MECKENBEUREN/RAVENSBURG Donnerstag, 31. Dezember 2015 Schwäbische Zeitung 17 Leute ● Wechsel beim BOB-Beirat: Am 1. Januar steht ein turnusgemäßer Führungswechsel im BOB-Beirat, dem Aufsichtsgremium der Bodensee-Oberschwaben-Bahn, an. Meckenbeurens Bürgermeister Andreas Schmid (Foto: pr) wird neuer Beiratsvorsitzender und löst damit Stefan Köhler, Erster Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen, ab. Neuer Stellvertreter des Gremiums wird Ravensburgs Oberbürgermeister Daniel Rapp. Auch bei bodo gibt es personelle Neuigkeiten: Zum 1. Januar wechselt der Vorsitz im Aufsichtsrat und in der Gesellschafterversammlung der Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbundgesellschaft, die ihren Sitz in Ravensburg hat: Der Landrat des Landkreises Bodenseekreis, Lothar Wölfle, übernimmt turnusgemäß den Vorsitz in den beiden Verbundorganen. Harald Sievers, Landrat des Landkreises Ravensburg, wechselt in die Position des stellvertretenden Vorsitzenden. (sz) Für Malaica (links) und Ariane Fleck ist der orientalische Bauchtanz eine echte Leidenschaft, die Körper und Seele guttut. FOTO: Konstanze Winkler Tanzen aus dem Bauchgefühl heraus Ariane Fleck und Malaica haben sich mit viel Hüftschwung zum „Bellydancer of the World“ getanzt Von Linda Egger ● MADENREUTE - Kreisende Hüften, orientalische Musik und bunte Kostüme – wenn es um orientalischen Bauchtanz geht, schlagen die Herzen von Melanie Denner und Ariane Fleck höher. In ihren Choreografien wollen sie zeigen, wie vielseitig der häufig mit Vorurteilen behaftete Tanzstil ist und lassen beispielsweise auch afrikanische Elemente miteinfließen. Dass Tanzen ihr Element ist, hat Melanie Denner schon früh bemerkt. Angefangen hat alles im Alter von sechs Jahren mit Ballett, was ihr jedoch schon bald zu langweilig wurde. So stieg sie um auf Rock’n’Roll und experimentierte später außerdem mit Salsa, Latino und Hip-Hop. „Ich hab mich überall versucht“, erzählt sie, ihr Herz verloren habe sie letztendlich jedoch an den Bauchtanz. „Shakira war der Auslöser, von da an war es um mich geschehen“, verrät die 35-Jährige. „Was mich daran fasziniert ist die Weiblichkeit, das ästhetisch Frauliche – für mich gibt es keine schönere Ästhetik als Tanz“, schwärmt sie. Ihre Leidenschaft machte die gelernte Konditorin zum Beruf, absolvierte eine Ausbildung zur Bühnentänzerin und Tanzpädagogin und gab sich fortan den Künstlernamen Malaica. In ihrem rund 100 Quadratmeter großen hauseigenen Tanzstudio in Madenreute gibt sie mittlerweile fünf Kurse pro Woche. Zu ihren Schülern zählen Frauen aller Altersklassen und Leistungsgrade. „Ich bin der Meinung, dass jeder tanzen kann – das ist Kopfsache, wir bestehen alle nur aus Fleisch und Blut, aber Wille versetzt Berge“, findet sie. Dabei sei Bauchtanz keineswegs nur hüftbezogen, auch die Wirbelsäule wird gelockert und neben dem körperlichen Aspekt profitiert auch die Seele, so die gebürtige Friedrichshafenerin: „Viele Frauen berichten, sie hätten durch den Bauchtanz ihre Weiblichkeit wiederentdeckt oder an Selbstvertrauen gewonnen.“ Nach der ersten Stunde gefesselt Zusätzlich zu ihren regulären Kursen trainiert Malaica auch ein achtköpfiges Auftrittsteam, mit dem sie regelmäßig auf Veranstaltungen unterwegs ist. Mit dabei ist auch Ariane Fleck, die das Bauchtanz-Fieber bereits vor rund zehn Jahren gepackt hat, nachdem sie sich in einer Tanzschule ursprünglich für einen SalsaKurs angemeldet hatte und dann beschloss, auch Bauchtanz einmal auszuprobieren. „Das hat mich schon nach der ersten Stunde so gefesselt, dass ich dabei geblieben bin“, erinnert sich die Ravensburgerin und fügt hinzu: „Die Musik war für westliche Ohren am Anfang etwas ungewohnt, aber inzwischen höre ich so etwas auch gerne in der Freizeit.“ Als Duo lassen Malaica und Ariane Fleck auch gerne gemeinsam auf der Bühne die Hüften kreisen – und das nicht nur mit viel Spaß und Leidenschaft, sondern auch mit großem Erfolg, konnten sich die beiden Tänzerinnen doch Ende November den Titel „Bellydancer of the World“ sichern. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit mit vier bis fünf Trainingseinheiten pro Woche gingen sie in Duisburg bei einem der größten orientalischen Tanzfestivals Deutschlands an den Start und tanzten sich prompt in beiden Disziplinen, in denen sie antraten, in der Kategorie Duo an die Spitze. So überzeugten sie nicht nur beim klassischen Bauchtanz, sondern bewiesen auch Kreativität in der Disziplin „Fusion“, in der sie traditionelle Bauchtanzelemente mit afrikanischen Rhythmen und Bewegungen kombinierten. „Auf einen Sieg gehofft haben wir natürlich schon, aber es kam trotzdem total überraschend“, sind sich die beiden Freundinnen einig. Dass bunte, glitzernde Kostüme ebenso zum Bauchtanz dazugehören wie kreisende Hüften versteht sich von selbst. „Da kann man auch ein bisschen das Kind in einem ausleben“, erklärt Malaica. Viele ihrer Bühnenoutfits, so auch das Siegerkostüm für ihren sogenannten AfroBellydance, fertigen die beiden Frauen mittlerweile selbst an, denn oft habe man für ein Lied oder eine Choreografie eine ganz bestimmte Vorstellung für das Kostüm im Kopf und so sei das Schneidern inzwischen zum Hobby geworden, sagt Ariane Fleck. Wer Bauchtanz ebenfalls einmal ausprobieren möchte, hat ab Januar in einem neuen Anfängerkurs in Malaicas Studio die Möglichkeit dazu. Infos gibt’s unter Telefon 07542 / 97 89 06 oder unter » www.malaica.de ● Schultes lädt zu Bürgerempfang ein MECKENBEUREN (sz) - Bürgermeister Andreas Schmid lädt im Namen der Gemeinde Meckenbeuren zum öffentlichen Bürgerempfang am Freitag, 22. Januar, ein. Beginn der Feierlichkeit ist um 19 Uhr in der Aula des Bildungszentrums Meckenbeuren. Im Mittelpunkt des Empfangs steht die Ehrung von Bürgern aus der Gemeinde, die im vergangenen Jahr besondere Leistungen erzielt haben und Persönlichkeiten, die sich für die Gemeinde und die Gesellschaft besonders verdient gemacht haben, ist der Ankündigung zu entnehmen. Die Big Band „Blue Notes“ der Musikschule Meckenbeuren wird das offizielle Programm musikalisch begleiten. Fahrer prallt gegen parkende Autos MECKENBEUREN (sz) - Rund 8000 Euro Sachschaden sind am Dienstagvormittag, gegen 10.15 Uhr, entstanden, als ein 75 Jahre alter Fahrer eines Skodas auf den Parkplatz eines Unternehmens an der Siggenweilerstraße in Liebenau fuhr, auf der glatten Parkfläche wegrutschte und gegen ein Verkehrsschild und zwei geparkte Autos prallte. Senioren-WGs sind im Kommen Pilotprojekt in der Ravensburger Galgenhalde läuft gut – Bau- und Sparverein plant weitere Wohngemeinschaften Der Männerchor Harmonia singt Weihnachtslieder mit den Bewohnern des Altenheims St. Josef; am Klavier Chorleiter Jürgen Jakob. FOTO: R. HALDER Männerchor Harmonia erfreut Senioren Bewohner, Personal und Gäste des Altenheims St. Josef lauschen dem Gesang im Foyer BROCHENZELL (sz) - Zu einem nachmittäglichen Weihnachtssingen haben sich die Sänger des Männerchores Harmonia Meckenbeuren am Montag im Altenheim St. Josef in Brochenzell eingefunden. Zahlreich hatten sich Bewohner, Personal und Gäste im Foyer des Heimes versammelt, um dem Gesang des Chores zu lauschen. Der Männerchor sang vierstimmige Sätze bekannter Weihnachtslieder; das Repertoire reichte von „Tochter Zion“ über „Es ist ein Ros' entsprungen“ bis „Stille Nacht“. Auch gemeinsam mit den Zuhörern erklangen die altvertrauten Weihnachtslieder, von Chorleiter Jürgen Jakob am Klavier begleitet. Der Vorsitzende Anton Zahn verabschiedete sich mit dem Chor mit guten Wünschen für das kommende Jahr, die namens der Heimleitung von Petra Büchele in gereimter Form erwidert wurden. RAVENSBURG (rut) - „SeniorenWohngemeinschaften werden in den nächsten Jahren boomen“, glaubt Marc Ullrich, Vorstandsvorsitzender des Bau- und Sparvereins Ravensburg eG. Mindestens einmal die Woche ruft jemand bei ihm an, der gern in so einer WG leben möchte. In der Ravensburger Galgenhalde hat der Bau- und Sparverein schon 2009 die erste Senioren-WG des Landes aus der Taufe gehoben. Weitere Projekte sind geplant. Sowohl in der Ravensburger Weststadt als auch in Weingarten sollen Senioren-Wohngemeinschaften entstehen, sagt Ullrich. In Weingarten könnte bereits im Herbst 2016 die nächste Senioren-WG bezugsfertig sein: Für 4 Millionen Euro erstellt der Bau- und Sparverein dort ein Null-Energie-Haus in Holzbauweise. Das Erdgeschoss ist für die WG reserviert, barrierefreier Zugang und Seniorenspielgeräte im Garten inklusive. Im Gegensatz zum Pilotprojekt in der Galgenhalde bekommen die Bewohner am Weingartener Standort mehr eigene Rückzugsräume, mitsamt je eigener Küche. Die Erfahrung habe gezeigt, so Ullrich, dass ältere Menschen das brauchen. Müssen sie in der Regel doch ohnehin zuerst eine gewisse Schamgrenze überwinden, um mit ihresgleichen in eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Für diese Generation sei eine solche Art des Zusammenlebens zunächst häufig befremdlich – da sie es In der Ravensburger Galgenhalde, Absenreuterweg 32, hat der Bauund Sparverein im Jahr 2009 die erste Senioren-WG des Landes gegründet. schlichtweg nicht kenne. Trotzdem ist die Senioren-WG seit ihrer „Eröffnung“ im Jahr 2009 ständig belegt, wenn es auch ab und an einen Wechsel gab. Meist deswegen, weil jemand gesundheitlich so abgebaut hatte, dass er oder sie ins Pflegeheim wechseln musste. Jeden Dienstag schaut Susanne Reichle von der Stiftung Liebenau zwei Stunden lang im Absenreuterweg 32 vorbei, wo zwei ebenerdige Wohnungen zu einer großen zusammengefasst und entsprechend umgebaut wurden. Karl Bulling wohnt dort von Anfang an. Nach der Trennung von seiner Frau mochte er nicht alleine le- ben; zu den Kindern zu ziehen, war für ihn ebenfalls keine Option. Die Entscheidung für die Senioren-WG hat er bisher nicht bereut. Sylvia Bader kam vor zweieinhalb Jahren dazu, nachdem sie „ein leichtes Schlägle“ und danach eine Weile ohnmächtig in ihrer Wohnung gelegen hatte. So etwas möchte sie nicht noch mal erleben. „Hier“, sagt sie, „schaut man nacheinander.“ Auch wenn man sich sogar nach Jahren noch respektvoll gegenseitig siezt. Anneliese Krause nickt lächelnd. Sie kann nach zwei Schlaganfällen nur wenig sprechen, doch die anderen verstehen sie trotzdem. Streitereien gäbe es so gut wie nie, versichert Bulling. Es sei denn, er wirft mal wieder eine Bananenschale in den Gelben Sack, kontert Bader. Ansonsten seien „die kleinen Macken“ der anderen aber kein Problem. Bader ist sich mit ihren Mitbewohnern einig, dass es „schon geht mit dem Zusammenwoh- nen“. Frühstücken tut sie trotzdem am liebsten allein in ihrem Zimmer. Fernsehen am Abend auch. „Weil wir uns beim Fernsehprogramm nicht einig werden“, erklärt Bulling. Das könnte in den Wohngemeinschaften von morgen anders laufen. Laut Marc Ullrich schauen sich inzwischen viele 50- oder 60-Jährige nach Wohngemeinschaften um. Der Chef des Bau- und Sparvereins beobachtet: „Immer mehr Menschen entscheiden sich immer früher bewusst für eine WG.“ Darum will die Genossenschaft auch in der Galgenhalde eine weitere Senioren-WG installieren. Um ihren Mitgliedern, die häufig jahrzehntelang in derselben Wohnung lebten, einen sanften Wechsel zu ermöglichen. Liegt die SeniorenWG nämlich nur ein paar Schritte von der alten Bleibe entfernt, muss man sich zumindest von den vertrauten Wegen, Bekannten und Geschäften nicht verabschieden. Auch der Rahlentreff gehört zum Konzept Angeregt wurde das Modell einer Senioren-WG seinerzeit von einem Forschungsteam der Hochschule Ravensburg-Weingarten, das sich wissenschaftlich mit dem Thema befasste. Ein weiterer Baustein des von der Hochschule entwickelten Quartier-Konzepts ist der ebenfalls 2009 gegründete, von Bau- und Sparverein, Stadt Ravensburg und Stiftung Liebenau gemeinsam finanzierte Rahlentreff: Hier können die Leute sich an einem „neutralen Ort“ kennenlernen, sich regelmäßig treffen und auch selbst mit einbringen. Am Rahlentreff ist zudem ein Gemeinwesenarbeiter angesiedelt, der unterstützt. (rut) © 2015 Schwäbisch Media Digital GmbH & Co. KG .
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