Das Gepräge der arabischen Welt

Das sollten wir voneinander
wissen
Zouina Oudjhani, Grundschullehrerin
1. Geographische Lage
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Zouina Oudjhani
1.1. Mein Herkunftsland
‫الجزائر‬
ⵍⴷⵣⴰⵢⵔ
Zouina Oudjhani
http://www.tis-gdv.de/tis/transportrelationen/karte/algerien.jpg
2. Gesellschaft
2.1. Bevölkerung
• In den meisten arabischen Ländern besteht
die größte Bevölkerungsgruppe aus Arabern
• In Syrien und im Irak gibt es auch noch
Kurden und andere Stämme
• Im Maghreb beträgt der Anteil der Araber 70
%
• 30 % der Bevölkerung im Maghreb sind
Berber (Imazighen)
• Die Geburtenrate in diesen Ländern ist sehr
hoch
• Eine Frau bekommt durchschnittlich 2,82 bis
3 Kinder
• Über 60 % der Bevölkerung sind zwischen 15
und 50 Jahren
Zouina Oudjhani
2.2. Religion
• In den meisten arabischen Ländern ist der
Islam die Staatsreligion
• Sunniten und Schiiten
• Der Staatspräsident muss muslimischen
Glaubens sein
• In Syrien ist der Islam aber keine Staatsreligion
• Al-Assad gehört zur alawitischen Minderheit
• Diese Gruppe wird von den Sunniten nicht als
muslimisch anerkannt  Konflikt
Zouina Oudjhani
• Seit dem Bürgerkrieg in Syrien hat die
Bedeutung konfessioneller und ethnischer
Zugehörigkeit zugenommen
• Es gibt in den arabischen Ländern Christen,
Juden und Bekenntnislose
• Die Maghrebländer waren vor dem Islam
matriarchalisch
• Diese gesellschaftliche Struktur wurde jedoch
durch den Islam zerstört
 Die Mehrheit der Schüler, die zu uns kommen,
sind Muslime
 Die Angst vor der Islamisierung des Landes
2.3. Feste
•Freitag  Freitagsgebet
•Ramadan: das Fasten gilt als eine der „Fünf
Säulen des Islam“
•Fastenbrechen (ʿĪd al-fitr ‫)عيد الفطر‬
•Opferfest: größter islamischer Feiertag (ʿĪd alAdhā ‫)عيد األضحى‬
•Geburtstag des Propheten ‫مولد النبي‬
Zouina Oudjhani
2.4. Sprache
• Die Hauptsprache ist arabisch
• In den Schulen wird Hocharabisch
unterrichtet
• Die einzelnen arabischen Dialekte in den
verschiedenen Ländern unterscheiden sich
teilweise sehr stark
• Neben Arabisch gibt es noch weitere
Sprachen wie Französisch, Tamazight,
Kurdisch ….
•  Mehrsprachigkeit
2.5. Schrift
Zouina Oudjhani
Zouina Oudjhani
•Die arabische Schrift besteht aus 28
Buchstaben
•Geschrieben wird von rechts nach links
•Das arabische Alphabet kennt nur
Konsonanten und Langvokale
•Wenn die Schüler keine Fremdsprache
(Englisch, Französisch) in ihrer Heimat gelernt
haben, werden sie sich mit dem lateinischen
Alphabet schwer tun
•Führt zu s.g. Interferenzfehler
Zouina Oudjhani
• So werden Vokale weggelassen (Ursla)
• Buchstaben werden im Wort vertauscht
wegen der Schreibrichtung (Porbleme,
abreiten)
• In der arabischen Sprache gibt es keinen
Unterschied zwischen dem „i“ und „e“. So
schreiben die Schüler „est“ anstatt „ist“
 Man muss im Unterricht auf eine genaue und
richtige Aussprache achten
 Durch Wahrnehmungsschulung kann man
einen großen Teil der Rechtschreibfehler
beseitigen
Zouina Oudjhani
3. Die Familie in der arabischen Welt
•sind in der Regel größer
•Die Scheidungsrate ist wesentlich niedriger
•Familienzusammenhalt ist stärker
•Es gibt feste Regeln, wer wem in schwierigen
Zeiten helfen muss
•Verantwortlichkeiten und die Rollen in den
Familien sind klar geregelt
Zouina Oudjhani
4.1. Die Bedeutung der Kinder
•Normalerweise wünscht sich jedes muslimische
Ehepaar Kinder  Ein Zeichen einer guten Ehe
•Der Koran sagt: „Vermögen und Söhne (!) sind
Schmuck des diesseitigen Lebens“
•Je mehr Söhne, desto besser 
Statuserhöhung, Fortführung des
Familiennamens
•Sie spielen für den Unterhalt der Familie und
die Altersversorgung der Eltern eine große Rolle
Zouina Oudjhani
•Jungen tragen so bald wie möglich zum
Familieneinkommen bei
•Im Alter werden die Söhne für die Eltern
aufkommen
•Staatliche Fürsorge und Altenheime sind
unbekannt
•Diese Einrichtungen sind in der arabischen
Gesellschaften ein Zeichen einer
unfreundlichen Gesellschaft und mangelnder
Respekt den Eltern gegenüber
Zouina Oudjhani
•Bekommt ein Ehepaar keine Kinder, ist die Frau
schuld  führt zur Scheidung
•Die Eltern setzen hohe Erwartungen in die
Kinder
•Die Familien, die zu uns kommen, machen es
v.a. für ihre Kinder
Zouina Oudjhani
3.2. Erziehung
•Religiös-autoritärer Erziehungsstil
•Erziehung zur arabischen und religiösen
Identität
Zouina Oudjhani
3.2.1. Erziehungsstil bei Jungen
•Werden auf ihre Rolle als Mann vorbereitet
•Mütter kümmern sich liebevoll um ihre
Söhne
•Werte wie Respekt, Anstand, Wertschätzung
der Eltern, Hilfsbereitschaft und
Gastfreundschaft werden vermittelt
•Erziehung zur Ehrenhaftigkeit 
Verhaltenskontrolle der Schwestern
•Erziehung zur Zusammengehörigkeit
Zouina Oudjhani
3.2.2. Erziehungsstil bei Mädchen
•Zur Hausfrau, Ehefrau und Mutter erzogen
•Erhalt der Ehre der Familie 
Reglementierung der Kontakte zwischen
Jungen und Mädchen
•Erziehung zur Gehorsamkeit
Zouina Oudjhani
Gewalt in der Erziehung
•Bestrafung als gängiges Erziehungsmittel
•Bestrafung als Notwendigkeit in der
Erziehung
•Mangelnde sprachlich-argumentative
Durchsetzungs- und Überzeugungskraft
Zouina Oudjhani
•Diese Gewalt wird nicht als solche
wahrgenommen
•Ohrfeige
•Beleidigen, Anschreien, Beschimpfen,
Anspucken
Es kann zu mehr Konflikten/ Gewalt
(Handgreiflichkeiten) gegenüber Mitschülern
führen
Wichtig ist, gewaltfreie Lösungen anzubieten
Konsequenzen zeigen und klar machen
Zouina Oudjhani
3.4. Die Rolle des Mannes
•Oberhaupt der Familie
•Ernährer und Unterhalter der Familie
•Hüter der Werte und Normen v.a. der Ehre
•Verheiratung der Töchter
Fordert respektvolles und gehorsames
Verhalten seiner Familienmitglieder ihm
gegenüber
Zouina Oudjhani
3.5. Die Rolle der Frau
•Sind meistens Haus(!)frauen
•Zuständig für das Wohlergehen und die
Erziehung der Kinder
•Kümmert sich um den Haushalt
•Bringt den Töchtern ihre spezifische Rolle bei
•Verteidigt die Söhne beim Vater
Zouina Oudjhani
3.6. Umgangsformen
•„Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“
•Respekt gegenüber Erwachsenen und
Männern
•Gastfreundschaft / Hilfsbereitschaft
•Pünktlichkeit /Zeitgefühl
•Begrüßungsformen (Handschlag, Küssen der
Stirn oder Kopfbedeckung)
•Leute mit Nachnamen ansprechen
•Fremde Leute siezen
Zouina Oudjhani