Shakti, die Macht der göttlichen Liebe

Shakti
von Barry Long
„Shakti ist die Macht der göttlichen Liebe, die darauf wartet, in die Frau
einzukehren und durch sie in den Mann.“
Ich benutze nur ungern und in seltenen Fällen östliche Begriffe, weil sie den
Westen verwirren. Die Begriffe, die ich benutze, sind Karma, die Wiederholung der
Vergangenheit als irdische Existenz, Tantra, das Erlangen von Gottesbewusstsein
durch die Liebe der Frau, und Shakti, ein Begriff, über den ich jetzt sprechen will.
Shakti ist die Macht des weiblichen Prinzips im Universum. Die oberflächliche
westliche Gesellschaft hat einfach keinen Begriff für diese Macht Gottes, die
außerhalb der Existenz liegt, die aber in die Existenz eindringt und dort eine
Wirkung ausübt. Aber Shakti ist ein guter Begriff, der etwas von dieser Macht
enthält. Ich spreche von der Macht der Liebe. Shakti ist die Macht Gottes – die
Macht göttlicher Liebe, die auf ewig in jeder Frau weilt; die nirgendwohin geht,
sondern nur auf ein Anzeichen wartet, dass genug Liebe oder Macht in der
Existenz anwesend ist, so dass sie in die Frau einkehren und durch sie zum Mann
gelangen kann.
Der Mann besitzt diese Macht nicht. Seine Macht besteht darin, Shakti zur
Existenz zu bringen. Shakti wird unwiderstehlich von der männlichen Energie
angezogen, die ihr Gegenpol, ihr Partner ist. Das ist die Macht des Universums, die
hinter allen Dingen steht, aber ohne den Ruf des Mannes nicht zur
Existenz gelangen kann. Beide sind Mächte: Shakti ist das grundlegende Prinzip
und das Prinzip des Mannes ist notwendig, damit Shakti sich manifestieren kann.
Shakti ist die größere Macht. Obgleich es nur die Macht Gottes gibt, teilt Gott sich
in zwei Mächte auf. Diese Macht wartet also darauf, in die Frau einzukehren.
Jede richtige Frau weiß um diese Macht, denn ihr einziger Wunsch ist es, verzehrt
zu werden. Ich spreche nicht über eine Frau, die sexuelle Erregung sucht, sondern
über eine Frau, die still ist, die weiß, wie viel sie zu geben hat, oder/und die sich
für immer in der Liebe auflösen möchte. Ihre Sehnsucht ist es, dass Shakti in sie
einkehren oder durch sie hindurch wirken möge. Sie ist das Mittel, der Kanal,
durch den diese nicht existente Macht sich manifestieren kann.
Infothek - Weiblichkeit & Liebe
Sabine Häring
www.life-rocks.de
Es ist sehr wichtig, dass der Mann sich so weit wie möglich von Selbstsucht befreit
und aufhört, sich selbst wichtig zu nehmen, damit Shakti durch die Frau in ihn
einkehren kann. Natürlich muss der Mann fähig sein, diese außergewöhnliche
Schönheit in sich aufzunehmen, was eins seiner größten Probleme darstellt. Je
schöner eine Frau wird, desto schwieriger ist es für ihn, den Orgasmus
zurückzuhalten. Sobald eine Frau ihren Körper, ihre Seele und ihr Sein vollkommen
öffnet, wird sie außergewöhnlich schön – weil sie etwas von Shakti freisetzt. Das
hat eine gewaltige Auswirkung auf den Mann, denn es ist ihre Lust, die den
Mann zum Höhepunkt kommen lässt – wenn er genug Reife erlangt hat, um sie zu
lieben.
Zu Beginn geht es dem Mann um sein eigenes Vergnügen – er hat es auf den
Orgasmus oder auf Eroberungen abgesehen. Seine eigene selbstbezogene Lust
lässt ihn zum Höhepunkt kommen. Der reife Mann erkennt, dass es die Lust der
Frau ist, die er genießt. Aber wenn sie die Stufe erreicht, auf der sie sich
wahrhaft öffnet – und jede Frau erreicht diese Stufe irgendwann – scheint es
unvermeidlich, dass der Mann zum Höhepunkt kommt. Daher erkennt die Frau
sehr häufig in ihrem Unterbewusstsein, dass sie sich nicht zu sehr öffnen darf.
Sobald sie es tut, kann er sich nicht mehr zurückhalten. So müssen wir Männer
sehr vorsichtig sein, um diese Hemmung nicht bei ihr entstehen zu lassen, und
möglichst selten die eigensüchtige Wahl zu treffen, zum Höhepunkt zu kommen,
sobald sie sich uns öffnet. Wir müssen uns darin
üben, ihre Schönheit auszuhalten, um die außergewöhnliche Lust zu empfinden,
die dadurch entsteht, dass sie sich öffnet; um immer bewusster ihre Schönheit in
den Penis aufzunehmen.
Du musst fähig sein, jene Schönheit mit deinem ganzen Körper aufzunehmen. Das
bedeutet, dass du bewusster werden musst. Du darfst nicht die geringste geistige
Bewegung zulassen, weil der Geist sich gerne vorstellt, wo er ist! Wenn du dir
vorstellst, dass du im Geschlechtsorgan der Frau bist, fährst du ab – es ist vorbei.
Männer kommen oft schon bei der Annäherung an eine Frau zum Höhepunkt,
noch bevor sie in sie eindringen, weil sie sich vorstellen, was sie tun, statt einfach
nur zu tun, was sie tun. Um die Schönheit einer Frau auszuhalten, bedarf es also
zunehmender Bewusstheit. Da darf es keine Vorstellung geben, sondern nur die
reine Tatsache, das zu sein, was du tust. Das bedeutet, nicht darüber
nachzudenken, keine Ablenkung, keine Phantasie zuzulassen. Nur: „Ich liebe und
empfange die Lust, die dadurch entsteht, dass ich sie liebe. Ich empfange ihre
Lust.“ Denn nichts genießt der Mann mehr als die Lust der Frau. Je mehr Lust
er ihr schenken kann, desto vollständiger ist er in seinem eigenen Sein.
Natürlich muss auch die Frau selbst fähig sein, die Lust zu nehmen. Und das
erfordert, dass sie keine emotionale oder psychische Bewegung zulässt. Sie muss
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nur ihr Körper sein, eins mit ihrem Körper sein, so dass auch sie nicht zu schnell
oder zu oft zum Höhepunkt kommt.
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