästinensischen Gebieten (Zonen A und B) wäre z.B. für den Betrieb von Krankenhäusern, die Zahlung von Pensionen und Löhnen im öffentlichen Sektor, die Oberaufsicht über Gefängnisse sowie die Müllabfuhr niemand mehr zuständig. Israel würde das unter Zugzwang setzen. Mit einem solchen Szenario beschäftigte sich inzwischen die Regierung sehr intensiv. Die Debatten waren hitzig, doch fast alle waren sich einig: Das ist das denkbar schlechteste Szenario. Vor diesem Hintergrund wird in Israel die binationale Lösung sehr kontrovers diskutiert; sprich ein Staat unter einer Leitung, aber dennoch für zwei Völker. Wenn in einem solchen binationalen Staat allen Bürgern die gleichen Rechte zugestanden würden, so glauben einige, würde Israel endlich die Besatzung hinter sich lassen und als Demokratie einen grossen Fortschritt machen. Andere sehen darin aufgrund der demografischen Konstellationen eine Verwässerung des jüdischen Charakters des Staates Israel. Aus ihrer Sicht ist das eine der grössten Gefahren, mit denen der jüdische Staat konfrontiert ist. Bei der Diskussion eines binationalen Staates prallen in Israel somit politische Einstellungen massiv aufeinander. Kürzlich meldete sich Israels Staatspräsident Reuven Rivlin in dieser Sache zu Wort und brachte einen Terminus in vieler Munde, der wenngleich nicht neu, so doch auf den ersten Blick in der festgefahrenen Situation als Alternative erscheint. Sieht man sich jedoch die Bedeutung seines Vorschlags, eine Konföderation zu bilden, praktisch an, so fällt sofort der Stolperstein auf. Staatspräsident Rivlin wurde bezüglich der Details von einer französischsprachigen Fachzeitschrift zitiert: «Wenn wir eine Konföderation bilden, dann müssten Entscheidungen, die beide Staaten dieses Zusammenschlusses betreffen, gemeinsam und einvernehmlich gefällt werden …» Rivlins Vorschlag beinhaltet laut Politique Internationale auch den Austausch von Landstrichen, die Festlegung von Grenzverläufen sowie zwei Parlamente, jedoch nur eine Armee, nämlich die Israelischen Verteidigungskräfte. Als israelische Journalisten bezüglich dieser Äusserungen beim Ministerpräsidentenamt nachfragten, erhielten sie die Antwort, dass Rivlin zwar von zwei spezifischen staatlichen Entitäten geredet habe, aber nach wie vor die Gründung eines souveränen palästinensischen Staates grundlegend ablehne. International wurde das Händeschütteln von Netanjahu und Abbas im Dezember 2015 im Rahmen ihres Zusammentreffens auf der internationalen Klimakonferenz in Paris beachtet, doch das heisst nicht, dass man miteinander redet, geschweige denn miteinander verhandelt oder dass irgendeine der diskutierten Lösungen in Sicht ist. AN∎ e h c i l z r e H ung … Einlad Samuel Rindlisbacher spricht in Mi. 10.02.2016, 19.30 Uhr FEUCHTWANGEN Schranne Saal, Untere Torstrasse 3, DE 91555 Feuchtwangen Do. 11.02.2016, 19.30 Uhr KREUZTAL BEI SIEGEN Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25, DE 57223 Kreuztal bei Siegen Fr. 12.02.2016, 20.00 Uhr ST. GEORGEN Gasthaus Krone, Hauptstrasse 12, DE 78112 St. Georgen Sa. 13.02.2016, 17.00 Uhr FREUDENSTADT Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz, DE 72250 Freudenstadt So. 14.02.2016, 15.00 Uhr NÜRNBERG Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21, DE 90478 Nürnberg Mo. 15.02.2016, 19.30 Uhr GEISLINGEN AN DER STEIGE Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schubartsaal, Schillerstrasse 4, DE 73312 Geislingen an der Steige Di. 16.02.2016, 19.30 Uhr MÜNCHEN Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40, DE 80637 München >>> Grosser Büchertisch Nachrichten aus Israel | 2/2016 19 GESELLSCHAFT ISRAELS WIRTSCHAFT BLICKT NACH OSTEN Der europäische Markt erweist sich für Israel als immer problematischer. Daher schaut sich das Ministerium für Wirtschaft und Handel immer intensiver in Asien um, um dort für seine Produkte neue Märkte zu erschliessen. Vor diesem Hintergrund wurde erst kürzlich mit dem stellvertretenden vietnamesischen Ministerpräsidenten Trung Hai während seines Besuches in Jerusalem ein bilaterales Handelsabkommen diskutiert. Die Zeichen für einen Abschluss stehen gut, denn 2009 belief sich das Handelsvolumen zwischen Israel und Vietnam auf 200 Millionen US-Dollar, kletterte bis 2014 jedoch auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Ausserdem sind verschiedene israelische Ministerien darum bemüht, die israelischen Kontakte zu Indien und China zu intensivieren. AN∎ FLEISCHLOS GLÜCKLICH IN TEL AVIV Erneut kann Tel Aviv ein Prädikat sein eigen nennen, denn das Reisemagazin Condé Nast Traveler (CNT) zeichnete Tel Aviv als jene Stadt der Welt mit dem besten vegetarischen und veganen Essen aus. Dazu hiess es u.a.: «Eine Woche lang fleischlos in Tel Aviv zu leben ist nicht nur einfach, sondern man hat die Gelegenheit, die besten Leckerbissen der Stadt zu probieren.» Das Magazin stellt in dem Bericht die besten vegetarischen und veganen Restaurants der Stadt einschliesslich Menüs vor. AN∎ JUGEND-AUSTAUSCH MIT DEUTSCHLAND Israel und Deutschland setzen auf die Jugend: 180 junge deutsche Führungskräfte wurden staatlich gefördert auf eine Israel-Reise entsandt, um sich in verschiedensten Bereichen fortzubilden. Sie trafen u.a. mit Ministerpräsent Netanjahu und Staatspräsident Rivlin zusammen. Im Rahmen eines anderen Projektes reisten Auszubildende der israelischen Bau- und Architekturbranche staatlich gefördert zu einer Fortbildung nach Deutschland. Solche mehrwöchigen berufsbildenden Programme für junge Israelis in Deutschland bestehen in diversen Berufssparten. Zudem ist ein weiterer Trend zu beobachten: Seit den 1960er Jahren leisten junge Deutsche Freiwilligendienste in Israel. Heutzutage begrüsst der jüdische Staat dafür jedes Jahr mindestens 500 junge Deutsche. Seit etlichen Jahren gibt es nunmehr ein Programm, das israelische Freiwillige nach Deutschland entsendet. Jedes Jahr steigt die Teilnehmerzahl. Die Freiwilligendienste beider Nationen werden zukünftig von einer Koordinierungsstelle organisiert, da man die Aktivitäten weiter steigern möchte. AN∎ SAN BERNARDINO: ANTISEMITISCHER HINTERGRUND? 20 Nachrichten aus Israel | 2/2016 Nach Paris blickte die Welt ins kalifornische San Bernardino, wenngleich lange unklar war, welchen Hintergrund der dortige Anschlag hatte. Während die Öffentlichkeit dann erfuhr, dass das Attentat, das 14 Tote und 21 Verletzte forderte, sehr wohl einen islamistischen Hintergrund hat, nahmen nur wenige Kreise wahr, dass unter den Opfern auch ein Jude war. Interessant an diesem Umstand sind zwei weitere Details: Das Opfer Nicholas Thalasinos (52) hatte einige Wochen vor dem Anschlag mit dem Attentäter eine Auseinandersetzung rund um Israel und das Anrecht von Juden auf Erez Israel. Weiter gab seine Witwe an, dass sie und ihr Ehemann messianische Juden seien, die sich im Internet öffentlich zu Israel bekennen und vom Attentäter auf Facebook neben antisemitischen Angriffen auch Morddrohungen erhielten. AN∎ GESELLSCHAFT ABSCHLUSS DER OPERATION «TAUBENFLÜGEL» 2013 erklärte die israelische Regierung die Operation «Taubenflügel» für abgeschlossen und gab bekannt, die staatlichen Bemühungen, die in Äthiopien verbliebenen Juden nach Israel zu holen, einzustellen. Wenngleich die israelische Regierung den Abschluss der Operation «Taubenflügel» als «historischen Augenblick» bezeichnete, verstummten in der äthiopischen Gemeinschaft Israels, die knapp 140.000 Angehörige zählt, die Proteste nicht, denn etliche Familien sind weiterhin getrennt. Darauf reagierte die Regierung nunmehr und stimmte Ende 2015 zu, dass zwecks der Familienzusammenführung im Verlauf der kommenden fünf Jahre weitere 9.000 Juden aus Äthiopien nach Israel einwandern dürfen. AN∎ EIN UNTERNEHMER FÜR DEN FRIEDEN Der aus Deutschland stammende israelische Unternehmer Stef Wertheimer setzt sich seit Jahrzehnten durch die Schaffung von Arbeitsplätzen für Frieden zwischen jüdischen und arabischen Bürgern des Staates Israel sowie zwischen Israelis und Palästinensern ein. Schon vor rund 30 Jahren baute er im Norden des Landes den Industriepark Tefen auf. Die Mehrheit der dort Beschäftigten sind Araber und die Verwaltung dieses namhaften Industrieparks, der verschiedene Technologien und Schönheitsprodukte herstellt, die auch exportiert werden, untersteht einem drusischen Bürger Israels. Danach sorgte Wertheimer für die Gründung eines solchen Industrieparks in der grössten arabischen Stadt Israels, in Nazareth. Nunmehr plant er den Aufbau eines ähnlichen Unternehmens in der Negev-Wüste, wo rund ein Drittel der Bevölkerung muslimische Beduinen sind. AN∎ JERUSALEMER KONGRESSHALLE: TRAUUNGSZEREMONIE FÜR GANZ ISRAEL Die 21 Jahre alte Sarah-Tehiya Litman verlor nur wenige Tage vor ihrer geplanten Hochzeit durch einen Terroranschlag ihren Vater und einen ihrer Brüder. Die Hochzeit wurde verschoben, doch das junge Paar änderte nicht nur das Datum, sondern auch den Charakter der Feier. Sie verlegten ihre Trauung in die grosse Kongresshalle von Jerusalem und luden das gesamte Land ein, mit ihnen zu feiern. Die Braut betonte noch während der siebentägigen Trauersitzung, dass ihr Vater und ihr Bruder gewollt hätten, dass sie fröhlich in ihre Familiengründung und Zukunft schreitet. Ausserdem sagte die Braut, sie und ihr Ehemann würden weder sich noch ihre Familien «durch feige terroristische Angriffe zerstören lassen». Letztlich erschienen in Solidarität mit dem jungen Paar und auch als Zeichen der israelischen Widerstandsfähigkeit Tausende zur Hochzeit. AN∎ Nachrichten aus Israel | 2/2016 21 +++ Syrien +++ Krieg +++ Islamischer Staat +++ Terror ++ > Gottes Antwort an uns Wie reagiert Gott auf die Spannungen in unserer Welt? Die Antwort ist verblüffend, die Anwendung für unser persönliches Glaubensleben ist sowohl herausfordernd als auch ermutigend. SAMUEL RINDLISBACHER Flüchtlinge Flüchtlinge überschwemmen Europa. Wie sollen sich Christen verhalten? Samuel Rindlisbacher zeigt anhand der Heiligen Schrift eindrücklich auf, wie Gott über Flüchtlinge denkt, was wir heute tun kön nen und was das Ganze mit Prophetie zu tun hat. Audio-CD, Bestell-Nr. 130122 CHF 5.50, EUR 4.00 FRIEDRICH HÄNSSLER NORBERT LIE TH Der Botschafter Gottes für die Mächtigen der Welt Die Antwort Gottes auf die Spannungen in der Welt Wir leben in einer Zeit des totalen Um bruchs, Kriege überall und Flüchtlinge ohne Ende. Wie sollen wir uns verhalten? Friedrich Hänssler zeigt auf, wie die Ge schichte des Propheten Jeremia in ver blüffender Weise unserer heutigen Situa tion ähnelt und dass Gott Geschichte macht. Äusserst aktuell und spannend. Die ganze westliche Kultur erlebt extre me Veränderungen. Wir leben in einer orientierungslosen, sich von Gott weg bewegenden Welt. Christliche Werte kip pen, Ehe, Familie und Moral werden neu definiert. Befinden wir uns in einer enthemmten Gesellschaft? Was ist Got tes Antwort darauf? Eine aufschlussrei che Botschaft von Norbert Lieth. Audio-CD, Bestell-Nr. 130124 CHF 5.50, EUR 4.00 Audio-CD, Bestell-Nr. 130123 CHF 5.50, EUR 4.00 CHARLES DYER / MARK TOBE Y Die IS-Krise Islamischer Staat – ein Name, der Angst und Schrecken verbreitet. Die wach sende Terrorvereinigung scheint verantwortlich für die schlimmsten Horrormel dungen aus dem Nahen Osten. Und doch gibt es so vieles, was wir nicht über den IS wissen. Wo kam der IS her? Was ist der Unterschied zwischen dem IS und anderen Terrorgruppen? Könnte der IS eine Rolle in der Endzeit spielen? Welche Bedeutung hat der IS für Israel? Wie sollten Gläubige auf den IS re agieren? In «Die ISKrise» beantworten die Autoren diese und andere Fragen. Bezug nehmend auf die Geschichte, das Zeitgeschehen und die biblische Prophetie leiten sie den Leser sicher durch den KonflikteWirrwarr des Nahen Ostens. Taschenbuch, 160 Seiten, Bestell-Nr. 180033 CHF 16.50, EUR 11.90 ++ Flüchtlinge +++ Islam +++ Notstand +++ Sicherheit +++ > Unsere Antwort an die Flüchtlinge Der Flüchtlingsstrom ist kein «Betriebsunfall» in Gottes Plan. Das Missionsfeld kommt zu uns. Das Neue Testament lehrt uns, dass wir allen Menschen in der Liebe Jesu und hilfsbereit begegnen sollen. Das ist unser Auftrag als Christen. AR ABISCHE VERTEIL-CD König der Flüchtlinge (arabisch) Elia Morise gibt in seiner einzigartigen, verständnisvollen Art eine evangelistische Kurzbotschaft in arabischer Sprache weiter, in der er erklärt, wer Jesus Christus wirklich ist und dass selbst Jesus einst ein Flüchtling war. Er spricht darüber, dass Jesus ein Gott ist, der unsere Probleme versteht, uns mit Liebe begegnet und zu sich ruft. Und er zeigt auf, dass es für jeden einen Weg aus Not und Hoffnungslosigkeit gibt. Das Ganze wird abgerundet mit zwei wunderbaren christlichen Lie dern in arabischer Sprache und arabischem Stil. Diese CD kann Leben verändern. Sie ist das Beste, was Sie arabischen Flüchtlingen weitergeben können. Eine einmalige Chance. Audio-CD, Bestell-Nr. 132001, kostenlos NORBERT LIE TH Warum es sich lohnt, Christ zu sein (arabisch) In diesem Buch kommt Norbert Lieth ohne Umschweife auf den zentralen Punkt des christlichen Glaubens. Hier finden Menschen Antworten auf bren nende Fragen des Lebens und der Autor zeigt auf, wie sehr es sich lohnt, ein Gotteskind zu sein. Das Buch ist äusserst evangelistisch und eignet sich her vorragend zum Weitergeben. Bestellen Sie beliebig viele Exemplare. Taschenbuch, 80 Seiten, Bestell-Nr. 191490, Kostenlos fon Bestelltele952 14 14 Schweiz: 044 7745 8001 0 Deutschland : mnr.ch @ ag rl ve l: EMai DAS NEUE TESTAMENT Arabisch-deutsche Bibel Diese Ausgabe des Neuen Testaments enthält den deutschen Bibeltext (in der grundtextnahen Elberfelder Übersetzung) und den entsprechenden Text in arabischer Sprache (nach der vanDyckÜbersetzung). Der Text steht Vers für Vers nebeneinander. Diese günstige Sonderausgabe ist ideal zum Weitergeben bei diversen Aktionen, Veranstaltungen oder Besuchen. Taschenbuch-Ausgabe, Bestell-Nr. 258224 CHF 12.50, EUR 9.90 GESELLSCHAFT GESELLSCHAFT KLUFT ZWISCHEN ARM UND REICH IN ISRAEL WÄCHST Israel ist ein Land mit vielen Facetten und oftmals von Extremen gekennzeichnet. Das gilt für fast alle Lebensbereiche – irgendwie scheint das Barometer immer auszuschlagen. Das trifft auch auf die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich zu. I Israel hat nicht nur eine stabile Wirtschaft, die eine weltweite Krise wie die internationale Wirtschaftsflaute recht gut verkraftete, auch die harsche Kriegssituation im Sommer 2014, als das Land den längsten Krieg seiner Geschichte ausfechten musste, wurde relativ gut meistert. Oftmals berichten wir von gestiegenen Exportbilanzen, Firmen- oder Innovationsverkäufen mit Millionen- oder gar Milliardenbeträgen im Hintergrund und anderen wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten, die der israelischen Innovationsschmiede entspringen. Doch das ist lediglich die eine Seite der Medaille. Der Staat Israel ist seit 2010 einer der Mitgliedsstaaten der exklusiven Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Das ist ein Güteprädikat für die Wirtschaft eines Landes. In einigen OECD-Studien schneidet Israel besonders gut ab, während es in anderen Bereichen hinterherhinkt. Bei einem dieser Bereiche handelt es sich um Armut und sozioökonomische Ungleichheit. So machte eine kürzlich veröffentlichte OECD-Studie deutlich, dass Israel sehr viel mehr Armut zu verzeichnen hat, als die anderen OECD-Länder. Israel rangiert 17 Prozent über dem Durchschnittswert, den die anderen OECD-Mitgliedsländer bezüglich wirtschaftlicher Ungleichheit aufzeigen. Das führte Ende des Jahres 2015 mit Herausgabe der statistischen Daten für das Vorjahr dann 24 Nachrichten aus Israel | 2/2016 auch zu der international beachteten Schlagzeile: Israel hat die höchste Armutsrate unter westlichen Ländern und bringt es unter den 34 OECD-Ländern nach Mexiko auf einen traurigen zweiten Platz. Hierbei spielt eine wesentliche Rolle, dass Armut auch in Kreisen von Verdienern herrscht, denn zum einen sind die Grundgehälter in Anbetracht der Lebenshaltungskosten zu niedrig, zum anderen die Steuern hoch und ausgleichende Leistungen des Staates demgegenüber recht schmal. Das bedeutet auch: Die Regierungspolitik in Israel zur Reduzierung von Armut muss man als nicht effektiv bezeichnen. Konkret formuliert bedeutet das: In Israel lebt eines von drei Kindern in Armut. 2014 zählte Israel 444.900 Familien mit insgesamt 775.500 Kindern, die in Armut leben, was insgesamt 1,7 Millionen Personen des rund 8,4 Millionen Bürger zählenden Landes betrifft. Gegenüber 2013 bedeutet dies einen Anstieg der in Armut lebenden Familien von 18,6 Prozent auf 18,8 Prozent aller Familien des Landes. Folglich lebten 2014 auch noch mehr Kinder in ärmlichen Verhältnissen, denn 2013 lag dieser Prozentsatz bei 30,8 Prozent, während er 2014 auf 31 Prozent aller Minderjährigen des Landes angestiegen war. An diesem Punkt darf man hinzufügen, dass Israel zudem ein extrem junges Land ist, denn rund ein Drittel aller Einwohner sind Kinder und Jugendliche. Erschreckend ist eine weitere sta- tistische Angabe: Arme wurden noch ärmer und Reiche wurden noch reicher. Während die Gehälter von Arbeitnehmern, die zu den 20 Prozent der Bevölkerung gehören, die am wenigsten verdienen, sich mit 0,4 Prozent eigentlich gar nicht verbesserten, stiegen die Gehälter der 20 Prozent der Bestverdienenden der israelischen Wirtschaft um satte 5,3 Prozent an. Für die Mittelschicht, die in Israel im Vergleich zu anderen Ländern ohnehin recht schwach dasteht, erhöhten sich die Gehälter um 2,7 Prozent. In Israel gilt ein Einzelner als arm, wenn er seinen Lebensunterhalt von umgerechnet weniger als 727 Euro bestreiten muss. Bei Paaren wird ein Betrag von 1.163 Euro, bei einem Paar mit drei Kindern 2.180 Euro angesetzt. Eng wird es bei den verhältnismässig hohen Lebenshaltungskosten in Israel bei solchen Summen für Familien mit mehr als drei Kindern und in dem Fall, dass es in der Familie nur einen Verdiener – wenn überhaupt – gibt. Beide Konstellationen treffen vor allem auf zwei Bevölkerungsgruppen zu: Ultraorthodoxe und Araber. So gelten 54,3 Prozent der Ultraorthodoxen als in Armut lebend. Bei den Arabern des Landes liegt der Satz bei 52,6 Prozent. Beide Prozentsätze stiegen von 2013 auf 2014 weiter an; dies trotz vielseitiger Bemühungen der Regierung und unzähliger gemeinnütziger Organisationen, gerade im Kreis dieser Bevölkerungsgruppen der Arbeitslosenrate entgegenzuwirken. Darüber GESELLSCHAFT EUROPÄISCHE UNION ISRAEL HAT DIE HÖCHSTE ARMUTSRATE DER WESTLICHEN LÄNDER UND BRINGT ES UNTER DEN 34 OECDLÄNDERN NACH MEXIKO AUF EINEN TRAURIGEN 2. PLATZ hinaus muss man auf eine weitere Bevölkerungsgruppe hinweisen, die zu einem besonders hohen Prozentsatz in Armut lebt: die aus Äthiopien stammenden Juden. Die Mehrheit dieser Gruppe – etwas über 85.000 von insgesamt knapp 140.000 – sind in Äthiopien geboren. Sie kämpfen weiterhin massiv mit Integrationsschwierigkeiten. Zwar verzeichnete man im Laufe der vergangenen Jahre einen Anstieg der Erwerbstätigen in dieser Gruppe, doch sie erwirtschaften dennoch weniger Geld, weil sie wegen mangelnder Bildung schlecht bezahlten Jobs nachgehen müssen. Sie müssen im Durchschnitt monatlich mit einem Drittel weniger Geld auskommen als im Durchschnitt in der jüdischen Gesellschaft Israels üblich. Doch die Armut verteilt sich nicht nur auf bestimmte Bevölkerungsgruppen, sondern mit ihnen zerfällt das Land auch weiterhin in sozialschwache Regionen. Jerusalem ist schon seit vielen Jahren – zusammen mit dem ultraorthodoxen Bnei Brak im Grosseinzugsraum Tel Aviv – die ärmste Stadt des Landes. Zudem gelten sowohl der Norden als auch der Süden des Landes als sozialschwach. Die Peripherie abseits des prominenten Ballungsraumes im Zentrum des Landes verzeichnet besonders viele sozialschwache Bevölkerungsgruppen bei gleichzeitig schlechter Beschäftigungsinfrastruktur. AN∎ ERSTE FOLGEN DER EU-KENNZEICHNUNG Zwischen Israel und der Europäischen Union herrscht Eiszeit. Angesichts der Entwicklungen nach Herausgabe der EU-Kennzeichnungsrichtlinien für israelische Produkte aus umstrittenen Gebieten kam es sogar mit freundschaftlich gesinnten Staaten wie Deutschland zu unschönen Zwischenfällen. S Seit 2012 diskutierte die Europäische Union eine Kennzeichnung israelischer Produkte, die aus Sicht der EU in Gebieten produziert werden, die nicht rechtmässig zum Staat Israel gehören. Dazu zählen das Westjordanland, das auch unter den Bezeichnungen «Judäa und Samaria» bekannt ist, Ost-Jerusalem und die Golan-Höhen. Seit dem 11. November 2015 besteht für die Mitgliedsstaaten der EU Kennzeichnungspflicht israelischer Produkte aus diesen Regionen. Die EU hebt dabei immer wieder hervor, dass es sich nicht um einen Boykott handelt, sondern dass die Kennzeichnung Verbraucher besser informieren soll. Zugleich wird betont, dass man auf diese Weise den Frieden fördern wolle. Gegen letzteres Argument wurde seitens Israel vielfach in die Runde geworfen, was denn bitteschön eine Kennzeichnung israelischer Produkte, die auf den Golan-Höhen hergestellt werden, mit dem Frieden mit den Palästinensern zu tun hat, da dort schliesslich gar keine Palästinenser leben (die dort ansässigen Drusen werden sich selbst so zumindest nicht bezeichnen). Darüber hinaus versuchte man den entsprechenden Stellen bei der EU immer wieder deutlich zu machen, dass in den Betrieben von Judäa und Samaria nicht nur bis zu 30.000 Palästinenser beschäftigt sind, sondern sie zugleich unter besseren Bedingungen einer Erwerbstätigkeit nachgehen als in den autonomen palästinensischen Gebieten. Das findet seinen Ausdruck auch in dem sehr viel höheren Lohnniveau, sodass aufgrund der Erwerbstätigkeit dieser 30.000 in israelischen Betrieben beschäftigten Palästinenser der Lebensunterhalt von schätzungsweise 300.000 Personen gesichert ist. Dazu veröffentlichte die Israelische Botschaft Berlin in deutscher Übersetzung eine Stellungnahme, die Emmanuel Nachschon, Sprecher des israelischen Aussenministeriums, abgab: «Wir bedauern, dass die Europäische Nachrichten aus Israel | 2/2016 25 GESELLSCHAFT Union sich, inspiriert von Boykott-Be- Kaufhausleitung bekannt, dass man die wegungen gegen Israel, aus politischen Weine solange aus dem Sortiment habe Gründen zu diesem aussergewöhnlichen nehmen wollen, bis die «vorschriftsmäsund diskriminierenden Schritt entschie- sige» Kennzeichnung erfolgt sei. Wähden hat. Er fällt in eine Zeit, in der Is- rend einer Sitzung des israelischen Karael von einer Welle des Terrorismus binetts am 22. November 2015 machte gegen alle und jeden seiner Bürger dieser Vorfall prominent Schlagzeilen, heimgesucht wird. Es ist rätselhaft und denn er veranlasste Ministerpräsident irritierend, dass die Europäische Union Netanjahu zu folgender Stellungnahme: eine Doppelmoral auf Israel anwendet «Dieses Geschäft gehörte einst Juden. und damit ignoriert, dass es weltweit Die Nazis rissen es an sich. Absurdermehr als 200 umstrittene Gebiete gibt, weise kennzeichnet dieses Kaufhaus einige davon innerhalb der Europä- nun Produkte aus Gemeinden in Judäa, ischen Union oder vor ihrer Haustür. Samaria und den Golan-Höhen. Es beDie Behauptung, dass es sich mit der gann mit der Kennzeichnung und hat Kennzeichnungspflicht um eine rein Produkte aus den Regalen genommen – technische Angelegenheit handelt, ist ein Boykott in jeder Hinsicht. Wir protesebenso zynisch wie unbegründet. Das tieren gegen diesen Schritt, der moraKennzeichnen von Produkten bringt lisch, historisch und in der Sache falsch den politischen Prozess zwischen Isra- ist. Wir erwarten von der deutschen Reel und den Palästinensern nicht voran. gierung, die sich gegen die KennzeichIm Gegenteil, es stärkt die Verweige- nung aussprach, dass sie sich dieses rungshaltung der Palästinensischen gravierenden Vorfalls annimmt.» Das Autonomiebehörde gegenüber direkten musste die bundesdeutsche Regierung Verhandlungen mit Israel – Verhand- nicht tun, denn die Kaufhausleitung lungen, von denen die EU behauptet, entschuldigte sich und liess israelische sie unterstützen zu wollen.» Weine und andere Produkte aus dem Darauf wiesen auch 36 US-Senatoren Land wieder in die Regale zurückräuhin, die an die EU-Aussenbeauftragte men. Zudem sei hier angemerkt, dass Federica Mogherini einen Brief richte- Bundeskanzlerin Merkel mit Nachten, in dem sie Israel zur Seite standen. druck jede Form von Boykott abgelehnt Doch auch in Europa regte sich hier und hat, sich Aussenminister Frank-Walter da Unmut. Griechenland und Ungarn ga- Steinmeier jedoch hinter die EU-Kennben unverzüglich bekannt, dass sie der zeichnungsrichtlinien stellte, während EU-Kennzeichnungspflicht keine Fol- beispielsweise Bundestagssprecher ge leisten wollen. Ebenso sprach sich Norbert Lammert diese als «unnötig und auch mit überwältigender Mehrheit das unweise» bezeichnete. Deutschland, soParlament der Tschechischen Republik viel kann man festhalten, gehörte nicht gegen den EU-Beschluss aus. Nach In- zu den 16 Mitgliedsstaaten der EU, dekrafttreten der Kennzeichnungspflicht ren Aussenminister auf Kennzeichnung häuften sich Ereignisse, die allerdings schon «Das KaDeWe gehörte einst Juden. Die Nazis vorher vorgekomrissen es an sich. Absurderweise kennzeichnet men sind, nun aber eine weitdieses Kaufhaus nun Produkte aus Gemeinden reichendere Bedeutung erhielten in Judäa, Samaria und den Golan-Höhen.» und die Argumentation der israelischen Justizministerin Ajelet Schaked israelischer Produkte aus den umstärken, dass die Kennzeichnung eine strittenen Regionen gedrängt «Entrechtung Israels» bedeute. Hier sei hatten. Dennoch wird sich Deutschland mit der Umsetnur ein Beispiel herausgegriffen. Nur kurz nach Inkrafttreten der zung der Richtlinien befassen EU-Richtlinien verschwanden aus dem müssen, was vor dem Hinternamhaften Berliner Kaufhaus KaDeWe grund der deutschen Geschichte israelische Weine. Es entbrannte um- für Israel, wie die Stellungnahgehend ein Sturm der Entrüstung in me Netanjahus zeigt, ein beden sozialen Medien. Daraufhin gab die sonders feinfühliges Thema ist. 26 Nachrichten aus Israel | 2/2016 Wie eisig es auch auf anderen Ebenen für Israel in Europa geworden ist, veranschaulichen die Äusserungen aus Schweden in ganz anderer Sache. Der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven verlieh seiner Ansicht Ausdruck, dass die in Israel fast täglich erfolgenden Messerattacken kein Terrorismus sind, denn schliesslich gäbe es eine «internationale Klassifizierung von Terrorismus» unter der solche Art von Angriffen nun einmal nicht erfasst sei. Nur wenige Tage zuvor hatte seine Aussenministerin Margot Wallström Israel «unrechtmässige Exekutionen von palästinensischen Angreifern» und «ein unverhältnismässig gewalttätiges Vorgehen» vorgeworfen. Obschon beide ihre Statements danach durch ausführlichere Kommentare zu relativieren versuchten, war aus israelischer Sicht weiterer Schaden in der EU angerichtet. Israel hat angesichts der Vorgänge vorerst entschieden, die Rolle der EU beim Friedensprozess zu evaluieren und insbesondere Zusammenkünfte mit Repräsentanten der 16 EU-Mitgliedsstaaten, die auf Umsetzung der Richtlinien gepocht haben, sowie Besuche eigener Politiker in diesen Ländern abzusagen. Ein israelisches Weingut schlug einen anderen Weg ein – nach dem Motto: «jetzt erst recht». Die Bezelet HaGolan-Weinkellerei, deren Produkte ebenfalls mit einem Etikettenzusatz versehen werden, entschied, die Versiegelung des Flaschenkopfes provokativ mit einer Israel-Flagge zu versehen und springt damit einer neuen Bewegung zur Seite, die anstatt zu «Boykott Israel Products» zu «Buy Israel Products» aufruft. AN∎ WISSENSCHAFT SIEMENS UND BOSCH INVESTIEREN IN ISRAEL Die beiden namhaften deutschen Konzerne Siemens und Bosch werden sich noch stärker in Israel engagieren. Die Siemens AG möchte in ihren Hauptaktivitätsfeldern Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung neue Märkte erschliessen und wird zu diesem Zweck die in Israel im Bereich Forschung und Entwicklung investierten Gelder massgeblich aufstocken. Auch Bosch wird in Israel ein Forschungs- und Entwicklungszentrum einrichten, das in Tel Aviv zunächst mit sechs Angestellten aufgebaut werden soll. AN∎ ISRAELISCHE MEDIZIN-APPS AUF PLATZ 1 Schon zum vierten Mal fand in Düsseldorf der internationale Wettbewerb der besten Medizin-Apps statt. Die «Medica App Competition» ist Teil der grössten Medizinmesse der Welt, an der im Jahr 2015 120 Länder mit 130.000 Besuchern teilnahmen. Unter den zehn gekürten Apps sind gleich vier israelische Entwicklungen. Den ersten Platz belegt eine in Jerusalem entwickelte App, die auf Smartphones und Tablets Sprachund Stimmproben aufnimmt und entschlüsselt transkribiert, sodass sich sogar Menschen mit Sprachbehinderungen beispielsweise infolge von Schlaganfällen dennoch ihrer Umgebung mitteilen können. AN∎ FUKUSHIMA: SIND DIE FOLGEN DOCH GRÖSSER? Vor dem Hintergrund des internationalen Interesses an israelischen Entwicklungen erhielt eine israelische Firma kürzlich eine Anfrage aus Japan. Die israelische Biotech-Firma Pluristem Therapeutics wurde von der japanischen Fukushima Medizin-Universität gebeten, die von ihr entwickelte Strahlenbehandlung zu testen. Allen ist das schwere Erdbeben in dieser japanischen Region sowie die Tsunami-Flutwelle in Erinnerung. Nachfolgend herrschte grosses Bangen wegen der Sicherheit der Atomreaktoren in der Region. Bisher spielte Japan diese Gefahr und ihre Folgen herunter. Durch die Bitte um Hilfe, die die israelische Firma erreichte, gestand Japan erstmals ein, dass infolge der Naturkatastrophe auch Strahlenopfer zu beklagen sind. Die israelische Firma führte bisher lediglich Tests unter Laborbedingungen durch, doch die Mäuse, die einer Strahlenbelastung ausgesetzt und nachfolgend mit dem Ansatz dieser israelischen Firma behandelt wurden, zeigten alle eine Art «Retro-Reaktion», d.h. ihre Zellen entwickelten sich zurück auf einen Stand von vor der Schädigung durch radioaktive Strahlung. AN∎ Neue Botschafts-CDs! Norbert Lieth Samuel Rindlisbacher René Malgo Nathanael Winkler Wie werde ich reich? Israels Zukunft Die Endzeit Lebenselixier der Gemeinde Wer träumt nicht davon, einmal reich zu sein und in Saus und Braus zu leben. Wie man wirklichen Reichtum erlangt, erklärt Norbert Lieth auf dieser CD. Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen und staunen Sie, wie auch Sie reich werden können. Audio-CD, Bestell-Nr. 130117 CHF 5.50, EUR 4.00 Alles, was Gott zusagt, hält Er gewiss. Auch wenn es schon ein paar Tausend Jahre her ist. Samuel Rindlisbacher zeigt hier auf eindrückliche Weise, wie sich letztendlich doch alle prophetischen Aussagen aus dem Hesekielbuch erfüllen und in welch spannender Zeit wir leben. Gottes Treue ist unerschütterlich. Das macht auch jedem Christen Mut. Audio-CD, Bestell-Nr. 130118 CHF 5.50, EUR 4.00 Seit den Aposteln haben Christen immer wieder geglaubt, in der Endzeit zu leben und kurz vor der Wiederkunft Jesu zu stehen. Sollen wir die Naherwartung über Bord werfen, wenn sich gewisse Prophetiedeutungen als falsch erweisen, oder gibt es eine Alternative? Hebräer 9,24-28 gibt Antwort. Audio-CD, Bestell-Nr. 130125 CHF 5.50, EUR 4.00 Was ist für eine Gemeinde überlebensnotwendig? Sind es gute Programme, gesicherte Finanzen oder zielorientierte Visionen? Anhand der beiden Timotheus-Briefe zeigt Nathanael Winkler auf, was eine örtliche Gemeinde wirklich am Leben erhält. Audio-CD, Bestell-Nr. 130126 CHF 5.50, EUR 4.00 Nachrichten aus Israel | 2/2016 27 WISSENSCHAFT TECHNOLOGIE SICHERHEIT AUF DER STRASSE Autos sind mit immer mehr Technologie ausgestattet, die einige als Schnickschnack bezeichnen. Doch etliche Innovationen helfen letztlich, den Strassenverkehr für uns alle sicherer zu machen. V Viele Autohersteller schauen nach Israel, wenn es darum geht, ihre Modelle mit den neuesten technologischen Innovationen auszustatten. Ein wesentliches Augenmerk gilt dabei Lösungen für das Auto der Zukunft, das es versteht, weite Strecken vollkommen ohne Eingreifen des Fahrers zu bewältigen. An semi-autonom oder gar vollständig autonom fahrenden Autos arbeitet heutzutage fast jeder grössere Automobilhersteller. Das ist längst nicht mehr reine Zukunftsmusik. Doch mindestens genauso viel Augenmerk gilt Lösungen, die unseren Strassenverkehr sicherer machen. Auch in diesem Sektor blicken die Autohersteller nach Israel, das als innovative Ideenschmiede oftmals bahnbrechende Ansätze anzubieten hat. Einige der herausragenden israelischen Innovationen dieses Bereichs haben sich längst auf dem internationalen Markt etabliert, während andere ihre Eroberung des Weltmarktes gerade erst antreten. Zu den etablierten israelischen Firmen dieses Sektors gehört Mobileye, die mit dem Slogan wirbt: «unsere Vision, Ihre Sicherheit», und damit voll ins Schwarze trifft, denn das System zur Unfallwarnung von Mobileye wird bereits serienmässig in 237 Autotypen eingebaut, ist aber ebenfalls zur Nachrüstung für alle anderen Autos verfügbar. Das auf Kamera und Software mitsamt eigens entwickeltem Algorithmus basierende Warnsystem wurde erstmals 2007 in Neuwagen eingebaut. Im März 2014 konnte die Firma bekanntgeben, dass bereits 3,3 Millionen Autos serienmässig mit dem System ausgestattet sind. Die seit 15 Jahren bestehende Firma hat 28 Nachrichten aus Israel | 2/2016 weiterhin ihre Hauptnienungen bezüglich gefährderlassung in Israel, licher Situationen an den verfügt inzwischen Autofahrer durchzugeaber auch über Geben. Zugleich bietet die DAS AUF KAMERA UND schäftsstellen in Lösung dieser Firma SOFTWARE BASIERENDE den USA, China, beispielsweise Eltern WARNSYSTEM VON MOBILEYE Deutschland und die Möglichkeit, das WIRD BEREITS SERIENMÄSSIG Japan, denn so Fahrverhalten ihrer IN 237 AUTOTYPEN namhafte Firmen Kinder zu überwaEINGEBAUT wie Audi, Volvo, chen. Nissan, Ford, BMW Auch weitere israeund General Motors lische Firmen widmen sich bauen das System seriendiesem Sektor, darunter die mässig ein. Dieses System, das 2008 gegründete Firma Autotalks, Kameraaufnahmen mit seiner einzig- die an einer Kommunikation zwischen artigen Software analysiert und inter- den Systemen von auf der Strasse bepretiert, kann somit frühzeitig vor Hin- findlichen Fahrzeugen wie auch der dernissen auf oder neben der Fahrbahn Kommunikation mit der Strasseninfraund andersartigen Gefahrensituationen struktur (Ampeln, Bauanlagen etc.) arwarnen. beitet und dafür ebenfalls das Internet Mit der Erfassung von Objekten im heranzieht. Strassenverkehr beschäftigt sich ebenEinem anderen Teilbereich der falls die Innovation BrightEye der in Strassensicherheit in unseren moderHaifa niedergelassenen Firma Bright- nen Autos widmet sich die israelische Way Vision. Die Kamera vermag sowohl Firma i-Sense Drive, denn dieses in bei Tag als auch Nacht und zudem – be- Jerusalem ansässige Unternehmen entsonders wichtig – bei schlechten Wetter- wickelt Lösungen, wodurch der Fahrer verhältnissen vor Objekten in 200 Me- eines Fahrzeugs Navi, Smartphone und tern Entfernung zu warnen, sodass ein andere Entertainmentinstallationen beAutofahrer sogar bei Regen und Schnee dienen kann, ohne dabei die Augen von noch die Chance hat, eine mögliche Kol- der Strasse abwenden zu müssen. lision zu verhindern. Da dies nur die prominentesten FirDer Unfallprävention widmet sich men sind, die Israel in diesem Bereich zudem die israelische Firma i4Drive, die auch auf dem internationalen Markt 2015 in die renommierte Red-Herring- vertreten – denn auch etliche andere 100-Top-Innovationenliste aufgenom- israelische Firmenneugründungen entmen wurde. Hier werden Daten von wickeln herausragende Ideen –, steht Smartphone-Sensoren mit Kamera- und fest, dass man in den kommenden GPS-Daten sowie beispielsweise mit Jahren noch sehr viel mehr über Israden Tachometerangaben gekoppelt, um els Errungenschaften in diesem Seküber ein Softwaresystem ebenfalls War- tor wird berichten können. AN ∎ BIBEL BIBEL DIE 7 VERHEISSUNGEN GOTTES FÜR ISRAEL Teil 10. Die Väter Während Matthäus den Nachweis erbringt, dass Josephs Linie über König David auf den ersten Juden Abraham zurückgeht, zeigt Lukas, dass auch Maria königlicher Abstammung war. Von Burkhard Vetsch (1920–2008) «Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht (…) Ich wünschte nämlich, selber von Christus verbannt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, die Israeliten sind, denen die Sohnschaft und die Herrlichkeit und die Bündnisse gehören und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die Verheissungen; ihnen gehören auch die Väter an, und von ihnen stammt dem Fleisch nach der Christus, der über alle ist, hochgelobter Gott in Ewigkeit. Amen!» (Röm 9,1-5). Nachdem die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bündnisse, die Gesetzgebung, der Gottesdienst und die Verheissungen Israels in den vorhergehenden Ausgaben dieser Zeitschrift in grossen Zügen behandelt wurden, wenden wir uns nun abschliessend der siebten Verheissung zu: den Vätern. Das sind die Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob und dessen 12 Söhne. Sie sind die Vorfahren Jesu Christi. Denn zur Menschwerdung Seines Sohnes bediente sich Gott auch der Menschen. In 5. Mose 10,15 lesen wir: «Der Herr hat allein deinen Vätern sein Herz zugewandt, dass er sie liebte; und er hat ihren Samen nach ihnen aus allen Völkern erwählt, nämlich euch.» Damit sind wir bei den Stammbäumen Jesu Christi in Matthäus 1,1-17 und Lukas 3,23-38, die leider oft überlesen werden. Sie zeigen aber sehr klar, dass der Sohn Gottes als Jude in irdisch-menschlicher Gestalt in diese Welt kam. Matthäus berichtet über die Geburt Jesu: «Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, noch ehe sie zusammengekommen waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war» (Mt 1,18). «Schwanger vom Heiligen Geist», damit kann die Welt nichts anfangen. Schwanger und Jungfrau ist für sie nicht nur ein Widerspruch, sondern eine biologische Unmöglichkeit, ein Unsinn. Und was man nicht wahrhaben will, das darf auch nicht wahr sein. «Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss» (1.Kor 2,14). Die beiden Geschlechtsregister, die zu Christus, dem König der Juden führen, berichten Wunderbares über die Gnade Gottes. Während Matthäus den Nachweis erbringt, dass Josephs Linie über König David auf den ersten Juden Abraham zurückgeht, zeigt Lukas, dass auch Maria königlicher Abstammung war. Er führt ihre Stammeslinie über David bis zu Adam, bis zu Gott (Lk 3,38). Bei Matthäus heisst es jeweils: A zeugte B; B zeugte C; C zeugte D usw. – bis zu Joseph. Bei ihm heisst es bloss: «Jakob zeugte den Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren ist, der Christus genannt wird» (Mt 1,16). Joseph war also nicht der Erzeuger. Er war zwar ein Sohn Abrahams, stammte aus der königlich-davidischen Linie, aber offiziell und juristisch-rechtlich war er der Pflegevater Jesu. Beide Geschlechtslinien, in denen König David aus dem Stamm Juda die hervorragendste Rolle einnimmt, führen zu Nachrichten aus Israel | 2/2016 29 Impressum BIBEL NACHRICHTEN AUS ISRAEL ® SCHWEIZ: Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 17 Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: [email protected] BEIDE GESCHLECHTSLINIEN, IN DENEN KÖNIG DAVID AUS DEM STAMM JUDA DIE HERVORRAGENDSTE ROLLE EINNIMMT, FÜHREN ZU JESUS CHRISTUS, DEM KÖNIG DER JUDEN. ® DEUTSCHLAND: Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V. Abteilung Beth-Shalom Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] ZEITSCHRIFTEN Jesus Christus, dem König der Juden. Ihm wird ewige Königsherrschaft verheissen: «Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, dass er es gründe und festige mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies tun!» (Jes 9,6). Deshalb sprach der Engel zu e h c i l z r e H ung … lad EInfoinWerbung Norbert Lieth DLM/GAM spricht über das Thema: Rund ums Zeitgeschehen Fr. Sa. So. So. 19.02.2016, 20.02.2016, 21.02.2016, 21.02.2016, 19.30 Uhr 19.30 Uhr 11.00 Uhr 14.30 Uhr BERLIN EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9, DE 13597 Berlin 30 Nachrichten aus Israel | 2/2016 Maria: «Dieser [Jesus] wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben» (Lk 1,32). Offenbarung 5,5 bestätigt: «… es hat überwunden der Löwe, der aus dem Stamm Juda ist, die Wurzel Davids, um das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu brechen!» Der erhöhte Herr sagt selbst von sich: «… Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern» (Offb 22,16). In den Ahnentafeln Jesu stehen viele Namen und hinter jedem steht eine Person. Manche sind berühmt, andere weniger, aber alle sind Kinder Adams, sind Sünder. Doch Gott lässt sich nicht von Seinem weisen Plan abbringen! So leuchtet Seine Gnade trotz aller Sünden und allem Versagen im Leben der Vorfahren Jesu auf. Wo Einsicht und Busse erfolgte (und erfolgt!), begegnen wir einem gnädigen und barmherzigen Gott, der treu ist und nicht lügen kann. «Es wird das Zepter nicht von Juda weichen, noch der Herrscherstab von seinen Füssen, bis der Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorsam sein» (1.Mo 49,10). Schon zu Abraham hatte Gott gesagt: «In deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde» (1.Mose 12,3). Neutestamentlich: «Das Heil kommt aus den Juden» (Joh 4,22). Das kommt auch uns zugute! Die Eingangsworte (Röm 9,1-5) sind der Prolog zum Verständnis der drei gewaltigen Kapitel Römer 9 bis 11. Mehr noch: Sie lassen uns auch verstehen, weshalb der gläubige Überrest Israels in der Offenbarung eine ganz spezielle Stellung einnimmt (Offb 7 und 14) und der Messias nicht irgendwo auf der Welt Sein Tausendjähriges Friedensreich aufrichten wird, sondern in Israel! ∎ Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11 E-Mail: [email protected] Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom «Nachrichten aus Israel» Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001, Fax 0049 (0)7745 201 E-Mail: [email protected] Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in englischer, französischer, holländischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache. Erscheinungsweise: monatlich. INITIALEN DER AUTOREN DIESER AUSGABE ML = Mori Lidar; ZL = Zwi Lidar; AN = Antje Naujoks ABONNEMENTSPREISE JÄHRLICH Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich 15 EUR / 24 CHF. Übrige Länder, Preis auf Anfrage EINZAHLUNGEN Schweiz: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Postfinance, IBAN: CH52 0900 0000 8001 1535 0 BIC: POFICHBEXXX oder ZKB, IBAN: CH59 0070 0115 2007 7269 5 BIC: ZKBKCHZZ80A Deutschland: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX Österreich: Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom Sparkasse Hochrhein, Waldshut IBAN: DE36 6845 2290 0006 6006 70, BIC: SKHRDE6WXXX Herstellung: GU-Print AG, Zürich ISRAELREISEN Missionswerk Mitternachtsruf Abteilung Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12 a, CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 18, Fax 0041 (0)44 952 14 19 E-Mail: [email protected] BETH-SHALOM HOTEL, ISRAEL Hanassi Avenue 110, P.O.B. 6208 31060 Haifa, Israel Tel. 00972 4 837 74 81, Fax 00972 4 837 24 43 E-Mail: [email protected] WWW.BETH-SHALOM.CO.IL Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche Sicht dar. Für die Inhalte der fremden Webseiten, auf die verwiesen wurde, wird keine Haftungsverpflichtung übernommen. Wir erklären hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Linksetzung keine illegalen Inhalte auf den zu verlinkenden Seiten erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, die Inhalte oder die Urheberschaft der verknüpften Seiten haben wir keinerlei Einfluss. Für illegale, fehlerhafte oder unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite, auf die verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist. Hilfe zur Wachsamkeit 9 Wunderzeichen im Johannesevangelium Basisinformationen für die Zukunft 25% Alle Bücher im Paket: Das Neue Testament berichtet über zahlreiche Wunder und Zeichen, die Jesus während Seines irdischen Lebens tat. Allein der Apostel Johannes schildert deren neun. Auf einzigartige Weise versteht es Norbert Lieth, die prophetischen und messianischen Dimensionen dieser neun Wunderzeichen zu beleuchten. Ein fesselndes Buch, das offenbart, welch grossartige Geheimnisse in Gottes Wort verborgen liegen. MNR, Gebunden, 150 Seiten Bestell-Nr. 180004 CHF 11.50, EUR 8.00 CHF 8.60, EUR 6.00 50% Bestell-Nr. 140015 CHF 61.00, EUR 43.00 CHF 30.50, EUR 21.50 25% Leben in der Naherwartung Dieses Buch richtet den Fokus in besonderer Weise auf die Rückkehr unseres Herrn Jesus Christus. Es behandelt die biblische Grundlage und Lehre der Naherwartung und zeigt auf, welche Konsequenzen diese Erwartungshaltung auf das Leben des einzelnen Christen und die Gemeinde ha- ben sollte. – Lassen Sie sich wieder ganz neu für die Wiederkunft unseres Herrn Jesus sensibilisieren! MNR, Gebunden, 480 Seiten Bestell-Nr. 180005 CHF 20.00, EUR 14.00 CHF 15.00, EUR 10.50 Spuren im Leben Davids 25% Messianische Psalmen Wussten Sie, wie viele Psalmen vom verheissenen Mes sias sprechen? Nein? Dieses umfangreiche Werk von Norbert Lieth nimmt uns mit hinein in die hochinteressante Prophetie der Psalmen im Alten Testament und lässt uns staunen über deren exakte Erfüllung. Unentbehrlich für jeden, der sich für Prophetie interessiert. Sehen Sie selbst, was diese Psalmen über Jesus und Israel zu sagen haben. MNR, Gebunden, 280 Seiten Bestell-Nr. 180270, CHF 18.00, EUR 13.00 CHF 13.50, EUR 9.75 Jedes Menschenleben hinterlässt Spuren – Spuren des Segens oder Spuren des Verderbens. Auch in der Bibel finden wir diese Spuren. Dort sind es jedoch keine gewöhnlichen Spuren, sondern Spuren mit seelsorgerlichen und prophetischen Komponenten. Beides sehen wir in ausgeprägter Weise in der Person und im Leben Davids wie auch bei denjenigen, die seinen Lebensweg kreuzten. Lassen Sie sich mitnehmen auf eine spannende Spurensuche! MNR, Gebunden, 153 Seiten Bestell-Nr. 180012 CHF 11.50, EUR 8.00 CHF 8.60, EUR 6.00 25% ISRAEL KOMPAKT JUGENDREISE 21. – 28. FEBRUAR 2016 mit PETER MALGO 31. JULI – 12. AUGUST 2016 mit NATHANAEL WINKLER FRÜHLINGSREISE SOMMERREISE 3. – 13. APRIL 2016 14. – 21. AUGUST 2016 mit FREDY PETER mit FREDI WINKLER PFINGSTREISE HERBSTREISE 9. – 19. MAI 2016 mit NORBERT LIETH 10. – 20. OKTOBER 2016 mit SAMUEL RINDLISBACHER ISRAEIELDE-R IMMER W ERLEBNIS! NDERES O S E B EIN INTERNATIONALE ENGLISCHSPRACHIGE JUGENDREISE 3. – 13. JULI 2016 mit NATHANAEL WINKLER & ARIEL WINKLER ANMELDUNG & INFOS E-Mail: [email protected] Internet: www.mnr.ch, www.beth-shalom.co.il CH Beth-Shalom-Reisen Ringwiesenstrasse 12a CH 8600 Dübendorf Tel. 0041 (0)44 952 14 18 Fax 0041 (0)44 952 14 19 DE Beth-Shalom-Reisen Kaltenbrunnenstrasse 7 DE 79807 Lottstetten Tel. 0049 (0)7745 8001 Fax 0049 (0)7745 201
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