buchvorstellung deana zinssmeister „das pestdorf“

BUCHVORSTELLUNG
DEANA ZINSSMEISTER
„DAS PESTDORF“
(TEIL 3 DER PESTTRILOGIE)
PREMIERENLESUNG:
13.12.2015 16:00 UHR
HEUSWEILER
RATHAUS / FESTSAAL
SAARBRÜCKER STRASSE 35
AUTORENLESUNG:
20.12.2015 15:00 UHR
PIESPORT
HOTEL PIESPORTER GOLDTRÖPFCHEN
AM DOMHOF 5
Kurzinhalt:
Trier / Piesport 1671. Der Dreißigjährige Krieg liegt lange zurück, und die Pest scheint ausgerottet. Der Arzt Urs
und seine Frau Susanna haben die Schrecken der vergangenen Jahrzehnte verwunden und leben friedvoll mit ihren
beiden Kindern Gritli und Michael in Trier. Doch als die fünfzehnjährige Gritli eines Tages mit einem Freund eine
Botenfahrt in das Dorf Piesport an der Mosel macht, bricht die Pest dort völlig unerwartet wieder aus, und der Ort
wird von der Außenwelt abgeriegelt: Niemand darf mehr hinein oder hinaus. Mit Entsetzen hören Susanna und Urs
von der Gefahr, in der ihre Tochter steckt. Doch es scheint keine Möglichkeit zu geben, Gritli zu retten ...
Leseprobe (von der Autorin zur Verfügung gestellt):
„Dauert die Sperre länger als einen Monat, werden die Essensvorräte der Piesporter knapp werden, weshalb es wichtig
wäre, den Baumstamm so weit oben abzulegen, dass die arbeitsfähigen Männer die Felder und Weinberge auch weiterhin
bestellen können.“
Der Subprior sah hinter sich, blickte vor sich, ging einige Schritte weiter, kam wieder zurück und meinte schließlich: „Hier,
genau hier ist der beste Platz, um eine Sperre einzurichten. Sie ist weit genug vom Dorf entfernt, sodass alle Felder und Weinberge auf der Seite des Ortes liegen und bewirtschaftet werden können. Auch haben die Soldaten einen freien Blick den Weg
hinab, sodass sie es sehen, wenn jemand flüchten sollte. Bleiben die Bewohner von Piesport unter sich, kann die Pest sich
über diese Entfernung nicht weiter ausbreiten. Ja, hier ist der geeignete Platz“, bestätigte er sich selbst seine Entscheidung.
Dann durchschritt er die Baumreihen neben dem Weg und suchte nach einer geeigneten Tanne. Mittendrin fand er eine,
deren Stamm so mächtig war, dass er sie mit beiden Armen nicht umfassen konnte. Er sah zum Wipfel empor und nickte.
Ihre Äste waren dicht und stark gewachsen, sodass man nur schwerlich an dem gefällten Baum würde emporklettern können. „Diese Tanne wird die Sperre werden“, beschloss er. Doch bevor die Holzfäller mit der Arbeit begannen, sagte er zu den
Männern: „Lasst uns zusammen für ein gutes Gelingen beten.“
Daraufhin stellten sie sich in einen Kreis auf, senkten den Kopf und schlossen die Augen. „Herr im Himmel …“, hörte
man die Stimme des Subpriors. „… breite schützend deine Hände über diese Männer aus, dass ihnen kein Leid geschieht.
Damit niemand bei der schwierigen Aufgabe, die du uns gestellt hast, zu Schaden kommt, niemand sich mit der Pest ansteckt
und auch die Menschen in Piesport schon bald den Schrecken vergessen können. Herr im Himmel, darum bitten wir dich.
Amen!“
Dann bestimmte er fünf Männer aus Krames, die die Sperre anlegen sollten. Die übrigen würden nach Piesport gehen.
„Ran an die Arbeit“, rief ein eifriger Holzfäller und nahm die Sägen von den Pferderücken, die am Geschirr der Zugtiere
festgebunden waren.