www.ref-ag.ch Informationen für Mitarbeitende Nr. 11, November 2015 Zweitälteste reformierte Kirche im Aargau feierte Jubiläum 3500 gingen für Anstand auf die Strasse Reformationsjubiläum: 40 Thesen für das Evangelium Mitte September wurde in Erlinsbach das 450-Jahr-Jubiläum der zweitältesten rein reformierten Kirche im Kanton Aargau gefeiert. 1565 wurde sie von den Bernern auf der aargauischen Seite des Erzbachs errichtet. Aus alten Animositäten ist heute ein gutes ökumenisches Einvernehmen geworden, wurde an der Feier betont. Am 22. September hat Aarau eine der grössten Demos der letzten 20 Jahren gesehen. An der Abschlusskundgebung auf dem Regierungsplatz forderte Kirchenratspräsident Christoph Weber-Berg im Namen der Aargauer Landeskirchen «kühle Köpfe und warme Herzen» für Menschen auf der Flucht. Bereits in 20 Kantonen schreiben Kirchgemeinden neue «Thesen für das Evangelium». Über die Thesen der Aargauer Kirchgemeinden und das Heft «Mit 40 Themen auf dem Weg» diskutiert die Gesprächssynode am 20. Januar 2016 in Lenzburg. Seiten 4 – 5 Seiten 2 – 3 Seite 6 Inhalt Landeskirche Inhalt anSichten: Aufstand für Anstand – Auszüge aus der Rede von Guy Krneta 2 Überraschend erfolgreicher «Aufstand für Anstand» in Aarau 3 Auf den Spuren der Berner Reformation im Aargau – Erlinsbach feierte das 450-Jahr-Jubiläum seiner Kirche 4 «Unsere Thesen für das Evangelium» in den Gemeinden und an der Gesprächssynode im Januar 2016 6 Spendenaktion und Jugendfestival im Rahmen des Reformationsjubiläums 7 Online-Dokumentation der reformierten Kirchen im Aargau 8 Legende: Der Brugger Glockenstreit 8 anSichten Aufstand für Anstand – Auszüge aus der Rede von Guy Krneta Aaschtändig isch grüessech säge. Aaschtändig isch d Hang gä. Aaschtändig isch, öperem dr Name z säge. Synode Aaschtändig isch, enang i d Ouge z Vorschau: Gemeindeentwicklung und Personalmanagement luege. im Fokus der neuen Amtsperiode 9 Aaschtändig isch z frage, wi’s öperem geit. Kirchenrat / Personen Aaschtändig isch z frage, öb me guet Finanzausgleich der Kirchgemeinden 2014 10 greist syg. KTS Bern beginnt neuen Ausbildungsgang 10 Aaschtändig isch z frage, öb me scho Meldungen, Offene Stellen, Kommissionen 11 Pfarrkapitel in Windisch: mission 21 früher und heute 11 gässe heig. Aaschtändig isch z frage, öb me nid Pädagogik und Animation wöu ynecho. Roundabout: Grosse «roundabout»-Tanzshow in Suhr 12 Aaschtändig isch z frage, öb me ke Kantonale Alterstagung: Betreuungs- und Wohnformen Gepäck drby heig. für Menschen mit Demenz 13 Aaschtändig isch z frage, öb me nid Medienfenster Religionsunterricht 15 wöu absitze. Bildung und Gesellschaft Aaschtändig isch z frage, öb men öper Feierlicher Abschluss des Theologiekurses auf dem Rügel 14 hie kenn. 3. Themenabend Theologie & Glauben 14 Aaschtändig isch z frage, öb men öpis Unbegleitete minderjährige Asylsuchende suchen heig zum Schlafe. Pflegefamilien 16 Aaschtändig isch z frage, wi’s de Ching Weltgebetstag 2016: Liturgie aus Kuba 16 göng. Kurse und Veranstaltungen Aaschtändig isch z frage, öb men Stapferhaus, Kirchgemeinden, Unterwegs im Rügel-Labyrinth17 überhoupt vrschtöng, was me da aus Tagung über Positives Denken 18 gfragt wärd. Aaschtändig isch z säge, im schlim Verschiedenes mschte Fau hätt me de non e Techi. Aargauer Kantischülerin gewinnt Basler Aaschtändig isch z säge, im schlim Theologiepreis 2015 18 Landeskirchlicher Terminkalender 19 mschte Fau hätt me de non e Matratze. Momentaufnahme, aus dem Blog der Landeskirche 20 Aaschtändig isch z säge, es syg schön, Impressum 7 dass me sech überhoupt lehr kenne. Das syg hüt ja nümm säubvrschtänd lech. Aaschtändig isch z säge, d Eutere vo eim syge nämlech o nid vo hie. Aaschtändig isch z säge, d Groseutere vo eim syge nämlech o nid vo hie. Aaschtändig isch z säge, d Urgroseute re syge synerzyt usgwanderet. Aaschtändig isch z säge, me chönn Titelbild: eigentlech nüt drfür, wo dass men uf d Am 22. September sind über 3500 Menschen an Wäut cho syg. der Demo «Aufstand für Anstand» in Aarau auf die Strasse gegangen. An der Abschlusskundgebung auf Aaschtändig isch z säge, me häuf gärn, dem Regierungsplatz sprach unter anderen Kirchenwe me chönn. ratspräsident Christoph Weber-Berg (hier von hinten Aaschtändig isch z säge, me chönn auf der Bühne) zu der Versammlung. Siehe Bericht auf Seite 3. nume bedingt häufe, we d Politik nid mitmach. Foto: David Zehnder, Beinwil am See Foto: David Zehnder, Beinwil a. See 2 Der Schriftsteller Guy Krneta bei seiner Ansprache «Aaschtändig isch ...» auf der Kundgebung am 22. September in Aarau Aaschtändig isch z säge, d Politik chönn nume bedingt mitmache, we d Schtimmbevöukerig nid mitmach. Aaschtändig isch z säge, dass men e Teil syg vo dere Schtimmbevöukerig, wo’s ir Hang heig, wi aaschtändig hie mit öperem umgangewärd. Aaschtändig isch z vrlange, dass hie aaschtändig mit Mönschen umgange wird. Aaschtändig isch z vrlange, dass Lüt hie d Müglechkeit überchöme sich säuber z häufe. Aaschtändig isch z vrlange, dass Lüt vo Hiufswärch betröit wärden u nid vo profitorientierte Service- u Wach gseuschafte. Aaschtändig isch e Flüchtlingspolitik, wo für die da isch, wo üsi Hiuf hüt bruuche. Aaschtändig isch es, Mönscherächt u Demokratie u Glychberächtigung nid mit dr Armee z vrteidige, sondern mit offnige Türen und mit Aaschtang. Guy Krneta, Schriftsteller, Basel Landeskirche Grösste Demo in Aarau seit 20 Jahren mit 62 Organisationen Am 22. September hat Aarau eine der grössten Demos der letzten 20 Jahren gesehen. 3500 Menschen sind für den «Aufstand für Anstand» an diesem Dienstagabend in Aarau auf die Strasse gegangen. Es gab keinen einzigen Zwischenfall. Der Kirchenratspräsident der Reformierten, Christoph Weber-Berg, sprach im Namen der Aargauer Landeskirchen und forderte in seiner Ansprache «kühle Köpfe und warme Herzen» für Menschen auf der Flucht (siehe auch Beitrag im a+o Oktober 2015 auf Seite 2). Die vielen Mitarbeitenden der Kirchen, darunter über 20 Pfarrerinnen und Pfarrer, waren mit zwei Transparenten unterwegs, auf denen Worte Jesu aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 25, standen: «Ich war hungrig, ihr gabt mir zu essen; ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen. Was ihr für eines dieser meiner geringsten Geschwister getan habt, habt ihr für mich getan.» (Mt. 25, 35 + 40) 62 verschiedene gesellschaftliche Organisationen, Vereine, Kulturbetriebe und die drei Aargauer Landeskirchen (im Organisationskomitee vertreten durch Frank Worbs) hatten zu der Demonstration aufgerufen. 3500 Menschen aus Parteien, Gewerkschaften, Ausländer- und Integrationsvereinen, Kirchgemeinden, Pfarreien und kirchlichen Hilfswerken An der Kundgebung auf dem Aargauerplatz vor dem Regierungsgebäude sprachen neben Christoph Weber-Berg drei weitere Rednerinnen und Redner: Patrizia Bertschi, Präsidentin des Vereins Netzwerk Asyl Aargau, der erst vor Kurzem mit dem Sozialpreis der Aargauer Landeskirchen ausgezeichnet wurde, Lelia Hunziker, Leiterin der Anlaufstelle Integration Aargau, die von den Landeskirche mitgegründet wurde, und Guy Krneta, Schriftsteller und Dramaturg aus Basel. Der Anlass wurde moderiert von Elisabeth Burgener, Co-Präsidentin der SP Aargau, und Marcel Notter, Generalsekretär der Römisch-Katholischen Landeskirche Aargau. Er erklärte auch die Abänderung des ursprünglichen Titels der Aktion «Aufstand der Anständigen» in «Aufstand für Anstand». Der erste Titel sei zwar als Begriff für das Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit seit ein paar Jahren verbreitet, spricht aber in der Regel von anderen, in der 3. Person. Diese Aktion wollte ihn nicht einfach auf sich selbst anwenden, weil er dann einen ungewollten morali- Die Kundgebung mit 3500 Personen auf dem Regierungsplatz in Aarau sierenden Beigeschmack bekomme und nicht Anwesende als «Unanständige» gelten würden. Der etwas abgewandelte Titel «Aufstand für Anstand» stand auch auf den 1500 blau-roten Buttons, die von freiwilligen Mitarbeitenden der Reformierten Landeskirche restlos verteilt wurden und mit ihrem Erlös zur Finanzierung der Aktion beitrugen. Informationsdienst, F. Worbs Infos und Downloads online Alle Reden im vollständigen Wortlaut online auf www.aufstand-deranstaendigen.ch. Unterlagen und Fotos vom Anlass auf www.ref-ag.ch unter «news» und auf www.aufstand-deranstaendigen.tumblr.com (Bilder von David Zehnder). Eines der beiden Transparente der Landeskirchen an der Demo mit einem Wort Jesu, getragen von der grossen Delegation der Kirchgemeinde Rheinfelden Foto: Linda Gaeta Foto: David Zehnder Die Spitze des Demonstrationszugs mit den Rednerinnen und Rednern Landeskirche Überraschend erfolgreicher «Aufstand für Anstand» in Aarau Foto: David Zehnder, Beinwil a. See Aargau (HEKS und Caritas) waren ihrem Aufruf gefolgt. Sie wollten gemeinsam für mehr Menschlichkeit im Aargau und in der Schweiz aufstehen, für die Würde von flüchtenden, asylsuchenden und heimatlosen Menschen, für eine offene Gesellschaft und gegen Rassismus und Diskriminierung von Fremden. 3 Nr. 11, November 2015 4 Landeskirche Kirchgemeinden Auf den Spuren der Berner Reformation im Aargau Erlinsbach feierte das 450-Jahr-Jubiläum seiner reformierten Kirche Am Wochenende vom 19. / 20. September wurde in Erlinsbach das 450-Jahr-Jubiläum der zweitältesten rein reformierten Kirche im Kanton Aargau gefeiert, die 1565 von den Bernern auf der aargauischen Seite des Erzbaches errichtet worden ist. 1528, nach der Grossen Berner Disputation (Gelehrtendiskussion), ordnete Bern im gesamten Herrschaftsgebiet, wozu auch ein Teil des heutigen Aargaus und namentlich Erlinsbach AG gehörte, die Reformation an. 35 Jahre später liessen sie hier die zweite reformierte Kirche auf Aargauer Gebiet errichten. Im Kanton Solothurn blieb die konfessionelle Lage lange unklar, da die Bevölkerung je zur Hälfte für den neuen und den alten Glauben war. Für die damals einzige Kirche im Erzbachtal, welche im heutigen Erlinsbach SO stand, hatte Bern jedoch das Recht, die Pfarrstelle zu besetzen. Bern schickte den missionarisch wirkenden reformierten Pfarrer Brügger, der in der Erlinsbacher St. Nikolaus-Kirche einen «Bildersturm» durchführte und alle Altäre, Bilder und Kultgegenstände entfernen liess. Die Katholiken sahen sich gezwungen, nach Stüsslingen zur Messe zu gehen. Das war Anlass zu vielen gehässigen Konflikten, welchen die Berner durch den Bau einer kleinen reformierten Kirche auf der heute aargauischen Seite des Erzbachtals begegnen wollten. 1565 wurde sie nach nur zwei Jahren Bauzeit fertiggestellt. Konfessionelle Übergriffe und ein «Reformationsweg» zur Absicherung des Kirchgangs Der Anfang scheint aber voller Schwierigkeiten gewesen zu sein, war doch die Pfarrstelle ganze 14 Jahre unbesetzt. Die Animositäten zwischen den Konfessionen dauerten noch lange an. Mitunter waren sie nicht nur verbal sondern handgreiflich. Deshalb baute man einen speziellen Weg, der heute noch existiert und «Reformationsweg» heisst. Laut Gemeindeschreiber Bruno Vogel sollte er damals «reformierten Gläubigen den Gang vom Oberdorf in die Kirche ermöglichen, ohne das katholische Gebiet ennet dem Erzbach betreten zu müssen.» Der Historiker, Markus Widmer-Dean hat aus Anlass des Jubiläums eine historische Broschüre über die Kirche Erlinsbach verfasst, welche die wichtigsten Ereignisse in und um die Kirche, einschliesslich Erweiterungen und Ausbauten, beschreibt (das Heft ist online auf www.ref-kirchen-ag.ch unter «Erlinsbach»). Eine historische Ausstellung präsentier te a m Jubiläumswochenende auf Schautafeln die bedeutendsten Ereignisse aus der Geschichte der Kirche. Das Jubiläum feiern Mit einem einfachen Jubiläum Mitte September wollte die Kirchgemeinde Erlinsbach das Jubiläum der Errich- Landeskirche Der Bündner Musiker und Theologe Linard Bardill präsentierte zusammen mit ca. 20 Erlinsbacher Schülerinnen und Schülern ein abwechslungsreiches Programm 5 Nr. 11, November 2015 tung ihrer Kirche denken, immerhin d ie z weit ä lteste r ei n r efor m ier te Kirche im Kanton Aargau. Das Organisationskomitee mit vielen Freiwilligen hat neben einem offiziellen Festprogramm am Samstag und einem Festgottesdienst am Sonntag auch für Kinder und Jugendliche ein attraktives Programm auf die Beine gestellt, das auch dank des guten Wetters sehr gut besucht wurde. Verena Enzler, die Synodalratspräsidentin der Reformierten Kirche des Kantons Solothurn wies darauf hin, wie schwierig die Bedingungen in ihrem Kanton für die reformierte Kirche bis 1948 waren und wie sie bis dahin auf die Unterstützung der reformierten Nachbarkantone angewiesen waren. Ernst Fiechter, Präsident der katholischen Kirchgemeinde Erlinsbach erzählte einige Anekdoten über das lange gespannte Verhältnis zwischen den Konfessionen. Auch die Vertreter der beiden politischen Gemeinden überbrachten Glückw ü nsche zu m Jubiläum. Beim Verlassen der Kirche wa ren K a r u ssel l u nd Hüpf bu r g f ü r d ie Kinder bereits im Schwung. Kaffee und Kuchen, organisiert durch den Frauen- und Töchterchor, warteten auf die Gäste bis zum Nachtessen in der nebenan liegenden Trotte. Auftritte von zwei Jugendbands, die aXessMusikband der reformierten Kirche Olten und eine Band der Musikschule Erlinsbach, begeisterten das meist jugendliche Publikum mit ihrem Sound. Auf stabilem Fundament weiterbauen Im Festgottesdienst am Sonntagmorgen wurde in den Predigten das BaustellenThema aufgenommen. Pfarrer Jecklin betonte, dass ein stabiles Fundament und Weitsicht, Engagement und zwischenmenschliches Einfühlungsvermögen für den Weiterbau nötig seien. Auch Pfarrerin Wüthrich ging auf die Bedeutung eines gemeinschaftlichen Fundaments in der Kirche ein, das in den Stürmen des Lebens helfe, die an unserem Selbstverständnis rütteln. Den Festgottesdienst umrahmten die bekannten Sänger des Heart Preacher Gospelchores aus Densbüren unter der Leitung von Carol Simon. Auf den Gottesdienst folgte das traditionelle Risotto, das immer am Bettag zubereitet und verteilt wird. Um 14.30 Uhr wurde mit dem Aufsteigen vieler weisser Ballone in den strahlend blauen Himmel der Schlusspunkt gesetzt. Es ist erfreulich, dass es in wenigen Wochen – und in einer für die reformier te Kirchgemeinde Erlinsbach ziemlich turbulenten Zeit - dem Organisationsteam ein einfaches, aber sehr schönes Fest gelungen ist. Es ist eine wichtige Brücke zu einer neuen, konstruktiven Zusammenarbeit der beiden reformierten Kirchgemeinden aus zwei Kantonen links und rechts des Erzbaches, wie auch mit der katholischen Kirchgemeinde. Robert Schmid / Informationsdienst Eine wohlverdiente Pause im dichten Festprogramm Landeskirche Heute geht es nicht mehr um Bildersturm, sondern um Brückenbauen Der offizielle Festakt in der festlich geschmückten Kirche wurde von Pfarrerin Simone Wüthrich und Pfarrer Andy Jecklin, sowie dem Präsidenten der Kirchenpf lege, Viktor Blatter, eröffnet. Als erster Redner mahnte der Kirchenratspräsident der Reformierten Landeskirche Aargau, Christoph Weber-Berg, trotz Reformbedarf, nicht mit «Bilderstürmen», sondern mit Brückenbauten in die Zukunft zu schreiten. Der Festgottesdienst in der vollbesetzten Erlinsbacher Kirche mit dem Gospelchor Heart Preachers Fotos: Robert Schmid, Erlinsbach Eröffnet wurde das Fest mit einem Auftritt des bekannten Bündner Sängers und Theologen Linard Bardill, der zusammen mit ca. 20 Erlinsbacher Schülerinnen und Schülern ein mitreissendes, abwechslungsreiches Programm präsentierte. Die Freude der Jungen griff schnell auf das begeisterte Publikum über. 6 Landeskirche Sonntag, zur Verantwortung gegenüber der Umwelt, zu Armut und dem Alter ergänzen das Spektrum. Unsere Thesen für das Evangelium – Gesprächssynode im Januar 2016 Bereits 20 Reformierte Landeskirchen des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbu ndes sch reiben neue «Thesen für das Evangelium». 500 Jahre nach Martin Luther wollen die Schweizer Refor m ier ten 2017 dessen berühmten Thesenanschlag an der Schlosskirche von Wittenberg erneuern. Der Schweizerische Eva ngelische Kirchenbund, SEK, hat für die Entwicklung neuer Thesen im letzten Jahr den Prozess «Unsere Thesen für das Evangelium» gestartet. Dafür haben die 26 Reformierten Schweizer Kirchen das Heft «Mit 40 Themen auf dem Weg» erhalten, das von der Vereinigten Protestantischen Kirche Frankreichs entwickelt wurde. Der Thesenprozess im Aargau und die Gesprächssynode im Januar 2016 Auch der Kirchenrat der Reformierten Landeskirche Aargau hat dieses Heft den Aargauer Kirchgemeinden geschickt, mit der Bitte, sich auf den Prozess einzulassen und bis Ende 2015 Thesen zu einzelnen Themen aus dem Heft zu formulieren und der Landeskirche zu schicken (siehe auch a+o März 2015, Seite 8). Diese Entwürfe der Kirchgemeinden werden an einer öffentlichen Gesprächssynode a m 20. Januar 2016 im Kirchgemeindehaus Lenzburg auf kantonaler Ebene diskutier t. Anschliessend werden die Thesen zu einer kantonalen Thesensammlung zusammengefasst und verdichtet. Der nationale Thesenprozess Gemeindemitglieder, Pfarrerinnen und Pfarrer und die Kirchenleitungen können in diesem Prozess ihren Glauben reflektieren. Die Themen sind breit aufgestellt. «Gibt es mehr als einen Gott?» lautet eine Frage, «Frei sein? Ja – aber wie?» eine andere. Fragen zur reformierten Arbeitsethik, zum Landeskirche Das Themenheft des SEK vor der Aarauer Stadtkirche. Der Inhalt kann auf www.ref-500.ch heruntergeladen werden. Schon jetzt können die Kirchen ihre Thesen öffentlich machen, um andere zu inspirieren. Auf der Internetseite des Schweizer Reformationsjubiläums www.ref-500.ch ist dafür eine Plattform freigeschaltet. Dort kann das Themenheft auch bestellt oder heruntergeladen werden. Ein Postkarten-Set lädt dazu ein, andere einzuladen. Das Ziel: ein nationales Thesenpapier 2017 Bis zum Sommer 2016 schicken die Kantonalkirchen die kantonal verdichteten Thesenpapiere an den SEK. Der Kirchenbund stellt den Kirchen während der Herbst-Abgeordnetenversammlung am 7. November 2016 im Beisein nationaler und internationaler Gäste eine erste Synthese vor. Diese wird 2017 in den Kirchen diskutiert und dann als Essenz des schweizerischen reformierten Glaubens auf den internationalen Veranstaltungen ab 2017 präsentiert. komm. SEK / Informationsdienst Gesprächssynode 2016 Die Gesprächssynode zum Prozess «Unsere Thesen für das Evangelium» findet am 20. Januar, 8.45/9.30 Uhr – 16.30 Uhr, im reformierten Kirchgemeindehaus Lenzburg statt. Der Anlass beginnt mit einem Gottesdienst um 8.45 Uhr im Saal des Kirchgemeindehauses, um 9.30 Uhr Begrüssung. Einmal pro Amtsperiode kommen die Aargauer Synodalen zu einer Gesprächssynode zusammen. An der ganztägigen Veranstaltung soll ein zentrales oder zukunftsträchtiges Thema der Kirche diskutiert werden. Die halboder ganztägigen Gesprächssynoden sind öffentlich. Dazu sind speziell die Synodalen und alle interessierten Mitarbeitenden eingeladen. Nr. 11, November 2015 Evangelisches Schweizer Jugendfest zum Reformationsjubiläum 2017 «Jetzt wollen wir die Welt verändern!» Spendenaktion 2016 – 17 im Rahmen des Reformationsjubiläums Vom 3. bis 5. November 2017 findet in Genf ein Festival der Schweizer evangelischen Jugend statt. Das Festival steht der gesamten protestantischen Jugend offen, aus den reformierten Kirchgemeinden und auch aus den evangelischen Bewegungen, die das Grundkonzept unterstützen. Zu diesem Zweck wurde der Verein «Evangelisches Jugendfestival 2017» gegründet, der von Vertretern der Jugendbeauftragten der Mitgliedkirchen und anderen Fachleuten geleitet wird. Im Vorstand des Vereins ist Beat Urech von der Reformierten Landeskirche Aargau. Das Festival wird ein vielfältiges Programm mit Austausch, Bibelarbeit, Liedern, Konzerten, Talks und Zeiten der Stille anbieten. 500 Jahre Reformation feiern bedeutet auch, Dankbarkeit für die Reformation und die Geschichte der reformierten Kirche zu bekunden. Um diese Dankbarkeit als Teil der Feiern zum Reformationsjubiläum auszudrücken, ruft der Kirchenbund SEK seine Mitgliedkirchen auf, drei ausgewählte Projekte der Hilfs- und Missionswerke durch Spenden zu unterstützen. Ausserdem kann jede und jeder ganz persönlich und individuell mit einer speziellen App helfen. Zwischen 2016 und 2017 sind die Schweizer Kirchen und Protestanten aufgerufen, mit ihren Spenden und Kollekten drei spezielle Projekt zu unterstützen, die die drei kirchlichen Hilfswerke HEKS, Brot für alle und mission 21 (DM) zu diesem besonderen Anlass ausgewählt haben. Um für diese Projekte und die «R500-Photo»-App zu werben, wurde vom SEK ein Flyer produziert, der im November 2015 in hoher Auflage an alle Kirchgemeinden – auch im Aargau – geschickt wird. Kollekten im Rahmen des Jubiläums Die Kantonalkirchen und alle Gemeinden sind aufgerufen, wenigstens eine Kollekte im Jahr 2016 und 2017 zugunsten dieser Projekte zu erheben und den Ertrag an den SEK zu überweisen, der ihn dann an die Werke verteilt. Bei allen Aktivitäten und Gottesdiensten rund um das Reformationsjubiläum können ausserdem Spenden für diese Projekte gesammelt werden. Die Kirchen und die Gemeinden sollen die Spendensammlung vom Januar 2016 bis Dezember 2017 durchführen. Es wird eine Spendensumme von mindestens einer Million Franken angestrebt. Informationsdienst Aargau Impressum Herausgeber Kirchenrat der Reformierten Landeskirche Aargau komm. SEK / Informationsdienst Redaktion Informationsdienst Frank Worbs, Barbara Laurent Redaktionsadresse Reformierte Landeskirche Aargau Stritengässli 10 Postfach, 5001 Aarau Tel 062 838 00 18 E-Mail: [email protected] Ausschnitt aus dem Prospekt des SEK Abonnements Für neue Abonnements oder Adressänderungen: Sekretariat der Landeskirche, Barbara Hofer Tel 062 838 06 54, [email protected] Layout RENZEN Communications, Aarau Foto: Werner Rolli Druck Kasimir Meyer AG, Wohlen erscheint monatlich Für angestellte, ehrenamtlich und freiwillig mitarbeitende Mitglieder der Landeskirche Auflage: 2’400 Redaktionsschluss Für Nummer 12, Dezember 2015: Freitag, 13. November Landeskirche Mit der «R500-Photo»-App für iOS und Android können Userinnen und User aus selbst gemachten und in der App hochgeladenen Fotos Spenden macht (auf www.ref-500.ch unter «Projekte» / Spenden). Pro 500 mit der App hochgeladenen Bildern beteiligt sich der Kirchenbund an der Spendenaktion mit 2000 Franken. 7 8 Landeskirche Aargauer Kirchen Online-Dokumentation der reformierten Kirchen im Aargau In der Online-Dokumentation der inzwischen 94 reformierten Kirchen im Aargau auf www.ref-kirchen-ag. ch sind Anfang November 50 Kirchen aufgeschaltet. In den letzten Monaten wurden folgende reformierte Kirchen neu dokumentiert und aufgeschaltet: • Beinwil am See • Brugg (siehe Legende unten) • E rlinsbach (mit PDF des Hefts zur 450-Jahr-Geschichte der Kirche) • Kirchleerau • Koblenz • Muri • Oftringen Informationsdienst Legenden: Der Brugger Glockenstreit Landeskirche Vor dem Brugger Kirchgemeindehaus, nahe an der Stadtmauer steht heute eine grosse Glocke. Friedlich zeigt sie sich den Besuchern und lädt zum Entdecken von Inschriften und den Figuren der vier Evangelisten ein. Der Weg, den sie bis zu diesem Platz zurückgelegt hat, war jedoch lang und konfliktreich. Die Glocke stammt aus dem Jahr 1670 u nd w u rde von Hei n r ic h Füessl i in Zürich gegossen. Ihre Umschrift lautet: «Ruefet die Gmeind zusamen lobet des Herren Namen. Anno Domini 1672.» Sie ist 1412 Kilogramm schwer, 126 Zentimeter hoch und klingt im Ton f‘. Sie war vom 17. Jahrhundert an Teil des Brugger Geläutes. I m Ja h r 1924 wa r die refor mier te Kirchgemeinde Brugg nicht mehr zufrieden mit ihrem Geläut. Es schnitt im Vergleich zum damals moderneren der katholischen Kirche schlecht ab. Deshalb entschied man sich für die Elekt rifizierung des Geläutes und wollte bei dieser Gelegenheit drei Glocken hinzukaufen und eine alte ersetzen. Dies betraf eben die f‘-Glocke. Die Kirchgemeinde plante, sie einzuschmelzen, wofür die Glockengiesserei Rüetschi in Aarau einen Betrag von 2965.20 Franken bezahlt hätte. Von diesem Vorhaben waren nicht alle Gemeindeglieder begeistert, und es formierte sich eine Widerstandsbewegung. An der Spitze standen der ehemalige Direktor von Königsfelden, Leopold Frölich, und Dr. Ernst Laur. Diese beiden Personen sahen die Lösung in einer Geldsammlung zugunsten der Erhaltung der Glocke. Bis zum Jahr 1925 brachten sie 2135 Franken zusammen. Die Kirchgemeindeversammlung beschloss daraufhin, die Glocke zu behalten und einen Platz für sie zu finden, um sie aufzustellen. Dies war noch nicht geschehen, als sich eine Alternative anbot. Der Reformierte Kirchenbauverein Wohlen fragte an, ob er diese Glocke in der reformierten Kirche Wohlen, deren Bau im selben Jahr begonnen hatte, nut zen dü rfe. Die K i rchgemeinde Brugg überliess Wohlen die Glocke als Leihgabe. Am 4. September 1925 Die heute vor der Kirche Brugg frei stehende Glocke war bis 1925 Teil des Geläuts und hat seitdem eine bewegte Geschichte erlebt wurde sie nach Wohlen transportiert und sofort aufgezogen. Dort blieb die Glocke sieben Jahre lang hängen. Im Jahr 1932 beschlossen die Wohler, eigene Glocken zu beschaffen. Die Brugger Glocke durfte nun wieder nachhause zurückkehren. Kurz darauf, bevor sie ihren endgültigen Platz einnehmen konnte, wurde die Brugger Glocke noch einmal zum Politikum. 1938 erhielt Brugg ein Angebot einer reformierten Kirchgemeinde aus Österreich, die die Glocke gerne übernommen hätte. Doch die Brugger Kirchgemeinde lehnte ab. Einerseits waren politische Gründe im Spiel, denn im selben Jahr wurde Österr eich von Nazideutschla nd besetzt und schloss sich dem Deutschen Reich an, andererseits war der von Frölich und Laur gesammelte Betrag für das Aufstellen der Glocke in Brugg bestimmt, sodass man die Glocke in der eigenen Stadt behalten wollte. Für die Glocke wurde ein Sockel unter dem Turm errichtet, wo sie heute noch steht und jenes Geläut hören kann, dem sie selber einmal angehört hat. Aufgezeichnet von Raffael Sommerhalder Korrigendum Fehler in der Beschreibung der Legislaturprojekte Im a+o Oktober ist auf Seite 11 in Spalte 3 bei Umstellungsarbeiten im Layout ein bedauerlicher Fehler passiert: Der letzte Absatz, der in Spalte 3 unter der Überschrift «Musik in der Kirche» stand, gehört nicht zum Projekt Musik sondern zum ersten Beitrag auf der Seite 11, also zum «Legislaturprojekt Personalentwicklung» als letzter Absatz. Es sind die Informationen zu den Kosten des Projekts Personalentwicklung: «Für personelle Ressourcen, Sachkosten und externe Aufträge sind pro Jahr 80’000 Franken vorgesehen. Das Kostendach für die Dauer des Projekts in den Jahren 2016 bis 2018 ist mit 240’000 Franken veranschlagt.» Synode Nr. 11, November 2015 Gemeindeentwicklung und Personalmanagement im Fokus der neuen Amtsperiode Vorschau auf die Synode am 4. November Am 4. November kommen die ca. 180 Synodalen der Reformierten Landeskirche Aargau im Grossratssaal in Aarau zur zweiten Sitzung der laufenden Amtsperiode zusammen. Neben den üblichen Geschäften einer Herbstsynode wie dem Voranschlag 2016 und dem Finanzplan für die nächsten vier Jahre geht es vor allem um besondere Schwerpunkte und Projekte in den Bereichen Gottesdienst und Musik, Gemeindeentwicklung und Personalmanagement für die neue Amtsperiode 2015 – 2018. Ausserdem soll durch drei Massnahmen die Berufsgruppe der Katechetinnen und Katecheten gestärkt werden.gestaltet werden. Neben hochkarätigen Konzerten werden ein Kirchenmusiksymposium und ein Orgelwettbewerb stattfinden. Der Kirchenrat legt der Synode für das Jahr 2016 einen Voranschlag für die Zentralkasse der Landeskirche mit einem Aufwandüberschuss von 109’755 Franken bei einem Gesamtumfang von 11’097’925 Franken vor. Das Budget basiert weiterhin auf einem reduzierten Zentralkassenbeitrag der Kirchgemeinden von 2,3 %. Der Aufwandüberschuss kann aus dem Eigenkapital gedeckt werden. Drei Projekte für die Dauer der Amtsperiode Das Projekt «Musik in der Kirche» soll in den Jahren 2015 – 18 besondere musikalische Impulse für das gottesdienstliche Feiern der Kirchgemeinden geben. In dem neuen Projekt, das an das Projekt «Popularmusik in der Kirche» anknüpft, sollen sowohl klassische Kirchenmusik als auch Jazz, Rock, Pop, Gospel, Ländlermusik und Musik aus aller Welt einbezogen und gleichwertig im Gottesdienst etabliert werden. Um das zu erreichen, sollen besondere Musikangebote über Kirchgemeindegrenzen hinaus vernetzt und erfahrene Musikerinnen und Musiker vermittelt werden. Auch die Chorleitung und das Orgelspiel sollen unterstützt werden. Für das Projekt sind in den Jahren 2016 – 18 180’000 Franken vorgesehen. Das Projekt «Gemeindeentwicklung» soll «verschiedenartige Modelle der Zusammenarbeit zwischen Kirchgemeinden, neue Ansätze der Profilierung und Fokussierung des Angebots, zeitgemässe und flexible Gemeindestrukturen sowie zukunftsorientierte Formen von Mitgliederbeziehungen» entwickeln und in den Gemeinden etablieren. Dazu wird das derzeitige Modell der «Partnerschaftlichen Gemeindeleitung» in den Kirchenpflegen evaluiert und allenfalls angepasst. Im Rahmen der verstärkten Zusammenarbeit der K i rchgemei nden sollen reg iona le Schwerpunkte und Profilgemeinden sowie neue zielgruppenorientierte Angebote entwickelt werden. Ausserdem geht es um Modelle zum Teilen und gemeinsamen Führen von Stellen, nicht territoriale Gemeinden und neue Formen der Kirchenmitgliedschaft. Dafür beantragt der Kirchenrat ein Kostendach von 450’000 Franken in den nächsten drei Jahren. Weil der Bedarf der Kirchenpflegen an Beratung und Unterstützung bei der Personalführung, bei der partnerschaftlichen Gemeindeleitung und bei Konflikten hoch ist, sollen mit dem dritten grossen Projekt, «Personalentwicklung», die Kirchgemeinden im Bereich des Personalmanagements gezielt unterstützt und das Angebot an Hilfsmitteln, Beratung und Schulung nachhaltig ausgebaut werden. Hier geht es vor allem um die Förderung der kirchlichen Mitarbeitenden und ihrer Kompetenzen. Das Projekt soll umfassende Tools für das Personalmanagement erarbeiten wie arbeitsrechtliche Grundlagen, Formulare, Checklisten und Abläufe z. B. für die Besetzung von Pfarrstellen, Stellenprofile und Muster-Funktionsbeschriebe für alle Anstellungsverhältnisse, Musterarbeitszeugnisse und Leitfaden für Mitarbeitendengespräche. Für dieses Projekt werden in den nächsten drei Jahren 240’000 Franken veranschlagt. Stärkung der Berufsgruppe der Katechetinnen und Katecheten Der Kirchenrat möchte aus verschiedenen Gründen die Katechetinnen und Katecheten, die in den Kirchgemeinden Religionsunterricht erteilen, durch drei verschiedene Massnahmen speziell stärken. Die Synode berät folgende Vorschläge: 1. Die Anstellungs- und Arbeitsbedingungen der Katechetinnen und Katecheten sollen an das veränderte Umfeld angepasst werden. 2. Sie sollen eine offizielle Berufsvertretung erhalten, einen «Konvent», der ihre Interessen vertritt und Austausch und Vernetzung fördert. 3. Die Katechetinnen und Katecheten sollen nach Abschluss ihrer Ausbildung im Rahmen eines jährlichen festlichen Gottesdienstes offiziell zum Dienst in der reformierten Kirche beauftragt werden. Beantwortung der Motion zur Form des Kirchenaustritts Mit einer Änderung der Kirchenordnung will der Kirchenrat eine Motion vom November 2014 zur Vereinfachung der formalen Hürden beim Kirchenaustritt umsetzen. Die Mitteilung eines Kirchenaustritts soll wieder (wie früher) als einfaches Schreiben per Post möglich sein und nicht zwingend als Einschreiben, wie es die Kirchenordnung der Aargauer Landeskirche seit 2012 vorschreibt. Die Bestimmung wurde in den Kirchgemeinden entweder gar nicht eingehalten, oder nicht eingeschrieben geschickte Austritte wurden mit der Bitte um nochmaliges Zusenden per Einschreiben retourniert, was oft zum Ärger der Betroffenen Anlass gab. Informationsdienst Synode Gemeinden 9 Kirchenrat Meldungen Finanzausgleich 2014 Sieben Kirchgemeinden erhielten für das Jahr 2014 auf der Grundlage der Jahresabschlüsse Beiträge aus dem Finanzausgleichsfonds der Landeskirche (in Klammern der Steuerfuss der Kirchgemeinde): • Aarburg (25 %): Fr. 42’550.– • Birrwil (21 %): Fr. 6’330.– • Densbüren (23 %): Fr. 62’704.– • Reitnau (23 %): Fr. 35’188.– und einen Baubeitrag von 43’400 Franken • Rued (23 %): 89’327.– • Thalheim (23 %): 75’966.– • Wegenstettertal (21 %): Fr. 9’838.– • Zurzach (23 %): Fr. 61’017.–. Folgende Kirchgemeinden erhielten lediglich Baubeiträge: BirmenstorfGebenstorf-Turgi: 27’000 Franken, Leutwil-Dürrenäsch: 114’155 Franken, Brittnau: 18’000 Franken. Insgesamt wurden für Beiträge für den Finanzausgleich 2014 in Höhe von 382’920 Franken und Baubeiträge in Höhe von 202’555 Franken aus dem Finanzausgleich der Landeskirche bezahlt. Der Finanzausgleichfonds wies Ende 2014 einen Bestand von 2’827’904 Franken aus. Kirchenrat Neuer Vizedekan des Dekanats Baden Der Kirchenrat hatte Verena Fantozzi, über ihre Pensionierung hinaus bis Ende 2015 als Vizedekanin im Dekanat Baden bestätigt, weil der von der Dekanatsversammlung Baden vorgeschlagene Nachfolger, Sozialdiakon Simon Wälchli. erst ab Januar 2016 die Mindestanzahl von Dienstjahren als Voraussetzung für die Wahl in die Dekanatsleitung aufweist. Der Kirchenrat hat im September auf Vorschlag der Dekanatsversammlung Baden Simon Wälchli, Sozialdiakon in der Kirchgemeinde BirmenstorfGebenstorf-Turgi, zum Vizedekan des Dekanats Baden mit Amtsantritt am 1. Januar 2016 gewählt. Informationsdienst Kommissionen Herausgeberkommission der Zeitung «reformiert.» Aargau Der Kirchenrat hat im September auf einen der von ihm zu besetzenden Sitze der Herausgeberkommission der Zeitung «reformiert.» Aargau eine journalistische Fachperson gewählt: Anne-Käthi Kremer, geb. 1985, wohnhaft in Seengen. Anne-Käthi Kremer hat an der Zürcher Fachhochschule in Winterthur Journalismus und Organisationskommunikation studiert. Seit 2009 arbeitet sie bei Tele M1 als TV-Journalistin und Moderatorin. Sie ist in Zofingen in einem Pfarrhaus aufgewachsen und war viele Jahre CEVI Leiterin in Zofingen. Die Herausgeberkommission hat 10 Mitglieder, von denen jeweils 5 Mitglieder von der Synode und vom Kirchenrat gewählt werden. Für jeweils ein Mitglied haben Pfarrkapitel und Diakonatskapitel ein Vorschlagsrecht zuhanden des Kirchenrats. Diese Sitze sind zurzeit nicht besetzt. Informationsdienst Ausbildung Neuer Lehrgang an der KTS Bern: Pfarrberuf für Berufsleute Die Kirchlich-Theologische Schule, KTS, in Bern ermöglicht in zwei Jahren den kürzesten und kostengünstigsten Weg zum Theologiestudium an den Universitäten Bern und Basel. Sie richtet sich an Berufsleute ohne Matur und ist in den Campus Muristalden Bern integriert. Der nächste Ausbildungsgang startet im August 2016. Foto: KTS Bern / Alexander Egger 10 Unterricht in der KTS Bern Die Studierenden kommen aus unterschiedlichen Lebens- und Berufssituationen und sind zwischen 20 und 40 Jahren. Darum bietet das Lernen in dieser Gruppe eine speziell Schulerfahrung. Die Ausbildung setzt mit den alten Sprachen, der Einführung ins theologische und historische Denken, mit Musik und Gestalten Schwerpunkte, die auf das Theologiestudium und Pfarramt vorbereiten und den Studienstart entlasten. Der Unterricht findet von Montag bis Donnerstag statt. Der Freitag ist schulfrei und kann für selbständiges Arbeiten oder auch für eine Teilzeit-Tätigkeit genutzt werden. Es besteht in der Wohngemeinschaft des Campus Muristalden die Möglichkeit, eine kostengünstige Unterkunft in der Stadtmitte Berns zu finden. Informationen und Anmeldung: www.theologischeschule.ch Kontakt: 079 362 73 70 [email protected] Personen Seengen-Boniswil-Egliswil-Hallwil Die Kirchgemeinde Seengen-BoniswilEgliswil-Hallwil sucht auf den Sommer 2016 eine Pfarrperson (80 – 100 %) mit Schwerpunkt Jugend (siehe w w w. kirche-seengen.ch). Pfarramt und Sozialdiakonie Zofingen Die Kirchgemeinde Zofingen sucht eine Pfarrerin oder Pfarrer (60 – 80 %, Schwerpunkt Kirch k reis Vordemwald) und eine Sozialdiakonin oder Sozialdiakon (60 – 80 %, Schwerpunkt Kirchkreis Strengelbach). Auskünfte: Hansruedi Tüscher, Kirchenpflege, 079 215 72 77. Bewerbung an: sekretariat@ ref-zofingen.ch, Stellenprofile unter: www.ref-zofingen.ch. Informationsdienst Mission 21 früher und heute am Pfarrkapitel in Windisch Der Vorstand des Pfarrkapitels hatte Claudia Bandixen, Direktorin von mission 21 und ehemalige Aargauer Kirchenratspräsidentin, zu einem Vortrag über das 200-Jahr-Jubiläum von mission 21 an die Herbstversammlung des Pfarrkapitels am 20. Oktober in der reformierten Kirche Windisch eingeladen. Unter dem Titel «200 Jahre unverschämt viel Hoffnung – und jetzt» berichtete sie von den Ursprüngen der Missionsarbeit in Basel, die zum grossen Teil von süddeutschen pietistischen Kreisen getragen wurde, und den heutigen Herausforderungen. Sie berichtete vor allem von afrikanischen Regionen, in denen islamistische Extremisten die christlichen Gemeinden bedrohen. Im geschäftlichen Teil berichteten Pfr. Martin Schaufelberger, Leiter des Ausserdem wählte das Pfarrkapitel Pfrn. Esther Worbs, Teufenthal, in den Vorstand. Zum Schluss wurden verschiedene Informationen über die geplanten Aktivitäten zum Reformationsjubiläum 2017, den Verein «Sichtwechsel», Präventionsarbeit in den Kirchgemeinden und die «Lange Nacht der Kirchen» 2016 vorgestellt. Frank Worbs Die Versammlung des Pfarrkapitels am 20. Oktober in der ref. Kirche Windisch Personen Pfarramt Pfarrkapitel Bereichs Seelsorge der Landeskirche, und Pfr. Martin Kuse über die Einsätze und heutige Organisationsstruktur des Careteams Aargau. Es wurde von einem reformierten Spitalpfarrer, Hans-Peter Ott, vor ca. 15 Jahren initiiert und ist heute ein fester Teil des «Kantonalen Katastrophen Einsatzelements» KKE. Die ca. 30 Aargauer «Caregiver» werden im Einsatzfall von Telefon 143 aufgeboten. Bei ca. 120 Einsätzen pro Jahr, zumeist beim Überbringen der Nachricht von überraschenden Todesfällen und Unfällen, kommen die einzelnen Careteammitglieder auf durchschnittlich drei bis vier Einsätze im Jahr. Foto: F. Worbs Offene Stellen in Gemeinden 11 Nr. 11, November 2015 12 Pädagogik und Animation Roundabout Grosse «roundabout»Tanzshow in Suhr I n der Bä ren mat te Su h r fa nd a m 17. Oktober mit 180 jungen Tänzerinnen aus den Kantonen Aargau und Luzern die «roundabout»-Tanzshow statt. «roundabout» ist ein von der Reformierten Landeskirche Aargau unterstütztes genderspezifisches Streetdance-Angebot des Blauen Kreuzes AG/LU, das Tanz und Gemeinschaft für Mädchen und junge Frauen verbindet. Mit der Show wurde zugleich das 15-jährige Jubiläum von «roundabout» gefeiert, das seit elf Jahren auch in den Kantonen Aargau und Luzern durchgeführt wird, wo Sandy Finsterwalder die Arbeit leitet. Eine gelungene Show mit 16 Gruppen, die zwei Mal aufgeführt wurde, bot sich den insgesamt mehr als 400 Zu- schauenden. Den Anfang macht die roundabout Kids-Gruppe (unter 12 J.) Meisterschwanden/Fahrwangen mit dem «Hippiebus». Anschliessend kamen unter anderen Youth-Gruppen (12 – 20 J.) aus Buchs-Rohr, Lenzburg und Zofingen oder die eben erst neu aufgebaute Gruppe in Suhr mit Songs wie «Get Lucky» von Pharrell Williams. In Schwarz und Weiss gekleidet bot eine der Gruppen aus Mellingen eine tolle Show, die mit dem Banana Song der Minions ausklang. Auch Muri war vertreten, der erste Schweizer Ort, der es auf vier roundabout-Gruppen brachte. Energie, Spass und Leidenschaft zeigte die Showgruppe RDC, die aus den Leiterinnen der roundabout-Gruppen besteht und für einen gelungenen Abschluss sorgte. «roundabout» ist ein genderspezifisches Streetdance-Angebot für Mädchen «roundabout»-Gruppen werden in Zusammenarbeit mit der örtlichen Jugendarbeit vor allem in reformierten, inzwischen auch in kat holischen Kirchgemeinden oder mit Sportvereinen aufgebaut. Mit Unterstützung von Lilian Studer (Geschäftsleiterin Blaues Kreuz AG/ LU) und Olivia Slavkovsky (Jugendbeauftragte der Reformierten Landeskirche Aargau) und etlicher Sponsoren hat Sandy Finsterwalder die gelungene Show auf die Beine gestellt. Die Sandra Finsterwalder, Kantonale Leiterin roundabout Blaues Kreuz AG/LU Kontakt: Herzogstrasse 50, Aarau, Tel. 062 837 70 10, [email protected] Fotos: zVg roundabout / Blaues Kreuz Fotos: zVg roundabout / Blaues Kreuz Pädagogik und Animation Die Kids-Gruppe von «roundabout» aus der Kirchgemeinde Meisterschwanden-Fahrwangen Bildung und Gesellschaft Nr. 11, November 2015 13 13 Diakonie Betreuungs- und Wohnformen für Menschen mit Demenz Ca. 250 Menschen ver folg ten das Hauptreferat von Dr. med. Albert Wettstein, Vizepräsident der Alzheimervereinigung des Kantons Zürich und bis vor vier Jahren Stadtarzt von Zürich, Der Informationsmarkt mit dem Stand der Aargauer Landeskirchen (re.), betreut auf ref. Seite von Claire Huwyler und Christian Härtli über Demenzgerechte Betreuungs- und Wohnformen. Die Diagnose Demenz verunsichere sowohl die erkrankte Person als auch ihr Umfeld. Je früher sich Betroffene und Angehörige mit dem Verlauf und den Begleiterscheinungen der Erkrankung befassten, desto besser greifen die zahlreichen Entlastungs-, Betreuungs- und Pflegeangebote, erklärte er. «Im Zusammenhang mit Demenz existieren zwei Ängste. Wenn ich mich abklären lasse, fürchte ich erstens die stigmatisierende Diagnose Alzheimer. Zweitens existiert der sogenannte Rumpelstilzchen-Effekt. Beängstigend ist, wenn ich Verhaltensstörungen zeige und sie nicht benennen kann. Wenn ich dem Teufel Alzheimer aber einen Namen geben kann, verliert er seine Macht.» auftreten und sein Publikum zu fesseln wissen. Rund 60 Prozent der Menschen mit Demenz leben zuhause. Dies ist möglich, weil sie von ihrem Umfeld meist unentgeltlich betreut und gepflegt werden. Mit zunehmendem Schweregrad der dementiellen Erkrankung braucht es aber zusätzliche Hilfeleistung oder die Pflege und Betreuung in einem Heim. Auf dem anschliessenden Podium, moderiert von der Publizistin und Buchautorin Klara Obermüller diskutierten Irene Leu von der Basler Stiftung Wirrgarten und Edgar Studer, Geschäftsleiter des Kompetenzzentrums Demenz Bethlehemacker in Bern, mit Albert Wettstein. «Bei uns finden auch Menschen mit einer schweren Demenz ein Wohnangebot, das ihren verstärkten emotionalen Bedürfnissen gerecht wird» erklärte Edgar Studer. Dazu gehörten beispielsweise das Thermospa, emotionale Entspannungsbäder sowie ein speziell gestalteter Garten der Glücksgefühle. Die von Irene Leu geleitete Stiftung Basler Wirrgarten setzt auf die Pfeiler Beratung, Betreuung und Schulung. Foto: Jürgen Heinze Podiumsdiskussion zum Thema Wohnformen für Demenz-Kranke mit (v. li.): Albert Wettstein, Irene, Leu Edgar Studer und Klara Obermüller Zum Rahmenprogramm gehörte wiederum der Markt mit Angeboten und Organisationen rund um Altersfragen im Aargau, an dem auch die beiden Landeskirchen mit einem gemeinsamen Stand teilnahmen und unter anderem ihre Palliative-Care-Angebote vorstellten. Informationsdienst / C. Frei Bildung und Gesellschaft Die Reformierte und die RömischKat holische La ndesk irche Aa rgau haben zusammen mit Pro Senectute Aargau, dem kantonalen Departement Gesundheit und Soziales, sowie der Schweizerische Alzheimervereinigung am 1. Oktober, dem «Tag des älteren Menschen», zum zweiten Mal mit grossem Erfolg eine gemeinsame kantonale Alterstagung im Kultur und Kongresshaus Aarau durchgeführt. Nach dem Thema Hochaltrigkeit beim ersten Anlass im Oktober 2014 ging es 2015 um das Thema Demenz. Die Tagung bot mit Vorträgen, Podium und ca. 20 Informationsständen eine Informationsplattform zu zeitgemässen Betreuungs- und Wohnformen für Menschen mit Demenz. Foto: F. Worbs Kantonale Alterstagung am 1. Oktober 14 Bildung und Gesellschaft Theologie Feierlicher Abschluss des Theologiekurses auf dem Rügel Ein letztes Mal trafen sich die Teilnehmenden des dreijährigen Evangelischen Theologiekurses der Reformierten Landeskirche 2012 – 2015 auf dem Rügel und verbrachten am 18. / 19. September ein Studienwochenende miteinander. Ein letztes Mal wechselten Informationsteile, Gruppenarbeiten und intensive Gespräche, auch ausserhalb der offiziellen Zeiten einander ab. Den Abschluss bildete am Samstag ein feierlicher Gottesdienst, den die Teilnehmenden selber vorbereitet und gestaltet hatten: ein Predigtteil zum Gleichnis vom grossen Gastmahl nach Lukas 14, 12 – 24 und ein Abendmahl, eingerahmt von viel Musik. Jürg Hochuli machte in seiner Funktion als Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft den Teilnehmenden Mut, auch weiterhin auf dem Weg zu bleiben, dabei Umwege und selbst Umkehr nicht zu scheuen. Schliesslich konnten 4 Frauen und 5 Männer ihre offizielle Kursbestätigung in Empfang nehmen. Für die Teilnehmenden, die erst ein oder zwei Kursjahre absolviert haben, wird es hingegen weitergehen. Etwas Wehmut war auch dabei an diesem wunderschönen goldenen Herbsttag auf dem Rügel: Drei Jahre waren die Teilnehmenden unter der kompetenten Leitung von Pfarrer Dr. theol. Stephan Degen-Ballmer und Pfarrerin Dr. theol. Christine Nöthiger-Strahm miteinander auf einem intensiven Weg: Wissen erwerben, sich Fragen stellen zu Religion, Kirchengeschichte, Ethik und nicht zuletzt zum eigenen, persönlichen Glauben. Fragen, die niemals zu Ende gehen. Deshalb wollen sich die Absolventinnen und Absolventen auch nach dem offiziellen Kursende weiterhin regelmässig treffen und den intensiven, persönlichen Austausch pflegen. Der Theologiekurs geht mit einem neuen ersten Kursjahr weiter, das am 24. Oktober 2015 begann. Es ist für kurze Zeit noch möglich, einzusteigen. Barbara Strasser, Kursteilnehmerin Informationen auf www.ref-ag.ch unter «Bildung & Spiritualität» oder bei Stephan Degen-Ballmer, Tel. 062 838 06 52, [email protected] 3. Themenabend Theologie & Glauben Von den Schriften zur (Heiligen) Schrift Im Rahmen des Evangelischen Theologiekurses findet in diesem Jahr der dritte Themenabend Theologie & Glauben statt. Die Themenabende haben jeweils zwei Teile: An den Vortrag schliesst sich ein Café-theophilo an, in dem das Gehörte diskutiert und argumentativ bedacht wird. Ziel ist, dass alle Teilnehmenden zu einer eigenen Meinung finden. An diesem Themenabend referiert Thomas Staubli, Theologe und seit 2000 Leiter des Projektes «Bibel+Orient Museum» der Universität Fribourg über das Thema «Von den Schriften zur (Heiligen) Schrift». Das Alphabet und die Heiligen Schriften entstanden im Kulturraum des Vorderen Orients, vor allem in den Gegenden an der Ostküste des Mittelmeeres. Das ist kein Zufall. Die Errungenschaft des Alphabets ermöglichte Foto: zVg Bildung und Gesellschaft Die Teilnehmenden des Ev. Theologiekurses der Jahre 2012 – 2015 am Abschlusswochenende im September auf dem Rügel Nr. 11, November 2015 15 15 Medienfenster Religionsunterricht «Und leuchtet wie die Sonne» – Vorlese- und Erzählbuch Thomas Staubli, Universität Fribourg, referiert am 12. November über Heilige und andere Schriften eine allmähliche Demokratisierung von Bildung und schriftlicher Kommunikation. Die hebräische Bibel, das griechische Neue Testament und der arabische Koran sind die kanonisierten Spitzenprodukte dieser Bemühungen. Die heute allgegenwärtige Alphabetschrift ist ein Symbol für das orientalische Erbe des Abendlandes und damit auch für die «Vertikale Ökumene», das heisst für den geschichtlichen Zusammenhang zwischen Kulturen und Religionen, die häufig zu Unrecht isoliert betrachtet oder sogar gegeneinander ausgespielt werden. Dieser Themenabend bezieht sich auf den Unterrichtsblock «Bibel – Einblicke in die Schriften des Alten Testaments» innerhalb des Evangelischen Theologiekurses. Stephan Degen-Ballmer Donnerstag, 12. November, 19 – 21.30 Uhr, Bullingerhaus, Jurastrasse 13, Aarau. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Freiwilliger Unkostenbeitrag Fr. 20.–. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Joseph von Eichendorff ist überzeugt, dass die Welt zu singen anhebt, wenn das Zauberwort getroffen wird. Georg Philipp Friedrich von Hardenberg (Novalis) hält fest: «Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren sind Schlüssel aller Kreaturen, und man in Märchen und Gedichten erkennt die wahren Weltgeschichten, dann fliegt vor einem geheimen Wort das ganze verkehrte Wesen fort.» «Und leuchtet wie die Sonne» präsentiert eine bis zwei Geschichten vom 11. November bis 6. Januar, vom Martinstag also bis Dreikönig. Textgestalter ist der Kinder- und Jugendbuchautor Willi Fährmann, Bildgestalter der Künstler Paul König. Zielgruppe: 5 – 99. Zur Sprache kommt Kurzprosa: Fabeln, Sagen, Legenden, Novellen, Erzählungen. Ein thematisches Kaleidoskop. Zum Beispiel am 25. Dezember: «Mirjam». Am 30. Dezember: «Sehen mit neuen Augen» und «Sterne». Am 31. Dezember: «Die Badewanne» und «Zur Jahreswende». Am 1. Januar: «Zum neuen Jahr» und «Jan und die toten Säuglinge». Ausleihbar unter der Exemplarnummer 101759. Rainer Jecker Fachstelle Katechese-Medien, Hohlgasse 30, 5000 Aarau, Tel. 062 836 10 64, Fax 062 836 10 65, [email protected] – www.katechese-medien.ch Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 9 – 11 und 14 – 17 Uhr Bildung und Gesellschaft Foto: zVg Vorlesen und erzählen sind starke Tätigkeiten. Das Medium Vorlese- und Erzählbuch funktioniert anders als die unzähligen Bildschirme, die uns täglich an die Hand nehmen (wollen). Das Wort braucht den Menschen, der es ausspricht, und den Menschen, der es hört. 16 Bildung und Gesellschaft Weltweite Kirche Unbegleitete minderjährige Asylsuchende suchen Pflegefamilien Bildung und Gesellschaft Im Strom von Flüchtlingen wird unter anderen ein Begriff in der Öffentlichkeit besonders wahrgenommen: «UMAs», also Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ohne Begleitung Erwachsener. Allein im Aargau leben derzeit 140 UMAs. In Asylunterkünften unter Erwachsenen dürfen sie nicht untergebracht werden. Daher hat der Kanton zentrale Unterkünfte in Aarau eingerichtet (ca. 120 Plätze insgesamt). Dort finden vor allem 16- bis 18-jährige männliche Jugendliche ein vorübergehendes Zuhause. Doch für Mädchen und jüngere Kinder werden dringend Plätze in Familien gesucht. Dieses Anliegen trägt die Fachstelle Weltweite Kirche darum weiter in die Kirchgemeinden. Die Organisation familynetwork.ch hat mit dem Departement Bildung, Kultur, Sport, BKS, eine Zusammenarbeit vereinbart. Bereits früher hat die Organisation vereinzelt minderjährige Asylsuchende in Pflegefamilien platziert. Gemäss Damaris Bär, Verantwortliche für dieses Projekt bei familynetwork, wird das Betreuungsangebot um Pflegeeltern von Flüchtlingskindern erweitert. Neben der administrativen Unterstützung wird ein Netzwerk mit Fachpersonen wie Dolmetschern und kulturellen Vermittlerinnen den Familien bei Bedarf zur Seite stehen. Sonja Zryd Informationsabend für interessierte Pflegefamilien für Flüchtlingskinder 19. November, 19.30 – 21.30 Uhr, in der Geschäftsstelle familynetwork.ch, Luzernerstrasse 23, 4665 Oftringen. Weltgebetstag 2016: Liturgie aus Kuba Frauen aus Kuba, einem Land mit langer Weltgebetstag-Tradition, haben die Liturgie für den nächsten Weltgebetstag zusammengestellt, der am Freitag, 4. März 2016 gefeiert wird. Sie steht unter dem Motto «Wer ein Kind aufnimmt, nimmt mich auf». Zufällig wurde vor einigen Jahren Kuba für den Weltgebetstag ausgewählt, noch bevor man vom derzeitigen politischen Wandel wusste. Mit der Öffnung auf verschiedenen Ebenen wird sichtbar, dass Frauen bereits in der Vergangenheit Führungsfunktionen eingenommen haben. Sie sind beruflich gut bis sehr gut qualifiziert und stellen fast die Hälfte der Mitglieder des Parlaments. Und doch kämpfen sie auch um Rechte, mit denen Männer bereits geboren werden. Gewalt, fehlende Entscheidungskompetenzen, Meh rfachbelastu ng durch Berufstätigkeit (oft an mehreren Stellen parallel) und Familienarbeit sind alltägliche Themen für die Frauen in Kuba. Die Liturgie aus Kuba soll zum Ausdruck bringen, wie die Menschen mit verschiedener Herkunft und aus unterschiedlichen Generationen gemeinsam die Zukunft ihres Landes gestalten wollen. Zu gegebener Zeit wurden bzw. werden Einladungen an die letztjährigen Besucherinnen der Vorbereitungstreffen geschickt. Neue Interessierte wenden sich bitte direkt an die genannte Auskunftsperson und melden sich dort an. Ulrike Haller Titelbild zur Liturgie aus Kuba zum Weltgebetstag 2016 Vorbereitungstreffen für den Weltgebetstag Die Teams der Regionalgruppen Brugg, Fricktal, sowie Aarau-Baden bieten folgende Termine an: Aarau / Suhr: Montag, 30. November 2015, Länzihuus Suhr, Auskunft: Ulrike Haller, 079 704 18 79 Brugg: Freitag, 8. Januar 2016, Ref. Kirchgemeindehaus Windisch, Auskunft: Silvia Wälchli, 056 441 13 80 Baden / Zurzach: Samstag, 16. Januar 2016, Ref. Kirchgemeindehaus Neuenhof, Auskunft: Alice Roth, 056 245 28 34 Fricktal: Samstag, 9. Januar 2016, Ref. Kirchgemeindehaus Stein, Auskunft: Eva Büchli, 062 876 12 36 Kurse + Veranstaltungen Stapferhaus «Reden über GELD» – Zwei Vorträge in Zusammenarbeit mit der Reformierten Landeskirche Regula Stämpfli: «Was glaubt eigentlich der Schweizer Franken? Über lebendige Münzen, Glauben und Politik» Es gibt ein unsichtbares Band zwischen barer Münze und dem Menschen als Körper und Sinnstifter. Gerade die Schweiz, dieses geldmächtige Alpenland im Herzen Europas, inkarniert Geld und Geist sinnstiftend, schockierend und knallhart monetaristisch. Das ist die Grundthese des Referates von Regula Stämpfli. Am Dreieck Körper, Geist und Münze legt die Politologin und Historikerin ihren Blick auf die Geschichte des Schweizer Frankens als lebendiger Münze dar. Stämpfli zeigt auf, warum Menschen das Geld je länger je mehr nicht bloss besitzen, sondern von ihm besetzt werden. Dr. theol. Christoph Weber-Berg ist Wirtschaftsethiker und reformierter Aargauer Kirchenratspräsident. In seiner Dissertation über «Die Kulturbedeutung des Geldes als theologische Herausforderung» hat er sich vertieft mit Georg Simmels «Philosophie des Geldes» auseinandergesetzt. Donnerstag, 17. Dezember: 20 – 21.30 Uhr, Ausstellung GELD, Zeughaus Lenzburg, Referat mit anschliessender Diskussion. Eintritt frei, Kollekte erbeten. Regula Stämpfli ist promovierte Historikerin, Politologin, Dozentin und Autorin. Sie schreibt als Kolumnistin bzw. Autorin unter anderem für «Schweiz am Sonntag» und «Blick am Abend». Themen wie lebendige Münzen, Glaube und Nation beschäftigen sie schon länger. Weiterbildung Kirchgemeinden Präsidienstamm Kirchenpf legepräsidentinnen undpräsidenten haben eine anspruchsvolle Aufgabe und viel Verantwortung. Da tut es gut, sich mit anderen, die die gleiche Aufgabe haben, auszutauschen und zu hören, wie sie es machen. Der Präsidienstamm bietet dazu Gelegenheit. In offener Runde sprechen wir am «runden Tisch» und bei einem I mbiss über a llgemeine Aufgaben und aktuelle Herausforderungen des Präsidiums. Donnerstag, 26. November: 20 – 21.30 Uhr, Ausstellung GELD, Zeughaus Lenzburg. Referat mit anschliessender Diskussion. Moderation Bernhard Lindner. Eintritt frei, Kollekte erbeten. Foto: zVg Regula Stämpfli Montag, 23. November, 14 – 16 Uhr, Haus der Reformierten, Stritengässli 10, Aarau. Leitung: Beat Huwyler, Leiter Stabsstelle Theologie und Recht, kostenlos, mit Imbiss. Anmeldung bis 2 Wochen vor dem Anlass auf www.ref-ag.ch/anmeldung 17 Rügel Auf dem Weg zur Mitte – gemeinsam unterwegs im Rügel-Labyrinth Mit andern Menschen gleichzeitig das Labyrinth begehen – und doch ganz bei sich sein, es vom eigenen Standpunkt aus sehen und erleben. Was ma n auf den Weg mit nimmt, kann sich im Hin und Her verändern. Um-Wege, Richtungswechsel, neue Sichtweisen – und in der Mitte geschieht Umkehr, der Weg beginnt neu, er weist nach aussen, ins Weite. Auch möglich für Familien mit Kindern ab Kindergarten, diese werden professionell angeleitet. Winteranfang Dienstag, 22. Dezember, 17 – 19 Uhr, Tagungshaus Rügel, Seengen. Leitung: Ursa Weiss, Heilpädagogin und Labyrinth-Frau, Lenzburg, Ruth Bänziger, Heilpädagogin und Fachfrau für Rituale, Seon und Jürg Hochuli. Kosten (Abendkasse) Programmbeitrag Fr. 25.– für Erwachsene, für Familien pauschal Fr. 40.–. Fakultatives Abend essen Fr. 25.–, Für Familien pauschal Fr. 60.– (wer nicht am Essen teilnehmen möchte, bitte unter «Bemerkungen» bei der Anmeldung vermerken). Weitere Informationen: Sekretariat: Tel. 062 838 00 10, kursadmin@ref-aargau. ch. Anmeldungen online auf www.refag.ch/anmeldung bis 6. Dezember. Kurse und Veranstaltungen Christoph Weber-Berg: «Geld und Glaube» Credo u nd K redit, Gläubiger u nd Schuldner, Erlösung und Erlös: Die sprachliche Nähe zwischen Geld und Glauben, zwischen Ökonomie und Theologie ist offensichtlich. Die Gemeinsamkeiten sind aber grundsätzlicher Natur: Sowohl Geld wie Gott sind eine Glaubenssache. Für viele Menschen hat Geld jene Rolle übernommen, die früher Gott zustand: Geld ist zum einzigen universellen und nicht hinterfragten gesellschaftlichen Wert geworden. Nr. 11, November 2015 18 Kurse und Veranstaltungen Sekten / Religionen Kann der Glaube Berge versetzen? Positives Denken, New Thought & Co. Im Neuen Testament wird versprochen, dass der Glaube Berge versetzen könne und man nur bitten müsse, um zu erhalten. Inner- und ausserhalb des Christentums gab es immer wieder Strömungen, die dieses Versprechen ernst und wörtlich genommen haben. Unter dem Stichwort «Positives Denken» existieren eine ganze Reihe von Techniken, die mit der Kraft der Gedanken Einfluss auf die materielle Umwelt haben wollen - bis hin zu Heilungen. Die Bestseller von Joseph Murphy, Dale Carnegie, Norman Vincent Peale, Bärbel Mohr und Rhonda Byrne haben das Positive Denken einem Millionenpublikum nähergebracht. Doch ist der menschliche Geist tatsächlich so mächtig? Wo sind die Grenzen des Positiven Denkens? In welcher geistigen Tradition steht es? Und warum ist es heute so attraktiv? Kann sich das Positive Denken tatsächlich auf Aussagen von Jesus berufen? Kurse und Veranstaltungen Diesen und anderen Fragen will die Jahrestagung der kirchlichen Arbeitsgruppe «Neue religiöse Bewegungen» nachgehen. Freitag, 13. November, 10 – 17 Uhr, Haus der Reformierten, Stritengässli 10, Aarau, Referenten: Dr. Joachim Finger, Dr. Manfred Mohr, Dr. phil. Christian Ruch, Lic. Phil. Susanne Schaaf, Georg Otto Schmid, Peter Schulthess, Kursbeitrag: Fr. 50.– (ohne Mittagessen), Anmeldung bis 31. Oktober via online Formular: http://www.kirche-jugend.ch/ index.php?id=1764 Kantonsschulen Maturaarbeit Eingereicht am 09.10.2014 Basler Theologiepreis 2015 geht an Seraina Wieckert Auch in diesem Jahr gewann wieder eine Schülerin der Neuen Kantonsschule Aarau (NKSA) den Basler Theologiepreis für ihre Maturaarbeit. Er wird jedes Jahr von der Theologischen Fakultät der Universität Basel und den reformierten Landeskirchen der Nordwestschweiz für eine herausragende Maturarbeiten in den Bereichen Religion, Ethik und Theologie verliehen. Seraina Wieckert aus Seon gewann den Preis mit einer empirischen Untersuchung zur Islamfeindlichkeit in der Schweiz, die sie ihrer Maturaarbeit zugrunde gelegt hat. Den Anstoss zu diesem Thema gab Ser a i n a Wie c ker t d ie F r a ge, warum der Bau von Minaretten in der Schweiz im Unterschied z.B. zu hinduistischen Tempeln verboten ist. Ob es wohl damit zusammenhänge, dass der Islam seit 9/11 als Bedrohung wahrgenommen werde, fragte sie sich. Die Auswertung einer von ihr konzipierten Umfrage mit 95 Personen aller Altersgruppen in ihrem Umfeld ergab, dass ältere Befragte und Personen mit tieferen schulischen Abschlüssen sowie Männer mehr als Frauen tendenziell islamfeindlicher sind. Ausserdem konnte sie den Trend beobachten, dass Menschen mit grossem Wissen über den Islam weniger islamfeindlich sind. Damit seien die Schulen aufgefordert, weiter Wissen über die Islamische Welt zu vermitteln und Verständnis für den Islam zu wecken, folgert sie, zumal in den Medien und der Politik oft ein einseitiges Bild vermittelt werde. Islamfeindlichkeit in der Islamfeindlichkeit in derSchweiz Schweiz EmpirischeUntersucEinflussfaktoren Untersuchung von Empirische Einflussfaktoren Seraina Wieckert, G4C Neue Kantonsschule Aarau Betreuende Lehrperson: Martin Zürcher Zweitbeurteilung: Silvano Huser 0 Regel mässig werden a n den Ka ntonsschulen interessante Arbeiten zu religiösen oder ethischen Themen verfasst. Allein in den letzten drei Jahren haben sich zwanzig Schülerinnen und Schüler an der NKSA damit befasst, zum Beispiel mit einem Vergleich der Religiosität von jugendlichen Christen und Muslimen, mit den Zeugen Jehovas, Papst Franziskus, dem Missionswerk Connexio, dem ayurvedischen Ernährungssystem, dem Fasten, der Organspende, und der «Trendreligion» Buddhismus. Es entstanden Projekte wie ein Fundraisingabend nach einem Sozialpraktikum in Sambia, eine christliche Jahresagenda für junge Frauen mit 52 Inputs und ein Glaubenskurs für Mitschülerinnen. Pfr. Martin Zürcher, Religionslehrer an der NKSA Die prämierte Arbeit lässt sich auf www.theologie studium.ch unter «Entscheidungshilfen / Theologiepreis» herunterladen Terminkalender Montag, 9. November, 17 – 20 Uhr Einsatz und Handhabung «Dossier Freiwillig Engagiert», Kurs Nr. 15-23 Aarau, Bullingerhaus, Jurastrasse 13 Pfarrfrauen Dienstag, 10. November, 17.30 – 21 Uhr Pfarrfrauentreffen in der Posamenterie, Kurs Nr. 15-31 Lenzburg, Posamenterie Herma Partner AG, Aarauerstrasse 71 Palliative Care Donnerstag, 12. November, 19 – 21 Uhr Öffentlicher Themenabend: Am Sterbebett, Kurs Nr. P 15-02 Aarau, Kultur und Kongresshaus, Schlossplatz 9 Theologie und Glauben Donnerstag, 12. November, 19 – 21.30 Uhr Themenabend: Von den Schriften zur (Heiligen Schrift), Kurs Nr. E 15-04 Aarau, Bullingerhaus, Jurastrasse 13 Sekten/Religionen Freitag, 13. November, 10 – 17 Uhr Tagung: Kann der Glaube Berge versetzen? Positives Denken, New Thought & Co. Aarau, «Haus der Reformierten», Stritengässli 10 Frauen, Männer, Gender Sonntag, 15. November, 9.30 Uhr Vernissage des Buches «glaubensstark. Männergebete aus dem Aargau» Kölliken, Reformierte Kirche Weltweite Kirche Donnerstag, 19. November, 19.30 – 21.30 Uhr Informationsabend für interessierte Pflegefamilien für Flüchtlingskinder Oftringen, Geschäftsstelle familiynetwork.ch Luzernerstrasse 23 Seelsorge Sonntag, 22. November, 17 Uhr Kantonale Trauerfeier für frühverlorene Kinder 2015 Baden, Reformierte Kirche, beim Bahnhofsplatz Präsidien Montag, 23. November, 14 – 16 Uhr Präsidienstamm, Nr. 15-11-4 Lenzburg, Posamenterie Herma Partner AG, Aarauerstrasse 71 Pfarrmänner Dienstag, 24. November, 20 Uhr Pfarrmännertagung «beim Pfarrer am Tresen», Kurs Nr. 15-29 Rein, Kirchweg 10 (Ortsteil Vorderrein, Pfarrhaus, Kirchweg) Themenabend Palliative und Spiritual Care: Was brauchen Sterbende (nicht)? – Professionalität und Mitmenschlichkeit am Sterbebett Palliative Care mit Prof. Dr. Andreas Heller, Universität Klagenfurt und IFF Wien Donnerstag, 12. November 2015, 19 bis 21 Uhr Kultur und Kongresshaus, Schlossplatz 9, Aarau Prof. Dr. Andreas Heller lehrt Palliative Care und Organisationsethik an der Universität Klagenfurt und hat den ersten interdisziplinären MAS gegründet. Er setzt sich für eine menschliche Medizin und ein Sterben in Würde ein. Für Fachpersonen aus Medizin, Pflege, Seelsorge und Beratung sowie Freiwillige in Palliative Care und Interessierte. Keine Anmeldung nötig, freiwilliger Unkostenbeitrag erbeten. Weitere Informationen auf www.palliative-begleitung.ch. 19 Katechetik Dienstag, 24. November, 9 – 12 Uhr Biblisches Krippenspiel – Auftaktveranstaltung: Die Kindheitserzählungen Jesu entflechten Aarau, Bullingerhaus, Jurastrasse 13 Stapferhaus Donnerstag, 26. November, 20 Uhr – 21.30 Uhr «Was glaubt eigentlich der Schweizer Franken», Vortrag mit Dr. Regula Stämpfli Lenzburg, Ausstellung GELD, Zeughaus Stapferhaus Donnerstag, 17. Dezember, 20 Uhr – 21.30 Uhr «Geld und Glaube», Vortrag mit Dr. theol. Christoph Weber-Berg Lenzburg, Ausstellung GELD, Zeughaus Rügel Dienstag, 22. Dezember, 17 – 19 Uhr Auf dem Weg zur Mitte – gemeinsam unterwegs im Rügel-Labyrinth, Kurs Nr. R 15-15 Seengen, Tagungshaus Rügel Synode Mittwoch, 20. Januar 2016, 8.45 bzw. 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr Gesprächssynode «Unsere Thesen für das Evangelium» aufgrund des Heftes «Mit 40 Themen auf dem Weg» Lenzburg, ref. Kirchgemeindehaus Termine 13. November Redaktionsschluss a+o Dezember 2015 20. Januar 2016 Gesprächssynode in Lenzburg Kurse und Veranstaltungen Freiwilligenarbeit Nr. 11, November 2015 20 Momentaufnahme Kirchliche Fussballer im interreligiösen Gebetsraum der FIFA Der Kirchen-Blog @Marquise de Sévigné Sehr geehrte Marquise de Sévigné(*), Sie waren zeitlebens eine begeisterte und treue Briefschreiberin. Mit Humor und grosser Beobachtungsgabe haben Sie Ihren Freunden und Ihrer Familie geschrieben und wurden zu einer kostbaren Zeitzeugin des französischen Hofes zurzeit von Louis XIV. Ob Sie, werte Dame, in der heutigen Zeit wohl auf die Tastatur eines Computers zurückgreifen und Ihre Gedanken einem Blog oder E-Mails anvertrauen würden? Und würden Sie dabei auch auf Anrede oder Grusswort verzichten, wie heute bei E-Mails zunehmend üblich, und ohne Schnörkel das Wesentliche mitteilen? Im Sitz des Weltfussballverbandes FIFA in Zürich gibt es tief unter dem Boden des Zürichbergs auch einen interreligiösen Andachtsraum. Die Delegierten und Besucher der FIFA kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, Kulturen und Religionen. Dass sie während ihres Aufenthalts auch ihre Glaubenspraxis leben können, sei der FIFA ein Anliegen und Ausdruck ihrer Gasfreundschaft, erklärte Alexander Koch von der Kommunikationsabteilung der FIFA (im Bild ganz rechts) einer Gruppe von Fussballspielern der Aargauer und der Bündner reformierten Kirche. Am 20. August 2015 waren die Mannschaften der beiden Kirchen zu einem Fussballmatch bei der FIFA zu Gast und besichtigten bei dieser Gelegenheit auch das «Home of FIFA» und den Andachtsraum mit seinen leuchtenden, sich nach oben ausweitenden Wänden aus reinem Onyxmarmor. Er enthält übrigens für Muslime einen Hinweis auf die Richtung, in der Mekka liegt. Frank Worbs AZB 5001 Aarau Adressänderungen bitte melden Kurse und Veranstaltungen Foto: Frank Worbs Im Alltag einer Pfarrerin sind Computer und E-Mails nicht mehr wegzudenken. Immer mehr Informationen werden hin und her geschickt. In dieser Flut ist die Triage zwischen «nice to know» und «need to know» eine stete Herausforderung. Auf gewisse Mails bekommt man gar keine Reaktion mehr. Ich habe mir angewöhnt, wenigstens mit einem knappen «Danke» zu reagieren. Noch mehr irritiert es mich – wie es in der Geschäftspraxis der USA üblich wird – dass man keine Zeit mehr für Anrede und Grusswort verwendet. Nein, sofort ist man in medias res. Ist gewiss effizient – aber leben wir nicht auch davon «wahrgenommen» zu werden? Und nehme ich mein Gegenüber nicht erst wirklich wahr, wenn ich ihn oder sie mit dem Namen anspreche, «liebe Grüsse» übermittle und danke? Ach, Madame de Sévigné, ich möchte ja nicht in Ihrer Zeit leben – aber die Briefe, ja, die Briefe – die beinhalteten doch mehr Empathie und Menschlichkeit als viele unserer Mails! Es grüsst Sie hochachtungsvoll – chère Madame – eine Bloggerin aus dem 21. Jahrhundert Nadine Hassler Bütschi, Pfarrerin in der Kirchgemeinde Rued. Dieser Beitrag ist am 24. September im Blog der Reformierten Landeskirche Aargau erschienen: www.blog.ref-ag.ch (*) Ihr richtiger Name war Marie de Rabutin-Chantal, sie lebte von 1626 bis 1696 in Frankreich.
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