Wohnen ist Leben und Sache des Herzens

Wohnen ist Leben und Sache des Herzens
Familie Bridger startet in Groß-Umstadt neu durch
Gisela und Michael Bridger genießen das Leben und Wohnen mitten in Groß-Umstadt, hier zusammen mit Katze
in der Wohnküche ihres Hauses in der Hintergasse
Groß-Umstadt. Mitten in Groß-Umstadt zwischen
Scheuerweg und Obergasse leben seit wenigen
Wochen in der Hintergasse Gisela und Michael Bridger
in einem Haus aus dem 17. Jahrhundert. Das Besondere ist, dass die Bridgers für ihr neues Domizil eine
romantische Hofreite in Kleestadt eingetauscht haben.
Und dass sie – beide sind Rentner – das Umstädter
Gebäude bis auf die Außenmauern entkernt und innen
komplett neu aufgebaut haben: modern und traditionell, lichtdurchflutet und mit Schattenecken, groß
und weiträumig in den Flächen und doch mit versteckten Winkeln – kurzum: Die Bridgers haben sich den
Traum von einem schönen und komfortablen Wohnen
erfüllt. Komfortabel, weil mitten in Umstadt und alles
gut zu Fuß erreichbar ist und schön, weil das neue alte
Haus in einer charaktervollen und stillen Gasse steht
und es über drei Stockwerke hinweg ein durchgängig
mediterranes Ambiente hat. Der 65-Jährige Michael
Bridger, der 1972 in Duisburg als englischer Soldat
stationiert war und sein Lebensglück anschließend in
Deutschland fand, drückt es so aus: „Ich mag nicht den
perfekten, kalten Bau. Meine Frau und ich lieben es,
manche Dinge einfach aus dem Bauch heraus zu
machen, so wie das Handwerk auch im Mittelalter war,
rustikal, massiv und ehrlich.“ Da beide Freunde der
mediterranen, insbesondere der griechischen Kultur
sind, sollte dieser poetische und puristische Ausdruck
auch in der Hintergasse Einzug halten.
Für diesen traditionellen Stil gibt es einige
unverrückbare Merkmale, zum Beispiel die Wände der
Innenräume. Diese sollten weiß, rau und Lehm
verputzt sein. Das Problem: Natürlicher Lehmputz
braucht Zeit zum Trocknen, und zwar Monate,
manchmal bis zu zwei Jahren. Diese Zeit hatten die
Bridgers nicht. So kam doch nicht das „wilde Handwerk
des Mittelalters“ ins Haus, sondern Frohmuth, die
Maler vom Otzberg. Diese verwirklichten mit
zeitgemäßen Materialien und moderner Technik die
Vorstellungen der Bridgers von stilvollem Wohnen.
Dazu Gunter Frohmuth wörtlich: „Alle Wände wurden
mit Wärmedämmputz verputzt, da dieses Material für
alte und schiefe Wände hervorragend geeignet ist. Im
nächsten Schritt haben wir diesen Putz vollflächig mit
Gewebe verspachtelt. Nach der Trocknung des
Gewebes erhielten die Wände und Decken ihren KalkDekorputz nach historischem Vorbild.“ Damit war der
Rahmen für alles andere gesetzt: für die gemütliche
Wohnküche mit Kamin und moderner Kücheneinrichtung, mit Biedermeiersofa samt Katze,
Stahlträgern im Erdgeschoss sowie massiver Wendeltreppe und den individuellen Akzenten in den
Schlafräumen im 1. Obergeschoss und dem weiträumig
lichtdurchfluteten Wohnzimmer im Dachgeschoss. Die
ehemalige Berufsschullehrerin Gisela Bridger sieht das
alles als Ergebnis von zwei unterschiedlichen Charakteren, die zusammen zufrieden und manchmal auch
glücklich sind: „Mein Mann geht eher pragmatisch und
sachlich durchs Leben, allerdings mit klarem Blick auf
Qualität und Details. Ich bin der kreative, emotionale
Teil, durchaus mit einem Hang zum „Paradiesvogel!“
Nun, Wohnen ist Leben und stets auch eine Sache des
Herzens – und „Paradiesvögel“ haben immer mal
wieder schöne nonkonformistische Ideen ins Leben
gebracht. So auch in der Hintergasse.