Pressemitteilung 28. April

28. April 2015
GEW fordert Tarifvertrag für Hilfskräfte
und Umsetzung des Senatsbeschlusses
Tarifverhandlungen an der Goethe-Universität verlaufen ergebnislos
Frankfurt (GEW): Am gestrigen Montag, den 27.4.2015 ist die Tarifverhandlung in der Tarifrunde mit
der Goethe-Universität Frankfurt ergebnislos verlaufen. Die abschließende Verhandlung wurde
nun auf den 19. Mai 2015 vertagt. Die mit dem Land Hessen vereinbarte Entgelterhöhung gilt
durch eine dynamische Bezugnahme im Tarifvertrag auch automatisch für die Beschäftigten der
Goethe Universität. Weitere Gegenstände der Tarifeinigung mit dem Land Hessen, die von der
Bezugnahmeklausel in den Tarifverträgen der Goethe-Universität nicht erfasst werden, konnten in
der Verhandlung weitgehend ausgeräumt werden. Streitpunkt zwischen den Gewerkschaften und
der Hochschulleitung sind jedoch tarifliche Regelungen für die große Gruppe der studentischen
und wissenschaftlichen Hilfskräfte.
Die Gewerkschaften hatten der Hochschulleitung ein konkretes Angebot zur tariflichen Regelung
der Hilfskräfte beim Verhandlungsauftakt am 6. März 2015 unterbreitet sowie Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Dabei wurde von den Gewerkschaften auch eine kostenneutrale Regelung
nicht ausgeschlossen. Mit dem Senat hat auch das höchste beschlussfähige Gremium der Hochschule auf seiner letzten Sitzung am 22. April 2015 beschlossen, dass die wissenschaftlichen und
studentischen Hilfskräfte in den Tarifvertrag der Universität aufgenommen werden sollen. Für die
Forderung nach tarifvertraglichen Regelungen für Hilfskräfte gibt es folglich eine breite Unterstützung innerhalb der Hochschule. „Wir sind überrascht, dass die Hochschulleitung den eigenen Senatsbeschluss nicht umsetzen will“, kommentiert Carmen Ludwig von der Gewerkschaft Erziehung
und Wissenschaft (GEW) Hessen den ergebnislosen Verlauf der Verhandlungen. „Einerseits beharrt die Goethe-Universität auf ihrer Autonomie, andererseits will sie die daraus resultierenden
Spielräume nicht nutzen.“
In den Tarifverhandlungen hatte die Goethe-Universität deutlich gemacht, dass sie zwar zu weiteren Verhandlungen bereit sei, dabei aber nicht das Ziel verfolge, zu tarifvertraglichen Regelungen
zu kommen. Stattdessen setze die Goethe-Universität auf Selbstverpflichtungen. „Selbstverpflichtungen, die nach Belieben unterlaufen werden können, sind nicht genug. Die Hilfskräfte wollen
Rechtssicherheit und die gibt es nur mit einem Tarifvertrag“, bekräftigt Lukas Becker von der Hilfskraftinitiative an der Goethe-Universität. Gewerkschaften und Hilfskraftinitiative werden in den
kommenden Wochen zu weiteren Aktionen an der Goethe-Universität aufrufen, um dem Senatsbeschluss Nachdruck zu verleihen.
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Carmen Ludwig (GEW Hessen): 015731909652
Lukas Becker (Hilfskraftinitiative Universität Frankfurt): 015784044852
Verantwortlich: Jochen Nagel, Ulrich Märtin  Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Landesverband Hessen
www.gew-hessen.de  [email protected]