monate terrorwelle

NACHRICHTEN AUS
3
Februar 2016 / 5776
MONATE
TERRORWELLE
ERSTE FOLGEN DER EU-KENNZEICHNUNG
FÜNF-JAHRES-PLAN ZUR FÖRDERUNG
Chancengleichheit für die arabische Bevölkerung Israels
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EDITORIAL
LIEBE ISRAELFREUNDE
18
25
4
TITEL: Drei Monate Terrorwelle –
ein Überblick
6
Wie stehen Palästinenser zur
Terrorwelle?
POLITIK
10
Kurzmeldungen
11
Israels Geheimdienst deckt
jüdischen Terror auf
13
Neuer Mossad-Chef ernannt
15
Hamas in Bedrängnis
18
Zwei Staaten, binationaler Staat,
Konföderation?
GESELLSCHAFT
20
Kurzmeldungen
24
Kluft zwischen Arm und Reich in
Israel wächst
25
Erste Folgen der EU-Kennzeichnung
WISSENSCHAFT
27
Kurzmeldungen
28
Sicherheit auf der Strasse
29
BIBEL: Die 7 Verheissungen Gottes
für Israel
Nach über sechzig Fällen von Graffitischmierereien, Brandstiftungen und anderem Vandalismus an Kirchen und Moscheen durch jüdische Extremisten war nie einer der Schuldigen
verhaftet worden, obwohl Israel über einen sehr guten Geheimdienst verfügt.
Die Brandstiftung im Juli des letzten Jahres, die eine Kirche an der bekannten Pilgerstätte
zur Erinnerung an die Brot- und Fischvermehrung am Ufer des Sees von Galiläa traf, brachte
das Fass dann zum Überlaufen. Nach jenem Anschlag wurden die ersten Verdächtigen
festgenommen.
Die Brandstiftung im Dorf Duma im Gebiet des Westufers, bei dem ein Säugling und
seine Eltern ums Leben kamen und ein weiteres Kind schwer verletzt wurde, führte dann
offensichtlich zur Erkenntnis, dass gegen diesen «jüdischen Terror» mit denselben Mitteln
vorgegangen werden muss wie gegen den arabischen Terror (lesen Sie mehr dazu auf
S. 11). Es erfolgten dann Verhaftungen einer Reihe von Verdächtigen.
Der Geheimdienst wurde daraufhin von den Leuten im Umfeld der Beschuldigten illegaler
Foltermethoden bezichtigt. Dies wies der Geheimdienst jedoch entschieden zurück. Jetzt,
nach mehreren Monaten andauernder Verhöre, ist die Anklageschrift gegen den 21-jährigen
Amiram Ben-Uliel, einem der Attentäter beim Brandanschlag, erhoben worden. Der zweite
Verdächtige ist minderjährig, und seine Rolle im Ganzen ist noch nicht klar.
Hinter all den verschiedenen Anschlägen steht, so scheint es, nur eine relativ kleine Gruppe
von jungen fanatischen Aktivisten, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Staat mit seinem
jetzigen Regierungssystem zu stürzen, um eine fundamentalistische theokratische Monarchie
zu errichten, mit einem König an der Spitze.
Solche Ermittlungen sind äusserst schwierig, weil die Beschuldigten schweigen und den
Staat Israel und sein Gerichtswesen nicht anerkennen, sondern als Feind betrachten. Sie
unterhalten auch keine offenen Kontakte zu Rabbis und operieren nur in kleinen Gruppen,
um möglichst unerkannt zu bleiben. Man hat bei ihnen jedoch Schriften von extrem rechten
Rabbis gefunden, sowie eine Schrift, die Anweisungen gibt, wie man Anschläge verübt und
mit Molotow-Cocktails umgeht, ohne forensische Spuren zu hinterlassen.
Bentzi Gopstein, ein Rabbi dieser extremen Gruppierung, vertritt unverhohlen die Meinung,
dass das Christentum Götzendienst sei und als solches bekämpft und ausgemerzt werden
müsse. Als er gefragt wurde, ob er das Brandschatzen von Kirchen befürworte, antwortete
er: «Wenn Maimonides, einer der grössten Gelehrten des Judentums, das Christentum als
Götzendienst einstufte, wie könnte ich dann dagegen sein? Götzendienst muss zerstört
werden.»
Als diejenigen, die seine Aussage aufnahmen und filmten, fragten, ob ihm bewusst sei, dass
er dafür ins Gefängnis kommen könnte, antwortete er: «Das ist das Letzte, was mich kümmert; es ist die Wahrheit, und dafür bin ich bereit, auch 50 Jahre ins Gefängnis zu gehen.»
Anhänger dieser extremen Gruppierung sagen, dass das Land von allem Götzendienst
wie dem Christentum und Islam gereinigt werden müsse. Nur wenn sie alle aus dem Land
vertrieben seien und so das Land gereinigt sei, dann würde der Messias kommen.
Diese jüngste besorgniserregende Entwicklung in Israel zeigt, wie entstellte Erlösungs- und
Messiashoffnungen in Israel Nährboden finden können. In vielem gleicht das Gedankengut
des «jüdischen Königreiches», wie sie es nennen, dem des Islamischen Staates, in diesem
Fall jedoch als eine jüdische Ausgabe. Wenn man diese Entwicklung betrachtet, dann kann
man verstehen, dass dann in den Wirren vor dem Wiederkommen des Herrn Jesus in grosser
Kraft und Herrlichkeit viele falsche Messiasse aufstehen werden, so wie Jesus schon warnte.
Einige meinen nun, dass die gegenwärtige «Messerintifada» durch die Anschläge dieser
jüdischen Untergrundorganisation ausgelöst worden sei. Der Anschlag in Duma, wo schlafende Eltern und ein Kind durch einen Brandangriff getötet wurden, hätte dann erst Recht
zur Eskalation beigetragen.
Möge die gegenwärtige Entwicklung in Israel doch ein Fragen nach dem wahren, in der
Bibel verheissenen Messias auslösen. In dieser Hoffnung grüsst Sie herzlich mit Shalom,
Ihr
Nachrichten aus Israel | 2/2016
3
TITEL
DREI MONATE
TERRORWELLE
TITEL
EIN ÜBERBLICK
91
13.9 - 14.12.2015
ANGRIFFE MIT MESSERN,
SCHRAUBENZIEHERN
ODER SCHEREN
22
229
MENSCHEN
KAMEN UMS
LEBEN, DAVON
1 AUSLÄNDISCHER
STAATSBÜRGER
34
17
PERSONEN
WURDEN
VERLETZT, 23
DAVON SCHWER
VERSUCHTE
ATTENTATE
ATTACKEN
MIT AUTOS
19%
DER JÜDISCHEN
BÜRGER SEHEN SICH IN
IHRER PERSÖNLICHEN
SICHERHEIT NICHT
ODER KAUM BEEINTRÄCHTIGT
HABEN IHR VERHALTEN
IM ÖFFENTLICHEN ALLTAGSLEBEN WEGEN DER
SITUATION VERÄNDERT
19%
SAGTEN, DASS SIE
GENAUSO WIE VORHER
AUSGEHEN, EINZUKAUFEN USW.
28%
53%
81%
Nachrichten aus Israel | 2/2016
ANGRIFFE
ÜBERGRIFFE MIT
SCHUSSWAFFEN
27%
4
TAGE
1. MONAT
223 ZWISCHENFÄLLE,
1 TOTER
2. MONAT
620 ZWISCHENFÄLLE ,
11 TOTE
3. MONAT
326 ZWISCHENFÄLLE ,
10 TOTE
TITEL
Seit Mitte September 2015 erschüttert den jüdischen Staat eine Terrorwelle,
bei der es sich mehrheitlich um Angriffe von Einzeltätern handelt, die dabei
zumeist Messer, Schraubenzieher und Scheren einsetzen. Hier ein Überblick
über drei Monate, die für Israelis Angst und Schrecken brachten.
V
Viele Israelis fühlen sich in ihrer
persönlichen Sicherheit erschüttert.
Zwar gab es nicht in allen Regionen
des Landes Attentate im Zuge der Welle des Terrors, die Mitte September
2015 einsetzte, aber dennoch sind alle
zum einen in Sorge wegen der allgemeinen Entwicklung und zum anderen
ist folgende statistische Angabe ein
Hinweis darauf, warum alle es irgendwie «persönlich» nehmen: Einer von
fünf Israelis kennt eine Person, die
von den Terrorangriffen der letzten
Monate betroffen ist, die mehrheitlich auf das Konto von jugendlichen
palästinensischen Attentätern gehen.
Das zeigt, wie klein das Land ist. Die
ersten drei Monate des Terrors lassen sich für die israelische Seite wie
folgt zusammenfassen: Zwischen dem
13. September und dem 14. Dezember
2015 kamen bei 91 Angriffen mit Messern, Schraubenziehern oder Scheren,
bei 34 Übergriffen mit Schusswaffen
und bei 17 Attacken mit Autos sowie
Anschlägen mit Brandsätzen und Steinen auf fahrende Autos 21 Israelis
sowie ein ausländischer Staatsbürger
ums Leben, 229 Personen wurden
verletzt, 23 davon schwer. Schlüsselt
man es anders auf, so handelt es sich
hier um 93 Tage, in denen 132 Angriffe
verübt wurden, bei denen Tote und
Verletzte (Zivilisten wie auch Sicherheitspersonal) zu beklagen waren. Die
Zahl der Zwischenfälle insgesamt liegt
jedoch fast zehnmal so hoch und rangiert bei über 1.000 versuchten Attentaten. Mit anderen Worten: Kaum ein
Tag, an dem nicht mehrere Angriffe
verzeichnet wurden.
Somit darf das Ergebnis einer repräsentativen statistischen Erhebung
nicht verwundern: Lediglich 27 Prozent der jüdischen Bürger des Landes
gaben an, sich in ihrer persönlichen
Sicherheit nicht beeinträchtigt zu sehen, ebenfalls 27 Prozent fühlten sich
geringfügig beeinträchtigt, während
52 Prozent ihre persönliche Sicherheit
in Mitleidenschaft gezogen sehen und
sich 16 Prozent persönlich sogar sehr
unsicher fühlen. Ganze 81 Prozent gaben an, ihr Verhalten im öffentlichen
Alltagsleben wegen der Situation
verändert zu haben, nur 19 Prozent
sagten aus, genauso wie vorher auszugehen, einzukaufen etc. So meinten 48
Prozent, dass sie sich sehr genau überlegen, ob sie eine öffentliche Veranstaltung besuchen.
Dass sich diese Welle langsam aufbaute, zeigt auch, dass im ersten Drittel 223 Zwischenfälle mit einem Toten
zu beklagen waren, im zweiten Drittel
620 Zwischenfälle mit elf Toten und im
letzten Drittel dieses Zeitraumes 326
Zwischenfälle verzeichnet wurden, bei
denen zehn Israelis ums Leben kamen.
Folglich muss man sagen, dass im letzten Drittel zwar wesentlich weniger
Zwischenfälle registriert wurden, diese jedoch umso fatalere Folgen hatten;
ein Trend, der durch die Ereignisse
Ende Dezember und Anfang Januar
bestätigt wurde. Zunächst war Jerusalem ausschliesslicher Brennpunkt der
Ereignisse. Wenngleich die Stadt auch
weiterhin Schauplatz von vielen Zwischenfällen blieb, so verlagerte sich
der Schwerpunkt im Laufe der Wochen
in die biblischen Regionen Judäa und
Samaria. Vor allem die Region des
Gusch Etzion in der südlichen Region
Judäas und insbesondere die Kreuzung
Gusch Etzion zwischen Jerusalem und
Hebron waren traurige Schauplätze
unzähliger Zwischenfälle.
Diese statistischen Angaben haben
auch noch eine weitere Bedeutung:
Die Mehrheit der Verletzten traf in
den Krankenhäusern von Jerusalem
ein. Alleine im Share Zedek-Krankenhaus gab es einen leitenden Notfallchirurgen, der innerhalb dieser drei
Monate 200 Verletzte während seiner
Dienstzeit behandelte. Er und andere
Ärzte wie auch das Personal der Notaufnahmen und Operationssäle wussten schon nach wenigen Wochen, dass
sie lieber nicht damit rechnen sollten,
zum Sabbat-Mahl nach Hause zu kommen, denn an Freitagen nach dem Mittagsgebet der Muslime wurden besonders viele und fatale Anschläge verübt.
In diesem Jerusalemer Krankenhaus,
wie auch in allen medizinischen Einrichtungen Israels, gehören zum medizinischen wie pflegerischen Personalstab viele Araber.
Dazu sagte Dr. Faruji vom Share
Zedek-Krankenhaus, dass es immer
wieder vorkam, dass er und seine jüdischen Kollegen in der Notaufnahme
parallel sowohl Opfer als auch Attentäter medizinisch versorgten. «Wir versorgen die Menschen entsprechend ihrer Wunden und kämpfen um ihr Leben.
Daher passiert es auch immer wieder,
was erst kürzlich vorkam: Nach einer
komplizierten Operation einer jungen
Frau tauchten Sicherheitskräfte an
ihrem Bett auf und legten sie in Handschellen. Auf diese Weise erfuhren wir,
dass wir mehrere Stunden lang um das
Leben einer palästinensischen Attentäterin gerungen hatten. Und doch ist
es egal: Selbst wenn wir es vorher gewusst hätten, wir hätten die Frau medizinisch nicht anders versorgt. In der
Notaufnahme sind wir in erster Linie
Mediziner, unsere persönliche Zugehörigkeit spielt genauso wenig eine Rolle
wie die unserer Patienten.»
Antje Naujoks
Nachrichten aus Israel | 2/2016
5
TITEL
WIE STEHEN PALÄSTINENSER
ZUR TERRORWELLE?
In Israel nennt man die seit September 2015 entfesselte Welle des
Terrors u.a. «Intifada der Einzeltäter». Wenngleich die palästinensische Bevölkerung sich mehrheitlich nicht beteiligt, scheint sie hinter
dem Terror zu stehen.
D
Die Zahl der palästinensischen Bevölkerung im
Westjordanland (ohne OstJerusalem) ist nicht aktuell statistisch ermittelt,
bewegt sich aber um
die 2,5 Millionen. Hinzu
kommen rund 1,9 Millionen Palästinenser im Gazastreifen, die nicht unter
der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde
(PA) mit Präsident Mahmoud
Abbas stehen, sondern von der
eisernen Hand der Hamas regiert
werden. Wenngleich zwischen
beiden Gebieten grosse Unterschiede bestehen, so werden Meinungsumfragen zu übergreifenden
Themen immer in beiden Gebieten
durchgeführt. Das gilt auch für
eine kürzlich in Kooperation mit der
deutschen Konrad-Adenauer-Stiftung
durchgeführten Meinungsumfrage vom
Palestinian Center for Policy and Survey
Research (PSR).
Insgesamt 67 Prozent der befragten
Palästinenser gaben an, den Einsatz von
Messern bei Konfrontationen mit Israelis
zu unterstützen. Mit anderen Worten: Die
grosse Mehrheit der palästinensischen
Bevölkerung stellt sich hinter jene Angehörige ihres Volkes, die seit Mitte
September zu Messern, Schraubenziehern und Scheren greifen, um Israelis in
Raanana, Tel Aviv, Afula, Beer Scheva,
in Jerusalem oder in Judäa und Samaria
anzugreifen. Interessant ist eine weitere
Angabe, die diese Meinungsumfrage hervorbrachte: 73 Prozent der Befragten
sprachen sich dagegen aus, dass sich
minderjährige Schulmädchen an den Angriffen beteiligen. Diese Antwort deutet
auf den männlich geprägten Charakter
der palästinensischen Gesellschaft, die
6
Nachrichten aus Israel | 2/2016
offenbar nichts dagegen hat, dass nicht
nur jugendliche Attentäter ausziehen,
sondern sich sogar Kinder im Alter von
zwölf Jahren mit Alltagsgegenständen,
die sie zu Mordwaffen umfunktionieren, auf den Weg machen – so wie es in
mindestens zwei Fällen in den letzten
Monaten geschah. Weiterführende statistische Angaben zeigen, dass tatsächlich 91 Prozent der Attentate der letzten
Monate von Männern verübt wurden und
insgesamt 82 Prozent zwischen 16 und
25 Jahre alt waren. 86 Prozent der Attentäter waren ledige Personen.
Wenngleich mit 67 Prozent die grosse
Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung hinter dieser Welle des Terrors
steht, so sind die Attentate weiterhin
auf Einzeltäter zurückzuführen, denn 43
Prozent gaben an, dass sie selbst unter
keinen Umständen so etwas unternehmen würden, weil sie persönliche Konsequenzen fürchten. Insgesamt 19 Prozent
gaben als Grund für ihre Passivität an,
dass sich durch solche terroristischen
Attentate ohnehin nichts ändern würde,
sie also sinnlos sind, während sechs Prozent als Grund angaben, als Familienernährer keine solche Tat begehen zu wollen. Zugleich befürworteten 60 Prozent
aller befragten Palästinenser, dass aus
diesen Einzeltaten eine «bewaffnete Intifada» wird, sprich es zu einem breitangelegten Volksaufstand kommt, wie ab
1987 und ab 2000. Mindestens die Hälfte
aller Befragten ist der Ansicht, dass ein
solcher Weg sehr viel effektiver zur Erlangung der palästinensischen Ziele sei
als irgendwelche Verhandlungen, was
gegenüber einer Befragung, die Mitte
2015 durchgeführt wurde, laut PSR einen Anstieg von fast 22 Prozent bedeutet. Allerdings glaubt die andere Hälfte,
dass ein friedlicher Widerstand der Erlangung der eigenen Ziele eher zuträglich
wäre. Insgesamt sind beispielsweise 73 gegenwärtig der Fall ist –, ging die Ha- der gesamten Region des Nahen Ostens
Prozent der Befragten der Ansicht, dass mas als Sieger aus den Wahlen hervor.
kommt dem Wort «Daesch» eine immer
die Hamas am nachhaltigsten hinter den
Interessant ist in diesem Zusam- grössere Bedeutung zu. «Daesch» ist die
Attentätern der letzten Monate steht und menhang weiter, dass 65 Prozent der arabische Bezeichnung für Islamischer
ihnen von allen palästinensischen Frak- Befragten eine Zwei-Staaten-Lösung Staat (IS). Während 50 Prozent der pationen am meisten Rückenlästinensischen Befragten der
deckung gibt.
Ansicht sind, dass Israel tatVor diesem Hintergrund
sächlich die al-Aqsa-Moschee
67% der befragten Palästinenser unterstützen
kommt auch die Frustration
zerstören will – ein Argument,
der palästinensischen Bedas vor allem von islamistisch
den Einsatz von Messern bei Konfrontationen
völkerung mit der eigenen
geprägten regionalen Bewepolitischen Führungsspitze
gungen durch eine breitangemit Israelis.
deutlich zum Ausdruck. 65
legte Propaganda untermauProzent befürworten den
ert wird –, so sind ganze 88
Rücktritt des Präsidenten
Prozent der palästinensischen
der PA, Mahmoud Abbas. Lediglich 35 nicht länger für relevant und praktikabel Befragten der Ansicht, dass der «IslaProzent sind mit seiner Amtsführung zu- halten. Das deckt sich durchaus auch mische Staat als extremistische Grupfrieden. Auf die Frage, für welche Partei mit einer Diskussion, die diesbezüglich pe nicht den wahrhaften Islam präsie sich entscheiden würden, falls zum in Israel geführt wird. Auch auf dieser sentiert». Unterschiede ergeben sich
Zeitpunkt der Umfrage Wahlen anstün- Seite gibt es grosse Zweifel an der Zwei- bezüglich einer Befürwortung der Ziele
den, ergab sich folgendes Bild: jeweils Staaten-Lösung, in deren Kontext immer des IS zwischen dem Gazastreifen und
33 Prozent würden auf Hamas und Fa- häufiger der Ausdruck «binationaler» dem Westjordanland. Während sich im
tah entfallen, elf Prozent würden sich für Staat (ein Staat für zwei Völker, jedoch Westjordanland lediglich fünf Prozent
eine der anderen Parteien entscheiden, unter einer Leitung) auftaucht und in den hinter den IS stellen würden, sind es
während 23 Prozent angaben, unent- Staatspräsident Reuven Rivlin kürzlich im Gazastreifen zehn Prozent der Beschieden zu sein. Das ist ein Bild, das den Terminus «Konföderation» einbrachte fragten. Interessant ist auch, dass sich
viele Experten, nicht nur von israelischer (siehe dazu einen separaten Artikel).
80 Prozent gegen die Anschläge vom 13.
Seite, anzweifeln, denn schon bei den
Wenn man im Zuge einer Meinungs- November 2015 in Paris aussprachen
letzten Wahlen im Januar 2006, als die umfrage ermitteln möchte, wie es um und darüber hinaus 41 Prozent der Anpalästinensische Bevölkerung ebenfalls die Tendenzen in der palästinensischen sicht sind, dass diese Anschläge des IS
hochgradig frustriert über die Fatah- Gesellschaft bestellt ist, so spielen auch «negative Auswirkungen auf die palästiLeitung der PA war – so wie dies auch externe Faktoren eine Rolle, denn in nensischen Ziele haben». Antje Naujoks
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g
a
rl
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E-Mail:
Nachrichten aus Israel | 2/2016
7
39. Osterkonferenz
24. bis 28. März 2016
Norbert
Lieth
Karl-Heinz
Vanheiden
René
Malgo
Nathanael
Winkler
Reinhold
Federolf
gehört dem Vorstand des
Mitternachtsruf an. Ein
zentraler Punkt seines
weltweiten Verkündigungsdienstes ist das
prophetische Wort Gottes.
ist Lehrer an der Bibelschule in Burgstädt/
Sachsen, Verlagsleiter
des Bibelbund-Verlags
und Übersetzer der NeÜ
bibel.heute.
absolvierte seine theologische Ausbildung in
Deutschland und der
Schweiz und ist heute
Redaktionsleiter und
Verkündiger des Missionswerkes Mitternachtsruf.
ist Mitarbeiter und Verkündiger des Missionswerkes Mitternachtsruf
und Leiter der IsraelAbteilung. Er spricht
fliessend Hebräisch.
ist Missionar in Porto
Alegre. Er war zuerst
Graphiker der dortigen
Missionsdruckerei und ist
seit 1982 in ganz Brasilien
im Verkündigungsdienst
unterwegs.
Donnerstag, 24. März, 20.00 Uhr
Eröffnungsgebetsstunde mit Abendmahl
René Malgo
Thema: Mich hat herzlich verlangt
Freitag, 25. März, 10.00 Uhr
Norbert Lieth
Thema: Der Trost vom Kreuz
Freitag, 25. März, 14.00 Uhr
Karl-Heinz Vanheiden
Thema: Petrus – wie es mit ihm weiterging
Freitag, 25. März, 17.00 Uhr
Reinhold Federolf
Umfangreiche musikalische
Darbietungen
Leitung: Govert Roos
Livestream
auf live.mnr.ch
Simultanübersetzung
Englisch und Spanisch
Kinderprogramm
(ausser Donnerstag und Samstag)
Babys und Kleinkinder: Betreuung
4–6 Jahre: Hans-Jürgen Braun und sein rollender Kindertreff
6–13 Jahre: 3-Tage-Programm im MaranathaHaus. Thema: Champions!?
Thema: Hoffnung in unruhigen Zeiten
Grosser Büchertisch
Samstag, 26. März, 19.00 Uhr
Exklusives Konzert von und mit
Siegfried Fietz und Oliver Fietz
mit vielen Neuheiten. Vortrags-CDs der Osterkonferenz können direkt nach der jeweiligen
Versammlung mitgenommen werden.
Reichhaltige Verpflegung während
der ganzen Osterkonferenz!
Wir sorgen während dieser Tage auch für Ihr
leibliches Wohl. Am Freitag, Sonntag und
Montag können Sie bei uns gratis zu Mittag
essen sowie sich am reichhaltigen Kuchenbuffet
bedienen. Getränke inklusive.
Suchen Sie eine Unterkunft?
Sonntag, 27. März, 10.00 Uhr
Nathanael Winkler
Thema: Die Macht der Liebe
Norbert Lieth
Thema: Trost in unruhigen Zeiten
Sonntag, 27. März, 14.00 Uhr
Karl-Heinz Vanheiden
Thema: Unerwarteter Ausgang – Die Auferstehung
Montag, 28. März, 10.00 Uhr
Nathanael Winkler
Thema: Die Macht des Trostes
René Malgo
Thema: Die Macht der Hoffnung
Sollten Sie von weither kommen, so haben Sie
während dieser Tage die Möglichkeit, bei uns
im Begegnungszentrum, dem Maranatha-Haus,
zu übernachten. Es können mehrere Massenlager eingerichtet werden und es gibt fünf
Doppelzimmer und vier Acht-Bett-Zimmer. Im
Maranatha-Haus besteht die Möglichkeit zum
Frühstück. Sollte kein Platz mehr vorhanden
sein, sind wir auf Wunsch gerne bereit, für Sie
ein Hotelzimmer zu reservieren (Preis je nach
Lage und Komfort, Hotel ist direkt nebenan).
Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit
unseren Freunden von nah und fern!
Haben Sie Fragen? Möchten Sie sich anmelden?
Rufen Sie an unter der Nummer:
0041 (0)44 952 14 94 (Belinda Malgo).
Konferenzort
Missionswerk Mitternachtsruf
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
CH 8600 Dübendorf
www.mnr.ch
Montag, 28. März, 14.00 Uhr
Norbert Lieth
Thema: Liebe – Trost – Hoffnung
weitere Infos im Internet
osterkonferenz.mnr.ch
POLITIK
ANNÄHERUNG AN JORDANIEN?
Inmitten einer harschen regionalen politischen Realität veranschaulichen zwei Sachverhalte, dass es nicht nur Konfrontationen gibt. Kürzlich befanden sich jordanische Piloten zu Manövern in Israel. Ein jordanischer Pilot weigerte sich
diesbezüglich; er sei der Armee des Königreichs beigetreten, um Israel zu bekämpfen, nicht um es zu besuchen. Dass
Jordanien in unliebsamen Fällen nicht zimperlich ist, verdeutlicht die Entlassung des Piloten ohne Pensionsansprüche.
Zudem kann man über eine neue Initiative zwischen Israel, Jordanien und der Palästinensischen Autonomiebehörde
berichten: Jordanien wird für die Partner Solarenergie produzieren, während Israel entsalztes Wasser liefern wird. Dadurch werden zwei Mängel ausgeglichen und zugleich wird ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. AN∎
ENDLICH EINE ISRAELISCHE
BOTSCHAFT IN ABU DHABI
OLYMPIA 1972:
MISSHANDLUNGEN
VERÖFFENTLICHT
Rund sechs Jahre nachdem der israelische Mossad in
Dubai den Hamas-Funktionär al-Mabhoub ermordete,
haben die Vereinigten Arabischen Emirate Israel gestattet, eine diplomatische Vertretung in der Hauptstadt Abu
Dhabi zu eröffnen. Für Israel ist das ein enormer politischer Erfolg, der umso bahnbrechender ist, weil Dubai
zwar ein regional führendes Land ist, aber dennoch nicht
als mächtig genug gilt, um einen solchen Schritt ohne
Rückendeckung zu vollziehen. Somit kann man davon
ausgehen, dass die saudische Zustimmung vorliegt. AN∎
Die Witwen der bei den Olympischen Spielen 1972 in
München ermordeten israelischen Sportler erfuhren
bereits 20 Jahre nach dem Massaker von den schrecklichen Misshandlungen, die die palästinensischen
Geiselnehmer an ihren Ehemännern vornahmen. Die
Weltöffentlichkeit erfuhr erst jetzt davon. Einer der
Sportler wurde von den Terroristen kastriert. Die anderen Geiseln wurden wiederholt geschlagen – an allen
Leichen konnte man multiple Knochenbrüche nachweisen. Sowohl die deutschen als auch die israelischen
Behörden wollten das nicht an die Öffentlichkeit gebracht wissen, doch die Frauen brachen ihr Schweigen
nunmehr gegenüber der New York Times. AN∎
CHANCENGLEICHHEIT FÜR DIE ARABISCHE BEVÖLKERUNG ISRAELS?
Die israelische Regierung beschloss in den letzten Tagen des Jahres 2015 einen Fünf-Jahres-Plan zur Förderung
von Bildung, öffentlichen Verkehrsmitteln, Beschäftigung, Infrastruktur und Kulturwesen für die arabische Minderheit des Staates Israel. Zur Förderung der muslimischen, drusischen, christlichen und tscherkessischen Gemeinschaften des Landes werden im Verlauf von fünf Jahren mehr als drei Milliarden Euro bereitgestellt, um die erwähnten
Bereiche massgeblich zu fördern, auszubauen und deren Qualität zu erhöhen. Auch geht es darum, einen jahrzehntealten Rückstand in der Chancengleichheit zu beheben, der die arabische Minderheit des Landes ins Hintertreffen gebracht hat. Von dieser Förderung wird rund 17 Prozent der Gesamtbevölkerung profitieren. Sie wurde von den arabischen Knesset-Vertretern als eine «fundamentale Korrektur von Versäumnissen» begrüsst. AN∎
10
Nachrichten aus Israel | 2/2016
POLITIK
VERBOT VON
«ZWEIG NORD»
Die Netanjahu-Regierung beschloss
Ende 2015 der Hetze der Islamischen
Bewegung «Zweig Nord» ein Ende zu
setzen. Anführer der Bewegung ist
Scheich Raed Salah, der immer wieder
wegen Hetze und Aufrufen zu Gewalt
auffällt. Nach dem Verbot gilt eine
Mitgliedschaft als strafbar; alle 17
Büros wurden geschlossen, Computer
und Dokumente beschlagnahmt sowie
die Bankkonten gesperrt. Protestkundgebungen gegen das Verbot, zu
denen in der gesamten arabischen Gesellschaft Israels aufgerufen wurde,
brachten nur wenige auf die Strasse.
Auch der Aufruf zu einem Generalstreik wurde nur mässig befolgt. Kritiker dieser Entscheidung sehen das als
Beweis, dass es sich zwar um einen
lautstarken Ableger der Islamischen
Bewegung handelt, dieser jedoch nur
wenig Rückhalt in der arabischen Gesellschaft des jüdischen Staates geniesst. Deshalb wurde das Verbot als
kontraproduktiv bezeichnet. AN
DEUTSCHE KRIEGSSCHIFFE ZUM SCHUTZ
DER ISRAELISCHEN
WIRTSCHAFT
Bis zur Lieferung der von Israel in
Deutschland bestellten Kriegsschiffe,
die ab 2019 die israelischen Naturgasfelder auf hoher See schützen sollen,
wird deren Sicherheit durch Batterien
des im Land entwickelten und weltweit einzigartigen Raketenabwehrsystems «Eisenkuppel» gewährleistet.
Die Gasfelder, die sich über ein Territorium erstrecken, das grösser als das
des gesamten jüdischen Staates ist,
sind von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung. Daher bestellte
Israel in Deutschland für 430 Millionen Euro Kriegsschiffe, die mit AntiRaketensystemen ausgestattet sind
und im Kriegsfall und bei Terrorakten
für Sicherheit sorgen sollen. Bis 2019
wird Israel diese Sicherheit durch
zeitweilig auf den patrouillierenden
Schiffen installierten «Eisenkuppel»Batterien gewähren.
AN
TERROR
ISRAELS GEHEIMDIENST DECKT
JÜDISCHEN TERROR AUF
Die ersten Details, die durchsickerten, deuteten
Ende Dezember auf eine ungewöhnliche
Untersuchung von Straftaten,
die jüdische Israelis an
Palästinensern verübten.
Die Ergebnisse stellen die
israelische Gesellschaft vor
schwierige Fragen.
E
Es war nur ein kurzer Videoclip, der zuerst vom privaten TV-Kanal Channel
10 ausgestrahlt wurde. So kurz wie er war, so sehr machte der Clip anschliessend die Runde und so sehr schockierte er auch – allseits, egal wie Israelis
sich politisch positionieren. Dieser Clip machte deutlich, dass es in der israelischen Gesellschaft tiefe Gräben gibt, wonach ein Teil der Siedlerbewegung
eine Radikalisierung durchgemacht hat. Aufgenommen wurde der Clip auf
einer Hochzeit eines jungen Paares, das zu der sogenannten Hügel-Jugend
gehört. Dabei handelt es sich um Jugendliche und junge Erwachsene aus Siedlerkreisen, die sich vom Mainstream der national-zionistischen Siedlerbewegung abgespalten hat. Auf dieser Hochzeit tanzten Dutzende von Personen.
Sie hielten Messer und Schusswaffen hoch. Eine Person hatte eine Flasche
mit einer Serviette, die einen Molotowcocktail darstellen sollte, in der Hand.
Daneben wurde ein Foto des anderthalb Jahre alten Palästinenserjungen Ali
Dawabshe hochgehalten, der zusammen mit seinen Eltern bei einem Brandanschlag in den Flammen ihres Hauses ums Leben gekommen war. So als sei
es der Symbolik dieses Tanzes auf der Hochzeit nicht genug, stach jemand
immer wieder mit einem Messer auf das Foto des Kleinkindes ein. Ausser
Zweifel stand schon lange, dass der Anschlag auf die palästinensische Familie
Dawabshe Ende Juli im Dorf Duma, 25 Kilometer südöstlich von Nablus, von
extremistischen Siedlern verübt wurde.
Die Ermittlungen stockten jedoch lange. Viele warfen dem israelischen
Inlandsgeheimdienst Nachlässigkeit vor. Als dann bekannt wurde, dass der
Inlandsgeheimdienst Schabak Fortschritte macht, gab es Kritik von der Gegenseite. Siedlerkreise erhoben Vorwürfe, ungerechtfertigt hart unter die
Lupe genommen zu werden. Sie behaupteten sogar, dass die Behörden eine
Hexenjagd auf sie veranstalteten. Dass dieser Clip dann ausgerechnet im
Dezember 2015 auftauchte, war keineswegs Zufall. Der Schabak spielte ihn
den Medien zu, bewusst zu einem Zeitpunkt, als immer mehr Rechtsextremisten der jüdisch-israelischen Gesellschaft lautstark gegen «die staatliche
Terror- und Verfolgungspolitik» auf die Strasse gingen und die Kundgebungen
gegen den Schabak, gegen dessen Verhörmethoden und gegen die in Aussicht
stehende Anklage von Verdächtigen aus Siedlerkreisen sogar in Gewalt umschlugen. Doch die Demonstrationen waren nur ein Teil des Protestes, denn
insbesondere in den sozialen Netzwerken tauchten immer mehr Aufrufe dieser
jüdisch-israelischen Randgruppe auf, die sich gegen die Regierung, gegen den
Schabak und seinen Leiter Joram Cohen richteten.
Der Schabak hat eine Abteilung zur Bekämpfung des jüdischen Terrors wiederbelebt, die dann verkünden konnte, dass die Verhöre von verdächtigen PerNachrichten aus Israel | 2/2016
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POLITIK
sonen und die Beweise schon bald eine
Anklage mehrerer Personen ermöglichen würden. Bekannt wurde, dass der
Schabak bei den Verhören nicht zimperlich vorgegangen war. Einige behaupten
sogar, dass Folter im Spiel war. Das
brachte die Siedlerkreise, die sich zu
Unrecht beschuldigt fühlten, endgültig
auf. Sie berufen sich auf demokratische
Grundrechte und auch darauf, dass der
Schabak solche Verhörmethoden lediglich im Fall einer «tickenden Zeitbombe»
anwenden darf, das heisst, wenn durch
ein Verhör mit aussergewöhnlich harten
Massnahmen ein Terrorakt verhindert
werden kann. Leider gehört es zur israelischen Realität, dass der Schabak
immer wieder Palästinenser verhören
muss, die tickende Zeitbomben sind, um
auf diese Weise das Leben von unschuldigen Menschen zu retten. Bisher hatte
man in Israel aber noch nie gehört, dass
solche Verhörmethoden bei jüdischen
Bürgern zur Anwendung kommen. Als
der Schabak öffentlich zugab, tatsächlich nicht zimperlich mit den Verdächtigen aus dem Umfeld der Hügel-Jugend
gewesen zu sein, entbrannte in Siedlerkreisen mehr als nur ein öffentlicher
Sturm der Entrüstung.
Der zweifelsfrei vom Schabak in
Umlauf gebrachte Videoclip sollte in
Israel vielen die Augen öffnen. Damit
wollte der Schabak richtigstellen, dass
der Terminus «jüdischer Terror» kein
leeres Wort ist und dass von den Extremisten eine Gefahr für Recht und
Ordnung ausgeht. Dies erst recht, seit
bekannt ist, dass sich extremistische
Kreise unter den Siedlern zu organisieren begonnen haben, um den säkularen
jüdischen Rechtsstaat aus den Angeln
zu heben und an dessen Stelle einen
Thora-Staat zu gründen. Dem Schabak
war vor diesem Hintergrund wichtig,
der israelischen Öffentlichkeit nicht nur
vor Augen zu führen, wie gewaltbereit
diese Kreise sind, sondern dass es sich
um weitaus mehr als nur eine Handvoll
Personen handelt.
Und genau das scheint das noch viel
grössere Problem zu sein, vor dem die
israelische Gesellschaft steht. Bei den
Tätern und Aktivisten handelt es sich
zwar um eine zahlenmässig überschaubare Gruppe, doch mit ihr und mit ihren Zielen identifizieren sich Hunderte,
wenn nicht sogar Tausende der jüngeren
Siedlergeneration. Daher muss Israel
sich die Frage stellen, wie es dazu kommen konnte, dass aus einer jüdisch-religiösen Bewegung, die aus dem Boden
der Demokratie erwuchs und jüdische
Werte hochhält, eine Strömung entspringen konnte, die zur Erlangung der
Ziele zu Terror greift. In der grössten
Tageszeitung des Landes Jediot Acharonot schrieb einer der namhaften Publizisten des Landes: «Das sollen unsere
Brüder sein? Mit ihnen sollen wir ein
Land teilen? Wir haben den gleichen
Stammbaum, sprechen die gleiche Sprache, haben eine gemeinsame Geschichte
und doch hat sie irgendetwas zu bösen
Menschen werden lassen, die zu solchen grausamen Taten ausziehen und
auch noch stolz darauf sind.»
Das sind schmerzliche Fragen, und
doch wird sich die gesamte israelische
Gesellschaft mit ihnen auseinandersetzen müssen. Vor allem Rabbiner und
Philosophen, und insbesondere jene,
die Siedlerkreisen nahestehen, werden
zu einer Selbstprüfung gezwungen sein;
dies umso mehr, wenn bekannt ist, wer
in diese und andere Taten involviert ist,
die der Schabak ebenfalls als aufgeklärt
angekündigt hat.
ML∎
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Fredy Peter
spricht über das Thema:
Ein Feind wird
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EXTREMISTISCHE
KREISE UNTER DEN
SIEDLERN HABEN
BEGONNEN SICH ZU
ORGANISIEREN, UM
DEN SÄKULAREN
JÜDISCHEN RECHTSSTAAT AUS DEN
ANGELN ZU HEBEN
UND AN DESSEN
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Nachrichten aus Israel | 2/2016
POLITIK
GEHEIMDIENSTE
NEUER MOSSAD-CHEF ERNANNT
Ministerpräsident Netanjahu ernannte Jossi Cohen, der schon früher beim Mossad war, allerdings auch über politischdiplomatische Erfahrung verfügt, zum neuen Leiter des legendären israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad.
JOSSI COHEN (GANZ RECHTS),
DER EHEMALIGE BERATER FÜR
NATIONALE SICHERHEIT,
WURDE ENDE 2015 VON
ISRAELS MINISTERPRÄSIDENT
NETANJAHU ZUM LEITER DES
AUSLANDSGEHEIMDIENSTES
MOSSAD ERNANNT
S
Seine Kollegen nennen ihn «haDugman», zu Deutsch: «das Model». Er
sieht nicht nur gut aus, sondern ist immer chic angezogen und achtet auf ein
gepflegtes Aussehen und elegantes Auftreten. Jossi Cohen besticht auch durch
das Charisma, das er ausstrahlt. Dieser
Mann ist Geheimdienstagent. Viele werden sofort das Beispiel von 007, James
Bond, vor Augen haben, doch Jossi Cohen, der ehemalige Berater für nationale
Sicherheit, ist längst eher am Schreibtisch tätig. Nunmehr wird er noch mehr
Schreibtischarbeit bewältigen müssen,
denn er wurde Ende 2015 von Israels
Ministerpräsident Netanjahu zum Leiter
des Auslandsgeheimdienstes Mossad
ernannt. Er gilt, abgesehen von seinen
politisch-diplomatischen Erfahrungen,
als ein brillanter, zugleich aber auch
kühl abwägender Kopf, der darüber hinaus über gut funktionierende Instinkte
und eine grosse Portion Weitblick verfügt. Diese Eigenschaften, gekoppelt
mit seiner Erfahrung in den Reihen des
Mossad, für den er rund drei Jahrzehnte
tätig war, wird Cohen in seinem neuen
Amt mit Sicherheit brauchen.
Cohen wuchs in Jerusalem in einem
religiösen Elternhaus auf. Er blickt auf
eine im Einwandererland Israel durchaus ungewöhnliche Familiengeschichte
zurück, denn seine Vorfahren zählen
ihren Stammbaum bereits seit sieben
Generationen in Erez Israel und gehören zu den Gründern der Jerusalemer
Nachbarschaft Mea Schearim, die eine
ultraorthodoxe Hochburg der Stadt ist.
Cohen besuchte religiöse Bildungseinrichtungen und entschied sich letztlich
für den Armeedienst. Diesen leistete
er in den Reihen des religiösen Nahal
ab, einer Einheit, deren Angehörige
ein Jahr länger als andere Wehrdienst
leisten, da sie während des Wehrdienstes u.a. auch zu Arbeiten in der zivilen
Gesellschaft herangezogen werden. Der
verheiratete Cohen, der heute Vater von
vier grösstenteils bereits erwachsenen
Kindern ist, trat den Reihen des Mossad 1982 bei, was damals recht ungewöhnlich war für Personen, die einen
Familien- und Bildungshintergrund wie
er vorzuweisen hatten. Er erlernte das
Handwerk des Geheimdienstagenten
sozusagen von der Pike auf. Während
seiner Mossad-Ausbildung zum Offizier,
bei der er u.a. lernte, wie man Agenten
anwirbt, war er der einzige religiöse
Teilnehmer, der dies zudem offen mit
seiner Kippa zur Schau stellte und auch
weiterhin einen religiös geprägten Alltag führte sowie die Religionsgesetze
einhielt.
Im Verlauf seiner Jahre beim Mossad war Cohen für die Leitung von
zahllosen Agenten in verschiedenen
Ländern verantwortlich. Zudem stand
er einer Abteilung namens Tsomet vor,
in der Agenten dienten, die sich ausschliesslich mit geheimdienstlichen
Ermittlungen in Zusammenhang mit
den iranischen Atomaspirationen beschäftigten. Zwischen 2011 und 2013
amtierte er als stellvertretender Leiter
des Mossad und somit als rechte Hand
des nun scheidenden Mossad-Chefs Tamir Pardo. In den Jahren seit 2013 bis
zu seiner Ernennung zum Mossad-Chef
nahm Cohen, der auch fliessend Arabisch spricht, die Position des Beraters
des Ministerpräsidentenbüros in Sachen nationaler Sicherheit ein.
Dass Cohen durch die Ernennung
Netanjahus in die Reihen des Mossad
zurückkehrt, deutet nach Auslegung
von Experten auf die Ausrichtung der
Arbeit hin, die Israels Ministerpräsident
in den nächsten Jahren für den Mossad
vorgibt. Grundsätzlich widmet sich der
Nachrichten aus Israel | 2/2016
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POLITIK
Mossad drei Bereichen: Zum einen handelt es sich um das Zusammentragen
von nachrichtendienstlichen Informationen, die zur Gewährleistung der Sicherheit des jüdischen Staates wie auch
der Welt relevant sind. Dies kann man
zweifelsfrei als den wichtigsten Tätigkeitsbereich des Mossad bezeichnen.
Zum anderen führt der Mossad Geheimdienstoperationen aus, die Gefahren für
den Staat Israel und für seine Bürger
eliminieren sollen. Dies ist ein Sektor,
über den selbstverständlich Stillschweigen bewahrt wird. Der dritte Bereich
verbindet zwischen Geheimdienstarbeit
und Diplomatie, denn hierbei handelt es
sich um die Zusammenarbeit mit anderen Nachrichtendiensten im In-, aber vor
allem im Ausland. Cohen verfügt aufgrund seines Dienstes als Berater für
nationale Sicherheit und seiner Dienstjahre beim Mossad über beste diplomatische Kontakte in vielen Ländern, die
sich nicht nur auf die Gemeinschaften
der Geheimdienstler, sondern auch auf
hochrangige Politiker erstrecken. Daher sind Experten der Ansicht, dass
Netanjahu vor allem daran interessiert
ist, den Mossad unter seinem neuen
Leiter solche politisch-diplomatischen
wie auch geheimdienstlich-diplomatischen Kontakte ausbauen zu lassen.
Ziel scheint es dabei zu sein, die internationale Zusammenarbeit im Kampf
gegen den Terror zu intensivieren und
dem Staat Israel zugleich durch ein solches ausgebautes Netzwerk zu ermöglichen, mit mehr internationaler Unterstützung aktiv werden zu können. Dies
vor allem, wenn es um eine Umsetzung
von geheimdienstlichen Erkenntnissen
bezüglich islamistischer Terroraktivitäten geht.
Vor diesem Hintergrund würde es
Israel im Zuge dieses internationalen
Netzwerkes, das in erster Linie aus
Bündnispartnern besteht, zudem möglich werden, auch geheimdienstliche
Verbindungen zu Staaten aufzunehmen,
die man auf den ersten Blick als «arabische Feinde» bezeichnen würde. Solche Staaten verweigern dem jüdischen
Staat nach aussen hin die Zusammenarbeit, um in der arabischen Welt nicht
als Verräter gebrandmarkt zu werden.
Aber hinsichtlich der Bekämpfung von
radikalen Islamisten verfolgen sie dennoch mit Israel übereinstimmende Interessen. Hierbei stehen zwei Themen im
Mittelpunkt: der Iran und die Terrorver-
einigung Islamischer Staat.
Die Experten sind sich einig, dass
Cohen weiterhin umfangreiche Ressourcen gegen Irans Atomkraft-Aspirationen aufwenden wird. Er wird die
Aufgabe haben, die Bemühungen zu
koordinieren, den Iran diesbezüglich
auszuspionieren. Doch man glaubt
auch, dass Cohen sich mit handfesten
Aktionen wird befassen müssen, um
den Iran daran zu hindern, nach Ablauf
des mit den westlichen Verhandlungspartnern geschlossenen Atom-Deals
– in rund 13 Jahren –, dennoch in den
Besitz atomarer Waffen zu kommen.
Sein Aufgabenbereich im Hinblick auf
den Islamischen Staat vor Israels Haustür wird vielschichtiger als im Hinblick
auf den Iran sein. Dass Cohen bezüglich des IS vor komplexeren und auch
komplizierteren Entscheidungen stehen
wird, hängt u.a. auch damit zusammen,
dass es sich bei dem IS um eine relativ
neue Erscheinung handelt. Agenten in
die Reihen des IS einzuschleusen, wird
ein ausgesprochen schwieriges Unterfangen werden. Hierbei könnten Cohen
jedoch ausgerechnet die aufzubauenden
Beziehungen zu den «arabischen Feinden» zugutekommen. ML∎
Szépalma-Woche
10. bis 17. Juli 2016
im Szépalma Hotel- und
Konferenzzentrum
8429 Porva-Szépalmapuszta
Ungarn
mit
Norbert Lieth
Thema: Der Judasbrief
aktuell – prophetisch – erbauend
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Nachrichten aus Israel | 2/2016
«Es ist Zeit,
abzuschalten ...
dies ist der Ort
dafür»
POLITIK
NAHOSTKONFLIKT
HAMAS IN BEDRÄNGNIS
Die Leitung der im Gazastreifen herrschenden Hamas ist gespalten und streitet um grundlegende Fragen. Dabei geht es
gar nicht um zukünftige Zielsetzungen, sondern um ganz profane Angelegenheiten wie die Auszahlung von Gehältern.
Die Kluft zwischen den Lagern wird immer grösser.
Q
Quo vadis Hamas? In der letzten Zeit
scheint das die alles entscheidende Frage zu sein, denn noch nicht einmal die
Führungsschicht dieser im Gazastreifen
herrschenden Terrororganisation scheint
die Antwort zu kennen. Fragt man die
einzelnen Funktionäre, so erhält man
zwar Antworten, doch da fast jeder eine
andere Antwort parat hat, gibt es keine
einheitliche Stimme aus der Führungsschicht. Sogar auf die Frage, wie sich die
Hamas momentan gegenüber Israel, dem
erklärten Erzfeind schlechthin, positionieren soll, erhält man unterschiedliche
Antworten. Einige Angehörige der Führungsschicht, darunter Top-Funktionär
Ismael Hanija, sind der Ansicht, dass
man sich in der gegenwärtigen Lage
nicht mit Israel anlegen sollte. Ihnen
steht eine Gruppe rund um den Funktionär Fatschi Hamad gegenüber, der unter
Hanija als Innenminister amtierte und
die Rückendeckung von Ayman Nofar,
einem Mann des militärischen Armes der
Organisation, geniesst. In diesen Kreisen
ist man der Auffassung, dass man es sich
nicht leisten kann, einem militärischen
Konflikt mit Israel aus dem Weg zu gehen. Man müsse vielmehr eine solche
Konfrontation suchen, um die Situation
im Gazastreifen zu verbessern.
Die Spaltung der Hamas kommt auch
im Hinblick auf die Frage nach der Einstellung zu Ägypten zum Ausdruck. Die
Ägypter haben in der letzten Zeit keine
Mühen gescheut, um die Schmuggeltunnel, die den Gazastreifen mit dem ägyptischen Sinai verbinden, zu zerstören.
Hanija würde gegenüber Ägypten gerne
einen versöhnlichen Kurs einschlagen.
Seine Gegenspieler, darunter Nofar, ein
Dschihadist, der lange in Ägypten im Gefängnis sass, lehnen jeden Dialog mit
der Regierung des Landes am Nil ab.
Ähnlich sieht es mit der Einstellung
der Hamas gegenüber der Terrorvereinigung IS
aus. Die mili-
taristisch orientierten Männer Nofar und
Hamad würden eine Kooperation mit dem
IS und seinen Ablegern im Sinai gerne
ausbauen, weshalb sie erst kürzlich den
IS-Anführer des Sinai, Schadi al-Menei,
als Gast im Gazastreifen empfingen. Sie
redeten nicht nur über eine militärische
Zusammenarbeit, sondern auch über einen erweiterten Waffenschmuggel vom
Gazastreifen in den Sinai und besprachen
eine mögliche Koordination von Anschlägen auf ägyptische und israelische Ziele.
Hanija und seine Gefolgsleute hingegen
schrecken vor einer Kooperation mit
IS-Fraktionen im Sinai, die für die Ermordung von unzähligen ägyptischen
Soldaten verantwortlich sind, zurück.
Sie wissen, dass sie die Ägypter dadurch
endgültig verärgern. Deshalb distanzierten sie sich offiziell von dem Besucher,
was natürlich der Stimmung innerhalb
der Hamas nicht zuträglich war.
Wenn man jetzt glaubt, dass dieses
Bild schon kompliziert genug ist, liegt
man falsch, denn weitere Faktoren müssen berücksichtigt werden. Hanija und
seine Gefolgsleute haben vor einiger Zeit
ihre Beziehungen zum Iran aufleben lassen. Vor diesem Hintergrund haben sie
auf iranische Bitte hin im Gazastreifen die
Eröffnung von Büros der schiitischen Organisation al-Sabirin zugelassen. Hamad
seinerseits wollte diese Organisation und
ihre Repräsentanten überhaupt nicht im
Gazastreifen sehen, schliesslich kooperiert er mit deren Gegenspielern, nämlich
mit Strömungen des IS. Diesen salafistischen Dschihadisten gestattete er somit auch, die Büros der Organisation alSabirin im Gazastreifen anzugreifen, was
ihnen den Unmut der Iraner einbrachte.
Doch es kommen auf die
Hamas noch weitere Komplikationen zu. Diesbezüglich muss man die desolate
wirtschaftliche Lage im
Gazastreifen erwähnen.
Mit
einer Arbeitslo-
senrate von 50 Prozent und Tausenden
zerstörter Häuser seit Sommer 2014 ist
die Lage kritisch. Der herrschenden Hamas mangelt es vor allem wegen der zerstörten Schmuggeltunnel an Geldquellen,
denn auch mit der PA, die eigentlich für
die Überweisung von Geldern zuständig
ist, liegt man sich in den Haaren. Somit
steht die Hamas vor grossen Problemen
und kann noch nicht einmal mehr die
grundlegendsten Dienstleistungen für die
im Gazastreifen lebenden Einwohner gewähren. Noch nicht einmal den treuesten
Gefolgsleuten kann sie Gehälter zahlen.
Um wenigstens etwas zu zahlen, hat man
für rund 40.000 Gefolgsleute ein Gehalt
von 1.000 Schekel (etwas über 300 Euro)
für 50 Tage Dienstleistungen festgelegt.
Um die Getreuen nicht gänzlich zu verärgern und irgendwie bei der Stange zu
halten, hat der Hamas-Finanzminister
Siad al-Zara kürzlich verkündet, dass die
Gehaltskürzung mit der Zuteilung von
Ländereien gutgemacht werden soll, die
der Hamas durch den israelischen Rückzug im Sommer 2005 in die Hände gefallen sind. Das wiederum rief den Zorn bei
der allgemeinen Bevölkerung über die
Cliquenwirtschaft hervor, was der Stabilität der Hamas-Regierung alles andere als
zuträglich ist.
Wie hilflos die Hamas-Führung tatsächlich ist, veranschaulicht ein weiterer
Fehlschlag, denn der Hamas ist es trotz
nachhaltiger Bemühungen nicht gelungen, sich an die Spitze eines breitangelegten Volksaufstandes im Westjordanland zu setzen. Die israelischen
Sicherheitsbehörden deckten Ende Dezember eine grössere Terrorzelle der Hamas auf, die mit der Planung von Anschlägen im israelischen Kernland schon recht
weit vorangekommen war. Das ist für
die Hamas, die gerne den israelisch-palästinensischen Konflikt erneut in einen
gewalttätigen Flächenbrand verwandeln
möchte, ein weiterer schwerer Rückschlag. Somit kann man wahrlich sagen:
Die Hamas quälen grosse Sorgen. ZL∎
Nachrichten aus Israel | 2/2016
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Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Schranne Saal, Untere Torstrasse 3
Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Gasthaus Krone, Hauptstrasse 12
Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Christliche Gemeinde Unterland (CGU), Eichhölzlistrasse 9
Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21
Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schubartsaal, Schillerstrasse 4
Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9
Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15
Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15
Ev.-luth. Kirchengemeinde «Zum Guten Hirten», Uhlenhorst 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
CGE Christliche Gemeinde Engen, Am Bahndamm 3
CH 3011 Bern
DE 91555 Feuchtwangen
DE 57223 Kreuztal bei Siegen
DE 34117 Kassel
DE 78112 St. Georgen
DE 72250 Freudenstadt
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
CH 8192 Glattfelden
DE 90478 Nürnberg
DE 73312 Geislingen an der Steige
DE 80637 München
DE 13597 Berlin
DE 13597 Berlin
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
DE 13597 Berlin
DE 13597 Berlin
DE 25335 Elmshorn
CH 8600 Dübendorf
DE 25335 Elmshorn
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DE 25335 Elmshorn
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
DE 78234 Engen
Norbert Lieth
Roger Liebi
Philippe Otti
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Elia Morise
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Johannes Vogel (WoBi)
Elia Morise
Norbert Lieth
Norbert Lieth
René Malgo
Elia Morise
Norbert Lieth
Norbert Lieth
Samuel Rindlisbacher
Samuel Rindlisbacher
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Norbert Lieth
Nathanael Winkler
Benedikt Peters
Samuel Rindlisbacher
Samuel Rindlisbacher
Helmut Fürst
Samuel Rindlisbacher
Samuel Rindlisbacher
Norbert Lieth
René Malgo
Termine vom 01.02. bis 31.03.2016
CH 8600 Dübendorf
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Gemeinde für Christus, Karl-Neuhaus-Strasse 30
Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7
CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
city Tagung Leipzig, Brühl 54
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
FEG Ludwigsburg, Friedenstrasse 35
Kulturhaus «Aue», Goethestrasse 2
Schloss Beuggen, Evangelische Tagungs- und Begegnungsstätte
CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a
Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Eichenau, Im Anger 6
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Evangelisch-freikirchliche Baptistengemeinde Koblenz, Sebastianistrasse 43
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Eichenau, Im Anger 6
Christliches Gästezentrum im Westerwald
Christliches Gästezentrum im Westerwald
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
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39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
39. Osterkonferenz Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
CH 2502 Biel/Bienne
DE 36251 Bad Hersfeld
DE 42285 Wuppertal (Barmen)
DE 34117 Kassel
DE 04109 Leipzig
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
DE 71636 Ludwigsburg
DE 08280 Aue/Sachsen
DE 79618 Rheinfelden
DE 99089 Erfurt
DE 68169 Mannheim
DE 88499 Riedlingen
CH 8600 Dübendorf
DE 56076 Koblenz-Pfaffendorf
CH 3011 Bern
DE 88499 Riedlingen
DE 56479 Rehe
DE 56479 Rehe
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
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CH 8600 Dübendorf
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CH 8600 Dübendorf
CH 8600 Dübendorf
Norbert Lieth
Nathanael Winkler / René Malgo
Karl-Heinz Vanheiden
Nathanael Winkler / Norbert Lieth
Konzert von Siegfried Fietz und Oliver Fietz
Reinhold Federolf
Karl-Heinz Vanheiden
Norbert Lieth
René Malgo
Nathanael Winkler
Elia Morise
Norbert Lieth
Norbert Lieth
Thomas Lieth
Helmut Fürst
Elia Morise
Reinhold Federolf
Thomas Lieth
Fredy Peter
Fredy Peter
Samuel Rindlisbacher
Fredy Peter
Elia Morise
Samuel Rindlisbacher
Norbert Lieth
Fredy Peter
Fredy Peter
Fredy Peter
Fredy Peter
Nathanael Winkler
Elia Morise
Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch
FeG Kiel, Kronshagener Weg 130A
DE 24116 Kiel
POLITIK
NAHOSTKONFLIKT
ZWEI STAATEN, BINATIONALER STAAT, KONFÖDERATION?
Was verbirgt sich hinter diesen Ausdrücken, die im Hinblick auf eine Lösung des Konflikts zwischen Israel und den
Palästinensern immer wieder erwähnt und auch sehr kontrovers diskutiert werden?
D
Die internationale Staatengemeinschaft pocht gegenüber Israel auf die
Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung.
Die USA und vor allem Europa – ebenso
wie in letzter Zeit erneut Saudi-Arabien
– bestehen auf diesem Ansatz. Sie fordern diese Lösung immer wieder mit
anklagendem Ton von Israel ein, denn
schliesslich war es in der letzten Runde der jüdische Staat, der die Verhandlungen mit den Palästinensern aufkündigte. Dabei wird zumeist vergessen,
dass Israel diesen Schritt unternahm,
weil die Palästinenser ausgeschert waren und einseitige Massnahmen gegenüber internationalen Gremien wie den
Vereinten Nationen und dem Internationalen Gerichtshof eingeleitet hatten.
Um sich hier nicht mit den Vorgängen
der Vergangenheit zu beschäftigen und
sich in Schuldzuweisungen zu ergehen,
kann man unter dem Strich vielleicht
am besten einfach nur festhalten: Es
herrscht Stagnation und damit einhergehend Frustration über die gegenwärtige Lage.
Schaut man sich die neuesten
Meinungsumfragen an, so wird klar,
dass die vor Ort betroffenen Menschen – Israelis wie auch Palästinenser – mehrheitlich nicht mehr an eine
Zwei-Staaten-Lösung glauben. Unter
den Palästinensern waren Ende 2015
rund 65 Prozent der Ansicht, dass eine
Zwei-Staaten-Lösung nicht mehr einführbar sei. Diese Ansicht teilten im
Oktober 2015 in Israel 46,1 Prozent
der jüdischen und 57,1 Prozent der arabischen Bürger des Landes. Im Sommer
2015 hatten sich noch 51 Prozent aller
Israelis zur Zwei-Staaten-Lösung bekannt. Interessanterweise deckte sich
auch diese Angabe zu dem Zeitpunkt
mit dem Prozentsatz der Befürworter
auf palästinensischer Seite. Zugleich
war klar, dass dieser Ansatz aus Sicht
der Menschen vor Ort im Laufe der letzten anderthalb Jahre immer weniger relevant zu sein schien, denn sowohl auf
israelischer als auch palästinensischer
Seite ging der Prozentsatz der Befürworter beständig zurück.
zen», setzten mit der Madrid-Konferenz
1991 ein und kamen auch im Rahmen
der Osloer Verträge von 1993 zum Ausdruck. Die Camp-David-Verhandlungen
im Jahr 2000 scheiterten, so auch die
Verhandlungen zwischen 2013 und
2014. Einen weiteren Dämpfer erhielt
die Zwei-Staaten-Lösung schon 2007
durch die gewaltsame Machtübernahme der Hamas im Gazastreifen. Dadurch ist nicht nur die tiefe Zerklüftung
der palästinensischen Gesellschaft of-
57,1% DER ARABISCHEN BÜRGER
SAGEN, EINE ZWEI-STAATEN-LÖSUNG
SEI NICHT MEHR EINFÜHRBAR.
DIESER PROZENTSATZ STEIGT STETS.
In Israel wird die
binationale Lösung sehr
kontrovers diskutiert.
46,1% DER JÜDISCHEN BÜRGER
SIND DER MEINUNG, DASS EINE
ZWEI-STAATEN-LÖSUNG NICHT MEHR
EINFÜHRBAR SEI.
18
Nachrichten aus Israel | 2/2016
Die Grundlage für die Zwei-Staaten-Lösung, also das Bestehen eines
unabhängigen Staates Palästina an
der Seite Israels, wurde endgültig im
Zuge einer Resolution der Vereinten
Nationen gelegt, die 1974 verabschiedet wurde (Resolution der Vollversammlung 3236). Die diplomatischen
Bemühungen zur Umsetzung dieses
Ansatzes, «zwei Staaten, Israel und
Palästina, (…) Seite an Seite innerhalb
von sicheren und anerkannten Gren-
fensichtlich geworden, sondern je länger diese Situation anhält, desto klarer
wird, dass auf palästinensischer Seite
eigentlich zwei Entitäten bestehen;
mit anderen Worten: Israel steht nicht
einem einheitlichen Partner gegenüber,
weshalb irgendwann einmal der Terminus «Drei-Staaten-Lösung» aufkam.
Selbst für den Fall, dass sich Israel und
die PA einig würden, stünde die Hamas
mit grosser Sicherheit abseits.
Längst hat die PA unter Leitung von
POLITIK
Selbst für den Fall, dass sich Israel und die PA einig
würden, stünde die Hamas mit grosser Sicherheit abseits.
Längst hat die PA unter Leitung von Präsident Mahmoud
Abbas verschiedene Schritte im Alleingang eingeleitet.
Präsident Mahmoud Abbas verschiedene Schritte im Alleingang eingeleitet.
Erst im Herbst 2015 drohte er im Rahmen seiner Rede vor der UN-Vollversammlung, die Osloer Verträge aufzukündigen. Wie wir in einem Artikel in
der vorherigen Ausgabe verdeutlichten,
hätte das weitreichende Konsequenzen,
denn letztlich würde sich damit die PA
selbst für aufgelöst erklären und alle
Regelungen bezüglich verwaltungstechnischer, wirtschaftlicher, aber auch
sicherheitspolitischer Angelegenheiten – die bisher mehr oder weniger gut
funktioniert haben – wären hinfällig.
Das würde die palästinensischen Einwohner des Westjordanlandes zunächst
mit einem Vakuum konfrontieren, denn
in den gegenwärtig voll oder semi-autonomen palästinensischen Gebieten (Zonen A und B) wäre z.B. für den Betrieb
von Krankenhäusern, die Zahlung von
Pensionen und Löhnen im öffentlichen
Sektor, die Oberaufsicht über Gefängnisse sowie die Müllabfuhr niemand
mehr zuständig. Israel würde das unter
Zugzwang setzen. Mit einem solchen
Szenario beschäftigte sich inzwischen
die Regierung sehr intensiv. Die Debatten waren hitzig, doch fast alle waren
sich einig: Das ist das denkbar schlechteste Szenario.
Vor diesem Hintergrund wird in Israel die binationale Lösung sehr kontrovers diskutiert; sprich ein Staat
unter einer Leitung, aber dennoch für
zwei Völker. Wenn in einem solchen binationalen Staat allen Bürgern die gleichen Rechte zugestanden würden, so
glauben einige, würde Israel endlich die
Besatzung hinter sich lassen und als
Demokratie einen grossen Fortschritt
machen. Andere sehen darin aufgrund
der demografischen Konstellationen
eine Verwässerung des jüdischen Charakters des Staates Israel. Aus ihrer
Sicht ist das eine der grössten Gefahren, mit denen der jüdische Staat
konfrontiert ist. Bei der Diskussion
eines binationalen Staates prallen in
Israel somit politische Einstellungen
massiv aufeinander.
Kürzlich meldete sich Israels
Staatspräsident Reuven Rivlin in dieser Sache zu Wort und brachte einen
Terminus in vieler Munde, der wenngleich nicht neu, so doch auf den
ersten Blick in der festgefahrenen
Situation als Alternative erscheint.
Sieht man sich jedoch die Bedeutung
seines Vorschlags, eine Konföderation zu bilden, praktisch an, so fällt
sofort der Stolperstein auf. Staatspräsident Rivlin wurde bezüglich der
Details von einer französischsprachigen Fachzeitschrift zitiert: «Wenn
wir eine Konföderation bilden, dann
müssten Entscheidungen, die beide
Staaten dieses Zusammenschlusses
betreffen, gemeinsam und einvernehmlich gefällt werden …» Rivlins
Vorschlag beinhaltet laut Politique
Internationale auch den Austausch
von Landstrichen, die Festlegung
von Grenzverläufen sowie zwei Parlamente, jedoch nur eine Armee, nämlich die Israelischen Verteidigungskräfte. Als israelische Journalisten
bezüglich dieser Äusserungen beim
Ministerpräsidentenamt nachfragten,
erhielten sie die Antwort, dass Rivlin
zwar von zwei spezifischen staatlichen Entitäten geredet habe, aber
nach wie vor die Gründung eines souveränen palästinensischen Staates
grundlegend ablehne.
International wurde das Händeschütteln von Netanjahu und Abbas
im Dezember 2015 im Rahmen ihres
Zusammentreffens auf der internationalen Klimakonferenz in Paris beachtet, doch das heisst nicht, dass
man miteinander redet, geschweige
denn miteinander verhandelt oder
dass irgendeine der diskutierten Lösungen in Sicht ist.
AN∎
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Einlad
Samuel Rindlisbacher
spricht in
Mi. 10.02.2016, 19.30 Uhr
FEUCHTWANGEN
Schranne Saal, Untere Torstrasse 3,
DE 91555 Feuchtwangen
Do. 11.02.2016, 19.30 Uhr
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Innere Mission München, Buchruckersaal,
Landshuter Allee 40, DE 80637 München
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Nachrichten aus Israel | 2/2016
19
GESELLSCHAFT
ISRAELS WIRTSCHAFT BLICKT NACH OSTEN
Der europäische Markt erweist sich für Israel als immer problematischer.
Daher schaut sich das Ministerium für Wirtschaft und Handel immer intensiver in Asien um, um dort für seine Produkte neue Märkte zu erschliessen.
Vor diesem Hintergrund wurde erst kürzlich mit dem stellvertretenden vietnamesischen Ministerpräsidenten Trung Hai während seines Besuches in
Jerusalem ein bilaterales Handelsabkommen diskutiert. Die Zeichen für einen Abschluss stehen gut, denn 2009 belief sich das Handelsvolumen zwischen Israel und Vietnam auf 200 Millionen US-Dollar, kletterte bis 2014
jedoch auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Ausserdem sind verschiedene israelische Ministerien darum bemüht, die israelischen Kontakte zu Indien und
China zu intensivieren. AN∎
FLEISCHLOS GLÜCKLICH IN TEL AVIV
Erneut kann Tel Aviv ein Prädikat sein eigen nennen, denn das Reisemagazin Condé Nast Traveler (CNT) zeichnete Tel Aviv als jene Stadt der
Welt mit dem besten vegetarischen und veganen Essen aus. Dazu hiess
es u.a.: «Eine Woche lang fleischlos in Tel Aviv zu leben ist nicht nur einfach, sondern man hat die Gelegenheit, die besten Leckerbissen der Stadt
zu probieren.» Das Magazin stellt in dem Bericht die besten vegetarischen
und veganen Restaurants der Stadt einschliesslich Menüs vor. AN∎
JUGEND-AUSTAUSCH
MIT DEUTSCHLAND
Israel und Deutschland setzen auf
die Jugend: 180 junge deutsche
Führungskräfte wurden staatlich
gefördert auf eine Israel-Reise entsandt, um sich in verschiedensten
Bereichen fortzubilden. Sie trafen
u.a. mit Ministerpräsent Netanjahu
und Staatspräsident Rivlin zusammen. Im Rahmen eines anderen
Projektes reisten Auszubildende
der israelischen Bau- und Architekturbranche staatlich gefördert
zu einer Fortbildung nach Deutschland. Solche mehrwöchigen berufsbildenden Programme für junge
Israelis in Deutschland bestehen
in diversen Berufssparten. Zudem
ist ein weiterer Trend zu beobachten: Seit den 1960er Jahren leisten
junge Deutsche Freiwilligendienste
in Israel. Heutzutage begrüsst der
jüdische Staat dafür jedes Jahr mindestens 500 junge Deutsche. Seit
etlichen Jahren gibt es nunmehr ein
Programm, das israelische Freiwillige nach Deutschland entsendet.
Jedes Jahr steigt die Teilnehmerzahl. Die Freiwilligendienste beider
Nationen werden zukünftig von einer Koordinierungsstelle organisiert, da man die Aktivitäten weiter
steigern möchte. AN∎
SAN BERNARDINO:
ANTISEMITISCHER HINTERGRUND?
20 Nachrichten aus Israel | 2/2016
Nach Paris blickte die Welt ins kalifornische San Bernardino,
wenngleich lange unklar war, welchen Hintergrund der dortige Anschlag hatte. Während die Öffentlichkeit dann erfuhr,
dass das Attentat, das 14 Tote und 21 Verletzte forderte, sehr
wohl einen islamistischen Hintergrund hat, nahmen nur wenige Kreise wahr, dass unter den Opfern auch ein Jude war.
Interessant an diesem Umstand sind zwei weitere Details:
Das Opfer Nicholas Thalasinos (52) hatte einige Wochen vor
dem Anschlag mit dem Attentäter eine Auseinandersetzung
rund um Israel und das Anrecht von Juden auf Erez Israel.
Weiter gab seine Witwe an, dass sie und ihr Ehemann messianische Juden seien, die sich im Internet öffentlich zu Israel
bekennen und vom Attentäter auf Facebook neben antisemitischen Angriffen auch Morddrohungen erhielten. AN∎
GESELLSCHAFT
ABSCHLUSS DER OPERATION
«TAUBENFLÜGEL»
2013 erklärte die israelische Regierung die Operation «Taubenflügel» für abgeschlossen und gab bekannt, die staatlichen
Bemühungen, die in Äthiopien verbliebenen Juden nach Israel zu holen, einzustellen. Wenngleich die israelische Regierung
den Abschluss der Operation «Taubenflügel» als «historischen
Augenblick» bezeichnete, verstummten in der äthiopischen
Gemeinschaft Israels, die knapp 140.000 Angehörige zählt,
die Proteste nicht, denn etliche Familien sind weiterhin getrennt. Darauf reagierte die Regierung nunmehr und stimmte
Ende 2015 zu, dass zwecks der Familienzusammenführung im Verlauf der kommenden fünf Jahre weitere 9.000 Juden aus Äthiopien nach Israel einwandern dürfen. AN∎
EIN UNTERNEHMER FÜR
DEN FRIEDEN
Der aus Deutschland stammende israelische Unternehmer Stef Wertheimer
setzt sich seit Jahrzehnten durch die
Schaffung von Arbeitsplätzen für Frieden zwischen jüdischen und arabischen
Bürgern des Staates Israel sowie zwischen Israelis und Palästinensern ein.
Schon vor rund 30 Jahren baute er im
Norden des Landes den Industriepark
Tefen auf. Die Mehrheit der dort Beschäftigten sind Araber und die Verwaltung dieses namhaften Industrieparks,
der verschiedene Technologien und
Schönheitsprodukte herstellt, die auch
exportiert werden, untersteht einem
drusischen Bürger Israels. Danach
sorgte Wertheimer für die
Gründung eines solchen Industrieparks
in der grössten arabischen Stadt Israels, in Nazareth.
Nunmehr plant er
den Aufbau eines
ähnlichen Unternehmens in der Negev-Wüste, wo rund
ein Drittel der
Bevölkerung
muslimische
Beduinen
sind. AN∎
JERUSALEMER KONGRESSHALLE:
TRAUUNGSZEREMONIE FÜR
GANZ ISRAEL
Die 21 Jahre alte Sarah-Tehiya Litman verlor nur
wenige Tage vor ihrer geplanten Hochzeit durch einen Terroranschlag ihren Vater und einen ihrer Brüder. Die Hochzeit wurde verschoben, doch das junge Paar änderte
nicht nur das Datum, sondern auch den Charakter der Feier. Sie
verlegten ihre Trauung in die grosse Kongresshalle von Jerusalem
und luden das gesamte Land ein, mit ihnen zu feiern. Die Braut betonte noch während der siebentägigen Trauersitzung, dass ihr Vater und ihr Bruder gewollt hätten, dass sie fröhlich in ihre Familiengründung und Zukunft schreitet. Ausserdem sagte die Braut,
sie und ihr Ehemann würden weder sich noch ihre Familien «durch
feige terroristische Angriffe zerstören lassen». Letztlich erschienen
in Solidarität mit dem jungen Paar und auch als Zeichen der israelischen Widerstandsfähigkeit Tausende zur Hochzeit. AN∎
Nachrichten aus Israel | 2/2016
21
+++ Syrien +++ Krieg +++ Islamischer Staat +++ Terror ++
> Gottes Antwort an uns
Wie reagiert Gott auf die Spannungen in unserer Welt? Die Antwort ist verblüffend, die Anwendung für
unser persönliches Glaubensleben ist sowohl herausfordernd als auch ermutigend.
SAMUEL RINDLISBACHER
Flüchtlinge
Flüchtlinge überschwemmen Europa. Wie
sollen sich Christen verhalten? Samuel
Rindlisbacher zeigt anhand der Heiligen
Schrift eindrücklich auf, wie Gott über
Flüchtlinge denkt, was wir heute tun kön­
nen und was das Ganze mit Prophetie zu
tun hat.
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FRIEDRICH HÄNSSLER
NORBERT LIE TH
Der Botschafter Gottes
für die Mächtigen der Welt
Die Antwort Gottes auf die
Spannungen in der Welt
Wir leben in einer Zeit des totalen Um­
bruchs, Kriege überall und Flüchtlinge
ohne Ende. Wie sollen wir uns verhalten?
Friedrich Hänssler zeigt auf, wie die Ge­
schichte des Propheten Jeremia in ver­
blüffender Weise unserer heutigen Situa­
tion ähnelt und dass Gott Geschichte
macht. Äusserst aktuell und spannend.
Die ganze westliche Kultur erlebt extre­
me Veränderungen. Wir leben in einer
orientierungslosen, sich von Gott weg­
bewegenden Welt. Christliche Werte kip­
pen, Ehe, Familie und Moral werden neu
definiert. Befinden wir uns in einer
enthemmten Gesellschaft? Was ist Got­
tes Antwort darauf? Eine aufschlussrei­
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sende Terrorvereinigung scheint verantwortlich für die schlimmsten Horrormel­
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den IS wissen. Wo kam der IS her? Was ist der Unterschied zwischen dem IS
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GESELLSCHAFT
GESELLSCHAFT
KLUFT ZWISCHEN ARM UND REICH
IN ISRAEL WÄCHST
Israel ist ein Land mit vielen Facetten und oftmals von Extremen
gekennzeichnet. Das gilt für fast alle Lebensbereiche – irgendwie
scheint das Barometer immer auszuschlagen. Das trifft auch auf
die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich zu.
I
Israel hat nicht nur eine stabile
Wirtschaft, die eine weltweite Krise
wie die internationale Wirtschaftsflaute recht gut verkraftete, auch die
harsche Kriegssituation im Sommer
2014, als das Land den längsten Krieg
seiner Geschichte ausfechten musste,
wurde relativ gut meistert. Oftmals
berichten wir von gestiegenen Exportbilanzen, Firmen- oder Innovationsverkäufen mit Millionen- oder gar
Milliardenbeträgen im Hintergrund
und anderen wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten, die der israelischen Innovationsschmiede entspringen. Doch
das ist lediglich die eine Seite der Medaille.
Der Staat Israel ist seit 2010 einer der Mitgliedsstaaten der exklusiven Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD). Das ist ein Güteprädikat für
die Wirtschaft eines Landes. In einigen OECD-Studien schneidet Israel
besonders gut ab, während es in anderen Bereichen hinterherhinkt. Bei
einem dieser Bereiche handelt es sich
um Armut und sozioökonomische Ungleichheit. So machte eine kürzlich
veröffentlichte OECD-Studie deutlich, dass Israel sehr viel mehr Armut
zu verzeichnen hat, als die anderen
OECD-Länder. Israel rangiert 17 Prozent über dem Durchschnittswert, den
die anderen OECD-Mitgliedsländer
bezüglich wirtschaftlicher Ungleichheit aufzeigen. Das führte Ende des
Jahres 2015 mit Herausgabe der statistischen Daten für das Vorjahr dann
24 Nachrichten aus Israel | 2/2016
auch zu der international beachteten
Schlagzeile: Israel hat die höchste
Armutsrate unter westlichen Ländern
und bringt es unter den 34 OECD-Ländern nach Mexiko auf einen traurigen
zweiten Platz. Hierbei spielt eine wesentliche Rolle, dass Armut auch in
Kreisen von Verdienern herrscht, denn
zum einen sind die Grundgehälter in
Anbetracht der Lebenshaltungskosten
zu niedrig, zum anderen die Steuern
hoch und ausgleichende Leistungen des Staates demgegenüber recht
schmal. Das bedeutet auch: Die Regierungspolitik in Israel zur Reduzierung
von Armut muss man als nicht effektiv bezeichnen.
Konkret formuliert bedeutet das:
In Israel lebt eines von drei Kindern
in Armut. 2014 zählte Israel 444.900
Familien mit insgesamt 775.500 Kindern, die in Armut leben, was insgesamt 1,7 Millionen Personen des rund
8,4 Millionen Bürger zählenden Landes betrifft. Gegenüber 2013 bedeutet
dies einen Anstieg der in Armut lebenden Familien von 18,6 Prozent auf
18,8 Prozent aller Familien des Landes. Folglich lebten 2014 auch noch
mehr Kinder in ärmlichen Verhältnissen, denn 2013 lag dieser Prozentsatz
bei 30,8 Prozent, während er 2014 auf
31 Prozent aller Minderjährigen des
Landes angestiegen war. An diesem
Punkt darf man hinzufügen, dass Israel zudem ein extrem junges Land ist,
denn rund ein Drittel aller Einwohner
sind Kinder und Jugendliche.
Erschreckend ist eine weitere sta-
tistische Angabe: Arme wurden noch
ärmer und Reiche wurden noch reicher. Während die Gehälter von Arbeitnehmern, die zu den 20 Prozent
der Bevölkerung gehören, die am wenigsten verdienen, sich mit 0,4 Prozent eigentlich gar nicht verbesserten,
stiegen die Gehälter der 20 Prozent
der Bestverdienenden der israelischen
Wirtschaft um satte 5,3 Prozent an.
Für die Mittelschicht, die in Israel im
Vergleich zu anderen Ländern ohnehin
recht schwach dasteht, erhöhten sich
die Gehälter um 2,7 Prozent. In Israel
gilt ein Einzelner als arm, wenn er seinen Lebensunterhalt von umgerechnet
weniger als 727 Euro bestreiten muss.
Bei Paaren wird ein Betrag von 1.163
Euro, bei einem Paar mit drei Kindern
2.180 Euro angesetzt.
Eng wird es bei den verhältnismässig hohen Lebenshaltungskosten in
Israel bei solchen Summen für Familien mit mehr als drei Kindern und in
dem Fall, dass es in der Familie nur
einen Verdiener – wenn überhaupt –
gibt. Beide Konstellationen treffen vor
allem auf zwei Bevölkerungsgruppen
zu: Ultraorthodoxe und Araber. So
gelten 54,3 Prozent der Ultraorthodoxen als in Armut lebend. Bei den
Arabern des Landes liegt der Satz bei
52,6 Prozent. Beide Prozentsätze stiegen von 2013 auf 2014 weiter an; dies
trotz vielseitiger Bemühungen der Regierung und unzähliger gemeinnütziger
Organisationen, gerade im Kreis dieser
Bevölkerungsgruppen der Arbeitslosenrate entgegenzuwirken. Darüber
GESELLSCHAFT
EUROPÄISCHE UNION
ISRAEL HAT DIE
HÖCHSTE ARMUTSRATE
DER WESTLICHEN
LÄNDER UND BRINGT ES
UNTER DEN 34 OECDLÄNDERN NACH
MEXIKO AUF EINEN
TRAURIGEN 2. PLATZ
hinaus muss man auf eine weitere
Bevölkerungsgruppe hinweisen, die
zu einem besonders hohen Prozentsatz in Armut lebt: die aus Äthiopien
stammenden Juden. Die Mehrheit
dieser Gruppe – etwas über 85.000
von insgesamt knapp 140.000 – sind
in Äthiopien geboren. Sie kämpfen
weiterhin massiv mit Integrationsschwierigkeiten. Zwar verzeichnete
man im Laufe der vergangenen Jahre
einen Anstieg der Erwerbstätigen in
dieser Gruppe, doch sie erwirtschaften dennoch weniger Geld, weil sie
wegen mangelnder Bildung schlecht
bezahlten Jobs nachgehen müssen.
Sie müssen im Durchschnitt monatlich mit einem Drittel weniger Geld
auskommen als im Durchschnitt in
der jüdischen Gesellschaft Israels
üblich.
Doch die Armut verteilt sich
nicht nur auf bestimmte Bevölkerungsgruppen, sondern mit ihnen
zerfällt das Land auch weiterhin
in sozialschwache Regionen. Jerusalem ist schon seit vielen Jahren
– zusammen mit dem ultraorthodoxen Bnei Brak im Grosseinzugsraum Tel Aviv – die ärmste Stadt
des Landes. Zudem gelten sowohl
der Norden als auch der Süden des
Landes als sozialschwach. Die Peripherie abseits des prominenten
Ballungsraumes im Zentrum des
Landes verzeichnet besonders viele
sozialschwache
Bevölkerungsgruppen bei gleichzeitig schlechter
Beschäftigungsinfrastruktur. AN∎
ERSTE FOLGEN DER
EU-KENNZEICHNUNG
Zwischen Israel und der Europäischen Union herrscht Eiszeit.
Angesichts der Entwicklungen nach Herausgabe der EU-Kennzeichnungsrichtlinien für israelische Produkte aus umstrittenen
Gebieten kam es sogar mit freundschaftlich gesinnten Staaten wie
Deutschland zu unschönen Zwischenfällen.
S
Seit 2012 diskutierte die Europäische Union eine Kennzeichnung israelischer Produkte, die aus Sicht der EU in Gebieten produziert werden, die
nicht rechtmässig zum Staat Israel gehören. Dazu zählen das Westjordanland, das auch unter den Bezeichnungen «Judäa und Samaria» bekannt ist,
Ost-Jerusalem und die Golan-Höhen. Seit dem 11. November 2015 besteht
für die Mitgliedsstaaten der EU Kennzeichnungspflicht israelischer Produkte aus diesen Regionen. Die EU hebt dabei immer wieder hervor, dass
es sich nicht um einen Boykott handelt, sondern dass die Kennzeichnung
Verbraucher besser informieren soll. Zugleich wird betont, dass man auf
diese Weise den Frieden fördern wolle.
Gegen letzteres Argument wurde seitens Israel vielfach in die Runde
geworfen, was denn bitteschön eine Kennzeichnung israelischer Produkte,
die auf den Golan-Höhen hergestellt werden, mit dem Frieden mit den Palästinensern zu tun hat, da dort schliesslich gar keine Palästinenser
leben (die dort ansässigen Drusen werden sich selbst so zumindest
nicht bezeichnen). Darüber hinaus versuchte man den entsprechenden Stellen bei der EU immer wieder deutlich zu machen,
dass in den Betrieben von Judäa und Samaria nicht nur bis zu
30.000 Palästinenser beschäftigt sind,
sondern sie zugleich unter besseren
Bedingungen einer Erwerbstätigkeit
nachgehen als in den autonomen palästinensischen Gebieten. Das findet
seinen Ausdruck auch in dem sehr
viel höheren Lohnniveau, sodass
aufgrund der Erwerbstätigkeit dieser 30.000 in israelischen Betrieben beschäftigten Palästinenser
der Lebensunterhalt von schätzungsweise 300.000 Personen
gesichert ist.
Dazu veröffentlichte die Israelische Botschaft Berlin in
deutscher Übersetzung eine Stellungnahme, die Emmanuel Nachschon, Sprecher des israelischen
Aussenministeriums, abgab: «Wir
bedauern, dass die Europäische
Nachrichten aus Israel | 2/2016
25
GESELLSCHAFT
Union sich, inspiriert von Boykott-Be- Kaufhausleitung bekannt, dass man die
wegungen gegen Israel, aus politischen Weine solange aus dem Sortiment habe
Gründen zu diesem aussergewöhnlichen nehmen wollen, bis die «vorschriftsmäsund diskriminierenden Schritt entschie- sige» Kennzeichnung erfolgt sei. Wähden hat. Er fällt in eine Zeit, in der Is- rend einer Sitzung des israelischen Karael von einer Welle des Terrorismus binetts am 22. November 2015 machte
gegen alle und jeden seiner Bürger dieser Vorfall prominent Schlagzeilen,
heimgesucht wird. Es ist rätselhaft und denn er veranlasste Ministerpräsident
irritierend, dass die Europäische Union Netanjahu zu folgender Stellungnahme:
eine Doppelmoral auf Israel anwendet «Dieses Geschäft gehörte einst Juden.
und damit ignoriert, dass es weltweit Die Nazis rissen es an sich. Absurdermehr als 200 umstrittene Gebiete gibt, weise kennzeichnet dieses Kaufhaus
einige davon innerhalb der Europä- nun Produkte aus Gemeinden in Judäa,
ischen Union oder vor ihrer Haustür. Samaria und den Golan-Höhen. Es beDie Behauptung, dass es sich mit der gann mit der Kennzeichnung und hat
Kennzeichnungspflicht um eine rein Produkte aus den Regalen genommen –
technische Angelegenheit handelt, ist ein Boykott in jeder Hinsicht. Wir protesebenso zynisch wie unbegründet. Das tieren gegen diesen Schritt, der moraKennzeichnen von Produkten bringt lisch, historisch und in der Sache falsch
den politischen Prozess zwischen Isra- ist. Wir erwarten von der deutschen Reel und den Palästinensern nicht voran. gierung, die sich gegen die KennzeichIm Gegenteil, es stärkt die Verweige- nung aussprach, dass sie sich dieses
rungshaltung der Palästinensischen gravierenden Vorfalls annimmt.» Das
Autonomiebehörde gegenüber direkten musste die bundesdeutsche Regierung
Verhandlungen mit Israel – Verhand- nicht tun, denn die Kaufhausleitung
lungen, von denen die EU behauptet, entschuldigte sich und liess israelische
sie unterstützen zu wollen.»
Weine und andere Produkte aus dem
Darauf wiesen auch 36 US-Senatoren Land wieder in die Regale zurückräuhin, die an die EU-Aussenbeauftragte men. Zudem sei hier angemerkt, dass
Federica Mogherini einen Brief richte- Bundeskanzlerin Merkel mit Nachten, in dem sie Israel zur Seite standen. druck jede Form von Boykott abgelehnt
Doch auch in Europa regte sich hier und hat, sich Aussenminister Frank-Walter
da Unmut. Griechenland und Ungarn ga- Steinmeier jedoch hinter die EU-Kennben unverzüglich bekannt, dass sie der zeichnungsrichtlinien stellte, während
EU-Kennzeichnungspflicht keine Fol- beispielsweise
Bundestagssprecher
ge leisten wollen. Ebenso sprach sich Norbert Lammert diese als «unnötig und
auch mit überwältigender Mehrheit das unweise» bezeichnete. Deutschland, soParlament der Tschechischen Republik viel kann man festhalten, gehörte nicht
gegen den EU-Beschluss aus. Nach In- zu den 16 Mitgliedsstaaten der EU, dekrafttreten der Kennzeichnungspflicht ren Aussenminister auf Kennzeichnung
häuften sich Ereignisse, die allerdings
schon
«Das KaDeWe gehörte einst Juden. Die Nazis
vorher vorgekomrissen es an sich. Absurderweise kennzeichnet
men sind, nun
aber eine weitdieses Kaufhaus nun Produkte aus Gemeinden
reichendere Bedeutung erhielten
in Judäa, Samaria und den Golan-Höhen.»
und die Argumentation der israelischen Justizministerin Ajelet Schaked israelischer Produkte aus den umstärken, dass die Kennzeichnung eine strittenen Regionen gedrängt
«Entrechtung Israels» bedeute. Hier sei hatten. Dennoch wird sich
Deutschland mit der Umsetnur ein Beispiel herausgegriffen.
Nur kurz nach Inkrafttreten der zung der Richtlinien befassen
EU-Richtlinien verschwanden aus dem müssen, was vor dem Hinternamhaften Berliner Kaufhaus KaDeWe grund der deutschen Geschichte
israelische Weine. Es entbrannte um- für Israel, wie die Stellungnahgehend ein Sturm der Entrüstung in me Netanjahus zeigt, ein beden sozialen Medien. Daraufhin gab die sonders feinfühliges Thema ist.
26 Nachrichten aus Israel | 2/2016
Wie eisig es auch auf anderen Ebenen für Israel in Europa geworden ist,
veranschaulichen die Äusserungen aus
Schweden in ganz anderer Sache. Der
schwedische Ministerpräsident Stefan
Löfven verlieh seiner Ansicht Ausdruck, dass die in Israel fast täglich
erfolgenden Messerattacken kein Terrorismus sind, denn schliesslich gäbe
es eine «internationale Klassifizierung
von Terrorismus» unter der solche Art
von Angriffen nun einmal nicht erfasst
sei. Nur wenige Tage zuvor hatte seine
Aussenministerin Margot Wallström
Israel «unrechtmässige Exekutionen
von palästinensischen Angreifern»
und «ein unverhältnismässig gewalttätiges Vorgehen» vorgeworfen. Obschon beide ihre Statements danach
durch ausführlichere Kommentare zu
relativieren versuchten, war aus israelischer Sicht weiterer Schaden in der
EU angerichtet.
Israel hat angesichts der Vorgänge
vorerst entschieden, die Rolle der EU
beim Friedensprozess zu evaluieren
und insbesondere Zusammenkünfte mit
Repräsentanten der 16 EU-Mitgliedsstaaten, die auf Umsetzung der Richtlinien gepocht haben, sowie Besuche
eigener Politiker in diesen Ländern
abzusagen. Ein israelisches Weingut
schlug einen anderen Weg ein – nach
dem Motto: «jetzt erst recht». Die Bezelet HaGolan-Weinkellerei, deren
Produkte ebenfalls mit einem Etikettenzusatz versehen werden, entschied,
die Versiegelung des Flaschenkopfes
provokativ mit einer Israel-Flagge zu
versehen
und springt damit einer
neuen
Bewegung zur Seite,
die anstatt zu
«Boykott Israel Products»
zu «Buy Israel Products»
aufruft. AN∎
WISSENSCHAFT
SIEMENS UND BOSCH INVESTIEREN IN ISRAEL
Die beiden namhaften deutschen Konzerne Siemens und Bosch werden sich
noch stärker in Israel engagieren. Die Siemens AG möchte in ihren Hauptaktivitätsfeldern Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung neue Märkte erschliessen und wird zu diesem Zweck die in Israel im Bereich Forschung
und Entwicklung investierten Gelder massgeblich aufstocken. Auch Bosch
wird in Israel ein Forschungs- und Entwicklungszentrum einrichten, das in
Tel Aviv zunächst mit sechs Angestellten aufgebaut werden soll. AN∎
ISRAELISCHE
MEDIZIN-APPS AUF
PLATZ 1
Schon zum vierten Mal fand in Düsseldorf der internationale Wettbewerb der besten Medizin-Apps statt.
Die «Medica App Competition» ist
Teil der grössten Medizinmesse der
Welt, an der im Jahr 2015 120 Länder mit 130.000 Besuchern teilnahmen. Unter den zehn gekürten Apps
sind gleich vier israelische Entwicklungen. Den ersten Platz belegt eine
in Jerusalem entwickelte App, die auf
Smartphones und Tablets Sprachund Stimmproben aufnimmt und
entschlüsselt transkribiert, sodass
sich sogar Menschen mit Sprachbehinderungen beispielsweise infolge
von Schlaganfällen dennoch ihrer
Umgebung mitteilen können. AN∎
FUKUSHIMA: SIND DIE FOLGEN DOCH GRÖSSER?
Vor dem Hintergrund des internationalen Interesses an israelischen Entwicklungen erhielt eine israelische Firma kürzlich eine Anfrage aus Japan. Die israelische Biotech-Firma Pluristem Therapeutics wurde von der japanischen
Fukushima Medizin-Universität gebeten, die von ihr entwickelte Strahlenbehandlung zu testen. Allen ist das schwere Erdbeben in dieser japanischen
Region sowie die Tsunami-Flutwelle in Erinnerung. Nachfolgend herrschte
grosses Bangen wegen der Sicherheit der Atomreaktoren in der Region. Bisher spielte Japan diese Gefahr und ihre Folgen herunter. Durch die Bitte um
Hilfe, die die israelische Firma erreichte, gestand Japan erstmals ein, dass
infolge der Naturkatastrophe auch Strahlenopfer zu beklagen sind. Die israelische Firma führte bisher lediglich Tests unter Laborbedingungen durch,
doch die Mäuse, die einer Strahlenbelastung ausgesetzt und nachfolgend mit
dem Ansatz dieser israelischen Firma behandelt wurden, zeigten alle eine
Art «Retro-Reaktion», d.h. ihre Zellen entwickelten sich zurück auf einen
Stand von vor der Schädigung durch radioaktive Strahlung. AN∎
Neue Botschafts-CDs!
Norbert Lieth
Samuel Rindlisbacher
René Malgo
Nathanael Winkler
Wie werde ich reich?
Israels Zukunft
Die Endzeit
Lebenselixier der Gemeinde
Wer träumt nicht davon, einmal reich
zu sein und in Saus und Braus zu leben.
Wie man wirklichen Reichtum erlangt,
erklärt Norbert Lieth auf dieser CD.
Lassen Sie sich diese Gelegenheit nicht
entgehen und staunen Sie, wie auch Sie
reich werden können.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130117
CHF 5.50, EUR 4.00
Alles, was Gott zusagt, hält Er gewiss.
Auch wenn es schon ein paar Tausend
Jahre her ist. Samuel Rindlisbacher
zeigt hier auf eindrückliche Weise, wie
sich letztendlich doch alle prophetischen Aussagen aus dem Hesekielbuch
erfüllen und in welch spannender Zeit
wir leben. Gottes Treue ist unerschütterlich. Das macht auch jedem Christen
Mut.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130118
CHF 5.50, EUR 4.00
Seit den Aposteln haben Christen immer wieder geglaubt, in der Endzeit zu
leben und kurz vor der Wiederkunft
Jesu zu stehen. Sollen wir die Naherwartung über Bord werfen, wenn sich
gewisse Prophetiedeutungen als falsch
erweisen, oder gibt es eine Alternative?
Hebräer 9,24-28 gibt Antwort.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130125
CHF 5.50, EUR 4.00
Was ist für eine Gemeinde überlebensnotwendig? Sind es gute Programme,
gesicherte Finanzen oder zielorientierte
Visionen? Anhand der beiden Timotheus-Briefe zeigt Nathanael Winkler auf,
was eine örtliche Gemeinde wirklich
am Leben erhält.
Audio-CD, Bestell-Nr. 130126
CHF 5.50, EUR 4.00
Nachrichten aus Israel | 2/2016
27
WISSENSCHAFT
TECHNOLOGIE
SICHERHEIT AUF DER STRASSE
Autos sind mit immer mehr Technologie
ausgestattet, die einige als Schnickschnack
bezeichnen. Doch etliche Innovationen
helfen letztlich, den Strassenverkehr
für uns alle sicherer zu machen.
V
Viele Autohersteller schauen nach
Israel, wenn es darum geht, ihre Modelle
mit den neuesten technologischen Innovationen auszustatten. Ein wesentliches
Augenmerk gilt dabei Lösungen für das
Auto der Zukunft, das es versteht, weite
Strecken vollkommen ohne Eingreifen
des Fahrers zu bewältigen. An semi-autonom oder gar vollständig autonom fahrenden Autos arbeitet heutzutage fast
jeder grössere Automobilhersteller. Das
ist längst nicht mehr reine Zukunftsmusik. Doch mindestens genauso viel
Augenmerk gilt Lösungen, die unseren
Strassenverkehr sicherer machen. Auch
in diesem Sektor blicken die Autohersteller nach Israel, das als innovative
Ideenschmiede oftmals bahnbrechende
Ansätze anzubieten hat. Einige der herausragenden israelischen Innovationen
dieses Bereichs haben sich längst auf
dem internationalen Markt etabliert,
während andere ihre Eroberung des
Weltmarktes gerade erst antreten.
Zu den etablierten israelischen Firmen dieses Sektors gehört Mobileye,
die mit dem Slogan wirbt: «unsere Vision, Ihre Sicherheit», und damit voll ins
Schwarze trifft, denn das System zur
Unfallwarnung von Mobileye wird bereits serienmässig in 237 Autotypen eingebaut, ist aber ebenfalls zur Nachrüstung für alle anderen Autos verfügbar.
Das auf Kamera und Software mitsamt
eigens entwickeltem Algorithmus basierende Warnsystem wurde erstmals 2007
in Neuwagen eingebaut. Im März 2014
konnte die Firma bekanntgeben, dass
bereits 3,3 Millionen Autos serienmässig mit dem System ausgestattet sind.
Die seit 15 Jahren bestehende Firma hat
28 Nachrichten aus Israel | 2/2016
weiterhin ihre Hauptnienungen bezüglich gefährderlassung in Israel,
licher Situationen an den
verfügt inzwischen
Autofahrer durchzugeaber auch über Geben. Zugleich bietet die
DAS AUF KAMERA UND
schäftsstellen in
Lösung dieser Firma
SOFTWARE BASIERENDE
den USA, China,
beispielsweise Eltern
WARNSYSTEM VON MOBILEYE
Deutschland und
die Möglichkeit, das
WIRD BEREITS SERIENMÄSSIG
Japan, denn so
Fahrverhalten ihrer
IN 237 AUTOTYPEN
namhafte Firmen
Kinder zu überwaEINGEBAUT
wie Audi, Volvo,
chen.
Nissan, Ford, BMW
Auch weitere israeund General Motors
lische Firmen widmen sich
bauen das System seriendiesem Sektor, darunter die
mässig ein. Dieses System, das
2008 gegründete Firma Autotalks,
Kameraaufnahmen mit seiner einzig- die an einer Kommunikation zwischen
artigen Software analysiert und inter- den Systemen von auf der Strasse bepretiert, kann somit frühzeitig vor Hin- findlichen Fahrzeugen wie auch der
dernissen auf oder neben der Fahrbahn Kommunikation mit der Strasseninfraund andersartigen Gefahrensituationen struktur (Ampeln, Bauanlagen etc.) arwarnen.
beitet und dafür ebenfalls das Internet
Mit der Erfassung von Objekten im heranzieht.
Strassenverkehr beschäftigt sich ebenEinem anderen Teilbereich der
falls die Innovation BrightEye der in Strassensicherheit in unseren moderHaifa niedergelassenen Firma Bright- nen Autos widmet sich die israelische
Way Vision. Die Kamera vermag sowohl Firma i-Sense Drive, denn dieses in
bei Tag als auch Nacht und zudem – be- Jerusalem ansässige Unternehmen entsonders wichtig – bei schlechten Wetter- wickelt Lösungen, wodurch der Fahrer
verhältnissen vor Objekten in 200 Me- eines Fahrzeugs Navi, Smartphone und
tern Entfernung zu warnen, sodass ein andere Entertainmentinstallationen beAutofahrer sogar bei Regen und Schnee dienen kann, ohne dabei die Augen von
noch die Chance hat, eine mögliche Kol- der Strasse abwenden zu müssen.
lision zu verhindern.
Da dies nur die prominentesten FirDer Unfallprävention widmet sich men sind, die Israel in diesem Bereich
zudem die israelische Firma i4Drive, die auch auf dem internationalen Markt
2015 in die renommierte Red-Herring- vertreten – denn auch etliche andere
100-Top-Innovationenliste aufgenom- israelische Firmenneugründungen entmen wurde. Hier werden Daten von wickeln herausragende Ideen –, steht
Smartphone-Sensoren mit Kamera- und fest, dass man in den kommenden
GPS-Daten sowie beispielsweise mit Jahren noch sehr viel mehr über Israden Tachometerangaben gekoppelt, um els Errungenschaften in diesem Seküber ein Softwaresystem ebenfalls War- tor wird berichten können. AN ∎
BIBEL
BIBEL
DIE 7 VERHEISSUNGEN GOTTES FÜR ISRAEL
Teil 10. Die Väter
Während Matthäus den Nachweis erbringt, dass Josephs Linie
über König David auf den ersten Juden Abraham zurückgeht,
zeigt Lukas, dass auch Maria königlicher Abstammung war.
Von Burkhard Vetsch (1920–2008)
«Ich sage die Wahrheit in Christus, ich
lüge nicht (…) Ich wünschte nämlich,
selber von Christus verbannt zu sein für
meine Brüder, meine Verwandten nach
dem Fleisch, die Israeliten sind, denen
die Sohnschaft und die Herrlichkeit und
die Bündnisse gehören und die Gesetzgebung und der Gottesdienst und die
Verheissungen; ihnen gehören auch die
Väter an, und von ihnen stammt dem
Fleisch nach der Christus, der über
alle ist, hochgelobter Gott in Ewigkeit.
Amen!» (Röm 9,1-5).
Nachdem die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bündnisse, die Gesetzgebung,
der Gottesdienst und die Verheissungen
Israels in den vorhergehenden Ausgaben
dieser Zeitschrift in grossen Zügen behandelt wurden, wenden wir uns nun abschliessend der siebten Verheissung zu:
den Vätern. Das sind die Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob und dessen 12 Söhne. Sie sind die Vorfahren Jesu Christi.
Denn zur Menschwerdung Seines Sohnes
bediente sich Gott auch der Menschen.
In 5. Mose 10,15 lesen wir: «Der Herr
hat allein deinen Vätern sein Herz zugewandt, dass er sie liebte; und er hat ihren Samen nach ihnen aus allen Völkern
erwählt, nämlich euch.» Damit sind wir
bei den Stammbäumen Jesu Christi in
Matthäus 1,1-17 und Lukas 3,23-38, die
leider oft überlesen werden. Sie zeigen
aber sehr klar, dass der Sohn Gottes als
Jude in irdisch-menschlicher Gestalt in
diese Welt kam.
Matthäus berichtet über die Geburt
Jesu: «Die Geburt Jesu Christi aber geschah auf diese Weise: Als nämlich
seine Mutter Maria mit Joseph verlobt
war, noch ehe sie zusammengekommen
waren, erwies es sich, dass sie vom Heiligen Geist schwanger geworden war»
(Mt 1,18). «Schwanger vom Heiligen
Geist», damit kann die Welt nichts anfangen. Schwanger und Jungfrau ist für
sie nicht nur ein Widerspruch, sondern
eine biologische Unmöglichkeit, ein Unsinn. Und was man nicht wahrhaben
will, das darf auch nicht wahr sein. «Der
natürliche Mensch aber nimmt nicht an,
was vom Geist Gottes ist; denn es ist
ihm eine Torheit, und er kann es nicht
erkennen, weil es geistlich beurteilt
werden muss» (1.Kor 2,14).
Die beiden Geschlechtsregister, die zu
Christus, dem König der Juden führen,
berichten Wunderbares über die Gnade
Gottes. Während Matthäus den Nachweis erbringt, dass Josephs Linie über
König David auf den ersten Juden Abraham zurückgeht, zeigt Lukas, dass auch
Maria königlicher Abstammung war.
Er führt ihre Stammeslinie über David
bis zu Adam, bis zu Gott (Lk 3,38). Bei
Matthäus heisst es jeweils: A zeugte
B; B zeugte C; C zeugte D usw. – bis zu
Joseph. Bei ihm heisst es bloss: «Jakob
zeugte den Joseph, den Mann der Maria, von welcher Jesus geboren ist, der
Christus genannt wird» (Mt 1,16).
Joseph war also nicht der Erzeuger. Er
war zwar ein Sohn Abrahams, stammte
aus der königlich-davidischen Linie,
aber offiziell und juristisch-rechtlich
war er der Pflegevater Jesu.
Beide Geschlechtslinien, in denen König David aus dem Stamm Juda die hervorragendste Rolle einnimmt, führen zu
Nachrichten aus Israel | 2/2016
29
Impressum
BIBEL
NACHRICHTEN AUS ISRAEL
®
SCHWEIZ:
Missionswerk Mitternachtsruf
Abteilung Beth-Shalom
Ringwiesenstrasse 12a
CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 17
Fax 0041 (0)44 952 14 19
E-Mail: [email protected]
BEIDE GESCHLECHTSLINIEN, IN
DENEN KÖNIG DAVID AUS DEM
STAMM JUDA DIE HERVORRAGENDSTE
ROLLE EINNIMMT, FÜHREN ZU JESUS
CHRISTUS, DEM KÖNIG DER JUDEN.
®
DEUTSCHLAND:
Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.
Abteilung Beth-Shalom
Kaltenbrunnenstrasse 7
DE 79807 Lottstetten
Tel. 0049 (0)7745 8001
Fax 0049 (0)7745 201
E-Mail: [email protected]
ZEITSCHRIFTEN
Jesus Christus, dem König der Juden.
Ihm wird ewige Königsherrschaft verheissen: «Die Mehrung der Herrschaft
und der Friede werden kein Ende haben
auf dem Thron Davids und über seinem
Königreich, dass er es gründe und festige mit Recht und Gerechtigkeit von
nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des
Herrn der Heerscharen wird dies tun!»
(Jes 9,6). Deshalb sprach der Engel zu
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H ung …
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EInfoinWerbung
Norbert Lieth
DLM/GAM
spricht über das Thema:
Rund ums
Zeitgeschehen
Fr.
Sa.
So.
So.
19.02.2016,
20.02.2016,
21.02.2016,
21.02.2016,
19.30 Uhr
19.30 Uhr
11.00 Uhr
14.30 Uhr
BERLIN
EC Gemeinschaftshaus Spandau,
Ruhlebener Strasse 9, DE 13597 Berlin
30 Nachrichten aus Israel | 2/2016
Maria: «Dieser [Jesus] wird gross sein
und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den
Thron seines Vaters David geben» (Lk
1,32). Offenbarung 5,5 bestätigt: «… es
hat überwunden der Löwe, der aus dem
Stamm Juda ist, die Wurzel Davids, um
das Buch zu öffnen und seine sieben Siegel zu brechen!» Der erhöhte Herr sagt
selbst von sich: «… Ich bin die Wurzel
und der Spross Davids, der leuchtende
Morgenstern» (Offb 22,16).
In den Ahnentafeln Jesu stehen viele
Namen und hinter jedem steht eine Person. Manche sind berühmt, andere weniger, aber alle sind Kinder Adams, sind
Sünder.
Doch Gott lässt sich nicht von Seinem
weisen Plan abbringen! So leuchtet Seine Gnade trotz aller Sünden und allem
Versagen im Leben der Vorfahren Jesu
auf. Wo Einsicht und Busse erfolgte
(und erfolgt!), begegnen wir einem gnädigen und barmherzigen Gott, der treu
ist und nicht lügen kann. «Es wird das
Zepter nicht von Juda weichen, noch
der Herrscherstab von seinen Füssen,
bis der Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorsam sein» (1.Mo
49,10). Schon zu Abraham hatte Gott
gesagt: «In deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde»
(1.Mose 12,3). Neutestamentlich: «Das
Heil kommt aus den Juden» (Joh 4,22).
Das kommt auch uns zugute!
Die Eingangsworte (Röm 9,1-5) sind
der Prolog zum Verständnis der drei gewaltigen Kapitel Römer 9 bis 11. Mehr
noch: Sie lassen uns auch verstehen,
weshalb der gläubige Überrest Israels
in der Offenbarung eine ganz spezielle
Stellung einnimmt (Offb 7 und 14) und
der Messias nicht irgendwo auf der Welt
Sein Tausendjähriges Friedensreich
aufrichten wird, sondern in Israel! ∎
Schweiz:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
«Nachrichten aus Israel»
Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11
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Deutschland:
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
«Nachrichten aus Israel»
Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten
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Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in
englischer, französischer, holländischer, portugiesischer,
rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache.
Erscheinungsweise: monatlich.
INITIALEN DER AUTOREN DIESER AUSGABE
ML = Mori Lidar; ZL = Zwi Lidar; AN = Antje Naujoks
ABONNEMENTSPREISE JÄHRLICH
Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz,
Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich
15 EUR / 24 CHF. Übrige Länder, Preis auf Anfrage
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die Zukunft
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Das Neue Testament berichtet über zahlreiche Wunder
und Zeichen, die Jesus während Seines irdischen Lebens tat. Allein der Apostel Johannes schildert deren
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Lieth, die prophetischen und messianischen Dimensionen dieser neun Wunderzeichen zu beleuchten. Ein
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Dieses Buch richtet den Fokus in besonderer Weise auf die Rückkehr unseres Herrn Jesus Christus. Es behandelt die biblische Grundlage und
Lehre der Naherwartung und zeigt auf,
welche Konsequenzen diese Erwartungshaltung auf das Leben des einzelnen Christen und die Gemeinde ha-
ben sollte. – Lassen Sie sich wieder
ganz neu für die Wiederkunft unseres
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Verderbens. Auch in der Bibel finden wir diese Spuren. Dort sind es jedoch keine
gewöhnlichen Spuren, sondern Spuren mit seelsorgerlichen und prophetischen
Komponenten. Beides sehen wir in ausgeprägter Weise in der Person und im Leben Davids wie auch bei denjenigen, die
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