34 Übergangsklassen fangen Flüchtlingskinder auf ASYL Die CSU-Abgeordneten Graf Lerchenfeld und Sylvia Stierstorfer lobten die Arbeit des Schulamts. 40 zusätzliche Lehrkräfte helfen in Grund- und Mittelschulen. REGENSBURG. Die Ankunft zahlreicher Flüchtlingskinder stellt auch die Schulen in Stadt und Landkreis vor große Herausforderungen. „Das Staatliche Schulamt legt mit umfangreichen Anstrengungen von der Schaffung neuer Klassen, der Einstellung zusätzlichen Personals bis hin zu speziellen Weiterbildungsangeboten für ‚Deutsch als Zweitsprache‘ den Grundstein dafür, damit Integration gelingt und die Qualität aller Schüler hoch bleibt“, sagten die beiden Abgeordneten Sylvia Stierstorfer (Landtag) und Philipp Graf Lerchenfeld (Bundestag) nach einem Gespräch mit dem Regensburger Schulamtsdirektor Heribert Stautner. „Der Flüchtlingsstrom erreicht zunehmend unsere Schulen“, sagte Stautner. Allein im laufenden Schuljahr seien an Grund- und Mittelschulen sechs neue Übergangsklassen hinzugekommen. Insgesamt gebe es damit derzeit in Stadt und Landkreis Regensburg 34 Übergangsklassen mit 572 Kindern, rund zwei Drittel davon im Landkreis und ein Drittel in der ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ZAHLEN FÜR BAYERN ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ Die Zahl der Flüchtlingskinder in den bayerischen Schulen ist binnen eines Schuljahres von rund 17 000 (September 2014) auf rund 46 000 (September 2015) angestiegen. ➤ Der Freistaat schafft rund 1600 neue Lehrerstellen an, kündigte die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer an. ● 572 Kinder mit Migrationshintergrund werden derzeit in den Grund- und Mittelschulen in Stadt und Landkreis beFoto: dpa-Archiv schult. Stadt. Gegenüber der Zeit vor dem Flüchtlingsstrom hat sich die Zahl seit 2010 damit fast versiebenfacht. Übergangsklassen arbeiten jahrgangsübergreifend. Die deutsche Sprache steht dort im Mittelpunkt und ermöglicht innerhalb von zwei Jahren den Übergang in eine Regelklasse. „Das Erlernen der deutschen Sprache ist der Schlüssel für die Integration“, sagte Graf Lerchenfeld. Deshalb sei es so wichtig, dass die Kinder intensiven Deutschunterricht von Anfang an erhalten, betonte Sylvia Stierstorfer. „Mit Übergangsklassen haben wir dabei sehr gute Erfahrungen ge- macht“, sagte Schulrätin Sieglinde Glaab, die für die Koordinierung zuständig ist. „Die Kinder möglichst nahe an ihrem neuen Wohnort zu beschulen, sollte dabei oberste Priorität haben, und die Kommunen sollten dabei möglichst eng eingebunden werden“, sagten die beiden Abgeordneten. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Dies hätten auch die Landkreis-Bürgermeister geäußert. Das Schulamt kennt diesen Wunsch: „Die Kurzfristigkeit, aber auch Raumengpässe und Herausforderungen bei der Schülerbeförderung machen diese Aufgabe jedoch sehr anspruchsvoll“, so Glaab. Die Abgeordneten würdigten die Arbeit des Staatlichen Schulamts bei der Integration der Kinder mit Migrationshintergrund. Allein im Schulamtsbezirk Regensburg gebe es seit Schuljahresbeginn an Grund- und Mittelschulen 40 zusätzliche Kräfte. „Wir erleben eine sehr große Bereitschaft beispielsweise von Pensionisten und Kollegen in Elternzeit, bei dieser Aufgabe zu helfen“, sagte Schulamtsdirektor Stautner. Zusätzlich zu den Übergangsklassen gibt es im Schulamtsbezirk Regensburg bereits 16 Deutschförderklassen, zahlreiche spezielle Deutschförderkurse sowie ergänzende Fortbildungen für Lehrkräfte.
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