Ergebnisse der psychologischen Markenund Zielgruppengrundlagenstudie Am Beispiel Auguste-Viktoria-Straße 3 · 61231 Bad Nauheim · Fon: 06032 9281804 · E-Mail: [email protected] · Website: www.bolz-consumer-insight.de Methode und Testdesign Qualitative Gruppenexploration (2 projektive Gruppen je ca. 2 Stunden) Frauen im Alter von 16 bis 19 Jahre Frauen im Alter von 25 bis 39 Jahre 2 Detailergebnisse 3 Schminken und Schminkprodukte 4 Bedeutungsumfeld Schminken Ausstrahlung, Ausdruck individuell vs. Stars, Idole, Vorbilder Typ unterstreichen anders aussehen Typ kreieren (teilweise extrem) (Persönlichkeit) experimentieren, ausprobieren (Pflege), (gepflegt sein) Schminken kaschieren perfekt aussehen, Wunsch + Druck schön sein, schön werden gutes Gefühl, Spaß, Selbstbewusstsein steigern + Kleidung / Mode + Schminkfähigkeit Hautdefizite, Altern Schminken als Ausdrucksform unterstreicht oder kreiert den Typ individuell oder nach einem Vorbild. Experimentieren und Ausprobieren ist in diesem Zusammenhang ein sehr häufig anzutreffendes Verhalten. 5 Bedeutungsumfeld Schminkprodukte vs. Festhalten Inspiration (Vertrauen / Zuverlässigkeit / Routine) (Offenheit / Neugierde) viele Produkte viele Marken Schminken hoher Innovationsdruck – – – – Tierversuche Chemie Gift Allergien Anspruch an Qualität (Ältere) und Innovation (Jüngere) sind Hauptanforderungen an Schminkprodukte. 6 Entwicklung und Veränderung des Schminkverhaltens Hauptunterschiede zwischen den Altersgruppen Jüngere Aussehen, Optik Quantität Offenheit unsicheres Suchen (Typ suchen) mehr Erlebnis Experimentieren Preis stolz, dabei zu sein bunt Fassade erwachsen werden großes Produktsortiment zum Experimentieren Vielfalt spielereischer Umgang mehr außengesteuert Ältere Pflege Qualität Konzentration selbstbewusstes Finden (Typ unterstreichen) mehr Routine Anwenden Leistung, Qualität, Premium Selbstverständnis uni Inhalt erwachsen sein kleines, klares Produktsortiment Einfalt bewusster Umgang mehr innengesteuert Die Schminkwelt ist in Abhängigkeit vom Alter eine völlig unterschiedliche. 7 Der Kaufentscheidungsprozess Spontanität – offen für Inspiration und Innovation (auf Produkt- und Schminktechnikebene) Saisonwechsel – Jahreszeiten – Modesaison – Kollektionswechsel – Beratung – Anregung durch Produktpräsentation – Anregung durch Werbung (Werbung hat einen hohen Einfluss!) „und ewig lockt das Neue“ Planung – Routinekäufe/Wiederkauf – nur bedingte Anstöße – weniger Beratung – Bestätigung durch Werbung ritualisierte Innovation „keine Experimente“ 8 Die Marke Manhattan 9 Assoziations- und Bedeutungsumfeld Preis – gutes Preis-LeistungsVerhältnis, preiswert (J) – billig (minderwertig) (Ä) Innovationen (J) – zum Experimentieren – innovativ (J) – versucht, Neuheiten zu bringen (J) jung, jugendlich – – – – junge Zielgruppe junge Leute junge Marke mutige, junge Leute Farbe – – – – bunt (J) fällt auf (J) frech (J) tolle Farben (J) Qualität – Produkt hält, was es verspricht (J) – Billigmarke, Einsteigermarke (Ä) – teilweise zu schrill, zu bunt Vielfalt (J + Ä) Aktualität/Präsenz – viel Werbung, kennt man aus der Werbung – überall zu bekommen/ weit verbreitet – breites Sortiment – große Auswahl Trend – trendy/Trendsetter – modern – geht mit der Zeit J = Jüngere Ä = Ältere Experimentieren, Auffallen mit trendorientierten Innovationen als junge und aktuelle Marke. 10 Markenkern Manhattan Produktebene Einstieg Zuverlässigkeit Vielfalt Innovationen Verfügbarkeit Qualität Eigenschaftsebene – prestigebewusst lebensbejahend aufgeschlossen inspirierend Kern erlebnisorientiert ausgefallen selbstbewusst fehlende Markendimensionen: auffallend provokativ trendy jung experimentierfreudig faires PreisLeistungsVerhältnis schrill frech modisch auffordernd mutig kreativ – „graue Büromaus“/ Normalos – Langeweile – extrem – anspruchsvoll – ausgereifte Persönlichkeit – Alltagsroutine – konservativ – Wertigkeit/ Premium 11 Weitere Erkenntnisse zum Markenkern Personifizierung der Marke aus Sicht der Jüngeren Personifizierung der Marke aus Sicht der Älteren – „Eine junge, unerfahrene Frau, die versucht, sich zurecht zu machen (aber der es noch nicht recht gelingt).” – „Selbstbewusst, beliebt, kommunikativ, kommt gut an!” – „klassische Erscheinung (Basic-Produkte) und flippige Erscheinung (Produktneuheiten)“ – „Laut, provokativ, sehr trendy, sieht morgen wieder anders aus und steht dazu.” – „Lust auf mehr“ setzt Trends „die neue Schmink-Generation“ – „keine Gedanken über die Zukunft“, „Leichtigkeit“ aber „besitzt teilweise auch die Sehnsucht, ernst genommen zu werden und tiefgründer zu sein, verfällt wegen dieser Sehnsüchte aber nicht in Depression“ 12 Typische Verwenderin/Nichtverwenderin typische Verwenderin typische Nichtverwenderin wollen auffallen prestigebewusst sich von anderen abheben jung, jüngere Leute graue Büromäuse markenorientiert Individualisten modebewusst Künstler erlebnisorientiert experimentierfreudig jeden Tag eine neue Rolle kein Vertrauen in preisgünstige Produkte Businessfrauen (wert)konservative Menschen 13 Beurteilung des Claims Individualität für jeden Typ Mut „Trau Dich“ schön sein ohne viel Geld auszugeben „Express yourself“ Stimmungen / Gefühle ausdrücken und heben Gestaltungs- und Ausdrucks-Freiheit Inspiration „Heb Dich von anderen ab“ Mut zum Experimentieren „Mach was aus Dir“ Aufforderung zur Aktivität Der Claim besitzt einen hohen Identifikationsgrad. Er passt zur Marke und zu einer hoch relevanten altersspezifischen Verhaltensmotivation. 14 Positionierungsempfehlung kommunikative Speerspitze (junge, trendsetzende) und trendverstärkende, bunte (Qualitäts)Mainstream-Marke Vielfalt Inspiration 15 Fazit und Empfehlungen 16 Fazit und Empfehlungen (1) Bei allen Überlegungen zum Thema Schminken und Markenführung sollten die Einstellungen, Motive und Verhaltensweisen der Frauen getrennt nach Altersgruppen betrachtet werden. Eine Marke, egal welche, sollte nicht auf „zwei unterschiedlich alten Hochzeiten tanzen“. Auch im Kaufentscheidungsprozess und Orientierungsverhalten spielen das Experimentieren und die Aufgeschlossenheit für Neues eine zentrale Rolle, die mit zunehmendem Alter aber deutlich nachlassen. Manhattan bedient durch den Claim „Express yourself“, die aktuelle Kommunikation und den Markenkern eine sehr zentrale und erstrebenswerte Dimension des Schminkens: Es ist der zentrale Wunsch nach Experimenten, Ausprobieren und neuen Ausdrucksformen. Insbesondere Jüngere fordern von Schminkprodukten, um dieses Inspirationsbedürfnis zu befriedigen, eine hohe Innovationskompetenz. Die Beurteilung der Marken im Wettbewerbsumfeld erfolgt sehr altersspezifisch. Das gilt auch für die Marke Manhattan. Sie ist für die Mehrzahl der jüngeren Befragten eine emotional nah stehende Marke mit hoher Trendkompetenz. 17 Fazit und Empfehlungen (2) Für die älteren Befragten ist Manhattan ebenfalls eine trendkompetente Marke, aber aus den dargelegten altersspezifischen Unterschieden emotional weiter entfernt. Manhattan hat insbesondere für die Jüngeren eine klare und unique Wettbewerbspositionierung als lebendige, inspirierende, ausdrucksstarke, „bunte“ Marke. In dieser jungen altersspitzen Zielgruppe wird der Marke das Schrille, Unkonventionelle, Flippige und Bunte zugestanden, und zugleich positiv bewertet. Berücksichtigt man die Ergebnisse dieser Studie, sollte Manhattan in Zukunft weiterhin und noch profilierter als kommunikative Speerspitze die junge, trendsetzende, trendverstärkende, bunte Mainstream-Marke sein, die der Zielgruppe durch vielfältige Angebote und Innovationen Inspiration liefert. Bei allen kommunikationsstrategischen Überlegungen und Gedanken über neue Sources of Business ist von einer Öffnung der Marke hin zu älteren und konservativen Zielgruppen als Kommunikationszielgruppe abzuraten. Manhattan würde sein klare Identität und damit auch ihre Stammverwender verlieren/enttäuschen, und würde als „Jade 2“ keine Akzeptanz finden. Die älteren Frauen würden der Marke als Ganzes diesen Schritt nicht als glaubhaft abnehmen. 18
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