Expositionsermittlungen kniebelastender Tätigkeiten

Expositionsermittlungen
kniebelastender Tätigkeiten
Vorgehensweise der BG BAU
Chemnitz, 21.05.2015
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Agenda
WB zur Gonarthrose – BK 2112
1
Forschungsprojekt GonKatast
2
3
4
CUELA-System
Expositionsermittlung durch die Prävention der BG BAU
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Wissenschaftliche Begründung
vom 01.Oktober 2005
Versicherte
der
BG Bau
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Gonarthrose
Ausgangspunkt: Wissenschaftliche Begründung
Durch eine Tätigkeit im Knien oder
vergleichbarer Kniebelastung
Mit einer kumulativen Einwirkungsdauer
während des Arbeitslebens
von mindestens 13.000 Stunden …
… und einer Mindesteinwirkungsdauer
von insgesamt einer Stunde pro Schicht
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Gonarthrose – Tätigkeiten im Knien
Hocken
Knien ohne abgestützten
Oberkörper
Knien mit abgestütztem
Oberkörper
Beugewinkel > 90 °
(von mindestens einem Knie)
Kriechen
(„Vierfüßlergang“)
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Fersensitz
Chemnitz, 21.05.2015
Antrag auf Anerkennung einer Berufskrankheit
Arbeitsmedizinische
Voraussetzungen
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Arbeitstechnische
Voraussetzungen
Agenda
WB zur Gonarthrose – BK 2112
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Forschungsprojekt GonKatast
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CUELA-System
Expositionsermittlung durch die Prävention der BG BAU
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Forschungsprojekt
GonKatast
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Forschungsprojekt GonKatast
Ziele des Projekts:

primär:
Anlegen berufsspezifischer Kataster zu den in der
Begründung genannten kniebelastenden Tätigkeiten
auf Basis von validen Messwerten (CUELA-System)

sekundär:
Erkenntnisse für präventive Maßnahmen
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Forschungs- Projekt Gonarthrose – Vorgehensweise

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
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

ca. 300 Einzel- Messungen
Projektbeginn September 2006, Ende ca. Dez. 2008
Messen von berufsspezifischen Einzel-Tätigkeiten
Zentrale Erfassung der Daten im BGIA (heute IFA)
Aufbau eines Messwert- Katasters
Auswertung der Daten als Grundlage zur Ermittlung
der arbeitstechnischen Voraussetzungen
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Forschungs- Projekt Gonarthrose – Beispiel Installateur
 Installateur mit Flaschner, Klempner, Spengler
30 Wochen, KW 1- 30/07

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




Heizkesselmontage (Arbeiten im Heizraum)
Rohrleitungsmontage (Bohren, Schweißen, Kleben, Isolieren)
Heizkörpermontage (Bohren, Stemmen, Anschluss)
Montage von Fußbodenheizung (Rohrl.-Kunststoffschlauch mit Alu- Kern)
Solarmontage
Abwasserleitungen (Fallrohre)-(Montage für Toilette, Wasser)
Feinmontagearbeiten (Toiletten, Waschbecken)
Anschlussarbeiten auf Dächern (Bleche an Kamin, Kehlen, Gauben, usw.)
Rinneisen anbringen von Dachfläche aus
Anschlussarbeiten von Fallrohren in Bodennähe
.....
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Agenda
WB zur Gonarthrose – BK 2112
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Forschungsprojekt GonKatast
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CUELA-System
Expositionsermittlung durch die Prävention der BG BAU
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Messsystem „CUELA “
Computer
Unterstützte
Erfassung und
LangzeitAnalyse
von Belastungen des Muskel-Skelett-Systems beim
Heben,
Tragen und
Rumpfbeugen
Berufsgenossenschaftliches
Institut für Arbeitsschutz
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Chemnitz, 21.05.2015
Messprinzip des CUELA - Systems
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Messergebnisse des CUELA - Systems
Mechanisch/ elektronisches System zur Erfassung von
Körperbewegungen und Bodenreaktionskräften
1. Lastenhandhabungen
 Heben, Halten, Tragen
 Häufigkeiten (Anzahl), Zeitdauer (s), Schichtanteil (%)
2. Körperhaltungen/ Zwangshaltungen
 Rumpfhaltungen  Beugen, Bücken, Verdrehungen
 Beinpositionen
 Hocken und Knien
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Chemnitz, 21.05.2015
CUELA im Einsatz bei der BG BAU
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Chemnitz, 21.05.2015
Mess-Ergebnisse: Abziehen und Glätten (Estrichleger)
Messdauer (netto): 225 min = 3,75 h
Belastung durch Knien/Hocken= 3,05 h
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Mess-Ergebnisse: Tätigkeit Anmischen (Estrichleger)
Messdauer (netto): 180 min
Belastung durch Knien/Hocken: 0,0 h
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Beispiel Fliesenleger
Wandfliesen ausfugen
5 Probanden
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Erste Ergebnisse
11 „Tätigkeitsmodule“, 25 Probanden*, 20 Betriebe
25 Arbeitsschichten, 57,5 h Mess-Zeit gesamt ( 2,3 h)
Modul
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
Vorbereitungsarbeiten, Boden
Bodenfliesen, Dünnbett
Wand- und Bodenfliesen, Dünnbett
Wandfliesen, Dünnbett
Terrazzostufen, Dünnbett
Betonwerksteine, Dickbett
Travertinplatten, Dickbett
Bodenfliesen, Dickbett
Bodenfliesen ausfugen
Wandfliesen ausfugen
Silikon-Ausfugarbeiten
Probanden
Messzeit
gesamt
[h]
2
5
1
3
2
2
1
1
2
5
1
4,6
13,7
2,8
7,2
5,3
2,6
2,1
1,4
4,4
11,6
1,8
Kniebelastung
Fersen- Knien ohne Knien mit
Hocken
Kriechen
gesamt
sitz
Abstützung Abstützung
[min]
[min]
[min]
[min]
[min]
[min]
130
300
231
154
146
130
251
297
319
138
151
8
43
1
31
30
7
8
14
47
24
83
1
1
37
26
3
4
4
27
38
30
0
94
125
172
51
109
65
65
135
100
79
66
27
131
22
28
3
55
74
120
134
6
2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Mittelwerte in Minuten (bezogen auf eine 8-h-Arbeitsschicht)
> 1 h/Tag
* insgesamt 30 Probanden, 2x Messdaten „defekt“, 3x keine echte Schichtaufnahme
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Ergebnisse für die BK- Ermittlung
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
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Erfassung der Messergebnisse
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CUELA-System
Expositionsermittlung durch die Prävention der BG BAU
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Ermittlung der arbeitstechnischen Voraussetzungen durch
die Prävention

Persönliche Befragung des Versicherten

Befragung des/ der Unternehmer

Befragung von Arbeitskollegen

Erfahrungswerte der Prävention

Nutzung der gewonnenen Daten etc.
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Grundlagen zur Beurteilung der Exposition im Sinne der
BK 2112
 Handlungsanleitung zur Ermittlung und Beurteilung der Exposition im Sinne
der BK 2112 des Bereiches Berufskrankheiten der Prävention der BG BAU
„Mess-Ergebnisse GonKatast/ IFA-Report 2/2012 (in der Anamnese-Software
Knie des IFA als Datenbank hinterlegt)
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Hinweis zum einseitigen Knien…
Laut IFA-Report 2/2012 „Erfassung arbeitsbedingter Kniebelastungen an
ausgewählten Arbeitsplätzen“ wird unter 4.2.8 dazu festgestellt:
„Wie die mittleren Zeitanteile im einbeinigen Knien von 4,4 % (rechts) bzw. 2,6 %
(links) zeigten, spielt diese Belastungsform ….eine eher untergeordnete Rolle..“
 Die Dauer bzw. Häufigkeit dieser Körperhaltung über einen längeren Zeitraum ist
nicht feststellbar, da diese individuell sehr unterschiedlich und von verschiedenen
Faktoren abhängig ist, z. B. individuelle Vorlieben, räumliche Gegebenheiten,
einseitige Kniebeschwerden, Schonhaltung des Versicherten etc.
 eine derartige Quantifizierung für überwiegend einseitiges Knien ist für die
Prävention nicht möglich.
 Die Beurteilungen an vergleichbaren Arbeitsplätzen lässt eher den Schluss zu,
dass beide Knie nahezu im gleichen Maße belastet wurden.
 Diese Beurteilung der daraus resultierenden Gesundheitsgefährdung kann nur
durch einen medizinischen Gutachter erfolgen.
Dipl.-Ing. Edda Hirschl
Chemnitz, 21.05.2015
Herzlichen Dank
für Ihre Aufmerksamkeit!
Edda Hirschl
Bereich Prävention Berufskrankheiten der BG BAU
Hildesheimer Straße 309
30519 Hannover
Tel. 0511/ 987-2518
[email protected]
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