Kurz ge s c hich 2.0 d s a l e n te 4 k i S c h r e i bt k i d z t en junge r Anuschka Weyand Buchverlag Unsere Vorsitzende und Initiatorin von kidz4kids, Anuschka Weyand, fotografiert von Nicole Sakowski, BUNTundSO Fotografie 08 Liebe Leserinnen, liebe Leser, nun ist wieder ein Jahr vergangen seit wir das erste kidz4kids-Buch 1.0 auf den Markt gebracht haben. Und was war das für ein Jahr! Nicht nur, dass wir unglaublich viel positive Resonanz auf unser 1.0 bekommen haben und sehr viele Bücher in der gesamten Bundesrepublik verkaufen konnten, nein, wir sind in diesem Jahr für unser Engagement und unsere Ideen gleich mit zwei renommierten Preisen ausgezeichnet worden. Diese Anerkennung gibt natürlich nochmal weitere Motivation und die Bestätigung – wir sind nach wie vor auf dem richtigen Weg! Unser Verein hatte außerdem zusätzliche Inspirationen für weitere Projekte: Lassen Sie sich in 2016 überraschen – es werden zwei außergewöhnliche Bücher von uns verlegt werden. Im Herbst des kommenden Jahres natürlich auch unser 3.0. Apropos außergewöhnlich: Diesmal waren wir ja durch die Texte, Geschichten und Gedichte von 1.0 "vorgewarnt", aber auch die Jungautoren von diesem Buch, unserem 2.0, sind unglaublich! Eine Fantasie, eine Kreativität, eine Gabe zum Erzählen, ach, man könnte stundenlang schwärmen. Liebe Autorinnen und Autoren, was soll man groß sagen: IHR SEID EINFACH KLASSE!!! Gebührender Dank gilt wieder unserer großartigen Grafikerin Andrea Petry, unseren ehrenamtlichen Lektorinnen, allen Sponsoren und Geldspendern sowie dem besten Team, das man sich wünschen kann – Gertrud M. Petry und Carsten Renner. Wunderbarerweise wurde unsere Arbeitsgruppe auch noch vergrößert durch eine "eigene" Fotografin – Herzlich willkommen, Nicole Sakowski! Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen und Stöbern! Herzlichst, Ihre Anuschka Weyand und das ganze kidz4kids-Team Anuschka Weyand Andrea Petry sowie die Teamkollegen Gertrud M. Petry Carsten Renner Nicole Sakowski 09 Steckbrief eva birzer Geburtsjahr 2002 Alter beim Schreiben des Textes 12 Jahre Klassenstufe 8 Hobbys Lesen, schreiben, Klavier spielen, Badminton Berufswunsch was Kreatives Wie es zu diesem Text kam es ist mir spontan eingefallen ... land« »Jedermanns ab 6 Jahren Sonstiges 1. Preis beim Schreibwettbewerb "Papierfresserchens MTM Verlag" für die Kurzgeschichte "Das Wettessen", mehrere Veröffentlichungen von Kurzgeschichten I n einer Welt, parallel zur Welt der Menschen, lebten drei Völker: die Trolle, die Kobolde und die Zwerge. Die Trolle bewohnten das Erdreich, die Kobolde den Pilzwald und die Zwerge die Berge. Eines Tages wurden Erdbeben wahrgenommen. König Fliegenpilz aus dem Pilzreich, König Wurzel aus dem Erdreich und König Schotter-vonBruchstein aus den Bergen hielten eine Konferenz. „Die Erdbeben werden immer schlimmer. Was sollen wir tun? Bestimmt seid ihr Trolle schuld!“, wetterte der jähzornige König Schotter. „Die Berge verschieben sich ja regelrecht!“ „Genau“, meinte König Fliegenpilz, „und dann kommt ihr auch noch zu spät!“ König Wurzel verteidigte sich: „Wir können nichts dafür, die Straßen sind kaputt. Ich musste eine Umleitung nehmen.“ „Eine Umleitung? Wie abwegig“, murmelte König Fliegenpilz laut genug, dass es auch jeder hören konnte. Die Wachen und König Schotter kicherten. 17 18 „Das ist nicht witzig!“, brüllte König Wurzel. „Benehmt euch!“ Das Kichern verstummte sogleich. Plötzlich hörten sie vor dem Konferenzsaal Lärm. „Lasst mich rein, lasst mich rein!“, rief eine laute Stimme. Die große Tür zum Saal wurde aufgestoßen und ein Bote aus dem Land der Trolle versteckte sich ängstlich hinter König Wurzel. „Wir müssen ihn wegen Störung in den Kerker werfen“, meinte eine der Wachen. „Schon gut“, befahl König Schotter-von-Bruchstein und entließ damit die Wache. „Und du, Bote, komm hervor und rede! Weshalb die Störung?“ Der Bote piepste verängstigt: „Die Berge wurden von einem erneuten Erdbeben verschoben. Es ist dort jetzt furchtbar schlammig, aber auch kleine Pilze wachsen aus dem Boden und ein neuer Berg hat sich erhoben.“ „Das Stück Land gehört jetzt uns!“, bestimmte König Fliegenpilz. „Wieso?“, wandten die anderen beiden ein. „Weil dort Pilze wachsen, darum!“, antwortete er prompt. „Nun, das denke ich nicht“, warf König Wurzel nach langem Schweigen ein. König Schotter meinte: „Das Land hat bisher immer den Zwergen gehört.“ „Na und?“ „Was, na und?“ „Du alter Kies!“ „Du verschimmelter Pilz!“ „Krieg!“ Die Beschimpfungen flogen nur so hin und her zwischen den Königen. „Na, na, beruhigt euch!“, wandte König Wurzel ein. „Wir brauchen weder Krieg noch Beleidigungen! Wir werden uns wohl einigen können. Vor langer Zeit, genauer gesagt vor einigen Jahrhunderten, habe ich drei Maulwürfe getroffen. Damals war ich noch klein.“ Der König lächelte verträumt, als er an seine Kindheit dachte. „Zwei haben sich um einen Regenwurm gestritten. Während sie stritten, kam ein dritter Maulwurf, fraß den Regenwurm und war verschwunden. Zu spät bemerkten die Streitenden das Geschehene. Das habe ich meinem Großvater erzählt. Er sagte: ‚Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte‘.“ „Hä?“, fragten König Schotter und König Fliegenpilz gleichzeitig. „Na, das Land gehört jetzt den Trollen!“, erklärte König Wurzel sachlich. „Schließlich ist die Erde dort jetzt schlammig.“ „Wenn ihr nicht mit dem unsinnigen Gerede aufhört, werde ich so heiß wie ein Vulkan!“, brauste König Schotter-von-Bruchstein auf. „Es ist das Land der Zwerge, denn vorher waren da Berge.“ Schon wieder ging das Gestreite los. „Verzeihung? Wenn ich etwas sagen dürfte?“, wisperte der Bote furchtsam unter Verbeugungen. Die Könige verstummten, ob seiner Unverfrorenheit ungefragt das Wort zu erheben. „Warum lasst ihr nicht das Volk entscheiden? Schickt Kundschafter von den Trollen, Kobolden und Zwergen in das neue Land, damit sie dem Volk berichten können. Und dann lasst das Volk wählen.“ Verdutzt schauten sich die Könige an. Wenn sie weiter streiten und nichts unternehmen würden, könnte Jedermann kommen und sich das Land nehmen. Sie beschlossen, selbst in das neue Land zu reisen. Als die Majestäten ankamen, sahen sie, dass die Zwerge die Berge besiedelt hatten, die Trolle das Marschland und die Kobolde hatten die Pilze in ihren Besitz genommen. Jedermann hatte sich das Land genommen, das er brauchte. Die Könige starrten mit großen Augen auf das fröhliche Treiben. König Schotter rief: „Was soll das? Das ist ja wohl der Gipfel!“ „Tja? Wem gehört das Land nun?“, fragte König Fliegenpilz. „Jedermann. Das Land gehört Jedermann!“, frohlockte König Wurzel. ❰❰ 19 Steckbrief rahel handschuh Geburtsjahr 1999 Alter beim Schreiben des Textes 15 Jahre Hobbys Lesen, schreiben, rausgehen, tanzen Berufswunsch noch unbekannt »Ich, du, sie/er, wir, ihr, sie« ab 10 Jahren Habt ihr ein ,,ich“ gesehen? Eines, das zu euch passt? Dann packt es fest, und lasst es nie mehr los. Habt ihr ein ,,wir“ gesehen? Eines, das eine Gemeinschaft ist? Dann nehmt sie mit, und lasst euch Spaß haben. Habt ihr ein ,, du“ gesehen? Eines, dem ihr vertraut? Dann sagt dem ,,du“ alles, und lasst es nicht einfach gehen. Habt ihr ein ,,ihr“ gesehen? Eines, das euch nicht gefällt? Dann tut nichts, und lasst es sein, was es ist. Habt ihr ein ,,sie/er“ gesehen? Eines, das ihr liebt? Dann versucht, die Liebe zu fangen, und lasst es Glück sein. Habt ihr ein ,,sie“ gesehen? Eines, das euch ausschließt? Dann geht weg, und lasst es keinen Kampf werden, sucht ein ,,wir“! ❰❰ 21 Steckbrief maurice weller Geburtsjahr 1996 Alter beim Schreiben des Textes 18 Jahre Hobbys Schreiben, zeichnen, Theater spielen, Film Berufswunsch Journalist, Schauspieler, Schriftsteller Wie es zu diesem Text kam Die Geschichte sollte ursprünglich als Rahmen für eine längere Geschichte dienen, der im Prozess jedoch entfiel »Ein letztes Mal« ab 14 Jahren Ein letztes Mal D as Ave-Holstein-Hospital war ein besonders großes Klinikum am Rande einer Großstadt. Das 200 Jahre alte Gebäude wurde vor einigen Jahren von Grund auf renoviert und bedeutend vergrößert. Ausgesprochen stolz war die Regierung damals über die Anbindung einer psychiatrischen Klinik für Kinder und Jugendliche an das Hauptgebäude. Selbstverständlich wurden die verbindenden Türen streng abgesichert, sodass keines der stationär betreuten Kinder in die anderen Bereiche des Klinikums gelangen konnte. Aber man sollte niemals die Gerissenheit dieser Kinder unterschätzen. Denn ab und zu, nur selten, aber doch hin und wieder, wenn die Tür einen kurzen Moment zu lange offen stand, gelangten Kinder aus ihrem tristen Alltag heraus. Mel war zwölf Jahre alt und fiel mit ihren strahlend roten Haaren, die ihr bis zur Hüfte reichten, jedem sofort auf, dem sie auf den Gängen des Klinikums über den Weg lief. Wenn man sie nur flüchtig sah, hätte man nicht im Ansatz realisiert, dass sie eines jener Kinder war, die regelmäßig ausbüxten. 23 24 So auch in diesem Moment. Betrachtete man sie genauer konnte man allerdings an ihrer Kleidung sehen, wie wenig sie mit den Besucherkindern gemeinsam hatte. Sie trug einen lilafarbenen Kapuzenpullover, der ihr viel zu groß war und daher über ihre rechte Schulter rutschte, wodurch man ansatzweise ihr weißes Hello-Kitty-T-Shirt erkannte. Die graue Jogginghose jedoch passte ihr wie angegossen. Nur an den Füßen trug sie nichts. Daher hörte man sie schon von weitem über den Fliesenboden heranpatschen. Mel kannte ihr Ziel genau und momentan schien sie auch niemand zu verfolgen, dennoch eilte sie im Laufschritt an den Leuten vorbei, drückte sich durch Menschengruppen und rempelte manchmal unabsichtlich Besucher an. Sie genoss den Nervenkitzel und die allgemeine Aufregung, obwohl sie das schon so oft getan hatte. Zu sehr freute sie sich auf die nächsten Stunden. „Meinst du nicht, wir sollten zurückgehen? Man macht sich bestimmt schon Sorgen“, sagte plötzlich jemand zu Mel. Die Stimme schien ganz nah und Mel kannte sie sehr gut. Es war sogar die Stimme, die sie am besten kannte. Sie konnte sich an keinen Tag ihres Lebens erinnern, an dem sie sie wohl nicht gehört hatte. Sie stammte von ihrer ewigen Begleiterin Akira, dem Plüschfuchs, den sie fest an sich drückte. Doch für Mel war es nicht einfach nur ein Stofftier, sondern ihre beste Freundin. Und einer der Gründe, warum sie hier wohnte und nicht im Waisenhaus. „Ach Quark! Ich will aber die Geschichte hören“, antwortete Mel und schaute dabei in die besorgt aussehenden Augen von Akira, wobei sie wieder einige Menschen anrempelte, was sie aber nicht weiter kümmerte. Mel dachte daran, was die Ärzte zu ihr gesagt hatten, nachdem sie von ihren Gesprächen mit Akira erzählt hatte. Sie solle wohl öfter auf sie hören, damit ihr nichts passiert. Vielleicht hatten sie sogar recht. Aber dies hier schien ihr zu wichtig. „‚Tschuldigung, aber heute nicht.“ „Heute? Du hörst doch nie auf mich!“ In diesem Moment stürzte Mel durch eine weitere Tür und stand mitten in einer anderen Abteilung. Von weitem sah sie schon den Mann, wegen dem sie hier war. Er unterhielt sich gerade mit einer der Krankenschwestern. Eilig lief sie auf ihn zu und blieb einige Meter von ihm entfernt einfach stehen und schaute ihn an. Sein Name war Daniel, mehr wusste sie nicht. Er war Arzt, vermutlich Chefarzt oder Abteilungsleiter. Das hatte ihr Akira gesagt. Er trug den obligatorischen weißen Kittel, darunter eine feine Hose und ein Hemd. Auf seiner Nase saß eine dünne, kaum merkliche Brille und seine kurzen, blonden Haare hatte er ordentlich gekämmt. Er brauchte einige Zeit, doch dann bemerkte er Mel. „Entschuldigen Sie mich“, sagte er zu der Krankenschwester. Dann kniete er sich zu dem kleinen Mädchen herunter und sie kam langsam auf ihn zu. Jedes Mal wenn er sie sah, fiel ihm eine Sache auf. Man konnte sofort erkennen, dass das Mädchen mindestens 10 Jahre alt war, doch ihre Augen verrieten etwas anderes. Diese tiefblauen Augen erzählten von einem Mädchen, das um einige Jahre jünger war. „Mel, was machst du denn schon wieder hier? Du kannst doch nicht ständig weglaufen“, sagte Daniel zu ihr. „Aber ich will nochmal die Märchen hören. Und du musst mitkommen.“ Mel klang entschieden. „Aber du weißt doch, dass das nicht erlaubt ist. Hat Akira dir denn nichts gesagt?“, fragte er und streichelte dabei den Fuchs in ihrem Arm. „Dooooch. Aber ich höre nicht mehr immer auf sie. Ich will selbst entscheiden.“ Daniel musste schmunzeln. Er wusste, es war ihm eigentlich nicht erlaubt und er hätte Mel sofort wieder zurückbringen müssen. Aber er konnte nicht Nein sagen. Wie könnte er denn einem kleinen Mädchen einen Wunsch verweigern, der niemandem schaden würde? In den letzten Wochen hatte es ihr so gut getan. „Also gut.“ Er stand langsam auf. „Aber...“, setzte er an und hob bedeutend den Zeigefinger, „ein letztes Mal!“, rief Mel und beendete damit den Satz, den Daniel immer brachte. Er lachte und nahm sie an die Hand. Zusammen gingen sie den langen, kalten Flur entlang. Andere Kinder schauten hier immer ganz erstaunt die fremden Menschen an und betrachteten die Wandmalereien, die bei der Renovierung hinzugekommen waren. Mel war das einzige Kind, das er kannte, welches mit starrem Blick voranging. Ihr Blick war nicht fasziniert, sondern überglücklich. Sie hüpfte schon fast neben ihm her. 25 26 Schließlich kamen sie an ihrem Ziel an. Es war das Krankenzimmer 324. Ein Einzelzimmer. Ohne anzuklopfen, betraten die beiden den Raum. Alles war sehr modern gestaltet und das Zimmer schien sehr geräumig. In der hinteren Ecke stand das Bett direkt vor einem riesigen Fenster, durch das der Tag hereinleuchtete. Ansonsten gab es eine kleine Ecke für das Badezimmer und einige Stühle, die den Besuchern zur Verfügung standen. Im Bett lag ein junger Mann mit langen, braunen Haaren. Eigentlich ein sehr lebendiger Kerl, doch er war gezeichnet von seiner Krankheit. Seine Wangen waren leicht eingefallen und Augenringe waren deutlich zu erkennen. Doch das tat seiner guten Laune keinerlei Abbruch. Neben seinem Bett saß eine ebenso junge Krankenschwester und unterhielt sich angeregt mit ihm. Sie war wunderschön und ihr blondes Haar leuchtete in der Sonne. „Haha, du Idiot. Das stimmt doch niemals!“, sagte sie, gerade als Mel und Daniel reinkamen und lachte laut los. „Doch, doch“, erwiderte der Mann im Bett, „ich habe noch keine so freundliche Krankenschwester gesehen wie dich. Und ich konnte dich schließlich jetzt schon einige Monate kennen lernen.“ Dann wandten sich die beiden dem neuen Besuch zu. „Oh, Entschuldigung“, die Krankenschwester sprang auf. „Ich gehe sofort wieder an die Arbeit.“ „Schon gut, Nicole“, beschwichtigte Daniel sie. Während er in eine Ecke des Raums ging, um einen Stuhl zu holen, lief Mel auf Nicole zu. „Na, da bist du ja schon wieder. Bekommst einfach nicht genug von den Geschichten, was?“, sagte diese mit einem breiten Lächeln und bückte sich, um das Mädchen in den Arm zu nehmen. Als Nächstes lief Mel zu dem Mann im Bett. Er hob sie mit letzter Kraft auf die Bettkante. „Oh, und Akira ist auch wieder dabei. Will sie etwa auch immer noch die Geschichten hören?“, fragte er sie scherzhaft. Mel schüttelte energisch den Kopf. „Nee, die wollte, dass ich zurückgehe. Aber ich hab´ sie einfach mitgenommen.“ Beide mussten laut anfangen zu lachen. Als Daniel den Stuhl vor dem Bett abstellte, wandte sich Nicole zu ihm. „Kann ich Sie eventuell kurz draußen sprechen?“, fragte sie ernst und warf einen flüchtigen Blick auf den Bettlägerigen. Dieser amüsierte sich jedoch weiterhin mit Mel, ohne dies zu bemerken. Daniel nickte nur kurz und die beiden verließen das Zimmer. „Was gibt es, Nicole?“, fragte er direkt heraus. Zunächst rieb sie sich nur die Hände, dann fragte sie: „Wie steht es um ihn?“ „Ach wissen Sie, wenn ich ihn mir so ansehe, dann wirkt er glücklich. Er hat immer Spaß an ...“, setzte er locker an. „Sie wissen was ich meine! Wie steht es um ihn? Wie ... wie lange... wie lange hat er noch?“ Es gab ein längeres Schweigen. Nicole begann sich vor Aufregung mit einer Hand den Nacken zu reiben. Sie schien plötzlich ganz klein zu werden. Daniel seufzte. Dann sagte er: „Die Testergebnisse sind nicht gut. Wir gehen davon aus, dass er nur noch wenige Monate hat. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf.“ Nicole fasste sich ans Gesicht und ihr Blick wanderte zu Boden. Er sah, wie sie sich zusammenriss, um nicht vor ihm weinen zu müssen. Ohne ihn anzusehen, sagte sie noch: „Ich weiß, Sie hätten das nicht tun müssen. Danke.“ Dann drehte sie sich um und ging davon. „Nicole“, sagte er noch. Sie blieb stehen und schaute ihn noch einmal an. „Verlieben Sie sich nicht in ihn.“ Er sah eine Träne ihre Wange herunterlaufen. „Ich glaube, dafür ist es schon zu spät“, sagte sie leise und ging nun endgültig. Daniel blickte ihr noch etwas nach, dann betrat er wieder das Zimmer. Mel und der Mann amüsierten sich immer noch. Als sie die Tür hörten, drehten sie sich unverzüglich um. „Er ist wieder da, Simon!“, rief sie. „Jetzt kannst du anfangen.“ Mel sprang auf und nahm auf dem bequemen Stuhl neben dem Bett Platz. Daniel setzte sich auf die Fensterbank. „Heute aber nur eine Stunde. Ich muss zu ´ner Hochzeit“, kündigte Daniel an und schaute dabei auf die Uhr. „Du meinst doch nicht Tanjas Hochzeit, oder? Du gehst zur Hochzeit deiner Exfrau?“, fragte Simon verwundert. „Ich möchte halt anständig sein. Und jetzt fang‘ an, bevor Mel gar keine Geschichte mehr bekommt.“ Der Mann im Bett war Simon Lohse, ein erfolgreicher Autor und alter 27 28 Freund von Daniel. Vor einigen Monaten jedoch wurde er stationär im Krankenhaus aufgenommen. Trotz seines Schicksals hatte er nie seine fröhliche Art verloren und hatte sich damit einige neue Freunde gemacht. Eine davon war Mel, der er, so oft sie wollte, eine neue Geschichte erzählte. Das waren jedoch nie die Geschichten aus seinen Büchern, sondern neue. Alles, was ihm gerade einfiel, wurde Teil der Geschichte. Er erzählte von den sieben Zwergen, die gemeinsam mit Captain Hook Batman retteten und dabei noch nebenbei den Kapitalismus zerstörten. Oder vom Weihnachtsmann, der auf seinem fliegenden Elefanten die Erde nach Pinguinen absuchte, um sie zurück zum Südpol zu bringen. Seine Geschichten kannten keine Grenzen und waren jedes Mal aufregend und neu. Keine war berechenbar. Mel verstand vieles nicht. Batman hatte sie noch nie gehört und mit Kapitalismus konnte sie erst recht nichts anfangen. Aber das war ihr vollkommen egal. Denn ihr machten die Geschichten auf einer anderen Ebene Spaß. Vielleicht war es die Verrücktheit darin oder die Geschehnisse überhaupt. Vielleicht war sie auch einfach glücklich, dass sich jemand so lange nur um sie kümmerte. Und so auch jetzt. Während Simon seine neuste Geschichte in seiner speziellen Erzählerstimme vortrug, war der Raum erfüllt mit Stille. Niemand gab nur einen Ton von sich. Noch nicht einmal umgesetzt wurde sich. Es schien, als würde Mels Faszination Daniel anstecken. Sie saß dort auf ihrem Stuhl, die Beine angezogen und Akira neben sich, und man konnte das Funkeln in ihren Augen deutlich erkennen. Diese jungen Augen strahlten Glück aus. Und niemand konnte ihr das nehmen. Denn niemand traute sich, dem armen Mädchen ihre wenigen Stunden Glück in der Woche zu verweigern. Sie ging völlig in den Geschichten auf. Sie fühlte sich, als wäre sie in dieser besseren, aufregenderen Welt. Wenn man genau hinsah, konnte man auch manchmal sehen, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. In traurigen Momenten der Geschichte saß sie oft mit offenem Mund dort oder legte den Kopf auf die Stuhlkante. Wurde die Geschichte besonders spannend, griff sie nach Akira und presste sie kräftig an sich. Aber am Ende konnte sie nichts so glücklich machen wie diese Erzählungen. Sie vergaß einfach alle Sorgen, wenn sie denn überhaupt welche gehabt hatte. Simon wusste um diese Kraft, sodass nicht einmal Daniel ihn unterbrechen konnte. Nicht nur, weil er Mel nicht verletzten wollte, sondern weil er selbst ebenfalls zu fasziniert von diesen Momenten war. Und so zog sich auch diese Geschichte über Stunden, bis das Sonnenlicht nicht mehr von draußen hereinschien. Wenn eine Geschichte beendet war, war es immer wie ein Aufwachen. Daniel nahm tief Luft und streckte sich ausgiebig. Mel saß noch einige Zeit still auf ihrem Stuhl und auch Simon sagte nichts. Dann warf Daniel einen Blick auf seine Uhr. Zuerst war er geschockt, doch das schwang schnell in Akzeptanz um. „Okay, du weißt, dass die Hochzeit schon längst angefangen hat?“, fragte er ruhig. „Japp“, antwortete Simon knapp und griff zu einer Tüte Erdnüsse auf seinem Nachttisch. „Es fährt jetzt auch kein Zug mehr dorthin, stimmt‘s?“, fragte Daniel und legte dabei den Kopf in den Nacken. „Japp“, gab Simon erneut zur Antwort und konnte sich das Kichern nun nicht mehr verkneifen. Mel und – was niemand bemerkte – Akira amüsierten sich köstlich und fingen laut an zu lachen. Schon nach kurzer Zeit steckte sie die beiden Männer an und zusammen saßen sie dort in dem Zimmer und lachten so laut, dass jemand vor der Tür, dieser bestimmt einen komischen Blick zuwarf. Als sich das Lachen der drei gelegt hatte und Daniel sich die daraus folgenden Tränchen abgewischt hatte, sagte er: „Warum habe ich es eigentlich mit euch darauf ankommen lassen?“ Er legte den Kopf wieder in den Nacken und grinste. „Vermutlich wolltest du im tiefsten Inneren gar nicht dorthin“, sagte Mel, so beiläufig ein Mensch das nur sagen konnte. Die beiden Männer warfen sich augenblicklich einen Blick zu. Daniel riss die Augen auf und blickte völlig verwundert, während Simons Gesicht ein erstauntes Lächeln zierte. Danach schauten sie Mel an. Doch sie nahm die beiden gar nicht mehr war und verfolgte mit ihrem Blick durchs Fenster einen vorbeifahrenden Zug. Wie konnten diese Metallkisten nur so schnell sein? 29 „Na komm Mel, wir gehen dann mal“, sagte Daniel dann. Sie sprang ohne Widerworte auf und umarmte Simon zum Schluss. Dann stürmte sie auch schon aus dem Zimmer. „Bis dann“, verabschiedete sich Daniel. „Pass auf sie auf“, erwiderte Simon. Und Daniel ging Mel nach. Er sah, wie sie freudig über den Gang lief, mit ihren nackten Füßchen, und sich nicht für die Menschen auf ihrem Weg interessierte. Wie sie so sorglos und glücklich auf den nächsten Tag wartete. Er wusste, irgendwann würde das hier enden. Er wollte nicht darüber nachdenken, aber er wusste es. Irgendwann würde der Tag kommen, an dem er Mel nicht mehr zu Simon führen konnte. An dem keine neue Geschichte erzählt wurde. An dem er, mit Tränen in den Augen, Mel zurück in ihre Abteilung führen musste, während sie ihn ständig fragte, warum denn bloß. Vielleicht würde sie ihn dann hassen, vielleicht würde sie ihre Fröhlichkeit verlieren. Aber der Tag würde kommen. Der Tag, an dem Nicole weinend vor seinem Bett stand und niemand sie trösten oder ablenken konnte. An dem sie wahrscheinlich ihren Job aufgab und umzog. Der Tag, an dem sich das alles änderte. Irgendwann. Er wusste, warum er Mel jedes Mal sagte, dass es das letzte Mal sei. ❰❰ 30 31 Steckbrief agi jabby Alter beim Schreiben des Textes 19 Jahre Agi Jabby Geburtsjahr 1996 Hobbys Singen, Gitarre spielen, schwimmen, diskutieren Berufswunsch Politikerin, Sozialpädagogin Wie es zu diesem Text kam Meine erlebnisreiche Jugend beinhaltet leider auch viel Rassimus und Diskriminierung. Diese unangenehmen Dinge versuche ich, in meinem Text zu verarbeiten und es soll gleichzeitig ein Aufruf an alle Menschen sein, die Augen vor Diskriminierung jeglicher Art nicht zu verschließen. »Ein Wort – Tausen d Tränen« ab 12 Jah ren S tell dir vor, du wirst als dunkelhäutiges Kind geboren, du freust dich darauf, die Welt zu sehen, neue Leute kennenzulernen. Du wächst erst einmal in einer heilen Welt auf, weil Kinder keinen Unterschied zwischen Weiß und Schwarz machen. Doch dann wirst du älter, du gehst in die Schule und hörst dort das Wort ‚Neger‘. Du weißt, dass das Wort eine rassistische Beleidigung für schwarze Menschen ist. Die anderen interessiert das aber nicht. Ob du willst oder nicht, du musst dieses Wort aus dem Mund von Schülern und Lehrern hören, in Schulbüchern und Leselektüren lesen. Jedes Mal wenn du das Wort liest oder hörst, fühlst du ein Stechen in deinem kleinen Herzen. Du denkst: „Warum heißt es ‚Wer hat Angst vorm schwarzen Mann‘?“ Es macht dich traurig, dass deine Hautfarbe, für die du nichts kannst, auf die du aber eigentlich sehr stolz bist, immer mit etwas Bösem verbunden wird. Für dich sind alle Menschen gleich. Du fühlst dich alleingelassen. Deine Freunde 49 wollen oder können einfach nicht verstehen, was dein Problem ist. Sie stecken ja nicht in deiner schwarzen Haut. 50 Du bist nun ungefähr 14 Jahre alt und egal wo du hingehst, überall wirst du angestarrt und begutachtet, als wärest du ein Paradiesvogel. Du fühlst dich gleich und doch bist du für die anderen anders. Du gehst auf die Straße, wirst angepöbelt, aufgezogen, belästigt und belacht. Und das nur, weil du eine andere Hautfarbe hast. In der Schule, auf der Straße, im Fußballverein, ja selbst in deiner eigenen Familie bist du der täglichen Diskriminierung ausgesetzt. Das tut weh. Sehr! Alle sagen: „Ach, stell dich doch nicht so an“ oder „Das Wort Neger ist doch nicht böse gemeint.“ Alle suchen Entschuldigungen für ihr unberechtigtes Handeln. Egal wo du bist, das Wort Neger hörst du überall. „Ups“, sagen die Leute dann, wenn du sie empört und traurig anguckst, „ich wusste ja gar nicht, dass das eine Beleidigung ist. Wir haben das früher doch auch immer gesagt.“ „Ja“, denkst du dir mit Tränen in den Augen, „ihr habt das früher gesagt und sagt es heute noch, obwohl es seit circa 1990 ein anerkanntes Schimpfwort ist, das mit einer hohen Geldstrafe bestraft wird.“ „Wirklich?“, fragen die Leute dann. „Ja“, sagst du und rennst weinend weg. „Eigentlich sind solche Menschen keine Träne wert“, sagt dir deine Mutter. Doch es tut so unglaublich weh! Zwischen 16 und 18 musst du dir dann in der Schule Filme über die Sklaverei ansehen. Du siehst, dass Menschen mit deiner Hautfarbe vor nicht allzu langer Zeit noch verprügelt, missbraucht und erhängt wurden. Sie wurden behandelt wie Tiere. Sie hatten keine Freiheit! Spätestens das ist der Moment, in dem du eine ungeheure Wut in dir spürst. Du willst Gerechtigkeit! Deine Klassenkameraden sagen nur: „Wir können doch nichts für das Verhalten unserer Vorfahren.“ Du weißt, dass das stimmt, aber die Urgroßeltern deiner Freunde haben deine Uroma versklavt. Wie soll man sich da fühlen. Dein Vater erzählt dir oft die schreckliche Wahrheit von früher. Du weißt, dass die heutige Generation nicht schuld an der Vergangenheit ist, aber sie ist Schuld an der Gegenwart. In der werden nämlich immer noch alle, die anders sind, ob homosexuell, blind oder Menschen mit ausländischen Wurzeln, gedemütigt, gemobbt und ausgestoßen! Und bei diesem Gedanken sollst du dich entspannen? Das alles nicht so ernst nehmen? Denken, dass dir niemand etwas Böses will? Ernsthaft? Jeder, der das durchmacht, weiß, dass es unmöglich ist! Jeder, der anders ist, weiß, wie du dich fühlst, weiß, wie oft du deswegen geweint hast und Wut und Angst unterdrücken musstest. Doch das macht mich stark und das ist wohl mein Schicksal. ❰❰ 51 Steckbrief lara-sophie-eugenie cronhardtlück-giessen »Herr Mozart« »Ein Loch in der Zeit« »Ich nenne es Liebe« ab 14 Jahren Alter beim Schreiben des Textes 12-13 Jahre Geburtsjahr 2000 Klassenstufe 9 Hobbys Lesen, Gedichte schreiben, Klavier, Orgel und Gitarre spielen, singen, Filme drehen, Mangas zeichnen Berufswunsch Ärztin oder Musikerin Sonstiges Ich liebe es, Geschichten in Gedichten zu erzählen Ein L ch in der Zeit 333 bei Issos Keilerei, ich war nicht dabei, oder doch, vielleicht hat die Zeit ein Loch? Ich muss an zertanzte Schuhe denken, kann dir keine Kachel aus meinem Ofen schenken. Der Himmel ist blau, nein grau. Die Katze miaut, der Sohn des Försters, er klaut. Kunst kommt von Können, nicht von Wollen, sonst hieße sie Wunst. Wunst, Wurst, Wulst. 213 214 Wulst von Wurst. Zuviel Wurst im Bauch meiner Freundin. Keine Keilerei um sie. Schuhe kaputt, nicht rot, nicht zertanzt. Die Katze ist blau, kuschelmau. Mein Ofen ist aus, die Katz`aus dem Haus. Frag`die tote Maus. Ein Loch in der Zeit, die Maus am Käse erstickt, Käsegier hat sie niedergedrückt. Ein Loch in der Zeit, das cis es fehlt, Rachmaninoff weint, seine Schuhe sind blau, seine Wangen ganz grau. Das Praeludium ist krank liegt cislos im Schrank. Ibykus streikt, keine Kraniche weit und breit, ein Loch in der Zeit. Ibykus, Ikarus, Ikarus hat sein Raumschiff verpasst. Meine Kachel brach entzwei, bei Issos Keilerei? Ein Loch in der Zeit, zwischen Rachmaninoff und Ikarus gab`s nie Streit. Der Himmel wird grau, zu selten blau. Rachmaninoffs Katze, sie keilt. Das cis im Bäuchlein des Mäusleins verweilt. ❰❰ 215 Steckbrief marie-Celestine cronhardtlück-giessen »Ich bin anders« ab 14 Jahren Alter beim Schreiben des Textes 14 Jahre Geburtsjahr 2000 Klassenstufe 9 Hobbys Zeichnen, Klavier und Orgel spielen, komponieren, dichten Berufswunsch Komponistin, Pianistin, Malerin, Singer-Songwriterin Wie es zu diesem Text kam Ich denke viel nach über mich, das Leben und mein Anderssein, ich dachte, ich muss es einmal aufschreiben für alle, damit sie mich vielleicht ein bisschen besser verstehen Ich glaubte, ich sei wie alle anderen Ich glaubte nicht, was ich fühlte Ich glaubte, es kann nicht sein Wer hat entschieden – Du bist anders? Du – bist krank! Gott? Eine Laune der Natur? Ich bin anders meine Hoffnung auf Quantensprünge in der Medizin oder 221 222 soll ich glauben, dass Gott seine Meinung ändert? wenn es ihn gibt? Und, – MORGEN bin ich gesund. arbeitet die Zeit – für – oder – gegen – mich? Hoffen – Glauben innere Zerstörung Hoffen – Glauben? Ich bin anders meine Sonne scheint heißer gelbe Blumen blühen für mich rot Synapsen explodieren in meinem Kopf Bringt die Zeit mir einen Wandel? tausche Bett gegen Strand Medikamente gegen Eis Hoffnung gegen Wissen Angst gegen Freiheit Ich trage mein Hoffen in jeden neuen Tag Ich bin anders Ich glaube an MEINE Hoffnung auf ein gesundes MORGEN – wann – immer dieses MORGEN auch sein mag! Ich lebe auf den Flügeln meiner Zeit! Die Zwillingsschwestern Lara-Sophie-Eugenie und Marie-Celestine schreiben nicht nur Geschichten und Gedichte, sondern machen auch gemeinsam sehr schöne Musik. Auf dem youtube-Channel "Marie Celestine music" und auf der Homepage "http://marie-celestine-music.jimdo.com" sind ihre Lieder (Kompositionen Marie-Celestine, Texte Lara-Sophie-Eugenie) und viele schöne selbstgemachte Videos zu sehen. 223 Wie schon in unserem Erstlingswerk kidz4kids 1.0 halten Sie auch hier nun ein Buch in Händen, das von Kindern und Jugendlichen geschrieben worden ist. Freuen Sie sich auf spannende Kriminalgeschichten, feinsinnige Gedichte, wundervoll tragische Tiergeschichten mit Happy End, nachdenklich stimmende Erzählungen, außerdem sind Märchen, Weihnachtsgeschichten und auch selbstgemalte Zeichnungen dabei. Der künstlerischen Vielfalt sind in diesem Buch keine Grenzen gesetzt. Wir danken all unseren Autorinnen und Autoren für diese wunderbaren und großartigen Beiträge, die uns tief beeindruckt haben. Lassen Sie sich mitnehmen in die fantastische Welt der Kinder und Jugendlichen und unterstützen Sie mit dem Kauf eines jeden Buches unseren Verein kidz4kids e.V. Denn der Verkaufserlös bildet den Grundstock für weitere Bücher des Vereins. Facebook/kidz4kids e.V. (D) E 9,95 ISBN 978-3-9814244-6-1
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