Von Schnickschnack bis Designermode

29.9.2015
Von Schnickschnack bis Designermode ­ Bremen: Aktuelle Nachrichten ­ WESER­KURIER
Messe „Deine EigenArt“ lockt 140 Aussteller
überwiegend aus der Region in Schuppen
Eins
Von Schnickschnack bis Designermode
Von Anke Velten ­ 11.12.2014 ­ 0 Kommentare
Die Messe „Deine EigenArt“ hat am Sonntag 2000
Neugierige in den Schuppen Eins am Europahafen
gelockt. Im Sortiment ist Schickes, Dekoratives,
Kunstvolles und Originelles aus eigenhändiger
Produktion gewesen. Wer das verpasst hat: Das
nächste Bremer Tourdatum ist im kommenden März.
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Handarbeit ist angesagt. Für
Selbstgemachtes ist die
Kundschaft von heute gerne zu
haben: Davon konnten sich
Besucher am Sonntag im
Schuppen Eins am
Europahafen überzeugen. Die
140 Aussteller der Messe
Internet­Kreativ­Plattform
„Deine EigenArt“ aus der
Dawanda hatte in Kooperation
Region lockten 2000
Besucher in den Schuppen
mit der Bremer Event­Agentur
Eins. (Roland Scheitz)
Gip zur Messe „Deine
EigenArt“ eingeladen. Über Dawanda bieten aktuell 200 000
Anbieter rund drei Millionen verschiedene Produkte an. Eine
Auswahl von rund 140 Profis und Amateuren machte den
Boulevard des Zentrums für Automobilkultur zur bunt
gemusterten Einkaufspassage. Am Ende des Tages zählten
die Veranstalter rund 2000 neugierige Kunden.
Oder besser: Vor allem Kundinnen. Denn dass die
Frauenquote an diesem Tag besonders hoch war, war auch
ohne statistische Erhebungen offensichtlich. Die
Besucherinnen fanden im Sortiment, was überwiegend
Frauen unbedingt gebrauchen können: zum Beispiel
Schmuck und Handtaschen, schicke Designermode,
Dekoratives fürs Zuhause, lustige Handy­Etuis und jede
Menge anderen originellen und niedlichen Schnickschnack.
Vertreten waren dabei so gut wie sämtliche Disziplinen. Die
Anbieter hatten genäht, gestrickt, gefilzt und gewoben,
Beton, Metall, Papier, Wachs oder Treibholz verarbeitet.
Ihre Kundschaft dürfte dabei von zweierlei angezogen worden
sein: Erstens der Aussicht auf Fundstücke, die man nicht an
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jeder Ecke sieht. Und zweitens
der Gegebenheit, dass hier mit
besserem Gewissen dem
Konsum gefrönt werden durfte
als anderswo. Für beides stand
zum Beispiel Djibril Inoussa,
der unter der Marke „Yokumi“­
Cremes und ­Seifen aus
unraffinierter Bio­Shea­Butter
Mieke und Alexandra
vertreibt – Kosmetik, die nicht
Ziemann aus der Neustadt
nur besonders gut für die Haut
mit Taschen aus Recycling–
ist, sondern auch für die
Material. (Roland Scheitz)
Lieferantinnen, wie der
Vegesacker berichtete: Die Verarbeitung der Shea­Butter
gibt den Frauen einer Kooperative im westafrikanischen
Benin Arbeit und Auskommen. Nachhaltig geht es auch im
Atelier „Bsides Paint“ von Roberta Menendez am
Güterbahnhof zu. Sie bedruckt seit einem Jahr im
Siebdruckverfahren Fair­Trade­Streetwear mit eigenen
Designs.
Weg von der Wegwerfgesellschaft, aus Alt mach Neu: So
etwas nennen umweltbewusste Konsumenten heute
„Upcycling“. Mieke Ziemann zum Beispiel verarbeitet in ihren
Taschen Material mit Vergangenheit. Mit Nachschub an Stoff,
Henkeln, Schnallen und Verschlüssen versorgt sie sich auch
auf Flohmärkten, erklärte die Neustädterin. „Ich bin im
vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen und hatte
Zeit, nach Jahren wieder meine Nähmaschine auszupacken“,
erzählte sie über ihren Werdegang.
Von Barbara Mildner konnte
man sich direkt vor Ort etwas
abgucken. Die
Schwachhauserin macht in der
Manufaktur am Benqueplatz
aus langweiligen alten Möbeln
stilvolle Prachtstücke und
zeigte mit einem Stuhl und
einem Eimer Kreidefarbe, wie
schön und schnell so etwas
Gina und Corinna Bastoni
gehen kann. Ebenfalls aus
aus Huchting bummeln
durch den Schuppen Eins.
Schwachhausen kommt
(Roland Scheitz)
Charlotte Erdmann, die als
„Lola Who“ entzückenden Schmuck aus der Knetmasse Fimo
formt. Ihre winzigen Donuts, Macarons und Cupcakes dürfte
man künftig häufiger an Bremer Ohren und Hälsen baumeln
sehen: „Läuft gut!“, meldete nämlich die Kunststudentin.
Designerstücke, die von der Idee bis zur letzten Ziernaht in
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Findorff entstehen, präsentierten Roxana „Milo“ Milokost mit
ihren verspielten und farbenfrohen Accessoires, und ihre
Kollegin Brigitte Schilowitsch mit der neuesten Kollektion
ihres Damenmode­Labels „La Gitana“.
Doch damit keiner sagt, dass nicht auch Männer ein
Händchen fürs Kreative haben: Auf große Bewunderung stieß
zum Beispiel das Sortiment von Ralf Franken. Der
Hamburger sammelt bei Strandspaziergängen sand­ und
salzwassergegerbte Glasscherben und verarbeitet sein
„Seeglas“ zu silbergefassten Unikaten. Der Juwelier ist
Autodidakt: „Gelernt habe ich Gas­ und Wasserinstallateur“,
erklärte er fröhlich.
Originell ist auch die „Sticknlisten“­Kollektion von Lukas
Stegemann. Der angehende Lehrer aus dem Viertel
produziert eine Hörspielreihe namens „Die Bremer Detektive“
mit passenden Shirts und Stoffbeuteln. Die Zuhörer
bekommen in den Geschichten Anweisungen, nach denen die
Motive herausgestickt werden. Als Sprecher für seine
inzwischen vier Detektivgeschichten hat der Produzent
immerhin schon Henning Scherf, Flo Mega und Lea Finn
gewinnen können. Außerdem erklärt Oma Stegemann
Neulingen auf der entsprechenden Homepage das Einmaleins
des Stickens. Wie man auf so etwas kommt? Ganz einfach, so
der 28­Jährige: „Im Studium musste ich oft Hosen flicken
und habe dazu Hörspielkassetten gehört – das passte
wunderbar.“
Die Messe „Deine EigenArt“ wird das nächste Mal am
Sonntag, 15. März 2015, in Bremen sein. Nähere
Informationen gibt es im Internet unter www.deine­
eigenart.de.
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