DIE BESTEN PRODUKTE DES JAHRES DIE JURY

Fotolia
»TEST EDITORS’ CHOICE
EDITORS’
CHOICE
DIE BESTEN PRODUKTE DES JAHRES
Der Editors’ Choice Award ist die höchste Auszeichnung,
die outdoor – einmal im Jahr – vergibt. Wer ihn erhält, hat in
aufwendigen Labor- und Praxistests Maßstäbe gesetzt.
DIE JURY
BORIS
GNIELKA
Ob klettern, bergsteigen oder wandern: Hauptsache,
es ist einsam und
steil. Am häufigsten sieht man ihn
im Elbsandsteingebirge, im hohen
Norden und auf
ruhigen Alpengipfeln – zusammen
mit Hündin Perla.
106
outdoor-magazin
FRANK
WACKER
Der EquipmentGuru testet seit
über 25 Jahren
für outdoor – und
das sowohl im
Labor als auch
auf Tour. Sein
favorisiertes
Trekkingrevier
liegt direkt vor
der Haustür: die
Schwäbische Alb.
KATHARINA ULI
HÜBNER
BENKER
Meistens trifft
man Katharina
beim Wandern,
Skilanglauf und
Trailrunning.
Auch als Testerin
ist die ökologisch
orientierte Reiseredakteurin oft
im Einsatz – zusammen mit dem
outdoor-Testteam.
Der »GPS-Papst«
rollt am liebsten
mit seinem Fully
über anspruchsvolle Alpentrails.
Auch Skitouren
sowie epische
Trekkingtouren
durch die Wildnis
Tasmaniens gehören zu seinen
Leidenschaften.
ALEX
KRAPP
Der Geschäftsführende Redakteur
schreckt vor keiner Aktivität zurück: Wildwassertouren mit dem
Kajak stehen genauso in seinem
Tourenbuch wie
Survivalkurse
oder weltweite
Trekkingtouren.
KERSTIN
ROTARD
Die Reiseredakteurin mag die
Vielfalt: Trekkingtouren in Afrika
und Neuseeland
gehören zu ihrem
Metier, auch
Motorrad-Wintercamps in den
verschneiten
Alpen sowie
Kräutertouren.
RALPH
BÜCHELER
Der zweifache
Vater und OnlineRedakteur geht
am liebsten zusammen mit Frau
und Töchtern auf
Tour – und testet
dabei gerne Kinder-Equipment.
Auch auf dem
Mountainbike
sieht man ihn oft.
GUNNAR
HOMANN
In der Welt der
Felszwerge fühlt
er sich am wohlsten. Auch geht
der passionierte
Boulderer gerne
auf Tour – vor allem in Norwegen
und Großbritan­
nien, wo er Hose
gegen Schottenrock tauscht.
TATONKA
HANWAG
ORTOVOX
Skill 30
Alaska Winter GTX
Piz Palü Hybrid Jacket
Dass er mal einen Rucksack mit Ventilationsrücken loben würde, hätte sich outdoor-Testredakteur Boris Gnielka nicht träumen lassen – bis
der Skill 30 von Tatonka auf seinem Rücken landete. »Anders als Netzrückenmodelle, sitzt der
Tatonka wie festgetackert am Rücken«, so der
Ausrüstungs-Profi. Dabei belüftet er den Rücken
noch besser als Vergleichsmodelle, da der Tatonka statt eines Netzes nur zwei Spannriemen
als Rückenauflage besitzt. »Sie kann man verstellen, und damit die Rückenwölbung variieren
– oder ganz aufheben, dann lässt sich der Skill
leichter packen und liegt beim Wandern direkt
am Rücken«, begeistert sich der Profi, der das
geräumige Leichtgewicht (29 l, 1040 g, 100 €)
am liebsten in den Bergen trägt: beim Aufstieg
mit starker Wölbung und viel Ventilation, in der
Höhe dagegen ungewölbt und dafür besser kontrollierbar. Auch die Ausstattung überzeugt:
Trinksystemhalterung, Kartentasche, Deckeltasche, Seitenfächer und Kompressionsriemen.
»Mehr braucht kein Mensch«, so Gnielka.
Der Hanwag Alaska zählt seit gut zwei Jahrzehnten zur Topliga der Trekkingstiefel. Seit Herbst
gibt es eine extra kältefeste Version, den Alaska
Winter GTX. »Für mich mit Abstand der beste
Trekkingschuh für Wintertouren«, sagt der Geschäftsführende Redakteur Alex Krapp. Seine
Kunstfaserisolierung aus ­G-Loft hält die Füße
selbst bei minus 30 Grad warm, bietet aber
auch bei Temperaturen um null Grad ein angenehmes Klima. Der stabile Schaft aus zähem,
langlebigem Leder stützt nicht nur den Knöchel
hervorragend, sondern verhindert zudem, dass
die Riemen einer Schneeschuhbindung die Blutzirkulation behindern – was zu kalten F­ üßen
führen würde. Der Alaska Winter trägt sich sehr
komfortabel und kann dank einer leichtgängigen
Schnürung ­exakt angepasst werden. »Auch die
Sohle ist weltklasse«, lobt Krapp. Durch den Mineralstaub im Gummi bietet sie selbst auf Eis
noch etwas Grip und funktioniert zudem auf
nassen Steinen oder Wurzeln sowie im Matsch
herrvorragend. Preis: 270 €, Gewicht: 1780 g.
»Noch nie hatte ich eine Softshelljacke, die sich
so angenehm trägt, die so toll sitzt, das Körperklima so gut reguliert und dabei auch noch
Wind und Wetter trotzt«, schwärmt outdoor-Redakteurin Katharina Hübner. »Die Piz Palü (280
€) nimmt sie auf fast allen Touren mit, im Sommer wie im Spätherbst«, erzählt die Reiseexpertin, die nur trägt, was auch nachhaltig produziert wurde. Wie die Ortovox-Jacke, denn sie
enthält Swisswool-Wolle – von Schweizer Bergschafen. »Bei ihnen ist Muleshing, also das
schmerzhafte Entfernen der Haut rund um den
Schwanz kein Thema, außerdem erhalten Bergschafe die Kulturlandschaft, schützen die Hänge
vor Verbuschung«, so die Öko-Expertin. Hergestellt wird die Jacke nicht in Fernost, sondern in
Rumänien, was die Transportwege verkürzt.
Doch auch der raffinierte Mix aus warmer Wolle
und wind- wie nässeabweisendem Stretchmaterial hat Katharina überzeugt: »Damit bleibe ich
immer warm und trocken, zumindest, solange
es nicht gerade Bindfäden regnet.«
trägt sich ungemein komfortabel
hält dank top Belüftung den Rücken trocken
überzeugt mit sinnvoller Ausstattung
wiegt wenig, bietet aber viel Stauraum
Enorm stabiler, bequemer Trekkingstiefel
top Klima von null bis minus 30 Grad
beste Wintersohle auf dem Markt
auch für Schneeschuhtouren perfekt
extrem hoher Tragekomfort
sorgt für ein ausgeglichenes Körperklima
auch mit Rucksack nutzbare Taschen
guter Nässeschutz dank top Imprägnierung
outdoor-magazin
107
EDITORS’
CHOICE
DIE BESTEN PRODUKTE
DES JAHRES
VAUDE
THE NORTH FACE
ODLO
Alpstein 450 DWN
Summit L5 Shell
Primaloft Dress Loftone
Mit dem Alpstein 450 DWN hat Hersteller Vaude
ein Schlafkonzept entwickelt, das ins Schwarze
trifft. Dabei handelt es sich um eine Kombina­
tion aus geschlossenem Fußteil und Decke, die
in vier an einer Isomatte angebrachten Clips
­gehakt wird. »Diese Verbindung, stellt sicher,
dass beim Umdrehen keine kalte Außenluft
­unter die Matte weht«, erklärt Geschäftsführender Redakteur Alex Krapp, der den Alpstein auf
vielen Zelttouren dabei hatte – und begeistert
ist: »Für das geringe Gewicht und Packmaß
schläft man unglaublich bequem, weil man die
ganze Mattenbreite nutzen kann!«. Bis minus
zwei Grad hält der Alpstein (450 €) warm –
wenn man eine Mütze trägt, denn eine Kapuze
besitzt das Leichtmodell (Gewicht: 750 Gramm;
Packmaß X,X L) nicht. Auch muss die Unterlage
dick genug sein, denn hier sorgt sie allein für
die Bodenisolation. Am besten funktioniert
­eine mindestens drei Zentimater dicke, luftgefüllte Matte mit seitlicher Schweiß­naht zur
­(unkomplizierten) Befestigung der Clips.
Die Verstärkungen einer Jacke bestehen im Normalfall aus einem extra eingesetzten Materialstück. Doch The North Face verarbeitet bei der
­robusten ­Dreilagenjacke Summit L5 e­ inen Stoff,
der an beanspruchten Stellen d
­ icker ­gewebt ist.
­»Eine revolutionäre Technik, die die Nahtlänge
der gesamten Jacke um mehr als zwei Meter
­reduziert«, erklärt Testredakteur Frank Wacker.
Das bietet mehrere Vorteile: Weil innen weniger
Nahtbänder zum Abdichten der Nähte aufgeklebt werden müssen, wird die Jacke geschmeidiger, leichter und a­ tmungsaktiver. »Das Material zählt zu den a­ tmungsaktivsten, das ich in
über 20 Jahren getestet habe. Und selbst wenn
sich der Oberstoff mit Wasser vollsaugt, fühlt
sich die Innenseite nicht so kalt an wie ich es
sonst gewohnt bin«, so Wacker. Auch macht die
Summit L5 (550 €, 565 g) jede Bewegung mit,
die Kapuze lässt sich exakt an den Kopf anpassen. Außerdem liegt der Wetterschutz auf e­ inem
sehr hohen Niveau. Die Ausstattung ist schlicht,
bietet aber alles, was man auf Tour braucht.
Reiseredakteurin Katharina Hübner joggt gerne
– natürlich auch in der kalten Jahreshälfte. Und
seit einigen Monaten nur noch im neuen Primaloft Dress Loftone von Odlo. »Ein stylisches Teil,
das aber nicht nur gut aussieht, sondern zudem
fabelhaft funktioniert«, begeistert sich Katharina
Wenn man es richtig kombiniert, kann man es
zwischen Oktober und Mai jeden Tag tragen:
Bei knackiger Kälte nutzt man es mit einer warmen Tights und einem dicken Sportrolli, an
­etwas wärmeren Tage trägt man ein T-Shirt und
eine dünne Laufhose. Das Loftone wärmt nur
dort, wo es nötig ist, also vor allem an der Vorderseite sowie an den Schultern. Hier kommt die
Kälte- und Nässe abwehrende Isolationsfaser
Primaloft zum Einsatz. »Der größte Vorteil ist
aber die erstklassige Bewegungsfreiheit und
das rockig-luftige, unbeschwerte Tragegefühl«,
so Katharina – die auch der feminine Schnitt
und faire Preis von 120 Euro restlos überzeugt
hat. »Die Innovation des Jahres – die ich nicht
mehr missen möchte«, so die Sportlerin.
für die Wärmeleistung sehr leicht
bietet viel Bewegungsfreiheit
angenehmer Schlafkomfort
nur für luftgefüllte Matten mit Schweißrand
108
outdoor-magazin
Schützt effektiv vor Wind und Wetter
sehr hoher Trage- und Klimakomfort
innovative Materialkonstruktion
nicht so dauerhafte Imprägnierung
bietet top Klima- und Bewegungskomfort
wärmt nur dort, wo es gebraucht wird
ist vielseitig kombinierbar
sieht stylisch aus
SALEWA
LED-LENSER
HELSPORT
Sesvenna Polartec Jkt.
M7RX
Reinsfjell Superlight 2
»Jacken aus dem besonders atmungsaktiven
Isolationsmaterial Polartec Alpha gibt es viele,
doch keine ist so durchdacht und in sich stimmig
wie die Sesvenna von Salewa«, sagt AusrüstungsRedakteur Boris Gnielka über das für sportliche
Outdoor-Aktivitäten entwickelte Modell. Anders
als viele andere, besitzt es warme Zonen und
solche, die ungefüttert, aber – und das ist die
Besonderheit – so gut wie winddicht sind. Die
sonst üblichen Einsätze aus Powerstretch, durch
die es kalt hindurchweht und die – am Rücken
eingesetzt – beim Tragen durchnässen und lange nass bleiben, gibt es bei der Sesvenna nicht.
»Ob auf Skitouren, beim schnellen Wandern
oder Waldlaufen – in der Sesvenna herrscht
­immer Wohlfühltemperatur«, schwärmt Gnielka,
der auch das kleine Packmaß und geringe Gewicht lobt (365 g/Gr. S) – und die aufs Wesentliche reduzierte Ausstattung mit einer Brusttasche sowie Handrückenwärmern an den
Ärmelbündchen. Sein Fazit: »Eine top Jacke für
flotte Touren – bei Kälte.« Preis: 250 €.
Wozu brauchen Outdoorer eine Handlampe?
Schließlich ist eine auf dem Kopf gesetzte
­praktischer, hat man damit doch die Hände
frei. outdoor-Elektronik-Spezialist Uli Benker:
»Handlampen habe ich nie benutzt – bis ich die
LED-Lenser M7RX testen durfte. Sie strahlt weiter als jede Stirnlampe und kann schneller geschwenkt werden – ohne den Kopf verdrehen zu
müssen.« Als Suchscheinwerfer ist sie unverzichtbar, so Uli Benker: »Sie leuchtet im Dauerbetrieb um 120 Meter weit, kurzzeitig sind sogar
mehr als 200 Meter drin. Dazu lässt sie sich einhändig fokussieren und liegt gut in der Hand«,
sagt Benker. Auch der potente 8,1-Wh-Akku
überzeugt, reicht er doch für mehrere Stunden
Dauerpower. Aufladen lässt er sich über ­einen
Magnetkontakt – ohne fummelige Stecker oder
das Öffnen der Lampe. Ebenso klasse: das edle,
robuste Metallgehäuse und praktische Zubehör.
»Bei dieser Leuchte stimmt einfach alles, auch
der im Vergleich zur Konkrurrenz günstige Preis
von knapp 200 Euro«, so der Technikexperte.
»In meinen Augen das perfekte Trekkingzelt«
sagt ­Reiseredakteur Gunner Homann über das
Reinsfjell Superlight 2 (750 €) von Helsport.
»Es wiegt gerade einmal zwei Kilo, bietet zwei
Personen mit Gepäck aber mehr als genug
Platz. Außerdem ist es im Anbetracht des
­Gewichtes erstaunlich haltbar: Ein Testmodell
war das ganze letzte Jahr im Einsatz und zeigt
kaum Gebrauchsspuren«, so Homann. Auch der
Wetterschutz stimmt, trotzte das Reinsfjell doch
auf Tour nicht nur tagelangen Starkregen, sondern widerstand vor der 450-PS-starken outdoorWindmaschine auch Sturmböen bis 110 Kilometer pro Stunde. Klasse: Der Auf- und Abbau
gelingt in wenigen Minuten, da Innen- und
­Außenzelt zusammen aufgebaut werden. »Ein
weiterer Pluspunkt sind für mich die beiden
Eingänge und Vorräume, ergänzt der Leichtgewichtstrekker. Sie sorgen für eine effektive
­Belüftung und erlauben jeder Person den
­Zugang zum Zelt, ohne den anderen zu stören.
Ebenfalls top: die lange Liegelänge (208 cm).
hält warm ohne schwitzig zu sein
sitzt perfekt und macht jede Bewegung mit
wiegt wenig und lässt sich klein verpacken
bietet eine sinnvolle Ausstattung
extreme hohe Leuchtweite
homogener, fokussierbarer Lichtkegel
robust und hochwertig, top verarbeitet
liegt perfekt in der Hand
sensationelles Raum-Gewichts-Verhältnis
genügend Platz für zwei und viel Gepäck
wind- und wetterfest
einfacher Auf- und Abbau
outdoor-magazin
109
EDITORS’
CHOICE
DIE BESTEN PRODUKTE
DES JAHRES
HILLEBERG
VANGO
ADIDAS
Niak
Planet 150
Terrex Agravic Climah
Ein gutes Zweimannzelt wiegt meist zwischen
drei und vier Kilo, erst Recht, wenn es sich um
eine freistehende Kuppel handelt. Das Niak von
Zeltmaster Hilleberg kommt auf läppische 1,75
Kilo! »Ein sensationeller Wert für eine Kuppel
mit 1,2 Meter Innenbreite«, freut sich Testredakteur Boris Gnielka. Er hatte das Zelt bereits
mehrfach im Einsatz: »Ideal eignet es sich als
extrem geräumiges Solozelt – oder für einen Erwachsenen mit Hund oder Kind«, so der passionierte Nordlandtrekker, der auch von der flotten
Aufbauprozedur begeistert ist: »Alleine schafft
man es in drei Minuten, da das Innenzelt bereits
im Außenzelt hängt und man zum Abspannen
nur sechs Heringe braucht«. Auch der auf kompletter Front zu öffnende Eingang sorgt für Begeisterung, bietet er doch einen fantastischen
Ausblick. Sturm, Dauerregen und Bodennässe
wehrte das Niak im Test erfolgreich ab, auch das
zähe, reißfeste Silikon-Nylon sowie die vorbildliche Verarbeitung (in Europa) überzeugen. Das
schlägt sich auch im Preis nieder: xxx Euro.
»Endlich ein Schlafsack, der auch ohne Biwaksack vor Mücken und Zecken schützt«, freut
sich Reiseredakteurin Kerstin Rotard, die gerne
unter freiem Himmel übernachtet. Die Lösung
ist so einfach, dass man sich fragt, wieso niemand früher darauf gekommen ist: Vango stattet den Kunstfaserschlafsack Planet (100 €,
1130 g) im Kopfbereich mit einem abzipbaren
Moskitonetz aus. »Mich stört es auch nicht,
dass das Mesh bei geöffneter Kapuze die
­Nasenspitze berührt und die Züge nicht ganz so
leichtgängig laufen«, erklärt Rotard. Außerdem
­besitzt die 2016er-Variante ein austrennbares
Moskitonetz im Fußteil. »So kommt in lauen
Nächten frische Luft an die Füße – eine klasse
Idee«, findet die Reiseredakteurin. Weiterer
Pluspunkt ist die insektenabweisende Ausrüstung der Stoffe. Das hält schon einen Großteil
das Getiers ab. Ansonsten handelt es sich beim
Planet um einen bequemen, gut gemachten und
sehr günstigen Synthetikschlafsack für Sommertouren ­(outdoor-Temperaturbereich: +12/+4 °C).
Die durchgenähten Kammern leichter Daunenjacken sparen Gewicht und senken den Preis,
haben aber auch einen entscheidenden Nachteil: An den dünnen Nähten kriecht Kälte ins
­Innere. Beim Terrex Agravic Climaheat Down
Jacket (280 €, XXX g) eliminiert Adidas diesen
Nachteil an Rumpf und Rücken durch einen
­genialien Einfall: »Jede zweite Kammer auf der
Jackeninnenseite schmiegt sich durch ihr etwas
größeres Volumen an die danebenliegenden
und verdeckt so die Nähte«, e­ rklärt Testredakteur Frank Wacker. Dementprechend stark fällt
die Isolation aus: Die Agravic Climaheat überzeugt nicht nur auf Tour, sondern auch bei den
Isolationsmessungen im Labor (outdoor-Temperaturbereich: –5/–13 °C). Außerdem garantiert
der aufwendige Schnitt eine überragende Bewegungsfreiheit, die Ausstattung ist schlicht,
aber funktionell. »Mir gefällt, dass die Kapuze
Kopfbewegungen mitmacht und nicht ins
­Gesicht rutscht – das wird bei Daunenjacken
häufig vernachlässigt«, so Wacker.
sensationelles Raum-Gewichts-Verhältnis
lässt Wind, Bodennässe und Regen draußen
schneller, völlig unkomplizierter Aufbau
angemessener, aber hoher Preis
110
outdoor-magazin
hält einem Insekten vom Leib
angenehme Stoffe, gutes Schlafklima
top Preis-Leistungs-Verhältnis
etwas schwergäniger Kapuzenzug
geniale Kammerkonstruktion
macht jede Bewegung mit
sehr warm, leicht und klein verpackbar
praxisgerechte Features
SO TESTET outdoor PRODUKTE FÜR DEN EDITORS’ CHOICE AWARD
Die Redaktion prüft über 500 Produkte im Jahr. Sie alle müssen eine aufwendige
Testprozedur absolvieren – sowohl im Labor als auch auf Tour. Das steckt dahinter:
Alle Gewinner des Editors’ Choice
Award wurden von outdoor im
Vorfeld ausgiebig getestet. Wie sich
die Tests im Einzelnen zusammensetzen, das hängt von der Produktgattung ab. Hier die wichtigsten:
1| Zelte
outdoor ermittelt zuerst Gewicht,
Packmaß und Zubehör. Danach geht
es auf Tour, wo die Tester Aufbau,
Handling sowie Ventilation checken
und die Zelte ausmessen. Als nächstes wird unter einer Beregnungsan­
lage der Nässeschutz des Außenzeltes ermittelt und die Bodenwanne
mit einem Soutertester abgedrückt.
Er zeigt an, welchem Wasserdruck
das Bodenmaterial standhält. Abschließend müssen die Zelte ihre
Sturmstabilität vor einer 450 PS
starken und über 140 km/h »stürmenden« Windmaschine beweisen.
1|
2| Wander- und Bergschuhe
Wasserdicht ausgestattete Modelle
testet outdoor mit einem eigenen
Schuhflexer. Er zwingt die Schuhe
tagelang in einem Wasserbad zu
Gehbewegungen. Dringt Nässe ein,
gibt‘s Alarm. Parallel werden alle
Schuhe von 7–10 speziell ausgebildeten outdoor-Testern auf Tour
­getragen, geprüft und verglichen.
3| Textilien-Check
Bei wasserdichten, atmungsaktiven
Stoffen ermittelt outdoor den Dampfdurchgang einmal auf Tour, zum anderen im Labor. Dort findet auch ein
praxisorientierter Abriebtest statt,
um die Robustheit zu checken.
4| Schlafsäcke
Kernstück der Prüfung sind die
Nächte im Kühlhaus, wo unter
reproduzierbaren Bedingungen
der Temperaturbereich der Schlaf­
säcke in vielen Testreihen ermittelt
wird. Eine Wärmebildkamera deckt
Schwachstellen wie Kältebrücken
auf. Außerdem misst outdoor den
Wärmedurchgang im Labor (s. Bild).
5| Funktionsjacken
Vor dem eigentlichen Test werden
alle Jacken und Hosen zehnmal gewaschen, um den Dauergebrauch
mehrerer Monate zu simulieren.
Schwachstellen im Nässeschutz
offenbahrt anschließend die outdoorPower-Beregnung. Danach geht‘s ins
Labor: neben dem Abrieb werden
auch der Dampfdurchgang (Punkt 3)
und die Fläche der nicht atmungsaktiven Nahtbänder ermittelt, die Größe der Belüftungsöffnungen gemessen. Parallel dazu zieht das Testteam
tagelang auf Tour, um den Tragekomfort und die Bedienung zu checken.
6| Isolationsbekleidung
Wärmejacken prüfen die Redakteure
zusammen mit dem outdoor-Testteam vor allem in der Praxis. Hier
vergleichen die Tester auf langen
Wintertouren Isolation, Tragekomfort, Ausstattung und Passform.
Daneben ermittelt outdoor den
Wärmedurchgang auch im Labor.
7| Rucksäcke
Bei Rucksäcken zählen vor allem
Tragekomfort und Lastübertragung.
Beides wird auf tagelangen Test­
touren mit dem vielköpfigen und unterschiedliche Staturen umfassenden outdoor-Testteam ermittelt. Mit
im Gepäck: eine Digitalwaage. Sie
stellt sicher, dass alle Rucksäcke
gleich schwer beladen sind. Das
Packvolumen der Kandidaten wird
anschließend durch »Auslitern« mit
speziellen Volumensäcken ermittelt.
3|
5|
4|
Ben Wiesenfarth
Boris Gnielka (3)
2|
7|
Steffen Scheyhing
Steffen Scheyhing
Ben Wiesenfarth
6|
outdoor-magazin
111
EDITORS’
CHOICE
DIE BESTEN PRODUKTE
DES JAHRES
SALEWA
SALOMON
MILLICAN
Mt. Trainer Mid GTX
SLAB X Alp Anorak
Fraser
Das wär‘s! Ein Bergschuh, der in jedem Gelände
brilliert. Auf dem knüppelharten Ziehweg genauso wie auf dem Wurzelpfad durchs Latschendickicht, auf der matschigen Almwiese ebenso
wie auf blankem Fels. Das gibt es nicht? Der bereits 2015 eingeführte Salewa Mt. Trainer Mid
(200 Euro) beweist das Gegenteil: »Er konnte
sich im direkten Vergleich weit vor sämtliche
Mitstreiter setzen und war die erste Wahl aller
Tester und Testerinnen«, berichtet Online-Redakteur Ralf Bücheler. Steigeigen nimmt der
Schuh zwar nicht auf, doch für hochalpines Eisund Mixedgelände ist er ja auch nicht gedacht.
»Unterhalb von 3500 Metern macht er dafür jede Tour zum Hochgenuss« bestätigt Ausrüstungsredakteur Boris Gnielka – der den Schuh
seitdem auf jeder Bergwanderung einsetzt.
»Selbst auf Klettersteigen lässt er sich von keinem Modell etwas vormachen, überrascht mit
viel Feingefühl, Bewegungsfreiheit und einer
gut dämpfenden Sohle, die selbst auf kleinsten
Felsleisten kleben bleibt«, so der Berg-Fan.
Mit dem SLAB X Alp Anorak (399 €) setzt Salomon Maßstäbe. Der aus dreilagigem Gore-Tex
Pro gefertigte Schlupfer überzeugt nicht nur mit
seinem Minigewicht von 370 Gramm, sondern
vor allem mit einer perfekten Ventilation. Testredakteur Boris Gnielka hatte ihn auf seiner verregneten Trekkingtour über die Hardangervidda
(s.S. XX) dabei und ist restlos begeistert: »Bis
auf den hakeligen Reißverschluss am Kragen ist
das Teil perfekt: klein packbar, leicht, absolut
starkregendicht und dazu bestens klimatisiert.«
Das liegt einmal am dampfdurchlässigen Stoff,
maßgeblich aber an den beiden Seitenzippern,
die sich vom Saum bis zum Ellbogen öffnen lassen. »So kann man in einer Regenpause die
komplette Front aufrollen und mit einem Haken
aus der großen Fronttasche fixieren«, so der Experte – der auch von den weit zu öffnenden Ärmelabschlüssen und dem perfekten Sitz von
Schlupfer und Kapuze schwärmt. Sein Fazit: »Eine top Wahl für alle Grammzähler, die einen robusten wie wirksamen Regenschutz suchen.«
»Für mich gibt es keinen Tagesrucksack, der
sich zum Wandern, Reisen und für den Alltag
besser eignet«, sagt outdoor-Ausrüstungsredakteur Frank Wacker über den Millican Fraser
(160 €, 38 l), den er schon seit einigen Monaten gerne nutzt. Trotz des auf den ersten Blick
sehr einfachen Tragesystems trägt er sich mit
bis zu zwölf Kilo sehr ­angenehm. »Das liegt an
der leichten und flexiblen Kunststoffplatte: Sie
schmiegt sich an den Rücken an, engt aber
nicht ein und bekommt durch das Schließen
des Hüftgurts ­eine tragende Struktur«, so Wacker. Die beiden Schaumstoffpolster neben der
Wirbelsäule ermöglichen eine ordentliche Belüftung. »Edle Metallschnallen und das robuste, mit Wachs imprägnierte Baumwoll-Polyestergewebe garantieren eine lange Lebensdauer
– und gleichen damit das recht hohe Gewicht
aus«, sagt Wacker. Auch die zwei Seitentaschen
­(je zwei Liter) und viele Fächer passen in das
Konzept: »Sie sorgen beim Reisen und im Alltag für Ordnung«, so der Testprofi.
wiegt wenig und lässt sich klein packen
weist selbst Starkregen dauerhaft ab
bietet besten Trage- und Klimakomfort
Kragenzipper läuft etwas hakelig
sehr gute Trageeigenschaften
langlebig und hochwertig verarbeitet
diverse Fächer und Seitentaschen
umweltfreundliche Wachsimprägnierung
trägt sich in jedem Terrain sehr bequem
lässt den Träger wissen, worauf er steht
bietet einen top Mix aus Flex und Seitenhalt
lässt sich sehr gut an die Füße anpassen
112
outdoor-magazin
GRÜEZI BAG
MSR
FJÄLLRÄVEN
Bipod Zero
Guardian
Keb Eco-Shell Trousers
Statt Daunen oder Kunstfasern setzen Hersteller
von Isolationsbekleidung verstärkt auf Wollfüllungen. Die kleinen, jungen Schlafsackmarke
Grüezi Bag greift diese Idee auf und bringt mit
dem neuen Biopod Zero (1040 g, 199 €) einen
Kunstfaser-Wollhybrid auf den Markt. »Das einzigartige Konzept geht auf: Dank der Wollschicht
bietet der Biopod das für Naturmaterialien
­typische, wohltemperierte Schlaf­klima – ohne
so feuchtigkeitsempfindlich zu sein wie ein
Daunenschlafsack«, erklärt o
­ nline-Redakteur
Ralf ­Bücheler nach mehreren Nächten begeistert.
Die Synthetik­lage wiederum verbessert d
­ ie
Wärmeleistung, weil sie bei gleichem Gewicht
stärker isoliert als Wolle. Dadurch lässt sich der
Bipod bis vier Grad einsetzen (outdoor-Temperaturbereich: 12/4 °C). »Mir gefällt auch der
auf Knöchelhöhe über den Schlafsack laufende
Zipper. So kann ich einfach die Füße herausstrecken«, lobt ­Bücheler eine weitere Besonderheit das Biopod, dessen Wolle aus dem Alpenraum stammt. Packmaß: kompakte sechs Liter.
Um Viren im Trinkwasser abzutöten, gab es bis
dato zwei Möglichkeiten: chemische Mittel
oder UV-Licht – die aber nur bei klaren Gewässern funktionieren. Ansonsten muss man vor­
filtern. »MSR bietet mit dem Guardian den
­ersten Filter, der mechanisch alle Krankheitser­
reger bis zur Größe von Viren entfernt – das ist
­revolutionär und erleichtert die Gewinnung von
Trinkwasser«, sagt Reiseredakteurin Kerstin
Rotard. Weiterer Clou: Beim Pumpen nutzt der
Guardian (349 €, 560 g) zehn Prozent des Wassers zum Spülen der Filterkartusche. »Damit erspart man sich die Reinigung – und das damit
verbundene ­Risioko einer Infektion. Ein echtes
Sicherheits­plus«, so Rotard. Auch sonst überzeugt die Handhabung: Der leichtgängige Griff
liegt gut in der Hand, die Pumpleistung ist erstklassig (bis zu 2,5 ­Liter pro ­Minute). »Außerdem begeistert mich das sehr hochwertige
G­ehäuse. Das im Verhältnis zu den leichtesten
Filtern recht hohe Gewicht nehme ich da gerne
in Kauf«, berichtet die Reise-Expertin.
»Die trägt sich angenehmer als so manche
Softshell und hält selbst bei Starkregen dicht«,
lobt Reiseredakteurin Katharina Hübner die
Dreilagenhose Keb Eco-Shell Trousers von Fjällräven (450 €, 575 g) nach einigen Monaten
Dauertest. Ihr Material ist aber nicht nur weich
und geschmeidig, es lässt sich auch wiederverwerten, ohne die einzelnen Schichten trennen
zu müssen: A
­ lle drei miteinander verklebten
Lagen (Futter, Mem­bran, Außenstoff) bestehen
aus Polyester, herkömmliche robuste Dreilagenlaminate aus mindestens zwei unterschiedlichen Stoffen. »Ein wichtiger Schritt in Sachen
Nachhaltigkeit«, so die Ökoexpertin. Außerdem
nimmt das Futter viel Feuchtigkeit auf. In Kombination mit der hohen Atmungs­aktivität und
guten Belüftungsöffnungen (Beinzips, Taschen)
stimmt das Klima. Auch die bis ins Detail durchdachte Ausstattung überzeugt: Der verstellbare
Beinabschluss lässt sich mittels eines Hakens
an der Schuhschnürung fixieren. »Die perfekte
­Regenhose!«, resümiert Katharina Hübner.
hervorragender Schlafkomfort
starkes Wärme-Gewichts-Verhältnis
mit Wolle von Almschafen
wenig feuchtigkeitsempfindlich
erster Wasserfilter, der auch Viren entfernt
größtenteils selbstreinigend
einfache Bedienung, hohe Filterleistung
nicht ganz so leicht wie andere Modelle
trägt sich sehr angenehm, prima Klima
praxisgerechte Ausstattung
hervorragender Nässeschutz
umweltfreundliches Dreilagenlaminat
outdoor-magazin
113
EDITORS’
CHOICE
DIE BESTEN PRODUKTE
DES JAHRES
CARINTHIA
DIRECTALPINE
EXPED
X490
Foraker
Downmat TT
Seit Jahren spielen die Kunstfaserschlafsäcke
von Carinthia in der Topliga, mit den neuen Modellen katapultiert sich der in Europa produzierende Hersteller an die Spitze. »Bestes Beispiel
ist die wärmste Variante, der X490. Er fühlt sich
fast so weich und kuschelig an wie ein Daunenschlafsack, andere Synthetikmodelle liegen
schwerer auf dem Körper auf«, schwärmt
Schlafsackexperte Frank Wacker. Weil das erste
Produktionsmodell kurz vor Weihnachten kam
und es draußen nicht kalt genug war, verkroch
sich Wacker ins Tiefkühlhaus. »Selbst bei
­minus 25 Grad war mir mollig warm, die
­Kapuze sitzt für einen so dicken Kunstfaserschlafsack nicht nur bequem, sondern schützt
auch die Nase und Stirn vor der eisigen Luft«,
so Wacker. Das outdoor-Labor ermittelte sogar
eine untere Einsatztemperatur von minus 30
Grad – ein rekordverdächtiger Wert für diese
Gewichtsklasse (2540 g). Ein weiterer Pluspunkt ist das stark wasserabweisende Außenmaterial, das vor Kondensfeuchtigkeit schützt.
Es gibt hunderte von Isolationsjacken, doch die
Krone für das beste Modell 2015 geht an die
Foraker vom tschechischen Hersteller Directalpine. »Ich kenne keine andere Kunstfaserjacke
mit pfiffigeren Details. Außerdem macht sie
selbst beim Klettern jede Bewegung mit«, lobt
Boulderer Gunnar Homann. So läuft der Frontzipper seitlich am Kinn vorbei und scheuert weniger. Die Kapuze lässt sich exakt an den Kopf
an­passen und die langen Achselreißverschlüsse ­dienen nicht nur der Belüftung, sondern ermöglichen es auch, an die Taschen der darunter ­getragenen Jacke heranzukommen. Der
Schulterbereich besteht aus stark wasserabweisendem Pertex-Endurance-Material. »Auch
das Wärme-Gewichts-Verhältnis liegt auf einem
erstklassigen Niveau«, erklärt Homann. Dank
der leistungs­fähigen Füllung aus Climashield
lässt sich die 650 Gramm leichte Foraker bei
geringer ­Aktivität bis minus 20 Grad einsetzen,
auf Skitourenabfahrten sogar bis minus 35
Grad. Packmaß: 2,5 l, Preis: 330 €.
Mit der daunengefüllten Leichtluftmatratze
Downmat hat E
­ xped den Isomattenmarkt revolutioniert. »Jetzt folgt der nächste Geniestreich:
die Downmat TT«, schwärmt Wintertourenfan
Uli Benker. Statt wie üblich aus einer großen
Luftkammer besteht die Matte aus sechs, mit
Daunen gefüllten Schläuchen, die in einer Hülle
aus Leichtpolyester stecken. Das bietet einige
Vorteile: »Sollte die Matte ein Leck haben, lässt
sich dieses schneller lokalisieren und reparieren
als bisher«, so Benker. Außerdem kann man sie
weiter nutzen, weil fünf Kammern i­ ntakt bleiben
– vor allem bei Eiseskälte ein Sicherheitsplus.
»Zur Not stopft man den defekten Schlauch einfach mit der restlichen Bekleidung aus«, rät der
Kälteprofi. Auch der Liegekomfort und die Isolation der zehn Zentimeter dicken Matte (Liegefläche: 178 x 49 cm, 1010 g) sind klasse: Die
im outdoor-Labor ermittelten unteren Temperaturlimits liegen bei –22/–30 Grad. Nur das
­Ent­leeren und Aufpumpen dauert etwas länger
als bei der Standard-Downmat. Preis: 290 €.
überragendes Wärme-Gewichts-Verhältnis
extrem warm, top isolierende Kapuze
für seine Klasse sehr weich und kuschelig
wasserfeste Außenseite
114
outdoor-magazin
In Anbetracht des Gewichts sehr warm
starke Isolation
hervorragende Bewegungsfreiheit
superbe Detaillösungen
selbst mit Leck noch gut zu benutzen
hervorragende Wärmeleistung
verhältnismäßig leicht und kompakt
traumhafter Liegekomfort
BERGANS
KEEN
GAMSBOKK
Helium 55
Uneek
Outdoor Hoodie
Der Helium von Bergans gehörte schon immer
zur Spitzenklasse der Leichtrucksäcke, die neueste Version setzt aber wieder Maßstäbe.
»Kaum zu glauben, dass sich ein Ein-Kilo-Rucksack selbst mit 20 Kilo Last noch so bequem
trägt«, staunt Boris Gnielka. Das funktioniert,
weil der dünne, flexible Drahtrahmen d
­ er Rückenform folgt und direkt mit dem leicht versteiften Hüftgurt verbunden ist. »Dank des
­höhenverstellbaren, oberen Rückenteils lässt
sich das Tragesystem optimal einstellen – ein
wichtiger Faktor für den bestmöglichen Tragekomfort, aber bei Leichtrucksäcken ansonsten
kaum zu finden«, erklärt Gnielka. Auch die Ausstattung ist klasse: Der Packsack lässt sich über
den bis zum Boden reichenden, zentralen Front­
zip komplett öffnen, riesige Seitentaschen aus
Stretchmaterial schlucken Trinkflaschen oder
das Zeltgestänge. Außerdem kann man die
Kompressionsriemen sehr variabel nutzen: Zur
Fixierung von extra Ausrüstung oder zur Entlastung der Frontzips. Preis 200 €. Volumen 55 l.
»Ein netter Modegag lautete mein Urteil über die
Keen Uneek – bis ich die Sandale zum ersten
Mal ausprobiert habe und den ganzen Sommer
über trug. Nun bin ich restlos begeistert«, verrät Ausrüstungsredakteur Frank Wacker. Das
Oberteil aus zwei miteinander verwobenden
Schnüren schmiegt sich wie eine zweite Haut
um den Fuß. Außerdem besitzt das »Netz« eine
geringe Elastizität, so dass sich der Fuß beim
Heben minimal bewegen kann. Dadurch strömt
kühlende Luft unter die Fußsohle. »Das sorgt
nicht nur für ein luftiges Klima, die Innensohle
müffelt auch deutlich weniger als ich es von
­anderen Sandalen gewohnt bin», so Wacker.
Desweiteren glänzt die Uneek in Sachen Laufgefühl. Dank eines ausgeprägten Fußbettes ist
der Fuß optimal fixiert, das geschmeidige Abrollverhalten, der tiefe Stand in der Sandale
und ein geringes Gewicht (740 Gramm pro
Paar) sorgen für ein ausgesprochen leicht­
füßiges Vorankommen mit der gut gedämpften
Keen Uneek. Sie kostet 100 Euro.
Gamsbokk, ein junger, deutscher Einmann-­
Betrieb liefert mit dem Outdoor Hoodie das
­ultimative Kapuzentop für Temperaturen unter
fünf Grad. Gefertigt aus weicher Merinowolle,
strotzt es nur so voller funktio­neller Detaillösungen. »Das Rückenteil aus ­Cocona-Material
trocknet deutlich schneller als Merinowolle –
ein großer Komfortgewinn, wenn man in Pausen oder im Camp den Rucksack absetzt«,
­erklärt Alex Krapp. »Außerdem gefällt mir die
abknüpfbare Sturmhaube. So kann ich das Top
an unterschiedliche Witterungsbedingungen
anpassen«, so Krapp. Selbst auf den ersten
Blick ungewöhnliche Lösungen wie die (herausnehmbaren) Schultereinsätze aus Meshmate­
rial überzeugten im Praxistest: Sie stören
nicht, reduzieren aber den Druck der Rucksackschulterträger und verhindern, dass man den
Schulterbereich komplett durchschwitzt. Die
mit Daumenlöchern ausgerüsteten Ärmelbündchen lassen sich zwar nicht hochschieben,
funktionieren aber wie Stulpen. Preis: 125 €.
wiegt nur ein Kilo - bei 55 Liter Volumen
für seine Klasse top Lastübertragung
lässt sich gut kontrollieren
praxisgerechte Ausstattung
trägt sich sensationell luftig und bequem
müffelt selbst beim Barfußtragen kaum
hervorragend gemachte Sohle
einzigartiger, cooler Look
hochtechnisches Langarmshirt
Hauptmaterial: sehr weiche Merinowolle
schnell trocknender Rückeneinsatz
abknüpfbare Sturmhaube
outdoor-magazin
115