Auslandsstudium University of Missouri, Kansas City (UMKC), USA

Studierendenbericht – Auslandsstudium
University of Missouri, Kansas City (UMKC), USA
WS 2014-15
Studiengang Maschinenbau, Student männlich
Vorbereitung:
Den Entschluss ein Semester im Ausland zu verbringen, hatte ich bereits relativ früh
gefasst, jedoch wollte ich dies etwas später im Studium einplanen und durchführen.
Ungefähr ein Jahr vor dem Aufenthalt im Ausland habe ich begonnen mich umfassender mit
dem Thema zu beschäftigen. Ich besuchte zwei Infoveranstaltungen des International Office,
die für meine Entscheidung sehr hilfreich waren.
Meine Wahl fiel schließlich auf die UMKC, da diese die einzige Partnerhochschule in den
USA ist, welche Maschinenbaukurse anbietet.
Die Bewerbungsfrist an der Hochschule Kempten für das kommende Wintersemester in den
USA ist ca. Mitte Januar. Da es doch etwas Zeit in Anspruch nimmt alle Formulare,
Motivationsschreinen usw. zu erledigen sollte man alles noch vor den Weihnachtsferien
erledigen und nicht in der Prüfungszeit.
Das International Office reichte dann die Unterlagen bei der Amerikanischen Universität ein.
Ab dann heißt es warten. Ich habe von Zeit zu Zeit Emails von der UMKC mit zusätzlichen
Nachweisen und Formularen die noch ausgefüllt werden mussten, erhalten. Unter anderem
auch den Vertrag für eines der Wohnheime der UMKC bei denen man als ausländischer
Student sicher einen Platz bekommt.
Für das Auslandsstudium benötigte ich noch ein spezielles Visum, welches ich bei der
amerikanischen Botschaft beantragen musste. Dieses bekommt man aber nur mit einem
sogenannten DS-2019 Formular, das man von der UMKC zuschickt bekommt. Dieses
Formular kam ca. Anfang Juli, relativ spät, bei mir an. Bevor man damit zur Botschaft geht
muss man einige Anträge und Formulare online ausfüllen die wiederum natürlich Geld
kosten. Das Visum kostet ca. 200 €. Nach dem Besuch bei der Botschaft bekommt man das
Visum in ca. 2 Wochen per Post zugeschickt.
Meinen Flug buchte ich erst nach Erhalt des DS-2019, also auch relativ spät.
Glücklicherweise konnte jedoch einen relativ günstigen Flug ab Zürich für 750€ ergattern.
Für Amerika eröffnete ich noch ein Girokonto bei der Consors Bank, bei der man auch eine
VISA Karte bekommt, die in den Staaten sowieso unerlässlich ist. Bei der Visa Karte zahlt
man keine extra Gebühren wenn man am Schalter Geld abhebt oder einkauft. Das hat sich
besonders bewährt um die Studiengebühren vor Ort zu bezahlen, da beim Abheben von
Tausenden von Dollar somit keine zusätzlichen Gebühren angefallen sind.
Unterkunft:
Wie schon erwähnt, bekommt man als ausländischer Student einen Platz in einer der
Wohnheime sicher zugewiesen.
Es gibt vier verschiedene Wohnheime von denen einige davon (z. B. Hospital Hill) nicht auf
dem Campus sind, sondern ca. 15 Minuten mit dem Auto weit weg liegt. Hier gibt es aber
von der UMKC eigens dafür ein Shuttle.
Ich bewarb mich für die Johnson Hall bei der man sich ein Zimmer mit einem anderen
Studenten teilen muss. Das Zimmer ist relativ klein, vor allem wenn man zu zweit darin
wohnt. Das Bad teilt man sich mit noch zwei weiteren Studenten. Ich hatte jedoch das Glück,
dass mein Mitbewohner nie gekommen ist und somit hatte ich das Zimmer für mich alleine.
Die Wohnheime sind sehr überteuert. Es lohnt sich aber, wenn man sich nicht selber auf die
Suche nach einer Unterkunft machen will, was aus Deutschland auch sehr schwer
vorstellbar ist.
Außerdem lernt man in einem Wohnheim sehr viele neue Leute kennen, die fast alle
Amerikaner sind, und langweilig wird es einem auch kaum, da immer was los ist.
Ankunft und Studium:
Als ich am Flughaben in Kansas City angekommen bin, kaufte ich mir eine Fahrt bei
„SuperShuttle“ zur UMKC. Für diese Fahrt zahlt gleich vor Ort am Schalter für ca. $20.
Bei meiner Ankunft am Wohnheim war ich etwas verwundert, dass dieses verschlossen war.
Es war jedoch jemand am Empfang der die Tür schließlich öffnete. Das Wohnheim war
komplett leer und auch auf dem Campus war kein Student zu sehen. Kein Wunder, da das
Semester ja eigentlich auch erst eine Woche drauf hätte anfangen sollen. Als ausländischer
Student muss man jedoch eine Woche früher da sein um diverse Pflichtveranstaltungen zu
besuchen.
Unter anderem habe ich dann auch meine Kurse gewählt. Man bekommt zwar bereits bei der
Vorbereitung auf das Auslandsemester eine Liste vom International Office mit den Fächern
des letzten Semesters, jedoch stelle sich heraus, dass das Angebot der Kurse von Semester
zu Semester unterschiedlich ist.
In der zweiten Woche bzw. an dem Wochenende davor füllte sich das Wohnheim und es
kehrte Leben auf dem Campus ein.
Die UMKC ist mit 16000 Studenten im Vergleich zur Hochschule Kempten um einiges größer
und demensprechend ist der Campus auch sehr belebt.
So gibt es regelmäßig Fußball,- Volleyball und Basketball Spiele die man sich als Student
kostenlos anschauen kann. Dementsprechend ist auch die Ausstattung der Universität an
sportlichen Angeboten sehr groß. Neben einem richtig gut ausgestattetem Fitnessstudio gibt
es auch eine große Sporthalle und ein Schwimmbad das man benutzen kann.
Die Gebäude in denen die Maschinenbau Fächer unterrichtet werden sind sehr alt, und nicht
sehr bequem für den Mitschrieb. Die Gebäude in denen wirtschaftswissenschaftliche Fächer
unterrichtet werden sind hingegen sehr modern.
Die Qualität der Vorlesungen ist nicht mit denen der Hochschule Kempten zu vergleichen.
Der Unterrichtsstoff ist vom Umfang und Schwierigkeit etwas geringer als in Deutschland
und, mit etwas Aufwand, ist es einfach gute Noten zu erzielen, da es Noten vorwiegend auf
Hausaufgaben, Projekte und Vorträge gibt. Der Anteil an solchen Aufgaben ist relativ hoch
und man muss sich praktisch auf jede Stunde vorbereiten. Dies kostet relativ viel Zeit. Ich
hatte das Glück, dass ich nur Dienstags und Donnerstags Vorlesungen hatte. Bei der
Fächerwahl kann man sich nämlich auch den Stundenplan relativ gut zusammenstellen.
Prüfungen hat man während dem Semester und gegebenenfalls nochmal am Ende des
Semesters, die aber nicht sehr umfangreich sind.
Zu jedem Kurs wird ein Buch empfohlen, die meistens sehr teuer sind. Dabei sollte man
versuchen sich gebrauchte Bücher zu besorgen. Im Internet kann man das relativ gut, z. B.
bei Amazon. Ich habe mir die Bücher auch mit anderen Studenten geteilt mit denen ich die
gleichen Vorlesungen besucht habe. Das geht wunderbar und man spart sich nochmal
einiges an Geld. Es gibt auch diverse Seiten im Netz bei denen man sich Bücher ausleihen
kann. Das ist auch teuer aber auf jeden Fall günstiger als sie zu kaufen. Empfehlen kann ich
„chegg.com“ bei der ich einige Bücher ausgeliehen habe.
Freizeit und Tipps:
Downtown Kansas City ist in ca. 20 Minuten gut mit dem Bus zu erreichen. Für den Bus
muss man mit der Student ID nichts bezahlen, da diese als Fahrkarte für das gesamte
Busnetz der Stadt gilt.
In Downtown gibt es das sogenannte Power and Light District, das eine Ansammlung von
Bars und Clubs ist, in denen man sehr gut feiern kann. Samstags ist dort immer viel los
wobei das P&L relativ teuer ist was Eintritt und Getränke angeht. Gegenüber des P&L
befindet sich das Sprint Center in dem viele große Veranstaltungen stattfinden wie Konzerte
und Basketballspiele. Dabei sollte man sich früh informieren was wann stattfindet, da man
sonst schnell was verpasst.
Westport ist ein Stadtteil von Kansas City, welches nicht allzu weit weg ist vom Campus und
in dem man auch gut feiern gehen kann wobei es hier fast nur Bars gibt, die aber vor allem
Freitags sehr gut besucht sind. Auch Westport ist mit dem Bus in ca. 10 Minuten zu
erreichen.
Am besten Feiern kann man aber auf den Feten der Studentenverbindungen. Vor allem zu
Beginn des Semesters und an Halloween gibt es viele solcher Feten. Jedoch ist es schwer
hinein zu kommen wenn man die Veranstalter nicht kennt und männlich ist.
Ich kann empfehlen sich schon früh damit zu befassen ob, wann und wohin man reisen
möchte. Nach St. Louis und Dallas bin ich jeweils mit ein paar anderen deutschen
Kommilitonen mit dem Auto gereist. Wenn man sich ein Auto mieten möchte sollte man das
über eine deutsche Seite wie z.B. die des ADAC buchen, da es so günstiger ist. Zwei
Autovermietungen befinden sich auch nicht weit entfernt vom Campus.
Für Inlandflüge kann ich die Airline Spirit empfehlen bei denen man sehr günstige Flüge
ergattern kann, wenn man früh bucht. Hier muss man sich jedoch auch oft auf große
Verspätungen einstellen.
In Kansas City gibt es eine Baseball und eine Football Mannschaff die in der MLB bzw. NFL
spielen und die man live unbedingt einmal gesehen haben sollte. Die UMKC veranstaltet
auch eine Fahrt zu einem der Spiele, das dann für die Studenten kostenlos ist.
Zum Einkaufen geht man am besten zum Walmart. Dieser ist leider nicht in der Näher der
UMKC aber man lernt schnell andere Studenten kennen bei denen man mit dem Auto
mitfahren kann.
Zum Einkauf von Kleidung ist das Legends sehr zu empfehlen. Dies ist ein Outlet, das nicht
allzu weit entfernt vom Flughafen ist. Die Preise und das Angebot sind wirklich sehr gut und
es lohnt sich allemal.
Damit man gut erreichbar ist sollte man sich eine amerikanische Nummer zulegen. Ich habe
mit zwei anderen Studenten einen Vertrag bei T-Mobile abgeschlossen. Diesen kann man
auch wieder vor der Heimreise kündigen. Dabei gilt umso mehr Leute einen Vertrag haben,
desto günstiger ist es. Alleine würde das über $50 kosten, zu dritt waren es dann noch ca.
$25.
Fazit:
Das Auslandssemester hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt und ich bin wirklich froh es
gemacht zu haben. Man lernt viele neue Leute kennen und die Amerikaner sind sehr
neugierig, nett und unterhalten sich gerne mit ausländischen Studenten. Somit habe ich auch
mein Englisch gut verbessern können.
Ein Semester in den USA ist eine sehr kostspielige Angelegenheit und man muss einiges an
Zeit zur Vorbereitung investieren. Die Erlebnisse und die Zeit die man dort hat, sind aber
unvergesslich und unbezahlbar.