1 26.4.2015 LUMMERLAND HERR ÄRMEL: (Nach dem

26.4.2015
LUMMERLAND
HERR ÄRMEL:
(Nach dem Ensemblelied gehen Lukas und Jim in den Tunnel zu Emma und Molly, Herr Ärmel
verschwindet hinter den Felsen, Frau Waas und LiSi sind im Kaufladen zu sehen. Der König
nimmt den Hörer, unten am Schloß klingelt das Telefon. Herr Ärmel eilt heran und nimmt ab.)
LISI: Frau Waas! Telefon!
FRAU WAAS: Herr Ärmel, Telefon!
HERR ÄRMEL: Bitte, nehmen sie doch.
FRAU WAAS: Nein, nach ihnen.
Herr Ärmel eilt zum richtigen Telefon am Fahrstuhl.
HERR ÄRMEL: Jawohl? Selbstverständlich Eure Majestät. Aha. Jaja. Ich eile Eure
Majestät, ich eile! (er klopft an die Tür des Kaufladens von Frau Waas) Hallo! Frau
Waas!
FRAU WAAS: (schaut zum Fenster heraus) Was? Ah, Sie sind’s, Herr Ärmel! Was gibt’s
denn?
HERR ÄRMEL: Alle Untertanen, halben Untertanen, Lokomotivführer und Gäste sollen
sich sogleich vor dem Schloss seiner Majestät versammeln! Er will seinen neuesten
Beschluss verkünden.
FRAU WAAS: Einen neuen Beschluss? Aber LiSi unterrichtet mich gerade in der
Mandalanische Landessprache!
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HERR ÄRMEL: Befehl von König Alfons, dem Viertel vor Zwölften!
FRAU WAAS: Na gut, wir kommen gleich.(schließt das Fenster)
HERR ÄRMEL: (rennt hinten zum Felsen) Hallo, Herr Ärmel? Ach so, das bin ich ja
selbst! Ich bin schon ganz verwirrt vor Aufregung. (ruft in den Tunnel) Hallo,
Herr Lukas der Lokomotivführer! Sind Sie da? (Mit Echo)
(Die große Lokomotive mit Jim und Lukas fährt vor)
Ah, da sind Sie ja beide! Sie sollen sogleich zum Schloss seiner Majestät kommen. Er
will seinen neuen Beschluss verkünden.
FRAU WAAS: Stopp! Halt! (Gemurmel, Was ist denn?)
Ich muss erst noch mein Schild aufhängen!
LUKAS: Einen neuen Beschluss?
JIM: Ohjemine!
LUKAS: Na, gehen wir mal hin und hören’s uns an!
HERR ÄRMEL: Ah, da kommen ja auch schon unsere Damen!
(Frau Waas und LiSi , kommen aus dem Kaufladenhaus. Alle gehen vor das
Königsschloss und stellen sich auf)
HERR ÄRMEL: (nimmt das Telefon in die Hand) ärmel. Lummerland. Majestät? Majestät?
Darf ich untertänigst
vermelden, daß alle Untertanen, halben Untertanen,
Lokomotivführer und Gäste vollzählig versammelt sind und Euer gnädigsten Mitteilung
harren? Oh ja, ja, wie Sie wünschen Ihre Majestät!
ALFONS: (erscheint im Fenster des Schlosses mit großer Geste,–
König entrüstet ab, die Untertanen sind verwirrt, das Telefon klingel, Lukas: Ah,
Majestät!, Frau Waas macht einen Knicks: erlauchter König! Herr Ärmel: Bravo,
Bravo! LiSi hüpft auf und ab: da ist er! Da ist er!, Jim: klatscht!)
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ALFONS: Leute! Leute! - Er geht ab.
HERR ÄRMEL: (geht ans Telefon) Gewiß Eure Majestät. Ich werde mich sofort darum
kümmern! (Zu den Untertanen) Liebe Untertanen. Ihre Majestät wünscht, wir mögen
bei Seinem Erscheinen jubilieren!
ALFONS: (erscheint im Fenster des Schlosses mit großer Geste,–die Untertanen jubilieren
König entrüstet ab, die Untertanen sind verwirrt, das Telefon klingelt)
HERR ÄRMEL / ALLE: Seine Majestät der König, er lebe hoch, hoch, hoch!
HERR ÄRMEL: (geht ans Telefon, gereizt) Ärmel. Gewiß Eure Majestät. Selbstverständlich
Eure Majestät!
(Zu den Untertanen) Liebe Untertanen. Ihre Majestät wünscht,
es möge nochmehr jubiliert werden!
Gemurmel zwischen den Untertanen: noch mehr? Wir brauchen Unterstützung! Alle
gehen und animieren das Publikum.
HERR ÄRMEL: ruft bei Alfons an: wir wären dann soweit.
ALFONS: Ah ja, da seid ihr ja alle. Liebe Untertanen, halben Untertanen, Untertanerinnen,
liebe Gäste, nein halbe Gästinnen, liebe Hörer, Hörerinnen und halben Hörern, sowie
gästliche halbe Hörerinnen. Liebe …
- Also, wo war ich stehen geblieben? Herr Ärmel, was wollte ich
sagen?
HERR ÄRMEL: Sie wollten uns huldvollst Ihren neuesten Beschluss mitteilen, Majestät.
ALFONS: Ah ja, weiß schon. Unterbrechen Sie mich nicht dauernd, Herr Ärmel! Also denn,
meine Lieben, es gehört zu den schweren Pflichten eines Königs, dass er unter anderem
auch für Gerechtigkeit in seinem Land sorgt. (Jürgen: und Genuss!, Jim: Was will er
denn jetzt?, LiSi: Frag doch nicht so blöd!, Frau Waas: Da habe ich noch nie drüber
nachgedacht ….) Und so dachte ich denn so vor mich hin und es kam mir in den Sinn,
dass – nunja - Nun ist es doch so - nicht wahr? Jeder
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Mensch auf der Welt und auch bei uns in Lummerland hat einmal im Jahr Geburtstag,
und zwar an seinem Geburtstag. Nur einer von uns hat keinen Geburtstag, weil man
nämlich seinen Geburtstag nicht weiß. Und dieser eine ist unser halber Untertan Jim
Knopf. (Frau Waas geht in ihren Laden)) Und als ich gerade in meinen Papieren
blätterte, da sah ich, dass es am heutigen
Tage 10 Jahre (Frau Waas kommt mit
einem Paket zurück)her ist, dass Jim zu uns gekommen ist!
FRAU WAAS: Ja, könnt ihr euch noch erinnern? Wie er da von dem Briefträger in einem
Postpaket gebracht wurde? Die Adresse war unleserlich und vor lauter Fehlern kaum zu
entziffern. Und als Absender stand hinten nur eine große Dreizehn drauf.
HERR ÄRMEL: Ich möchte darauf hinweisen, dass wir nach all den Jahren noch immer
nicht wissen, wer uns dieses Paket geschickt hat! Und da wir niemanden fragen können,
wissen wir auch nicht, wann sein Geburtstag zu feiern wäre! (allgemeines Gemurmel)
ALFONS: Ruhe! Ruhe liebe Untertanen! Um unserer Unwissenheit ein Ende zu bereiten,
erkläre ich hiermit, dass der heutige Tag zum Geburtstag von Jim Knopf erklärt wird!
Und ich ordne bei strengster Bestrafung an, dass er fröhlich gefeiert wird! Ich gratuliere
dir huldvollst, mein lieber halber Untertan!
(er schließt das Fenster)
HERR ÄRMEL: Welch ein weiser Beschluss! Das ist erhebend! König Alfons, er lebe hoch!
hoch! hoch! (das Publikum wird animiert ein Geburtstagsständchen zu singen, LiSi und
Frau Waas eilen in den Kaufladen um ein Geschenk zu holen. Alle gratulieren Jim,
schütteln ihm die Hände und umarmen ihn.)
LUKAS: Ich glaube, das ist genau der richtige Zeitpunkt! (er verschwindet lächelnd im
Tunnel)
FRAU WAAS: (still) Wo geht den Lukas hin? Mein lieber Jim! Hier habe ich einen
wunderbaren Geburtstagsgugelhupf für dich gebacken!
LiSi: Lieber Jim! Eine alte Geburtstagsweisheit in Mandala lautet (sie spricht ein paar Verse
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in ihrer Landes- sprache)
FRAU WAAS: Oh ja! Diese Worte habe ich soeben gelernt: (sie spricht die Übersetzung)
HERR ÄRMEL: Nein wie bezaubernd! Wie beglückend! Ich bin außer mir vor Entzücken!
Und werde zu dieser außerordentlichen Gelegenheit ein Foto machen!
(aus dem Inneren des Tunnels dringt ein leises Pfeifen, niemand bemerkt es, bis Lukas
mit der kleinen Molly im Schlepptau aus dem Tunnel kommt)
LUKAS: (setzt Jim die Mütze auf den Kopf) Schau mein lieber Jim. Das hier ist Molly. Sie ist
zwar noch etwas klein für eine Lokomotive, aber für dich ist sie schon groß genug und
wachsen wird sie auch noch. Jetzt bist du ein richtiger Kollege!
JIM: Ddddanke, Lukas! (Er geht zu Molly und bleibt bei ihr stehen, die Anderen beachten
ihn nicht, sondern feiern weiter)
FRAU WAAS: (weint vor Rührung): Nein Lukas! Was für ein wundervolles Geschenk!
ALFONS: Lukas, ich muss doch sehr bitten! So löblich dieses Geschenk ist, so gefährlich ist
es auch! Bedenkt doch nur die Größe unseres Landes!
HERR ÄRMEL: Wehrter König, mit Verlaub, aber für solch ein kostbares Geschenk wird
sich doch eine Lösung finden lassen! Wir müssen ja auch an die Zukunft unseres halben
Untertans denken!
ALFONS: Nun, fürwahr! Da haben sie auch wieder recht, Herr Ärmel. Ich werde das
bedenken müssen und ziehe mich nun zu einer Beratung mit meiner selbst in mich
zurück! Ich empfehle mich!
LiSi: (bemerkt Jims trauriges Gesicht und geht zu ihm) Jim! Was ist los? Warum bist du so
traurig? Heute ist doch dein Geburtstag!
JIM: Ja, schon. Nur ist es eben nicht mein richtiger Geburtstag. Und ich werde wohl nie
erfahren wann und wo ich geboren bin, so wie ihr alle.
FRAU WAAS: Aber mein Junge! Wir haben dich doch so lieb! Ein echter halber Untertan
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bist du hier in Lummerland!
LUKAS: Jim, glaub mir, irgendwann werden wir das Rätsel schon lösen. Und der alte Drache
Mahlzahn, der sich seit einem Jahr verwandelt, wird uns vielleicht was über deine
Herkunft sagen können!
Augenblick gibt es einen heftigen Rums, ganz Lummerland wackelt.
HERR ÄRMEL: Habt ihr das gehört? Es hat gerummst!
FRAU WAAS: Grundgütiger Himmel! Was ist denn passiert?
HERR ÄRMEL: Vivivivielleicht ist ein Wawawalfisch gegen unserer Insel geschwommen?
ALFONS: (kommt aus dem Schloss gerannt, in Pantoffeln) Ein Erdbeben! Ein Meeresbeben!
Ein Inselbeben! Ich selbst bebe!
LUKAS: Eure Majestät! Los, komm Jim, wir sehen mal nach. Es war da hinten!
HERR ÄRMEL: Beruhigen Sie sich, Mamamajestät. Lukas und Jim prüfen bereits den
Vorfall.
STIMME DES BRIEFTRÄGERS: (von hinten) Hallo! Ist denn niemand hier?
LUKAS’ STIMME: Doch, zu wem wollen Sie denn?
STIMME DES BRIEFTRÄGERS: Nach Lummerland!
LUKAS’ STIMME: Dann sind Sie hier richtig.
FRAU WAAS: Das ist doch die Stimme von unserem Herrn Briefträger! (Lukas und Jim
kommen mit dem Briefträger, der einen Postsack schleppt)
BRIEFTRÄGER: (zu Alfons) Ich bitte vielmals um Verzeihung, Majestät. Ich habe wegen
des Wetters ein bisschen die Richtung verloren und bin mit meinem
Postschiff gegen die Landesgrenze gerummst. Tut mir leid.
ALFONS: Das erschüttert nicht nur mein Reich, sondern auch mich. Ich bin dann mal weg.
BRIEFTRÄGER: Hier, das sind alles Briefe an Lukas und Jim. Sie sind von den Kindern
aus aller Herren Länder, die ihr damals aus der Gefangenschaft des Drachens Mahlzahn
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befreit habt.
LUKAS: (lachend) Donnerwetter, da werden wir beide morgen den ganzen Tag zu tun haben,
um sie zu beantworten, was, Jim?
JIM: (verlegen) Ich kann doch nicht schreiben.
BRIEFTRÄGER: Ich habe da außerdem noch einen Brief, auf dem wieder mal so eine
verrückte Adresse steht wie auf dem Paket, in dem Jim Knopf war. Und da habe ich
gedacht, ich bringe den Brief auch am besten zu Frau Waas.
FRAU WAAS: erschrickt: Nehmen sie den Brief besser wieder mit! Ich will lieber gar nicht
wissen, was drinsteht. Es ist ganz bestimmt nichts Gutes!
LUKAS: Diesr Brief ist von der Wilden 13 an den Drachen Mahlzahn. (er öffnet den Brief
und liest ihn, dann schaut er auf) Das ist eine Warnung an Frau Mahlzahn, weil sie
schon seit geraumer Zeit keinen Schnaps mehr geliefert hat. Sie haben immer noch nicht
gemerkt, dass Frau Mahlzahn gar nicht mehr kommen kann! Sie scheinen überhaupt
nicht besonders schlau zu sein. Nach diesem Brief zu urteilen jedenfalls.
BRIEFTRÄGER: Das kann man wohl sagen, eine Schande ist so was!
LUKAS: Die Wilde 13 werden Frau Mahlzahn suchen, wenn sie das nächste Mal nicht da ist
um ihnen Schnaps zu bringen. Es wäre gut, sie vorher zu finden.
JIM: Aber wann is das, das nächste Mal?
LUKAS: Tja, wenn wir das und noch einiges andere wüssten … Wir werden uns einen Plan
ausdenken, jetzt gleich.
(Lukas und Jim gehen zur Lokomotive, Herr Ärmel und Frau Waas sind in ein Gespräch
verwickelt. LIED von Udo“Wann und Wo“
oben, dann unten am Schloß. Herr Ärmel geht
Danach klingelt erneut das Telefon erst
dran.
HERR ÄRMEL: Jawohl? Selbstverständlich Eure Majestät. Aha. Jaja. Ich eile Eure
Majestät, ich eile!(läuft zu den anderen) Seine Majestät, unser hochverehrter König,
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lässt euch zu sich zu seinem Schloss bitten. Es handelt sich, so sagt er, um eine
dringende diplomatische Angelegenheit. Die Kaiserin von Mandala hat nämlich soeben
angerufen und wünscht euch am Telefon zu sprechen. (die drei eilen zum Schloss)
LUKAS: Was? Mich? Die Kaiserin? Ja, hallo. Hier spricht Lukas der Lokomotivführer.
KAISERIN: Guten Tag, verehrter Freund. Ich habe eine wichtige und erfreuliche Nachricht
Für Sie und Ihren kleinen Freund Jim. Nach der Berechnung unserer „Blüten der
Gelehrsamkeit“ kann es sich nur noch um wenige Tage handeln, bis der Drache
aufwacht. Hallo? Hallo? Hören sich mich noch?
LUKAS: Ja, ich höre sie gut.
KAISERIN: Ja, also. Der Drache wird in wenigen Tagen erwachen. Sein einjähriger Schlaf
Und seine Verwandlung sind ohne jede Störung verlaufen. Gestern hat er zum ersten
Mal seine Schwanzspitze gezuckt. Das ist ein sicheres Zeichen seines baldigen
Erwachens, meint der Oberhofzoologe. Ich sagte mir, dass ihr sicherlich Wert darauf
legt, diesen Augenblick mitzuerleben.
LUKAS: Und ob! Es ist höchste Zeit! Wir haben ihn sehr dringend Verschiedenes zu fragen!
KAISERIN: Das dachte ich schon. Dann wird es Zeit, dass Ihr Euch auf den Weg macht!
LI SI: Es ist also wirklich soweit! Ich werde mit Euch nach Hause zu meiner Mutter fahren!
Oder wie man bei uns sagt:
FRAU WAAS: übersetzt, LiSi lacht Wo eine Villa ist, ist auch ein Weg.
JIM: Und ich kann endlich herausfinden, wann ich wirklich Geburtstag habe und wer ich
wirklich bin! Oh Lukas, ich bin so gespannt!
LUKAS: Ja, mein Junge. Jetzt ist es soweit! Los, machen wir Emma seetüchtig!
Reisevorbereitungen, die Lokomotive kalfaltert, Auszug aus Lummerland
JIM: Wir kommen, goldener Drache der Weisheit! Wir kommen!
Lummerländr winken mit Taschentüchern
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MAGNETFELSEN
Übergang mit Sursulapitschie, Nepomuk etc
MANDALA
Lukas und Jim landen in Mandala, jubelndes Volk, von mehreren mandalanischen
Musikkapellen begrüßt. Vier Sänftenträger tragen einen riesigen Sessel heran.
PING: Lasst mich herunter!
PONG: Lasst mich herunter!
LUKAS: Ping! Pong! Schön euch mal wieder zu sehen!
PING: Nein, was für eine Freude, ihr ehrenwerten Führer einer ordengeschmückten
Lokomotive! Und unsere blütenblattgleiche Prinzessin LiSi!
PONG: Ich bin außer mir vor Entzücken! Ich weiß mir vor Glück kaum zu helfen
euch wohlbehalten, gesund und guter Dinge begrüßen zu dürfen!
LUKAS: Ja! Die Freude ist ganz meinerseits!
PING-PONG: Wir dürfen den Kaiser nicht länger warten lassen. Kommt Freunde!
Vom Volk umringt gehen die drei auf den Palast der Kaiserin zu
PING: Wehrtes Volk!
PONG: Liebe Gäste!
PING: Macht Platz für unsere ehrenwerte,
PONG: großzügige,
PING: über alles erhabene
PONG: Kaiserin
PING: AI FANG PUNG DSCHING
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Jubel im Volk, die Gäste verbeugen sich, ein Gong ertönt, Auftritt Kaiserin
KAISERIN: Meine edlen Freunde! Und meine liebe Tochter! Sehe ich euch endlich wieder!
Seid mir willkommen! Aber nun, wollen wir nicht länger säumen, sondern unverzüglich
den Drachen aufsuchen, sonst geht am Ende der große Augenblick des Erwachens ohne
unsere Anwesenheit vorüber. Darum folgt mir bitte, ich werde vorausgehen.
LISI: Ihr werdet Euch wundern, wie der Drache jetzt aussieht! Monat um Monat hat er sich
von der alten bösen Frau Mahlzahn verwandelt! Seine Schuppen schimmern jetzt in
reinem Gold! Es ist kaum zu glauben, dass es derselbe Drache ist!
Der chinesische Tempel des Drachen. Sehr prächtig und reich geschmückt. Geheimnisvolles
Halbdunkel. Im Hintergrund sitzt auf einem Postament, reglos wie eine Statue, der
GOLDENE DRACHE DER WEISHEIT. Mit dem früheren Drachen hat er kaum noch
Ähnlichkeit, er ist jetzt schön und unheimlich. Alles an ihm glitzert und funkelt.
KAISERIN: Pst, seid leise, meine Lieben, seid leise. Nun ist der feierliche Augenblick
gekommen, wo der Goldene Drache der Weisheit erwachen wird, denn genau vor einem
Jahr ist an dieser Stelle der Drache Mahlzahn in seinen geheimnisvollen
Verwandlungsschlaf versunken.
JIM: Ist das Frau Mahlzahn gewesen? - Ohhh! - ich würde sie nicht wieder erkennen.
Jim greift nach Lukas Hand und die Beiden stehen ehrfürchtig da und betrachten den
Drachen.
LUKAS: Donnerwetter! Kaum zu glauben, dass dieser Drache damals all die Kinder geraubt
haben soll und mit der Wilden 13 unter einer Decke steckte!
KAISERIN: Ja, der Drache hat sich seid ihr ihm das Leben geschenkt habt nach und nach
vollkommen verwandelt. Pst! Leise! Seht nur! - Seht! Jetzt wacht er auf!
(ein Lichtstrahl fällt auf den Drachen, der nun blendend
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zu funkeln beginnt. Er hebt langsam, langsam den Kopf. Sonst bleibt er reglos. Ein
leiser, bebender, metallischer Sphärenklang schwillt an, während der Drache nun die
Augen aufschlägt, in denen ein grünes Feuer leuchtet. Seine Stimme klingt leise und
doch mächtig wie eine Glocke)
DRACHE: Seid ihr da, ihr, die ich meine Herren nenne?
LUKAS: Ja, hier sind wir.
DRACHE: Es ist gut, dass ihr gekommen seid. Denn es ist an der Zeit.
LUKAS: Frau Mahlz... Entschuldigung, aber so kann man dich jetzt wohl nicht mehr nennen.
Weißt du denn, Goldener Drache der Weisheit, was wir vorhaben?
DRACHE: Ich weiß es. Ich weiß alles, was ihr fragen wollt.
JIM: Und wirst du uns auch auf alles Antwort geben? Auf alles, was wir wissen wollen?
DRACHE: Auf alles, was euch jetzt nottut zu wissen. Würde ich euch auch antworten auf
jene Fragen, die ihr selbst erforschen sollt nach eurer Bestimmung, so wäre ich kein
Goldener Drache der Weisheit, sondern ein tönerner Drache der Geschwätzigkeit.
Darum höre, du mein kleiner Herr und Gebieter. Frage mich jetzt nicht nach deiner
Herkunft. Bald schon wirst du alles erfahren durch deine eigene Kraft und Klugheit.
Noch ist es nicht an der Zeit, darum übe Geduld.
LUKAS: Wie wir die Wilde 13 finden können, wirst du uns das sagen?
DRACHE: Euer altes, vertrautes Fahrzeug, das euch schon in so viele Gefahren begleitet hat,
mit dem ihr auch mich damals in Kummerland besiegtet, muss euch noch einmal
dienen. Bemalt es mit blauer Farbe und Wellen von allen Seiten. Setzt Segel, welche
den Wassern des Meeres gleichen.
KAISERIN: Die Worte des Drachen sind dringlich. Schnell Ping und Pong, geht folgt der
Weisung des Drachen!
PING PONG: Wir werden Emmas Verwandlung sofort veranlassen! (ab)
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DRACHE: Solcherart schwer zu erkennen, lasst euch treiben
vom Wind und der Strömung. Sie werden zur rechten Stelle euch führen, daran sollt ihr
nicht zweifeln. Ergreift ihr aber nur ein einziges Mal in Ungeduld das Steuer, so werdet
den Ort ihr verfehlen. Endlich werdet ihr nahen sehen das Schiff mit den blutroten
Segeln. Von Süden kommt es herauf im Morgengrauen.
JIM: (flüsternd) Die Wilde 13!
DRACHE: So nennen sie sich bis zu dieser Stunde. Du aber, mein kleiner Gebieter, nachdem
du sie durch ihre eigene Kraft und ihre eigenen Schwächen gebunden hast, entbindest
sie ihres Irrtums.
JIM: Was meint er damit?
LUKAS: Abwarten, Jim.
DRACHE: Sie segeln nach Süden, zu ihrer uneinnehmbaren Felseninsel, von den eisernen
Klippen kommend, wo sie jenen Drachen treffen wollten, der einst ich
war. So kreuzen sie eures Schiffes Ort. Erst ganz zuletzt werden sie euer gewahr. Dann
müsst ihr handeln, mutig und rasch. Wisset aber, dass sie die unerschrockendsten,
stärkesten und unbarmherzigsten Kämpfer sind und noch nie bezwungen wurden.
LUKAS: Bitte, den Kampf gegen die Wilde 13 gewinnen wir aber schon?
DRACHE: Gewinnen wirst du, aber nicht im Kampf. Denn der Sieger wird unterliegen, der
Unterlegene aber wird siegen, darum höre:
IM AUGE DES STURMS WIRST DU EINEN STERN ERBLICKEN: ERGREIFE
DEN STERN UND MACHE DICH ZUM HERRN - SO WIRST DU DAS
GEHEIMNIS DEINER HERKUNFT ENTDECKEN. (das Feuer in den Augen des
Drachen erlischt. Der Sphärenton verklingt. Der Drache bleibt reglos)
LUKAS: Vielen Dank, Goldener Drache der Weisheit!
JIM: Ja, vielen Dank.
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LI SI: Das war seltsam.
LUKAS: Also, ich muss offen zugeben, dass ich von allem, was er uns gesagt hat, höchstens
die Hälfte verstanden habe.
KAISERIN: Was kann nur dieses „Auge des Sturms“ bedeuten, in dem Jim einen Stern sehen
wird?
LUKAS: Ich denke, das wird sich eben alles erst nach und nach herausstellen, eben wenn es
Zeit ist. Wir müssen jetzt zuerst Emma ganz und gar blau anstreichen und mit
Wellenlinien bemalen. Dann brauchen wir ebensolche Segel.
PING: Die Mannschaft unserer kaiserlichen Flotte hat bereits alles erledigt. Eure Lokomotive
Emma ist bereit!
PONG: Übrigens ist es wohl unerlässlich, dass hohe Amtsperson diese so schwerwiegende
und wichtige Verhaftung persönlich vornimmt …
PING: … Und deshalb werde ich selbst mitfahren.
PONG: Wieso Du? Wir spielen Schnick Schnack Schnuck
PING oder PONG: Ok, du fährst. Aber das nächste Mal bin ich wieder dran!
PING oder PONG: Ich eile von dannen, um alle Vorbereitungen zu treffen. Zudem werden
uns HO ZONG und HO KONG, unser geschicktester Kapitän, sowie unser größter
Kämpfer begleiten.
(HO ZONG und HO KONG treten aus der Menge hervor)
HO KONG:
Sehr wohl, PING und PONG! Stets zu Diensten!
HO ZONG: Wo soll es denn hingehen, damit ich den Kurs vorbereiten kann.
LUKAS: Das wissen wir leider selbst nicht. Der goldene Drache der Weisheit hat gesagt, wir
müssten unser Lokomotive einfach auf dem Wasser treiben lassen. Der Wind und die
Strömung würden es schon an die richtige Stelle führen. Tja, das hat er gesagt.
HO ZONG: Das habt ihr wohl geträumt! Oder wollt uns diesmal verkohlen. Die Geschichte
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mit der schwimmenden Insel damals mag ja noch hingehen, aber das hier geht mir doch
über die Hutschnur!
JIM: Nein! Es is wirklich so. Der Drache hat sogar gesagt, wenn wir nur ein einziges Mal
selbst steuern, dann fahren wir verkehrt!
HO ZONG: Da soll mich doch gleich ein gekochter Hummer kitzeln! Junge, da lachen sogar
die Ölsardinen! Wir sind von euch beiden schon einiges gewöhnt, aber so einen
verrrückten Kurs ist noch nie ein Seeman gefahren. Na, ihr müsst ja wissen, was ihr
wollt. Komm HO KONG, wir wollen die letzten Vorbereitungen treffen! (sie gehen ab)
KAISERIN: Eine wahrliche wundersame Reise, auf die ihr da aufbrecht. Aber ihr seid gut
begleitet!
LI SI: Jim?
JIM: Ja, Li Si?
LI SI: Ich möchte auch mitfahren.
JIM: Du?! Du hast doch viel zu viel Angst!
LI SI: Hab ich gar nicht! Wenn Ping (oder Pong) mitfährt!
JIM: Nein, Li Si, das ist ganz bestimmt nichts für dich.
LI SI: Das sagt ihr jedes Mal!
JIM: Aber diesmal ist es ganz bestimmt nichts für dich. Wenn es vielleicht schlimm wird,
dann kann sich niemand von uns um dich kümmern.
LI SI: Du traust dich ja auch bloß, weil Lukas dabei ist. Außerdem hast du überhaupt nichts
über mich zu bestimmen. Du bist selbst nur ein kleiner Junge, der noch nicht mal lesen
und schreiben kann.
JIM: (wird nun auch böse) es gibt eben Leute, die lernen Lesen und Schreiben und solchen
Unsinn, und es gibt Leute, die bestehen Abenteuer. Für dich ist es jedenfalls besser,
wenn du hier bleibst und fleißig lernst, weil du dir soviel darauf einbildest und so
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gescheit bist.
LI SI: Und ich fahr’ doch mit!
JIM: Nein!
LI SI: Doch!
JIM: Nein!
LI SI: Doch!
KAISERIN: (wendet sich den Kindern zu) Was gibt es denn, mein Kind? Ihr streitet doch
Nicht etwa, jetzt?
LI SI: Jim sagt, dass ich nicht mitfahren darf. Und ich will aber, ich will aber!
LUKAS: Hör mal zu, kleines Fräulein, du kommst ein andermal mit uns. Diesmal geht es
wirklich nicht. Für kleine zarte Mädchen ist ein Kampf mit Seeräubern bestimmt nicht
das Geeignetste.
LI SI: Das hast du auch das letzte Mal schon gesagt. Diesmal ist das nächste Mal, und darum
fahr’ ich doch mit!
LUKAS: Solche Abenteuer hören sich ganz unterhaltsam an, wenn man sie erzählt bekommt.
Aber wenn man sie erlebt, dann ist es oft gar nicht so besonders lustig, das weißt du
doch.
LI SI: (murmelt trotzig) ich fahre mit!
LUKAS: Nein. Niemand von uns kann sich um dich kümmern. Diesmal geht es wirklich
nicht.
LI SI: Ich will aber doch!
KAISERIN: (streng) Ich verbiete es dir. Wir wollen nicht weiter darüber reden. Kommt,
meine Freunde!
LiSi sieht ihre Mutter wütend an und rennt davon)
LUKAS: Dann werden wir wohl schon wieder aufbrechen müssen, wehrte Kaiserin! Ein
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kurzer Besuch war es, aber wir werden uns gewiß bald wieder sehen!
JIM: Ja! Und richtet bitte LISI schöne Grüße aus. Schade, dass sie weggelaufen ist. Sie muss
richtig böse sein, dass sie nicht Aufwiedersehen sagen will.
KAISERIN: Das ist wirklich nicht nett von ihr. Ein so unfreundliches Verhalten kann ich nur
tadeln!
LUKAS: Naja, kleine Prinzessinnen sind eben kleine Prinzessinen. Auch von mir einen
schönen Gruß. Sobald wir alles hinter uns haben, machen wir ganz bestimmt mit ihr
eine schöne Fahrt ins Blaue, extra für sie. Dann wird sie sich schon trösten.
KAISERIN: Wehrte Freunde! Möge der Himmel euch beschützen und möge euer Glück, das
euch bis jetzt immer beigestanden hat, euch auch bei diesem größten Wagnis nicht im
Stich lassen. Für mich und mein Volk wird von nun an die Sonne nicht mehr scheinen,
kein frohes Lachen und keine Musik werden mehr in meinem Reich ertönen, bis zu der
Stunde, da ihr gesund und wohlbehalten zurückkehrt.
Alle winken, das Volk begleitet den Abschied der Reisenden
DIE WILDE 13
Auf dem Meer. Die mit Wellen getarnte und blau angestrichene Emma. Auch das Segel ist blau
und mit Wellen bemalt. Lukas und Jim spähen in die Ferne. Neben ihnen im Ruderboot Ho
Zong, Ho Kong und Ping.
L I E D : (Auf dm Schiff) Dreizehn Mann saßen auf einem Sarg,
ho ho ho und ein Fass voller Rum!
Sie soffen drei Tage, der Schnaps war stark, ho ho ho und ein Faß voller Rum!
Sie liebten das Meer und den Schnaps und das Gold, ho ho ho und ein Fass voller Rum!
Bis einst alle dreizehn der Teufel holt,
ho ho ho und ein Fass voller Rum!
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ANTONIO (JAN F.): Essen! Männer! Essen ist fertig! (Alle verschwinden unter Deck)
(Lukas und sein Gefolge tauchen auf und sobald sie das Schiff entdecken, stellen sie den
Motor aus).
LUKAS: Die Wilde 13! Da sind sie!
JIM: Aber wie können sie denn so schnell segeln? Eben war es doch noch ganz windstill?
LUKAS: Aber jetzt bläst plötzlich eine ganz schöne Brise, spürst du’s? Sie haben
Windgeschwindigkeit und fahren mit der Brise mit. (In diesem Augenblick öffnet sich
der Tenderdeckel und Li Si krabbelt weinend heraus)
LI SI: Ich hab’ Angst! Bitte, bitte schnell wegfahren, Lukas! Sie werden uns fangen, wie sie
mich schon mal gefangen haben! Ich will heim!
JIM: (konsterniert) Li Si! Du bist doch mitgefahren! Warum hast du das gemacht? (Li Si
schluchzt)
LUKAS: Das ändert jedenfalls alles. Mit Li Si an Bord können wir die Sache nicht riskieren.
das kann ich vor ihrem Vater nicht verantworten, wir müssen sofort versuchen zu
wenden und zu entkommen, ehe die Piraten uns entdeckt haben.
JIM: Vosicht, da kommt einer!
LUKAS: Psssst! Sie dürfen uns auf keinen Fall entdecken.
(Ludowico kommt an Deck zum Wasser lassen. Alle halten die Luft an. Auf dem Weg
zurück entdeckt er Lukas und sein Gefolge)
(Ludowico kommt an Deck zum Wasser lassen. Alle halten die Luft an. Auf dem Weg
zurück entdeckt er Lukas und sein Gefolge)
LUDOVICO (JAN) : Alarm! Alarm! Ihr starken Männer, seht euch das an!!!
ALLE:
Noch unter Deck Was??? Alle kommen raus. Zuerst fliegt die Krüke raus, dann
THEODORO (PETER) hinterher. Alle schauen nach links (Backbord) aber es ist nichts
zu sehen.
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LUDOVICO (JAN): (leicht hysterisch) Feinde auf Backboot! Feinde auf Backboot!
Backboot! Wir werden angegriffen! Backboot!
THEODORO (PETER): Hauptmann, Hauptmann. Ich sehe nichts.
EMILIO (TOM): Dann mach die Augen auf! Jungs! Gibt Ferdinand und Stefan ein Zeichen.
Sie schnappen THEODORO (PETER)und stellen ihn auf das Fass. Er schaut auch in die
falsche Richtung.
LUDOVICO (JAN): Backboot! Feinde auf Backbook!!
EMILIO (TOM): Das heißt Backbord du Idiot.
LUDOVICO (JAN) : Jawohl Herr Hauptmann! Backboot! Wir werden angegriffen!!!
EMILIO (TOM): Da is nix!
LUDOVICO (JAN): Da! Da! Da! Er zeigt auf Emma.
EMILIO (TOM): Das ist Steuerbord, du Robbenknutscher.
LUDOVICO (JAN): Jawohl Herr Hauptmann. Angriff von Steuerboot!
EMILIO (TOM): Und hör mit dem verdammten geklingel auf!
LUDOVICO (JAN): Jawohl Herr Hauptmann. Holt das Stühlchen
EMILIO (TOM): Du holst die Kanone! Zu Fernando
FERNANDO (FERNANDO): (zusammen mit MAXIMILIANO (PAUL) An die Kanonen, wie
wollen sie nicht schonen!
FERNANDO (FERNANDO)bekommt die Kanone nicht bewegt.
MAXIMILIANO (PAUL)gibt die ganze Zeit Zeichen . „schieben“ „ ziehen“ Nein, schieben“
„Nein, mit der Schulter“...
ULRICO (ARNOUT): Macht Freudentanz um den Mast. „Jetzt geht die Party los! Jetzt geht
die Party los! Ja! Jjjja! Jjjjjjjjjjja!
EMILIO (TOM): Achte auf den Kurs! Zu Stefan. Der geht zum Steuer.
NICOLO (FERDINAND): Geht Ketten holen und rasselt damit.
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ANTONIO (JAN F.):Trocknet Teller ab.
SEBASTIANO (SEBI)/ XAVIERO (FINN) und RUDOLFO (ALEX): Prügeln sich um den Platz
(Ohrfeigen).
MAXIMILIANO (PAUL): Pfeifft und zeigt THEODORO (PETER)wo er hinschauen soll. Er
dreht sich um und entdeckt Emma.
THEODORO (PETER): brüllt Ahhhh! Ein USO.
EMILIO (TOM): Jetzt wird nicht gesoffen!
THEODORO (PETER): Ein Unbekanntes Schwimm Objekt!
EMILIO (TOM): Ho ho, Brüder! Schaut doch mal, was da schwimmt! Das ist ja
eine Lokomotive!
RUDOLFO (ALEX): Hölle, Pech und Haifischzahn, da sitzen ja welche drauf!
MAXIMILIANO (PAUL): Kraken und Muränen!
LUDOVICO (JAN): Das ist ja ein richtiger Glückstag heute.
ULRICO (ARNOUT): Da machen wir auch noch einen prächtigen Fang, den wir dem
Drachen verkaufen können!
SEBASTIANO (SEBI): Brüder, da gibt’s bald neuen Schnaps!
XAVIERO (FINN): Heda, ihr komischen Knirpse da drüben, ergebt euch, sonst holen
wir euch stückchenweise!
LUKAS: So? Na, dann holt uns mal! (er nimmt einen Schürhaken)
EMILIO (TOM): Wir raten euch nun letztes Mal im Guten: Ergebt euch freiwillig!
PING: Paddelt ans Schiff ran Im Namen der erhabenen Kaiserin von Mandala, ihr seid alle
verhaftet!
FERNANDO (FERNANDO): Habt ihr das gehört?
(sie wollen lachen, aber der Hauptmann winkt sofort ab.)
EMILIO (TOM): Ruhe! Was sagst du?
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PING: Sie haben richtig gehört, sie sind verhaftet.
EMILIO (TOM): geht auf die Knie. Oh mein Gott! Nein!
Alle tun es ihm gleich. Allerding etwas irritiert.
ULRICO (ARNOUT): Tanz weiter um den Mast. Wir feiern die ganze Nacht, die ganze
Nacht. Ja! Jjjja. Jjjjjjjjjjja! Er bemerkt das alle knien und langsam erstirbt sein Gesang.
Was ist los Jungs?
NICOLO (FERDINAND): Wir werden festegenommen.
ULRICO (ARNOUT): Oh! Mein! Gott! Geht auf die Knie.
PING:
Na los! Alle die Waffen hier vorne hinlegen!
ALLE:
Gehen vor. Dann: Buh!
PING:
Erschrickt fürchterlich und paddelt davon. Hilfe! Hilfe!!!!
EMILIO (TOM): So, genug! Das geht mir langsam die den Kaviar! Wo ist die Kanone?
FERNANDO (FERNANDO): Heult fast. Ich schaff das nicht alleine.
EMILIO (TOM): Helft ihm.
ALLE:
Hau ruck! Hau ruck! Hau ruck!
EMILIO (TOM): Kanoniere! Feueeeer!
ALLE:
Feueeer! Zündschnur wird angezündet. Alle halten die Ohren zu. Dann fällt die
Kugel aus dem Rohr. Lukas wird es nun zu bunt und er greift an......
THEODORO (PETER): Also dann, Brüder, ran an den Braten! Kampf. Er kommt nicht
alleine vom Fass runter. Ich will auch mitmachen! Ich will auch mitmachen.
THEODORO (PETER): Also dann, Brüder, ran an den Braten! Kampf an deren Ende
HoZOng, HOKOng, LiSi und Lukas unter Deck gebracht werden.
LI SI: (schluchzt) Ach, Lukas, wenn ich nur auf Jim gehört hätte, dann wäre alles anders
gekommen. (in diesem Augenblick hebt sich der Deckel des Rumfasses und Jim lugt
hervor. Außer Lukas sieht es niemand)
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LUKAS: (lächelt Jim kurz zu, dann sofort wieder beherrscht) Mach’ dir nichts draus, Li Si.
EMILIO (TOM): Maul halten! Ab mit euch ins Kellerloch. (die Gefangenen werden durch
eine niedrige Tür gestoßen, die dann von außen verriegelt wird. Jim beobachtet es)
EMILIO (TOM): Moment mal, fehlt da nicht noch einer? Mir kommt es so vor, als ob da
noch einer gewesen wäre, so ein kleiner mit einem schwarzen Gesicht!
IGNAZIO (STEFAN): Na, den fressen inzwischen die Haifische, Bruder!
RUDOLFO (ALEX): Die große Lokomotive ist am Heck festgemacht, Hauptmann.
ALLE: (singen) Dreizehn Mann saßen auf einem Sarg, ho ho ho und ein Fass voller Rum...
usw.
THEODORO (PETER): Wo soll ich das leere Rumfass hintun, Hauptmann? (er legt seinen
Hut irgendwo hin und trocknet sich den Schweiß von der Stirn)
EMILIO (TOM): Zu den anderen leeren Fässern, Schwachkopf! (das Fass wird an den
Bühnenrand vorn rechts gestellt, wo schon die anderen Fässer stehen, Auf allen ist zu lesen:
RUM, aber ausgestrichen. Nur am rechten Bühnenrand steht noch ein einzelnes Fass, auf dem
die Inschrift noch nicht ausgestrichen ist) Jetzt haben wir nur noch ein einziges Fass
voll Schnaps. Ich weiß nicht. was passiert, wenn uns der Schnaps ausgeht! Teufel, Tod
und blaue Bohnen! Na, zum Glück haben wir ja jetzt prächtige Tauschobjekte! Der
Drache wird sich freuen, dass wir ihm das nächste mal gleich vier Gefangene bringen.
EMILIO (TOM): Gut. (er nimmt seinen Hut ab, an dem der Stern steckt, legt ihn
neben den anderen und trocknet sich die Stirn) Ich weiß nicht, ob es euch auch geht wie
mir, aber mir kommt das kleine Frauenzimmer irgendwie bekannt vor. (alle nicken)
ULRICO (ARNOUT): Vorkommen tut es mir auch so, aber wir haben ja im Lauf der
Jahre dem Drachen einen ganzen Stall voll solcher Bälger geliefert. Da kann man sich
leicht irren.
EMILIO (TOM): Trotzdem, mit dem kleinen Frauenzimmer ist irgendetwas faul. (er
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setzt den Hut ohne den Stern auf)
THEODORO (PETER): (setzt den Hut mit dem Stern auf) Ach was, Potz, Rochen und
Knurrhahn, du machst dir zu viele Gedanken, Bruder! Ich finde, wir sollten jetzt feiern,
dass wir endlich wieder zuhause sind.
DIE ANDEREN: Ja, wir wollen jetzt feiern.
EMILIO (TOM): Nein, jetzt wird nicht gefeiert, ihr Saufköpfe! Holt mir das Gör
heraus. Ich will mich mal zuerst ein bisschen mit ihr unterhalten.
LUDOVICO (JAN): Du hast hier gar nichts zu kommandieren, Bruderherz. Du hast
den Stern nicht am Hut, also bist du nicht der Hauptmann.
EMILIO (TOM): Was sagst du da? Ich hab’ den Stern nicht am Hut? (er tastet,
nimmt den Hut ab) Tatsächlich, ich hab’ den Stern nicht am Hut! Also bin ich nicht der
Hauptmann. Ich hätte eben noch gewettet, dass ich der Hauptmann bin.
SEBASTIANO (SEBI): Ist doch völlig egal, ob du der Hauptmann bist oder irgendein
anderer. Wir sind doch alle dreizehn vollkommen gleich. Hauptsache, dass irgendeiner
von uns der Hauptmann ist, damit es nicht drunter und drüber geht.
EMILIO (TOM): Aber wer ist denn dann der Hauptmann, wenn ich nicht der
Hauptmann bin?
FERNANDO: (zeigt auf den dritten) Na, er ist der Hauptmann!
EMILIO (TOM): Tatsächlich, er hat den Stern! Also gut, dann ist er der Hauptmann.
THEODORO (PETER): (schaut seinen Hut an) Völlig klar, dass ich der Hauptmann bin.
(brüllt) Was ich sage, wird gemacht, verstanden, ihr Hornochsen?
ALLE: Jawohl, Hauptmann!
THEODORO (PETER): Ich befehle, dass jetzt sofort unserer Heimkehr gefeiert wird. Und
zwar feierlich, ihr Schweinsfische! Nicht bloß so mit Grölen und Saufen, sondern mit
einer richtigen Ansprache und allem. So was muss man feierlich machen.
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RUDOLFO (ALEX): Zu Befehl, Hauptmann, eine ergreifende Rede! (er nimmt seinen
Hut ab und wirft ihn neben den des dritten Seeräubers) Liebe Brüder! Es gibt Zwillinge
auf der Welt, es gibt Drillinge und, wie man hört, sogar Vierlinge - aber solche
verdammten Kerle wie wir Dreizehnlinge, die gibt es nur einmal auf der Welt! Und
darum hebe ich als erstes meinen Humpen auf uns selbst. Die Wilde 13, sie lebe hoch!
ALLE:
hoch! hoch!
ULRICO (ARNOUT): (drängt sich sich meldend nach vorne)
Ich habe zur Feier unserer Heimkehr folgendes Gedicht verfasst.
THEODORO (PETER): Nur zu! Nur zu!
ALLE: Uh, ein Gedicht! Unser Delfinversteher wieder! ….
ULRICO (ARNOUT): stellt sich mit auf die Kiste Ruhe, ihr Banausen!
Es stürmt von Norden, von Süden, von (er stupst Alex an) Osten und Westen! Darum
haust man genau in der Mitte am besten.
Denn im Innern des Wirbelsturms herrscht, wie bekannt, (Stille. Windstille. Völlige
Windstille) völlige Windstille, auch „Auge
des Sturms“ genannt.
Darum heißt unserer Burg „Sturmauge“ von alters her. Sie steht auf der finsteren
Felseninsel im Meer, unauffindbar, uneinnehmbar für alle Zeit,
darum ist hier die Wilde 13 in Sicherheit!
(großer Beifall, Johlen, Hochrufe, einige stimmen das Rum-Lied an. Jim Knopf lugt
einen Augenblick aus der Tonne. Der zweite Seeräuber (Jan) setzt den Hut mit dem
Stern auf, Theodoro (Peter) den ohne Stern)
THEODORO (PETER): Ruhe! Hört auf zu grölen, ihr Teufelsbraten und Halunken! Habt
ihr keinen Funken von Bildung im Kopf? Das ist ein feierlicher Moment!
SEBASTIANO (SEBI): Halt du doch dein Maul, Bruderherz! Du hast hier gar nichts zu
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melden. Du hast den Stern nicht am Hut.
THEODORO (PETER): Na sowas! Wer ist denn dann der Hauptmann?
XAVIERO (FINN) Sperr doch die Augen auf, du Brüllaffe! Der da ist der Hauptmann.
MAXIMILLIANO (PAUL): Na, irgendeiner eben. Ist doch völlig egal.
ULRICO (ARNOUT): Hör mal, Hauptmann, ich will mal was sagen.
LUDOVICO (JAN) Ruhe! Alles zuhören! Der da will was sagen! Rede! (alle
gehorchen)
ULRICO (ARNOUT): Ich muss mal ein ernstes Wort mit euch reden, Brüder. Irgendwas
ist faul, Hölle, Schwefel und alle Wetter! Wieso war der Drache nicht mehr selbst auf
den Eisernen Klippen, so wie früher?
NICOLO (FERDINAND): Da ist was faul, sag ich euch. Diese große Lokomotive hier, seht
sie euch an! Sie ist getarnt mit Wellenlinien.
SEBASTIANO (SEBI): Um ein Haar hätten wir sie nicht gesehen.
NICOLO (FERDINAND)Ich frage euch eins: Woher kannten die Leute, die drauf waren.
unseren Weg? Den kennt auf der Welt niemand außer uns und dem Drachen. Da ist was
faul.
IGNAZIO (STEFAN): Ach, hör auf, Bruder, du verdirbst uns die ganze Stimmung. (Er
wirft seinen Hut auf das Fass neben Jims Fass)
EMILIO (TOM): Und noch was: Ihr alle habt es genauso gesehen wie ich, auf der
Lokomotive war ein kleiner Kerl mit einem schwarzen Gesicht. Wo ist der geblieben?
Niemand von uns hat gesehen, dass er ersoffen ist; erinnert ihr euch noch, Brüder?
Damals das kleine schwarze Baby? Es könnte jetzt gerade ein Junge sein. (Jims Kopf
wird im Fass sichtbar, er lauscht gespannt) Ich seh’s noch vor mir, wie es in einem
geteerten Binsenkorb in den Wellen schaukelte. Wir haben es aufgefischt und
herausgezogen. In dem Körbchen lag auch noch eine Krone. Und ein Pergament, auf
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dem etwas stand. Wer dem Kind etwas antut, hieß es, den wird es einst besiegen.
THEODORO (PETER): Wir haben es doch aus dem Wasser gefischt. Das war eine gute
Tat, zum Teufel!
LUDOVICO (JAN): Ja, Bruder, und dann haben wir’s in ein Postpaket gepackt und
zum Drachen nach Kummerland geschickt. Das war keine gute Tat.
RUDOLFO (ALEX): Ja, hätten wir’s vielleicht großpäppeln sollen?
XAVERIO (FINN): Wenn das schwarze Balg beim Drachen ist, dann ist doch alles in
Ordnung. Was machst du uns mit deinen blöden Reden verrückt?
EMILIO (TOM): Das ist es ja gerade, Brüder. Ihr alle wisst, dass es niemals dort
angekommen ist. Es muss woanders hingebracht worden sein. Und ich sage euch, es
wird zurückkommen!
LUDOVICO (JAN): (brüllt) Schluss jetzt! Hör sofort auf mit deinen lästerlichen
Reden! (er stülpt sich wütend seinen Hut auf) Ich bin der Hauptmann! Und ich befehle,
dass wir jetzt auf der Stelle zum heiteren Teil unserer Feier übergehen.
IGNAZIO (STEFAN): Was willst d u denn? Da könnte ja jeder von uns hier
herumkommandieren.
LUDOVICO (JAN): Keine Meuterei, sonst werdet ihr alle aufgehängt!
NICOLO (FERDINAND): Hol dich der Rochen, Bruder! Wenn du nicht dein Maul hältst,
dann werde ich dich mit meinem Messer kitzeln, bis dir der Schnaps rausläuft! Du bist
nicht unser Hauptmann, du hast den Stern nicht am Hut!
LUDOVICO (JAN): Schlag dich der Donner, ich dachte, ich wär der Hauptmann.
Aber wer, zum Teufel, ist denn der Hauptmann? Einer muss doch der Hauptmann sein?
(Lied: Hauptmann
alle beginnen durcheinander zu schreien. Es gibt eine Keilerei, sie hauen sich die
Humpen auf die Köpfe, dass der Schnaps spritzt, versetzen sich Kinnhaken, und nach
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kurzem sind alle k.o. und liegen herum)
JIM: (klettert aus dem Fass, öffnet den Riegel an der Kerkertür und ruft hinein) He, Lukas!
Li Si ! HO ZONG, HO KONG! Schnell, kommt heraus!
LUKAS: (noch drin) Jim! Da ist Jim! Jim, alter Junge! Ich wusste, dass du uns retten
würdest. (er und Li Si kommen heraus, noch immer gefesselt. Lukas sieht die Piraten
herumliegen) Donnerwetter, Jim, hast du das ganz allein fertiggebracht?
JIM: Ja, dass heißt, natürlich war eine List dabei. (er befreit Lukas und Li Si von den Fesseln)
Helft mir schnell, sie zu fesseln, ehe sie wieder aufwachen. (alle drei fesseln die Piraten
mit herumliegenden Tauen) Es war nämlich so: Erst haben die Seeräuber erzählt, dass
ihre Burg Sturmauge heißt, und da ist mir plötzlich eingefallen, dass der Goldene
Drache der Weisheit gesagt hat: „ Im Auge des Sturms wirst du einen Stern erblicken.
Ergreife den Stern und mache dich zum Herrn.“ Ich hab’ also gesucht, wo es hier einen
Stern gibt. Und der einzige, den ich sehen konnte, steckte am Hut des
Seeräuberhauptmanns. Den hab’ ich genommen, und sie haben nichts gemerkt. Und
dann haben sie angefangen, sich zu streiten, wer jetzt der Hauptmann ist, weil der Stern
nämlich sein einziges Erkennungszeichen war.
LUKAS: Jim Knopf, du bist wirklich der feinste kleine Kerl, den ich in meinem Leben
getroffen habe.
JIM: die Seeräuber beginnen sich zu bewegen. Jetzt müssen wir sie schnell Fesseln.
LUKAS: Ich hab da eine Idee, lass doch mal sehen: he! Männer! Haltung annehmen! Auf
zum Mastappell!
Die Seeräuber gehen zum Mast, Jim, LiSi und Lukas fesseln die Seeräuber.
LUKAS: So! Das hätten wir!
SEBASTIANO (SEBI): Hölle und Tod, wir sind gefesselt.
RUDOLFO (ALEX)Brüder, jemand hat uns besiegt.
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THEODORO (PETER):Wer hat das fertiggebracht?
JIM: Ich.steigt auf die Kiste
ALLE: Du? Und wer bist du?
JIM: Ich bin Jim Knopf. Ich bin der, den ihr damals als Baby im Binsenkorb aus dem Meer
gefischt habt.
LUKAS: Wie war das eben, Jim? Sie haben dich damals aus dem Meer gefischt?
JIM: Ja, ich hab’ ihre Unterhaltung belauscht. In dem Körbchen hat auch noch eine Krone
gelegen und ein Pergament, auf dem was über mich geschrieben stand.
LUKAS: (zu den Seeräubern) Habt ihr die Sachen noch?
XAVERIO (FINN): Sollen wir’s ihnen sagen, Brüder?
FERNANDO: Warum nicht? Für uns ist ja doch alles vorbei.
EMILIO (TOM): Ja, wir haben verspielt. Hör zu, Jim Knopf, so einen Kerl wie dich
hätten wir brauchen können, dann hätten wir’s noch weit gebracht. Aber leider ist es
anders gekommen. - Was du suchst, das findest du dort hinten in der Schatztruhe.
(Lukas, Li Si und Jim öffnen die Schatztruhe und heben ein Binsenkörbchen, das geteert
ist, heraus. Jim nimmt eine Krone heraus, Li Si einen Reichsapfel und Lukas ein Zepter)
LUKAS: Jim, jetzt werden wir vielleicht das Geheimnis deiner Herkunft erfahren.
JIM: Und wer ich in Wirklichkeit bin.
LI SI: Hast du nicht was von einem Pergament gesagt? Wo ist es?
LUKAS: Moment mal, ich glaube... Ja, hier! (er schraubt das Zepter an der Unterseite auf
und zieht ein zusammengerolltes Pergament hervor, rollt es auf und liest) „Unbekannter,
der du dies Kindlein finden wirst, wisse: Wer es gerettet und aufnimmt in Liebe und
Treue, dem wird es dereinst seine Güte königlich lohnen. Wer ihm aber Böses tut, dem
wird es alle Macht nehmen und wird ihn binden und richten. Denn durch das Kind wird
das Ungerade gerade. - Dies ist das Geheimnis seiner Herkunft: Drei heilige und weise
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Könige kamen zum Christkind, um ihm ihre Geschenke zu bringen. Einer aber von
ihnen war schwarz von Angesicht und sein Name war Kaspar. (Einer von Ihnen trug den
Namen Kaspar) Das Kind und wir als seine Eltern sind die letzten Nachfahren des
Königs Kaspars. Unser Schiff sinkt, und die Rettung ist nicht mehr möglich. Darum
setzen wir dieses Kind in einem Binsenkörbchen aus, damit es, so der Himmel es will,
gerettet wird. Es ist der letzte Nachfahre des heiligen Dreikönigs Kaspar. Sein Name sei
Prinz Myrrhen.“ (ergriffene Stille)
JIM: (leise) Und das bin ich?
LUKAS: Ja. Das bist du. Setz die Krone nur auf. Sie gehört dir. (Jim setzt sich langsam die
Krone auf)
FERNANDO (FERNANDO) Prinz Myrrhen!
JIM: (geht zu ihm) Ja?
SEBASTIANO (SEBI): Alles ist so gekommen, wie es in dem alten Pergament steht. Du
hast uns besiegt, du hast uns gebunden. Nun fehlt also noch, dass du uns richten wirst.
XAVIERO (FINN):
Wir wissen, dass wir nach eurem Gesetz den Tod verdient haben. Tue
also, was du tun musst.
JIM: Ihr habt mir damals das Leben gerettet, darum schenke ich euch jetzt eures.
LI SI: Das ist großmütig. Richtig königlich.
THEODORO (PETER): Prinz Myrrhen, wir sind vielleicht wüste Kerle, aber wir wissen
Großmut zu würdigen. Hölle, Pest und Drachenspucke, das wissen wir. Und darum
haben wir beschlossen, dich und deine Freunde dorthin zubringen, wo ihr hergekommen
seid. Wir haben aber eine Bedingung.
JIM: Und die wäre?
RUDOLFO (ALEX): Das du uns die Freiheit wiedergibst.
JIM: Das kann ich nicht. Ihr würdet weiter Kinder rauben und böse Taten verüben.
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ULRICO (ARNOUT): Ich will dir sagen, Prinz Myrrhen, was wir tun werden. Wir
haben einen Schwur geleistet: Wenn wir jemals besiegt werden, dann ist es aus mit der
Wilden 13, so oder so. Wir werden uns keinem Urteil beugen, ob gerecht oder
ungerecht. Wir werden uns selber richten. Wir haben unser wildes, freies
Seeräuberleben geführt, darum werden wir nun unseren wilden, freien Seeräubertod
suchen. Wir werden hinauffahren nach dem höchsten Norden und dort im ewigen Eis
und der ewigen Nacht unser Schiff und uns selbst einfrieren lassen. Das haben wir
geschworen, so wahr wir die Wilde 13 sind.
JIM: Was meinst du, Lukas? Sollen wir sie freilassen?
LUKAS: Das musst du ganz allein entscheiden, Jim.
JIM: Gut. Ich glaube euch. Ich werde euch die Fesseln abnehmen.
Sie stellen sich in der Mitte in einer Reihe auf zum Appell
LI SI:. Jim, es sind nur Zwölf! Es sind ja nur Zwölf!
LUKAS: Nur Zwölf, kein Zweifel!
HO KONG / HO ZONG: Wahrhaftig, nur zwölf!
NICOLO (Ferdinand): Das kann nicht sein. Wir waren immer dreizehn! Zwölf Brüder
und der Hauptmann, das macht dreizehn!
LI SI: Nein. Der Hauptmann war ja immer einer von euch. (die Piraten sehen plötzlich sehr
hilflos aus, denken angestrengt nach)
THEODORO (PETER): Vielleicht hast du recht. Aber macht das denn zusammen nicht
dreizehn?
LI SI: Nein. Das macht bloß 12.
MAXIMILIANO (Paul): Das ist zu schwer für uns, das verstehen wir nicht. Zwölf und ein
Hauptmann ist auch nur zwölf?
FERNANDO (Fernando): Der Teufel soll die Rechnerei holen!
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XAVIERO (Finn): Dann sind wir also gar keine Wilde 13 und wir sind es überhaupt
nie gewesen?
SEBASTIANO (Sebi): Klingt gar nicht übel, Teufel nochmal! Und wer sind wir in
Zukunft? Ich meine, wie sollen wir heißen?
JIM: Prinz Myrrhen und seine zwölf Unbesiegbaren.
ALLE SEERÄUBER: (brechen in Begeisterung aus) Ho ho! Das ist gut! Das gefällt uns!
Habt ihr gehört, Brüder? Prinz Myrrhen und seine zwölf Unbesiegbaren sollen leben –
hoch! hoch! hoch! (Sie packen ihn und werfen ihn hoch)
LUKAS: (Schmunzelnd) Vorsicht, Leute! Vorsicht! Macht mir unseren Prinzen nicht kaputt.
FERNANDO (FERNANDO): Los, Brüder! Bringen wir unseren Prinzen nach Hause!
DIE SEERÄUBER: (tragen Jim auf den Schultern und fangen an zu singen) L I E D :
(Seeräuberchor)
Dreizehn Mann saßen auf einem Sarg, ho ho ho und ein Fass voller ...
(das Lied erstirbt ihnen auf den Lippen)
EMILIO (Tom): Schluss! Aus! Das geht nicht mehr, dass könne wir jetzt nicht mehr
singen.
JIM: Das Lied finde ich schon gut. Nur die Worte passen nicht mehr.
L I E D : (Seeräuberchor)
Zwölfe, die unbesieglich sind,
ho ho ho und ein neuer Prinz! Schützen das Reich vom Dreikönigskind, ho, ho ho
und den neuen Prinz!
Das nichts je dies herrlich Land bedroht, ho ho ho und den neuen Prinz! Schwören wir
Treue auf Leben und Tod, ho ho ho unserm neuen Prinz!
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Die Zuschauer werden in Lummerland von den Mandalaniern und den Wasserwesen
empfangen. (Texte finden für die Begrüßung)
Die Wilde 13 begleiten Jim und Lukas nach Lummerland. Sie tragen ein rotes Kissen
mit der Krone, dem Reichsapfel und dem Stern des Hauptmanns mit sich.
Bei ihrem Eintreffen übergeben sie das Kissen an Ping und Pong, die sie sogleich zu
anderen Mandalaniern im Publikum bringen. Hier werden sie rum gereicht.
Als sie hoch kommen werden sie von den Lummerländern empfangen, der Kaiserin und
Ping Pong freudig begrüßt. Alle finden einen Platz und Jim erzählt von ihren
Abenteuern. (Text für Jim finden, auf den die Wilde 13 und die Anderen reagieren
können)
Auf ein Zeichen erheben sich König Alfons und die Kaiserin. Ping und Pong reagieren
unmittelbar und veranlassen, dass die Fanfare geblasen wird.
PING: Herr Kapellmeister, Herr Kapellmeister, die Fanfare!
PONG: Die erhabene Kaiserin möchte zum Volk sprechen!
Auf einen Wink führt Frau Waas Jim und LiSi nach hinten ab.
Die Kaiserin stellt sich in die Mitte des Platzes, dicht gefolgt von König Alfons.
KAISERIN: Wertes Volk! Wir sind auf Weisung des goldenen Drachens der Weisheit nach
Lummerland gekommen! Seine Worte waren undurchsichtig, doch nachdem wir haben
alle Vorbereitungen nach seiner Anweisung getroffen. Und nun wissen wir auch zu
welchem Zwecke wir uns hier versammelt haben! Zur feierlichen Krönung von Prinz
Myhrren und Prinzessin LiSi.
Ping, Pong, HoZong, HoKong und die Wilde 13 rufen zum Jubel und Aufstehen auf.
ALFONS: (tritt hervor, räuspert sich, putzt die Brille Ich möchte hinzufügen,
ja nun traun fürwahr auch - ehem - wie - eh – wir sprachen eben darüber wie
anstrengend sozusagen unser Beruf ist und wie schwer unsereins an seiner Bürde...
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Kurzum, wir, also meine Erhabenheit habe heute nach längerem schweren, inneren
einen Beschluss gefasst. Ich will mich von der Regierung zurückziehen undLummerland
nun unserem neuen König übergehen. Und ich … nun hihi,ich könnte endlich in Ruhe
nachdenken und telefonieren.
Reaktionen der Lummerländer
HERR ÄRMEL: Ein ganzes Reich zu schenken, das nenne ich königlich! Das ist erhebend!
KAISERIN: Das ist großmütig wehrter König. Lassen Sie uns nun zur feierlichen Zeremonie
Kommen! Setzt Euch!
Die Wilde 13 stellt sich im Halbkreis auf.
Auf einen Wink der Kaiserin wird wiederum die Fanfare geblasen. Die Wilde 13 stellt
rasch ein Podest auf.
Mit der Fanfare treten Jim und LiSi, dicht gefolgt von Frau Waas aus dem Tunnel.
Beide tragen etwas zu große Königsmäntel, Frau Waas zupft noch hier und da an ihnen
herum. Lukas stellt beide auf Emma.
Herr Ärmel macht eifrig Fotos.
KAISERIN: wendet sich zu Ping und Pong: Die Krone!
Wilde Aufruhe, bis Lukas schließlich das Kissen mit den Utensilien in den Händen hält.
KAISERIN: Prinz Myrrhen, trage die Krone des Heiligen Dreikönigs Kaspar! (er setzt sie
Ihm auf) Prinzessin Li Si, trage die Krone der gelben Himmelskaiserinnen! So vereint
Sich das Uralte mit dem Jungen das Land hat wieder einen König und eine Königin!
(setzt sie ihr auf) (Jim Knopf nimmt das Zepter und den
Reichsapfel von dem Kissen und gibt nach kurzer Überlegung Li Si den Reichsapfel)
JIM: Da, nimm, Li Si! Wir teilen’s uns.
LI SI: Danke, Jim.
LUKAS: Und hier ist noch der Stern. Er gehört auch dazu. (er steckt ihm den Seeräuberstern
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an die Brust)
FRAU WAAS: (gibt beiden Kindern einen Kuss) Ach, Kinder, Kinder, sowas Schönes und
Feierliches! Das werd’ ich mein Lebtag nicht mehr vergessen. (beginnt zu weinen vor
Rührung)
ALLE ANWESENDEN: (brechen in Hochrufe aus) Vivat, hoch das Königspaar! Es lebe
König Myrrhen! Es lebe Königin Li Si! Es lebe Jamballa!
LUKAS: Jetzt musst du auch was sagen, Jim!
JIM: Also gut. Wo ich jetzt König bin, darf ich ja bestimmen, was zuerst gemacht werden
soll. Und ich bestimme also, dass dieses Land allen Kindern gehören soll, die in
Kummerland gefangen waren. Und überhaupt allen Kindern auf der Welt, die es nicht
gut haben. Und euch, den zwölf Unbesiegbaren, gebe ich als erstes den Auftrag, dass ihr
all’ die Kinder, die ihr früher geraubt habt, jetzt sucht und herbringt.
ERSTER SEERÄUBER: Könnte das nicht besser wer anders machen? Die Kinder kennen
uns doch und werden uns nicht trauen.
JIM: Da müsst ihr eben zeigen, was ihr könnt.
FRAU WAAS: Jim, mein kleiner Jim, ich bin so glücklich, ich freu’ mich halb tot. Bist du
nicht auch glücklich?
LUKAS: Mein lieber Jim! Jetzt wissen wir endlich, wo du her kommst! Na das war ein
Abenteuer! Und du bist nun der einzige Lokomotivführer mit einer Krone!
Das Ensemblelied beginnt, während dem alle Mandalanier und andere Wesen auf die
Bühne kommen.
Der Postbote erklärt Postkarten, Briefmarken, Postkasten, Essen und Trinken.
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