Sogar auf 2652 Meter über Meer gibt es drahtloses Internet

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GRAUBÜNDEN
Sogar auf 2652 Meter über Meer
gibt es drahtloses Internet
Die Swisscom hat 25 SAC-Hütten in Graubünden mit WLAN ausgestattet. Der Internetzugang ist aber
mehr für das Personal gedacht, als für die Gäste. Diese sollen die Zeit ohne Empfang geniessen.
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Mit 2652 Metern über Meer ist die
Jenatschhütte die höchst gelegene
SAC-Hütte in Graubünden. Sie liegt
zuhinterst im Val Bever im Oberengadin, am Fusse des Piz Jenatsch.
Strom und Wasser sind in der Hütte
ein rares Gut. Viel Luxus gibt es also
nicht. Das Handy hätte hier oben
aber Empfang – theoretisch. Die
Hütte wurde mit drahtlosem Internet ausgerüstet.
Seit 2008 hat die Swisscom bereits 90 von 150 SAC-Hütten mit WiFi ausgestattet. In Graubünden sind
es mittlerweile 25 Hütten, die Internetanschluss bekommen haben,
teilte Annina Merk, Mediensprecherin der Swisscom, auf Anfrage mit.
Die neuste Version wurde vor Kurzem installiert. Nicht ganz freiwillig
– denn es handelt sich um einen
Grundauftrag, vorgeschrieben vom
Bund. 15 Festangestellte und
25 Lehrlinge sind dafür zuständig,
dass auf den Bergen gesurft werden
kann. «Heute kann man vom
Schweizer Gipfel die Welt grüssen»,
wirbt die Swisscom für drahtloses
Internet in luftigen Höhen. Und
während man das Panorama bereits
seit Längerem mit dem Handy fotografieren kann, lassen sich diese Bilder nun also auch unmittelbar verschicken.
Keinen Zugang für Gäste
Jederzeit und überall erreichbar zu
sein, sei aber gerade nicht die Meinung des WLAN-Zuganges auf der
Hütte, sagt Claudia Drilling. Sie ist
die Gastgeberin in der Jenatschhütte und betont: «Das Internet ist lediglich dazu da, die Wetterprognosen abzurufen und Reservierungen
für Übernachtungen entgegennehmen zu können.» Für die Gäste sei
der Zugang zum WLAN absichtlich
verschlüsselt. Das sei in den ersten
fünf Minuten nach der Ankunft etwas verwirrend, danach würden es
Die Jenatschhütte wurde von der Swisscom mit WLAN ausgestattet. Um Wetterprognosen oder Reservierungen
abzurufen, eine gute Sache für Hüttenwart Fridolin Vögeli, der die Hütte mit Claudia Drilling betreibt. (NORBERT WASER)
die Gäste aber geniessen, für einmal
nicht erreichbar zu sein, sagt Drilling, welche die Hütte mit Fridolin
Vögeli betreibt. «Immer wieder sagen uns Leute, dass es bei uns auf
der Hütte besser ist als in den Ferien,
weil man eben für einmal nicht erreichbar ist.»
Auch Ruedi Frank, Hüttenverwalter des SAC Rätia, spricht von
einer bizarren Szene, wenn Gäste
fragen, ob sie ihre Handys laden
dürfen, bevor sie sich ihrer Rucksäcke entledigen. Frank sieht den Vorteil des Internets in den Hütten besonders in der Kommunikation mit
den Gästen, also wiederum auf Seiten der Hüttenwarte. Wie Drilling ist
auch er der Überzeugung, dass viele
Gäste in den Alpenraum kommen,
um dieses ursprüngliche, technikfreie Dasein zu erleben, fernab der
Zivilisation. Die neue Infrastruktur
sei schon gerechtfertigt, ergänzt
Frank, sie solle aber kein Muss sein,
da sie zusätzliche Stromkosten verursache und die Kapazität in eini-
gen Hütten ohnehin schon begrenzt
sei. Ein Problem, das auch die neue
Hüttenwartin der Calandahütte,
Ruth Daellenbach, kennt. Da sie in
der Hütte nur über wenig Strom verfügten, benutzten sie das Internet
jeweils nur morgens und abends
kurz, um die Reservationen zu bearbeiten, erklärt sie. Diese Stromknappheit bedeutet denn auch,
dass die Gäste grundsätzlich keinen
Zugang erhalten.
Internet sorgt für Sicherheit
Dass Kunden online angeworben
werden, das Internet in den Hütten
ihnen dann aber verwehrt werde,
habe noch niemanden gestört, sagt
Drilling, und sieht in der gegenwärtigen Situation folglich keinen Widerspruch. Im Gegenteil. «Viele
Gäste verlängern gerade deshalb
ihren Aufenthalt und können ohne
Internet einmal richtig abschalten»,
sagt sie und fügt an, dass in dringenden Notfällen ein Computer
oder ein Telefon zur Verfügung stän-
den. Die Swisscom selbst sieht im
Internetanschluss auf den Hütten
vor allem den Vorteil des Sicherheitsaspektes. «Die Bergsteiger erhalten die Möglichkeit, anhand der
aktuellen Wetterdaten zu entscheiden, ob ein weiterer Aufstieg von
der Hütte aus möglich ist», so Merk.
Sei der Internetanschluss einmal
gestört, reagiere die Swisscom
schnellstmöglich, um die Verbindung wieder herzustellen. Die Reparaturzeit betrage je nach Wetter
ungefähr drei Tage. Um zu den abgelegenen Hütten zu gelangen, werden Helikopter eingesetzt.
Langweilig werde es oben auf
der Jenatschhütte ohne Internet
aber so oder so niemandem, betont
Hüttenwartin Claudia Drilling. Zu
erkunden gibt es elf 3000 Meter hohe Berge, welche die Hütte im Winter zu einem besonderen Ausgangspunkt für Ski- und Snowboardtouren machen. Im Sommer freuen
sich Bergsteiger über ausgiebige
Wanderungen.
Holzschnitzel-Vertrag endgültig abgeschlossen
An der Gemeindeversammlung in Bergün vom Montag wurde der neue Vertrag zwischen Gemeinde und HolzschnitzelLieferant für die Fernwärmeanlage vorgestellt. Damit endet die Untersuchung zu den vertraglichen Preisanpassungen.
Anlässlich der Gemeindeversammlung von Bergün informierte der Regierungskommissär Thomas Nievergelt die Anwesenden über seinen Bericht und den Entscheid der
Regierung betreffend des neuen
Vertrags zwischen der Gemeinde
und dem Holzschnitzellieferanten
Florinett AG. Dies teilte die Gemeinde gestern mit.
Der Vertrag ist damit rückwirkend ab 1. August gültig und dauert
noch bis anfangs Oktober, wie Gemeindepräsident Peter Nicolay
gegenüber dem BT erklärt. «Danach
wird die EWZ das Kraftwerk übernehmen, sie hat bereits neue Verträge mit dem Lieferanten ausgehandelt.» Im neuen Vertrag wurde der
Lieferpreis etwas gesenkt und die
Qualität der Holzschnitzel angehoben.
Das Elektrizitätswerk der Stadt
Zürich hatte vor wenigen Monaten
den bestehenden Energieverbund
der Gemeinde Bergün übernom-
men und mit dem Bau einer neuen
Energiezentrale mit Holzschnitzelfeuerung begonnen. Laut Nicolay
sollen die neuen Öfen im kommenden Frühling in Betrieb genommen
werden. «Die Gemeinde hat mit der
Übernahme der EWZ und dem Beginn des neuen Vertrages nun nichts
mehr mit der Fernwärmeanlage zu
tun, das Verfahren selber ist abgeschlossen», so Nicolay.
ein neuer Vertrag hätte ausgehandelt werden müssen. Die Regierung
wies daher die Gemeinde an, einen
neuen Vertrag auszuhandeln. Dieser Weisung kam die Gemeinde
nach. «Obwohl der neue Vertrag nur
von kurzer Dauer ist, konnte man so
nun alles sauber aufarbeiten», betont Nievergelt. Er sei bei seiner
Untersuchung sämtlichen Vorwürfen nachgegangen und habe diese
geklärt. Damit habe für die Zukunft
eine neue Vertrauensbasis geschaffen werden. (VR/BT)
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Billag noch drei
Jahre wie gehabt
Das Schweizer Stimmvolk hat an der Urne
entschieden: Auch Firmen müssen TV-Gebühren
zahlen. Im Gegenzug wird es für alle anderen
billiger. Doch der Bund lässt sich dafür Zeit.
SYSTEMWECHSEL Der Wechsel von der Empfangsgebühr zur Radio- und Fernsehabgabe wird
jedoch erst später erfolgen, voraussichtlich Mitte
2018 oder Anfang 2019. Das Bakom begründet dies
mit den aufwendigen Vorbereitungsarbeiten. Für
die Bestimmung der neuen Erhebungsstelle wird
ein Ausschreibungsverfahren durchgeführt.
Für Nationalrat Martin Candinas (CVP) ist dies
keine Überraschung: «Es geht um einen totalen
Systemwechsel. Wir haben im Vorfeld der Abstimmung immer gesagt, eine Senkung erfolgt erst
dann, wenn der Systemwechsel umgesetzt werden
kann» sagt Candinas. Er sei zwar davon ausgegangen, dass der Wechsel spätestens auf den 1. Januar
2018 erfolge. «Das sind eben die Vor- und Nachteile
eines Systemwechsels: Es dauert seine Zeit.» Auch
werde der Auftrag neu ausgeschrieben: Zuerst müsse bestimmt werden, wer künftig die Gebühr einzieht. Es sei nicht sicher, ob die Billag weiterhin damit beauftragt werde. Für Unternehmen gelte dies
jedenfalls nicht, denn für die sei die eigenössische
Steuerverwaltung direkt zuständig.
Der Entscheid des Bakom freut auf der anderen
Seite Jürg Michel, Direktor des Bündner Gewerbeverbandes, der im Abstimmungskampf zum RTVG
im Nein-Lager sass. «Das ist Salbe auf unsere Wunden», sagt er lachend. Für das Gewerbe sei es natürlich gut, dass alles jetzt länger dauere. «Die Mühlen
von Bund und Verwaltung mahlen halt langsam».
Offen bleibt auch der exakte Betrag, den Haushalte und Unternehmen künftig zahlen müssen.
Die Haushaltsabgabe soll – wie vor der Abstimmung angekündigt – maximal 400 Franken betragen. Wie heute wird der Bundesrat die Höhe festlegen. Auch die Tarifkategorien für Unternehmen
wird der Bundesrat zu einem späteren Zeitpunkt
festlegen, schreibt das Bakom. Unternehmen mit
einem Umsatz zwischen 500 000 und 999 999 Franken werden laut dem Bericht voraussichtlich in die
tiefste Tarifkategorie fallen und eine Abgabe von
400 Franken zahlen müssen. (SDA/TS)
Prättigau/Davos besetzt
Stellen und Gremien
GEMEINDEREFORM Die Präsidentenkonferenz
Prättigau/Davos und der daraus gebildete Übergangsausschuss haben kürzlich in Klosters Ernennungen und Wahlen vorgenommen sowie Personalentscheide gefällt. Als Mitglieder des Regionalausschusses, der ab 2016 die Region führt, wurden
Kurt Steck (Klosters-Serneus, Vorsitz), Tarzisius Caviezel (Davos), Christoph Jaag (Schiers), Werner Bär
(Jenaz) und Anton Hartmann (Küblis) gewählt. Das
teilte die Präsidentenkonferenz gestern mit. Die Geschäftsstelle der Region, die mit 40 Stellenprozenten dotiert ist, wird von Georg Fromm geleitet; er ist
zudem im Umfang von 60 Stellenprozenten im Auftrag und finanziert von den Prättigauer Gemeinden
für die Regionalentwicklung zuständig. Dazu wurden auch die weiteren Stellen der Region besetzt,
wobei bis auf ganz wenige Ausnahmen die heutigen
Amtsträger und Angestellten der Kreise und des Regionalverbands übernommen wurden.
Die Prättigauer Gemeindepräsidenten haben
zudem die Basis für die Übernahme der Aufgaben
Musikschule Prättigau und Abfallbewirtschaftung
Prättigau vom Regionalverband Pro Prättigau an
die Region geschaffen. Die entsprechenden Verordnungen wurden beraten und einstimmig verabschiedet. Als nächster Schritt werden nun im Laufe
des Herbstes Leistungsvereinbarungen mit den Gemeinden abgeschlossen, die den Gremien der Gemeinden zur Genehmigung vorgelegt werden müssen. (BT)
KURZ GEMELDET
Vertrauensbasis wieder gegeben
Anfangs Jahr wurde der Rechtsanwalt Thomas Nievergelt von der Regierung beauftragt, die Zulässigkeit
der Preisanpassungen für die Holzschnitzellieferungen aufgrund des
Vertrages aus dem Jahre 2002 zu
untersuchen. Die kommunale GPK
zweifelte an der Richtigkeit der
Preiserhöhung. Nievergelt gelangte
zum Schluss, dass eine Preiserhöhung im Vertrag grundsätzlich vorgesehen, deren Umfang im Vertrag
jedoch nicht geregelt ist, weshalb
B ü n d n e r Ta g b l a tt
Die Fernwärmeanlage in Bergün wird nun von der EWZ betrieben – diese hat
neue Verträge mit dem Holzschnitzellieferanten abgeschlossen. (BT-ARCHIV)
Referate zur Wasserkraftnutzung Anlässlich ihrer
Herbstversammlung lädt die CVP 60 Plus
Graubünden heute zu einer Veranstaltung unter
dem Titel «Bedeutung und Gefährdung der Wasserkraftnutzung im Rahmen der neuen Energiestrategien des Bundes» ein. Der Anlass findet um
18 Uhr im Saal des Restaurants «B12» in Chur statt.
Die Referenten sind Ständerat Stefan Engler,
Regierungsrat Mario Cavigelli sowie Podestà
Alessandro Della Vedova. Ergänzende Inputs
kommen unter anderem von Nationalrat Martin
Candinas. Anschliessend folgt eine Podiumsdiskussion bis zirka 19.45 Uhr.