10-se3-seite 03

SeiteDrei
Donnerstag, 10. März 2005 | Nr. 10
«Ein Rosenstrauss, der nie verblüht»
Buchvernissage von Kurt Haberstich im Schlosskeller Heidegg
Autor und Fotograf Kurt Haberstich aus Herlisberg hat am Samstag im Schlosskeller Heidegg sein
neustes Buch «Rosen auf Schloss
Heidegg» signiert.
Auf 60 Seiten sind Rosenbilder vereint mit vertiefenden Texten. «Ein grosser Reichtum auf der Welt, den möchte
ich so beschreiben, dass oftmals es die
Rosen sind, die Not und Leid vertreiben.» Um die Texte und Bilder von Kurt
Haberstich reissen sich Verlage wie Appenzeller, Tyrolia oder Weltbild. Ein Erfolg für den Seetaler Verlag, der den Autor und Fotografen für sich gewinnen
konnte. Das poetische Rosenbuch mit
seinen 60 Seiten wurde gemeinsam von
Klaus Lampart von den Seetal Medien in
Hochdorf mit Josef Egli, Präsident der
Vereinigung Pro Heidegg, und Dieter
Ruckstuhl, Konservator des Schlosses
Heidegg, herausgegeben.
Echter Rosenduft
«Es ist wunderschön. Die farbigen Rosenbilder sprechen mich an und die tiefgründigen Texte sind einmalig!» Csilla
Vizner aus Riedikon bei Uster ist vom
Inhalt des Buches angetan. Sie liess sich
an der Vernissage gleich mehrere Exemplare von dem ihr bekannten Autor Kurt
Haberstich signieren. «Ein ideales Mitbringsel, zusätzlich zum Rosenstrauss,
noch einen, der nicht verblüht.» Originell findet sie das Bild der Rose «Schloss
Heidegg», die, wenn man mit den Fin-
Rosen auf Schloss Heidegg: Kurt Haberstich signiert das Buch von Csilla Vizner. Gemeinsam mit seiner Schwester Edith Steinwender aus Oberkulm geniesst er den Duft der
Rose «Schloss Heidegg».
|rl
gern darüberrubbelt, einen Rosenduft
verströmt. «So habe ich das noch nie gesehen.» Auf jeder Doppelseite ist rechts
eine Rose abgebildet, insgesamt 26, und
links ein poetischer Gedanke.
Um Rosen ging es vor zwei Jahren,
am Brattig-Schlussabend. Verleger
Klaus Lampart und Kurt Haberstich kamen ins Gespräch, stundenlang. Das
Kind war gezeugt, jetzt musste es nur
noch geboren werden. Was lange
währt, wird besonders gut, edel und
elegant präsentiert sich der Täufling. Er
stiess bei den rund 80 Gästen auf Begeisterung.
Lässt Rosen im Winter blühen
Normalerweise guckten jetzt die
Frühlingsboten aus der Erde, sagte
Klaus Lampart in seiner Laudatio.
«Ausgerechnet in diesem schneereichen Winter spriessen ihnen heute die
ersten Rosen entgegen und künden die
Rosensaison an.» Er zitierte den legen-
dären Satz von Bundeskanzler Adolf
Adenauer bei dessen Besuch auf
Schloss Heidegg im August 1951: «Hier
sollten alles Rosen stehen.» Mit Bezug
auf diese Aussage wurde vor gut 50
Jahren aus dem damals 250-jährigen
Nutzgarten ein Rosen-Schaugarten,
der zurzeit renoviert wird. Dieter Ruckstuhl informierte über den Stand der
Arbeiten. Ende September bis Mitte
Oktober wurde die rosenmüde Erde des
gesamten Parterregartens ausgewech-
selt und im November die frischen Rosenstöcke gepflanzt. Der Garten wird
im Frühling wieder eröffnet. Alle neuen Rosen sind im Rosenbuch abgebildet.
| rl
Das Rosenbuch «Rosen auf Schloss Heidegg»
mit Fotos und Texten von Kurt Haberstich ist
im Verlag Seetal Medien erschienen. ISBN
3-0906978-01-X. Es ist erhältlich in der Papeterie der Seetal Medien und im Laden des Schlosses Heidegg. Der Preis ist Fr. 23.50.
Rechnung 2004: Die
Aussichten sind gut
Ihr Name ist nicht Programm
Ballwil Die Gemeinderechnung 2004
Ballwil wird besser abschliessen als
budgetiert. Dies teilt der Gemeinderat
mit. Veranschlagt gewesen war bei Einnahmen und Ausgaben von je rund 9,5
Millionen Franken ein Plus von
15 Franken.
Zum besseren Ergebnis trügen die
Steuererträge massgeblich bei, erklärt
der Gemeinderat. Diese überträfen trotz
des Steuerrabatts von einem Zehntel die
veranschlagten Beträge deutlich, namentlich bei den Nachträgen und bei
den Grundstückgewinnsteuern. Die Gemeindeversammlung befindet am 23.
Mai über die Rechnung.
| SB
Chor «Ostinato» tauft erste CD
Seetaler präsidiert
«Mehrwert Holz»
Hasle/Eschenbach Ein neuer
Verein will bis
2007 ein Impulsprogramm
zur Förderung
von Holz als
Werkstoff und
Energieträger
im Kanton Luzern umsetzen:
«Mehrwert
Holz». Präsidiert wird er vom Eschenbacher Pirmin Jung, Inhaber eines Holzbauingenieurbüros in Rain (Bild). Hauptziel sei es, den Ertrag entlang der Wertschöpfungskette Holz zu fördern, hiess es
an einer Medienorientierung am Donnerstag vergangene Woche auf Heiligkreuz in Hasle. Die Geschäftsstelle in
Schüpfheim ist beim Entlebucher Holzforum angesiedelt und wird von Roland
Stalder geführt. Das Projekt leitet Hans
Peter Stutz (Dierikon/Hochdorf).
Bis 2007 hat sich «Mehrwert Holz»
Mittel von knapp 2 Millionen Franken
gesichert. Die Projektpartner steuern
dazu 96 000 Franken bei, 661000 Franken kommen aus Eigenleistungen,
725 000 vom Kanton Luzern und
500 000 vom Bund (Programm Regio
plus).
| SB
Projektpartner von «Mehrwert Holz» sind: Verband Schweizerischer Holzingenieure, Verband
Luzerner Waldeigentümer, Holzbau Schweiz Luzern Land und Luzern Stadt, Pro Holz Luzern,
Interessengruppe Holzenergie, Arbeitnehmerorganisationen des Kantons Luzern, Konsumentenforum des Kantons Luzern, Dienststelle
Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern,
Entlebucher Holzforum.
Wenn Männer a cappella singen,
zieht, fast immer, mit Veronika der
Lenz ein. Die sechs von «Ostinato»
mögen auch den kleinen grünen
Kaktus. Aber nicht nur.
Andere nennen sich «Die Kastelruther
Spatzen» oder «Plüsch» und tönen auch
so. Anders «Ostinato»: Der Name kommt
vom lateinischen obstinatus, hartnäckig, und bedeutet in der Musik das
ständige Wiederholen der selben Tonfolge.
Dies aber tun die «Ostinatos» höchstens, wenn sie sich einsingen. Ansonsten intonieren sie querbeet, was ihnen
gefällt. «Wir verpflichten uns keinem
Stil, sagt Hans Schwegler, der den Männertrupp vor sieben Jahren mit Beat
Muff gegründet hat (siehe Kasten). Will
heissen: «Mein kleiner grüner Kaktus»
und die «Veronika» singen sie, «weil das
halt dazugehört und gewünscht wird»,
sagt Muff. Daneben wagen sie sich aber
auch an Titel wie «Something stupid»
von Robbie Williams, «Wake up, Little
Susie» von den Everly-Brothers oder an
eine selbst erarbeitete A-cappella-Version von Rossinis «Wilhelm Tell»-Ouvertüre. Querbeet eben.
«Kein Wald- und Wiesenchörli»
Hans Schwegler hatte 1998 Gleichgesinnte gesucht, weil er nach Engagements in verschiedenen Chören «mal
nur mit Männern singen» wollte. «Ostinato plus» hiess die Formation anfänglich; das Anhängsel stand für die Ballwiler Musikschulleiterin Margrit Leisibach. In der heutigen Besetzung tritt
«Ostinato» seit drei Jahren auf, seit mit
Renato Botti ein Profi die sechs musikalisch leitet und für sie die Stücke arrangiert. Seither häufen sich die Auftritte im gleichen Mass, wie die gesangliche Qualität gestiegen ist. «Man sagt,
es sei so», meint Beat Muff zu Letzterem.
Und dann nicht mehr so bescheiden:
«Wir sind heute mehr als ein Wald- und
Wiesenchörli.» In den zweiwöchentlichen Proben wird unter Renato Botti
auch an der Stimmbildung gefeilt und
der Atemtechnik. «Ich hätte nie gedacht,
dass sich die Sache so weit entwickelt»,
sagt Hans Schwegler.
Die «Flying Pickets» aus England
landeten 1982 mit «Only you» einen
Nummer-1-Hit und lösten damit einen
Sehen gut aus und können gut singen (von links): Olivier Burach, Hans Schwegler, Beat Muff, Renato Botti, Bruno Huber und
Giuseppe Pizzol vom Chor «Ostinato».
| pd
A-cappella-Boom aus. Dass «Ostinato»
heute gleichwohl «mehr als die Hälfte
der Anfragen ablehnen» muss und
«ohne Werbung leben» kann (Beat
Muff), «erstaunt mich eigentlich auch»,
sagt Bruno Huber, einer der beiden Tenöre.
Der Erfolg war für Muff «der Kick»,
sich an eine CD zu wagen; ein abendfüllendes Programm ist ein nächstes
Ziel. «Der Ehrgeiz wuchs, als wir merkten, dass unsere Art gut ankommt.»
«Meistens», schiebt Hans Schwegler
nach. Die Taufe der Silberscheibe morgen in der Kommende ist längst ausverkauft. «Ostinato» hängt nächsten Mittwoch auf Schloss Heidegg aber ein Konzert an.
«Balsam für die Seele»
Von der Singerei können und wollen
die «Ostinato»-Männer freilich nicht leben. «Ich singe aus Freude», sagt Bru-
no Huber; für ihn sei der Chor «ein Hobby, aber mit Ansprüchen», meint Hans
Schwegler. Beat Muff schliesslich
pflegt seinen Bariton, «weil Singen Balsam für die Seele ist», was er «je länger
je mehr» merke. Seine Partituren übt
der Ballwiler Schulleiter auch mal,
wenn er zu Fuss via Kiesgrube heim
nach Eschenbach läuft. «Da störts niemanden.»
Und dann: Die sechs von «Ostinato»
singen nicht nur zusammen, sie sind
auch ein Männerklub. Keiner, um seine
Wechseljahrbeschwerden auszubreiten. Aber doch: «Dass wir unsere
Freundschaft pflegen, ist für mich eine
wichtige Qualität des Chors», sagt Hans
Schwegler. Und: «Wir sind eine tolle
Gruppe.» Was man offenbar heraushört, wenn man den «Ostinatos» zuhört.
Beat Muff: «Die Leute sagen oft, man
spüre, dass wir es gut haben zusammen.»
| do
Sechs singende Männer
Eschenbach/Kleinwangen Der Acappella-Männerchor «Ostinato» besteht seit 1998. Heute gehören ihm
neben den Gründungsmitgliedern
Hans Schwegler (44, Neudorf) und
Beat Muff (46, Eschenbach) Bruno
Huber (40, Eschenbach), Giuseppe
Pizzol (40, Kleinwangen), Olivier
Burach (43, Neudorf) und Renato
Botti (30, Wettingen, Leiter) an.
Der Chor «Ostinato» tauft seine
erste CD morgen Freitag in der Kommende Hohenrain (ausverkauft). Das
CD-Konzert findet am Mittwoch, 16.
März, um 20 Uhr auf Schloss Heidegg, statt.
| do
Kontakt für Konzert: Familie Pizzol (041
910 50 23, [email protected]). CD:Beat Muff
(041 448 33 59, [email protected]).