Dokumentation zum Fachtag Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Struktur der Dokumentation Vortrag der Referent_innen: Prof. Dr. Elisabeth Tuider: Antifeminismus und der Zusammenhang mit Widerständen gegen die Sexualpädagogik der Vielfalt Prof. Dr. Uwe Sielert: Sexuelle Identität und (Sexual)Pädagogik der Vielfalt zwischen Toleranz und Anerkennung Prof. Dr. Anja Henningsen: Guter Wille allein reicht nicht – Sexualpädagogik heute? Zusammenfassung der Workshops von Prof. Dr. Elisabeth Tuider Prof. Dr. Uwe Sielert Prof. Dr. Anja Henningsen Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Vorträge Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Vortrag Antifeminismus und der Zusammenhang mit Widerständen gegen die Sexualpädagogik der Vielfalt Prof. Dr. Elisabeth Tuider Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Prof. Dr. Elisabeth Tuider hat uns für die Dokumentation zum Fachtag Beiträge aus Fachzeitschriften mitgeteilt, die wir hier gerne zur Verfügung stellen. Sozialmagazin 1/2 2015: "Sexualpädagogik„ darin: http://www.beltz.de/fachmedien/sozialpaedagogik_soziale_arbeit/zeitschriften/sozia lmagazin/show/Journal.html?tx_beltz_journal%5Bissue%5D=15233&cHash=f9afad 2eb9e21e5e47bf569a92018d70 Uwe Sielert: Vom Repressionsdiskurs zur sexuellen Bildung Tuider, Elisabeth/Timmermanns, Stefan: Aufruhr um die sexuelle Vielfalt Henningsen, Anja: SExualpädagogik als Profession - Ein Zustandsbericht Die Grundschule „Streit um die Liebe: Sexuelle Bildung in der Grundschule“ http://www.die-grundschule.de/shop/artikel/53150300/Grundschule-Streit-um-dieLiebe-Sexuelle-Bildung-in-der-Grundschule Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Sielert, Uwe: Kinder konstruieren ihre eigene sexuelle Identität. Empirische Befunde und deren sexualpädagogische Konsequenzen Forum Erziehungshilfen (ForE) "Sexualität in den Hilfen zur Erziehung“, Heft 2/2015 Anja Henningsen/Dominik Mantey: SExualpädagogik verletzt Grenzen Sexualpädagogik wahrt Grenzen! Elisabeth Tuider: Wider die Moralpaniken: eine Positionsbestimmung zu Sexualität und Sexualpädagogik Link zu den FAQs der Gesellschaft für SExualpädagogik: http://www.gspev.de/index.php?id=110&ord=52&PHPSESSID=777556408c682fa949ad61e6a0a4 0b1f Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Vortrag Sexuelle Identität und (Sexual)Pädagogik der Vielfalt zwischen Toleranz und Anerkennung Prof. Dr. Uwe Sielert Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Prof. Dr. Uwe Sielert Institut für Pädagogik – Abt. Sozialpädagogik Gliederung g 1. Herausforderung „anders 1 anders sein“ sein 2. Hintergründe zur „Pädagogik Pädagogik der Vielfalt“ 3. Dimensionen sexueller Identität und Vielfalt 4. Sexuelle Vielfalt und Pädagogik 5 Sexuelle 5. S ll Vielfalt Vi lf lt und d Kirche Ki h 6 Einwände und Gegenargumente 6. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 2. Hintergründe zur Pädagogik der Vielfalt Theodor W. Adorno (1951): Minima Moralia – Reflexionen aus dem beschädigten Leben suhrkamp 1951 “ ohne Angst verschieden sein können können” Kritik der bürgerlichen Kultur, Kultur welche • “die Fähigkeit miteinander zu sprechen erstickt • die Möglichkeit unreglementierten Glücks G verschwinden lässt • Individualität liquidiert und nur noch • standardisierte Menscheneinheiten zulässt” Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 2. Hintergründe zur Pädagogik der Vielfalt Axell Honneth: A H th “Theorie der Anerkennung g Anerkennung Missachtung Liebe Gleichgültigkeit, Verachtung Recht Entrechtung Wertschätzung Entwürdigung … sind die Basis einer ungestörten … sind Motive sozialer Konflikte. Selbstbeziehung und Kämpfe um Anerkennung führen zu Identitätsbildung als Balance kommunikativ gelebter Freiheit zwischen Autonomie und Bindung Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 2. Hintergründe zur Pädagogik der Vielfalt Vision: Aushalten von Ambivalenzen Verantwortung / Respekt “Es gibt keine Solidarität ohne die Toleranz für die Andersheit des Anderen. Aber Toleranz ist nicht die hinreichende Bedingung g g für Solidarität. Zwar kann man sich nicht vorstellen, dass eine Grausamkeit im N Namen d Toleranz der T l b begangen wird; id aber es gibt viele Grausamkeiten, die sich leichter begehen lassen weil Toleranz “ein lassen, ein erhabenes Desinteresse Desinteresse” nährt. nährt ((Zygmunt yg Bauman 2005)) Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 2. Hintergründe zur Pädagogik der Vielfalt JJaques Lacan: L Anerkennung g ist mehr als Einfühlung und Toleranz „Wenn ich mich in den Anderen hi i hineinversetze, t wo hat er dann noch Platz?“ Anerkennung des „eigenen Lebens“ Anderer bewährt sich vor allem dann, wenn ich etwas bei ihnen nicht nachvollziehen und doch anerkennen kann. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 2. Hintergründe zur Pädagogik der Vielfalt Annedore Prengel: “Pädagogik der Vielfalt” Pädagogische Institutionen sind „partiell mächtig“ und können folgendes vermitteln: Die intersubjektive Anerkennung jeder einzelnen Person in ihrer je einmaligen Lebenslage Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 4. Dimensionen sexueller Identität+Vielfalt Dimensionen der Geschlechtsidentität(en): Kö Körper ‐ Psyche ‐ P h R ll Rolle Positionierungen jenseits hegemonialer Geschlechtsrollenfixierung Mann Frau“: Geschlechtsrollenfixierung „Mann – Frau“: bewusst androgyn cross‐gender i t * inter* trans trans* Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 4. Sexuelle Vielfalt und Pädagogik Sexuelle Präferenzen / Praktiken und sexuelle Bildung 1. Unterscheidung der Sexualität von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auch im Hinblick auff Präferenzen/Praktiken äf / 2. Menschen alters- und situationsbezogen aufklären bei der Entwicklung ihrer selbstgewählten sexuellen Verhaltensformen und Praktiken 3. Wahrung der professionellen Balance von Nähe und Distanz auch eigener und fremder Schamgrenzen 4. Werte- und Präventionsbezug: Eine Lust zulassende, Scham und Intimität schützende, Selbstbestimmung und Ei fühl Einfühlung fö d d sexuelle fördernde ll Bildung Bild wirkt i kt präventiv ä ti gegen pathologische Neigungen und Identitätsentwicklungen. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 5. Sexuelle Vielfalt und Kirche Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Vortrag Guter Wille allein reicht nicht – Sexualpädagogik heute? Prof. Dr. Anja Henningsen Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Was macht „gute“ oder auch „professionelle“ Sexualpädagogik aus? Guter Wille suggeriert ein Handeln aus dem Bauch heraus. „Es war doch nur gut gemeint!“ Argumente, die eine professionelles pädagogisches Handeln in Frage stellen! Im Folgenden zeichne ich nach, dass Sexualpädagogik professionell ist! Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Durch die öffentlichen Debatten um Sexualpädagogik und insbesondere „Sexualpädagogik der Vielfalt“ wird die Disziplin und Profession Sexualpädagogik stark in Frage gestellt. Die Verkürzung eines sehr kritischen Teils der Debatte könnte sein: „Da arbeitet eine kleine Gruppe an selbsternannten Expert_innen an einer Agenda, um die Gesellschaft umzukrempeln. Die Kinder und Jugendlichen tragen Schaden von diesen ideologisch aufgeheizten Experimenten. Ihre Schamgrenzen werden ignoriert und Heranwachsende werden sexualisiert. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Nüchtern und sachlich betrachtet macht die Sexualpädagogik aktuell einen enormen Professionalisierungsprozess durch Aktueller Status‐Quo im Prozess der Professionalisierung der Sexualpädagogik. Eine disziplinäre und eine professionell Entwicklungsgeschichte. • wachsende gesellschaftliche Nachfrage: • Gesellschaftliche Thematisierung: Sigusch: Dispersion des Sexuellen in weitläufige Lebensbereiche, Sexualität folgt nicht mehr ausschließlich dem Fortpflanzungszweck sondern ist zentrales Mittel sich selbst auszudrücken, Partnerschaften und Identitäten zu gestalten • Gefahrendiskurse sind Professionalisierungsmotor und –bremse, Repressionsdiskurs, Befreiungsdiskurs, Aufklärungsdiskurs und Gefahrendiskurs (Sexuelle Verwahrlosung, sexualisierte Gewalt, Pornographie) ->Alle sind sich einig: Es muss etwas getan werden! • Zuständigkeitsexpansion und Binnendifferenzierung durch sexuelle Bildung: • Keine reine Krisenprävention mehr oder Feuerwehrpädagogik • Wandel vom Präventions‐ zum Bildungsangebot und damit Entwicklung zu einer Standardisierung • Mit dem Ansatz der sexuellen Bildung erweitert sich nicht nur der kreis der Zielgruppen, sondern auch den Themen Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg • Wachstum des theoretischen Wissens und praktischen Könnens • Wissenschaftliche Strukturen: KEIN Handeln aus dem Bauch heraus! Fundierung des praktischen Tuns, erst Sexualerziehung dann Disziplin • Professionalisierung folgt einerseits der gesellschaftlichen Entwicklung, andererseits der wissenschaftlichen Fundierung • Erkenntnisinteressen weiten sich: nicht nur Kinder und Jugendliche, nicht nur Wissensvermittlung, sondern Verständnis von Lebenswelten und Lebensgestaltungsweisen • Bezugswissenschaften: Viel transdisziplinäres Bezugswissen starke Nähe zur Sexualwissenschaft • viel praxisorientierte Forschung • Spezialisierte Fachkräften • Qualität des Handelns nimmt zu, weil es inzwischen „Kernprofessionelle“ gibt, die sich ausschließlich dem gebiet widmen und zunehmend Wissen und Können produzieren, keine „Steckenpferd‐Pädagogik“ oder aus dem „Ärmel‐Schüttel“‐Pädagogik • steigender Bedarf an Fachkräften: Sexualpädagogik als persönliches und gesellschaftliches Querschnittthema und findet in der gesamten Bandbreite pädagogischer Begleitung statt: Kindergarten, Jugendhilfe, Schule aber auch Familie, Partnerschaft, Beruf • Gewährleistung von Qualitätslevel: Q‐Siegel der gsp, • Zunehmende Integration in die pädagogischen Grundausbildung (Uni, Fachhochschule, Fachschule für Erzieher_innen), viele Studis fordern verbindliches Angebot Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Befragung von Mitgliedern der gsp durch einen Fragebogen. Befragten sind überwiegend zu den „Kernprofessionellen“ zu zählen, weil sie als Mitgleider eines Berufsverbands zu den Interessierten und Engagierten zu zählen sind. N =42, offene Frage: Welche Kompetenzen sind für sexualpädagogisch Tätige besonders wichtig? Gibt es spezifisch sexualpädagogische Kernkompetenzen, die sie gegenüber den üblichen allgemein‐pädagogischen Kompetenzen als besonders wichtig einschätzen? Sexualpädagogisches Handeln ist immer auch ein pädagogisches Handeln. Interessant sind die Akzentuierungen der Befragten. Die kategorisierten Antworten lassen sich im klassisches Kompetenzmodel ordnen: Sach, Selbst‐ und Sozialkompetenz. • Das Fachwissen (hier blau) wird zwar am häufigsten genannt, setzt sich aber gegenüber der Selbst‐ und Sozialkompetenzen nicht ab. Fachwissen wurde häufig auch nicht weiter ausgeführt, sondern nur als dieses benannt Das Wissen über Sexualität im Kindesalter oder Jugendsexualität macht also noch keine guten Sexualpädagoginnen. • Unter die Selbstkompetenzen sind zu fassen: Selbstreflexion, Sensibilität, Humor, Echtheit und Sexualfreundlichkeit. • Sozialkompetenzen: Gespr.chsführung, Balance von‐Nähe und Distanz, Respekt und Empathie. Fazit: Viel Selbstreflexion Sexualpädagog_innen scheinen sich selbst als reflektierende Praktiker_innen zu verstehen. Der Vorwurf, dass Sexualpädagogik einem fortwährenden. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 1. 2. Sexualpädagog*innen knüpfen mit ihren Handlungsweisen an Maßstäbe allgemeinen professionellen Handelns an Sexualpädagog*innen tun dies in einem spezifischen Zuständigkeitsbereich mit spezifischen Anforderungen Vorwurf: Sexualpädagogik ist ideologisiert und/ oder aus dem Bauch heraus Professionelles Handeln setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Ein professioneller Habitus entsteht durch Haltung, Wissen und Können. Diese Anteile werden reflexiv aufeinander bezogen. spezifischer Berufsethos Der Berufsethos referiert auf die ethische Grundhaltung. Hippokratischer Eid in der Medizin . Handeln ist damit nicht neutral!! Es ist einen professionellen Ziel verpflichtet. Fähigkeit zur förderlichen Gestaltung von Arbeitsbündnissen Die Arbeitsbeziehung in der professionellen Interaktion kann und soll nicht die ganze Person des Professionellen integriert werden, sondern lediglich die Rolle als Sexualpädagogin. Fakt ist aber, dass pädagogische Beziehungsarbeit von der Persönlichkeit genährt wird. Hattie‐Studie und auch Wirkforschungen zeigen, es geht weniger um die Methode sondern viel mehr um die Personen und ihr Verhältnis zueinander. Relationierung von theoretischem Wissen und praktischem Handeln Transdisziplinäres Problemwissen um Individuelle und gesellschaftliche Herausforderungen/ Problemlagen zu beschreiben. Umsetzung um eine Veränderung herbeizuführen: INSOFERN: pädagogisches Handeln ist nicht neutral, will es auch nicht sein. Ist es damit per se ideologisch? Diesen Vorwurf müsste der gesamten. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Aufbauend auf die einleitend genannten Vorwürfe und das Professionalitätsverständnis möchte ich sagen, sexualitäts‐ und machtsensibles Arbeiten vermeidet Grenzüberschreitungen! Strukturelle Grenzverletzungen: Aus den Missbrauchsskandalen von 2010 und der bisherigen wissenschaftlichen Aufarbeitung ist Ursachen für Übergriffe bekannt: 1. mehr oder weniger bewusstes Wegsehen, 2. Keine Reaktion bei diskriminierendem Verhalten von Jugendlichen oder Kolleg_innen, 3. keine Sexualaufklärung, die hätte Kindern erklären können, dass sie ein recht haben sich zu wehren, dass es nicht okay ist... 4. keine Sensibilität für die Überschreitung von (Intimitäts)Grenzen, Heimkontext: Formen der Sexualitätskontrolle: Reglementierung der Verhütung, Einschränkungen der Privatsphäre, Eingriffe in die Privatsphäre Beschämung: Sexualitätsbezogenes Verhalten in der Pädagogik, zumindest wenn es mehr oder weniger unreflektiert geschieht, hat eher die Tendenz die Intimitätsgrenzen von Kindern/ Jugendlichen zu verletzen. Verschärfend kommt hinzu, dass die Integrität von Kindern und Jugendlichen auf mehr oder weniger permanente und starke Weise verletzt wird. Scham und Selbstwert stehen folglich in einer beeinflussenden Wechselwirkung. Sara Blumenthal: Scham in der schulischen Sexualaufklärung. Aus Unachtsamkeit und weil das Mittel der Beschämung die eigene Überlegenheit sichert, wird unbewusst mit Beschämung gearbeitet Linda Weigelt‐Studie „Berührungen im Sportunterricht“: mütterlicher Typ und Kumpel Typ kritisch, reflektierte Ambivalenz Wo wir gerade bei Berührungen sind: Körperorientierte Übungen haben schon immer zum pädagogischen Repertoire gehört, in der Erlebnispädagogik sind sie Gang und Gäbe, Studentin: Nicht dass die da alle mit dem Fummel anfangen Im Kontext von Sexualität. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Kommen wir zum 3. Argument für die Professionalität von Sexualpädagog*innen Öffentlicher Wunsch sexuelle Bildungsangebote auf Verhütungsmittelunterricht zu kürzen ist weit weg von tatsächlichen sexualpädagogischen Arbeitsfeldern. Keine Sexualerziehung zu fordern = Verwehrung auf Entfaltung der Persönlichkeit, sexueller Selbstbestimmung. Grundsätzlich arbeiten die Mitglieder in einem umfassenden Themenspektrum der Sexualpädagogik. Aktuellen Themen und Gefahrendiskurse sind integriert, ebenso wie die Förderung von Vielfalt oder Diversität. Weg vom klassischen Aufklärungsarbeit hin zu aktuellen Themen, die Klient_innen in ihrer heutigen Lebenswelt beeinflussen. Sexualpädagogik ist damit eine Vermittlerin zwischen Generationen und Meinungen. Weiterhin im Fokus: Sexualität im Kindes‐ und Jugendalter sowie der Umgang mit ihnen bleiben im Foku.s Die Prävention sexualisierter Gewalt steht zur Zeit an erster Stelle, gefolgt von dem Themenkomplex Diversity. Im Sinne einer menschenrechtsorientierten Pädagogik steht Diversität für die Arbeit gegen Diskriminierung und für die Unterstützung der Persönlichkeitsentfaltung. Ein Standpunkt für den die Sexualpädagogik Anfeindungen kassiert. Neben dem übergeordneten Ziel der Diversity‐Pädagogik engagieren sich einige GSP‘ler_innen für Menschen mit Behinderungen sowie in der geschlechtersensiblen Arbeit, auch die Auseinandersetzung mit Rechten und Ethik finden in diesem Kontext statt. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 4. Sexualpädagogik leistet einen relevanten gesellschaftlichen Beitrag In den gesellschaftlichen und individuellen Problemlagen liegen vielfältige Begründungen für das Angebot der sexuellen Bildung. Gesellschaftliche Ebene: viele Menschen, die Eingriffe in ihr Privatleben oder eine Fremdbestimmung der Lebensplanung, Begrehrensform und Partnerschaftsgestaltung erfahren. (Alter, nicht‐heterosexuell) Individuelle Ebene: Nehmen wir das Beispiel Kinder/Jugendliche – Wir wissen, dass nicht alle mit ihren Eltern oder Elternteilen gut über sexualitätsbezogene Themen sprechen können. Sexualerziehung ist deshalb eine wichtige Ergänzung zum elterlichen Erziehungsauftrag. Professionelle Sexualerziehung versteht sich nicht als ausschließlicher Ersatz, sondern als Ergänzung zu elterlicher Sexualerziehung. Herausforderndes Lernfeld: sexuelle Identitäts‐ und Beziehungsgestaltung sind Lernprozesse, hier entstehen individuelle Krisen und Selbsterfahrungsmöglichkeiten, Sexualität passiert nicht einfach so, Sexualerziehung wirkt, wenn sie Kinder und Jugendliche ernst nimmt. Hilfenetzwerke: Ohne eine kooperierende Arbeit zwischen sexualpädagogischen Fachstellen und Erziehungs‐ und Bildungseinrichtungen kann nur schwer ein helfendes Netzwerk aufgebaut werden. Brücken zu Menschen können geschlagen werden, die Hilfe suchen. Aus der Forschung über sexualisierte Gewalt in pädagogischen Kontexten wissen wir, dass ein stummes Umfeld ebenfalls stumm macht. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Lange Zeit mussten Sexualpädagog*innen um Aufmerksamkeit kämpfen. Die öffentlichen Debatten zeigen, dass Sexualpädagogik auseinandersetzungswürdig geworden ist. Nicht jede PR ist auch eine gute PR. ABER: Die Vorbehalte, die vorher im „stillen Kämmerlein“ blieben, werden zunehmend geäußert, so dass mit ihnen gearbeitet werden kann. Wir haben die Mitglieder gefragt: Welche Gründe liegen hinter einer fehlenden Anerkennung? Welche Vorbehalte begegnen ihnen im Alltag? Schmuddel‐Schamthema dominiert (hellblau), Eine gesellschaftliche Ambivalenz zeichnet sich ab: Sexualität bleibt ein schwieriges Thema obwohl wir viel mit ihr konfrontiert sind, gesellschaftliche Tabuisierungstendenzen. einfach noch zu wenig bekannt, was da überhaupt gemacht wird (grün), sexualpädagogische Projekte wie: Aufklärungsprojekte, Antidiskriminierungsarbeit sind teilweise unbekannt, als pro familia Mitarbeiterin: Verhütungsmittelkoffer. Angst vor einer Disziplin, die anbietet, über Intimes zu reden (grau) Häufig müssen Sexualpädagog*innen den Zahn gleich zu Beginn ihrer Veranstaltungen ziehen: Es geht nicht um Zwang Intimes Preis zu geben, keine Person soll indoktriniert werden. Häufig besteht eine unbegründete Angst vor Selbstoffenbarung. politische Gründe, die Sexualerziehung nur als Aufgabe der Familie sehen (gelb). Dahinter steht: Sexualität ist und bleibt Privatsache, der Staat und die beauftragte Pädagogik soll hier nicht hereinpfuschen. Deutlich wird: Sexualpädagog_innen müssen in ihrer täglichen Arbeit im Kontakt mit Lehrkräften, Eltern und anderen Personengruppen wissen, welches Ungehagen eventuell im Gegenüber stecken kann. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Auf diese geschilderten Vorbehalten, kann und sollte reagiert werden! Die Mitgliedern sind zu ihren Strategien befragt worden mit denen sie reagieren. Inhaltliche Positionierung und Öffentlichkeitsarbeit sind notwendig! Auf eine kurze Formel gebracht: „Aufklärung über die Aufklärung betreiben!“ Disziplinäre Verankerung: Sicherheit durch wissenschaftliche Fundierung. Sexualpädagogische Forschung muss weiter vorangetrieben werden. Wir wirkt Sexualpädagogik auf Kinder und Jugendliche? Verstört sie? Geht sie über Schamgrenzen? Ebenso unaufgeregt „weiter machen“ zeugt von der Zuversicht eines guten Weges. institutionellen Verankerung bei Trägern des Bildungs‐, Sozial‐ und Gesundheitswesens bietet ebenfalls Reputation. So ist pro familia ja auch eine wichtige Instanz für Professionelle und gleichzeitig Sprachrohr für politische Themen . politischer Arbeit meint das Engagement in politischen Entscheidungskontexten. Qualitätssiegel als Ausweis von Fachlichkeit. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Dokumentation der Workshop-Ergebnisse Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Workshop-Ergebnisse Antifeminismus und der Zusammenhang mit Widerständen gegen die Sexualpädagogik der Vielfalt Prof. Dr. Elisabeth Tuider Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 1. Gibt es eine neue Prüderie Bewegung oder steht die/sieht sich die Gesellschaft grundsätzlich einer Wende der Offenheit & Toleranz gegenübergestellt? Woher kommt diese Angst vor dem vermeintlichen Anderssein? So konkret und öffentlich formulierte Ablehnung von Gleichstellung ist neu Axel Honneth: „Theorie der Anerkennung“ : Keine Solidarität ohne die Toleranz für die Andersheit Nicht vorstellbar dass eine Grausamkeit im Namen der Toleranz geschieht „erhabenes Desinteresse“ Anerkennung bedeutet: etwas nicht zu verstehen und dennoch anerkennen zu können. Sexualpädagogik wurde vom Bildungsteil in den Politikteil verschoben (Bsp.: Zeitungen..) Genderismus (eigentlich ein rein theoretisches Konzept) wird zum „Ideologiebegriff“ und als Angriff auf die Normalität interpretiert Dekonstruktion wird als Umerziehung definiert Bedrohungsszenarien werden kreiert (Pädophilie und sexuelle Gewalt) Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 2. Wie erleben die Referenten/TN ihren spezifischen Alltag in Hinsicht auf diese Frage? Was sind ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen dieser Zeit? Unterstellung d. NichtProfessionalität Argumente für die Professionalität der Sexualpädagogik: 1. hat einen Prozess durchlaufen 2. reflektierte Praktiker_innen = Sozialpädagogisches Professionalitätsverständnis 3. Expertise für sehr vielfältige Bereiche 4. Leistet relevanten gesellschaftlichen Beitrag • Jugendliche sollen Dinge besser machen : die Erwachsenen arbeiten sich an Ihnen ab. • Sexualität als Querschnittsthema (Kita/Schule /Kirche) Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Muster der Angriffe auf die Sexualpädagogik Individualisierung Dekontextualisierung Angst Schüren Ignoranz fachlicher Basiskonzepte Spaltung innerhalb der queerfeministischen Arbeit Diskusive Verkettungen/Unterstellungen Schlagwörter: Bsp. Puff, Porno, Steuergelder Plötzlich neu entflammter Maskulismus/Männer(rechts)bewegung Salonfähiger Antifeminismus Gesellschaft der Angst Prekäre Männlichkeit/Prekarisierung Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Cybersexismus „Trollen“ = provozieren, beleidigen im Netz (ohne Inhalt ) dont feed the Troll Hate Speech Zwiespalte sähen Moralpanik Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg 3. Wie können wir dieser neuen? Intoleranz begegnen und wie kann uns dabei die frühe Auseinandersetzung mit Diversität helfen? Und wie sollte diese aus den verschiedenen fachlichen Gesichtspunkten aussehen? (Was brauchen wir dafür? Was muss vielleicht abgeschafft werden?) Pädagog. Aufgabe mit (Fremden) Vielfalt umzugehen Dimensionen d. Geschlechtsidentitäten (Körper-Psyche-Rolle) Unverschämt Schön- Schrift zur Sexualethik (evang. Kirche) denn in der Sexualität ist ein Stück Himmel erfahrbar Themen von Vergebung und Abschied sind eher in der Kirche vertreten als in der Pädagogik Somit wird die Thematik der bisher Ausgeschlossenen notwendig Gute Wille allein reicht nicht: Sexualität dient längst nicht mehr nur der Fortpflanzung : - Selbstdarstellunggesellschaftl. Strellung- polit. Macht Weg vom Krisenangebot hin zum Standardangebot Medienkompetenz lernen Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Professioneller sexualpädagogischer Habitus: - Beziehungsarbeit - Selbstreflektiertheit - professionelle Distanz - Balance / Authentizität - Hilfreicher Abstand/ Anonymität - Relationierung von sexualpädagogischem Wissen und Handeln - Werteorientiertes Handeln nicht standardiisiertes - Kurzzeitpädagogik/Bildungsauftrag - die eigene Biografie kennen um affektgesteuertes Handeln zu vermeiden (Selbstreflexion/ Reflexionskompetenz und sexuelle Sprachkompetenz) Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Mit sexueller Bildung für Selbstbestimmung und gegen Diskriminierung arbeiten Gesellschaftlicher Status d. Sexualpädagogik: - Schamthema - mangelnde Bekanntheit - Angst vor Eingriffen ins Private - politische Gründe Was ist zu tun? - Aufklärung mit der Aufklärung - Mehr Forschung - Unaufgeregtes Weitermachen Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Eine Kultur des Hinsehens braucht auch ein Sprechen über Sexualität Nur wenn ich über alltägliche Sexualität sprechen kann, kann ich auch über sexuelle Grenzüberschreitzungen sprechen. Dont`t feed the Troll • Spannung aus Ignorieren und reagieren Besorgte Eltern am Elternabend-Was tun? Sorgen und Ängste aufgreifen und ernstnehmen. Gute Vorbereitung Transparenz über die Sexualpädagogische Praxis Wenn Jugendliche Pornokompetenz brauchen-brauchen sexualpädagogisch Tätige dann Medienkompetenz Ja Was heißt Medienkompetenz? ist für Vernetzung erforderlich Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Workshop-Ergebnisse Sexuelle Identität und (Sexual)Pädagogik der Vielfalt zwischen Toleranz und Anerkennung Prof. Dr. Uwe Sielert Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Brauchen Menschen Ordnungsmuster und Identitätskategorien? Und wenn ja, welche? Ja! Sie benötigen sie, um als Möglichkeit „Vielfalt“ zu erkennen uns sich zu identifizieren, abzugrenzen und um eigene Muster selbstbewusst zu vertreten. Identität ≠ Ich; Ordnung ≠ Selektion. Sie brauchen Transparenz der Lebensformen. Um mit Ängsten und/ oder Unsicherheiten umzugehen. Menschen benötigen keine Kategorie, aber Werte wie Anerkennung von Vielfalt und wie wir dorthin gelangen. Ja, benötigen wir als „Schutz“ -> Kompetenz zur Selbstbestimmung Als Hilfe und Konstrukt, dass nicht die absolute Realität abbildet, sondern aushandelbar ist. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Brauchen Menschen Ordnungsmuster und Identitätskategorien? Und wenn ja, welche? Identität definiert sich nicht allein über Geschlecht und Sexualität. Jede Gemeinsamkeit und Differenz schafft Ordnungsmuster (Schubladen). Ja, für den Umgang miteinander (z.B. Justiz), eher nicht für Sexualität. Je Komplexer Lebenswelten sind und je mobiler Menschen leben, desto größer ist der Wunsch bzw. die Notwendigkeit von Ordnungsstrukturen? Ja und sie dürfen auch lernen, dass es Orientierungshilfen sind, so dass diese nicht so eng mit Wertigkeit verknüpft sind. Empathie und Respekt. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Den Anderen anerkennen – auch wenn er mich nicht anerkennt? Ja! Anerkennen der Realität als Voraussetzung für mögliche Auseinandersetzung mit den Anderen (Änderung ermöglichen). Situationsabhängig. Manchmal ist es wichtiger, sich zu schützen oder Grenzen zu markieren. Am fremden Anderen mich (an)erkennen ...? Ja! Dadurch bleibt man in Beziehung und Kommunikation und kann so vielleicht doch noch Anerkennung schaffen. Und es ist manchmal verdammt schwer -> „reflektierte Praktiker*innen“ Vorurteile abbauen?-> Möglichkeiten Erkennen ja, anerkennen nein! Anerkennen ja, aber andere Auffassungen ansprechen. Nicht in jedem Fall, aber Grenzen einhalten. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Präferenzen/ Neigungen/ Praktiken – ein Thema der Sexualpädagogik? Thematisieren, um sie einordnen und damit umgehen zu können. Tabuisierung würde dies verhindern. Ja, aber Altersentsprechend und Situationsbedingt (von Institution bis Elternhaus). Inkludiert dringend Erwachsene. ... ein Thema von vielen! Kinder und Jugendliche wollen ihre eigenen Wege finden (dürfen) – wie kann Kita/ Schule/ ... das unterstützen? Ja! Wenn durch Adressat_innen thematisiert. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Toleranz als „erhabenes Desinteresse“ – wo begegnet wir das? Ich will nicht toleriert werden, sondern akzeptiert. Nicht Arroganz, nicht Ignoranz, sondern Akzeptanz. Muslimische Frauen ->“Du scheinst nicht wie die anderen“ -> Absprechen wollen des religiösen Hintergrundes. Besorgte Eltern: These: Wir sind nicht homophob, wir tolerieren Vielfalt. „Nur nicht bei unseren Kindern“. Als Hilflosigkeit und Wort. Im Alltag/ In der Gesellschaft. Totschlagargument: Gibt es nichts wichtigeres? Woanders ist es schlimmer. Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Toleranz als „erhabenes Desinteresse“ – wo begegnet wir das? Keine Toleranz ist auch manchmal richtig! Bei eigentlich guten Freunden, Bekannten, von denen ich das nicht gedacht hätte. Im kirchlichen Kontext. Da, wo „ja, aber“ gesagt wird. In der Schule/ Kita/ Krippe In einem hierarchischen Verhältnis. Im Betrieb. In Talkshows/ Presse/ Parteien. Oft unreflektiert. Besser als Akzeptanz-> Respekt! Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Workshop-Ergebnisse Guter Wille allein reicht nicht – Sexualpädagogik heute? Prof. Dr. Anja Henningsen Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Sexualität als Querschnittsthema: Wo geschieht sexualpädagogische Arbeit im Alltag von Erziehungsund Bildungseinrichtungen? Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Sexualität als Querschnittsthema Sexualpädagogisches Arbeiten als eine Erziehungshaltung Überall & Nebenbei Beziehungsarbeit Thematische Offenheit (sprechen über..., Hemmungen abbauen) Normativität hinterfragen durch das thematisieren von existierender Lebensvielfalt Teil von pädagogischer Ausbildung! Materialien (Bilder, Bücher...) Bildungsblume Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Zum Umgang mit eigenen und fremden Grenzen: Wie nahe ist zu nahe? Wie viel ist zu viel? Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Zum Umgang mit eigenen und fremden Grenzen Kinder & Jugendliche und Pädagog*innen Grenze ergibt sich durch Rolle (Peer, Lehrperson...) Grenzen ergeben sich durch die Zusammensetzung der Gruppe (heterogen) Grenzen sind nicht absolut Freiwilligkeit als Rahmen Stopp sagen Ruhige Ecke Rausgehen dürfen (Grenzen & Toilette) Lernen am Modell Sachliche und fachliche Sprache Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Zum Umgang mit Vorurteilen: Welche Strategien unterstützen das gesellschaftliche Verständnis für professionelle sexualpädagogische Arbeit? Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg Zum Umgang mit Vorurteilen Wertigkeit der eigenen Arbeit stärken Reflektion Kompetenz erhalten und erweitern (Fortbildung) Strategische Kommunikation (online + offline) + Arena-Effekt Berufsverband stärken (GSP, Q-Siegel) Netzwerke bilden Multiplikator*innen aktivieren Proaktive Elternarbeit Primärpräventiven Aspekt akzentuieren Troll-Themen positiv aufgreifen Social Hacking (kreative Auseinandersetzung mit Trollen) Politische Grundlagen akzentuieren (BZgA, Menschenrechte) Fachtag „Vom Ende der Toleranz – Die neue Prüderie“ 08.05.2015, HAW Hamburg
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