Jessica oder das geschenkte Leben

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8 Publireportage regio.ch, Donnerstag, 3. Dezember 2015
regio.ch, Donnerstag, 16. Mai 2013
Haustierratgeber von Dr. Hans-Peter Frueh, Tierarztpraxis Saland,
Haustierratgeber von Dr. Hans-Peter Frueh, Tierarztpraxis Saland,
www.petandcattlecare.ch
www.petandcattlecare.ch
Jessica
Ferienzeitoder
– Reisezeit
Reisetipps
und Krankheitsprophylaxe
für unsere Haustiere
das
geschenkte
Leben, eine Vorweihnachtsgeschichte
Vor der Reise
Der Sommer steht vor der Tür und somit
Niemand
wollte
JessicaJahresurlaub.
operieren,
auch der lang
ersehnte
da
sieTierbesitzer
angeblichmöchten
herzkrank
Viele
ihrenwar.
vierbei­
nigen
LieblingTumor
während
Zeit nicht
Ein
riesiger
amdieser
Gesäuge
zu Hause
der Obhut eines Nachbarn
der
alteninChihuahuahündin
oder
Tierheimes
zurücklassen.
Hunde er­
wuchs und wuchs
und drohte,
weisen sich in der Regel als gute Reise­
ihr
Lebenund
vorzeitig
zu beenden.
begleiter
anpassungsfähige
Ferien­
gäste am Urlaubsort, wohingegen Kat­
zen, Vögel und Nagetiere zumeist daheim
besser aufgehoben sind. Für Katzen be­
deutet eine Autoreise Stress und am Fe­
Seit
zwei Jahren leidet Jessica an
rienort können sie kaum ins Freie gelas­
einem
Mamatumor,
derHeimtiere
stetig
sen werden.
Vögel und kleine
grösser
wird. Ausserdem
plagt sie
sind ausserordentlich
hitzeempfindlich
und chronischer
sollten keinen Husten,
hohen Umgebungs­
ein
der nach
temperaturen ausgesetzt
werden. Im
Behandlungen
nur eine vorüberge­
Idealfall findet man im Familien­ oder
hende
Besserung zeigte. Ihr Gebiss
Freundeskreis jemanden, der das Tier be­
bedürfte
Reini­
reits kennt einer
und es gründlichen
zuverlässig betreuen
gung,
diverse kann.
ZähneEntscheidet
müssten man
ge­
und versorgen
sich für werden,
eine Tierpension,
diese Die
vor­
zogen
da sie sollte
faul sind.
gängig besucht werden.
konsultierten
Tierärzte lehnten
Vorgeschichte
einen Eingriff mit der Begründung
Einreisebestimmungen
ab,
das Fall
Narkoserisiko
sei wegen
In jedem
müssen ins Ausland
verrei­
des
Herz­
leidens
zu gross.
sende
Hunde
und Katzen
gegen Tollwut
geimpft sein, einen Heimtierpass besit­
zen und wurde
mit einem
markiert
Jessica
unsMikrochip
Ende April
erst­
sein. Verschiedene
und Transit­
mals
vorgestellt, Reise­
um eine
dritte
länder fordern ausserdem noch ein tier­
Meinung
einzuholen. Sie ist eine
ärztliches Gesundheitsattest, eine be­
stätigte Entwurmung und Zeckenpro­
phylaxe sowie weitere Schutzimpfun­
gen. Daneben muss in einigen
EU­Ländern für Hunde ein Maulkorb
mitgeführt werden. Aktuelle Informa­
tionen für Ihre Reisepläne holen Sie am
besten bei ihrem Tierarzt ein.
Die Fahrt in den Urlaub
Sie stellt in der Regel die größte Belas­
tung für das mitreisende Haustier dar.
Hier können Medikamente gegen Übel­
keit und
leichte zwölfjährige
Beruhigungsmittel
Lin­
sehr
lebhafte,
Chihua­
derung schaffen. Dies gilt insbesondere
huahündin,
geplagt von einem
auch für Flugreisen. Wichtig sind regel­
faustgrossen
Gesäugetumor
und
mässige Stopps und
ein ausreichendes
einem
chronischen um
Husten,
der auf
Trinkwasserangebot,
Hitzestaus
zu
vermeiden.
Bei unkastrierten
Hündin­
eine
Herzinsuffizienz
zurückge­
nen sollte im Zweifelsfall eine Läufig­
keitsverschiebung erwogen werden in
Anbetracht der vielen freilaufenden
Hunde in Südeuropa.
Die Prophylaxe besteht im rechtzeitigen
Schutz durch ein Zeckenhalsband oder
ein Aufgusspräparat vom Tierarzt.
Die Reiseapotheke
Gerade im Urlaub treten gerne Verdau­
ungsprobleme und kleinere Verletzun­
gen auf. Da sich ein Tierarztbesuch in
einem Urlaubsland wegen sprachlicher
Probleme und schwieriger Erreichbar­
keit einer Praxis recht mühsam gestal­
ten kann, macht es Sinn, ein Notfallset
in Reserve zu haben. Desinfektionsmit­
tel zur Wundversorgung, Verbandmate­
rial, ein Schmerzmittel, eine Zecken­
zange sowie Medikamente gegen
Durchfall und Erbrechen, Augen­ und
Ohrenentzündung sind die minimale
Ausrüstung. Ihre Tierarztpraxis ist Ihnen
bei der Zusammenstellung Ihrer Reise­
apotheke gerne behilflich.
Ehrlichiose
Infektionskrankheit, die ebenfalls durch
einen Zeckenstich übertragen wird. Rela­
tiv häufig sind Doppelinfektionen mit Ba­
besien, da beide Erreger von denselben
Zecken übertragen werden können. Bei
einer Erkrankung kommt es zu Fieber­
schüben, Fressunlust, Atemproblemen,
Lymphdrüsenschwellungen und eitrigem
Augen­ und Nasenausfluss. Die Diagnose
kann anhand eines Bluttests gestellt wer­
den, der Behandlungserfolg hängt vom
rechtzeitigen Theapiebeginn ab.
Als Prophylaxe eignen sich erfolgreich
dieselben Präparate wie bei der Babe­
siose.
Die wichtigsten Reisekrankheiten
Damit für
Ihren
Hund derhat
Ferientraum
führt
wur­
de. Beides
ihre Le­
nicht zum Albtraum wird, müssen insbe­
bensqualität
massiv
beeinträch­
sondere für den Aufenthalt in unseren
tigt.
Es war
nur eine FrageVorkehrun­
der Zeit,
südlichen
Nachbarländern
bis
Krebsgeschwulst
aufplatzen
gen die
getroffen
werden. Andere
Länder,
anderejede
Sitten,
aberzueben
andere
und
Hilfe
spätauch
kommen
Länder, andere
Parasiten. Sämtliche
würde.
Eine Operation
erschien
wichtigen Krankheiten werden durch In­
uns
unumgänglich.
sekten auf unsere Hunde übertragen
und dagegen können wirksame Vorkeh­
Brustkrebs
gehört
beim weiblichen
rungen getroffen
werden.
Hund zu den häufig auftretenden
Babesiose
Tumorformen.
In den meisten Fäl­
Bluterkrankung,
hervorgerufen
durch
len
handelt es sich
um aggressive
Babesia canis, die
erfolgt
Geschwulste
mitÜbertragung
rascher Metasta­
durch einen Zeckenstich. Todesfälle tre­
sierungstendenz
andere Organe,
ten bei Junghunden,ingeschwächten
und
vorzugsweise
dieTypische
Lunge. Eine
früh­
alten Tieren auf.
Symptome
zeitige
Abklärung
und Diagnose
so­
sind hohes
Fieber, Schwäche,
Blutarmut
mit Gelbsucht
und chirurgische
rötlichem bis brau­
wie
die rasche
Ent­
nem Urin.sind
Seltener
sind blutigefür
Durch­
fernung
lebenswichtig
die
fälle, Schleimhautblutungen sowie
betroffenen
Patienten. Nicht und
Ödeme anzutreffen. Die Diagnose kann
spät
Hündinnengestellt
sind
mittelskastrierte
einer Blutuntersuchung
siebzig
als
werden, Mal
die häufiger
Prognosebetroffen
hängt vom
Hündinnen,
der ersten
Schweregrad die
des vor
Verlaufes
und Läu­
dem
Zeitpunktkastriert
der medizinischen
figkeit
werden. Interven­
Unsere
tion ab.
persönlich. erfahren. kompetent.
persönlich. erfahren. kompetent.
Tierarztpraxis Dr. Frueh I Pet and Cattle Care GmbH
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Techpark Eingang C · Sunnehofstrasse 7 · 8493 Saland
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Tel. 052 386 30 00 · Fax 052 386 30 63
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[email protected] · www.petandcattlecare.ch
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Leishmaniose
Bei der Hundeleishmaniose handelt es
sich um eine vom Einzeller Leishmania
präoperativen
zeig­
donovani
infantumAbklärungen
übertragene heim­
ten ermutigende
Ergebnisse:
Am
tückische
Krankheit, die
auch vom infi­
Herz von
Jessica
waren
keineüber­
An­
zierten
Hund
auf den
Menschen
tragen
werden
Die Ansteckung
er­
zeichen
einerkann.
E­ rkrankung
feststell­
folgt
Sandfliegen
(blutsaugende
bar, durch
und die
Lunge war
frei von
Schmetterlingsmücken),
darüber hinaus
sichtbaren Tumormetastasen.
Die
können Schmierinfektionen bei be­
Blutwerte
waren
normal
und
die
stehenden Hautwunden eine Infektion
Ursache
den chronischen
nach
sich für
ziehen.
Ebenfalls kannHus­
die
ten konnte
efunden
Krankheit
vonauch
der ­gHündin
auf werden.
die Wel­
pen
übertragen
werden.
Grund
dafür war
nicht Die
eineHunde­
Herz­
leishmaniose
verursacht
unspezifi­
schwäche, sondern
einoft
Fistel­
kanal,
sche,
schubweise
Symptome, wie
sie
der von
einem Eckzahnfach
in die
auch bei vielen anderen Krankheiten
Nasenhöhlekönnen
führte.
So kam es
per­
vorkommen
(Mattigkeit,
gelich­
manent
AspirationAbmagerung,
von Futter
tetes
Fell,zur
Fieberschübe,
in die Lunge
und dort zu einer
stets
Leber­
und Milzvergrösserung,
Muskel­
schwäche).
Stark verdächtig sind
eine
wieder aufflackernden
Entzün­
chronische,
nicht juckende und schup­
dung.
pende Hautentzündung und Haarlosig­
keit um die Augen, auf dem Nasenrü­
cken und an den Ohrspitzen. Die Diag­
nose kann mit einer Blutuntersuchung
gestellt werden, die Prognose für eine
Nach einer
antibioti­
Heilung
ist sehrintensiven
vorsichtig zu
stellen.
schen
Therapie
derdieAspirations­
Seit
einem
Jahr besteht
Möglichkeit
pneumonie
wurde gegen
der Mamatu­
einer
Schutzimpfung
Leishma­
niose.
Die Hunde grosszügig
müssen dafür
mindes­
mor möglichst
entfernt.
tens
sechsüberstand
Monate alt sein.
Grund­
Jessica
denDieEingriff
impfung
besteht
nach
vorgängigem
­problemlos und gewann ihre alte
Bluttest auf Leishmaniose in drei Imp­
Lebensfreude
langsam
wieder
zu­
fungen
im Abstand
von je drei
Wochen.
rück.
Nach weiteren
vier Wochen
Der
Impfschutz
ist vier Wochen
nach der
wurdenImpfung
sämtliche
Zähne Eine
gezogen,
dritten
ausgebildet.
Wie­
derholungsimpfung
wird einmal
jährlich
bis auf drei gesunde,
und
die
empfohlen,
den Impfschutz
auf­
Fistel in dieum
Nasenhöhle
mit einem
rechtzuerhalten.
Die Impfung
ist fürver­
alle
Zahnfleischlappen
chirurgisch
Hunde, die ihre Ferien im Süden verbrin­
schlossen.
Die
Futteraufnahme
gen, sehr empfehlenswert und ein ech­
warFortschritt
für den Hund
auch
nach dem
ter
in der
Leishmaniose­
Ziehen der Trotzdem
meistensollte
Zähne
bekämpfung.
nichtkein
auf
eine
Sandfliegenprophylaxe
mit Hals­
Problem.
Knapp vier Monate
spä­
band
oder Aufgusspräparat
verzichtet
ter entstand
an der Operations­
werden.
Die Bedeutung
dieser wach­
Krank­
stelle nochmals
eine rasch
heit unterstreicht die Tatsache, dass
sende
G
­
eschwulst.
Offenbar
wa­
jährlich weltweit zwei Millionen Men­
ren
trotz
möglichst
grosszügiger
schen an ihr erkranken und sechzigtau­
Chirurgie
Tumorzellen übrig ge­
send
daran sterben.
Operation
Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)
Diese parasitäre Erkrankung wird eben­
blieben.
der Grösse
des
falls
durchInfolge
Stechmücken
übertragen.
ersten TumorsWürmer
war diesvon
nicht
unge­
Ausgewachsene
Dirofilaria
immitis
erreichen
bis zu 25kleiner
Zentimeter
wöhnlich.
Ein zweiter,
Ein­
Länge
und leben
Herzen und
in den
griff brachte
dieimdefinitive
Heilung.
Lungenarterien. Bei infizierten Hunden
kann sich die Herzwurmerkrankung
Nicht jede Kleintierpraxis ist von
der apparativen Ausrüstung und
der fachtechnischen Ausbildung
des Personals her in der Lage,
Risiko­
patienten angemessen zu
narkotisieren und zu überwachen.
durch Leistungsabfall, Husten, Atembe­
schwerden, Abmagerung und Stauungs­
ödeme bemerkbar machen. Die Diag­
nose wird durch einen Bluttest gestellt.
Eine Behandlung gestaltet sich aus na­
heliegenden Gründen sehr schwierig,
EKG, doch
Blutdruck,
Herz- Parasi­
und
führen
die abgestorbenen
­ten
Atem­
f
requenz,
Körpertemperatur,
im Hundeorganismus zu schweren
Sauerstoffsättigung
desmit
Blutes
und
Komplikationen,
zum Teil
Todesfol­
gen.
Umso wichtiger
die wirksame
CO2-Gehalt
der ­
Aistusatmungsluft
Prophylaxe
durch
Eingabe eines
sollten neben
dendieParametern
am
Wurmmittels, das die Entwicklung der
Tier selbst (Rotation Augapfel und
Parasiten verhindert. Jeder Hund muss
Kieferspannung,
Kapillarfüllungs­
nach
dem Ferienaufenthalt
im Süden
zeit)
permanent
aufgezeichnet
entwurmt werden, allerspätestens und
vier
kontrolliert
werden.
Daneben
Wochen
nach Beginn
der Ferien.
Bei län­
geren
Aufenthalten
in Risikogebieten
kann mit
einer sogenannten
«ba­
sind
vierwöchige
Behandlungen
Pflicht.
lancierten Anästhesie», dem
Ein­
Daneben sind die schon erwähnten
satz mehrerer Schmerzmittel und
Halsbänder und Aufgusspräparate zum
Narkotikader
in kleinen
Dosen,ebenfalls
die Be­
Abhalten
Stechmücken
lastung des hilfreich.
Organismus reduziert
unterstützend
werden. Unter solchen Vorausset­
Schlussbetrachtung
zungen können auch sehr alte und
Der
seit einigen
Jahren
festgestellte
kranke
Patienten
mit
kleinem Kli­
Ri­
mawandel
mit immer
wärmeren
Som­
siko operiert
werden,
wie Jessica,
mern lässt nicht nur die Gletscher in den
die ­lustige Chihuahuahündin, der
Alpen schmelzen, sondern fördert auch
einAusbreitung
neues, beschwerdefreies
Le­
die
der obigen Mittelmeer­
ben geschenkt wurde.
Hundekrankheiten
in der Schweiz.503044_3
Babe­
siose und Ehrlichiose haben schon er­
folgreich die Alpen überquert und treten
insbesondere in der Westschweiz punk­
tuell auf. Eine Leishmaniose und eine
Herzwurminfektion kann sich ein Hund
bereits im Tessin zuziehen und es ist zeit­
lich absehbar, bis auch diese gefährlichen
Krankheiten auch auf der Alpennordseite
auftreten. Da es sich trotzdem um exoti­
sche Krankheiten handelt, wird die tier­
ärztliche Diagnose in vielen Fällen verzö­
gert gestellt. Die Heilungsaussichten sind
für die betroffenen Hunde ungewiss und
ihr Leiden ist ausnahmslos gross. Umso
wichtiger muss es für uns sein, sie mit
den heutigen wirksamen Medikamenten
zu schützen. Ansprechpartner sollte in
jedem Fall eine Kleintierpraxis sein, wo
das notwendige medizinische und epide­
miologische Wissen vorhanden ist.