November - Reformierte Landeskirche Aargau

www.ref-ag.ch
Informationen für Mitarbeitende
Nr. 11, November 2015
Zweitälteste reformierte
Kirche im Aargau feierte
Jubiläum
3500 gingen für Anstand
auf die Strasse
Reformationsjubiläum:
40 Thesen für das
Evangelium
Mitte September wurde in Erlinsbach das
450-Jahr-Jubiläum der zweitältesten rein
reformierten Kirche im Kanton Aargau
gefeiert. 1565 wurde sie von den Bernern
auf der aargauischen Seite des Erzbachs
errichtet. Aus alten Animositäten ist heute ein gutes ökumenisches Einvernehmen
geworden, wurde an der Feier betont.
Am 22. September hat Aarau eine der
grössten Demos der letzten 20 Jahren
gesehen. An der Abschlusskundgebung
auf dem Regierungsplatz forderte Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg
im Namen der Aargauer Landeskirchen
«kühle Köpfe und warme Herzen» für
Menschen auf der Flucht.
Bereits in 20 Kantonen schreiben Kirchgemeinden neue «Thesen für das Evangelium». Über die Thesen der Aargauer
Kirchgemeinden und das Heft «Mit 40
Themen auf dem Weg» diskutiert die
Gesprächssynode am 20. Januar 2016 in
Lenzburg.
Seiten 4 – 5
Seiten 2 – 3
Seite 6
Inhalt
Landeskirche
Inhalt
anSichten: Aufstand für Anstand – Auszüge aus der
Rede von Guy Krneta
2
Überraschend erfolgreicher «Aufstand für Anstand»
in Aarau
3
Auf den Spuren der Berner Reformation im Aargau –
Erlinsbach feierte das 450-Jahr-Jubiläum seiner Kirche 4
«Unsere Thesen für das Evangelium» in den Gemeinden
und an der Gesprächssynode im Januar 2016
6
Spendenaktion und Jugendfestival im Rahmen des
Reformationsjubiläums
7
Online-Dokumentation der reformierten Kirchen
im Aargau
8
Legende: Der Brugger Glockenstreit
8
anSichten
Aufstand für Anstand –
Auszüge aus der Rede
von Guy Krneta
Aaschtändig isch grüessech säge.
Aaschtändig isch d Hang gä.
Aaschtändig isch, öperem dr Name z
säge.
Synode
Aaschtändig isch, enang i d Ouge z
Vorschau: Gemeindeentwicklung und Personalmanagement
luege.
im Fokus der neuen Amtsperiode
9
Aaschtändig isch z frage, wi’s öperem
geit.
Kirchenrat / Personen
Aaschtändig isch z frage, öb me guet
Finanzausgleich der Kirchgemeinden 2014
10
greist syg.
KTS Bern beginnt neuen Ausbildungsgang
10
Aaschtändig isch z frage, öb me scho
Meldungen, Offene Stellen, Kommissionen
11
Pfarrkapitel in Windisch: mission 21 früher und heute
11
gässe heig.
Aaschtändig isch z frage, öb me nid
Pädagogik und Animation
wöu ynecho.
Roundabout: Grosse «roundabout»-Tanzshow in Suhr 12
Aaschtändig isch z frage, öb me ke
Kantonale Alterstagung: Betreuungs- und Wohnformen
Gepäck drby heig.
für Menschen mit Demenz
13
Aaschtändig isch z frage, öb me nid
Medienfenster Religionsunterricht
15
wöu absitze.
Bildung und Gesellschaft
Aaschtändig isch z frage, öb men öper
Feierlicher Abschluss des Theologiekurses auf dem Rügel 14
hie kenn.
3. Themenabend Theologie & Glauben
14
Aaschtändig isch z frage, öb men öpis
Unbegleitete minderjährige Asylsuchende suchen
heig zum Schlafe.
Pflegefamilien
16
Aaschtändig isch z frage, wi’s de Ching
Weltgebetstag 2016: Liturgie aus Kuba
16
göng.
Kurse und Veranstaltungen
Aaschtändig isch z frage, öb men
Stapferhaus, Kirchgemeinden, Unterwegs im Rügel-Labyrinth17
überhoupt vrschtöng, was me da aus
Tagung über Positives Denken
18
gfragt wärd.
Aaschtändig isch z säge, im schlim­
Verschiedenes
mschte Fau hätt me de non e Techi.
Aargauer Kantischülerin gewinnt Basler
Aaschtändig isch z säge, im schlim­
Theologiepreis 2015
18
Landeskirchlicher Terminkalender
19
mschte Fau hätt me de non e Matratze.
Momentaufnahme, aus dem Blog der Landeskirche
20
Aaschtändig isch z säge, es syg schön,
Impressum
7
dass me sech überhoupt lehr kenne.
Das syg hüt ja nümm säubvrschtänd­
lech.
Aaschtändig isch z säge, d Eutere vo
eim syge nämlech o nid vo hie.
Aaschtändig isch z säge, d Groseutere
vo eim syge nämlech o nid vo hie.
Aaschtändig isch z säge, d Urgroseute­
re syge synerzyt usgwanderet.
Aaschtändig isch z säge, me chönn
Titelbild:
eigentlech nüt drfür, wo dass men uf d
Am 22. September sind über 3500 Menschen an
Wäut cho syg.
der Demo «Aufstand für Anstand» in Aarau auf die
Strasse gegangen. An der Abschlusskundgebung auf
Aaschtändig isch z säge, me häuf gärn,
dem Regierungsplatz sprach unter anderen Kirchenwe me chönn.
ratspräsident Christoph Weber-Berg (hier von hinten
Aaschtändig isch z säge, me chönn
auf der Bühne) zu der Versammlung.
Siehe Bericht auf Seite 3.
nume bedingt häufe, we d Politik nid
mitmach.
Foto: David Zehnder, Beinwil am See
Foto: David Zehnder, Beinwil a. See
2
Der Schriftsteller Guy Krneta bei seiner Ansprache
«Aaschtändig isch ...» auf der Kundgebung am
22. September in Aarau
Aaschtändig isch z säge, d Politik
chönn nume bedingt mitmache, we d
Schtimmbevöukerig nid mitmach.
Aaschtändig isch z säge, dass men e
Teil syg vo dere Schtimmbevöukerig,
wo’s ir Hang heig, wi aaschtändig hie
mit öperem umgangewärd.
Aaschtändig isch z vrlange, dass hie
aaschtändig mit Mönschen umgange
wird.
Aaschtändig isch z vrlange, dass Lüt
hie d Müglechkeit überchöme sich
säuber z häufe.
Aaschtändig isch z vrlange, dass Lüt
vo Hiufswärch betröit wärden u nid
vo profitorientierte Service- u Wach­
gseuschafte.
Aaschtändig isch e Flüchtlingspolitik,
wo für die da isch, wo üsi Hiuf hüt
bruuche.
Aaschtändig isch es, Mönscherächt u
Demokratie u Glychberächtigung nid
mit dr Armee z vrteidige, sondern mit
offnige Türen und mit Aaschtang.
Guy Krneta, Schriftsteller, Basel
Landeskirche
Grösste Demo in Aarau seit 20 Jahren
mit 62 Organisationen
Am 22. September hat Aarau eine der
grössten Demos der letzten 20 Jahren
gesehen. 3500 Menschen sind für den
«Aufstand für Anstand» an diesem
Dienstagabend in Aarau auf die Strasse
gegangen. Es gab keinen einzigen Zwischenfall. Der Kirchenratspräsident der
Reformierten, Christoph Weber-Berg,
sprach im Namen der Aargauer Landeskirchen und forderte in seiner Ansprache «kühle Köpfe und warme Herzen»
für Menschen auf der Flucht (siehe auch
Beitrag im a+o Oktober 2015 auf Seite 2).
Die vielen Mitarbeitenden der Kirchen,
darunter über 20 Pfarrerinnen und
Pfarrer, waren mit zwei Transparenten
unterwegs, auf denen Worte Jesu aus
dem Matthäusevangelium, Kapitel 25,
standen: «Ich war hungrig, ihr gabt mir
zu essen; ich war fremd, und ihr habt
mich aufgenommen. Was ihr für eines
dieser meiner geringsten Geschwister
getan habt, habt ihr für mich getan.»
(Mt. 25, 35 + 40)
62 verschiedene gesellschaftliche Organisationen, Vereine, Kulturbetriebe und
die drei Aargauer Landeskirchen (im
Organisationskomitee vertreten durch
Frank Worbs) hatten zu der Demonstration aufgerufen. 3500 Menschen aus Parteien, Gewerkschaften, Ausländer- und
Integrationsvereinen, Kirchgemeinden,
Pfarreien und kirchlichen Hilfswerken
An der Kundgebung auf dem Aargauerplatz vor dem Regierungsgebäude
sprachen neben Christoph Weber-Berg
drei weitere Rednerinnen und Redner:
Patrizia Bertschi, Präsidentin des Vereins Netzwerk Asyl Aargau, der erst
vor Kurzem mit dem Sozialpreis der
Aargauer Landeskirchen ausgezeichnet
wurde, Lelia Hunziker, Leiterin der
Anlaufstelle Integration Aargau, die
von den Landeskirche mitgegründet
wurde, und Guy Krneta, Schriftsteller
und Dramaturg aus Basel.
Der Anlass wurde moderiert von Elisabeth Burgener, Co-Präsidentin der
SP Aargau, und Marcel Notter, Generalsekretär der Römisch-Katholischen
Landeskirche Aargau. Er erklärte auch
die Abänderung des ursprünglichen
Titels der Aktion «Aufstand der Anständigen» in «Aufstand für Anstand».
Der erste Titel sei zwar als Begriff für
das Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit seit ein paar Jahren verbreitet,
spricht aber in der Regel von anderen,
in der 3. Person. Diese Aktion wollte ihn
nicht einfach auf sich selbst anwenden,
weil er dann einen ungewollten morali-
Die Kundgebung mit 3500 Personen auf dem
Regierungsplatz in Aarau
sierenden Beigeschmack bekomme und
nicht Anwesende als «Unanständige»
gelten würden.
Der etwas abgewandelte Titel «Aufstand
für Anstand» stand auch auf den 1500
blau-roten Buttons, die von freiwilligen
Mitarbeitenden der Reformierten Landeskirche restlos verteilt wurden und
mit ihrem Erlös zur Finanzierung der
Aktion beitrugen.
Informationsdienst, F. Worbs
Infos und Downloads online
Alle Reden im vollständigen Wortlaut online auf www.aufstand-deranstaendigen.ch. Unterlagen und Fotos
vom Anlass auf www.ref-ag.ch unter
«news» und auf www.aufstand-deranstaendigen.tumblr.com (Bilder von
David Zehnder).
Eines der beiden Transparente der Landeskirchen an der Demo mit einem Wort Jesu, getragen von der
grossen Delegation der Kirchgemeinde Rheinfelden
Foto: Linda Gaeta
Foto: David Zehnder
Die Spitze des Demonstrationszugs mit den Rednerinnen und Rednern
Landeskirche
Überraschend erfolgreicher «Aufstand für
Anstand» in Aarau
Foto: David Zehnder, Beinwil a. See
Aargau
(HEKS und Caritas) waren ihrem Aufruf gefolgt. Sie wollten gemeinsam für
mehr Menschlichkeit im Aargau und in
der Schweiz aufstehen, für die Würde
von flüchtenden, asylsuchenden und
heimatlosen Menschen, für eine offene
Gesellschaft und gegen Rassismus und
Diskriminierung von Fremden.
3
Nr. 11, November 2015
4
Landeskirche
Kirchgemeinden
Auf den Spuren der Berner Reformation im Aargau
Erlinsbach feierte das 450-Jahr-Jubiläum seiner reformierten Kirche
Am Wochenende vom 19. / 20. September wurde in Erlinsbach das 450-Jahr-Jubiläum der zweitältesten rein reformierten Kirche im Kanton Aargau gefeiert, die 1565
von den Bernern auf der aargauischen Seite des Erzbaches errichtet worden ist.
1528, nach der Grossen Berner Disputation (Gelehrtendiskussion), ordnete Bern im
gesamten Herrschaftsgebiet, wozu auch ein Teil des heutigen Aargaus und namentlich Erlinsbach AG gehörte, die Reformation an. 35 Jahre später liessen sie hier die
zweite reformierte Kirche auf Aargauer Gebiet errichten.
Im Kanton Solothurn blieb die konfessionelle Lage lange unklar, da die Bevölkerung je zur Hälfte für den neuen
und den alten Glauben war. Für die
damals einzige Kirche im Erzbachtal,
welche im heutigen Erlinsbach SO
stand, hatte Bern jedoch das Recht, die
Pfarrstelle zu besetzen. Bern schickte
den missionarisch wirkenden reformierten Pfarrer Brügger, der in der Erlinsbacher St. Nikolaus-Kirche einen
«Bildersturm» durchführte und alle
Altäre, Bilder und Kultgegenstände
entfernen liess. Die Katholiken sahen
sich gezwungen, nach Stüsslingen zur
Messe zu gehen. Das war Anlass zu
vielen gehässigen Konflikten, welchen
die Berner durch den Bau einer kleinen reformierten Kirche auf der heute
aargauischen Seite des Erzbachtals
begegnen wollten. 1565 wurde sie nach
nur zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt.
Konfessionelle Übergriffe und ein
«Reformationsweg» zur Absicherung
des Kirchgangs
Der Anfang scheint aber voller Schwierigkeiten gewesen zu sein, war doch
die Pfarrstelle ganze 14 Jahre unbesetzt. Die Animositäten zwischen den
Konfessionen dauerten noch lange an.
Mitunter waren sie nicht nur verbal
sondern handgreiflich. Deshalb baute
man einen speziellen Weg, der heute
noch existiert und «Reformationsweg»
heisst. Laut Gemeindeschreiber Bruno
Vogel sollte er damals «reformierten
Gläubigen den Gang vom Oberdorf
in die Kirche ermöglichen, ohne das
katholische Gebiet ennet dem Erzbach
betreten zu müssen.»
Der Historiker, Markus Widmer-Dean
hat aus Anlass des Jubiläums eine
historische Broschüre über die Kirche Erlinsbach verfasst, welche die
wichtigsten Ereignisse in und um die
Kirche, einschliesslich Erweiterungen
und Ausbauten, beschreibt (das Heft
ist online auf www.ref-kirchen-ag.ch
unter «Erlinsbach»). Eine historische
Ausstellung präsentier te a m Jubiläumswochenende auf Schautafeln
die bedeutendsten Ereignisse aus der
Geschichte der Kirche.
Das Jubiläum feiern
Mit einem einfachen Jubiläum Mitte
September wollte die Kirchgemeinde
Erlinsbach das Jubiläum der Errich-
Landeskirche
Der Bündner Musiker und Theologe Linard Bardill präsentierte zusammen mit ca. 20 Erlinsbacher Schülerinnen und Schülern ein abwechslungsreiches Programm
5
Nr. 11, November 2015
tung ihrer Kirche denken, immerhin
d ie z weit ä lteste r ei n r efor m ier te
Kirche im Kanton Aargau. Das Organisationskomitee mit vielen Freiwilligen hat neben einem offiziellen
Festprogramm am Samstag und einem
Festgottesdienst am Sonntag auch für
Kinder und Jugendliche ein attraktives
Programm auf die Beine gestellt, das
auch dank des guten Wetters sehr gut
besucht wurde.
Verena Enzler, die Synodalratspräsidentin der Reformierten Kirche des
Kantons Solothurn wies darauf hin,
wie schwierig die Bedingungen in ihrem Kanton für die reformierte Kirche
bis 1948 waren und wie sie bis dahin
auf die Unterstützung der reformierten
Nachbarkantone angewiesen waren.
Ernst Fiechter, Präsident der katholischen Kirchgemeinde Erlinsbach
erzählte einige Anekdoten über das
lange gespannte Verhältnis zwischen
den Konfessionen. Auch die Vertreter
der beiden politischen Gemeinden
überbrachten Glückw ü nsche zu m
Jubiläum.
Beim Verlassen der Kirche wa ren
K a r u ssel l u nd Hüpf bu r g f ü r d ie
Kinder bereits im Schwung. Kaffee
und Kuchen, organisiert durch den
Frauen- und Töchterchor, warteten auf
die Gäste bis zum Nachtessen in der
nebenan liegenden Trotte. Auftritte
von zwei Jugendbands, die aXessMusikband der reformierten Kirche
Olten und eine Band der Musikschule
Erlinsbach, begeisterten das meist jugendliche Publikum mit ihrem Sound.
Auf stabilem Fundament weiterbauen
Im Festgottesdienst am Sonntagmorgen
wurde in den Predigten das BaustellenThema aufgenommen. Pfarrer Jecklin
betonte, dass ein stabiles Fundament
und Weitsicht, Engagement und zwischenmenschliches Einfühlungsvermögen für den Weiterbau nötig seien.
Auch Pfarrerin Wüthrich ging auf die
Bedeutung eines gemeinschaftlichen
Fundaments in der Kirche ein, das in
den Stürmen des Lebens helfe, die an
unserem Selbstverständnis rütteln.
Den Festgottesdienst umrahmten die
bekannten Sänger des Heart Preacher
Gospelchores aus Densbüren unter der
Leitung von Carol Simon.
Auf den Gottesdienst folgte das traditionelle Risotto, das immer am Bettag
zubereitet und verteilt wird. Um 14.30
Uhr wurde mit dem Aufsteigen vieler
weisser Ballone in den strahlend blauen Himmel der Schlusspunkt gesetzt.
Es ist erfreulich, dass es in wenigen
Wochen – und in einer für die reformier te Kirchgemeinde Erlinsbach
ziemlich turbulenten Zeit - dem Organisationsteam ein einfaches, aber
sehr schönes Fest gelungen ist. Es ist
eine wichtige Brücke zu einer neuen,
konstruktiven Zusammenarbeit der
beiden reformierten Kirchgemeinden
aus zwei Kantonen links und rechts
des Erzbaches, wie auch mit der katholischen Kirchgemeinde.
Robert Schmid / Informationsdienst
Eine wohlverdiente Pause im dichten Festprogramm
Landeskirche
Heute geht es nicht mehr um Bildersturm, sondern um Brückenbauen
Der offizielle Festakt in der festlich
geschmückten Kirche wurde von Pfarrerin Simone Wüthrich und Pfarrer
Andy Jecklin, sowie dem Präsidenten
der Kirchenpf lege, Viktor Blatter,
eröffnet. Als erster Redner mahnte
der Kirchenratspräsident der Reformierten Landeskirche Aargau, Christoph Weber-Berg, trotz Reformbedarf,
nicht mit «Bilderstürmen», sondern
mit Brückenbauten in die Zukunft zu
schreiten.
Der Festgottesdienst in der vollbesetzten Erlinsbacher Kirche mit dem Gospelchor Heart Preachers
Fotos: Robert Schmid, Erlinsbach
Eröffnet wurde das Fest mit einem
Auftritt des bekannten Bündner Sängers und Theologen Linard Bardill,
der zusammen mit ca. 20 Erlinsbacher Schülerinnen und Schülern ein
mitreissendes, abwechslungsreiches
Programm präsentierte. Die Freude der
Jungen griff schnell auf das begeisterte
Publikum über.
6
Landeskirche
Sonntag, zur Verantwortung gegenüber
der Umwelt, zu Armut und dem Alter
ergänzen das Spektrum.
Unsere Thesen für das Evangelium –
Gesprächssynode im Januar 2016
Bereits 20 Reformierte Landeskirchen des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbu ndes sch reiben
neue «Thesen für das Evangelium».
500 Jahre nach Martin Luther wollen
die Schweizer Refor m ier ten 2017
dessen berühmten Thesenanschlag
an der Schlosskirche von Wittenberg
erneuern.
Der Schweizerische Eva ngelische
Kirchenbund, SEK, hat für die Entwicklung neuer Thesen im letzten Jahr
den Prozess «Unsere Thesen für das
Evangelium» gestartet. Dafür haben
die 26 Reformierten Schweizer Kirchen das Heft «Mit 40 Themen auf dem
Weg» erhalten, das von der Vereinigten
Protestantischen Kirche Frankreichs
entwickelt wurde.
Der Thesenprozess im Aargau und
die Gesprächssynode im Januar 2016
Auch der Kirchenrat der Reformierten
Landeskirche Aargau hat dieses Heft
den Aargauer Kirchgemeinden geschickt, mit der Bitte, sich auf den
Prozess einzulassen und bis Ende
2015 Thesen zu einzelnen Themen
aus dem Heft zu formulieren und der
Landeskirche zu schicken (siehe auch
a+o März 2015, Seite 8). Diese Entwürfe
der Kirchgemeinden werden an einer
öffentlichen Gesprächssynode a m
20. Januar 2016 im Kirchgemeindehaus Lenzburg auf kantonaler Ebene
diskutier t. Anschliessend werden
die Thesen zu einer kantonalen Thesensammlung zusammengefasst und
verdichtet.
Der nationale Thesenprozess
Gemeindemitglieder, Pfarrerinnen
und Pfarrer und die Kirchenleitungen
können in diesem Prozess ihren Glauben reflektieren. Die Themen sind breit
aufgestellt. «Gibt es mehr als einen
Gott?» lautet eine Frage, «Frei sein?
Ja – aber wie?» eine andere. Fragen
zur reformierten Arbeitsethik, zum
Landeskirche
Das Themenheft des SEK vor der Aarauer Stadtkirche. Der Inhalt kann auf www.ref-500.ch heruntergeladen
werden.
Schon jetzt können die Kirchen ihre
Thesen öffentlich machen, um andere
zu inspirieren. Auf der Internetseite
des Schweizer Reformationsjubiläums www.ref-500.ch ist dafür eine
Plattform freigeschaltet. Dort kann das
Themenheft auch bestellt oder heruntergeladen werden. Ein Postkarten-Set
lädt dazu ein, andere einzuladen.
Das Ziel: ein nationales Thesenpapier
2017
Bis zum Sommer 2016 schicken die
Kantonalkirchen die kantonal verdichteten Thesenpapiere an den SEK.
Der Kirchenbund stellt den Kirchen
während der Herbst-Abgeordnetenversammlung am 7. November 2016 im
Beisein nationaler und internationaler
Gäste eine erste Synthese vor. Diese
wird 2017 in den Kirchen diskutiert
und dann als Essenz des schweizerischen reformierten Glaubens auf
den internationalen Veranstaltungen
ab 2017 präsentiert.
komm. SEK / Informationsdienst
Gesprächssynode 2016
Die Gesprächssynode zum Prozess
«Unsere Thesen für das Evangelium» findet am 20. Januar, 8.45/9.30
Uhr – 16.30 Uhr, im reformierten
Kirchgemeindehaus Lenzburg
statt. Der Anlass beginnt mit einem
Gottesdienst um 8.45 Uhr im Saal des
Kirchgemeindehauses, um 9.30 Uhr
Begrüssung.
Einmal pro Amtsperiode kommen
die Aargauer Synodalen zu einer Gesprächssynode zusammen. An der
ganztägigen Veranstaltung soll ein zentrales oder zukunftsträchtiges Thema
der Kirche diskutiert werden. Die halboder ganztägigen Gesprächssynoden
sind öffentlich. Dazu sind speziell die
Synodalen und alle interessierten Mitarbeitenden eingeladen.
Nr. 11, November 2015
Evangelisches Schweizer Jugendfest
zum Reformationsjubiläum 2017
«Jetzt wollen wir die Welt verändern!»
Spendenaktion 2016 – 17 im Rahmen des Reformationsjubiläums
Vom 3. bis 5. November 2017 findet in
Genf ein Festival der Schweizer evangelischen Jugend statt. Das Festival steht
der gesamten protestantischen Jugend
offen, aus den reformierten Kirchgemeinden und auch aus den evangelischen
Bewegungen, die das Grundkonzept
unterstützen. Zu diesem Zweck wurde
der Verein «Evangelisches Jugendfestival
2017» gegründet, der von Vertretern der
Jugendbeauftragten der Mitgliedkirchen
und anderen Fachleuten geleitet wird.
Im Vorstand des Vereins ist Beat Urech
von der Reformierten Landeskirche
Aargau. Das Festival wird ein vielfältiges
Programm mit Austausch, Bibelarbeit,
Liedern, Konzerten, Talks und Zeiten der
Stille anbieten.
500 Jahre Reformation feiern bedeutet auch, Dankbarkeit für die Reformation und
die Geschichte der reformierten Kirche zu bekunden. Um diese Dankbarkeit als Teil
der Feiern zum Reformationsjubiläum auszudrücken, ruft der Kirchenbund SEK seine
Mitgliedkirchen auf, drei ausgewählte Projekte der Hilfs- und Missionswerke durch
Spenden zu unterstützen. Ausserdem kann jede und jeder ganz persönlich und individuell mit einer speziellen App helfen.
Zwischen 2016 und 2017 sind die
Schweizer Kirchen und Protestanten
aufgerufen, mit ihren Spenden und
Kollekten drei spezielle Projekt zu
unterstützen, die die drei kirchlichen
Hilfswerke HEKS, Brot für alle und
mission 21 (DM) zu diesem besonderen
Anlass ausgewählt haben. Um für diese
Projekte und die «R500-Photo»-App zu
werben, wurde vom SEK ein Flyer produziert, der im November 2015 in hoher
Auflage an alle Kirchgemeinden – auch
im Aargau – geschickt wird.
Kollekten im Rahmen des Jubiläums
Die Kantonalkirchen und alle Gemeinden sind aufgerufen, wenigstens eine
Kollekte im Jahr 2016 und 2017 zugunsten dieser Projekte zu erheben und
den Ertrag an den SEK zu überweisen,
der ihn dann an die Werke verteilt. Bei
allen Aktivitäten und Gottesdiensten
rund um das Reformationsjubiläum
können ausserdem Spenden für diese
Projekte gesammelt werden. Die Kirchen und die Gemeinden sollen die
Spendensammlung vom Januar 2016 bis
Dezember 2017 durchführen. Es wird
eine Spendensumme von mindestens
einer Million Franken angestrebt.
Informationsdienst Aargau Impressum
Herausgeber
Kirchenrat der Reformierten Landeskirche Aargau
komm. SEK / Informationsdienst
Redaktion
Informationsdienst Frank Worbs, Barbara Laurent
Redaktionsadresse
Reformierte Landeskirche Aargau
Stritengässli 10
Postfach, 5001 Aarau
Tel 062 838 00 18
E-Mail: [email protected]
Ausschnitt aus dem Prospekt des SEK
Abonnements
Für neue Abonnements oder Adressänderungen:
Sekretariat der Landeskirche, Barbara Hofer
Tel 062 838 06 54, [email protected]
Layout
RENZEN Communications, Aarau
Foto: Werner Rolli
Druck
Kasimir Meyer AG, Wohlen
erscheint monatlich
Für angestellte, ehrenamtlich und freiwillig
mitarbeitende Mitglieder der Landeskirche
Auflage: 2’400
Redaktionsschluss
Für Nummer 12, Dezember 2015:
Freitag, 13. November
Landeskirche
Mit der «R500-Photo»-App für iOS
und Android können Userinnen und
User aus selbst gemachten und in der
App hochgeladenen Fotos Spenden
macht (auf www.ref-500.ch unter «Projekte» / Spenden). Pro 500 mit der App
hochgeladenen Bildern beteiligt sich
der Kirchenbund an der Spendenaktion
mit 2000 Franken.
7
8
Landeskirche
Aargauer Kirchen
Online-Dokumentation
der reformierten Kirchen
im Aargau
In der Online-Dokumentation der
inzwischen 94 reformierten Kirchen
im Aargau auf www.ref-kirchen-ag.
ch sind Anfang November 50 Kirchen
aufgeschaltet.
In den letzten Monaten wurden folgende reformierte Kirchen neu dokumentiert und aufgeschaltet:
• Beinwil am See
• Brugg (siehe Legende unten)
• E rlinsbach (mit PDF des Hefts zur
450-Jahr-Geschichte der Kirche)
• Kirchleerau
• Koblenz
• Muri
• Oftringen
Informationsdienst
Legenden: Der Brugger
Glockenstreit
Landeskirche
Vor dem Brugger Kirchgemeindehaus,
nahe an der Stadtmauer steht heute
eine grosse Glocke. Friedlich zeigt
sie sich den Besuchern und lädt zum
Entdecken von Inschriften und den
Figuren der vier Evangelisten ein.
Der Weg, den sie bis zu diesem Platz
zurückgelegt hat, war jedoch lang und
konfliktreich.
Die Glocke stammt aus dem Jahr 1670
u nd w u rde von Hei n r ic h Füessl i
in Zürich gegossen. Ihre Umschrift
lautet: «Ruefet die Gmeind zusamen
lobet des Herren Namen. Anno Domini
1672.» Sie ist 1412 Kilogramm schwer,
126 Zentimeter hoch und klingt im
Ton f‘. Sie war vom 17. Jahrhundert an
Teil des Brugger Geläutes.
I m Ja h r 1924 wa r die refor mier te
Kirchgemeinde Brugg nicht mehr zufrieden mit ihrem Geläut. Es schnitt
im Vergleich zum damals moderneren
der katholischen Kirche schlecht ab.
Deshalb entschied man sich für die
Elekt rifizierung des Geläutes und
wollte bei dieser Gelegenheit drei
Glocken hinzukaufen und eine alte ersetzen. Dies betraf eben die f‘-Glocke.
Die Kirchgemeinde plante, sie einzuschmelzen, wofür die Glockengiesserei Rüetschi in Aarau einen Betrag
von 2965.20 Franken bezahlt hätte.
Von diesem Vorhaben waren nicht
alle Gemeindeglieder begeistert, und
es formierte sich eine Widerstandsbewegung. An der Spitze standen der
ehemalige Direktor von Königsfelden,
Leopold Frölich, und Dr. Ernst Laur.
Diese beiden Personen sahen die Lösung in einer Geldsammlung zugunsten der Erhaltung der Glocke. Bis zum
Jahr 1925 brachten sie 2135 Franken
zusammen. Die Kirchgemeindeversammlung beschloss daraufhin, die
Glocke zu behalten und einen Platz
für sie zu finden, um sie aufzustellen.
Dies war noch nicht geschehen, als
sich eine Alternative anbot. Der Reformierte Kirchenbauverein Wohlen
fragte an, ob er diese Glocke in der
reformierten Kirche Wohlen, deren
Bau im selben Jahr begonnen hatte,
nut zen dü rfe. Die K i rchgemeinde
Brugg überliess Wohlen die Glocke
als Leihgabe. Am 4. September 1925
Die heute vor der Kirche Brugg frei stehende Glocke
war bis 1925 Teil des Geläuts und hat seitdem eine
bewegte Geschichte erlebt
wurde sie nach Wohlen transportiert
und sofort aufgezogen. Dort blieb die
Glocke sieben Jahre lang hängen.
Im Jahr 1932 beschlossen die Wohler,
eigene Glocken zu beschaffen. Die
Brugger Glocke durfte nun wieder
nachhause zurückkehren.
Kurz darauf, bevor sie ihren endgültigen Platz einnehmen konnte, wurde
die Brugger Glocke noch einmal zum
Politikum. 1938 erhielt Brugg ein Angebot einer reformierten Kirchgemeinde aus Österreich, die die Glocke gerne
übernommen hätte. Doch die Brugger
Kirchgemeinde lehnte ab. Einerseits
waren politische Gründe im Spiel,
denn im selben Jahr wurde Öster­r eich
von Nazideutschla nd besetzt und
schloss sich dem Deutschen Reich an,
andererseits war der von Frölich und
Laur gesammelte Betrag für das Aufstellen der Glocke in Brugg bestimmt,
sodass man die Glocke in der eigenen
Stadt behalten wollte.
Für die Glocke wurde ein Sockel unter
dem Turm errichtet, wo sie heute noch
steht und jenes Geläut hören kann,
dem sie selber einmal angehört hat.
Aufgezeichnet von Raffael Sommerhalder
Korrigendum
Fehler in der Beschreibung der Legislaturprojekte
Im a+o Oktober ist auf Seite 11 in Spalte
3 bei Umstellungsarbeiten im Layout
ein bedauerlicher Fehler passiert: Der
letzte Absatz, der in Spalte 3 unter der
Überschrift «Musik in der Kirche»
stand, gehört nicht zum Projekt Musik
sondern zum ersten Beitrag auf der Seite 11, also zum «Legislaturprojekt Personalentwicklung» als letzter Absatz.
Es sind die Informationen zu den Kosten des Projekts Personalentwicklung:
«Für personelle Ressourcen, Sachkosten und externe Aufträge sind pro
Jahr 80’000 Franken vorgesehen. Das
Kostendach für die Dauer des Projekts
in den Jahren 2016 bis 2018 ist mit
240’000 Franken veranschlagt.»
Synode
Nr. 11, November 2015
Gemeindeentwicklung und Personalmanagement im
Fokus der neuen Amtsperiode
Vorschau auf die Synode am 4. November
Am 4. November kommen die ca. 180 Synodalen der Reformierten Landeskirche
Aargau im Grossratssaal in Aarau zur zweiten Sitzung der laufenden Amtsperiode
zusammen. Neben den üblichen Geschäften einer Herbstsynode wie dem Voranschlag 2016 und dem Finanzplan für die nächsten vier Jahre geht es vor allem um
besondere Schwerpunkte und Projekte in den Bereichen Gottesdienst und Musik,
Gemeindeentwicklung und Personalmanagement für die neue Amtsperiode 2015 –
2018. Ausserdem soll durch drei Massnahmen die Berufsgruppe der Katechetinnen
und Katecheten gestärkt werden.gestaltet werden. Neben hochkarätigen Konzerten
werden ein Kirchenmusiksymposium und ein Orgelwettbewerb stattfinden.
Der Kirchenrat legt der Synode für das
Jahr 2016 einen Voranschlag für die
Zentralkasse der Landeskirche mit
einem Aufwandüberschuss von 109’755
Franken bei einem Gesamtumfang von
11’097’925 Franken vor. Das Budget
basiert weiterhin auf einem reduzierten
Zentralkassenbeitrag der Kirchgemeinden von 2,3 %. Der Aufwandüberschuss
kann aus dem Eigenkapital gedeckt
werden.
Drei Projekte für die Dauer der Amtsperiode
Das Projekt «Musik in der Kirche»
soll in den Jahren 2015 – 18 besondere
musikalische Impulse für das gottesdienstliche Feiern der Kirchgemeinden
geben. In dem neuen Projekt, das an das
Projekt «Popularmusik in der Kirche»
anknüpft, sollen sowohl klassische
Kirchenmusik als auch Jazz, Rock, Pop,
Gospel, Ländlermusik und Musik aus
aller Welt einbezogen und gleichwertig
im Gottesdienst etabliert werden. Um
das zu erreichen, sollen besondere
Musikangebote über Kirchgemeindegrenzen hinaus vernetzt und erfahrene
Musikerinnen und Musiker vermittelt
werden. Auch die Chorleitung und das
Orgelspiel sollen unterstützt werden.
Für das Projekt sind in den Jahren
2016 – 18 180’000 Franken vorgesehen.
Das Projekt «Gemeindeentwicklung»
soll «verschiedenartige Modelle der Zusammenarbeit zwischen Kirchgemeinden, neue Ansätze der Profilierung und
Fokussierung des Angebots, zeitgemässe und flexible Gemeindestrukturen
sowie zukunftsorientierte Formen von
Mitgliederbeziehungen» entwickeln
und in den Gemeinden etablieren.
Dazu wird das derzeitige Modell der
«Partnerschaftlichen Gemeindeleitung» in den Kirchenpflegen evaluiert
und allenfalls angepasst. Im Rahmen
der verstärkten Zusammenarbeit der
K i rchgemei nden sollen reg iona le
Schwerpunkte und Profilgemeinden
sowie neue zielgruppenorientierte
Angebote entwickelt werden. Ausserdem geht es um Modelle zum Teilen
und gemeinsamen Führen von Stellen,
nicht territoriale Gemeinden und neue
Formen der Kirchenmitgliedschaft.
Dafür beantragt der Kirchenrat ein
Kostendach von 450’000 Franken in
den nächsten drei Jahren.
Weil der Bedarf der Kirchenpflegen
an Beratung und Unterstützung bei
der Personalführung, bei der partnerschaftlichen Gemeindeleitung und bei
Konflikten hoch ist, sollen mit dem
dritten grossen Projekt, «Personalentwicklung», die Kirchgemeinden im
Bereich des Personalmanagements
gezielt unterstützt und das Angebot an
Hilfsmitteln, Beratung und Schulung
nachhaltig ausgebaut werden.
Hier geht es vor allem um die Förderung
der kirchlichen Mitarbeitenden und
ihrer Kompetenzen. Das Projekt soll umfassende Tools für das Personalmanagement erarbeiten wie arbeitsrechtliche
Grundlagen, Formulare, Checklisten
und Abläufe z. B. für die Besetzung
von Pfarrstellen, Stellenprofile und
Muster-Funktionsbeschriebe für alle
Anstellungsverhältnisse, Musterarbeitszeugnisse und Leitfaden für Mitarbeitendengespräche. Für dieses Projekt werden
in den nächsten drei Jahren 240’000
Franken veranschlagt.
Stärkung der Berufsgruppe der Katechetinnen und Katecheten
Der Kirchenrat möchte aus verschiedenen Gründen die Katechetinnen und
Katecheten, die in den Kirchgemeinden
Religionsunterricht erteilen, durch
drei verschiedene Massnahmen speziell stärken. Die Synode berät folgende
Vorschläge: 1. Die Anstellungs- und
Arbeitsbedingungen der Katechetinnen
und Katecheten sollen an das veränderte
Umfeld angepasst werden. 2. Sie sollen
eine offizielle Berufsvertretung erhalten,
einen «Konvent», der ihre Interessen
vertritt und Austausch und Vernetzung
fördert. 3. Die Katechetinnen und Katecheten sollen nach Abschluss ihrer
Ausbildung im Rahmen eines jährlichen
festlichen Gottesdienstes offiziell zum
Dienst in der reformierten Kirche beauftragt werden.
Beantwortung der Motion zur Form des
Kirchenaustritts
Mit einer Änderung der Kirchenordnung
will der Kirchenrat eine Motion vom
November 2014 zur Vereinfachung der
formalen Hürden beim Kirchenaustritt
umsetzen. Die Mitteilung eines Kirchenaustritts soll wieder (wie früher)
als einfaches Schreiben per Post möglich sein und nicht zwingend als Einschreiben, wie es die Kirchenordnung
der Aargauer Landeskirche seit 2012
vorschreibt. Die Bestimmung wurde in
den Kirchgemeinden entweder gar nicht
eingehalten, oder nicht eingeschrieben
geschickte Austritte wurden mit der
Bitte um nochmaliges Zusenden per
Einschreiben retourniert, was oft zum
Ärger der Betroffenen Anlass gab.
Informationsdienst
Synode
Gemeinden
9
Kirchenrat
Meldungen
Finanzausgleich 2014
Sieben Kirchgemeinden erhielten für
das Jahr 2014 auf der Grundlage der
Jahresabschlüsse Beiträge aus dem Finanzausgleichsfonds der Landeskirche (in Klammern der Steuerfuss der
Kirchgemeinde):
• Aarburg (25 %): Fr. 42’550.–
• Birrwil (21 %): Fr. 6’330.–
• Densbüren (23 %): Fr. 62’704.–
• Reitnau (23 %): Fr. 35’188.– und einen
Baubeitrag von 43’400 Franken
• Rued (23 %): 89’327.–
• Thalheim (23 %): 75’966.–
• Wegenstettertal (21 %): Fr. 9’838.–
• Zurzach (23 %): Fr. 61’017.–.
Folgende Kirchgemeinden erhielten
lediglich Baubeiträge: BirmenstorfGebenstorf-Turgi: 27’000 Franken,
Leutwil-Dürrenäsch: 114’155 Franken,
Brittnau: 18’000 Franken.
Insgesamt wurden für Beiträge für den
Finanzausgleich 2014 in Höhe von
382’920 Franken und Baubeiträge in
Höhe von 202’555 Franken aus dem
Finanzausgleich der Landeskirche bezahlt. Der Finanzausgleichfonds wies
Ende 2014 einen Bestand von 2’827’904
Franken aus.
Kirchenrat
Neuer Vizedekan des
Dekanats Baden
Der Kirchenrat hatte Verena Fantozzi,
über ihre Pensionierung hinaus bis Ende
2015 als Vizedekanin im Dekanat Baden
bestätigt, weil der von der Dekanatsversammlung Baden vorgeschlagene Nachfolger, Sozialdiakon Simon Wälchli. erst
ab Januar 2016 die Mindestanzahl von
Dienstjahren als Voraussetzung für die
Wahl in die Dekanatsleitung aufweist.
Der Kirchenrat hat im September auf
Vorschlag der Dekanatsversammlung
Baden Simon Wälchli, Sozialdiakon
in der Kirchgemeinde BirmenstorfGebenstorf-Turgi, zum Vizedekan des
Dekanats Baden mit Amtsantritt am
1. Januar 2016 gewählt.
Informationsdienst
Kommissionen
Herausgeberkommission der
Zeitung «reformiert.» Aargau
Der Kirchenrat hat im September auf
einen der von ihm zu besetzenden
Sitze der Herausgeberkommission der
Zeitung «reformiert.» Aargau eine
journalistische Fachperson gewählt:
Anne-Käthi Kremer, geb. 1985, wohnhaft in Seengen.
Anne-Käthi Kremer hat an der Zürcher
Fachhochschule in Winterthur Journalismus und Organisationskommunikation studiert. Seit 2009 arbeitet sie bei
Tele M1 als TV-Journalistin und Moderatorin. Sie ist in Zofingen in einem
Pfarrhaus aufgewachsen und war viele
Jahre CEVI Leiterin in Zofingen.
Die Herausgeberkommission hat 10
Mitglieder, von denen jeweils 5 Mitglieder von der Synode und vom Kirchenrat gewählt werden. Für jeweils
ein Mitglied haben Pfarrkapitel und
Diakonatskapitel ein Vorschlagsrecht
zuhanden des Kirchenrats. Diese Sitze
sind zurzeit nicht besetzt.
Informationsdienst
Ausbildung
Neuer Lehrgang an der KTS Bern:
Pfarrberuf für Berufsleute
Die Kirchlich-Theologische Schule, KTS,
in Bern ermöglicht in zwei Jahren den
kürzesten und kostengünstigsten Weg
zum Theologiestudium an den Universitäten Bern und Basel. Sie richtet sich
an Berufsleute ohne Matur und ist in den
Campus Muristalden Bern integriert.
Der nächste Ausbildungsgang startet im
August 2016.
Foto: KTS Bern / Alexander Egger
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Unterricht in der KTS Bern
Die Studierenden kommen aus unterschiedlichen Lebens- und Berufssituationen und sind zwischen 20 und
40 Jahren. Darum bietet das Lernen in
dieser Gruppe eine speziell Schulerfahrung. Die Ausbildung setzt mit den
alten Sprachen, der Einführung ins
theologische und historische Denken,
mit Musik und Gestalten Schwerpunkte, die auf das Theologiestudium
und Pfarramt vorbereiten und den
Studienstart entlasten. Der Unterricht
findet von Montag bis Donnerstag statt.
Der Freitag ist schulfrei und kann für
selbständiges Arbeiten oder auch für
eine Teilzeit-Tätigkeit genutzt werden.
Es besteht in der Wohngemeinschaft des
Campus Muristalden die Möglichkeit,
eine kostengünstige Unterkunft in der
Stadtmitte Berns zu finden.
Informationen und Anmeldung:
www.theologischeschule.ch
Kontakt: 079 362 73 70
[email protected]
Personen
Seengen-Boniswil-Egliswil-Hallwil
Die Kirchgemeinde Seengen-BoniswilEgliswil-Hallwil sucht auf den Sommer
2016 eine Pfarrperson (80 – 100 %) mit
Schwerpunkt Jugend (siehe w w w.
kirche-seengen.ch).
Pfarramt und Sozialdiakonie
Zofingen
Die Kirchgemeinde Zofingen sucht
eine Pfarrerin oder Pfarrer (60 – 80 %,
Schwerpunkt Kirch k reis Vordemwald) und eine Sozialdiakonin oder
Sozialdiakon (60 – 80 %, Schwerpunkt
Kirchkreis Strengelbach). Auskünfte:
Hansruedi Tüscher, Kirchenpflege, 079
215 72 77. Bewerbung an: sekretariat@
ref-zofingen.ch, Stellenprofile unter:
www.ref-zofingen.ch.
Informationsdienst
Mission 21 früher und heute am
Pfarrkapitel in Windisch
Der Vorstand des Pfarrkapitels hatte
Claudia Bandixen, Direktorin von
mission 21 und ehemalige Aargauer
Kirchenratspräsidentin, zu einem Vortrag über das 200-Jahr-Jubiläum von
mission 21 an die Herbstversammlung
des Pfarrkapitels am 20. Oktober in der
reformierten Kirche Windisch eingeladen. Unter dem Titel «200 Jahre unverschämt viel Hoffnung – und jetzt»
berichtete sie von den Ursprüngen
der Missionsarbeit in Basel, die zum
grossen Teil von süddeutschen pietistischen Kreisen getragen wurde, und
den heutigen Herausforderungen. Sie
berichtete vor allem von afrikanischen
Regionen, in denen islamistische Extremisten die christlichen Gemeinden
bedrohen.
Im geschäftlichen Teil berichteten
Pfr. Martin Schaufelberger, Leiter des
Ausserdem wählte das Pfarrkapitel
Pfrn. Esther Worbs, Teufenthal, in
den Vorstand. Zum Schluss wurden
verschiedene Informationen über
die geplanten Aktivitäten zum Reformationsjubiläum 2017, den Verein
«Sichtwechsel», Präventionsarbeit in
den Kirchgemeinden und die «Lange
Nacht der Kirchen» 2016 vorgestellt.
Frank Worbs
Die Versammlung des Pfarrkapitels am 20. Oktober in der ref. Kirche Windisch
Personen
Pfarramt
Pfarrkapitel
Bereichs Seelsorge der Landeskirche,
und Pfr. Martin Kuse über die Einsätze und heutige Organisationsstruktur des Careteams Aargau. Es wurde
von einem reformierten Spitalpfarrer,
Hans-Peter Ott, vor ca. 15 Jahren initiiert und ist heute ein fester Teil des
«Kantonalen Katastrophen Einsatzelements» KKE. Die ca. 30 Aargauer «Caregiver» werden im Einsatzfall von Telefon 143 aufgeboten. Bei
ca. 120 Einsätzen pro Jahr, zumeist
beim Überbringen der Nachricht von
überraschenden Todesfällen und Unfällen, kommen die einzelnen Careteammitglieder auf durchschnittlich
drei bis vier Einsätze im Jahr.
Foto: F. Worbs
Offene Stellen
in Gemeinden
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Nr. 11, November 2015
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Pädagogik und Animation
Roundabout
Grosse «roundabout»Tanzshow in Suhr
I n der Bä ren mat te Su h r fa nd a m
17. Oktober mit 180 jungen Tänzerinnen aus den Kantonen Aargau und
Luzern die «roundabout»-Tanzshow
statt. «roundabout» ist ein von der
Reformierten Landeskirche Aargau unterstütztes genderspezifisches Streetdance-Angebot des Blauen Kreuzes
AG/LU, das Tanz und Gemeinschaft
für Mädchen und junge Frauen verbindet. Mit der Show wurde zugleich das
15-jährige Jubiläum von «roundabout»
gefeiert, das seit elf Jahren auch in den
Kantonen Aargau und Luzern durchgeführt wird, wo Sandy Finsterwalder
die Arbeit leitet.
Eine gelungene Show mit 16 Gruppen,
die zwei Mal aufgeführt wurde, bot
sich den insgesamt mehr als 400 Zu-
schauenden. Den Anfang macht die
roundabout Kids-Gruppe (unter 12 J.)
Meisterschwanden/Fahrwangen mit
dem «Hippiebus». Anschliessend kamen unter anderen Youth-Gruppen (12
– 20 J.) aus Buchs-Rohr, Lenzburg und
Zofingen oder die eben erst neu aufgebaute Gruppe in Suhr mit Songs wie
«Get Lucky» von Pharrell Williams. In
Schwarz und Weiss gekleidet bot eine
der Gruppen aus Mellingen eine tolle
Show, die mit dem Banana Song der
Minions ausklang. Auch Muri war vertreten, der erste Schweizer Ort, der es
auf vier roundabout-Gruppen brachte.
Energie, Spass und Leidenschaft zeigte
die Showgruppe RDC, die aus den
Leiterinnen der roundabout-Gruppen
besteht und für einen gelungenen Abschluss sorgte.
«roundabout» ist ein genderspezifisches Streetdance-Angebot für Mädchen
«roundabout»-Gruppen werden in
Zusammenarbeit mit der örtlichen
Jugendarbeit vor allem in reformierten,
inzwischen auch in kat holischen
Kirchgemeinden oder mit Sportvereinen aufgebaut.
Mit Unterstützung von Lilian Studer
(Geschäftsleiterin Blaues Kreuz AG/
LU) und Olivia Slavkovsky (Jugendbeauftragte der Reformierten Landeskirche Aargau) und etlicher Sponsoren
hat Sandy Finsterwalder die gelungene Show auf die Beine gestellt. Die
Sandra Finsterwalder, Kantonale Leiterin roundabout
Blaues Kreuz AG/LU
Kontakt: Herzogstrasse 50, Aarau, Tel. 062 837 70 10,
[email protected]
Fotos: zVg roundabout / Blaues Kreuz
Fotos: zVg roundabout / Blaues Kreuz
Pädagogik und Animation
Die Kids-Gruppe von «roundabout» aus der Kirchgemeinde Meisterschwanden-Fahrwangen
Bildung und Gesellschaft
Nr. 11, November 2015
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Diakonie
Betreuungs- und
Wohnformen für Menschen
mit Demenz
Ca. 250 Menschen ver folg ten das
Hauptreferat von Dr. med. Albert Wettstein, Vizepräsident der Alzheimervereinigung des Kantons Zürich und bis
vor vier Jahren Stadtarzt von Zürich,
Der Informationsmarkt mit dem Stand der Aargauer Landeskirchen (re.), betreut auf ref. Seite von Claire
Huwyler und Christian Härtli
über Demenzgerechte Betreuungs- und
Wohnformen. Die Diagnose Demenz
verunsichere sowohl die erkrankte Person als auch ihr Umfeld. Je früher sich
Betroffene und Angehörige mit dem
Verlauf und den Begleiterscheinungen
der Erkrankung befassten, desto besser
greifen die zahlreichen Entlastungs-,
Betreuungs- und Pflegeangebote, erklärte er. «Im Zusammenhang mit Demenz existieren zwei Ängste. Wenn ich
mich abklären lasse, fürchte ich erstens
die stigmatisierende Diagnose Alzheimer. Zweitens existiert der sogenannte
Rumpelstilzchen-Effekt. Beängstigend
ist, wenn ich Verhaltensstörungen zeige
und sie nicht benennen kann. Wenn
ich dem Teufel Alzheimer aber einen
Namen geben kann, verliert er seine
Macht.» auftreten und sein Publikum
zu fesseln wissen.
Rund 60 Prozent der Menschen mit Demenz leben zuhause. Dies ist möglich,
weil sie von ihrem Umfeld meist unentgeltlich betreut und gepflegt werden.
Mit zunehmendem Schweregrad der
dementiellen Erkrankung braucht es
aber zusätzliche Hilfeleistung oder die
Pflege und Betreuung in einem Heim.
Auf dem anschliessenden Podium, moderiert von der Publizistin und Buchautorin Klara Obermüller diskutierten
Irene Leu von der Basler Stiftung Wirrgarten und Edgar Studer, Geschäftsleiter des Kompetenzzentrums Demenz
Bethlehemacker in Bern, mit Albert
Wettstein.
«Bei uns finden auch Menschen mit
einer schweren Demenz ein Wohnangebot, das ihren verstärkten emotionalen
Bedürfnissen gerecht wird» erklärte
Edgar Studer. Dazu gehörten beispielsweise das Thermospa, emotionale
Entspannungsbäder sowie ein speziell
gestalteter Garten der Glücksgefühle.
Die von Irene Leu geleitete Stiftung
Basler Wirrgarten setzt auf die Pfeiler
Beratung, Betreuung und Schulung.
Foto: Jürgen Heinze
Podiumsdiskussion zum Thema Wohnformen für Demenz-Kranke mit (v. li.): Albert Wettstein, Irene, Leu
Edgar Studer und Klara Obermüller
Zum Rahmenprogramm gehörte wiederum der Markt mit Angeboten und
Organisationen rund um Altersfragen
im Aargau, an dem auch die beiden
Landeskirchen mit einem gemeinsamen Stand teilnahmen und unter
anderem ihre Palliative-Care-Angebote
vorstellten.
Informationsdienst / C. Frei
Bildung und Gesellschaft
Die Reformierte und die RömischKat holische La ndesk irche Aa rgau
haben zusammen mit Pro Senectute
Aargau, dem kantonalen Departement
Gesundheit und Soziales, sowie der
Schweizerische Alzheimervereinigung am 1. Oktober, dem «Tag des
älteren Menschen», zum zweiten Mal
mit grossem Erfolg eine gemeinsame
kantonale Alterstagung im Kultur und
Kongresshaus Aarau durchgeführt.
Nach dem Thema Hochaltrigkeit beim
ersten Anlass im Oktober 2014 ging
es 2015 um das Thema Demenz. Die
Tagung bot mit Vorträgen, Podium
und ca. 20 Informationsständen eine
Informationsplattform zu zeitgemässen Betreuungs- und Wohnformen für
Menschen mit Demenz.
Foto: F. Worbs
Kantonale Alterstagung am
1. Oktober
14
Bildung und Gesellschaft
Theologie
Feierlicher Abschluss des
Theologiekurses auf dem
Rügel
Ein letztes Mal trafen sich die Teilnehmenden des dreijährigen Evangelischen
Theologiekurses der Reformierten Landeskirche 2012 – 2015 auf dem Rügel und
verbrachten am 18. / 19. September ein
Studienwochenende miteinander. Ein
letztes Mal wechselten Informationsteile, Gruppenarbeiten und intensive Gespräche, auch ausserhalb der offiziellen
Zeiten einander ab.
Den Abschluss bildete am Samstag
ein feierlicher Gottesdienst, den die
Teilnehmenden selber vorbereitet und
gestaltet hatten: ein Predigtteil zum
Gleichnis vom grossen Gastmahl nach
Lukas 14, 12 – 24 und ein Abendmahl,
eingerahmt von viel Musik. Jürg Hochuli machte in seiner Funktion als
Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft
den Teilnehmenden Mut, auch weiterhin
auf dem Weg zu bleiben, dabei Umwege
und selbst Umkehr nicht zu scheuen.
Schliesslich konnten 4 Frauen und 5
Männer ihre offizielle Kursbestätigung
in Empfang nehmen. Für die Teilnehmenden, die erst ein oder zwei Kursjahre
absolviert haben, wird es hingegen
weitergehen.
Etwas Wehmut war auch dabei an diesem wunderschönen goldenen Herbsttag
auf dem Rügel: Drei Jahre waren die
Teilnehmenden unter der kompetenten
Leitung von Pfarrer Dr. theol. Stephan
Degen-Ballmer und Pfarrerin Dr. theol.
Christine Nöthiger-Strahm miteinander
auf einem intensiven Weg: Wissen erwerben, sich Fragen stellen zu Religion,
Kirchengeschichte, Ethik und nicht
zuletzt zum eigenen, persönlichen Glauben. Fragen, die niemals zu Ende gehen.
Deshalb wollen sich die Absolventinnen
und Absolventen auch nach dem offiziellen Kursende weiterhin regelmässig
treffen und den intensiven, persönlichen
Austausch pflegen. Der Theologiekurs
geht mit einem neuen ersten Kursjahr
weiter, das am 24. Oktober 2015 begann.
Es ist für kurze Zeit noch möglich, einzusteigen.
Barbara Strasser, Kursteilnehmerin
Informationen auf www.ref-ag.ch unter «Bildung &
Spiritualität» oder bei Stephan Degen-Ballmer, Tel.
062 838 06 52, [email protected]
3. Themenabend
Theologie & Glauben
Von den Schriften zur (Heiligen) Schrift
Im Rahmen des Evangelischen Theologiekurses findet in diesem Jahr
der dritte Themenabend Theologie &
Glauben statt. Die Themenabende haben jeweils zwei Teile: An den Vortrag
schliesst sich ein Café-theophilo an,
in dem das Gehörte diskutiert und
argumentativ bedacht wird. Ziel ist,
dass alle Teilnehmenden zu einer eigenen Meinung finden.
An diesem Themenabend referiert
Thomas Staubli, Theologe und seit
2000 Leiter des Projektes «Bibel+Orient
Museum» der Universität Fribourg über
das Thema «Von den Schriften zur
(Heiligen) Schrift».
Das Alphabet und die Heiligen Schriften entstanden im Kulturraum des
Vorderen Orients, vor allem in den
Gegenden an der Ostküste des Mittelmeeres. Das ist kein Zufall. Die Errungenschaft des Alphabets ermöglichte
Foto: zVg
Bildung und Gesellschaft
Die Teilnehmenden des Ev. Theologiekurses der Jahre 2012 – 2015 am Abschlusswochenende im September auf dem Rügel
Nr. 11, November 2015
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Medienfenster Religionsunterricht
«Und leuchtet wie die Sonne» – Vorlese- und
Erzählbuch
Thomas Staubli, Universität Fribourg, referiert am
12. November über Heilige und andere Schriften
eine allmähliche Demokratisierung
von Bildung und schriftlicher Kommunikation. Die hebräische Bibel, das
griechische Neue Testament und der
arabische Koran sind die kanonisierten
Spitzenprodukte dieser Bemühungen.
Die heute allgegenwärtige Alphabetschrift ist ein Symbol für das orientalische Erbe des Abendlandes und damit
auch für die «Vertikale Ökumene», das
heisst für den geschichtlichen Zusammenhang zwischen Kulturen und Religionen, die häufig zu Unrecht isoliert
betrachtet oder sogar gegeneinander
ausgespielt werden.
Dieser Themenabend bezieht sich auf
den Unterrichtsblock «Bibel – Einblicke
in die Schriften des Alten Testaments»
innerhalb des Evangelischen Theologiekurses.
Stephan Degen-Ballmer
Donnerstag, 12. November,
19 – 21.30 Uhr, Bullingerhaus,
Jurastrasse 13, Aarau.
Alle Interessierten sind herzlich
willkommen. Freiwilliger Unkostenbeitrag Fr. 20.–. Eine Anmeldung ist
nicht nötig.
Joseph von Eichendorff ist überzeugt, dass die Welt zu singen anhebt, wenn das
Zauberwort getroffen wird. Georg Philipp Friedrich von Hardenberg (Novalis) hält
fest: «Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren sind Schlüssel aller Kreaturen, und man
in Märchen und Gedichten erkennt die wahren Weltgeschichten, dann fliegt vor
einem geheimen Wort das ganze verkehrte Wesen fort.»
«Und leuchtet wie die Sonne» präsentiert eine bis zwei Geschichten vom 11.
November bis 6. Januar, vom Martinstag also bis Dreikönig. Textgestalter ist der
Kinder- und Jugendbuchautor Willi Fährmann, Bildgestalter der Künstler Paul König.
Zielgruppe: 5 – 99.
Zur Sprache kommt Kurzprosa: Fabeln, Sagen, Legenden, Novellen, Erzählungen.
Ein thematisches Kaleidoskop. Zum Beispiel am 25. Dezember: «Mirjam». Am 30.
Dezember: «Sehen mit neuen Augen» und «Sterne». Am 31. Dezember: «Die Badewanne» und «Zur Jahreswende». Am 1. Januar: «Zum neuen Jahr» und «Jan und
die toten Säuglinge». Ausleihbar unter der Exemplarnummer 101759.
Rainer Jecker
Fachstelle Katechese-Medien, Hohlgasse 30, 5000 Aarau,
Tel. 062 836 10 64, Fax 062 836 10 65,
[email protected] – www.katechese-medien.ch
Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 9 – 11 und 14 – 17 Uhr
Bildung und Gesellschaft
Foto: zVg
Vorlesen und erzählen sind starke Tätigkeiten. Das Medium Vorlese- und Erzählbuch funktioniert anders als die unzähligen Bildschirme, die uns täglich an die Hand
nehmen (wollen). Das Wort braucht den Menschen, der es ausspricht, und den
Menschen, der es hört.
16
Bildung und Gesellschaft
Weltweite
Kirche
Unbegleitete minderjährige
Asylsuchende suchen
Pflegefamilien
Bildung und Gesellschaft
Im Strom von Flüchtlingen wird unter
anderen ein Begriff in der Öffentlichkeit
besonders wahrgenommen: «UMAs»,
also Kinder und Jugendliche unter 18
Jahren ohne Begleitung Erwachsener. Allein im Aargau leben derzeit 140 UMAs.
In Asylunterkünften unter Erwachsenen
dürfen sie nicht untergebracht werden.
Daher hat der Kanton zentrale Unterkünfte in Aarau eingerichtet (ca. 120
Plätze insgesamt). Dort finden vor allem
16- bis 18-jährige männliche Jugendliche
ein vorübergehendes Zuhause. Doch für
Mädchen und jüngere Kinder werden
dringend Plätze in Familien gesucht.
Dieses Anliegen trägt die Fachstelle
Weltweite Kirche darum weiter in die
Kirchgemeinden.
Die Organisation familynetwork.ch hat
mit dem Departement Bildung, Kultur, Sport, BKS, eine Zusammenarbeit
vereinbart. Bereits früher hat die Organisation vereinzelt minderjährige Asylsuchende in Pflegefamilien platziert. Gemäss Damaris Bär, Verantwortliche für
dieses Projekt bei familynetwork, wird
das Betreuungsangebot um Pflegeeltern
von Flüchtlingskindern erweitert. Neben
der administrativen Unterstützung wird
ein Netzwerk mit Fachpersonen wie
Dolmetschern und kulturellen Vermittlerinnen den Familien bei Bedarf zur
Seite stehen.
Sonja Zryd
Informationsabend für interessierte Pflegefamilien für Flüchtlingskinder
19. November, 19.30 – 21.30 Uhr,
in der Geschäftsstelle familynetwork.ch, Luzernerstrasse 23,
4665 Oftringen.
Weltgebetstag 2016:
Liturgie aus Kuba
Frauen aus Kuba, einem Land mit langer Weltgebetstag-Tradition, haben die
Liturgie für den nächsten Weltgebetstag zusammengestellt, der am Freitag,
4. März 2016 gefeiert wird. Sie steht unter dem Motto «Wer ein Kind aufnimmt,
nimmt mich auf».
Zufällig wurde vor einigen Jahren Kuba
für den Weltgebetstag ausgewählt, noch
bevor man vom derzeitigen politischen
Wandel wusste. Mit der Öffnung auf
verschiedenen Ebenen wird sichtbar,
dass Frauen bereits in der Vergangenheit Führungsfunktionen eingenommen haben. Sie sind beruflich gut bis
sehr gut qualifiziert und stellen fast die
Hälfte der Mitglieder des Parlaments.
Und doch kämpfen sie auch um Rechte,
mit denen Männer bereits geboren werden. Gewalt, fehlende Entscheidungskompetenzen, Meh rfachbelastu ng
durch Berufstätigkeit (oft an mehreren
Stellen parallel) und Familienarbeit
sind alltägliche Themen für die Frauen
in Kuba.
Die Liturgie aus Kuba soll zum Ausdruck bringen, wie die Menschen mit
verschiedener Herkunft und aus unterschiedlichen Generationen gemeinsam
die Zukunft ihres Landes gestalten
wollen.
Zu gegebener Zeit wurden bzw. werden
Einladungen an die letztjährigen Besucherinnen der Vorbereitungstreffen
geschickt. Neue Interessierte wenden
sich bitte direkt an die genannte Auskunftsperson und melden sich dort an.
Ulrike Haller
Titelbild zur Liturgie aus Kuba zum Weltgebetstag
2016
Vorbereitungstreffen für den
Weltgebetstag
Die Teams der Regionalgruppen
Brugg, Fricktal, sowie Aarau-Baden
bieten folgende Termine an:
Aarau / Suhr: Montag,
30. November 2015, Länzihuus
Suhr, Auskunft: Ulrike Haller,
079 704 18 79
Brugg: Freitag, 8. Januar 2016,
Ref. Kirchgemeindehaus Windisch,
Auskunft: Silvia Wälchli,
056 441 13 80
Baden / Zurzach: Samstag,
16. Januar 2016, Ref. Kirchgemeindehaus Neuenhof, Auskunft:
Alice Roth, 056 245 28 34
Fricktal: Samstag, 9. Januar 2016,
Ref. Kirchgemeindehaus Stein,
Auskunft: Eva Büchli, 062 876 12 36
Kurse + Veranstaltungen
Stapferhaus
«Reden über GELD» – Zwei Vorträge in Zusammenarbeit mit der
Reformierten Landeskirche
Regula Stämpfli: «Was glaubt eigentlich der Schweizer Franken? Über lebendige Münzen, Glauben und Politik»
Es gibt ein unsichtbares Band zwischen
barer Münze und dem Menschen als
Körper und Sinnstifter. Gerade die
Schweiz, dieses geldmächtige Alpenland im Herzen Europas, inkarniert
Geld und Geist sinnstiftend, schockierend und knallhart monetaristisch. Das
ist die Grundthese des Referates von
Regula Stämpfli. Am Dreieck Körper,
Geist und Münze legt die Politologin
und Historikerin ihren Blick auf die
Geschichte des Schweizer Frankens
als lebendiger Münze dar. Stämpfli
zeigt auf, warum Menschen das Geld
je länger je mehr nicht bloss besitzen,
sondern von ihm besetzt werden.
Dr. theol. Christoph Weber-Berg ist
Wirtschaftsethiker und reformierter
Aargauer Kirchenratspräsident. In
seiner Dissertation über «Die Kulturbedeutung des Geldes als theologische
Herausforderung» hat er sich vertieft
mit Georg Simmels «Philosophie des
Geldes» auseinandergesetzt.
Donnerstag, 17. Dezember:
20 – 21.30 Uhr, Ausstellung GELD,
Zeughaus Lenzburg, Referat mit anschliessender Diskussion. Eintritt frei,
Kollekte erbeten.
Regula Stämpfli ist promovierte Historikerin, Politologin, Dozentin und Autorin. Sie schreibt als Kolumnistin bzw.
Autorin unter anderem für «Schweiz
am Sonntag» und «Blick am Abend».
Themen wie lebendige Münzen, Glaube und Nation beschäftigen sie schon
länger.
Weiterbildung
Kirchgemeinden
Präsidienstamm
Kirchenpf legepräsidentinnen undpräsidenten haben eine anspruchsvolle Aufgabe und viel Verantwortung.
Da tut es gut, sich mit anderen, die die
gleiche Aufgabe haben, auszutauschen
und zu hören, wie sie es machen. Der
Präsidienstamm bietet dazu Gelegenheit. In offener Runde sprechen wir
am «runden Tisch» und bei einem
I mbiss über a llgemeine Aufgaben
und aktuelle Herausforderungen des
Präsidiums.
Donnerstag, 26. November:
20 – 21.30 Uhr, Ausstellung GELD,
Zeughaus Lenzburg. Referat mit anschliessender Diskussion. Moderation
Bernhard Lindner. Eintritt frei,
Kollekte erbeten.
Foto: zVg
Regula Stämpfli
Montag, 23. November, 14 – 16 Uhr,
Haus der Reformierten, Stritengässli 10,
Aarau. Leitung: Beat Huwyler,
Leiter Stabsstelle Theologie und Recht,
kostenlos, mit Imbiss. Anmeldung
bis 2 Wochen vor dem Anlass auf
www.ref-ag.ch/anmeldung
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Rügel
Auf dem Weg zur Mitte – gemeinsam unterwegs im Rügel-Labyrinth
Mit andern Menschen gleichzeitig
das Labyrinth begehen – und doch
ganz bei sich sein, es vom eigenen
Standpunkt aus sehen und erleben.
Was ma n auf den Weg mit nimmt,
kann sich im Hin und Her verändern.
Um-Wege, Richtungswechsel, neue
Sichtweisen – und in der Mitte geschieht Umkehr, der Weg beginnt neu,
er weist nach aussen, ins Weite. Auch
möglich für Familien mit Kindern ab
Kindergarten, diese werden professionell angeleitet.
Winteranfang Dienstag, 22. Dezember, 17 – 19 Uhr, Tagungshaus Rügel,
Seengen. Leitung: Ursa Weiss, Heilpädagogin und Labyrinth-Frau, Lenzburg,
Ruth Bänziger, Heilpädagogin und Fachfrau für Rituale, Seon und Jürg Hochuli.
Kosten (Abendkasse) Programmbeitrag
Fr. 25.– für Erwachsene, für Familien
pauschal Fr. 40.–. Fakultatives Abend­
essen Fr. 25.–, Für Familien pauschal
Fr. 60.– (wer nicht am Essen teilnehmen
möchte, bitte unter «Bemerkungen» bei
der Anmeldung vermerken).
Weitere Informationen: Sekretariat: Tel.
062 838 00 10, kursadmin@ref-aargau.
ch. Anmeldungen online auf www.refag.ch/anmeldung bis 6. Dezember.
Kurse und Veranstaltungen
Christoph Weber-Berg: «Geld und
Glaube»
Credo u nd K redit, Gläubiger u nd
Schuldner, Erlösung und Erlös: Die
sprachliche Nähe zwischen Geld und
Glauben, zwischen Ökonomie und Theologie ist offensichtlich. Die Gemeinsamkeiten sind aber grundsätzlicher
Natur: Sowohl Geld wie Gott sind eine
Glaubenssache. Für viele Menschen hat
Geld jene Rolle übernommen, die früher Gott zustand: Geld ist zum einzigen
universellen und nicht hinterfragten
gesellschaftlichen Wert geworden.
Nr. 11, November 2015
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Kurse und Veranstaltungen
Sekten /
Religionen
Kann der Glaube Berge versetzen?
Positives Denken, New Thought & Co.
Im Neuen Testament wird versprochen, dass der Glaube Berge versetzen
könne und man nur bitten müsse, um
zu erhalten. Inner- und ausserhalb des
Christentums gab es immer wieder
Strömungen, die dieses Versprechen
ernst und wörtlich genommen haben. Unter dem Stichwort «Positives
Denken» existieren eine ganze Reihe
von Techniken, die mit der Kraft der
Gedanken Einfluss auf die materielle
Umwelt haben wollen - bis hin zu Heilungen. Die Bestseller von Joseph Murphy, Dale Carnegie, Norman Vincent
Peale, Bärbel Mohr und Rhonda Byrne
haben das Positive Denken einem Millionenpublikum nähergebracht.
Doch ist der menschliche Geist tatsächlich so mächtig? Wo sind die
Grenzen des Positiven Denkens? In
welcher geistigen Tradition steht es?
Und warum ist es heute so attraktiv? Kann sich das Positive Denken
tatsächlich auf Aussagen von Jesus
berufen?
Kurse und Veranstaltungen
Diesen und anderen Fragen will die
Jahrestagung der kirchlichen Arbeitsgruppe «Neue religiöse Bewegungen»
nachgehen.
Freitag, 13. November, 10 – 17 Uhr,
Haus der Reformierten, Stritengässli 10,
Aarau, Referenten: Dr. Joachim Finger,
Dr. Manfred Mohr, Dr. phil. Christian
Ruch, Lic. Phil. Susanne Schaaf, Georg
Otto Schmid, Peter Schulthess, Kursbeitrag: Fr. 50.– (ohne Mittagessen),
Anmeldung bis 31. Oktober via online
Formular: http://www.kirche-jugend.ch/
index.php?id=1764
Kantonsschulen
Maturaarbeit
Eingereicht am 09.10.2014
Basler Theologiepreis 2015 geht an
Seraina Wieckert
Auch in diesem Jahr gewann wieder
eine Schülerin der Neuen Kantonsschule Aarau (NKSA) den Basler Theologiepreis für ihre Maturaarbeit. Er
wird jedes Jahr von der Theologischen
Fakultät der Universität Basel und den
reformierten Landeskirchen der Nordwestschweiz für eine herausragende
Maturarbeiten in den Bereichen Religion, Ethik und Theologie verliehen.
Seraina Wieckert aus Seon gewann
den Preis mit einer empirischen Untersuchung zur Islamfeindlichkeit in der
Schweiz, die sie ihrer Maturaarbeit
zugrunde gelegt hat.
Den Anstoss zu diesem Thema gab
Ser a i n a Wie c ker t d ie F r a ge, warum der Bau von Minaretten in der
Schweiz im Unterschied z.B. zu hinduistischen Tempeln verboten ist.
Ob es wohl damit zusammenhänge,
dass der Islam seit 9/11 als Bedrohung wahrgenommen werde, fragte
sie sich. Die Auswertung einer von
ihr konzipierten Umfrage mit 95 Personen aller Altersgruppen in ihrem
Umfeld ergab, dass ältere Befragte
und Personen mit tieferen schulischen
Abschlüssen sowie Männer mehr als
Frauen tendenziell islamfeindlicher
sind. Ausserdem konnte sie den Trend
beobachten, dass Menschen mit grossem Wissen über den Islam weniger
islamfeindlich sind. Damit seien die
Schulen aufgefordert, weiter Wissen
über die Islamische Welt zu vermitteln
und Verständnis für den Islam zu wecken, folgert sie, zumal in den Medien
und der Politik oft ein einseitiges Bild
vermittelt werde.
Islamfeindlichkeit in der
Islamfeindlichkeit in derSchweiz
Schweiz
EmpirischeUntersucEinflussfaktoren
Untersuchung von
Empirische
Einflussfaktoren
Seraina Wieckert, G4C
Neue Kantonsschule Aarau
Betreuende Lehrperson:
Martin Zürcher
Zweitbeurteilung:
Silvano Huser
0
Regel mässig werden a n den Ka ntonsschulen interessante Arbeiten zu
religiösen oder ethischen Themen verfasst. Allein in den letzten drei Jahren
haben sich zwanzig Schülerinnen und
Schüler an der NKSA damit befasst,
zum Beispiel mit einem Vergleich der
Religiosität von jugendlichen Christen
und Muslimen, mit den Zeugen Jehovas, Papst Franziskus, dem Missionswerk Connexio, dem ayurvedischen
Ernährungssystem, dem Fasten, der
Organspende, und der «Trendreligion» Buddhismus. Es entstanden
Projekte wie ein Fundraisingabend
nach einem Sozialpraktikum in Sambia, eine christliche Jahresagenda für
junge Frauen mit 52 Inputs und ein
Glaubenskurs für Mitschülerinnen.
Pfr. Martin Zürcher, Religionslehrer an der NKSA
Die prämierte Arbeit lässt sich auf www.theologie­
studium.ch unter «Entscheidungshilfen / Theologiepreis» herunterladen Terminkalender
Montag, 9. November, 17 – 20 Uhr
Einsatz und Handhabung «Dossier Freiwillig
Engagiert», Kurs Nr. 15-23
Aarau, Bullingerhaus, Jurastrasse 13
Pfarrfrauen
Dienstag, 10. November, 17.30 – 21 Uhr
Pfarrfrauentreffen in der Posamenterie, Kurs
Nr. 15-31
Lenzburg, Posamenterie Herma Partner AG,
Aarauerstrasse 71
Palliative Care
Donnerstag, 12. November, 19 – 21 Uhr
Öffentlicher Themenabend:
Am Sterbebett, Kurs Nr. P 15-02
Aarau, Kultur und Kongresshaus,
Schlossplatz 9
Theologie und Glauben
Donnerstag, 12. November, 19 – 21.30 Uhr
Themenabend: Von den Schriften zur
(Heiligen Schrift), Kurs Nr. E 15-04
Aarau, Bullingerhaus, Jurastrasse 13
Sekten/Religionen
Freitag, 13. November, 10 – 17 Uhr
Tagung: Kann der Glaube Berge versetzen?
Positives Denken, New Thought & Co.
Aarau, «Haus der Reformierten», Stritengässli 10
Frauen, Männer, Gender
Sonntag, 15. November, 9.30 Uhr
Vernissage des Buches «glaubensstark.
Männergebete aus dem Aargau»
Kölliken, Reformierte Kirche
Weltweite Kirche
Donnerstag, 19. November, 19.30 – 21.30 Uhr
Informationsabend für interessierte Pflegefamilien
für Flüchtlingskinder
Oftringen, Geschäftsstelle familiynetwork.ch
Luzernerstrasse 23
Seelsorge
Sonntag, 22. November, 17 Uhr
Kantonale Trauerfeier für frühverlorene Kinder
2015 Baden, Reformierte Kirche, beim Bahnhofsplatz
Präsidien
Montag, 23. November, 14 – 16 Uhr
Präsidienstamm, Nr. 15-11-4
Lenzburg, Posamenterie Herma Partner AG,
Aarauerstrasse 71
Pfarrmänner
Dienstag, 24. November, 20 Uhr
Pfarrmännertagung «beim Pfarrer am Tresen»,
Kurs Nr. 15-29
Rein, Kirchweg 10 (Ortsteil Vorderrein,
Pfarrhaus, Kirchweg)
Themenabend Palliative und Spiritual Care:
Was brauchen Sterbende (nicht)? –
Professionalität und Mitmenschlichkeit am
Sterbebett
Palliative Care
mit Prof. Dr. Andreas Heller, Universität Klagenfurt und IFF Wien
Donnerstag, 12. November 2015, 19 bis 21 Uhr
Kultur und Kongresshaus, Schlossplatz 9, Aarau
Prof. Dr. Andreas Heller lehrt Palliative Care und Organisationsethik an der Universität
Klagenfurt und hat den ersten interdisziplinären MAS gegründet. Er setzt sich für eine
menschliche Medizin und ein Sterben in Würde ein. Für Fachpersonen aus Medizin,
Pflege, Seelsorge und Beratung sowie Freiwillige in Palliative Care und Interessierte.
Keine Anmeldung nötig, freiwilliger Unkostenbeitrag erbeten.
Weitere Informationen auf www.palliative-begleitung.ch.
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Katechetik
Dienstag, 24. November, 9 – 12 Uhr
Biblisches Krippenspiel – Auftaktveranstaltung:
Die Kindheitserzählungen Jesu entflechten
Aarau, Bullingerhaus, Jurastrasse 13
Stapferhaus
Donnerstag, 26. November, 20 Uhr – 21.30 Uhr
«Was glaubt eigentlich der Schweizer Franken», Vortrag mit Dr. Regula Stämpfli
Lenzburg, Ausstellung GELD, Zeughaus
Stapferhaus
Donnerstag, 17. Dezember, 20 Uhr – 21.30 Uhr
«Geld und Glaube», Vortrag mit Dr. theol.
Christoph Weber-Berg
Lenzburg, Ausstellung GELD, Zeughaus
Rügel
Dienstag, 22. Dezember, 17 – 19 Uhr
Auf dem Weg zur Mitte – gemeinsam unterwegs
im Rügel-Labyrinth, Kurs Nr. R 15-15
Seengen, Tagungshaus Rügel
Synode
Mittwoch, 20. Januar 2016, 8.45 bzw. 9.30 Uhr
bis 16.30 Uhr
Gesprächssynode «Unsere Thesen für das Evangelium» aufgrund des Heftes «Mit 40 Themen
auf dem Weg»
Lenzburg, ref. Kirchgemeindehaus
Termine
13. November
Redaktionsschluss a+o Dezember 2015
20. Januar 2016
Gesprächssynode in Lenzburg
Kurse und Veranstaltungen
Freiwilligenarbeit
Nr. 11, November 2015
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Momentaufnahme
Kirchliche Fussballer im interreligiösen
Gebetsraum der FIFA
Der Kirchen-Blog
@Marquise de Sévigné
Sehr geehrte Marquise de Sévigné(*),
Sie waren zeitlebens eine begeisterte
und treue Briefschreiberin. Mit Humor
und grosser Beobachtungsgabe haben
Sie Ihren Freunden und Ihrer Familie
geschrieben und wurden zu einer kostbaren Zeitzeugin des französischen
Hofes zurzeit von Louis XIV.
Ob Sie, werte Dame, in der heutigen Zeit
wohl auf die Tastatur eines Computers
zurückgreifen und Ihre Gedanken einem
Blog oder E-Mails anvertrauen würden?
Und würden Sie dabei auch auf Anrede
oder Grusswort verzichten, wie heute
bei E-Mails zunehmend üblich, und ohne
Schnörkel das Wesentliche mitteilen?
Im Sitz des Weltfussballverbandes FIFA in Zürich gibt es tief unter dem Boden
des Zürichbergs auch einen interreligiösen Andachtsraum. Die Delegierten und
Besucher der FIFA kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, Kulturen und
Religionen. Dass sie während ihres Aufenthalts auch ihre Glaubenspraxis leben
können, sei der FIFA ein Anliegen und Ausdruck ihrer Gasfreundschaft, erklärte
Alexander Koch von der Kommunikationsabteilung der FIFA (im Bild ganz rechts)
einer Gruppe von Fussballspielern der Aargauer und der Bündner reformierten
Kirche.
Am 20. August 2015 waren die Mannschaften der beiden Kirchen zu einem
Fussballmatch bei der FIFA zu Gast und besichtigten bei dieser Gelegenheit auch
das «Home of FIFA» und den Andachtsraum mit seinen leuchtenden, sich nach
oben ausweitenden Wänden aus reinem Onyxmarmor. Er enthält übrigens für
Muslime einen Hinweis auf die Richtung, in der Mekka liegt.
Frank Worbs
AZB 5001 Aarau
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Kurse und Veranstaltungen
Foto: Frank Worbs
Im Alltag einer Pfarrerin sind Computer
und E-Mails nicht mehr wegzudenken.
Immer mehr Informationen werden hin
und her geschickt. In dieser Flut ist die
Triage zwischen «nice to know» und
«need to know» eine stete Herausforderung. Auf gewisse Mails bekommt man
gar keine Reaktion mehr. Ich habe mir
angewöhnt, wenigstens mit einem knappen «Danke» zu reagieren.
Noch mehr irritiert es mich – wie es in
der Geschäftspraxis der USA üblich wird
– dass man keine Zeit mehr für Anrede
und Grusswort verwendet. Nein, sofort
ist man in medias res. Ist gewiss effizient – aber leben wir nicht auch davon
«wahrgenommen» zu werden? Und
nehme ich mein Gegenüber nicht erst
wirklich wahr, wenn ich ihn oder sie mit
dem Namen anspreche, «liebe Grüsse»
übermittle und danke?
Ach, Madame de Sévigné, ich möchte ja
nicht in Ihrer Zeit leben – aber die Briefe,
ja, die Briefe – die beinhalteten doch
mehr Empathie und Menschlichkeit als
viele unserer Mails!
Es grüsst Sie hochachtungsvoll – chère
Madame – eine Bloggerin aus dem 21.
Jahrhundert
Nadine Hassler Bütschi, Pfarrerin in der Kirchgemeinde
Rued. Dieser Beitrag ist am 24. September im Blog
der Reformierten Landeskirche Aargau erschienen:
www.blog.ref-ag.ch
(*) Ihr richtiger Name war Marie de Rabutin-Chantal,
sie lebte von 1626 bis 1696 in Frankreich.