top Haushalt 5 vor 12 – aus Aus dem Job an den Herd Berufstätige Bäuerinnen, die ein gutes Mittagessen rechtzeitig auf dem Tisch haben wollen, müssen erfinderisch sein. Kathrin Schütte berichtet, mit welchen Tricks sie arbeiten. 122 top agrar 2/2005 D as Mittagessen hat in den meisten bäuerlichen Familien einen hohen Stellenwert: Als Pause im hektischen Tagesbetrieb, als Möglichkeit, Neuigkeiten auszutauschen und Energie zu tanken. Problematisch wird es für Bäuerinnen, die ihre Familie trotz Beruf nicht mit TiefkühlPizza abspeisen wollen. Wie man mit ein wenig Erfindungsgeist und Mut zur Lücke auch als Erwerbstätige Leckeres auf den Mittagstisch bringt, schilderten uns Bäuerinnen mit Job. Klassische Gerichte nachmittags vorgekocht Susanne Siedentopps Arbeitszeiten sind fürs Kochen denkbar ungünstig. Die Krankenpflegerin aus Ramlingen im Landkreis Hannover arbeitet im Frühdienst von 6 bis 13 Uhr. Damit ihre Familie mittags gemeinsam essen kann, kocht die 39-Jährige zu ungewöhnlichen Zeiten vor und wärmt das Essen dann mit Hilfe von Mikrowelle und Backofen mittags auf. Die Landfrau kocht fast immer klas- sisch: Ihre vier Esser – zwei Jungs im Alter von 9 und 13, ihr Lebensgefährte und der Schwiegervater – mögen am allerliebsten Fleischgerichte. „Gibt es dazu Kartoffeln, Sauce und Gemüse, sind alle zufrieden,“ schmunzelt Susanne Siedentopp. Mit Ausnahme der Kartoffeln bereitet sie das Essen immer nachmittags zu und bewahrt es bis zum Mittag im Kühlschrank auf. Die Kartoffeln schält sie morgens, bevor sie zur Arbeit fährt. Das bedeutet für die Bäuerin frühes Aufstehen um 4.00 Uhr, denn um 5.15 Uhr ver- Arbeiten zögert sie so lange hinaus wie nur irgend möglich. „Die Familie ist wichtiger. Und nach 20.00 Uhr will ich einfach nicht mehr arbeiten. Dann habe ich Feierabend“, freut sich Susanne Siedentopp. Susanne Siedentopp bleibt nur der Nachmittag zum Kochen: Ihre Esser mögen am allerliebsten Fleischgerichte. Rosemarie Rupprecht kocht abends, um mehr Ruhe und Zeit für außergewöhnliche Gerichte zu haben. „Ich koche lieber abends“ Rosemarie Rupprecht aus Höbek bei Rendsburg hat mittags sieben Esser am Tisch – eine echte Herausforderung, denn die Lehrerin kommt nicht vor 12.45 Uhr aus der Schule. Damit das Essen pünktlich Ein Team: Heike Behrens verdient nach eigenen Worten das Geld, während ihre Schwiegermutter Mathilde „arbeitet“. lässt sie bereits das Haus. Morgens kümmert sich ihr Lebensgefährte dann um die Kinder, denn zu deren Weckzeit ist die Krankenpflegerin schon lange unterwegs. Dementsprechend macht Klaus Könecke das Frühstück und schmiert die Pausenbrote. Das geht, weil er seinen Milchviehbetrieb als GbR mit dem Nachbarn führt – er melkt nicht morgens, sondern abends. Die Familie isst gemeinsam gegen 13.45 Uhr. Susanne Siedentopps Tag ist dann aber noch lange nicht vorbei: Küche aufräumen, spülen, Hausaufgabenbetreuung und die restliche Hausarbeit warten. Kochen nicht zu vergessen. „Bei so viel Arbeit klappt nicht alles gut“, gibt die Krankenpflegerin zu bedenken. „Vitaminschonende Zubereitung ist auf diese Weise nicht drin“, bedauert sie. Außerdem käme durch Zeitmangel oft die Hausarbeit zu kurz. Unangenehme um 13.00 Uhr fertig ist, nimmt auch die 57Jährige ungewöhnliche Zeiten und eine Viertelstunde pure Hektik in Kauf. Sie kocht meistens am Vorabend für den nächsten Tag und steht nicht selten bis 21.30 Uhr in der Küche. „Kochen ist für mich keine Belastung, und außerdem ist es mir sehr wichtig, meinen Beruf auszuüben“, begründet sie ihr Verhalten. Bei einigen Gerichten macht sie Ausnahmen: „Aufläufe bereite ich grundsätzlich morgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr vor der Schule zu.“ Dann muss einer der Azubis oder ihr Mann nach strikter Anweisung mit Hilfe von Zettelchen den Herd anstellen, damit das Essen rechtzeitig fertig ist. Ebenso schält sie Kartoffeln morgens und kocht sie ca. 15 Minuten an, so dass sie zu 3/4 gar sind. Mittags müssen sie so nur noch fertig köcheln. Trotzdem gerät die Lehrerin dann in Stress. In einer Viertelstunde deckt sie den Tisch, wärmt das Gekochte auf und gart die Kartoffeln zu Ende. „Das passiert alles im gestreckten Galopp und unter großer Eile. Gerade bei den Kartoffeln bleiben so Geschmack und Vitamine auf der Strecke.“ Um das auszubügeln, verfeinert sie die Erdäpfel mit Kräutern. Die Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft betont, dass sie mit dieser Methode auch in der Woche aufwändige Gerichte zaubern kann und nicht immer auf schnelles Essen zurückgreifen muss. Selbst Salat und Nachtisch sind im Hause Rupprecht keine Seltenheit. Ist das Essen erst mal auf dem Tisch, kehrt wenigstens für eine Stunde Ruhe ein. „Im Anschluss an das Mittagessen trinken wir ganz gemütlich einen Kaffee.“ Um 14.00 Uhr geht es dann aber weiter mit dem Aufräumen der Küche und Spülen. „Wären nur mein Mann und ich auf dem Hof, könnten wir auch abends essen“, gibt die Landfrau zu bedenken. „Da aber gerade die jungen Landwirtschaftsazubis mittags Hunger haben, ist ein gutes Mittagessen notwendig.“ Zudem verpflegt Frau Rupprecht zwei erwachsene Kinder und Frau Kränicke, die Haushaltshilfe, die in der Familie den Status einer „dritten Oma“ inne hat. Sie geht Rosemarie Rupprecht dreimal in der Woche vormittags bei der Hausarbeit zur Hand und hat feste Aufgaben. „Wollte ich die 400 qm große Wohnfläche alleine putzen, wäre ich damit schon ausgelastet. Da koche ich lieber.“ Zeit ist für Rosemarie Rupprecht echte Mangelware. Denn neben ihrem 20Stunden-Job in der Schule stellt sie das alte Bauernhaus der Familie als Außenstelle des Standesamtes für Hochzeiten zur Verfügung. „Wenn ich keinen Spaß an meiner Arbeit hätte, würde ich nicht alles schaffen“, ist sie sich sicher. Dass viele der zu erledigenden Arbeiten so zu kurz kommen, ist für Rosemarie Rupprecht kein Problem. Daran, Unwichtiges auf später zu verschieben, hat sie sich schon lange gewöhnt. Mit der Schwiegermutter im Team Familie Behrens aus Dasselsbruch bei Celle hat eine ganz andere Lösung gefunden, damit Heike Behrens ihren Beruf ausüben kann. Traditionsgemäß teilen sich die Generationen noch die Arbeit auf dem Hof. Während Heike vormittags ihrem Job als Industriekauffrau nachgeht, kümmert sich ihre Schwiegermutter Mathilde um das Mittagessen. So kann die top agrar 2/2005 123 top Haushalt Familie gemeinsam um 12.00 Uhr speisen. Nur die Kinder im Alter von 10 und 13 sind so lange in der Schule, dass sie später essen müssen. Die Organisation im Haus klappt problemlos. Zwar hat Heike auf Wunsch ihrer Schwiegermutter das letzte Wort in Sachen Menüwahl, aber generell sprechen die beiden ab, was es geben soll. „Komischerweise haben wir oft die gleiche Idee“, wundert sich Heike Behrens. Die Generationen im Haus teilen sich eine Küche. „Das geht nur, weil hier alle Rücksicht aufeinander nehmen“ erläutert Heike. Das fängt schon beim Essen an. Wenn es beispielsweise Nudeln, das Lieblingsessen der Kinder, gibt, bekommt der Schwiegervater eine Extra-Portion Kartoffeln, weil er die so gerne mag. Nach dem Mittag waschen Schwiegermutter und -tochter gemeinsam ab und räumen die Küche auf. Am Wochenende hat Heike Behrens Küchendienst. Sie probiert gern mal neue Rezepte aus, aber ihre Kinder quittieren ihre Bemühungen meist mit dem Satz: „Mama, du machst die besten Nudeln und die besten Pommes – den Rest kann Oma besser!“ Die ansonsten anfallende Hausarbeit teilen sich Heike und Mathilde Behrens. „Jeder macht das, was er am besten kann“, beschreibt Heike die Arbeitsphilosophie. Dementsprechend ist sie für die grobe, schwere Arbeit zuständig. Dazu gehört etwa das Fenster putzen. Auch auf dem Hof sind beide aktiv. Zusätzlich zu ihrem Büro-Job arbeitet Heike jeden Nachmittag im Stall und melkt die Kühe. Die 36-Jährige mag ihre Berufstätigkeit nicht zuletzt wegen des Kollegenkontakts sehr, allerdings spielt für sie auch der zusätzliche Verdienst eine große Rolle. Aus ihrem Einkommen bestreitet die Familie alle Ausgaben für Essen und für die Kinder. Das entlastet den Betrieb ungemein, findet die Landfrau. Scherzhaft fügt sie hinzu: „Meine Schwiegermutter und ich, wir sind ein Team: Sie arbeitet, ich verdiene das Geld.“ Und die Seniorin ergänzt: „Solange die Familie mein Essen gerne isst, macht mir auch das Kochen Spaß.“ Auch bei Hiddings aus Bocholt-Barlo kocht die Seniorin. Da die Generationen im Haus aber nicht wie selbstverständlich zusammenleben, musste Annette Hidding erst auf ihre Schwiegermutter zugehen und fragen, ob sie die Mittagsversorgung übernimmt. Sie hat gern eingewilligt, aber Annette hat trotzdem manchmal ein schlechtes Gewissen: „Wenn ich ihre Hilfe nicht hätte, könnte ich gar nicht arbeiten gehen“, erklärt sie dankbar. 124 top agrar 2/2005 Wenn Annette Hidding ihrem Job nachgeht, zaubert ihre Schwiegermutter Hedwig oft die Lieblingsgerichte der Familie. Fotos: Heil (3), Schütte (5) Bente Andresen hat dank Zeitschaltuhr und guter Vorbereitung eine entspannte Mittagszeit. Die 38-Jährige ist aushilfsweise von 9 bis 13 Uhr als Betriebshelferin tätig. Ihre Einsätze dauern mehrere Wochen, dazwischen hat sie meist einige Zeit frei. Während sie ihrem Beruf nachgeht, kocht die Schwiegermutter in ihrer eigenen Küche für die Familie: Für drei Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren, für Annettes Mann und den Schwiegervater. Dass ihr diese Aufgabe Spaß macht, merkt man daran, dass sie sich beim Kochen stark nach den Wünschen der Kinder richtet. Auch den Abwasch und das Aufräumen der Küche hat die Seniorin übernommen. So hat sie mittags freie Bahn und macht alles, wie es ihr am besten passt. Die gesamte andere Hausarbeit macht Kartoffeln gart Elisabeth Bügener auch mal mit Hilfe der Mikro-Kanne (von Tupper) in der Mikrowelle. „Das geht schneller und schmeckt ebenso gut“, findet die Bankfachwirtin. Annette Hidding selbst, zudem hat sie morgens und abends ihre Aufgaben auf dem Milchviehbetrieb. „Besonders wichtig ist mir, dass die Kinder nicht unter meiner Berufstätigkeit leiden. Sie sollen auch zu ihrem Recht kommen. Das geht aber immer auf Kosten der Hausarbeit“, erklärt Annette Hidding. Und auf Kosten ihrer eigenen Freizeit. Denn zum Saubermachen der Wohnung nutzt sie deswe- gen das Wochenende oder die Tage zwischen den Einsätzen. Die Mittagszeit verschoben Elisabeth Bügener aus Gronau setzt auf mehrere Pferde, um das Mittagessen mit ihrem Beruf in Einklang zu bringen. Ihre Küche hat sie mit einem Herd mit Zeitschaltuhr ausgerüstet. Außerdem hat die Familie das gemeinsame Mittagessen kurzerhand von 12.00 auf 14.00 Uhr verschoben. „Das passt besser zu den Schulzeiten der Kinder und zu meiner Arbeitszeit,“ erklärt die 37-Jährige Bankfachwirtin. Ihrem Mann macht eine späte Mittagspause nichts aus. Sie ist inklusive Fahrt von 7.00 bis 13.00 Uhr unterwegs. Um ein gutes Essen rechtzeitig fertig zu haben, steht sie morgens gemeinsam mit ihrem Mann früh um 5.45 Uhr auf. Während sie die Vorbereitungen für die Mittags-Mahlzeit trifft, deckt er den Tisch, macht Frühstück und Pausenbrote für die Kinder. „Ich stehe lieber früh auf als abends noch in der Küche zu stehen. Dann kann ich wenigstens meinen Feierabend genießen“, erklärt die Landfrau. Üblicherweise sitzen Bügeners zu fünft am Tisch: Die Eltern essen gemeinsam mit den drei Kindern im Alter von 9, 11 und Auch Elisabeth Bügeners Tag ist mit dem Mittagessen nicht vorbei. „Ich habe andere Aufgaben, arbeite aber mit Sicherheit nicht mehr als andere Landfrauen“, beschreibt sie ihre Arbeitsbelastung. „Ich muss vielleicht mehr organisieren, räume aber auch der Freizeit einen festen Platz ein.“ Gute Vorbereitung und eine Zeitschaltuhr Um gemeinsam essen zu können, haben Bügeners das Mittagessen von 12 auf 14 Uhr nach hinten verschoben. 13 Jahren. In den Sommermonaten sind zusätzlich noch zwei Saisonarbeitskräfte dabei. „Dann kochen wir richtig traditionell, oft gibt es drei Gänge“, erklärt Elisabeth Bügener. Mit einigen technischen Kniffen bekommt sie auch das ohne großen Zeitaufwand hin. Beispielsweise bereitet sie die Vorspeise oft im Thermomix zu. „So kann ich zwei Liter Frucht-Kaltschale in fünf Minuten machen. Das geht schnell und schmeckt allen gut.“ Gutes und gesundes Essen hat in der Familie einen hohen Stellenwert, Fertig- oder Halbfertiggerichte kommen selten auf den Tisch. Stattdessen hat Frau Bügener eine kleine Ecke im Ziergarten für Kräuter reserviert. Sie bezeichnet sich selbst als Verfechterin der Kartoffel. „Ich schäle die Kartoffeln morgens, bevor ich zur Arbeit fahre. Bin ich mittags in Eile, gare ich die Erdäpfel auch mal in der Mikrowelle.“ Dazu benutzt sie die so genannte Mikrokanne von Tupper mit einem Fassungsvermögen von 1 Liter. „Einfach die Kartoffeln in die Kanne geben und unbeaufsichtigt 20 Minuten in der Mikrowelle garen.“ Das hat den Vorteil, dass der, der zuerst zuhause ist, die Mikrowelle anstellen kann. „Und die Kartoffeln schmecken genauso gut wie immer“, erläutert die Hausfrau. Auf ihren programmierbaren Herd will die Bankkauffrau nicht mehr verzichten. „Ich bereite darin im Römertopf Fleisch zu oder nutze ihn für Aufläufe“, erklärt Elisabeth Bügener, was der Backofen alles kann. Lasagne ist auch deswegen das Lieblingsgericht der Familie. „Die Schichtnudeln bereite ich morgens zu, stelle sie in den Backofen und programmiere, wann sie fertig sein sollen.“ Mittags macht sie dann nur noch den Salat dazu an. Im Sommer holt ihre Schwiegermutter oft die Köpfe aus dem Garten und wäscht sie. Bente Andresen aus Langenhorn in Nordfriesland setzt ebenfalls auf Technik, um gutes Essen mit einer entspannten Mittagszeit zu verbinden. „Mein vierjähriger Sohn kommt kaputt aus dem Kindergarten und auch mein Mann braucht eine Pause von der Hofarbeit“, erklärt sie die Situation. Mit Hilfe ihres programmierbaren Herds und viel Vorbereitungszeit hat die Standesbamtin um 12.15 Uhr ein leckeres Mahl auf dem Tisch. Die Vorbereitung des Essens hat sie wegen ihres Halbtags-Jobs auf nachmittags und morgens verlegt. Auch sie vertritt den Standpunkt, dass man fast jedes Essen gut vorbereiten kann. Meist stellt sie nachmittags nur die rohen Zutaten zusammen. „Das klappt super bei Aufläufen und Gemüsekuchen in allen Varianten – ein leckeres und gesundes Essen.“ Nachmittags knetet sie den Mürbeteig, wäscht und schneidet das Gemüse, rührt die Sauce zusammen und raspelt den Käse.“ Alle Komponenten verpackt sie getrennt in Plastikgefäße und stellt sie in den Kühlschrank. Bevor sie morgens zur Arbeit fährt, vermengt sie die Zutaten und gibt alles in eine Kuchenform. „Den rohen Gemüsekuchen stelle ich in den Backofen und programmiere ihn so, dass das Essen um 12.15 Uhr fertig ist,“ erläutert sie ihre Vorgehensweise. Den Salat dazu kann man ihrer Ansicht nach morgens bzw. mittags zubereiten. Alle Komponenten klein schneiden, luftdicht verschließen und im Kühlschrank aufbe- wahren. Die Sauce muss man getrennt davon aufheben. Auch traditionelles Essen kocht sie in der Woche, z. B. Grünkohl und Kasseler. Das Kasseler backt der Backofen, während Bente Andresen arbeitet. Den Grünkohl bereitet sie am Vortag zu und wärmt ihn mittags auf. „Kartoffeln schäle und koche ich auch am Tag vorher und verwahre sie im Kühlschrank. Bereite ich sie erst mittags zu, übergieße ich sie mit kochendem Wasser aus dem Wasserkocher – das bedeutet eine Zeitersparnis von 10 Minuten.“ Selbst dann können wir um 12.15 Uhr essen. Um entlastet zu werden, spannt Bente Andresen auch ihre 13-jährige Tochter mit ein: Sie hat einen Haushaltsplan und muss jeden Tag eine Aufgabe erledigen. Auch ihr Mann macht sich an seinen freien Wochenenden im Haus und beim Einkaufen nützlich. Schon seit längerem liebäugelt die Standesbeamtin mit einem Dampfgarer, um es sich in der Küche noch einfacher zu machen. Margit Schulze Stentrup, Bäuerin und Kammerberaterin aus Warendorf, kocht schon lange mit diesem Gerät und bestätigt: „Garen mit dem Dampfdruckgarer ist optimal für Menschen mit wenig Zeit und Sinn für gesundes Essen.“ Kartoffeln brauchen im Dampfdruckgarer nur 10 Minuten, die meisten Gemüsesorten lediglich fünf Minuten Garzeit. „Man kann darin auf drei Ebenen garen, so dass sich die Essenskomponenten gleichzeitig zubereiten lassen“, beschreibt die Ökotrophologin ihr Gerät. Der Dampfdruckgarer ist bedienungsfreundlich, so dass auch unerfahrene Köche, Teenager und Senioren problemlos damit zurechtkommen. Der Putzaufwand ist minimal, meist reicht feuchtes Durchwischen, um das Haushaltsgerät zu reinigen. Ein tolles Gerät, mit dem sogar Männer gerne kochen, findet Margit Schulze Stentrup. Über praktische Erfahrungen mit dem Dampfdruckgarer berichten wir in der nächsten Ausgabe. Das Wichtigste auf einen Blick B erufstätige Bäuerinnen, die mittags gern Selbstgekochtes auf den Tisch bringen möchten, gehen dafür Kompromisse ein: • Viele Frauen kochen klassische Gerichte entweder nachmittags, abends oder früh morgens vor. Andere stellen eher die rohen Zutaten für den nächsten Tag zusammen. • Abstriche bei Vitaminen und schonender Zubereitung nehmen berufstätige Bäuerinnen dabei in Kauf. • Das Verschieben von Essenszeiten erspart Berufstätigen eine Menge Stress. • Viele Frauen setzen auf technische Hilfsmittel: Programmierbare Herde, Thermomix oder Dampfdruckgarer sind ihnen wertvolle Hilfen bei der Küchenarbeit. • Vielfach tragen auch Teenager und Ehemänner ihren Teil zur Hausarbeit bei: Sie machen Frühstück, schmieren Pausenbrote oder übernehmen einen Teil der Hausarbeit. • Die Mithilfe der Schwiegermutter ist bei harmonischem Zusammenleben für berufstätige Frauen nach wie vor Gold wert. top agrar 2/2005 125
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