DER WAHRE REICHTUM SO KANNST DU EINER DER

GRUNDLAGEN
Wer ist Allah?
PHILOSOPHIE
Was ist eine Geisteswissenschaft?
IM LICHTE DER TUGENDHAFTEN
Umar Ibn Al-Khatab
KUNST
Darf Kunst alles?
Nr: 0002 | Mai 2015 | 0.00 Euro
DAS MAGAZIN, DAS VERBINDET
DER WAHRE REICHTUM
SO KANNST DU EINER
DER REICHSTEN MENSCHEN DER WELT SEIN
MEDIZIN
WENN ZELLEN ZUCKERHUNGER HABEN,
OBWOHL ES IM BLUT ZU VIEL DAVON GIBT.
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| 1 | ALKANTARA-MAGAZIN
| 2 | ALKANTARA-MAGAZIN
VORWORT |
Astoria-Megler Bridge © Kay Gaensler
Liebe Leser,
nach der großen Unterstützung und den vielen Komplimenten, die unsere erste Ausgabe bekommen hat,
freuen wir uns und fühlen uns zugleich verpflichtet,
diesen Weg weiter zu gehen. Nun würden wir die Möglichkeit nochmal nutzen, uns vorzustellen. Wir sind
eine Gruppe von Studenten aus Düsseldorf und Umgebung, die ein Magazin gegründet haben. Das Magazin heißt „ALKANTARA“, ein arabisches Wort, was
zu Deutsch “die Brücke” bedeutet. Wir stammen ursprünglich aus unterschiedlichen Ländern, die weitgefächert zwischen Indonesien und Marokko liegen.
Wir möchten in Deutschland neue Brücken zwischen
Menschen unterschiedlicher Kulturen aufbauen und
vorhandene weiter verstärken. Vor allem liegt es in
unserem Interesse, Vorurteile gegenüber Muslimen
abzubauen und ein Vertrauen zwischen der muslimischen und nicht - muslimischen Bevölkerung zu
schaffen. Es heißt ja, dass der Mensch vor den Dingen
Angst hat, die er nicht kennt. Im Falle des Islams ist
es noch zusätzlich so, dass sein wahrer Inhalt, von
vielen Medien entstellt wurde und weiterhin wird.
Darum haben wir es als unsere Pflicht angesehen, das Bild des Islams in einem Magazin so
darzustellen, wie es der Wahrheit entspricht.
Der Grund dafür ist, dass Ehrlichkeit und Transparenz langfristig zu einem besseren Verständnis
und somit zu mehr Toleranz und Akzeptanz führen. So haben wir bereits in der ersten Ausgabe die
Themen „Jihad“ und „Terrorismus“ aufgegriffen.
In dieser Ausgabe möchten wir unsere Mission fortsetzen und Themen behandeln, die zu einem besseren Verständnis des Islams führen und
ihn in seiner schönen Wahrheit präsentieren.
Wir würden uns freuen, wenn die zweite Ausgabe euch gefällt. Zudem freuen wir uns auch
über
Feedback
und
Verbesserungsvorschläge.
Euer ALKANTARA-Team
| 3 | ALKANTARA-MAGAZIN
DES MONATS
S
Die zweite Richtlinie ist, dass
die Gläubigen angesichts von
Widrigkeiten geduldig sein sollten. Sie müssen sich Geduld
und Ausdauer unter allen Um-
Dieser Vers scheint sehr kurz
zu sein, aber in seinem Inhalt
und in seiner Bedeutung ist
er sehr tiefsinnig. Er gibt den
Gläubigen drei Richtlinien: Die
erste ist, dass sie ihre Ausdauer entwickeln sollen, wenn sie
eine gottesdienstliche Handlung
unternehmen: Die Mühe, der
sie sich bei der Pilgerfahrt gegenübersehen, beim Darbringen
der Gebete und beim Fasten wie
auch bei der Ausführung anderer Pflichten, sollte von ihnen
entschlossen getragen werden.
ständen angewöhnen, seien es
Schicksale, Probleme im Alltag,
oder beim Ausüben von religiösen oder nichtreligiösen Handlungen. Die dritte Richtlinie ist,
dass du immer für den Weg Al-
DES MONATS
H A D I T H
V
E
“O die ihr glaubt, geduldet
euch, haltet standhaft aus, seid
kampfbereit und fürchtet Allah, auf dass es euch wohl ergehen möge!” (Sure 3, Vers 200)
R
VERS UND HADITH DES MONATS |
legenheiten im Leben ist. Er besitzt unendliche Weisheit, Stärke und Wissen und kann somit
alles auf der Erde und im Universum kontrollieren. Demnach
ist der Allmächtige auch der
Versorger für alle Lebewesen,
vom kleinsten Insekt bis zu jedem einzelnen Menschen - ob
sie an Ihm glauben oder nicht.
Er kümmert sich um seine Gläubigen, ihrem Wohlergehen und
ihren Lebensunterhalt. So zeigt
der Vogel das größte Vertrauen,
indem er morgens losfliegt und
sich darauf verlässt, dass Allah
ihn versorgen wird. Vertrauen
oder “tawakkul” heißt hier aber
nicht, dass tatsächliches Arbei
“Würdet ihr auf Allah vertrauen,
so wie ihr auf Ihn vertrauen solltet (und auch könnt), so würde
Er euch versorgen, wie Er den
Vogel versorgt: er fliegt (morgens) mit leerem Magen hinaus
und kehrt (abends) mit vollem zurück.” (At-Tirmidhi 2344)
Dieser Hadith des Propheten
(s.a.s.) stellt das Vertrauen auf
Allah sehr schön in einer Metapher dar. Das arabische Wort
“tawakkul”, welches hier verwendet wird, drückt aus, dass
man sich aufrichtig und im
Herzen auf Allah verlässt. Man
vertraut darauf, dass Allah der
Herrscher und Lenker aller Ange-
| 4 | lahs gut vorbereitet sein solltest,
so zum Beispiel beim Kampf gegen deine eigenen niederen Begierden. Nachdem diese drei
Richtlinien erteilt worden sind,
sagt Allah auch, wie man diese
Eigenschaften entwickeln sollte.
Allah sagt: Erfülle deine Pflicht
Allah gegenüber und fürchte Ihn,
damit du erfolgreich sein mögest.
Die Furcht vor Allah ist die Hauptquelle aller anderen Tugenden
und in ihr liegt das Geheimnis
deiner individuellen wie deiner
kollektiven Wohlfahrt begründet.
Den Geduldigen ist ein großer
Lohn versprochen: “... Gewiss,
den Standhaften wird ihr Lohn
ohne Berechnung in vollem Maß
zukommen.” (Sure 39, Vers 10).
ten und Streben nach dem Lebensunterhalt dadurch unnötig
wird. Allah hat bestimmt, dass
wir arbeiten müssen und Er
versorgt diejenigen Menschen,
die sich anstrengen. Also muss
man für sein Ziel hart arbeiten
und sich gleichzeitig auf die
Versorgung Allahs verlassen.
Dua des Monats:
“Unser Herr, auf Dich verlassen wir uns, und Dir wenden
wir uns reuig zu. Und zu Dir ist
der Ausgang” (Sure 60, Vers 4)
ALKANTARA-MAGAZIN
GESCHICHTE |
E
ines Tages versuchte ein kleiner Junge aus einer
Telefonzelle eine reiche wohlhabende Frau anzurufen. Leider war er nicht groß genug um die
Nummer einzutippen. Da nahm er sich ein leeres
Kästchen, um es als Stufe zu benutzen, so konnte er die
Tasten erreichen und die passende Telefonnummer wählen. Schließlich nahm die Frau den Hörer ab.
WER
RUFT
DA AN?
Der Junge: „Hallo, meine geehrte Dame. Ich möchte gerne
bei Ihnen in ihrem großen Haus als Hilfskraft arbeiten.
Ich würde mich um Ihren schönen Garten und um ihre
Blumen sehr gut kümmern und sie sehr gut pflegen.“
Die Frau: „Wir brauchen keine Hilfskräfte. Wir haben nämlich jemanden, der diese Arbeit erfüllt und brauchen keine andere Hilfskraft.“
Der Junge: „Ich könnte auch täglich arbeiten und mich
sogar nur mit dem halben Lohn Zufrieden geben.“
Die Frau: „Wir haben aber schon jemanden, der diese Arbeit macht und ich bin mit ihm zufrieden.“
Der Junge: „Ich will auch ohne Lohn auf den Garten und
auf die Blumen aufpassen. Geben Sie mir eine Chance. Ich
kann auch nicht nur auf den Garten aufpassen, sondern
auch die Passagen im ganzen Haus und die Durchgänge
täglich reinigen und sauber halten.“
Astoria-Megler Bridge © Kay Gaensler
Die Frau: „Mein lieber Junge, die Stelle ist von einem guten Mitarbeiter belegt und wir sind mit ihm sehr zufrieden.“
Der Junge ging vom Kästchen herunter und wollte gehen.
Ein Mann, der das Gespräch mithörte, rief den Jungen
und bat ihm, dieselbe Tätigkeit bei ihm zu verrichten. Der
Junge sagte: „Dankeschön, aber ich kann nicht. Ich habe
eigentlich schon einen Job. Ich bin nämlich dieser Arbeiter, der auf den Garten der Frau, die ich eben angerufen
habe, aufpasst! Ich habe die Dame angerufen, weil ich
meine Leistung evaluieren wollte und wissen wollte, ob
die Frau, also meine Arbeitgeberin, mit meiner erbrachten
Leistung zufrieden ist oder nicht.“
Dem kleinen Jungen hat es interessiert zu wissen, ob seine Arbeit die vollste Zufriedenheit der Dame erfüllt oder
nicht. Er wollte sich sicher sein, dass die Arbeitgeberin
mit ihm zufrieden ist. Er wollte mit sich selber abrechnen
und seine Fehler selber korrigieren, bevor jemand anders
sie darauf hinweist. Dies ist eine ehrbare Einstellung, die
jeder von uns bei seiner Arbeit zu Tage legen sollte.
Quelle: Flickr, eijoux, CC BY-NC 2.0
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MEDIZIN |
WENN ZELLEN ZUCKERHUNGER HABEN,
OBWOHL ES IM BLUT ZU VIEL DAVON GIBT.
D
Quelle: Flickr, Melissa Wiese, CC BY-NC 2.0
iabetes
mellitus
(griech. für “honigsüßer
Durchfluss”),
im Volksmund als
Zuckerkrankheit bekannt, ist die häufigste Volkskrankheit
Deutschlands. Betroffen sind 12% aller
Deutsche im Alter zwischen 25 und 79
Jahren. Die Erkrankung hat kontinuierlich zunehmende Tendenz. Dunkelziffer sind deutlich mehr, da die Diagnose erst Jahre später gestellt wird.
Die Krankheitbezeichnung verdankt
seinen Namen dessen Hauptsymptom,
nämlich dem erhöhten Zuckerspiegel
im Blut und im Urin.
Die Zuckerkrankheit ist eine Glukosestoffwechselstörung, die durch
unterschiedliche Ursachen Zustande kommen kann. Alle Zuckerkrankheitsformen führen zur Überzuckerung (Hypergykämie). Eigentlich soll
ein Hormon das verhindern: das
Insulin. Insulin wird in den B-Zellen des Pankreas gebildet und sorgt
dafür, dass die Zuckerkonzentration
im Blut immer im Normbereich liegt.
Der überschüssige Zucker wird u.a. in
den Leber- und Muskelzellen hinein
transportiert. Das ist eigentlich eine
Win-Win-Situation. So haben die Zellen ihr Bedarf an Zucker und zugleich
ist die Zuckerkonzentration im Blut im
Normbereich und es kommt zu keinen
zuckerbedingten Organschädigungen.
Insulin ist ein “Anabolikum” oder ein
“anaboles Hormon” (Aufbauhormon)
und sorgt unter anderem auch für den
Muskelaufbau. Das ist auch der Grund,
warum einige Bodybuilder, die eigentlich nicht an Zuckerkrankheit leiden,
Insulin spritzen.
Was passiert bei Diabetes mellitus?
In einfachen Worten ist es so, dass
man im Körper entweder gar kein Insulin hat (Typ 1) oder dass Insulin zwar
vorhanden ist, das aber entweder nicht
ausreichend ist oder die Zellen resistent dagegen sind (Typ 2), nach dem
Motto: “Insulin? Nein, danke! Du bist
nicht unser Typ. Wir finden dich zwar
nett, aber uninteressant und werden
daher nicht auf dich reagieren.”
Dies hat zur Folge, dass die Körperzellen, die sich durch Zucker ernähren,
hungern, obwohl es eigentlich im Normalfall eines typischen Zuckerpatienten ein Überzuckerungszustand im
Blut herrscht.
Die Zuckerkrankheit kann man in vier
Gruppen einteilen:
gegen körpereigene Zellen (Autoantikörper). Die Zerstörung der B-Zellen
tritt in der Regel in den ersten 24 Lebensjahren auf. Diese kann aber auch
langsam fortschreiten und es kann
mehrere Monate oder sogar Jahre andauern, bis alle B-Zellen vollständig
zerstört sind. Mit ihrer Restfunktion
können die B-Zellen noch genug Insulin bilden, so dass die Krankheit erst
viel später diagnostiziert werden kann,
Für die Diagnose ist es wichtig, diese
Autoantikörper im Blut zu bestimmen.
In seltenen Fällen kann man solche
Autoantikörper erst nach den ersten
24 Lebensjahren feststellen und somit kommt es zum spät auftretenden
Diabetes mellitus Typ 1 ab dem 25.
Lebensjahr. Diese Sonderform von Diabetes mellitus Typ 1 nennt sich LADA
(Abkürzung für “Latent Autoimmune
Diabetes in Adults”, zu Deutsch: “verzögert auftretender, autoimmun bedingter Diabetes beim Erwachsenen”).
Die Behandlung von LADA ist ähnlich
wie die Behandlung von Typ 1 und
zwar durch lebenslange Insulin-Applikation.
1- Diabetes mellitus Typ 1 (5-10 % aller 2- Diabetes mellitus Typ 2 (85-90 %
Diabetiker):
aller Diabetiker):
Die Ursache ist, dass die B-Zellen des
Pankreas, die normalerweise Insulin
produzieren, fälschlicherweise durch
körpereigene Antikörper zerstört werden. Der Körper bildet aus unerklärten
Gründen “versehentlich” Antikörper
Dieser Typus betrifft Patienten ab dem
25. Lebensjahr, am häufigsten tritt diese Erscheinung jedoch ab dem 40. oder
50. Lebensjahr auf. Zu den Risikofaktoren gehören hier außer die genetische
Veranlagung auch Übergewicht,
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MEDIZIN |
Bewegungsmangel und übermäßiger mellitus, vor allem zu erwarten bei
Zuckerkonsum.
ungünstiger Blutzuckereinstellung seit
mehr als zehn Jahren.
Hier kommt es nicht zu einem absoluten Mangel an Insulin wie bei Typ 3- Diabetische Retinopathie: die Schä1, sondern zu einem relativen Insulin- digung der Gefäße im Augenhintermangel, wie oben erwähnt.
grund führt zu einer zunehmenden
3- Diabetes mellitus kann auch als
Folge von anderen Krankheiten wie
der Bauchspeicheldrüsenentzündung
(Pankreatitis) auftreten oder aufgrund
einer Medikamenteneinahme wie die
orale Einnahme von cortisonhaltigen
Präparaten.
4- Gestationsdiabetes
schaftsdiabetes):
(Schwanger-
Circa 4% aller Schwangerschaften sind
davon betroffen (das sind weniger als
0,5% aller Diabetes-Erkrankten). Die
Ursache hierfür ist die schwangerschaftsbedingte Produktion von Hormonen, die Zucker im Blut erhöhen
und somit anti-insulinär arbeiten.
Ganz wichtig für die Betroffenen aller
Zuckerkrankheitsformen sind die sog.
Spätkomplikationen.
Diese Spätkomplikationen treten auf,
wenn die Zuckerwerte über längere
Zeiten, also über Jahre, nicht richtig
eingestellt sind. Dies führt zu Schädigungen in unterschiedlichen Organen.
Man könnte natürlich diese Spätkomplikationen zeitlich sehr stark nach
hinten verschieben, indem man darauf
achtet, dass die Zuckerwerte im Sollbereich liegen.
Die wichtigsten Spätkomplikationen
sind:
1- Arteriosklerose und Mikroangiopathie: Verhärtung und Elastizitätsverlust
(und somit Verengung) von Arterien
und damit erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und weitere Gefäßkrankheiten.
2- Diabetische Nephropathie: Schädigung der kleinsten Gefäße (Kapillaren)
in der Niere bei langjährigem Diabetes
Sehstörung.
4- Diabetische Neuropathie: die Erkrankung der Nerven durch zuckerbedingte
Schädigung der Nervenhülle, welches
vor allem zu einer Störung der Sensibilität und Motorik führt.
5- Diabetischer Fuß: schmerzlose,
schlecht abheilende Verletzungen des
Fußes. Diese sind schmerzlos aufgrund der Neuropathie, also der Empfindungsstörung (fast fehlendes Gefühl am Fuß, dadurch gibt es keinen
Schmerzreiz). Die schlechte Genesung
solcher Verletzungen ist bedingt durch
die Schädigung der Blutgefäße. Die
Heilstoffe des Körpers kommen wegen
der Mikroangiopathie nicht in ausreichender Menge am Fuß an, wodurch
der Heilungsprozess verzögert wird.
terschiedlichen Zeitpunkten über 200
mg/dl betragen. Also auch nach dem
Essen dürfen die Zuckerwerte bei einem gesunden Menschen nicht über
200 mg/dl steigen.
Wie kann man Diabetes mellitus behandeln?
Man kann es eigentlich ganz einfach
in einem Satz zusammenfassen: die
beste Therapie ist die möglichst normnahe Einstellung der Blutzuckerwerte
und der HbA1c.
Der „HbA1c“ ist der Anteil des mit Glukose gebundenen Hämoglobins (sog.
glykiertes Hämoglobin) am Gesamt
Hämoglobin des Körpers. Dieser Wert
beträgt in der Regel 4-6 %. Bei Diabetikern ist der Wert höher. Je schlechter
die Zuckereinstellung ist, desto höher
ist der Wert.
Die Bestimmung dieses Wertes ist extrem wichtig, weil HbA1c das sogenannte „Zuckergedächtnis“ ist. Dieser Wert
ist abhängig von der Blutzuckerkonzentration in den letzten 2-3 Monaten
also retrospektiv, somit ist er ideal zur
Wie kann man Diabetes mellitus diag- Qualitätskontrolle der Blutzuckereinnostizieren?
stellung. Bei Diabetikern können Werte
Bei Typ 1 ist es relativ einfach: der bis 6,5% unter bestimmten Umständen
Nachweis von bestimmten Autoanti- toleriert werden.
körpern im Blut des Patienten lässt auf Es ist wichtig zu wissen, dass sowohl
eine Erkrankung schließen.
bei Diabetes mellitus Typ 1 als auch
Bei Typ 2 ist es anders: man misst die
Blutzuckerkonzentration bei leerem
Magen. Die Messung erfolgt an der
Fingerkuppe (Kapillarblut) mit einem
sog. “Finger-Stix”. Werte über 110 mg/
dl zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten (mind. 1 Tag Abstand bis man wieder nüchtern ist) sichern die Diagnose.
Andernfalls wenn eine Messung der
Zuckerwerte im nüchternen Zustand
nicht möglich ist, kann man trotzdem
zu zwei verschiedenen Zeitpunkten
die Blutzuckerkonzentration messen
(2 Stunden nach jeder Mahlzeit). In
diesem Fall ist die Diagnose gesichert,
wenn die Zuckerwerte in den zwei un
| 7 | bei Typ 2 eine gesicherte genetische
Komponente vorhanden ist, heißt
also, dass Diabetes mellitus vererbbar
ist. Es gibt aber einen Unterschied zu
den “gewöhnlichen” Erbkrankheiten:
die Vererbung von Diabetes mellitus
ist multifaktoriell, d.h. dass das Risiko Diabetes zu entwickeln neben
der genetischen Vorbelastung auch
von individuellen Faktoren wie Bewegungsmangel, falsche Ernährung,
Übergewicht abhängt. Näheres zu diesem Thema wird in einer der nächsten
Ausgaben folgen.
ALKANTARA-MAGAZIN
PHILOSOPHIE |
ihren
empirischen
Methodendogma beugt. So entwickeln sich
nacheinander
die
Geisteswissenschaften aus dem Geiste der Naturwissenschaft und verändern althergebrachte Arten des Denkens und Kategorierens.
Welche Fächer also die Geisteswissenschaften bilden ist eine Vielzahl, die
den Menschen je nach Perspektive
als Individuum bis zu dem Menschen
als gesellschaftliches Wesen denken.
Worüber sie denkt ist das Gewordene des
Lebens des Menschen auf dieser Welt,
Quelle: Flickr, Todd Klassy, CC BY-ND 2.0
seinen Machenschaften, also seiner „Kulturschaffung“. Der Fokus liegt also auf der
Kultur, der zweiten Natur des Menschen.
as Denken hat sich von je her mit
„Die Geisteswissenschaften sind der ‹Ort›, an dem sich
der Natur befasst, das Beharrende,
moderne Gesellschaften ein Wissen von sich selbst in
Stetige, Vorhandene, das Sein also,
Wissenschaftsform verschaffen. […] es ist ihre Aufgabe,
wie auch das Seiende. Sie hat gedies in der Weise zu tun, daß ihre Optik auf das kultusinnt über Gott, die Natur und den
relle Ganze, auf Kultur als Inbegriff aller menschlichen
Menschen. Mit dem modernen MenArbeit und Lebensformen, auf die kulturelle Form der
schen öffnet sich auch ein moderWelt geht, die Naturwissenschaften und sie selbst eingenes Denkparadigma, mehr noch als
schlossen.“ (Denkschrift „Geisteswissenschaften heute)
ein Denkparadigma eröffnet sich mit
Odo Marquardt schreibt: „Die Geisteswissenschaften
dem modernen Menschen eine neue Welt, eine Welt wie
helfen den Traditionen, damit die Menschen die Moderüber die Vorhandene aufgestülpt wird. Von der modernen
nisierung aushalten können; sie sind […] nicht moderPhilosophie können wir sagen, dass sich ihr Denken vom
nisierungsfeindlich, sondern – als Kompensation der
Vorhandenen zum Gewordenen gewendet hat. Nicht mehr
Modernisierungsschäden – gerade modernisierungsernach dem Was ist, ist die Spurensuche, sondern nachdem
möglichend. Dafür brauchen sie die Kunst der WiederWas geworden ist, damit auch das Wer dieses Werden, der
vertrautmachung fremd gewordener Herkunftswelten“
sich wandelnde Mensch. Der Mensch rückt in den VorDie Kulturwissenschaft also als Psychotherapie der
dergrund des Denkens, wird Akteur und Betrachter seiner
eigenen Krankheit! Und damit auch die immer wieeigenen Werke, ein neues Delirium, eine Psychose ohne
derkehrende Rechtfertigung der modernen Welt?
gleichen. Der Anthropozentrismus wiegt die Welt aus den
Was bringt also diese intellektuelle Tätigkeit, werAngeln und ist somit auch der Beginn, auch für etwas das
den euch alle Fragen und meinen das Portmonee,
heute stattfindet. Zuerst bildet sich das Rechnen, die Welt
also was werdet ihr damit machen können, wie eure
verwandelt sich zu einem großen Markt, sie dringt in die
Brötchen verdienen? Von dieser nutzorientierten FraTiefen Strukturen der Natur, wie auch in die Tiefen des
ge abgesehen, bleibt das Warum dieser Tätigkeit naGeistes, verwandelt, verwandelt alles was sie berührt in
türlich offen. Was erhoffen wir, oder was können wir
Gold, König Midas gleich. Die moderne Geschichte könndurch das Studium einer Geisteswissenschaft erhoffen?
te man auch als eine Geschichte der Markterschließung
Der Muslim lebt im Angesicht der Idee, dass er vor Alschreiben.
lah schreitend für seine Taten Rechenschaft ablegen wird.
Diese Lebensweise wird ihm auch stets in seinen aktualen
Die „Geisteswissenschaft“ ist also in erster Linie ein VerTaten leiten müssen. So wird und muss er sich um sein
such ihre Berechtigung dadurch zu erlangen, in dem sie
Tun ein Bewusstsein entwickeln. Woraufhin schreitet er,
sich dem starken Diskurs der Naturwissenschaften und
wohin verläuft sein Weg, wo endet sein Weg zwangsläufig?
WAS IST EINE
GEISTESWISSENSCHAFT?
D
| 8 | ALKANTARA-MAGAZIN
IM LICHTE DER TUGENDHAFTEN |
UMAR
IAL-KHATTAB
B N
W
enn man in
der menschlichen Geschichte einen Vorbild
für
Frömmigkeit, Willensstärke,
Bescheidenheit und Gerechtigkeit suchen möchte, dann ist das Beispiel von Umar ibn
Al-Khattab unumgänglich. Umar oder
Al Faruq (eine Person die zwischen
Wahrheit und Lüge bzw. zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit unterscheiden kann) wie ihn der Prophet
(s.a.s.) nannte, war einer der einflussreichsten Gefährten, sowohl während
der Prophet (s.a.s.) noch lebte, als auch
nach seinem Tod. Er war der zweite Kalif (Nachfolger des Gesandten s.a.s.)
Sein Weg zum Islam
Umar trat im sechsten Jahr nach der
Offenbarung zum Islam über, sein Alter
betrug damals 27 Jahre. Er erlebte die
berühmten Schlachten von Badr und
Uhud sowie alle ereignisreichen Vorfälle mit dem Propheten (s.a.s.). Er gehörte zu denen, die am Tag von Uhud
mit dem Propheten (s.a.s.) gefestigt
waren und zu den ersten die vorausgeeilt sind. Außerdem war Umar ibn
Al-Khattab einer der Schwiegerväter
des Propheten (s.a.s.) und einer der
großen Gelehrten der Sahaba sowie einer ihrer enthaltsamsten.
Sein Übertritt zum Islam galt als ein
Sieg für den Islam, wie die folgende
Überlieferung von ibn Masud (r.a.) bestätigt: „Wir wurden siegreich als Umar
den Islam angenommen hat“.
Durch die Erhörung des Bittgebets des
Propheten (s.a.s.) hat der Islam seinen
Weg in Umars Herzen gefunden. Ibn
Umar überliefert, dass der Gesandte
Allahs sagte: „Oh Allah mach den Islam
siegreich durch einen der beiden Männer, der dir am liebsten ist: Abu Jahl
oder Umar ibn Al-Khattab. Und derjenige, der am liebsten bei Allah gewesen
ist, war Umar.“ (Ahmad, Tirmidhi Hadith Hassan Sahih)
Sein Wissen
Ibn Umar überliefert, dass der Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: „Als ich
im Schlaf lag (Traum) trank ich (Buttermilch) bis ich sah, dass die Buttermilch aus meinen Fingern floss,
so gab ich Umar davon zu trinken.“
Sie sagten: „Wie interpretierst du
dies, oh Gesandter Allahs?“ Er sagte:
„Das Wissen“. (Bukhari und Muslim)
Seine Tugend und seine Geradlinigkeit
Sad ibn Abi Waqas überliefert, dass der
Gesandte Allahs (s.a.s.) sagte: „Oh Sohn
des Khattab! Bei dem in dessen Hand
meine Seele ist! Es gibt keine Begegnung zwischen dir und dem Shaitan außer das er einen anderen Weg auswählt
als deinen.“ (Bukhari und Muslim)
Abu Said Al Khudri sagte: „Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede
auf ihm, sagte: „Während ich schlief,
wurden mir die Menschen, in Hemden
bekleidet, vorgeführt. Einige trugen
sie bis zur Brust, andere kürzer, und
mir wurde auch Umar ibn Al-Khattab
in einem Hemd gezeigt, dessen Ende
er hinter sich herschleifte.“ Die Leute
fragten: „Und wie hast du dies gedeutet, o Gesandter Allahs?“ Er sagte: „Es
ist die Religion!“ (Bukhari und Muslim).
Sein Scharfsinn
Abu Hurairah überliefert, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: „Es gab von den
Völkern vor euch Menschen, die mit
den Engeln sprechen konnten ohne
dass sie Propheten gewesen sind.
Wenn es jemanden aus meiner Ummah gibt der dies machen kann, so
ist es Umar.“ (Bukhari und Muslim).
Seine Hohe Stellung
Uqbah ibn Amir sagte, ich hörte den
Gesandten Allahs (s.a.s.) sagen:
„Wenn es einen Propheten nach mir
geben würde, so wäre es Umar.“
| 9 | (Ahmad, Tirmidhi Sahih nach Albani).
Seine Wahrhaftigkeit
Ibn Umar überlieferte, dass der Prophet (s.a.s.) sagte: „Wahrlich, Allah setzte die Wahrheit auf der Zunge und dem Herzen von Umar.“
(Ahmad, Tirmidhi Sahih nach Albani).
Seine Enthaltsamkeit
An einem Tag der Ramadah-Zeit (eine
Zeit der Hungersnot) aß er nur Öl,
bis sein Magen anfing zu knurren.
Er sagte zu seinem Magen: „Knurre oder knurre nicht, bei Allah du
wirst keine Butter schmecken bis die
Kinder der Muslime etwas essen.“
Seine Furcht vor Allah
Er hatte zwei schwarze Striche an seinem Gesicht vom vielen Weinen. Er
las bestimmte Verse im Nachtgebet
und weinte, bis er umfiel und er dann
zu Hause Krankenbesuche bekam. Er
sagte als er im Sterben lag: „Wehe
Umar wenn ihm nicht vergeben wird.“
Anas ibn Malik überliefert: „Ich ging
eines Tages mit Umar ibn Al-Khattab raus, bis er alleine hinter einer
Wand ging und ich ihn hörte wie er
sagte: Umar ibn Al-Khattab ist jetzt
Führer der Gläubigen?! Bei Allah kleiner Sohn von Khattab, fürchte Allah oder er wird dich bestrafen!“
Seine Sorge für die Ummah
Al Awzai sagte: „Umar ging eines
Nachts raus, dann folgte ihm Talha ibn
Ubaidullah, bis Umar in ein Haus ging
und dann in ein anderes. Später ging
Talha in dieses Haus rein und fand eine
alte blinde Frau dort sitzen. Er sagte zu
ihr: Wieso kommt dieser Mann zu dir?
Sie sagte: Er hat mir ein Versprechen
gegeben seit dem Tag so und so. Er
bringt mir das, was ich brauche und
bringt meinen Müll raus. So sagte
Talha: Möge deine Mutter dich verlieren Talha, willst du etwa der Staubwolke von Umar hinterher laufen?“
Ibn Abbas sagte: „Umar wurde schwarz vom vielen fasten.“
Er weinte immer wieder als er im Fajr
Gebet den folgenden Vers rezitierte:
„Er sagte: „Ich klage meinen unerträglichen Kummer und meine Trauer
nur Allah (allein)“ (Vers 12, Sure 86).
ALKANTARA-MAGAZIN
HERZENSANGELEGENHEIT |
AUFRICHTIGKEIT
DIE
D
er Muslim sollte
stets mit Aufrichtigkeit (Al-Ikhlas)
handeln.
Denn
nur so werden
einem die guten
Taten von Allah
angenommen.
Doch was bedeutet Aufrichtigkeit eigentlich genau?
Etymologisch stammt das Wort Al-Ikhlas vom Verb khalusa, was soviel
bedeutet wie „rein sein“, „frei sein
von Beimischung“. Im religiösen Kontext bedeutet Aufrichtigkeit, dass man
seine Taten nur für Allah verrichtet,
allein um der Annäherung Allahs wegen und nicht um von den Menschen
gehört oder gesehen zu werden und
auch nicht, um ein weltliches Gut zu
erlangen.
Wie wichtig die Aufrichtigkeit ist, wird
an mehreren Quranstellen deutlich. So
heißt es in Sura „Al-Bayyina“(98) Vers
5: „Und nichts anderes wurde ihnen
befohlen, als nur Allah zu dienen und
(dabei) ihm gegenüber aufrichtig in
der Religion (zu sein)...“ Außerdem
wird in Sura „Al-Kahf“(18) Vers 110
erklärt: „Wer nun auf die Begegnung
mit seinem Herrn hofft, der soll rechtschaffen handeln und beim Dienst an
seinem Herrn (Ihm) niemanden beigesellen.“
Das Paradies erhält man folglich nur,
wenn man sich all den weltlichen Dingen lossagt, kein Lob oder Dank von
den Menschen erwartet, sondern einfach nur aus Liebe zu Allah das Gute
gebietet und das Schlechte verbietet.
Quelle: Flickr.com, Las, CC BY-NC-ND 2.0
Man muss sich im Klaren sein, wie
groß die Barmherzigkeit Allahs ist.
Selbst für Dinge, die man nicht ausgeführt hat, aber im Inbegriff war, sie zu
tun, erhält man Belohnung (Hasanat)
von Allah. Die wichtigste Bedingung
aber ist, dass die Absicht (Nyah) rein
ist. In einem Hadith bei Abu Dawud
(Nr.564) wird überliefert: „Wer die rituelle Waschung (Wudu) sorgfältig vollzieht, danach zur Moschee geht – und
dann vorfindet, dass die Leute das Gebet beendet haben – diesem gibt Allah
dieselbe Belohnung wie demjenigen,
der zusammen mit den Leuten gebetet
hat, ohne dass dies seine Belohnung
schmälert.“ Diese Großzügigkeit Allahs
muss man zu schätzen wissen und in
allen seinen Handlungen vor Augen
halten.
Wäre es nicht schade, wenn man den
Lohn seiner Taten verliert, nur weil
man unaufrichtig war? Angesichts der
Tatsache, dass die meisten Menschen
die vergänglichen irdischen Güter lieben und die Aufmerksamkeit ihrer
Mitmenschen suchen, kann man sehr
leicht in unaufrichtigem Handeln
| 10 | geraten. Es ist wichtig, die Situationen
zu erkennen, in der man zur Unehrlichkeit (gegenüber Allah) neigt, damit
man sie besser bekämpfen kann und
ein besserer Mensch wird.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten der
„Unaufrichtigkeit“: Zur ersten Kategorie gehören Menschen, die gottesdienstliche Handlungen ausführen, um
materielle Güter zu erlangen. Als Beispiel kann man einen Mann nehmen,
der studieren geht, vielleicht sogar
an einem Doktortitel arbeitet, weil er
ausschließlich eine hohe Anstellung in
einer Firma und das Ansehen in der
Gesellschaft erreichen will und nicht,
weil er das „Streben nach Wissen”
als religiöse Pflicht ansieht. Und dies
wird streng bestraft: „Wer immer das
schnell Eintreffende (d.h. das Diesseits)
will, dem gewähren Wir darin schnell,
was Wir wollen – demjenigen, den Wir
wollen; hierauf haben Wir für ihn die
Hölle bestimmt, der er ausgesetzt sein
wird, mit Vorwürfen behaftet und verstoßen.“ (Sure 17, Vers 18)
Zur zweiten Kategorie zählen Menschen, die rechtschaffene Werke tun,
ALKANTARA-MAGAZIN
HERZENSANGELEGENHEIT |
um von den Menschen gesehen und
gelobt zu werden. Dies nennt man Augendienerei (Riya). Augendienerei ist
sehr gefährlich, weil dies eine Form
der Beigesellung darstellt, die äußerlich nicht erkennbar ist, sondern etwas
ist, dass im Inneren des Herzens passiert und in dem man schnell hinein
fallen kann, wenn man sein Herz nicht
prüft. Und wer Beigesellung praktiziert,
der kann keine Hilfe von Allah erwarten. In einem Hadith bei Muslim (Nr.
2985) sagt der Prophet (s.a.s.): „Allah,
der Erhabene sagte: ‚Ich bin derjenige, der von allen Teilhabern die Beigesellung (Shirk) am wenigsten braucht.
Wer eine Tat begeht, in der er mir einen Teilhaber beigesellt, den verlasse
ich sowie seine Beigesellung“
Die Facetten der Augendienerei sind
zahlreich. All die möglichen Formen
der Augendienerei zu kennen, ist
unabdingbar, um sie effektiv von seinem Herzen zu befreien. Augendienerei begeht man beispielsweise, wenn
man das Gebet verrichtet und plötzlich seine Rezitation verschönert, sobald Menschen anwesend sind. Auch
das Tragen bestimmter Kleidung (z.B.
Abaya) kann Augendienerei sein, wenn
man damit beabsichtigt, von den anderen als besonders fromm genannt
zu werden. Selbst die Wahl der Wörter
kann Riya sein, wenn man sich damit
nur als gelehrsam, weise profilieren
will. Es kann sogar sein, dass das sichselbst-Tadeln vor anderen Leuten Riya
sein kann, wenn man bei den Leuten
den Eindruck hinterlassen will, dass
man selbst bescheiden ist und dadurch ihre Zuneigung gewinnen will.
Wie ihr unschwer erkennen könnt, ist
es sehr leicht, vom aufrichtigen Handeln abzuweichen.
Deshalb müssen wir als Muslime zu
jeder Zeit uns die Frage stellen, wofür
wir eine bestimmte Tat machen und
wen wir eigentlich damit glücklich machen wollen. Uns muss klar werden,
wie gewaltig die Strafe sein wird, wenn
wir uns unaufrichtig verhalten. Wir
müssen uns außerdem bewusst sein,
dass uns die anderen Menschen keinen Lohn geben können. Der einzige
und beste Versorger ist Allah (swt). All
das Vermögen, der Ruhm und die Ehre
auf der Erde sind vergänglich und werden spätestens mit dem Tod beendet.
Einzig alleine bleiben die aufrichtigen
Taten. Wenn wir uns all das vergegenwärtigen, so werden wir, so Allah will,
Erfolg im Diesseits und Jenseits erreichen.
WOHIN MIT MEINEM
KAPUTTEN HANDY?
W
enn du ein Problem mit deinem
Handy hast, versuchst du auf
jeden Fall es
schnellstmöglich
zu lösen. Dazu
schaust du in der Bedienungsanleitung deines Handys nach oder du
wendest dich an deinen Anbieter bzw.
an den Hersteller. So wird das Problem
gelöst. Aber hast du mal darüber nachgedacht, wie ist es, wenn es nicht an
einem Handy liegt, sondern an etwas
viel Komplizierterem – nämlich an dir?
Quelle: Flickr.com, Wout, CC BY-NC 2.0
| 11 | An wem wendest du dich dann? Wenn
dir ein Problem widerfährt, sollst du
dich fragen wo du deine Bedienungsanleitung finden kannst, oder derjenige
Ansprechpartner der für dich Zuständig
ist und dir helfen kann. Um das beantworten zu können, musst du kurz überlegen, wer dich erschaffen hat. Er ist
zweifellos dein und mein Schöpfer, Allah der Erhabene, der Allmächtige und
der Barmherzige. Deine Bedienungsanleitung ist der Koran, wodurch du alle
Probleme des Lebens lösen kannst.
Das mag vielleicht übertrieben klingen,
aber so ist es tatsächlich.
ALKANTARA-MAGAZIN
GRUNDLAGEN |
WER IST ALLAH?
W
enn man das Wort
Allah in Wikipedia
nachschlägt, findet
man folgendes unter
Wortherkunft:
,,Sprachgeschichtlich ist Allah verwandt mit dem hebräischen elôah, gebräuchlicher in der
Pluralform el hîm (hebräisch). elôah /
el hîm bedeutete ursprünglich wahrscheinlich „Starker“, „Mächtiger“.
Aber welche Bedeutung hat das Wort
Allah nach islamischem Verständnis?
Wie stellen die Muslime ihn sich vor?
Nur Er allein ist anbetungswürdig, indem man sich an Ihn direkt und ohne
jeglichen Vermittler mit seinen Bittgebeten wendet. Der Islam lehrt, dass wir
zu Allah nach dem Tod zurückkehren
und über unseren Glauben und unsere
Taten Rechenschaft ablegen. Der Begriff Allah, Elloh, Ellohim oder Allaha
(hebräische oder aramäische biblische
Varianten des Wortes Allah) wird nicht
nur von Muslimen verwendet um auf
Gott hinzudeuten, sondern auch von
einer breiten Bevölkerung jüdischen
und christlichen Glaubens weltweit.
Allah ist der herrlichste Name des einen und einzigen Gottes. Muslime
glauben, dass Er der Erste ohne Anfang war und der Herrscher über alles;
ohne einen Partner für die Ewigkeit ist
und bleibt. Das Universum mit allen
Sternen, Planeten und mit den ganzen
Lebewesen wurde von Ihm erschaffen
und all diese werden ständig von Ihm
erhalten und versorgt, damit sie überhaupt weiter existieren können. Allah
weiß über alles Bescheid, selbst über
unsere geheimsten Gedanken.
Außerdem glauben die Muslime, dass
der Gott, über den die Bibel berichtet,
kein anderer als Allah ist.
Im Koran heißt es: ,,Und streitet mit
den Leuten der Schrift nur in bester
Weise, außer denjenigen von ihnen,
die Unrecht tun. Und sagt: „Wir glauben an das, was (als Offenbarung) zu
uns herabgesandt worden ist und zu
euch herabgesandt worden ist; unser
Gott und euer Gott ist Einer, und wir
sind Ihm ergeben (Muslime).“ (Sure
29, Vers 46).
| 12 | Der Hauptunterschied zwischen dem,
woran Muslime einerseits und Nichtmuslime andererseits im Allgemeinen
glauben ist, wie sie sich diesen Gott
vorstellen.
Nach islamischer Gottesvorstellung ist
Allah:
• Einzigartig in seinem Wesen. Allah
sagt im Koran: ,,Sag: Er ist Allah,
ein Einer, Allah, der Überlegene.
Er hat nicht gezeugt und ist nicht
gezeugt worden,und niemand ist
Ihm jemals gleich.“ (Sure 112,
Vers 1-4). Streng abgelehnt wird
allerdings im Islam jede bildliche
Vorstellung von Allah: ,,... Nichts
ist Ihm gleich; und Er ist der Allhörende und Allsehende.“ (Sure 42
Vers 11).
• Einzigartig in seinem Wirken. Zum
Beispiel in Sure 3 Vers 26 und 27
ist zu lesen: ,,Sag: O Allah, Herr
der Herrschaft, Du gibst die Herrschaft, wem Du willst, und Du
entziehst die Herrschaft, wem Du
willst. Du machst mächtig, wen Du
willst, und Du erniedrigst, wen Du
willst. In Deiner Hand ist (all) das
Gute. Gewiss, Du hast zu allem die
Macht. Du lässt die Nacht in den
Tag eindringen und lässt den Tag
eindringen in die Nacht. Und Du
lässt das Lebendige aus dem Toten
hervorgehen und lässt hervorgehen das Tote aus dem Lebendigen.
Und Du versorgst, wen Du willst,
ohne zu berechnen.“
• oder in Sure 14 Vers 32 bis 34: ,,Allah ist es, Der die Himmel und die
Erde erschaffen hat und vom Himmel Wasser herabkommen lässt,
durch das Er dann für euch Früchte als Versorgung hervorbringt.
Und Er hat euch die Schiffe dienstbar gemacht, damit sie auf dem
Meer auf Seinen Befehl fahren, und
Er hat euch die Flüsse dienstbar
gemacht. Er hat euch die Sonne
und den Mond in ihrem unablässigen Lauf dienstbar gemacht, und
Er hat euch die Nacht und den Tag
dienstbar gemacht.“
ALKANTARA-MAGAZIN
GRUNDLAGEN |
• Einzigartig in seinen Namen und
Attributen. Die umfangreichsten
koranischen Auflistungen göttlicher Eigenschaften sind in Sure 57
Vers 2 und 3 zu lesen: ,,Ihm gehört
die Herrschaft der Himmel und der
Erde. Er macht lebendig und lässt
sterben. Und Er hat zu allem die
Macht. Er ist der Erste und der
Letzte, der Offenbare und der Verborgene. Und Er weiß über alles
Bescheid.“ und in Sure 59 Vers 22
bis 24: ,,Er ist Allah, außer dem es
keinen Gott gibt, der Kenner des
Verborgenen und des Offenbaren.
Er ist der Allerbarmer und Barmherzige. Er ist Allah, außer dem
es keinen Gott gibt, der König, der
Heilige, der Friede‘, der Gewährer
der Sicherheit, der Wächter, der
Allmächtige, der Gewalthaber, der
Stolze. Preis sei Allah! (Und Erhaben ist Er) über das, was sie (Ihm)
beigesellen.Er ist Allah, der Schöpfer, der Erschaffer, der Gestalter.
Sein sind die schönsten Namen.
Ihn preist (alles), was in den Himmeln und auf der Erde ist. Und Er
ist der Allmächtige und Allweise.
Im Koran finden sich zahlreiche
von Gottes „schönsten Namen“
(arab. al-asma al-husna), worunter
Attribute Seiner Vollkommenheit
zu verstehen sind. Die häufigsten
im Koran auftauchenden Attribute
Gottes sind ar-Rahman (der Allerbarmer) und ar-Rahim (der Barmherzige). Bis auf die 9. Sure
| 13 | werden alle 114 Suren des Korans
mit der basmala bzw. tasmiyya eröffnet: im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Im
Zentrum steht also kein strafender
Gott, sondern ein barmherziger.
Desweiteren ist Allah immanent und
transzendent zugleich, heißt es doch
im Koran „Wir sind ihm (dem Menschen) näher als seine Herzschlagader.“ (Sure 50, Vers 16) als auch „Kein
Blick erfasst Ihn. Er aber erfasst alle
Blicke“ (Sure 6, Vers 103).
ALKANTARA-MAGAZIN
MISSVERSTÄNDNISSE UND VORURTEILE GEGENÜBER DEN ISLAM |
„Es gibt keinen Zwang im Glauben“
(Sure 2, Vers 256), so heißt es in der
zweiten und längsten Sure des edlen
Quran, welcher das unverfälschte Wort
Gottes darstellt.
ein wenig Hintergrundwissen über die te in muslimischen Ländern weltweit
Ausbreitung und Expansion des Islam. zu sehen.
Dreizehn Jahre lebten die Muslime in
Unterdrückung und unter schwersten
Bedingungen in Mekka, ohne Wehr.
Weiter heißt es im gleichen Vers: „(Der Bekanntlich wurde erst zwei Jahre
Weg der) Besonnenheit ist nunmehr nach der Auswanderung nach Medina,
klar unterschieden von (dem der) Ver- den Muslimen der Kampf gegen die
irrung.“.
Unterdrückung erlaubt bzw. zur Pflicht
gemacht.
In einer anderen, den Muslimen sehr
bekannten Sure heißt es: „... Euch Der Islamische Machtbereich erstreckeure Religion und mir meine Religion.“ te sich dann vorerst bis zum ableben
(Sure 109, Vers 6).
des Propheten Muhammads (Allahs
Frieden und Segen seine auf Ihm) im
Noch in einem anderen Vers heißt es: Jahre 632 auf die arabische Halbinsel.
„Allah verbietet euch nicht, gegenüber
denjenigen, die nicht gegen euch der In der Zeit der vier rechtgeleiteten KaReligion wegen gekämpft und euch lifen bis zum Jahre 661, gelang die Ernicht aus euren Wohnstätten vertrie- oberung des Oströmischen Orients und
ben haben, gütig zu sein und sie ge- des Sassanidischen Perserreiches.
recht zu behandeln. Gewiss, Allah liebt
die Gerechten“ (Sure 60, Vers 8).
Unter den Umayyaden kamen weitere
Teile Zentralasiens, Nordafrikas und
Diese Verse sollen einleitend sein und auch Teile Europas unter muslimischer
einen für die so oft gestellte Frage Herrschaft.
sensibilisieren: „Wurde der Islam mit
dem Schwert verbreitet?“, oder gar mit Nun, mussten die Nichtmuslime un„Feuer und Schwert“, wie es oft sug- ter der Herrschaft der Muslime Kulgeriert wird. Stehen diese Aussagen tur, Bräuche, Rituale aufgeben, oder
nicht gänzlich gegen die Prinzipien des gar zum Islam „zwangskonvertieren“?
Islam und gegen das offenbarte, beleg- Nein im Gegenteil!
bar unverfälschte Wort Gottes?
Das islamische Gesetz beschützte den
Um diese Frage zu klären und die The- privilegierten Status von Minderheiten,
matik besser zu verstehen, bedarf es so sind nichtmuslimische Gebetsstäd-
| 14 | Es gestattete ihnen eigene Gerichtshöfe, die das Familienrecht durchsetzten
und ein Gemeinderecht wurde ihnen
zugestanden, welches für innergemeindliche Angelegenheiten zuständig war. Das Leben und der Besitz der
Nichtmuslime war durch den Staat geschützt, so haben christlich- und jüdische Minderheiten in muslimischen
Ländern des mittleren Ostens jahrhundertelang gelebt und überlebt.
Länder wie Ägypten, Marokko, Palästina, Libanon, Syrien und Jordanien
haben bedeutende jüdisch-und christliche Gemeinden.
Zudem beherrschten Muslime Indien über 800 Jahre lang, dennoch sind
über 80% der Bevölkerung nicht-Muslime geblieben und auch im islamischen Spanien lebten Juden sicherer,
als in jedem anderen Ort Europas.
Das Land, mit der größten Zahl an
Muslimen weltweit ist Indonesien und
auch in Malaysia ist die Mehrheit der
Bevölkerung muslimischen Glaubens.
Doch war jemals eine muslimische Armee in Indonesien oder Malaysia?
Man fragt sich, welches „Schwert“ es
war, welches die Menschen dort motivierte, den Islam anzunehmen.
ALKANTARA-MAGAZIN
MISSVERSTÄNDNISSE UND VORURTEILE GEGENÜBER DEN ISLAM |
Ähnlich beging es der afrikanischen
Ostküste, wo nie eine muslimische Armee je den Boden betreten hat.
Schauen wir uns nun die heutige Zeit
an, das heutige Europa und den Amerikanischen Kontinent.
Nicht ein einziges Mal in den letzten 200 Jahren hat ein muslimisches
Land ein westliches Land angegriffen,
dennoch ist der Islam im Westen und
weltweit die am schnellst wachsende
Religion. Ist es nun das Schwert aus
Eisen, oder vielleicht doch das Schwert
der Wahrheit, Überzeugung, Logik und
Toleranz, welches für diese Realität
verantwortlich ist.
Geht man nun zur Ausgangsfrage zurück, ob der Islam denn durch „Feuer
und Schwert“ verbreitet wurde, so hat
es ein britischer Historiker sehr treffend formuliert, indem er sagte: „Die
Geschichte macht allerdings deutlich,
dass die Legende von den fanatischen
Muslimen, die über die Welt fegen und
mit dem Schwert die unterworfenen
Rassen zwingen, den Islam anzunehmen, einer der fantastischsten, absurdesten Mythen ist, die die Historiker
jemals wiederholt haben“
Rufe zum Weg deines Herrn
mit
Weisheit
und
schöner
Ermahnung
auf,
und
streite mit Ihnen auf die
beste
Art.
(Quran
16:125)
(De Lacy O´Leary, in seinem Buch „Islam at the Crossroads“, S.8)
| 15 | ALKANTARA-MAGAZIN
KUNST |
Quelle: Flickr.com, Rachid Naim, CC BY-NC 2.0
DARF KUNST
A L L E S ?
B
evor wir sagen können,
was die Kunst darf, müssen wir zuerst wissen,
was Kunst ist. Selbst diese
Frage zu beantworten, ist
schwer genug. Die Kunst
kann man nämlich nicht eingrenzen.
Während der Zeit des Naturalismus bedeutet Kunst, die Wirklichkeit perfekt
abbilden zu können. Menschen wie
Monet, die in ihrer Malerei Gefühle und
Eindrücke darstellen wollten, wurden
anfangs ausgelacht. Erst viel später
sah man in ihm einen großen Künstler des Impressionismus. Die Kunstgeschichte zeigt, dass Kunst entsteht,
wenn vorherrschende Definitionen gebrochen werden. Heute ist Kunst so
vielfältig geworden, dass letztendlich
das Kunst ist, was der Künstler als
Kunst bezeichnet. Kunstfreiheit wird
hier im Westen hoch gepriesen. Keiner
darf ihr vorschreiben, wie sie auszusehen hat, und keiner darf ihr verbieten,
sich zu zeigen. Kunst ist im Prinzip uneingeschränkte Freiheit.
Und uneingeschränkte Freiheit darf es
nicht geben. Denn so können Verbrechen im Deckmantel der Kunst begangen werden. Ein Beispiel dafür ist der
Antisemitismus in der Kunst. Selbst
vor der NS-Zeit gab es Postkarten, auf
denen Vorurteile gegenüber Juden gezeigt wurden. Einige große „Künstler“,
wie der deutsche Komponist Richard
Wagner, waren antisemitisch und haben es auch in ihren „Kunstwerken“
zum Ausdruck gebracht, z.B. der Aufsatz „Das Judentum in der Musik“, in
denen Sätze stehen wie „Der Jude ist
nach dem gegenwärtigen Stande der
Dinge dieser Welt wirklich bereits mehr
als emanzipiert: er herrscht, und wird
solange herrschen, als das Geld die
Macht bleibt, vor welcher alles unser
Tun und Treiben seine Kraft verliert“.
Kunst kann Menschen – in diesem Fall
– negativ beeinflussen. So wurde Wagner Hitlers größtes Vorbild.
Ständig wird einem gesagt, niemanden mit Vorurteilen zu begegnen. Das
sei nämlich nicht gerecht. Man verhält
sich einfach anders gegenüber Personen, gegenüber die man Vorurteile hat.
Ein Beispiel: Bei einem Versuch der
Universität Konstanz wurden 1000 fiktive und fast identische Bewerbungen
an Praktikumsstellen für Wirtschaftsstudenten verschickt – der einzige Unterschied: einige Bewerbungen waren
mit türkisch/arabischen Namen versehen. Die Bewerber mit diesen Namen
haben 14% weniger Antworten als die
„deutschen“ Bewerber erhalten. Hier
sieht man, wie stark Diskriminierung
noch vorhanden ist. Und die „Kunst“,
welcher sich der Vorurteile des geizigen Juden oder des radikalen Moslems
| 16 | bedient, verschlimmert die Situation.
Es ist keine Form der Stärke, Schwächere zu demütigen. Unter „Schwächere“ sind die Menschen zu verstehen,
die sich von „Kunstwerken“ beleidigt
fühlen, sich aber nicht aufgrund ihrer
Stellung und Mitteln verteidigen können. Anders als ein großer „Künstler“,
der viele Kontakte hat und die Möglichkeit hat, seine provokante „Kunst“
einer breiten Masse zu veröffentlichen, kann der einfache Bürger seine
Meinung nicht im selben Maße wie
der große „Künstler“ äußern. Zusätzlich wird vom einfachen Bürger, der
sich womöglich zutiefst beleidigt fühlt,
Toleranz für die provokante „Kunst“
verlangt, was eigentlich nichts anderes als Gleichgültigkeit und damit das
Aufgeben der eigenen Ehre bedeutet.
Beispiel: Ein gläubiger Christ muss
ständig mit ansehen, wie seine Religion durch Jesus-Karikaturen oder Filmen wie „Das Leben des Brian“ von
Monty Python diffamiert wird. Dagegen etwas sagen kann dieser gläubige
Christ nicht. Denn sonst würde er als
„unkulturell“, „nicht zeitgemäß“ usw.
gelten. Man würde ihn nicht einmal
ernst nehmen, falls er etwas sagen
will. Freiheit generell heißt Verantwortung übernehmen. Man kann nicht
einfach das tun, was einem gerade in
den Sinn kommt.
Durch Globalisierung rücken Menschen
immer mehr zusammen. Um Konflikte
zu vermeiden, ist gegenseitiger Respekt von Nöten.
Überhaupt wäre eine uneingeschränkte Freiheit theoretisch nie möglich:
Gäbe es keinen Staat, keine Regeln,
herrsche nach Hobbes ein Krieg „jeder
mit jeden“. Da alles erlaubt ist, kann
eine Person jederzeit eine andere Person, die ihn gerade beleidigt hat, umbringen. Der Mensch ist nämlich darauf erpicht, sein Hab und Gut, seine
Sicherheit und sein Ansehen zu erhalten und auszuweiten. Er kennt keine
Grenzen, um seine Ziele zu verwirklichen. Er muss in permanenter Angst
leben, weil auch andere genauso
rücksichtslos sind, wie er selbst. Aus
diesem Grund braucht „Kunst“ Schranken.
ALKANTARA-MAGAZIN
HERZENSANGELEGENHEIT |
Quelle: Flickr.com, Milan Durkovic, CC BY-NC 2.0
SO
KANNST
DU
MENSCHEN
F
ast jeder Mensch hofft und
wünscht sich reich zu werden.
Jedoch gibt es so gut wie niemanden, der sich nach Armut
sehnt. Doch viele wissen leider nicht, wie man reich werden kann
und was Reichtum eigentlich bedeutet! Wir alle haben von Geschichten
erfahren, wobei Leute, nachdem sie
viel Geld verdient und all ihre Träume
verwirklicht haben, Selbstmord begangen. Man stellt sich dann die Frage,
“Wieso?”. Sie waren doch so erfolgreich! Aber denkst du, dass ein Athlet,
der jahrelang trainiert hat um auf den
Gipfel eines hohen Berg zu klettern,
nach dem wunderbaren Erfolg runterspringt, um sich umzubringen?
So muss man erstmal das Wort „Reichtum“ definieren. Unter Reichtum unterscheidet man zwei Arten davon. Der
spirituelle und der materielle Reichtum. Viele denken, dass jene reich
sind, die viel Geld besitzen. Leider ist
das in der Wahrheit ganz anders. Stell
dir vor, dass ein sehr reicher Mensch
in der Nacht aufsteht und merkt, dass
sein Sehnerv nicht mehr funktioniert
und er nichts mehr sehen kann. Oder
dass er unter einer Lähmung im Rückenmark leidet und daraufhin Einschränkungen in seiner Bewegung hat!
Auf jeden Fall hat diese Person eine
dauerhafte Schädigung, die man nicht
heilen kann. Stell dir das kurz vor ...
Denkst du, er wird sich über sein Geld,
das er lebenslang angespart hat freuen, oder dass er jetzt glücklich ist? Er
wird sich mit Sicherheit wünschen,
sein gesamtes Vermögen auszugeben,
um wieder gesund zu werden. So stellt
EINER
DER
DER
WELT
sich die Frage, welcher Sinn dahinter
steckt, dass man sein ganzes Vermögen für die eigene Gesundheit ausgibt? Was hat das zu bedeuten, wenn
man dazu bereit ist, sein Reichtum
ganz auszugeben um wieder gesund
zu werden, während ein dürftiger
Mensch, der finanziell schwach ist sorgenlos lebt?
So sieht man Menschen auf der Welt,
die sehr arm sind, kein Geld besitzen
und nur wenig zu Essen haben, aber
sich trotzdem sehr glücklich fühlen.
Daraus kann man erkennen, dass der
Reichtum natürlich nicht am Geld zu
messen ist. Vielmehr ist der wahre
Reichtum das richtige Schätzen zu
Gunsten Allahs.
Reich ist derjenige, der ein sauberes
Herz hat, der den anderen verzeiht
wenn sie Fehler machen, der immer
gut über andere denkt und das Leben
aus einem positiven Blickwinkel sieht.
Der wahre Reichtum ist die Glückseligkeit, die das Herz besitzt und ihm
somit Ruhe finden lässt. Es ist die Bescheidenheit, die Zufriedenheit und
die schönen Gefühle, die man spürt,
auch wenn man nur wenig zum Leben
hat. Reich ist derjenige, der vom Islam
überzeugt ist und Allah immer und
überall gedenkt.
Reich ist derjenige, der in diesem kurzen Leben das tut, was sein Schöpfer
von ihm erwartet. So sichert er sich,
dass er am jüngsten Tag zu den Glücklichen gehört und sich keine Sorgen
um diesseitige Probleme macht. So
hat derjenige, der gut für eine Prüfung
lernt (verglichen mit der Prüfung im
Diesseits) anschließend gute Laune,
| 17 | REICHSTEN
SEIN
da er sich auf die Ergebnisse freut.
Reich und glücklich ist derjenige, den
Allah zu seinem Gehorsam rechtgeleitet hat. Das ist wohl der wahre Reichtum im tiefsten Herzen.
Ein Sprichwort sagt: „Lerne das, was
du hast, zu schätzen, bevor die Zeit
dir beibringt zu schätzen, was du hattest“. Wie ist es, wenn nämlich du
in der Lage bist und eines Tages aufstehst und plötzlich nicht mehr sehen
kannst? Du gehst zum Arzt und er sagt
dir, dass es keine Heilung gibt. Kannst
du dann glücklich sein? Oder wirst du
es bereuen, für eine lange Zeit trotz
Gesundheit nicht dankbar gewesen zu
sein? Sei lieber jetzt dankbar gegenüber deinem Schöpfer, bevor es zu
spät ist.
Allah sagte: „Und wenn ihr die
Gunst(erweise) Allahs aufzählen wollt,
könntet ihr sie nicht erfassen. Allah ist
wahrlich Allvergebend und barmherzig.“ (Sure 16, Vers 18).
Und Er sagte auch: „... Und nur wenige von meinen Dienern sind wirklich
dankbar „ (Sure 34, Vers 13).
So soll man sich fragen, gehöre ich zu
den wenigen dankbaren Dienern oder
gehöre ich zu den vielen undankbaren?
So gesehen bist du dann reich, wenn
du unbedürftig gegenüber materiellem
Besitz bist, aber bedürftig gegenüber
Allah (da du ihn sehr brauchst).
„Ich wünschte, dass jeder reich wäre
und alles haben könnte wovon er
träumt, um zu sehen, dass das nicht
die Antwort ist.“ (Jim Carrey).
ALKANTARA-MAGAZIN
ZITATE |
1) “Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang.”
Konrad Adenauer (1876 - 1967), dt. Politiker.
2) “Lieber ein Tag als Löwe als hundert Tage als Schaf.”
Bruno Bruni (*1935), ital. Künstler (zeitgenöss. Realist).
3) “Wie kommt ihr dazu, die Menschen zu versklaven, während
ihre Mütter sie als Freie Menschen auf die Welt brachten!”
Umar Ibn Al-Khatab (592 - 644)
4) “Letztlich bekommt jeder von uns genau das, was er verdient aber nur die Erfolgreichen geben das zu”
Georges Simenon (1903-89), belg. Kriminalschriftsteller.
KARIKATUR DES MONATS |
Europäische Flüchtlingshilfe
| 18 | ALKANTARA-MAGAZIN
WISSENSCHAFTLICHE WUNDER IM KORAN |
DER
DIE
DES
KORAN
UND
ENTWICKLUNG
MENSCHLICHEN
EMBRYOS
A
llah sagt im Koran: „Wir schufen den Menschen ja aus einem Auszug aus Lehm. Hierauf
machten Wir ihn zu einem Samentropfen in einem festen Aufenthaltsort. Hierauf schufen Wir
den Samentropfen zu einem Anhängsel, dann
schufen Wir das Anhängsel zu einem kleinen
Klumpen, dann schufen Wir den kleinen Klumpen zu Knochen, dann bekleideten Wir die Knochen mit Fleisch. Hierauf
ließen Wir ihn als eine weitere Schöpfung entstehen. Segensreich ist Allah, der beste Schöpfer.“ (Sure 23, Vers 12-14)
Professor Keith Moore, einen der bekanntesten Anatomen
und Forscher im Bereich der Embryologie wurde gebeten,
einige spezielle Quranverse und Aussagen des Propheten
bezüglich seines Fachgebietes wissenschaftlich zu analysieren. Professor Moore ist der Autor des Buches „The
Developing Human“. Er ist ein pensionierter Professor im
Bereich der Anatomie und der Zellbiologie an der Universität von Toronto in Kanada. Dort war er Dekan der Medizinischen Fakultät und außerdem acht Jahre lang Leiter
des anatomischen Institutes. 1984 bekam er den berühmtesten Preis für Anatomie in Kanada, den J.C.B. Grant Award
der Kanadischen Vereinigung für Anatomen. Er ist Autor
Quelle: UniversalHealthCarela.com
vieler Bücher über klinische Anatomie und Embryologie.
Acht seiner Bücher gelten als medizinische Standardliteratur und wurden in sechs Sprachen übersetzt. Als der Professor um eine wissenschaftlichen Analyse der Koran Verse
und Aussprüche des Propheten (Hadithe) gebeten wurde,
war er sehr verblüfft. Er wunderte sich, wie der Prophet
Muhammad (s.a.s.) vor 14 Jahrhunderten das Embryo und
seine Entwicklungsphasen in einer solchen Genauigkeit
und Präzision beschreiben konnte, wo doch Wissenschaftler diese Ereignisse erst in den letzten 50 Jahren
entdeckt haben. Die Gefühle des Professors schwankten.
Aus dem Gefühl der Verwunderung entstand eine Verehrung für die Offenbarung. Er begann seine Vorstellungen in
wissenschaftlichen Kreisen zu verbreiten und hielt sogar
einen Vortrag über Koranverse, die im Einklang mit der modernen Embryologie stehen. Dort sagte er unter anderem:
„Es ist eine große Ehre für mich, Koranverse über die
Entwicklung des Menschen zu erläutern. Für mich ist
es eindeutig, dass die Botschaft Muhammads von Allah
(Gott) stammt, denn fast alle Erkenntnisse seiner Aussagen wurden erst viele Jahrhunderte später entdeckt.
Das beweist mir, dass Muhammad Allahs Gesandter ist“.
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Ein 3-stündiger Unterricht pro Woche. Der Unterricht findet am Wochenende statt
Ort: Düsseldorf, nahe Bilk S-Bahnhof
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